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Stadt Bamberg

Spit­zen- und Breitensport

Sport­ler­eh­rung der Stadt Bamberg

Fünf Schul­sport­mann­schaf­ten, fünf Sport­funk­tio­nä­rin­nen und –funk­tio­nä­re, 13 Ver­eins­mann­schaf­ten und 46 Ein­zel­sport­le­rin­nen und –sport­ler: Die Anzahl der erfolg­rei­chen Akteu­rin­nen und Akteu­re ließ bei der dies­jäh­ri­gen Sport­ler­eh­rung der Stadt Bam­berg aufhorchen.

Bei der Sport­ler­eh­rung der Stadt Bam­berg wer­den all die­je­ni­gen Ath­le­tin­nen und Ath­le­ten aus­ge­zeich­net, die im ver­gan­ge­nen Jahr beson­ders erfolg­reich waren, begin­nend ab dem zwei­ten Platz bei einer Baye­ri­schen Meis­ter­schaft. Unter den Preis­trä­ge­rin­nen und Preis­trä­gern waren immer wie­der auch Euro­pa­meis­te­rin­nen und Euro­pa­meis­ter sowie Welt­meis­te­rin­nen und Welt­meis­ter. Letz­te­re gab es zum Bei­spiel im Tae­kwon­do, im Ju Jutsu oder beim Schwimmen.

Wolf­gang Reich­mann, Vor­sit­zen­der des Stadt­ver­bands für Sport, sag­te in sei­ner Anspra­che bei der dies­jäh­ri­gen Preis­ver­lei­hung am 12. April: „In Bam­berg gibt es nicht nur den Bas­ket­ball, son­dern auch erfolg­rei­chen Ver­eins­sport.“ Zudem freue er sich auf die Sanie­rung des Volks­park-Sta­di­ons, pünkt­lich zum 100. Jubi­lä­um in zwei Jah­ren. Dies sei ein wich­ti­ges Zeichen.

Bam­bergs Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke beton­te, wie wich­tig es trotz knap­per kom­mu­na­ler Kas­sen sei, die Sport­ver­ei­ne zu unter­stüt­zen. „Das brei­te Ange­bot in unse­rer Stadt ver­dan­ken wir ins­be­son­de­re den Ver­ei­nen und dem außer­or­dent­lich gro­ßen ehren­amt­li­chen Enga­ge­ment“, so Star­ke in sei­ner Rede.

Unter Auf­la­gen

Haus­halt der Stadt Bam­berg ist genehmigt

Die Regie­rung von Ober­fran­ken hat den Haus­halt der Stadt Bam­berg für das Jahr 2024 bewil­ligt. Dies geschah aller­dings unter Auf­la­gen, da die Haus­halts­la­ge Bam­bergs extrem ange­spannt sei.

Bam­bergs Haus­halt für das Jahr 2024 steht, wie das Rat­haus in einer Mit­tei­lung bekannt­gab. So hat die Regie­rung von Ober­fran­ken der Stadt für die nächs­ten Mona­te einen Ver­wal­tungs­haus­halt von 296,2 Mil­lio­nen und einen Ver­mö­gens­haus­halt von 121,7 Mil­lio­nen Euro bewil­ligt. Als Kre­dit­auf­nah­me für Inves­ti­tio­nen und Inves­ti­ti­ons­för­de­rungs­maß­nah­men sind wei­te­re 48,7 Mil­lio­nen Euro geplant. Mit der Ver­öf­fent­li­chung der Haus­halts­sat­zung 2024 in einem Son­der­amts­blatt an die­sem Frei­tag tritt die­se rück­wir­kend zum 1. Janu­ar 2024 in Kraft.

In ihrer Geneh­mi­gung des Haus­halts nennt die Rechts­auf­sichts­be­hör­de jedoch Auf­la­gen, da die Haus­halts­la­ge der Stadt Bam­berg extrem ange­spannt sei. Des­halb soll­te unter ande­rem ein vor­ge­leg­tes Inves­ti­ti­ons­pro­gramm abge­ar­bei­tet wer­den, bevor neue Maß­nah­men begon­nen wer­den. Zudem sei­en die eige­nen Ein­nah­me­mög­lich­kei­ten der Stadt voll­um­fäng­lich auszuschöpfen.

Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke gab ab, die Anmer­kun­gen ernst neh­men zu wol­len. „Wir wer­den die­se Auf­la­gen natür­lich beher­zi­gen“, sag­te er. „Das umsich­ti­ge Han­deln unse­res Finanz­re­fe­ren­ten Bert­ram Felix ver­setzt uns seit vie­len Jah­ren in die Lage, den Spa­gat zu schaf­fen: mit den Finanz­mit­teln spar­sam umzu­ge­hen und trotz­dem die Stadt zu moder­ni­sie­ren und deut­lich vor­an­zu­brin­gen. Ich den­ke hier zum Bei­spiel an die vie­len Sanie­run­gen von öffent­li­chen Gebäu­den wie Schu­len und Rat­häu­ser, aber auch an die inten­si­ve Beglei­tung des Pro­jekts Bahnausbau.“

„Eine wich­ti­ge Neu­eröff­nung in Bamberg“

Ers­te “Toi­let­te für alle” in Bamberg

An zen­tra­ler Stel­le, näm­lich direkt am Tou­ris­mus & Kon­gress Ser­vice in der Gey­ers­wörth­stra­ße, konn­te Bür­ger­meis­ter und Sozi­al­re­fe­rent Jonas Glüsen­kamp die ers­te „Toi­let­te für alle“ in Bam­berg eröff­nen, die ers­te öffent­li­che WC-Anla­ge für Men­schen mit beson­ders schwe­ren und mehr­fa­chen Behin­de­run­gen. Es sei die ins­ge­samt 150. deutsch­land­weit, teilt die Stadt Bam­berg mit, und ein wei­te­rer Schritt in Rich­tung einer inklu­si­ven Gesellschaft.

