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Grünes Bamberg

Grü­ne freu­en sich über Erfolg

Lösung für Cafés im Sand

Gro­ße Freu­de herrscht in der grü­nen Stadt­rats­frak­ti­on, nach­dem ges­tern die Nach­richt kam, dass für die Sonn- und Fei­er­tags­öff­nung der bei­den Cafés „Zucker­stück“ und „Mar­le“ eine Lösung durch die Stadt­ver­wal­tung gefun­den wurde.

„Das ist eine fan­tas­ti­sche Nach­richt, denn die Cafés sind eine abso­lu­te Berei­che­rung für die Sand­stra­ße“, so Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der Chris­ti­an Hader, der sich gemein­sam mit sei­nem Frak­ti­ons­kol­le­gen und Bau­se­nats­spre­cher Mar­kus Schä­fer in einem Antrag für eine Lösung stark gemacht hat­te. „Das unter­neh­me­ri­sche Enga­ge­ment der Inha­be­rin­nen ist gera­de in die­sen schwie­ri­gen Zei­ten kei­ne Selbst­ver­ständ­lich­keit“, betont Schä­fer den Ein­satz der bei­den Unter­neh­men.
Es wur­de beschlos­sen, dass Sonn- und Fei­er­tags­öff­nung wei­ter­hin mög­lich ist in den bei­den Cafés.

Hader und Schä­fer beto­nen abschlie­ßend auch den Wunsch aus der Stadt­ge­sell­schaft nach Unter­stüt­zung für die Cafés: „Wir haben ger­ne unse­ren poli­ti­schen Teil bei­getra­gen, wir bedan­ken uns aber vor allem bei den bei­na­he 5.000 Men­schen, wel­che die Peti­ti­on unter­schrie­ben haben. Das Ergeb­nis ist auch deren Erfolg!“

Stadt­echo-Fra­ge­bo­gen

Das Stadt­echo fragt: Uru­s­la Sowa antwortet

In jeder Aus­ga­be des Stadt­echos legen wir einer Bam­ber­ger Per­sön­lich­keit einen Fra­ge­bo­gen vor. Dies­mal hat Ursu­la Sowa die Fra­gen beant­wor­tet. Die Wahl­bam­ber­ge­rin ist Land­tags­mit­glied der baye­ri­schen Grü­nen und bau­po­li­ti­sche Spre­che­rin ihrer Partei.
Frau Sowa, was treibt Sie an, in einem Bun­des­land, in dem eine schein­bar nicht besieg­ba­re kon­ser­va­ti­ve Par­tei über ein groß­teils kon­ser­va­ti­ves Volk herrscht, lin­ke und des­we­gen fast aus­sichts­lo­se Poli­tik zu machen?

Unse­re Über­zeu­gun­gen für Kli­ma­schutz, sozia­le Gerech­tig­keit und eine offe­ne Gesell­schaft sind kei­ne Fra­ge von links oder rechts, son­dern von Ver­ant­wor­tung für unse­re Zukunft. Wir set­zen uns für eine Poli­tik ein, die alle Men­schen mit­nimmt und nie­man­den zurücklässt.


Glau­ben Sie, die CSU wird jemals abgewählt?

Ja. Als Mit­glied der Grü­nen kann ich sagen, dass wir fest dar­an glau­ben, dass die CSU abge­wählt wer­den kann. Die Her­aus­for­de­run­gen, vor denen wir ste­hen – Kli­ma­wan­del, sozia­le Gerech­tig­keit und öko­lo­gi­sche Trans­for­ma­ti­on – erfor­dern einen grund­le­gen­den Wan­del in der Poli­tik. Wir bie­ten eine Poli­tik, die Sor­gen der Bür­ger ernst nimmt und kein „wei­ter so“.


Kann es den baye­ri­schen Grü­nen gelin­gen, jemals wie­der Ergeb­nis­se wie bei der Land­tags­wahl 2018 zu haben oder ist es der Kon­kur­renz mit ihren Kam­pa­gnen zu gründ­lich gelun­gen, die grü­ne Par­tei zu diskreditieren?

Natür­lich! Die Her­aus­for­de­run­gen durch die Kon­kur­renz sind nicht zu unter­schät­zen, die mit geschick­ten Kam­pa­gnen ver­su­chen, unser Image zu schä­di­gen. Den­noch gibt es auch einen auf­kei­men­den Wunsch in der Gesell­schaft nach Ver­än­de­rung, nach einer Poli­tik, die öko­lo­gi­sche und sozia­le The­men ernst nimmt. Wenn wir es schaf­fen, authen­tisch zu kom­mu­ni­zie­ren und auf die Bedürf­nis­se der Wäh­le­rin­nen und Wäh­ler ein­zu­ge­hen, sehe ich durch­aus Poten­zi­al, an unse­re frü­he­ren Erfol­ge anzuknüpfen.


Was wären Sie gewor­den, wenn Sie nicht Poli­ti­ke­rin gewor­den wären?

Ich bin Archi­tek­tin. Gott sei Dank!


Was ist Ihre aller­ers­te Erin­ne­rung im Zusam­men­hang mit Politik?

Ich war in der Schü­ler­mit­ver­wal­tung im Eichen­dorff Gym­na­si­um. Hier habe ich zum ers­ten Mal erlebt, was Poli­tik machen im Klei­nen bedeutet.


Was mögen Sie an Poli­tik? Was nicht?

Ich mag, dass Poli­tik leben­dig ist. Es ist immer etwas los. Jeden Tag geht es ums Gan­ze und egal wo ich bin oder mit wem ich spre­che. Poli­tik ist über­all. Egal ob im Klei­nen oder im ganz Gro­ßen. Was ich an der Poli­tik nicht mag, ist, dass sich die Men­schen oft nicht zuhören.


Ist die Lüge ein gän­gi­ges Mit­tel in der Politik?

Ich fürch­te, ja. Man­che wis­sen gar nicht, dass sie lügen. Man­che lügen aber auch bewusst, um Auf­merk­sam­keit auf sich zu zie­hen, sowie der Gene­ral­se­kre­tär der CSU, Mar­tin Huber, neu­lich. Er hat­te behaup­tet, die Grü­nen woll­ten die Haus­tie­re ver­bie­ten. Das ist eine Lüge.


