Bei der Veranstaltungsreihe „Sommer an der Promenade“, die Anfang Juli begann, soll herausgefunden werden, welche alternativen Nutzungen für den Platz an der
... weiter
Datengetriebene Besuchslenkung als Ziel
Smarte Sensoren an vollen Plätzen in Bamberg
Um Aufschluss darüber zu bekommen, wie voll es in Bamberg an manchen Plätzen wirklich ist und wie die Bambergerinnen und Bamberger eine Datenerfassung durch Sensoren wahrnehmen, wurde das Projekt „Crowdanym“ gestartet. Es soll eine Vorstudie zu einer anonymen Datenerfassung als Grundlage einer datengetriebenen Besuchslenkung in der Bamberger Altstadt sein, wie die Stadt Bamberg mitteilt.
Bamberg wird als Weltkulturerbestadt oft und gerne von Touristinnen und Touristen besucht. Nicht selten befinden sich dabei sehr viele Menschen gleichzeitig an bestimmten Orten, wie beispielsweise im Dom oder am Gabelmo und so entsteht eine ungleichmäßige Nutzung von touristischen oder gastronomischen Angeboten. Um eine Datengrundlage für diese Wahrnehmungen in Bamberg zu liefern, wurde das Projekt „Crowdanym“ gestartet – eine Vorstudie zu einer anonymen Datenerfassung als Grundlage einer datengetriebenen Besuchslenkung in der Bamberger Altstadt. Nun wurden erste Sensoren in der Domstadt angebracht, um zu untersuchen, ob und wie man an touristisch belebten Orten messen kann, wie viele Menschen sich dort aufhalten – und wie sich Besucherinnen und Besucher durch die Stadt bewegen.
Anonymisierte Messungen geben Informationen
Das Projekt werde über die Innovationsinitiative „mFUND“ des BMDV (Bundesministerium für Digitales und Verkehr) gefördert und ist in Bamberg ein Kooperationsprojekt der Otto-Friedrich-Universität und des Förderprogramms Smart City Bamberg. „Crowdanym“ wolle Lösungen unterstützen, die Besucherinnen und Besucher intelligent lenken und große Ansammlungen von Menschen vermeiden könnten. Eingesetzt würden dazu Sensoren, die bestimmte Handysignale aufnehmen und anonym an eine Auswertungsstelle weiterleiten. Dass sich hier keinerlei Sorgen um private Daten gemacht werden müsse, bekräftigt Prof. Dr. Daniela Nicklas, Lehrstuhlinhaberin für Informatik, insb. Mobile Softwaresysteme/Mobilität an der Uni Bamberg: „Durch die unmittelbare Anonymisierung werden keine personenbezogenen Daten erhoben oder gespeichert. Es wird also nur angezeigt, wie viele und nicht welche Personen sich derzeit zum Beispiel am Tourismus- und Kongressservice aufhalten. Das kommt zum einen den Anwohnerinnen und Anwohnern Bambergs zu Gute sowie künftig auch den Touristinnen und Touristen.“
Gemessen wird via Sensoren derzeit an der Oberen Brücke, auf dem Domplatz, am T&K‑Service, in der Sandstraße, am Maxplatz, am Grünen Markt und an der Konzerthalle. An allen Stellen befinden sich entsprechende Aushänge der Universität Bamberg, die Aufschluss über die Messung geben und darauf hinweisen, dass auch eine aktive Nicht-Teilnahme an der Messung möglich ist.
Vorprojekt zu einem künftigen Besuchsleitsystem
Mit den Informationen kann in Bamberg künftig ein Besuchsleitsystem aufgebaut werden, das nicht nur Touristinnen und Touristen helfen kann Großansammlungen zu umgehen, sondern auch bei Veranstaltungen wie der Sandkerwa oder Festen auf dem Maxplatz vor Überfüllung schützen könnte.
Wie stehen die Bambergerinnen und Bamberger zu den Sensoren?
„Uns ist es ein besonderes Anliegen aufzuklären und zu untersuchen, wie die Bambergerinnen und Bamberger eine solche Sensoren-Messung wahrnehmen. Deshalb werden wir aktiv Fragen stellen um herauszufinden, unter welchen Bedingungen die Bürgerschaft die Sensoren akzeptiert“, betont die Psychologin Prof. Dr. Astrid Schütz, die den Lehrstuhl für Persönlichkeitspsychologie und Psychologische Diagnostik innehat.
Eine solche Befragung zur Akzeptanz von Sensoren habe bereits Anfang August an verschiedenen zentralen Stellen in der Bamberger Innenstadt stattgefunden.
Mehr Infos bei Smart City Research Lab-Projektmesse
Die Ergebnisse der Umfrage und mehr zu dem Projekt „Crowdanym“ sowie anderen Smart City-Projekten gebe es am Freitag, den 25. August bei der Projektmesse im neuen Digitalen Gründerzentrum, in der Nathan‑R.-Preston-Straße 1, zu erfahren, so die Stadt in der Meldung. Von 10 bis 13 Uhr würden an diesem Tag Projekte, die im Rahmen des Smart City Research Labs untersucht werden, von Studierenden präsentiert. Themen wie Mobilität, Klima und Digitale Gesundheitsdienste würden vertreten sein. Alle Interessierten seien herzlich eingeladen, sich zu informieren und Fragen zu den Projekten zu stellen. Eine Anmeldung sei nicht notwendig.