Ein Orts­ter­min wie die­ser ist eher außer­ge­wöhn­lich: Die Schlan­ge vor den öffent­li­chen Toi­let­ten an der Tou­rist-Info bei Schloss Gey­ers­wörth war lang, der Gang voll mit inter­es­sier­ten Akteu­ren – zum Bei­spiel Mit­glie­der des Bei­rats für Men­schen mit Behin­de­rung, die Behin­der­ten­be­auf­trag­ten von Stadt und Land­kreis Bam­berg, eine Ver­tre­te­rin der „Stif­tung Leben pur“ aus Mün­chen und zwei Men­schen mit Behin­de­rung. Sie alle woll­ten einen Blick in den etwa acht Qua­drat­me­ter gro­ßen Raum wer­fen. Die nagel­neue „Toi­let­te für alle“ ist bar­rie­re­frei und bie­tet eine hoch­klapp­ba­re elek­tri­sche Pfle­ge­lie­ge, einen Decken­lif­ter sowie einen luft­dicht ver­schließ­ba­ren Abfall­be­häl­ter zur Ent­sor­gung von Inkontinenzeinlagen.


Bam­bergs Zwei­ter Bür­ger­meis­ter und Sozi­al­re­fe­rent, Jonas Glüsen­kamp, freu­te sich sicht­lich über die Umset­zung die­ses Pro­jek­tes. „Wir befin­den uns hier an einem zen­tra­len Anlauf­punkt im Welt­erbe. Die ‚Toi­let­te für alle‘ ist ein Ort, mit dem wir allen Men­schen ein wür­di­ges Will­kom­men ermög­li­chen.“ Es hand­le sich um eine wich­ti­ge Neu­eröff­nung in Bam­berg. Ermög­licht wur­de die „Toi­let­te für alle“ dank einer Koope­ra­ti­on der „Stif­tung Leben pur“, ein Wis­sen­schafts- und Kom­pe­tenz­zen­trum für Men­schen mit kom­ple­xer Behin­de­rung, und der Stadt Bam­berg. Nico­le Orf, Behin­der­ten­be­auf­trag­te der Stadt Bam­berg, hat­te sich bereits vie­le Jah­re für die Ein­rich­tung einer sol­chen WC-Anla­ge ein­ge­setzt, wie die Stadt in der Pres­se­mit­tei­lung berich­tet. „Ich freue mich heu­te schon dar­auf, dass Jose­fi­ne Hil­le, Pro­jekt­lei­tung ‚Toi­let­ten für alle‘, bei unse­rer nächs­ten Inklu­si­ons­mes­se mit einem Stand vor Ort sein wird“, so Orf, wo eine „Mobi­le Toi­let­te für alle“ gezeigt wer­de. Glüsen­kamp und Orf sind sich einig, dass es Ziel sein muss, das Netz der Anla­gen in der Stadt wei­ter auszubauen.

Die „Stif­tung Leben pur“ sucht in ganz Deutsch­land Part­ner aus Poli­tik, Indus­trie und Wirt­schaft sowie Behin­der­ten­ver­bän­de, Ver­ei­ne und Initia­ti­ven, aber auch enga­gier­te Pri­vat­per­so­nen, die die­ses Grund­be­dürf­nis erken­nen und die flä­chen­de­cken­de Umset­zung in Deutsch­land unter­stüt­zen. Eine Kon­takt­auf­nah­me ist zum Bei­spiel über die Home­page der Stif­tung mög­lich.

Die „Toi­let­te für alle“ befin­det sich im lin­ken Sei­ten­flü­gel des Tou­ris­mus & Kon­gress Ser­vice in der Gey­ers­wörth­stra­ße 5 (Tou­rist-Info). Die Anla­ge ist mon­tags bis sonn­tags von 8 Uhr bis 22 Uhr mit einem Euro-WC-Schlüs­sel für behin­der­ten­ge­rech­te Toi­let­ten zugänglich.

Daten­ge­trie­be­ne Besuchs­len­kung als Ziel 

Smar­te Sen­so­ren an vol­len Plät­zen in Bamberg

Um Auf­schluss dar­über zu bekom­men, wie voll es in Bam­berg an man­chen Plät­zen wirk­lich ist und wie die Bam­ber­ge­rin­nen und Bam­ber­ger eine Daten­er­fas­sung durch Sen­so­ren wahr­neh­men, wur­de das Pro­jekt „Crow­danym“ gestar­tet. Es soll eine Vor­stu­die zu einer anony­men Daten­er­fas­sung als Grund­la­ge einer daten­ge­trie­be­nen Besuchs­len­kung in der Bam­ber­ger Alt­stadt sein, wie die Stadt Bam­berg mitteilt.

Bam­berg wird als Welt­kul­tur­er­be­stadt oft und ger­ne von Tou­ris­tin­nen und Tou­ris­ten besucht. Nicht sel­ten befin­den sich dabei sehr vie­le Men­schen gleich­zei­tig an bestimm­ten Orten, wie bei­spiels­wei­se im Dom oder am Gabel­mo und so ent­steht eine ungleich­mä­ßi­ge Nut­zung von tou­ris­ti­schen oder gas­tro­no­mi­schen Ange­bo­ten. Um eine Daten­grund­la­ge für die­se Wahr­neh­mun­gen in Bam­berg zu lie­fern, wur­de das Pro­jekt „Crow­danym“ gestar­tet – eine Vor­stu­die zu einer anony­men Daten­er­fas­sung als Grund­la­ge einer daten­ge­trie­be­nen Besuchs­len­kung in der Bam­ber­ger Alt­stadt. Nun wur­den ers­te Sen­so­ren in der Dom­stadt ange­bracht, um zu unter­su­chen, ob und wie man an tou­ris­tisch beleb­ten Orten mes­sen kann, wie vie­le Men­schen sich dort auf­hal­ten – und wie sich Besu­che­rin­nen und Besu­cher durch die Stadt bewegen.