Ihr Leben wird ver­filmt. Wer soll­te Sie spielen?

Eli Was­ser­scheid vom Franken-Tatort.


Wür­den Sie ger­ne öfter Fahr­rad fahren?

Ja, ger­ne noch öfter. Ich fah­re in Bam­berg viel mit dem Rad. Allein von mei­nem Zuhau­se und wie­der ins Büro. Auch in Ober­fran­ken bin ich oft mit Rad und Zug unterwegs.


Zah­len Sie ger­ne Rundfunkgebühren?

Ja, klar. Ich sehe die Rund­funk­ge­büh­ren als wich­ti­gen Bei­trag zu einer unab­hän­gi­gen und viel­fäl­ti­gen Medi­en­land­schaft. Sie ermög­li­chen es öffent­lich-recht­li­chen Sen­dern, unab­hän­gig von wirt­schaft­li­chen oder poli­ti­schen Inter­es­sen zu berich­ten, kul­tu­rel­le Pro­gram­me zu för­dern und Bil­dung zugäng­lich zu machen. Es ist ent­schei­dend, ein Medi­en­an­ge­bot zu haben, das die Demo­kra­tie stärkt, ver­schie­de­ne Per­spek­ti­ven zeigt und einen Zugang zu ver­läss­li­chen Infor­ma­tio­nen für alle garantiert.


Töten Sie Insekten?

Nein, natür­lich nicht. Bei mir wird jedes Insekt in einem Glas nach drau­ßen gebracht. Das brin­ge ich auch mei­nen Enkeln bei.


Wie vie­le Apps sind auf Ihrem Smart­phone? Wel­che benut­zen Sie am meisten?

40. Mail, DB Navi­ga­tor und Signal.


Wie sieht ein per­fek­ter Tag für Sie aus?

Es beginnt damit, dass der FT mor­gens in mei­nem Brief­kas­ten liegt. Wenn das schon mal geklappt hat, steht der Tag meist unter guten Ster­nen. Dann kommt die Bahn pünkt­lich und ich kann ent­spannt mei­ne Ter­mi­ne wahrnehmen.


Wovon waren Sie zuletzt überrascht?

Dass der Gebäu­de­typ E ein­stim­mig durch den Bau­aus­schuss ging.


Was ist Ihr größ­ter Wunsch?

Frie­den. Frie­den. Frie­den. Für die gan­ze Welt.


Wor­über haben Sie sich zuletzt geärgert?

Wo soll ich da anfan­gen? Mich ärgert es oft, wenn ein­fach nichts vor­an­geht und jeder dem ande­ren die Schuld dafür gibt.


Haben Sie ein Lieblingsgeräusch?

Vogel­ge­zwit­scher.


Wel­chen Luxus leis­ten Sie sich?

Zeit mit mei­nen Enkeln verbringen.


Wann und war­um hat­ten Sie zum letz­ten Mal Ärger mit der Polizei?

Als Rol­ler­fah­re­rin auf mei­ner Ves­pa. Es war eisig und ich bin auf dem Geh­weg gefah­ren, weil der Geh­weg gestreut war. Die Poli­zei hat mich dabei erwischt und ich muss­te 50 DM zah­len. Das war vor mehr als 30 Jah­ren. Seit­her hat­te ich kei­nen Ärger mehr mit der Polizei.


Was war Ihr schöns­ter poli­ti­scher Moment?

Der Ein­zug in den Bun­des­tag und der Ein­zug in den Land­tag. Das sind für mich ganz beson­de­re Momen­te gewesen.


Auf wel­chen Moment Ihrer Lauf­bahn waren Sie am schlech­tes­ten vorbereitet?

Mein Ein­zug in den Bundestag.


Gibt es einen wie­der­keh­ren­den Alb­traum, der von Ihrem Beruf handelt?

Ich erwi­sche den Zug nicht und ver­pas­se dadurch einen wich­ti­gen Termin.


Mit wel­cher gro­ßen Poli­ti­ke­rin oder wel­chem gro­ßen Poli­ti­ker kön­nen Sie gar nichts anfangen?

Mit Donald Trump, Kim Jong-un und Putin.


Was ist Ihr Lieblingsschimpfwort?

Mist.


Bei wel­chem his­to­ri­schen Ereig­nis wären Sie ger­ne dabei gewesen?

Die Ein­wei­hung des Bam­ber­ger Doms. Lie­ber ein­mal Kai­ser Hein­rich die Hand schüt­teln als Mar­kus Söder.


Wel­che Feh­ler ent­schul­di­gen Sie am ehesten?

Unpünkt­lich­keit. Pas­siert mir auch.


Ihre Lieb­lings­tu­gend?

Ich fin­de es wich­tig, dass man sich jeden Tag im Spie­gel sehen kann. Wenn man mit sich selbst nicht im Rei­nen ist, schei­tert meis­tens auch der Rest.


Was hät­ten Sie ger­ne erfunden?

Eine abso­lut pünkt­li­che Bahn.


Haben Sie ein Vorbild?

Sicher­lich nicht Mar­kus Söder.


Wofür sind Sie dankbar?

In Bam­berg leben zu dürfen.


Was lesen Sie gerade?

Die Aus­schuss­un­ter­la­gen für mei­ne Aus­schüs­se („Bau­en, Woh­nen und Ver­kehr“ und „Beschwer­den und Eingaben“).


Was ist Ihr Lieb­lings­buch, Lieb­lings­al­bum, Lieblingsfilm?

Alles von Adal­bert Stif­ter, Bob Dylan, „Casa­blan­ca“.


Wel­ches Buch haben Sie zuletzt nicht zu Ende gelesen?

„Homo des­truc­tor“ von Wer­ner Bät­zing. Er ist Bam­ber­ger Kul­tur­geo­graf. In sei­nem Buch schil­dert er Ideen für eine Zeit, nach­dem der Mensch die Erde zer­stört hat. Ich habe mich mit ihm per­sön­lich getrof­fen, wes­halb ich den Aus­gang des Buchs bereits kannte.


