Im Rahmen des Projekts „MitMachKlima“ wurden Preise für vorbildliche Nachhaltigkeitsprojekte an zehn aktive Vereine in Bamberg verliehen, wie die Stadt Bamberg mitteilt.
Dadurch werden zivilgesellschaftliche Anstrengungen im Nachhaltigkeitsbereich gewürdigt und verschiedene Projekte ausgezeichnet, die das „MitMachen“ im Klimaschutz für jede Einzelne und jeden Einzelnen ermöglichen. „Diese Auszeichnungen sind nicht nur eine Anerkennung für die engagierten Vereine, sondern auch ein wichtiger Schritt zur Förderung des Klimaschutzes in Bamberg“, betonte Zweiter Bürgermeister und Umweltreferent Jonas Glüsenkamp bei der Preisübergabe.
Als Anerkennung für herausragende Nachhaltigkeitsprojekte wurden Ende 2024 vom Stadtrat zehn Kleinprojekt-Preisträger ausgewählt. Prämiert werden Bamberger Projekte, die nachweislich zu Reduzierung von Treibhausgasen beitragen und als Vorbild für andere Kommunen dienen können. Die Preise werden vergeben, um das zivilgesellschaftliche Engagement zu würdigen und die Projekte sichtbar zu machen.
Insgesamt wurden über das Förderprojekt „MitMachKlima“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz folgende Projekte mit einem Preisgeld in Höhe von jeweils 1.000 Euro prämiert:
- AstA Bamberg e.V.: „Dein Lastenrad“ arbeitet ehrenamtlich als eine Projektgruppe des gemeinnützigen AStA Bamberg e.V. Nach dem Start im Jahr 2014 bietet „Dein Lastenrad“ heute vier Leihräder an vier zentralen Standorten in Bamberg nach Anmeldung zur kostenlosen Nutzung an. Die Räder sind in vielfacher Nutzung, das Angebot wird sehr gut von der Bürgerschaft angenommen.
- Bamberger Tafel e.V.: Diese Initiative verbessert die Lebenssituation sozial schwächerer Bürgerinnen und Bürger und setzt sich damit auch gegen Lebensmittelverschwendung ein. Sie sammelt qualitativ einwandfreie Lebensmittel, die kurz vor oder am Mindesthaltbarkeitsdatum stehen bei Firmen in der Region ein und verteilt diese – gegen einen kleinen symbolischen Betrag oder kostenlos – an Bedürftige.
- Bürgerverein Bamberg Mitte e.V.: Ein „Citizen-Science-Projekt“ engagierter Vereinsmitglieder ist das Klimamessnetz, welches wissenschaftlich von Prof. Dr. Thomas Foken (Univ. Bayreuth) begleitet wird. Es erhebt Daten in zehn Mess-Stationen, um verlässlich die Besonderheiten des Stadtklimas abbilden zu können. Die Stationen werden von Mitgliedern des Bürgerverein Mitte e.V. und Bürgervereins im Sand betreut und befinden sich u.a. am Weidenufer, in der Frauenstraße und in der Ottostraße.
- Bicycle Liberation Front Bamberg: Das Projekt fördert nachhaltige Mobilität durch Reparatur- und Wiederverwertungsangebote für Fahrräder. Die Bicycle Liberation Front Bamberg ist Mitglied im Verbund offener Werkstätten und bietet jeden Mittwoch von 18 bis 22 Uhr in der Weißenburger Straße „Hilfe zur Selbsthilfe“ in einer voll ausgestatteten Werkstatt mit angeschlossenem und gut gefülltem Ersatzteillager für Fahrradfahrer und ihre Räder an.
- Essbare Stadt Bamberg e.V.: Die Essbare Stadt Bamberg, initiiert 2018 durch das Bürgerschaftsnetzwerk „Transition Bamberg“, hat bereits beeindruckende Erfolge vorzuweisen. Mittlerweile zählt das Projekt über 30 Hochbeet-Standorte in verschiedenen Stadtteilen. Die Hochbeete sind Nachbarschaftsprojekte, die die Gemeinschaft stärken, den Gemüseanbau vor der Haustüre ermöglichen und so gleichzeitig Transportwege reduzieren.
- Freund statt Fremd e.V.: Das Team der Fahrradwerkstatt repariert in der alten Posthalle Spendenfahrräder und versetzt sie in einen verkehrstechnisch einwandfreien Zustand. Diese Fahrräder werden dann gegen ein kleines Pfand dauerhaft an Geflüchtete verliehen, damit diese Wege vom Ankerzentrum in die Schule, zum Deutschkurs, zum Einkaufen oder zum Arzt leichter, kostengünstig und nachhaltig zurücklegen können.
- Bamberger Sortengarten – Grünes Erbe Bamberg e.V.: Seit 2012 werden hier rund 30 verschiedene Nutzpflanzenarten aus Bamberg und der Umgebung, darunter auch seltene und vom Aussterben bedrohte Bamberger Lokalsorten wie die birnförmige Zwiebel oder das Hörnla, angebaut. In den Sommermonaten können interessierte Gartenfreunde auch an öffentlichen Führungen durch den Sortengarten teilnehmen.
- Interessengemeinschaft Bamberger Gärtner e.V.: Die Bamberger Gärtner setzen sich aktiv für den Erhalt von Lokalsorten wie des Bamberger Hörnla, Knoblauch oder Rettich ein. Hierüber und über viele weitere Aspekte hinter den Kulissen informieren die Gärtner gemeinsam beim jährlichen, ehrenamtlich organisierten „Tag der offenen Gärtnereien“.
- Malteser Hilfsdienst e.V.: Mit der Ausflugs-Rikscha wollen die Malteser in Bamberg älteren und in ihrer Mobilität eingeschränkten Menschen die Möglichkeit bieten, wieder einmal Fahrtwind zu spüren, unter den Bäumen in Parks und Grünanlagen entlangzuradeln oder mit dem Rad zum Kaffeetrinken oder Eis essen zu fahren.
- SoLaWi Bamberg e.V.: Der Verein engagiert sich für den Anbau ökologischer Lebensmittel und fördert nachhaltiges urbanes Gärtnern. Die SoLawi hat sich dem ökologischen Anbau von Garten- und Feldfrüchten verschrieben und arbeitet ohne Einsatz von chemischem Dünger und unter ausschließlicher Verwendung von ökologischem Saatgut sowie von ökologisch angebauten Jungpflanzen. Der Verein bewirtschaftet seit dem Jahr 2021 ein Feld in der Südflur mit einer Fläche von 13.000 Quadratmetern.
„Die ausgezeichneten Projekte zeigen, dass jeder Einzelne einen Beitrag leisten kann“
Im Rahmen der Preisübergabe besuchten Bürgermeister Jonas Glüsenkamp und Annika Hoffman, Projektleitung von „MitMachKlima“, die Preisträgerinnen und –träger, um ihnen die Preischecks sowie Urkunden persönlich zu überreichen. „Die ausgezeichneten Projekte zeigen, dass jeder Einzelne einen Beitrag leisten kann, um unsere Umwelt zu schützen und eine nachhaltige Zukunft zu gestalten“, freute sich Glüsenkamp.