Die grüne Stadtratsfraktion forderte gestern, bürokratische Hürden für Straßenfeste abzubauen und ein Bürgerbegehren für ein Geschwindigkeitslimit auf dem Münchner Ring zu unterstützen.
Die Hürden, so eine Mitteilung der Stadtratsfraktion Grünes Bamberg, die Nachbarschaftsgruppen überwinden müssten, wenn sie Straßenfeste veranstalten wollen, „sind mittlerweile legendär“. Straßenverkehrsamt, Ordnungsamt und Bauamt seien zur Genehmigung ebenso beteiligt wie Feuerwehr, Versicherung und der Betrieb, der die Straßenabsperrung einrichte. BürgerInnen müssten zahlreiche Formulare ausfüllen, Anträge stellen und Nachweise erbringen.
Michael Schmitt, Grünen-Sprecher für Quartiersentwicklung, möchte dies ändern. Er beantragte ein einfacheres und bürgerfreundlicheres Verfahren für Nachbarschafts- und Straßenfeste für das das Amt für Bürgerbeteiligung zusätzlich feste Ansprechpersonen bereit halten solle.
Schmitt betonte zudem die Wichtigkeit gemeinschaftlich organisierter und gefeierter Feste für den „Mikrokosmos Nachbarschaft“. „Sie bieten einen Ort und Anlass der Begegnung, um sich kennenzulernen und auszutauschen.“ Der soziale Zusammenhalt, das Miteinander und die Nachbarschaftshilfe, die bei solchen Festen entstehen können, seien unverzichtbare Säulen der Stadtgesellschaft. „Glücklicherweise wird das auch als Ziel im Seniorenpolitischen Gesamtkonzept der Stadt genannt und wurde vom Stadtrat so beschlossen“, sagte Schmitt. „Jetzt braucht es LotsInnen durch den Antragsdschungel oder ein vereinfachtes, bürgerfreundliches Verfahren.“
Geschwindigkeitsbegrenzung auf dem Münchner Ring
Mehr Bürgerfreundlichkeit soll auch ein Bürgeranliegen zum Münchner Ring bringen. Dieses setzt sich für eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 50 km/h auf bestimmten Teilen der Umgehungsstraße ein. Eine Gruppe von AnwohnerInnen hatte sich durch den Verkehrslärm auf dem Münchner Ring vor allem in ihrer Nachtruhe gestört gefühlt.
Hinzu kommt, „dass BürgerInnen, die von Verkehrslärm belastet sind, an einem Wirrwarr von Zuständigkeiten verschiedener Behörden scheitern. Das ist nicht akzeptabel“, sagte Christian Hader, Vorsitzender der grünen Stadtratsfraktion.
Die BürgerInnen hatten sich mit ihrem begehren bereits an die städtische Verkehrsbehörde gewendet. Diese habe sie aber an das Staatliche Bauamt verwiesen, das sich als Landesbehörde aber nicht zuständig fühlte und die Gruppe zurück zur Stadt schickte.
Christian Hader möchte die Angelegenheit im nächsten Mobilitätssenat klären und beantragte die Prüfung von Tempo 50 km/h zwischen 22 Uhr und 6 Uhr auf „besonders sensiblen Abschnitten des Münchner Rings“. „Es handelt sich um BürgerInnen unserer Stadt, die sich mit einem berechtigten Anliegen an die Stadtverwaltung wenden. Dann sollte im Rathaus zumindest die Rechtslage eindeutig geklärt und dem Stadtrat dargelegt werden.“