Wel­che Musik hören Sie nur heimlich?

Ich höre ger­ne klas­si­sche Musik und das öffentlich.


Was ist Ihr Lieblingsessen?

Dat­teln, Erd­nüs­se und Karot­ten oder ger­ne auch asiatisch.


Was war Ihre größ­te Modesünde?

Latz­ho­sen.


Was ist Ihr liebs­tes Smalltalk-Thema?

News.


Was zeigt das letz­te Foto, das Sie mit Ihrem Han­dy auf­ge­nom­men haben?

Ein Bild als ich mit mei­nen Enkeln im Restau­rant auf das Sushi gewar­tet habe.


Mit wem wür­den Sie ger­ne eine Nacht durchzechen?

Mit den Archi­tek­ten vom Kon­zert­haus Mün­chen: Cukro­wicz Nach­baur. Wir könn­ten die tolls­ten archi­tek­to­ni­schen Visio­nen spinnen.


Was fin­den Sie langweilig?

Ich lie­be Langeweile.


Sie sind in einer Bar. Wel­ches Lied wür­de Sie dazu brin­gen, zu gehen?

Alles von Heino.


Wie glau­ben Sie, wür­de Ihr Pen­dant von vor zehn Jah­ren auf Ihr heu­ti­ges Ich reagieren?

Ich hät­te nicht gedacht, dass es mir in Mün­chen gut gefällt und dass ich eine ICE-Fah­re­rin werde.


Gibt es etwas, das Ihnen das Gefühl gibt, klein zu sein?

Der Blick in den Him­mel, ins Uni­ver­sum. Im Pla­ne­ta­ri­um füh­le ich mich sehr klein.


Ich kann nicht leben ohne…

Nach­rich­ten. Lokal und global.


In wel­chen Club soll­te man unbe­dingt mal gehen?

In den Bam­ber­ger Jazz Club.


Sind Sie Tän­ze­rin oder Steherin?

Ich tan­ze ger­ne. Ich habe sogar ein Gold­ab­zei­chen in der Tanz­schu­le Scholz gemacht.


Was war die absur­des­te Unwahr­heit, die Sie je über sich gele­sen haben?

Dass wir Grü­nen mal wie­der irgend­was ver­bie­ten wollen.


Wel­ches Pro­blem wer­den Sie in die­sem Leben nicht mehr in den Griff bekommen?

Mei­ne Lade­ka­bel nicht zu vergessen.


Das Stadt­echo gibt eine Run­de aus. Was trin­ken Sie?

Als Grü­ne: Lat­te Mac­chia­to mit Hafermilch.


Ursu­la Sowa, Novem­ber 2024.

Demo­kra­tie-Initia­ti­ve

Ört­li­che Poli­tik ent­setzt über Ende von „Demo­kra­tie leben!“ in Bamberg

Grü­nes Bam­berg und das Land­rats­amt zei­gen sich erschüt­tert über die Nach­richt, dass die För­der­gel­der für „Demo­kra­tie leben!“ ab 2025 nicht mehr nach Bam­berg gehen. Der Weg­fall der Mit­tel ver­hin­de­re die Fort­set­zung vie­ler wich­ti­gen Initiativen.

Unter dem Dach der Initia­ti­ve „Demo­kra­tie leben!“ sei in den ver­gan­ge­nen Jah­ren mit Gel­dern des Bun­des vie­les in der Stadt Bam­berg ange­sto­ßen wor­den, tei­len die Bam­ber­ger Grü­nen aktu­ell mit. Demo­kra­tie­bil­dung in Schu­len gehör­te genau­so dazu wie Finan­zie­rung von poli­ti­schen Vor­trä­gen, Work­shops oder die Unter­stüt­zung von Ver­an­stal­tun­gen der Zivil­ge­sell­schaft. Nun leg­te jedoch ein Brief des Bun­des­mi­nis­te­ri­ums für Fami­li­en, Senio­ren, Frau­en und Jugend offen, dass Bam­berg in der nächs­ten För­der­run­de ab 2025 kei­ne Gel­der mehr aus dem Bun­des­pro­gramm erhält.

Luis Reit­h­mei­er, Vor­stands­spre­cher von Grü­nes Bam­berg, sagt dazu: „Die Neu­ig­keit kommt einer Kata­stro­phe für unse­re Zivil­ge­sell­schaft gleich. Vie­le Ver­an­stal­tun­gen und Pro­jek­te konn­ten nur durch die För­der­gel­der und mit der guten Unter­stüt­zung der Ange­stell­ten umge­setzt wer­den. Jetzt sieht es so aus, dass die Gel­der vom Bund zwar in Sum­me gleich hoch blei­ben, aber neu auf ande­re Regio­nen ver­teilt wer­den. Wenn die Gel­der aber hier vor Ort weg­fal­len, dann ste­hen die vie­len Ver­bes­se­run­gen für Ehren­amt­li­che seit Ein­füh­rung von ‚Demo­kra­tie leben!‘ auf der Kip­pe. Das bis­he­ri­ge Enga­ge­ment und die neu auf­ge­bau­ten Struk­tu­ren lie­ßen sich nicht wei­ter so aufrechterhalten.“

Michae­la Rei­mann, Vor­stands­spre­che­rin von Grü­nes Bam­berg, fügt an: „Die Gel­der des Bun­des­mi­nis­te­ri­ums wer­den in der neu­en För­der­pe­ri­ode für die Städ­te Nürn­berg, Augs­burg, Würz­burg, Bay­reuth und Bam­berg sowie die Land­krei­se Bam­berg, Bay­reuth und Haß­ber­ge ein­fach gestri­chen. Dabei haben alle zur Demo­kra­tie­för­de­rung wirk­sa­me Arbeit geleis­tet. Finan­zie­run­gen für Bam­berg aus einem ohne­hin ange­spann­ten städ­ti­schen Haus­halt wer­den das sicher nicht auf­fan­gen können.“

Und Frak­ti­ons­spre­che­rin Ulri­ke Sän­ger ergänzt: „Gera­de jetzt, wo extre­mis­ti­sche Par­tei­en immer stär­ker wer­den, braucht es Gel­der für poli­ti­sche Bil­dung, für Inte­gra­ti­ons­pro­jek­te und Pro­jek­te zur Stär­kung des demo­kra­ti­schen Miteinanders.“

Reak­ti­on aus dem Landratsamt

Auch im Land­kreis Bam­berg kam die Ent­schei­dung aus dem Minis­te­ri­um nicht gut an. Die­se sei ohne jeg­li­che Begrün­dung gefal­len und stel­le einen her­ben Rück­schlag für zahl­rei­che Pro­jek­te dar, die in den ver­gan­ge­nen Jah­ren im Rah­men des Pro­gramms initi­iert wur­den, teilt das Land­rats­amt mit.