Anony­mi­sier­te Mes­sun­gen geben Informationen

Das Pro­jekt wer­de über die Inno­va­ti­ons­in­itia­ti­ve „mFUND“ des BMDV (Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Digi­ta­les und Ver­kehr) geför­dert und ist in Bam­berg ein Koope­ra­ti­ons­pro­jekt der Otto-Fried­rich-Uni­ver­si­tät und des För­der­pro­gramms Smart City Bam­berg. „Crow­danym“ wol­le Lösun­gen unter­stüt­zen, die Besu­che­rin­nen und Besu­cher intel­li­gent len­ken und gro­ße Ansamm­lun­gen von Men­schen ver­mei­den könn­ten. Ein­ge­setzt wür­den dazu Sen­so­ren, die bestimm­te Han­dy­si­gna­le auf­neh­men und anonym an eine Aus­wer­tungs­stel­le wei­ter­lei­ten. Dass sich hier kei­ner­lei Sor­gen um pri­va­te Daten gemacht wer­den müs­se, bekräf­tigt Prof. Dr. Danie­la Nick­las, Lehr­stuhl­in­ha­be­rin für Infor­ma­tik, insb. Mobi­le Softwaresysteme/​Mobilität an der Uni Bam­berg: „Durch die unmit­tel­ba­re Anony­mi­sie­rung wer­den kei­ne per­so­nen­be­zo­ge­nen Daten erho­ben oder gespei­chert. Es wird also nur ange­zeigt, wie vie­le und nicht wel­che Per­so­nen sich der­zeit zum Bei­spiel am Tou­ris­mus- und Kon­gress­ser­vice auf­hal­ten. Das kommt zum einen den Anwoh­ne­rin­nen und Anwoh­nern Bam­bergs zu Gute sowie künf­tig auch den Tou­ris­tin­nen und Touristen.“

Gemes­sen wird via Sen­so­ren der­zeit an der Obe­ren Brü­cke, auf dem Dom­platz, am T&K‑Service, in der Sand­stra­ße, am Max­platz, am Grü­nen Markt und an der Kon­zert­hal­le. An allen Stel­len befin­den sich ent­spre­chen­de Aus­hän­ge der Uni­ver­si­tät Bam­berg, die Auf­schluss über die Mes­sung geben und dar­auf hin­wei­sen, dass auch eine akti­ve Nicht-Teil­nah­me an der Mes­sung mög­lich ist.

Vor­pro­jekt zu einem künf­ti­gen Besuchsleitsystem

Mit den Infor­ma­tio­nen kann in Bam­berg künf­tig ein Besuchs­leit­sys­tem auf­ge­baut wer­den, das nicht nur Tou­ris­tin­nen und Tou­ris­ten hel­fen kann Groß­an­samm­lun­gen zu umge­hen, son­dern auch bei Ver­an­stal­tun­gen wie der Sand­ker­wa oder Fes­ten auf dem Max­platz vor Über­fül­lung schüt­zen könnte.

Wie ste­hen die Bam­ber­ge­rin­nen und Bam­ber­ger zu den Sensoren?

„Uns ist es ein beson­de­res Anlie­gen auf­zu­klä­ren und zu unter­su­chen, wie die Bam­ber­ge­rin­nen und Bam­ber­ger eine sol­che Sen­so­ren-Mes­sung wahr­neh­men. Des­halb wer­den wir aktiv Fra­gen stel­len um her­aus­zu­fin­den, unter wel­chen Bedin­gun­gen die Bür­ger­schaft die Sen­so­ren akzep­tiert“, betont die Psy­cho­lo­gin Prof. Dr. Astrid Schütz, die den Lehr­stuhl für Per­sön­lich­keits­psy­cho­lo­gie und Psy­cho­lo­gi­sche Dia­gnos­tik innehat.

Eine sol­che Befra­gung zur Akzep­tanz von Sen­so­ren habe bereits Anfang August an ver­schie­de­nen zen­tra­len Stel­len in der Bam­ber­ger Innen­stadt stattgefunden.

Mehr Infos bei Smart City Rese­arch Lab-Projektmesse

Die Ergeb­nis­se der Umfra­ge und mehr zu dem Pro­jekt „Crow­danym“ sowie ande­ren Smart City-Pro­jek­ten gebe es am Frei­tag, den 25. August bei der Pro­jekt­mes­se im neu­en Digi­ta­len Grün­der­zen­trum, in der Nathan‑R.-Preston-Straße 1, zu erfah­ren, so die Stadt in der Mel­dung. Von 10 bis 13 Uhr wür­den an die­sem Tag Pro­jek­te, die im Rah­men des Smart City Rese­arch Labs unter­sucht wer­den, von Stu­die­ren­den prä­sen­tiert. The­men wie Mobi­li­tät, Kli­ma und Digi­ta­le Gesund­heits­diens­te wür­den ver­tre­ten sein. Alle Inter­es­sier­ten sei­en herz­lich ein­ge­la­den, sich zu infor­mie­ren und Fra­gen zu den Pro­jek­ten zu stel­len. Eine Anmel­dung sei nicht notwendig.

Senio­ren vor gro­ßen Pro­ble­men beim Wohnen 

War­nung vor „grau­er Woh­nungs­not“ in der Regi­on Bamberg

„Graue Woh­nungs­not“ droht: In zwan­zig Jah­ren wer­den in der Stadt Bam­berg rund 17.100 Men­schen zur Alters­grup­pe „67plus“ gehö­ren – gut 3.300 mehr als heu­te, im Land­kreis Bam­berg wer­den es rund 41.400 Men­schen sein – gut 13.900 mehr als heu­te. Dar­auf hat die Indus­trie­ge­werk­schaft Bau­en-Agrar-Umwelt (IG BAU) hin­ge­wie­sen und befürch­tet durch die kom­men­de Rent­ner­ge­nera­ti­on der Baby-Boo­mer einen zuneh­men­den Man­gel an alters­ge­rech­ten Wohnungen.

Die Gewerk­schaft beruft sich dabei auf neu­es­te Zah­len, die das Pest­el-Insti­tut bun­des­weit für Städ­te und Krei­se ermit­telt hat. Die Wis­sen­schaft­ler haben die Bevöl­ke­rungs­ent­wick­lung im Rah­men einer Stu­die zur künf­ti­gen Wohn­si­tua­ti­on von Senio­ren für den Bun­des­ver­band des Deut­schen Bau­stoff­fach­han­dels (BDB) untersucht.

„In den kom­men­den Jah­ren wer­den in der Regi­on Bam­berg immer mehr älte­re Men­schen eine bar­rie­re­ar­me Woh­nung brau­chen – ohne Trep­pen­stu­fen, dafür mit boden­glei­cher Dusche und genü­gend Platz für das Ran­gie­ren mit Rol­la­tor und Roll­stuhl“, so Uwe Beh­rendt. Die Zah­len müss­ten den Woh­nungs­bau­po­li­ti­kern schon jetzt Kopf­zer­bre­chen berei­ten: Nach Anga­ben des Pest­el-Insti­tuts benö­ti­gen bereits heu­te mehr als 2.350 Haus­hal­te in Bam­berg und mehr als 4.750 Haus­hal­te im Land­kreis Bam­berg eine Senio­ren­woh­nung, weil in ihnen Men­schen im Ren­ten­al­ter leben, die in ihrer Mobi­li­tät ein­ge­schränkt sind.

