Pro­test­tag „Alarm­stu­fe Rot: Kran­ken­häu­ser in Not“

Kran­ken­häu­ser der Regi­on for­dern mehr Unter­stüt­zung von Regierung

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Krankenhäuser
Symbolbild, Foto: Pixabay
Anläss­lich des bun­des­wei­ten Pro­test­ta­ges „Alarm­stu­fe Rot: Kran­ken­häu­ser in Not“ haben Kran­ken­häu­ser aus Bam­berg und Forch­heim von der Bun­des­re­gie­rung eine schnel­le­re und nach­hal­ti­ge­re Unter­stüt­zung gefor­dert. Die Preis­stei­ge­run­gen der letz­ten Jah­re könn­ten der­zeit nicht aus­ge­gli­chen werden.

Die aktu­el­le wirt­schaft­li­che Lage von Kran­ken­häu­sern ist laut der Deut­schen Kran­ken­haus­ge­sell­schaft (DKG) dra­ma­tisch. Die der­zeit gül­ti­gen Finan­zie­rungs­sys­te­me sei­en nicht für Extrem­si­tua­tio­nen wie Pan­de­mien oder die seit 2022 vor­herr­schen­de sehr hohe Infla­ti­on gemacht und wür­den bes­ten­falls in nor­ma­len Zei­ten funk­tio­nie­ren. Knapp 90 Pro­zent der baye­ri­schen Kran­ken­häu­ser wür­den ent­spre­chend der­zeit nega­ti­ve Ergeb­nis­se schreiben.

Auch die Sozi­al­stif­tung Bam­berg, das Kli­ni­kum Forch­heim-Frän­ki­sche Schweiz und die Kli­ni­ken der Gemein­nüt­zi­gen Kran­ken­haus­ge­sell­schaft des Land­krei­ses Bam­berg wei­sen für das Jahr 2023 ein Ver­lus­te aus, wie die Sozi­al­stif­tung mit­teil­te. Um die Ver­sor­gung wei­ter auf­recht hal­ten zu kön­nen, for­der­ten sie Ende letz­ter Woche auf einer Pres­se­kon­fe­renz an der Sei­te von Bam­bergs Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke, Forch­heims Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Uwe Kirsch­stein und Land­rat Johann Kalb anläss­lich des Akti­ons­ta­ges „Alarm­stu­fe Rot: Kran­ken­häu­ser in Not“ gemein­sam die Bun­des­re­gie­rung auf, Lösun­gen für die finan­zi­el­len Aus­wir­kun­gen die­ser schwie­ri­gen Zei­ten anzu­bie­ten. Denn Kos­ten­stei­ge­run­gen durch die Pan­de­mie, den rus­si­schen Angriffs­krieg und Infla­ti­on könn­ten durch die bis­he­ri­gen Instru­men­te nicht auf­ge­fan­gen werden.

„Unzu­rei­chen­de Refi­nan­zie­rung der Per­so­nal- und Sachkosten“

„Unse­re Kran­ken­häu­ser benö­ti­gen in die­ser schwie­ri­gen Situa­ti­on zuver­läs­si­ge, zügi­ge und vor allem auch nach­hal­ti­ge Unter­stüt­zung“, sag­te Andre­as Star­ke. „Die bis­her ange­kün­dig­ten finan­zi­el­len Hil­fen aus Ber­lin sind bis heu­te kaum geflos­sen und wer­den auch nicht aus­rei­chen, um das struk­tu­rel­le Defi­zit und die infla­ti­ons­be­ding­ten Kos­ten­stei­ge­run­gen auf­fan­gen zu können.“

Land­rat Kalb füg­te an: „Unse­re Kli­ni­ken sind als eine der wich­tigs­ten Ele­men­te der Daseins­vor­sor­ge unver­zicht­bar. Deren Bedeu­tung wird mit der demo­gra­fi­schen Ent­wick­lung wei­ter stei­gen. Gleich­wer­ti­ge Lebens­be­din­gun­gen set­zen eine gute medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung im länd­li­chen Raum vor­aus.“ Des­halb brau­che es noch vor der geplan­ten Kran­ken­haus­re­form wirk­sa­me Sofort­hil­fen für die Kli­ni­ken. Die der­zei­tig gül­ti­ge gesetz­li­che Decke­lung auf der Erlös­sei­te ermög­li­che es den Kli­ni­ken nicht, die Kos­ten­stei­ge­run­gen der Jah­re 2022 und 2023 aus­zu­glei­chen. „Die unzu­rei­chen­de Refi­nan­zie­rung der Per­so­nal- und Sach­kos­ten sowie die unzu­rei­chen­de Inves­ti­ti­ons­kos­ten­fi­nan­zie­rung müs­sen dau­er­haft been­det wer­den“, sag­te Kalb.

Abschlie­ßend ergriff Uwe Kirsch­stein das Wort und kam auf die Rah­men­be­din­gun­gen zu spre­chen. „Neben der geplan­ten Finan­zie­rung von Vor­hal­te­kos­ten, die aus­kömm­lich aus­ge­stal­tet wer­den muss, müs­sen die Städ­te und Land­krei­se als Trä­ge­rin­nen der Gesund­heits­vor­sor­ge auch end­lich wie­der zurück an den Ver­hand­lungs­tisch. Kom­mu­na­le Spit­zen­ver­bän­de müs­sen Teil des Gemein­sa­men Bun­des­aus­schus­ses werden.“

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