Land­rat Johann Kalb sagt: „In unse­rem Land gibt es immer mehr Span­nun­gen und popu­lis­ti­sche Grup­pen ver­su­chen, unse­re Demo­kra­tie zu schwä­chen. Des­halb ist es beson­ders wich­tig, dass die Men­schen Ver­trau­en in die Demo­kra­tie haben und sich dafür enga­gie­ren. Mit ‚Demo­kra­tie leben!‘ haben wir hier Netz­wer­ke geschaf­fen, die den Zusam­men­halt in unse­rer Gesell­schaft stär­ken. Wenn die För­de­rung gestri­chen wird, bringt das all die Struk­tu­ren in Gefahr, die wir über vie­le Jah­re hin­weg auf­ge­baut haben.“

Das Bun­des­pro­gramm unter­stützt seit Jah­ren Initia­ti­ven zur Stär­kung der Demo­kra­tie und zur Bekämp­fung von Ras­sis­mus und Radi­ka­li­sie­rung. Allein im Land­kreis Bam­berg sei­en in den ver­gan­ge­nen fünf Jah­ren durch „Demo­kra­tie leben!“ mehr als 60 Pro­jek­te mit einem För­der­vo­lu­men von ins­ge­samt rund 650.000 Euro unter­stützt wor­den. Dar­un­ter befan­den sich zum Bei­spiel Stol­per­stein­ver­le­gun­gen, Work­shops zu reli­giö­ser Viel­falt und Demo­kra­tie­ar­beit an Schu­len. Der Weg­fall die­ser Mit­tel ver­hin­de­re die Fort­set­zung vie­ler die­ser wich­ti­gen Initiativen.

Ver­kehrs­si­cher­heit

Kampf gegen Schlag­lö­cher: Grü­ne freu­en sich über Straßensanierungen

Vie­le Stra­ßen in Bam­berg haben Schlag­lö­cher und sind sanie­rungs­be­dürf­tig. Auf Antrag der Bam­ber­ger Grü­nen sind nun eini­ge davon repa­riert worden.

Eine gan­ze Rei­he von Stra­ßen­sa­nie­run­gen sind laut einer Mit­tei­lung der Bam­ber­ger Grü­nen im Jahr 2024 in der Stadt bereits unter­nom­men wor­den, bezie­hungs­wei­se sol­len noch abge­schlos­sen wer­den. Dar­über zei­gen sich die Bam­ber­ger Grü­nen zudem erfreut. Denn im ver­gan­ge­nen Jahr hat­ten sie mit einer „Tour de Schlag­loch“ zahl­rei­che Schlag­lö­cher in der Stadt abge­fah­ren, doku­men­tiert und eine Scha­dens­be­he­bung bean­tragt. Im Haus­halt 2024 sei­en dann ent­spre­chen­de Mit­tel bereit­ge­stellt worden.

Wie der mobi­li­täts­po­li­ti­sche Spre­cher Chris­ti­an Hader auf­zählt, gab es Sanie­rungs­maß­nah­men an der Pödel­dor­fer Stra­ße, der Star­ken­feld­stra­ße, an der Mar­kus­brü­cke sowie zuletzt an der Richard-Wag­ner-Stra­ße. Die Fahr­bahn an der Wei­de wird aktu­ell instand gesetzt und zusätz­lich die Bus­hal­te­stel­le an der Kon­zert­hal­le bar­rie­re­frei gestaltet.

Wobei Hader das nur als Auf­takt sieht, um einen jahr­zehn­te­lan­gen Sanie­rungs­stau anzu­ge­hen. Denn mit Bren­ner­stra­ße, Peunt­stra­ße oder Wil­densor­ger Sat­tel gäbe es eini­ge wei­te­re Orte in der Stadt, die saniert wer­den sollten.

Gleich­wohl erkennt Hader die Leis­tung des Bam­berg Ser­vices an. „Es geht hier nicht um Bequem­lich­keit, son­dern im eigent­li­chen Sinn um Ver­kehrs­si­cher­heit, und zwar für wirk­lich alle Ver­kehrs­teil­neh­men­den“, so Hader. Schlag­lö­cher könn­ten unmit­tel­ba­re Sturz­ur­sa­chen für Rad­fah­ren­de und Fußgänger:innen sein und somit Unfall­quel­len für den gesam­ten Ver­kehr. Hader geht nun davon aus, dass die Sanie­run­gen in den nächs­ten Jah­ren fort­ge­führt werden.

Acht Mit­glie­der

Grü­nes Bam­berg wählt einen neu­en Stadtvorstand

Die Mit­glie­der des Kreis­ver­ban­des Bam­berg-Stadt von Grü­nes Bam­berg haben auf ihrer Jah­res­haupt­ver­samm­lung einen neu­en Stadt­vor­stand gewählt. Das Gre­mi­um hat acht Mit­glie­der und wur­de in für die Grü­nen schwie­ri­gen Zei­ten gewählt.

Am 28. Sep­tem­ber wähl­te Grü­nes Bam­berg auf sei­ner Jah­res­haupt­ver­samm­lung tur­nus­ge­mäß einen neu­en Stadt­vor­stand. Die Zei­ten sind für die Par­tei auf Bun­des­ebe­ne jedoch schwie­rig. Nach­dem der Bun­des­vor­stand nach den Wahl­nie­der­la­gen in Thü­rin­gen, Sach­sen und Bran­den­burg zurück­ge­tre­ten war, zogen sich in Bun­des- und Lan­des­ver­bän­den der Grü­nen Jugend eben­falls Vor­stän­de zurück.