Baby-Boo­mer-Gene­ra­ti­on droht „Wohn-Alters­ar­mut“

In zwan­zig Jah­ren wür­den nach Berech­nun­gen der Wis­sen­schaft­ler in Bam­berg über 2.700 Woh­nun­gen und im Land­kreis Bam­berg über 6.600 Woh­nun­gen gebraucht, in denen Men­schen mit einem Rol­la­tor oder Roll­stuhl klar­kom­men. „Damit herrscht auch jetzt schon ein mas­si­ver Man­gel an Senio­ren­woh­nun­gen. Und dem­nächst gehen die gebur­ten­star­ken Jahr­gän­ge in Ren­te. Dann steu­ern wir sehen­den Auges auf eine ‚graue Woh­nungs­not‘ zu“, sagt der Bezirks­vor­sit­zen­de der IG BAU Oberfranken.

Neben dem Man­gel an alters­ge­rech­ten Woh­nun­gen befürch­tet die IG BAU auch eine zuneh­men­de Alters­ar­mut durchs Woh­nen. So droh­ten bei der Boo­mer-Gene­ra­ti­on künf­tig zwei Din­ge „fatal auf­ein­an­der zu tref­fen“: Ers­tens die Gefahr eines sin­ken­den Ren­ten­ni­veaus. Und zwei­tens stei­gen­de Kos­ten fürs Woh­nen. Mie­ter sei­en hier genau­so betrof­fen wie Men­schen mit Wohn­ei­gen­tum, wenn beim Ein­fa­mi­li­en­haus oder bei der Eigen­tums­woh­nung Sanie­run­gen fäl­lig würden.

„Wenn die Wohn­kos­ten wei­ter in dem Tem­po der letz­ten Jah­re stei­gen, wer­den vie­le Senio­ren, die damit heu­te längst noch nicht rech­nen, ihren Kon­sum ein­schrän­ken müs­sen. Älte­re Men­schen wer­den die hohen Miet­prei­se oft kaum noch bezah­len kön­nen. Für vie­le wird es dann finan­zi­ell rich­tig eng“, so Beh­rendt. Des­halb wür­den auch in der Regi­on Bam­berg künf­tig deut­lich mehr Men­schen als heu­te auf staat­li­che Unter­stüt­zung ange­wie­sen sein, um über­haupt ein Dach über dem Kopf zu haben.

Um den Woh­nungs­markt für die kom­men­de Rent­ner­ge­nera­ti­on bes­ser vor­zu­be­rei­ten, for­dert die IG BAU die Schaf­fung von mehr preis­wer­tem, vor allem aber auch alters­ge­rech­tem Wohn­raum. Der Bezirks­vor­sit­zen­de der IG BAU Ober­fran­ken: „Des­halb brau­chen wir auch für den hei­mi­schen Woh­nungs­markt kla­re finan­zi­el­le Anrei­ze. Ange­sichts der dro­hen­den ‚grau­en Woh­nungs­not‘ ist deut­lich mehr Geld für den Neu­bau von Senio­ren­woh­nun­gen, aber auch für die alters­ge­rech­te Sanie­rung bestehen­der Woh­nun­gen erfor­der­lich.“ Hier sei­en alle gefor­dert – Kom­mu­nen, Land und Bund.

Das Bun­des­bau­mi­nis­te­ri­um stel­le in die­sem Jahr einen För­der­topf von 75 Mil­lio­nen Euro über die Kre­dit­an­stalt für Wie­der­auf­bau (KfW) für den alters­ge­rech­ten Umbau von Woh­nun­gen zur Ver­fü­gung. „Das Geld wird drin­gend gebraucht. Aber es reicht bei Wei­tem nicht. Das hat das letz­te Jahr gezeigt. Da gab es exakt die glei­che För­der­sum­me. Und der Topf war ruck­zuck ‚leer­ge­för­dert‘: Schon nach sechs Wochen war kein ein­zi­ger För­der-Euro mehr da. Da muss mehr pas­sie­ren“, for­dert der IG BAU-Bezirks­vor­sit­zen­de Uwe Behrendt.

Zusätz­lich schlägt die IG BAU eine Selbst­ver­pflich­tung für gro­ße Woh­nungs­kon­zer­ne vor. Uwe Beh­rendt: „Mit Blick auf den ekla­tan­ten Man­gel an Senio­ren­woh­nun­gen soll­ten sich die Woh­nungs­un­ter­neh­men ver­pflich­ten, einen bestim­men Anteil frei­wer­den­der Woh­nun­gen alters­ge­recht umzu­bau­en.“ Die­ser soll­te bei min­des­tens 20 Pro­zent liegen.

KS:BAM ver­zeich­net gestie­ge­nes Inter­es­se von Schu­len und Kitas 

Gro­ße Nach­fra­ge nach Bam­ber­ger Kultur.Klassen-Programm

Der KS:BAM – Kultur.Service Bam­berg – ist die kom­mu­na­le Koor­di­nie­rungs­stel­le für kul­tu­rel­le Bil­dung in Stadt und Land­kreis Bam­berg. An einer Teil­nah­me am Kultur.Klassen-Programm zeig­ten Schu­len und Kitas in der abge­lau­fe­nen Bewer­bungs­pha­se gestie­ge­nes Inter­es­se, wie die Stadt Bam­berg mitteilt.

Schu­len und Kitas aus dem Ein­zugs­be­reich waren ein­ge­la­den, sich um eine Teil­nah­me am Kultur.Klassen-Programm für die kom­men­den vier Schul- und Kita­jah­re 2023/​/​2024 bis 2026/​/​2027 zu bewer­ben. Mit­te Juli ende­te die Bewer­bungs­pha­se. In die­ser hät­ten 24 Schu­len und Kitas mit ins­ge­samt 60 Klas­sen und Grup­pen den Wunsch nach einer Teil­nah­me am Pro­gramm geäu­ßert, teilt die Stadt mit – so vie­le Inter­es­sens­be­kun­dun­gen wie nie zuvor.