Vor die­sem Hin­ter­grund will sich nun auch das neu­ge­wähl­te Bam­ber­ger Gre­mi­um der Dis­kus­si­on sei­ner Mit­glie­der um die Zukunft der Par­tei und ihrer künf­ti­gen Aus­rich­tung stel­len. Dies teilt die Par­tei aktu­ell mit.

„Den Schwer­punkt legen wir aber klar auf kom­mu­na­le The­men“, sag­te Vor­stands­spre­che­rin Michae­la Rei­mann. „Wir haben in Bam­berg 2024 zahl­rei­che Ein­trit­te ver­zeich­nen kön­nen und sind mit inzwi­schen 328 Mit­glie­dern gemes­sen an der Ein­woh­ner­zahl einer der mit­glie­der­stärks­ten grü­nen Kreis­ver­bän­de in Bay­ern. Unser Ziel ist, par­al­lel zu einer offen geführ­ten Dis­kus­si­on zum Kurs der Par­tei zu den bevor­ste­hen­den Kom­mu­nal­wah­len 2026 mit grü­nem Pro­fil anzu­tre­ten und wie­der stärks­te Kraft im Stadt­rat zu werden.“

Und Vor­stands­spre­cher Luis Reit­h­mei­er ergänz­te: „Wir ste­hen für ech­ten Kli­ma­schutz, wich­ti­ge Inves­ti­tio­nen in Woh­nungs­bau und Schu­len und bie­ten Kon­zep­te für den gesell­schaft­li­chen Zusam­men­halt. Das stel­len wir nach vorne.“

Mit ins­ge­samt 12 Bewer­bun­gen auf acht mög­li­che Plät­ze sei das Inter­es­se an einem Vor­stands­amt des Kreis­ver­ban­des Bam­berg-Stadt der Grü­nen groß gewe­sen. Neben Michae­la Rei­mann und Luis Reit­h­mei­er gehö­ren auch Rebec­ca Haas als Schrift­füh­re­rin, Niko Scholz als Schatz­meis­ter und Anna Fried­rich als gleich­stel­lungs­po­li­ti­sche Spre­che­rin dem Stadt­vor­stand an. Leo­nie Pfa­den­hau­er, Alex­an­der Roda­tos und Micha­el Dietz kom­plet­tie­ren als neue Mit­glie­der und erwei­ter­te Vor­stän­de das Gremium.

Grü­ner Vor­schlag abgelehnt

Vor­erst kei­ne Video-Pod­casts von Stadtratssitzungen

Der grü­ne Vor­schlag, Sit­zun­gen des Bam­ber­ger Stadt­rats für Video-Pod­cats auf­zu­be­rei­ten und zur Ver­fü­gung zu stel­len, kann das Gre­mi­um vor­erst nicht umset­zen. Sechs Stadt­rats­mit­glie­der haben der Auf­zeich­nung der Sit­zun­gen widersprochen.

Wer eine Sit­zung des Bam­ber­ger Stadt­rats mit­ver­fol­gen möch­te, muss sich auch zukünf­tig am Mitt­woch­nach­mit­tag um 16 Uhr Zeit neh­men, um dies ent­we­der vor Ort oder Online über einen Stream zu tun. Denn den Vor­schlag der grü­nen Frak­ti­on, die Sit­zung für Video-Pod­casts auf­zeich­nen zu las­sen, so dass man sie auch nach Sit­zungs­en­de noch anse­hen kann, haben ein­zel­ne Stadt­rats­mit­glie­dern nun blockiert.

Zuletzt hat­te es laut einer Mit­tei­lung der Bam­ber­ger Grü­nen noch gut aus­ge­se­hen. Grü­nen-Stadt­rat Andre­as Eichen­se­her habe gro­ße Hoff­nung gehegt, dass „ein Mehr an Trans­pa­renz, direk­ter Infor­ma­ti­on und Bür­ger­be­tei­li­gung“ gelin­gen wür­de. Eine gro­ße Mehr­heit im Stadt­rat hat­te sich ent­spre­chend für eine Auf­zeich­nung der Voll­sit­zun­gen des Stadt­rats aus­ge­spro­chen. Doch eine Hür­de blieb aus daten­schutz­recht­li­chen Grün­den: Alle Stadt­rats­mit­glie­der, die bereits ihrer Live-Über­tra­gung zuge­stimmt hat­ten, muss­ten nun auch der Auf­zeich­nung zustimmen.

Dar­auf­hin gab es eine Ein­zel­ab­fra­ge bei allen Stadt­rä­tin­nen und Stadt­rä­ten. Die­se zei­tig­te nun aller­dings das vor­läu­fi­ge Aus für die Video-Pod­casts. Sechs Stadt­rats­mit­glie­der, die der Live-Über­tra­gung zuge­stimmt hat­ten, lehn­ten es nun ab, auf­ge­zeich­net zu wer­den. Man müs­se für eine Auf­zeich­nung das Über­tra­gungs­ma­te­ri­al bear­bei­ten, das wäre auf­wän­dig und kost­spie­lig und sei vom Beschluss des Stadt­rats nicht gedeckt, so die Begründung.

Andre­as Eichen­se­her, der sich seit fast zwei Jah­ren dafür ein­setzt, dass Bürger:innen die Bam­ber­ger Kom­mu­nal­po­li­tik bes­ser ver­fol­gen kön­nen, ist dem­ge­mäß ent­täuscht. Auf­ge­ben will er laut der Mit­tei­lung sei­ner Par­tei des­halb aber nicht. Denn seit Beginn der Stadt­rats­pe­ri­ode 2020 habe sich eini­ges getan. So sei­en die Live-Über­tra­gun­gen anfangs ihrer­seits mehr­heit­lich abge­lehnt wor­den und konn­ten nicht statt­fin­den. Heu­te sei­en sie selbst­ver­ständ­lich und nach und nach hät­ten die meis­ten Stadt­rats­mit­glie­der erlaubt, dass sie zu sehen und zu hören sind. „Da ist noch viel Bewe­gung drin“, sag­te Eichen­se­her, „das wird sich entwickeln.“

Gegen Stadt­mar­ke­ting-Akti­on

Akti­on #nob­lack­fri­day: Ein­satz für loka­len Einzelhandel

Aktu­ell neh­men Bam­ber­ger Ein­zel­händ­le­rIn­nen an der Akti­on #nob­lack­fri­day teil. In vie­len Schau­fens­tern ins­be­son­de­re des inha­ber­ge­führ­ten Ein­zel­han­dels hän­gen Pla­ka­te, die zu loka­lem Kon­sum auf­ru­fen und Kri­tik an einer Akti­on des Stadt­mar­ke­ting Bam­bergs ausdrücken.

All­jähr­lich soll der Akti­ons­tag „Black Fri­day“ mit Rabat­ten ver­mehrt Kund­schaft in den Ein­zel­han­del locken. Die­se Rabatt­schlach­ten, so die Kri­tik an die­sem Tag, füh­re aber nicht zu mehr Gewinn für die Geschäf­te. Im Gegen­teil sor­ge der Tag durch unrea­lis­tisch nied­ri­ge Prei­se zum Bei­spiel dafür, dass Geschäf­te des Ein­zel­han­dels trotz womög­lich höhe­rer Ver­kaufs­zah­len kei­ne Gewin­ne machen. Auch ein ent­hemm­tes Ein­kaufs­ver­hal­ten etwa von Din­gen, die man eigent­lich nicht braucht und sonst nicht kau­fen wür­de, wird angeprangert.

Jüngst hat­te, dem zuwi­der, das Stadt­mar­ke­ting Bam­berg den hie­si­gen Ein­zel­han­del aller­dings auf­ge­ru­fen, zum Anlass des mor­gi­gen „Black Fri­days“ (24. Novem­ber) an einer „black shop­ping week“ teil­zu­neh­men und mit Rabat­ten und eige­nen Aktio­nen an der Woche mitzuwirken.

Kri­tik der Grünen

Wie die Bam­ber­ger Grü­nen aber nun mit­teil­ten, bräuch­te es laut Bam­ber­ger Händ­ler­zu­sam­men­schluss, wel­chem mehr als 50 Geschäf­te der Bam­ber­ger Innen­stadt ange­hö­ren, ande­re Aktio­nen, um den Han­del zu unter­stüt­zen. Auch der zustän­di­ge Bür­ger­ver­ein Mit­te unter­stüt­ze die Hal­tung des Handels.

Die Frak­ti­on Grü­nes Bam­berg gab an, sich des­halb mit einem Antrag an Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke gewen­det zu haben. Damit soll geklärt wer­den, wie die Stadt­ver­wal­tung ihre Posi­ti­on im Vor­stand des Stadt­mar­ke­tings nut­zen kann, um vom Stadt­rat beschlos­se­nen Kon­zep­te vor­an­zu­trei­ben. Chris­ti­an Hader, grü­ner Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der im Stadt­rat, sag­te dazu: „Die über­aus erfolg­rei­che und berech­tig­te Akti­on #nob­lack­fri­day zeigt, dass es einen sehr offen­sicht­li­chen Dis­sens zwi­schen der Tätig­keit des Stadt­mar­ke­tings einer­seits und den for­mu­lier­ten Bedar­fen von inner­städ­ti­schem Ein­zel­han­del ande­rer­seits gibt.“

Mar­kus Schä­fer und Michi Schmitt aus der grü­nen Frak­ti­on wei­sen zudem dar­auf­hin, dass es Stadt und Stadt­rat durch­aus gelun­gen sei, Din­ge in der Innen­stadt vor­an­zu­brin­gen. „Der Was­ser­spiel­platz und die Beschat­tung am Max­platz in die­sem Som­mer oder die Rund­bän­ke am Gabel­mann haben die Qua­li­tät unse­rer Innen­stadt deut­lich erhöht.“ Dies sei dem inner­städ­ti­schen Han­del und Leben außer­dem zuträg­li­cher als so man­ches Rabatt-Event, so Schmitt und Schäfer.

Die Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de Ulri­ke Sän­ger beton­te ihrer­seits, dass die Bam­ber­ger Grü­nen das aktu­el­le Finan­zie­rungs­mo­dell durch die Stadt Bam­berg kri­tisch sehen. „Als grü­ne Frak­ti­on blei­ben wir bei unse­rer auch im ver­gan­ge­nen Jahr ver­tre­te­nen Posi­ti­on, dass die Bezu­schus­sung des Stadt­mar­ke­tings sich an den Zie­len aller Han­dels­trei­ben­den in der Stadt Bam­berg ori­en­tie­ren muss. Aktu­ell scheint dies nicht der Fall zu sein.“

„Längst ver­wor­fe­ne Idee“

Umbau Fried­rich­stra­ße: Grü­ne war­nen CSU vor Berg­ver­bin­dung als Umgehung

Die Bam­ber­ger CSU hat die Dis­kus­sio­nen um den Umbau der Fried­rich­stra­ße zum Anlass genom­men, wie­der ein­mal die soge­nann­te Berg­ver­bin­dung als Umge­hungs­stra­ße ins Gespräch zu brin­gen. Die Bam­ber­ger Grü­nen zeig­ten sich irritiert.

Heu­te (14. Novem­ber) tagt Bam­bergs Mobi­li­täts­se­nat. Auf der Tages­ord­nung steht unter ande­rem die Fra­ge nach der Zukunft der Fried­rich­stra­ße. Die­se soll saniert und umge­stal­tet wer­den. Zwei Umbau­va­ri­an­ten hat der Mobi­li­täts­se­nat für das Pro­jekt entworfen.

Vari­an­te 1 stellt den Abschnitt der Fried­rich­stra­ße ab dem Schön­leins­platz als Ein­bahn­stra­ße und ihren Ver­lauf ab der Schüt­zen­stra­ße im Zwei­rich­tungs­ver­kehr mit Bäu­men auf bei­den Sei­ten dar. Bei Vari­an­te 2 wür­de die gesam­te Fried­rich­stra­ße zur Ein­bahn­stra­ße in Rich­tung Innen­stadt mit Bäu­men in der Stra­ßen­mit­te werden.