Die Koor­di­na­to­rin­nen des KS:BAM sehen dies als Zei­chen für die gro­ße Bedeu­tung, die die Ein­rich­tun­gen in Stadt und Land­kreis der kul­tu­rel­len Bil­dung bei­mes­sen. 20 Kultur.Klassen in 13 Schu­len und Kitas konn­te nun zuge­sagt wer­den. Zusam­men mit den bestehen­den Ein­rich­tun­gen mit kul­tu­rel­lem Pro­fil – eine Kultur.Schule, vier Schu­len mit Kultur.Profil, ein Kultur.Kinderhaus – betreue der KS:BAM nun ins­ge­samt 50 Kultur.Klassen und errei­che damit etwa 1.500 Kin­der und Jugendliche.

Wegen begrenz­ter finan­zi­el­ler und per­so­nel­ler Res­sour­cen konn­ten lei­der nicht alle Bewer­bun­gen berück­sich­tigt wer­den. Den­noch ermu­tigt der KS:BAM alle inter­es­sier­ten Schu­len und Kitas, kul­tu­rel­le Bil­dung nach Mög­lich­keit in ihren All­tag einzubauen.

Kultur.Klassen-Programm

Das Kultur.Klassen-Programm wur­de 2010 vom KS:BAM ent­wi­ckelt, bereits bun­des­weit aus­ge­zeich­net und ver­steht sich als Tür­öff­ner und Weg­be­rei­ter, um Kul­tu­rel­le Bil­dung für alle Kin­der und Jugend­li­chen in Schu­le und Kita zugäng­lich zu machen. Hier­bei ist es wich­tig, dass die Bil­dungs­ein­rich­tung kul­tu­rel­le Bil­dung idea­ler­wei­se län­ger­fris­tig in ihren Schul- oder Kitaall­tag ein­bin­den und mit exter­nen Kul­tur­part­ne­rin­nen und Kul­tur­part­nern zusam­men­ar­bei­ten möch­te. Pro Jahr setzt eine Kultur.Klasse dabei bis zu 20 mal 90 Minu­ten Kul­tur in Berei­chen wie Bil­den­de und Dar­stel­len­de Küns­te, Musik, Lite­ra­tur, Medi­en oder Spiel um. Von Bedeu­tung ist dabei auch Raum für freie Krea­ti­vi­tät und Par­ti­zi­pa­ti­on sowie antei­lig für Bil­dung für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung. Die Orga­ni­sa­ti­on der ein­zel­nen Koope­ra­ti­ons­pro­jek­te erfolgt über den KS:BAM sowie zukünf­tig ein digi­ta­les System.

„Ihnen ste­hen alle Türen offen“

Aus­zeich­nun­gen für die bes­ten Schü­le­rin­nen und Schü­ler des Schuljahrs

Land­rat Johann Kalb und Bür­ger­meis­ter Jonas Glüsen­kamp haben die bes­ten Bam­ber­ger Schü­le­rin­nen und Schü­ler des zurück­lie­gen­den Schul­jahrs aus­ge­zeich­net. „Ihnen ste­hen alle Türen offen“, sag­te Kalb.

Knapp 100 Schü­le­rin­nen und Schü­ler von Mit­tel- und Real­schu­len, Gym­na­si­en, Fach­ober­schu­len, Fach­aka­de­mien, Wirt­schafts­schu­len, Berufs­fach­schu­len, Fach­schu­len und Berufs­ober­schu­len aus Stadt und Land­kreis Bam­berg wur­den in der letz­ten Schul­wo­che vor den Feri­en im Kul­tur­bo­den Hall­stadt für ihre Leis­tun­gen im zurück­lie­gen­den Schul­jahr aus­ge­zeich­net, so das Land­rats­amt in einer Mitteilung.

„Ihnen ste­hen alle Türen offen“, sag­te Land­rat Johann Kalb bei der Aus­zeich­nung der bes­ten Schü­le­rin­nen und Schü­ler. Zwar sei die Zahl der hie­si­gen Schul­ab­sol­ven­tin­nen und ‑absol­ven­ten in den letz­ten zehn Jah­ren von rund 6.500 auf 5.000 gesun­ken. Die Zahl der Aus­bil­dungs­ver­trä­ge stieg aller­dings um mehr als 200 auf 3.600. Viel­fäl­ti­ger gewor­den sei zudem das Studienangebot.

Bam­bergs Zwei­ter Bür­ger­meis­ter Jonas Glüsen­kamp lob­te die Leis­tun­gen der Schü­le­rin­nen und Schü­ler. „Ihr habt wahn­sin­nig viel gelernt und super Resul­ta­te erzielt. Ler­nen bringt die Men­schen wei­ter. Gera­de in Zei­ten des Fach­kräf­te­man­gels brau­chen wir Leu­te, die gern ler­nen, die neu­gie­rig und wis­sens­durs­tig sind, die ihre Talen­te ent­fal­ten und vie­le Kom­pe­ten­zen erwer­ben. Ihnen gehört die Zukunft. Denn Wis­sen ist eine Ressource.“

Auch Mag­da­le­na Thienel, die stell­ver­tre­tend für die Schü­ler­schaft Wor­te ans Publi­kum rich­te­te, for­der­te ihre Mit­ab­sol­ven­tin­nen und ‑absol­ven­ten auf, in der Schu­le erwor­be­nes Wis­sen und Fähig­kei­ten mit Herz und Ver­stand im eige­nen Leben ein­zu­set­zen. „In der Schu­le haben wir den Grund­stein für unse­re Bil­dung gelegt bekom­men, aber nun liegt es eben an uns, was wir dar­aus machen. Denn schließ­lich haben wir ja nicht für die Schu­le gelernt, son­dern für das Leben.“

Vom Was­ser­scha­den zur Gefriertrocknung

490 Kilo­gramm durch­feuch­te­tes Archiv­gut gerettet

Feu­er, Schäd­lin­ge und Was­ser sind die natür­li­chen Fein­de eines Archivs. Ein Was­ser­scha­den im Stadt­ar­chiv Bam­berg in der Unte­ren Sand­stra­ße Mit­te ver­gan­ge­ner Woche ließ des­we­gen den Puls des Archiv­lei­ters Horst Geh­rin­ger rasch in die Höhe schie­ßen. Ursa­che war ein Defekt in der Kli­maan­lan­ge im Dach­ge­schoss, wie die Stadt Bam­berg mit­teilt, infol­ge­des­sen 490 Kilo­gramm Archiv­gut zu einer Fir­ma gebracht wur­den, die unter ande­rem auf die Gefrier­trock­nung von Unter­la­gen spe­zia­li­siert sei.

Das beim Betrieb der Anla­ge erzeug­te Kon­dens­was­ser sei nicht mehr rich­tig abge­lei­tet wor­den und habe sich sei­nen Weg durch die Decken vom Dach­ge­schoss in die dar­un­ter­lie­gen­den Maga­zi­ne gesucht. Glück­li­cher­wei­se wur­de dies bei Ord­nungs­ar­bei­ten im Maga­zin rasch ent­deckt, bevor noch schlim­me­rer Scha­den ent­ste­hen konnte.

Das Immo­bi­li­en­ma­nage­ment der Stadt Bam­berg deak­ti­vier­te die Kli­ma­an­la­ge umge­hend, so dass kein wei­te­res Was­ser aus­tre­ten konn­te. Die Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter des Stadt­ar­chivs waren schnell zur Stel­le, ent­fern­ten mit spe­zi­el­len Saug­schwäm­men und ‑tüchern die Feuch­tig­keit aus den Maga­zi­nen und bar­gen rund 490 Kilo­gramm Archiv­gut mit unter­schied­li­chem Durch­feuch­tungs­grad. Die geschä­dig­ten Akten wur­den ver­packt und umge­hend nach Leip­zig zu einer Fir­ma gebracht, die unter ande­rem auf die Gefrier­trock­nung von Unter­la­gen spe­zia­li­siert sei.

„Han­delt man bei Was­ser­schä­den an Büchern und Akten nicht rasch inner­halb weni­ger Stun­den, kann dies zu weit­rei­chen­den und teu­ren Fol­ge­schä­den füh­ren“, wird Horst Geh­rin­ger, Lei­ter des Stadt­ar­chivs, zitiert. Die Papier­sei­ten in Buch- oder Akten­be­stän­den kle­ben zusam­men, Bin­dun­gen und Ein­bän­de ver­for­men sich. Schlim­mer aber sei die Gefahr der durch die Feuch­tig­keit begüns­tig­ten Aus­brei­tung von Mikro­or­ga­nis­men wie Schim­mel­pil­zen. Die­se las­sen sich, wenn über­haupt, oft nur mit erheb­li­chem finan­zi­el­len Auf­wand repa­rie­ren. Noch gra­vie­ren­der kön­ne die gesund­heit­li­che Gefähr­dung von Mit­ar­bei­tern und Benut­zern sein.

In etwa 6 Wochen wird das Archiv­gut zurückerwartet

„Durch das rasche Ein­frie­ren kann ein Fort­schrei­ten die­ses Pro­zes­ses gestoppt und die Feuch­tig­keit besei­tigt wer­den“, so Geh­rin­ger weiter.

Das beherz­te Ein­grei­fen aller an die­sem Tag anwe­sen­den Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter sei ein Segen für die Stadt Bam­berg gewe­sen. Das Anhal­ten des Was­ser­zu­flus­ses, die Abde­ckung von Rega­len, die Ber­gung und trans­port­ge­rech­te Ver­pa­ckung inklu­si­ve der Doku­men­ta­ti­on und des Abwie­gens der Unter­la­gen sei­en wesent­li­che Fak­to­ren für das wei­te­re Ver­fah­ren gewe­sen. Nur damit habe im Kon­takt mit ent­spre­chen­den Fir­men die Trans­port- und Gefrier­ka­pa­zi­tät ermit­telt und bereit­ge­stellt wer­den können.

Inzwi­schen wur­den die Unter­la­gen in Leip­zig bei minus 20 Grad tief­ge­fro­ren. Danach erfol­ge ein behut­sa­mes Auf­tau­en. Bei einem bestimm­ten Unter­druck wer­de die Feuch­tig­keit ent­zo­gen. Dabei wer­de der fes­te Zustand (Eis) unmit­tel­bar in Was­ser­dampf umge­wan­delt, der dann abge­saugt wird. Wenn alles gut gehe, wür­den die rund 490 kg Archiv­gut, das ori­gi­na­les und uni­ka­les Kul­tur­gut dar­stel­le, nach rund sechs Wochen wie­der aus Leip­zig zurückerwartet.

„Das Stadt­ar­chiv ist einer der Hüter unse­res kul­tu­rel­len Erbes. Ein Was­ser­scha­den birgt immer auch die Gefahr eines gro­ßen imma­te­ri­el­len Scha­dens. Ich dan­ke Horst Geh­rin­ger und sei­nen Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern im Stadt­ar­chiv, die sofort die Ärmel hoch­ge­krem­pelt und zuge­packt haben, um grö­ße­ren Scha­den zu ver­hin­dern“, zeig­te sich Kul­tur­re­fe­ren­tin Sie­ben­haar erleich­tert ange­sichts der ins­ge­samt noch eini­ger­ma­ßen glimpf­lich ver­lau­fe­nen Not­fall­si­tua­ti­on im Stadtarchiv.

Das Stadt­ar­chiv Bam­berg ist das Gedächt­nis der Stadt­ver­wal­tung und der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger. Es ist zugleich die städ­ti­sche Fach­dienst­stel­le für alle Fra­gen zur Stadt­ge­schich­te. In die Zustän­dig­keit des Stadt­ar­chivs fällt die Bewer­tung der amt­li­chen Unter­la­gen sämt­li­cher städ­ti­scher Ein­rich­tun­gen, wenn die­se Unter­la­gen nach Ablauf der recht­li­chen Auf­be­wah­rungs­fris­ten nicht mehr benö­tigt wer­den. Nach die­ser Bewer­tung ent­schei­det das Stadt­ar­chiv, ob die Unter­la­gen als archiv­wür­dig im Sin­ne des Archiv­ge­set­zes dau­er­haft archi­viert oder aber daten­schutz­kon­form ver­nich­tet wer­den. Zusam­men mit Unter­la­gen pri­va­ter Her­kunft steht das Archiv­gut für alle recht­li­chen Anfra­gen, zum Bei­spiel für Recher­chen zu Gebäu­den, Ren­ten­re­cher­chen, Erben­er­mitt­lun­gen et cete­ra, aber auch für wis­sen­schaft­li­che oder hei­mat­kund­li­che Anfra­gen nach Maß­ga­be der archiv­ge­setz­li­chen Vor­schrif­ten zur Verfügung.