In die­se Dis­kus­si­on um die zukünf­ti­ge Gestal­tung der Fried­rich­stra­ße hat sich nun die Bam­ber­ger CSU ein­ge­bracht. Die Par­tei nahm das Pro­jekt zum Anlass, auf eine feh­len­de Umge­hungs­stra­ße für Bam­berg zu ver­wei­sen, und eröff­ne­te erneut die Dis­kus­si­on um eine mög­li­che Berg­ver­bin­dung durch den Otto­brun­nen. Die­se Idee bezeich­ne­ten die Bam­ber­ger Grü­nen in einer Mit­tei­lung jedoch als eine längst ver­wor­fe­ne und hal­ten sie für ein fata­les Zeichen.

Chris­ti­an Hader, Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der und mobi­li­täts­po­li­ti­scher Spre­cher, wirft der CSU vor: „Die zer­stö­re­ri­sche Idee der Berg­ver­bin­dung ist eine bewusst in Kauf genom­me­ne Spal­tung unse­rer Stadt­ge­sell­schaft um die eige­ne Ver­hin­de­rungs­po­li­tik zu verschleiern.“

Ins­be­son­de­re der Ruf der CSU nach einem Gesamt­kon­zept irri­tie­re die Bam­ber­ger Grü­nen, nach­dem die CSU über vie­le Jah­re die Mög­lich­keit gehabt hät­te, ein sol­ches zu ent­wi­ckeln. Auch gebe es mit dem Mobi­li­täts­kon­zept bereits einen sol­chen Plan. „Statt­des­sen wen­det man sich damit aus ideo­lo­gi­schen Grün­den gegen die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger“, sagt Haders Frak­ti­ons­kol­le­gin Vera Mame­row, und ver­weist ins­be­son­de­re auf die Natur- und Kul­tur­land­schaft im Otto­brun­nen. „Die Kon­ser­vie­rer bewei­sen damit, dass sie bei Umwelt‑, Kli­ma- und Stadt­ent­wick­lungs­po­li­tik genau­so weit sind wie vor 40 Jah­ren“, schließt die Mit­tei­lung der Grünen.

Anker­zen­trum Bamberg

Grü­ne: Staats­re­gie­rung muss sich um Alter­na­ti­ven für das Anker­zen­trum kümmern

Die Auf­nah­me­ein­rich­tung Ober­fran­ken, das Bam­ber­ger Anker­zen­trum, ist seit eini­ger Zeit über­füllt und immer wie­der Anlass für Debat­ten. Die Bam­ber­ger Grü­nen for­dern nun die Staats­re­gie­rung erneut auf, Abhil­fe für die Über­be­le­gung zu schaffen.

„Es wird jetzt wirk­lich aller­höchs­te Zeit, dass man sich um Alter­na­ti­ven zum Anker­zen­trum in Bam­berg küm­mert“, zitiert eine Mit­tei­lung der Bam­ber­ger Grü­nen die Vor­sit­zen­de der Stadt­rats­frak­ti­on, Ulri­ke Sän­ger, und die Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Ursu­la Sowa. Dies sei auch der Kern einer aktu­el­len grü­nen Anfra­ge an Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke, die zusätz­lich dar­auf hin­weist, dass die Suche nach Alter­na­ti­ven in ers­ter Linie Auf­ga­be des Frei­staats Bay­ern bezie­hungs­wei­se der Regie­rung von Ober­fran­ken sei.

Wie sehr man sich in der Baye­ri­schen Staats­re­gie­rung jedoch win­de, wenn die Spra­che auf das für 2025 ver­ein­bar­te Ende der Mas­sen­un­ter­kunft in Bam­berg kommt, wis­se Sowa aus zahl­rei­chen Vor­stö­ßen. Erst im Janu­ar bekam sie eine aus­wei­chen­de Ant­wort auf eine schrift­li­che Anfra­ge im Land­tag, die noch dazu wider­sprüch­lich gewe­sen sei, sagt Sowa. Zum einen habe Innen­mi­nis­ter Joa­chim Herr­mann das ver­ein­bar­te Ende für 2025 zuge­si­chert: „Die Ver­ein­ba­rung aus 2015 gilt.“ Ande­rer­seits aber sag­te er aus, es könn­ten „kei­ne seriö­sen Zusa­gen oder Aus­sa­gen zur Zukunft der Ein­rich­tung zum jet­zi­gen Zeit­punkt getrof­fen wer­den.“ Plä­ne für Ersatz habe man also nicht, schluss­fol­gert Ursu­la Sowa.

Des­halb wol­len die Bam­ber­ger Grü­nen nun erneut wis­sen, was von Sei­ten des Frei­staats und der ver­wal­tungs­tech­nisch zustän­di­gen Regie­rung von Ober­fran­ken getan wird, um ande­re Unter­brin­gungs­mög­lich­kei­ten in Ober­fran­ken zu fin­den. Denn auf die­se Fra­ge sei Innen­mi­nis­ter Herr­man im Janu­ar jeg­li­che Ant­wort schul­dig geblieben.

„Zu Unguns­ten Bambergs“

Die Grü­nen erwar­ten, dass die Erst­auf­nah­me Geflüch­te­ter gleich­mä­ßig über Ober­fran­ken ver­teilt wird, so wie das in ande­ren baye­ri­schen Regie­rungs­be­zir­ken auch gehand­habt wird. „Wir müs­sen weg von der Mas­sen­un­ter­brin­gung“, sagt Ulri­ke Sän­ger, „und hin zu klei­ne­ren Ein­hei­ten für die Erst­auf­nah­me, also Hei­me für nur eini­ge hun­dert Per­so­nen. Wenn alle grö­ße­ren Städ­te in Ober­fran­ken dies tra­gen, ist es für jede ein­zel­ne Stadt leich­ter zu stemmen.“