Wei­ter­ent­wick­lung des Pro­jekts „Eltern – ver­ste­hen – Schule“ 

Kul­tur- und Sprach­mitt­le­rin­nen und ‑mitt­ler auch an Kitas

Ehren­amt­li­che Kul­tur- und Sprach­mitt­le­rin­nen und ‑mitt­ler unter­stüt­zen ab dem neu­en Kin­der­gar­ten­jahr die inter­kul­tu­rel­le Eltern­ar­beit an den Kitas in der Bil­dungs­re­gi­on Bam­berg, wie die Stadt Bam­berg und das Land­rats­amt Bam­berg mit­tei­len. Seit dem Schul­jahr 2019/​/​20 sind sie bereits an den Grund‑, Mit­tel- und För­der­schu­len im Einsatz.

Die Kul­tur- und Kul­tur- und Sprach­mitt­le­rin­nen und ‑mitt­ler mit eige­nem Migra­ti­ons­hin­ter­grund hel­fen einer­seits den Kitas dabei, die Eltern in ihrer indi­vi­du­el­len Lebens­si­tua­ti­on zu ver­ste­hen. Ande­rer­seits ler­nen auch Eltern mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund das baye­ri­sche Betreu­ungs- und Bil­dungs­sys­tem und ihre Rol­le als Eltern dar­in bes­ser kennen.

Die Kul­tur- und Sprach­mitt­le­rin­nen und ‑mitt­ler kön­nen bei wich­ti­gen Eltern­ge­sprä­chen oder Eltern­aben­den als Unter­stüt­zung ange­fragt wer­den und infor­mie­ren in nied­rig­schwel­li­gen Eltern­work­shops über das Bil­dungs­sys­tem in Bay­ern. In den Bil­dungs­ein­rich­tun­gen ver­mit­teln sie kul­tur­be­ding­te Unter­schie­de und bau­en mög­li­che Vor­ur­tei­le und Bar­rie­ren zwi­schen päd­ago­gi­schen Fach­kräf­ten und den Fami­li­en ab. Sprach­lich und kul­tu­rell beding­te Miss­ver­ständ­nis­se auf bei­den Sei­ten wer­den so reduziert.

Damit setzt das Pro­jekt künf­tig schon bei den Jüngs­ten an und ver­bes­sert dadurch deren Bil­dungs- und Teil­ha­be­chan­cen frühzeitig. 

Dafür haben eini­ge der bereits umfang­reich qua­li­fi­zier­ten Ehren­amt­li­chen im Som­mer eine zusätz­li­che Schu­lung zum The­ma Kitaall­tag und Über­gang Kita-Schu­le durch­lau­fen. Im AWO Kin­der­haus am Sta­di­on gab Lei­te­rin Hei­ke Beh­rens den 17 Teil­neh­men­den einen anschau­li­chen und infor­ma­ti­ven Ein­blick in die The­men und Her­aus­for­de­run­gen, die bei inter­kul­tu­rel­len Eltern­ge­sprä­chen im Kita­be­reich wich­tig sind. Nun kön­nen die Ehren­amt­li­chen gut gerüs­tet Ein­sät­ze in Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­gen in Stadt und Land­kreis Bam­berg annehmen.

Das Pro­jekt „Eltern – ver­ste­hen – Kita“ ist eine Wei­ter­ent­wick­lung des Pro­jekts „Eltern – ver­ste­hen – Schu­le“ und ein Koope­ra­ti­ons­pro­jekt der Bil­dungs­bü­ros von Stadt und Land­kreis Bam­berg, des Migra­ti­ons­so­zi­al­diensts der AWO Kreis­ver­band Stadt und Land­kreis Bam­berg und des Migran­tin­nen- und Migran­ten­bei­rats. Ziel ist es, zu einer gelin­gen­den Kom­mu­ni­ka­ti­on zwi­schen Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­gen und Eltern mit Migra­ti­ons­ge­schich­te bei­zu­tra­gen. „Eltern – ver­ste­hen – Schu­le“ wird seit dem Schul­jahr 2019/​/​20 in der Bil­dungs­re­gi­on ange­bo­ten – zunächst mit dem Schwer­punkt auf Grund‑, Mit­tel- und För­der­schu­len. Hier wird das Ange­bot bereits sehr gut ange­nom­men und genutzt. Die fol­gen­den Spra­chen kön­nen ange­fragt wer­den: Alba­nisch, Ara­bisch, Bela­rus­sisch, Bul­ga­risch, Eng­lisch, Fran­zö­sisch, Grie­chisch, Kur­disch, Per­sisch, Rumä­nisch, Rus­sisch, Tür­kisch, Ukrai­nisch. Ab sofort kön­nen Kul­tur- und Sprach­mitt­le­rin­nen und ‑mitt­ler für wich­ti­ge Ter­mi­ne von den Kitas oder von Eltern ange­fragt wer­den. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zu dem Pro­jekt sind hier zu finden.

Ziel: Aus­rei­chen­de Zahl an Plätzen 

Ent­wick­lungs­plan für ganz­tä­gi­ge Bil­dung und Betreu­ung im Grundschulbereich

Ab dem Schul­jahr 2026/​/​27 wird der Rechts­an­spruch auf eine ganz­tä­gi­ge Bil­dung und Betreu­ung im Grund­schul­al­ter stu­fen­wei­se ein­ge­führt. Nun hat das Bil­dungs­bü­ro der Stadt Bam­berg die ers­te Ver­si­on vom „Ent­wick­lungs­plan Ganz­tä­gi­ge Bil­dung und Betreu­ung im Grund­schul­be­reich“ ver­öf­fent­licht, wie die Stadt Bam­berg mitteilt.

Fami­li­en haben in nähe­rer Zukunft ein Recht dar­auf, dass ihr Kind wäh­rend der Schul­zeit von Mon­tag bis Frei­tag in einem Umfang von acht Stun­den täg­lich betreut wird. Die Unter­richts­zeit ist mit ein­ge­rech­net. Auch in den Feri­en muss dann bis auf eine Schließ­zeit von vier Wochen eine Betreu­ung gewähr­leis­tet sein. Eine Pflicht, die­ses Ange­bot in Anspruch zu neh­men, gibt es nicht. Ziel ist es, die Ver­ein­bar­keit von Fami­lie und Beruf zu ver­bes­sern und gleich­zei­tig Bil­dungs­chan­cen zu erhöhen.

Bay­ern hinkt mit einer Betreu­ungs­quo­te von aktu­ell 56 % im Schul­jahr 2022/​/​23 im bun­des­wei­ten Ver­gleich hin­ter­her. Der Bund hat nun För­der­mit­tel in Mil­li­ar­den­hö­he zur Schaf­fung wei­te­rer Plät­ze zur Ver­fü­gung gestellt. In Bay­ern war­ten die Kom­mu­nen aller­dings noch auf die Ver­öf­fent­li­chung der För­der­richt­li­nie durch das Staats­mi­nis­te­ri­um für Fami­lie, Arbeit und Sozia­les und des Staat­mi­nis­te­ri­ums für Unter­richt und Kultus.


Viel­falt an For­men der Betreuung

In der ers­ten Ver­si­on vom „Ent­wick­lungs­plan Ganz­tä­gi­ge Bil­dung und Betreu­ung im Grund­schul­be­reich“, die das Bil­dungs­bü­ro der Stadt Bam­berg ver­öf­fent­licht hat, wer­de, wie die Stadt Bam­berg mit­teilt, der aktu­el­le Sach­stand berich­tet, die Bedarfs­pro­gno­se vor­ge­stellt und Maß­nah­men zur Umset­zung vor­ge­schla­gen. Vier Grund­satz­ent­schei­dun­gen und damit ver­bun­de­ne Hand­lungs­emp­feh­lun­gen habe der Stadt­rat in sei­ner Juli-Sit­zung bereits ein­stim­mig verabschiedet.

Die Betreu­ungs­quo­te in Bam­berg lie­ge dem­nach aktu­ell bei 62,4 %. Die Bevöl­ke­rung in der Stadt und ins­be­son­de­re in der Alters­grup­pe der 6–10-Jährigen wach­se ste­tig an und die meis­ten Schu­len stie­ßen räum­lich an ihre Gren­zen. Gleich­wohl exis­tie­re bereits jetzt eine Viel­falt an For­men der Betreu­ung: Mit­tags­be­treu­ung, Offe­ne Ganz­tags­an­ge­bo­te oder Hor­te mit unter­schied­li­chen Vor­aus­set­zun­gen und Ansprü­chen, die den unter­schied­li­chen Bedürf­nis­sen der Fami­li­en entgegenkommen.


Seit Okto­ber 2021 arbei­tet das Bil­dungs­bü­ro der Stadt Bam­berg an der Umset­zung des Rechts­an­spruchs auf ganz­tä­gi­ge Bil­dung und Betreu­ung. Es ist zustän­dig für die Pla­nung und Pro­zess­be­glei­tung des Aus­baus. In zahl­rei­chen Tref­fen in Gre­mi­en und Gesprä­chen mit den Betei­lig­ten koor­di­niert das Bil­dungs­bü­ro die Anstren­gun­gen der ver­schie­de­nen Akteu­re, zum Bei­spiel Grund­schu­len, Trä­ger von Offe­nen Ganz­tags­an­ge­bo­ten, Hor­ten oder Mit­tags­be­treu­ung, Schul­amt, Immo­bi­li­en­ma­nage­ment oder Schul­ver­wal­tungs­amt. Ziel ist es, aus­rei­chend Plät­ze in einer qua­li­täts­vol­len ganz­tä­gi­gen Betreu­ung zu schaffen.


Cir­ca 750 zusätz­li­che Plät­ze für Kin­der im Grundschulalter

So sol­len in der Stadt Bam­berg bis zum Jahr 2029/​/​30 cir­ca 750 zusätz­li­che Plät­ze für Kin­der im Grund­schul­al­ter geschaf­fen wer­den, um die ange­streb­te Betreu­ungs­quo­te von 80 % errei­chen zu kön­nen. Da an den Schu­len schon jetzt gro­ße Platz­not herr­sche und an den meis­ten Stand­or­ten, auf­grund von Bau­pro­jek­ten ins­be­son­de­re in Bam­berg Ost und Bam­berg Süd, mit stei­gen­den Schü­ler­zah­len zu rech­nen sei, sol­len krea­tiv-prag­ma­ti­sche Lösun­gen gefun­den wer­den. Etwa durch Um- und Anbau­ten, die Zusam­men­ar­beit von Schu­len in soge­nann­ten Clus­tern und die mul­ti­funk­tio­na­le Nut­zung von Räu­men. Die­se sol­len bei­spiels­wei­se sowohl für den Unter­richt, als auch für die Betreu­ung am Nach­mit­tag durch eine ent­spre­chen­de Aus­stat­tung genutzt wer­den kön­nen. Eine wei­te­re Her­aus­for­de­rung stellt zudem der Fach­kräf­te­man­gel dar. Um den Rechts­an­spruch umset­zen zu kön­nen, brau­che es genü­gend Per­so­nal. In Zusam­men­ar­beit mit der Agen­tur für Arbeit, dem Jugend­amt und den Trä­gern ent­stün­den zur­zeit koor­di­niert durch das Bil­dungs­bü­ro Initia­ti­ven, um bei­spiels­wei­se den Quer­ein­stieg zu erleich­tern und päd­ago­gi­sche Beru­fe attrak­ti­ver zu machen.

Der­zeit arbei­te­ten die Mit­ar­bei­te­rin­nen des Bil­dungs­bü­ros wei­ter inten­siv in Arbeits­grup­pen und Gre­mi­en mit den ver­schie­de­nen ver­wal­tungs­in­ter­nen und exter­nen Part­nern dar­an, dass bis zum Beginn des Rechts­an­spruchs im Jahr 2026/​/​27 jeder Fami­lie, die es wün­sche, Plät­ze in einer Form der ganz­tä­gi­gen Bil­dung und Betreu­ung zur Ver­fü­gung ste­hen. Ziel sei es auch, ein Leit­bild mit Qua­li­täts­stan­dards zu ent­wi­ckeln, die für alle Ange­bots­for­men gelten.

Der „Ent­wick­lungs­plan Ganz­tä­gi­ge Bil­dung und Betreu­ung im Grund­schul­be­reich“ kann hier her­un­ter­ge­la­den werden. 

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