Ohne­hin sieht sie die Grund­la­ge für die Nut­zung des Kon­ver­si­ons­ge­län­des, das eigent­lich im Eigen­tum des Bun­des steht, spä­tes­tens im Jahr 2025 als nicht mehr gege­ben an. „Bun­des­flä­chen kön­nen den Län­dern im Not­fall für die Flücht­lings­un­ter­brin­gung über­las­sen wer­den, wenn es kei­ne ande­re Mög­lich­kei­ten gibt. Dass es kei­ne ande­ren Mög­lich­kei­ten hat, muss das Bun­des­land aber nach­wei­sen. Ich sehe kei­ne Nach­weis, ich sehe nicht ein­mal Bemü­hun­gen auf baye­ri­scher Ebe­ne. Man hat sich ein­fach aus­ge­ruht und die Sache lau­fen las­sen – und das auf Kos­ten und zu Unguns­ten Bambergs.“

Den Umgang der baye­ri­schen Staats­re­gie­rung mit dem Anker­zen­trum nen­nen die Grü­nen des­halb zwie­lich­tig und gefähr­lich. Die CSU las­se die Über­be­le­gung des Anker­zen­trums mit der­zeit knapp 2.800 Per­so­nen immer wei­ter lau­fen, obwohl man eigent­lich seit 2015 die Auf­ga­be und Mög­lich­keit hat­te, alter­na­ti­ve Struk­tu­ren auf­zu­bau­en. Für die­se Zustän­de schie­be die CSU dann ein­fach der Ampel-Regie­rung die Schuld zu. „Aber das ist brand­ge­fähr­lich und spielt vor allem den Rechts­po­pu­list in die Hän­de – das hat auch die Land­tags­wahl gezeigt“, mei­nen Sowa und Sänger.

Eine beson­ders unglück­li­che Figur gebe dabei Minis­te­rin Mela­nie Huml ab, die zwi­schen der CSU-Stra­te­gie und dem der Stadt Bam­berg gege­be­nen Ver­spre­chen auf eine End 2025 „wie ein Fähn­chen im Wind hin und her weht und damit im Übri­gen auch ihre Bam­ber­ger CSU-Kol­le­gIn­nen vor den Kopf stößt.“

Wegen eines Facebook-Posts

Grü­nen-Vor­stand Reit­h­mei­er prüft Kla­ge gegen AfD-Politiker

Der Bam­ber­ger Grü­nen-Vor­stand Luis Reit­h­mei­er prüft, sich recht­lich gegen Aus­sa­gen des AfD-Land­tags­kan­di­da­ten Flo­ri­an Köh­ler zu weh­ren. Die­ser hat­te Reit­h­mei­er in einem Face­book-Post angegriffen.

Am 23. Sep­tem­ber setz­te das Bünd­nis „Bun­tes Bam­berg“ zusam­men mit ande­ren loka­len Akti­ons­bünd­nis­sen ein Zei­chen gegen Rechts. Am Gabel­mann, gegen­über einem Infor­ma­ti­ons­stand der AfD, errich­te­ten Bam­ber­ger Akti­vis­tIn­nen eine sym­bo­li­sche Brand­mau­er aus Papp­kar­tons und klär­ten über die Poli­tik der rech­ten Par­tei auf. Ange­spielt soll­te damit auch auf die Brand­mau­er sein, die die Uni­ons­par­tei­en vor­ge­ben, zwi­schen sich und der AfD zu verteidigen.

Die­ses Enga­ge­ment der „Brandmauer“-Bündnisse ver­an­lass­te AfD-Land­tags­kan­di­dat Flo­ri­an Köh­ler dazu, am 23. Sep­tem­ber Tei­le einer inter­nen Kom­mu­ni­ka­ti­on von „Bun­tes Bam­berg“ auf sei­ner Face­book-Sei­te zu ver­öf­fent­li­chen. Dar­un­ter griff Köh­ler den Grü­nen-Vor­stand und Mit­or­ga­ni­sa­tor der Brand­mau­er Luis Reit­h­mei­er per­sön­lich an. So bezeich­ne­te er die Bünd­nis-Orga­ni­sa­to­rIn­nen unter ande­rem als „Loser“ und „Ver­sa­ger“ und rief Reit­h­mei­er dazu auf, sich auf sei­ne Männ­lich­keit zu besin­nen. Unter­schrie­ben wur­de der Post mit dem Hash­tag „#AUS­MIS­TEN­für­DEUTSCH­LAND“.

Reit­h­mei­er und die Vor­stands­spre­che­rIn­nen von Grü­nes Bam­berg, Timm Schul­ze und Ange­li­ka Gaufer, bewer­te­ten Flo­ri­an Köh­lers Post als ent­wür­di­gend und dif­fa­mie­rend. Nicht nur wür­de Weib­lich­keit als nega­ti­ver Gegen­pol zu einem ver­meint­li­chen wah­ren Mann-Sein gesetzt und somit abge­wer­tet. Dass Flo­ri­an Köh­ler poli­tisch Anders­den­ken­de aus­mis­ten möch­te, ist für Reit­h­mei­er zudem ent­mensch­li­chen­de Rhe­to­rik. „Pfer­de­stäl­le oder Gerüm­pel auf dem Dach­bo­den mis­tet man aus, aber nie­mals Men­schen. Die­ses Spre­chen über Anders­den­ken­de erin­nert mich an die dun­kels­ten Zei­ten deut­scher Geschich­te. Ein sol­ches Ver­hal­ten ist eines Demo­kra­ten nicht würdig.“

Um zu über­prü­fen, ob zudem ein Ver­stoß gegen bestehen­de Geset­ze vor­liegt, hat Reit­h­mei­er nun Straf­an­zei­ge gegen den AfD-Kan­di­da­ten gestellt. „Wir dür­fen nicht zulas­sen, dass der poli­ti­sche Dis­kurs der­ma­ßen ent­gleist. Ein respekt­vol­ler Umgang, ger­ne mit hit­zi­gen Dis­kus­sio­nen, aber ohne Belei­di­gun­gen und Ent­mensch­li­chun­gen ist die Grund­la­ge unse­res demo­kra­ti­schen Mit­ein­an­ders. Und das wol­len wir schüt­zen“, so der Grünen-Vorstand.

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