Senioren vor großen Problemen beim Wohnen
Warnung vor „grauer Wohnungsnot“ in der Region Bamberg
„Graue Wohnungsnot“ droht: In zwanzig Jahren werden in der Stadt Bamberg rund 17.100 Menschen zur Altersgruppe „67plus“ gehören – gut 3.300 mehr als heute, im Landkreis Bamberg werden es rund 41.400 Menschen sein – gut 13.900 mehr als heute. Darauf hat die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hingewiesen und befürchtet durch die kommende Rentnergeneration der Baby-Boomer einen zunehmenden Mangel an altersgerechten Wohnungen.
Die Gewerkschaft beruft sich dabei auf neueste Zahlen, die das Pestel-Institut bundesweit für Städte und Kreise ermittelt hat. Die Wissenschaftler haben die Bevölkerungsentwicklung im Rahmen einer Studie zur künftigen Wohnsituation von Senioren für den Bundesverband des Deutschen Baustofffachhandels (BDB) untersucht.
„In den kommenden Jahren werden in der Region Bamberg immer mehr ältere Menschen eine barrierearme Wohnung brauchen – ohne Treppenstufen, dafür mit bodengleicher Dusche und genügend Platz für das Rangieren mit Rollator und Rollstuhl“, so Uwe Behrendt. Die Zahlen müssten den Wohnungsbaupolitikern schon jetzt Kopfzerbrechen bereiten: Nach Angaben des Pestel-Instituts benötigen bereits heute mehr als 2.350 Haushalte in Bamberg und mehr als 4.750 Haushalte im Landkreis Bamberg eine Seniorenwohnung, weil in ihnen Menschen im Rentenalter leben, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind.
Baby-Boomer-Generation droht „Wohn-Altersarmut“
In zwanzig Jahren würden nach Berechnungen der Wissenschaftler in Bamberg über 2.700 Wohnungen und im Landkreis Bamberg über 6.600 Wohnungen gebraucht, in denen Menschen mit einem Rollator oder Rollstuhl klarkommen. „Damit herrscht auch jetzt schon ein massiver Mangel an Seniorenwohnungen. Und demnächst gehen die geburtenstarken Jahrgänge in Rente. Dann steuern wir sehenden Auges auf eine ‚graue Wohnungsnot‘ zu“, sagt der Bezirksvorsitzende der IG BAU Oberfranken.
Neben dem Mangel an altersgerechten Wohnungen befürchtet die IG BAU auch eine zunehmende Altersarmut durchs Wohnen. So drohten bei der Boomer-Generation künftig zwei Dinge „fatal aufeinander zu treffen“: Erstens die Gefahr eines sinkenden Rentenniveaus. Und zweitens steigende Kosten fürs Wohnen. Mieter seien hier genauso betroffen wie Menschen mit Wohneigentum, wenn beim Einfamilienhaus oder bei der Eigentumswohnung Sanierungen fällig würden.
„Wenn die Wohnkosten weiter in dem Tempo der letzten Jahre steigen, werden viele Senioren, die damit heute längst noch nicht rechnen, ihren Konsum einschränken müssen. Ältere Menschen werden die hohen Mietpreise oft kaum noch bezahlen können. Für viele wird es dann finanziell richtig eng“, so Behrendt. Deshalb würden auch in der Region Bamberg künftig deutlich mehr Menschen als heute auf staatliche Unterstützung angewiesen sein, um überhaupt ein Dach über dem Kopf zu haben.
Um den Wohnungsmarkt für die kommende Rentnergeneration besser vorzubereiten, fordert die IG BAU die Schaffung von mehr preiswertem, vor allem aber auch altersgerechtem Wohnraum. Der Bezirksvorsitzende der IG BAU Oberfranken: „Deshalb brauchen wir auch für den heimischen Wohnungsmarkt klare finanzielle Anreize. Angesichts der drohenden ‚grauen Wohnungsnot‘ ist deutlich mehr Geld für den Neubau von Seniorenwohnungen, aber auch für die altersgerechte Sanierung bestehender Wohnungen erforderlich.“ Hier seien alle gefordert – Kommunen, Land und Bund.
Das Bundesbauministerium stelle in diesem Jahr einen Fördertopf von 75 Millionen Euro über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) für den altersgerechten Umbau von Wohnungen zur Verfügung. „Das Geld wird dringend gebraucht. Aber es reicht bei Weitem nicht. Das hat das letzte Jahr gezeigt. Da gab es exakt die gleiche Fördersumme. Und der Topf war ruckzuck ‚leergefördert‘: Schon nach sechs Wochen war kein einziger Förder-Euro mehr da. Da muss mehr passieren“, fordert der IG BAU-Bezirksvorsitzende Uwe Behrendt.
Zusätzlich schlägt die IG BAU eine Selbstverpflichtung für große Wohnungskonzerne vor. Uwe Behrendt: „Mit Blick auf den eklatanten Mangel an Seniorenwohnungen sollten sich die Wohnungsunternehmen verpflichten, einen bestimmen Anteil freiwerdender Wohnungen altersgerecht umzubauen.“ Dieser sollte bei mindestens 20 Prozent liegen.
KS:BAM verzeichnet gestiegenes Interesse von Schulen und Kitas
Große Nachfrage nach Bamberger Kultur.Klassen-Programm
Der KS:BAM – Kultur.Service Bamberg – ist die kommunale Koordinierungsstelle für kulturelle Bildung in Stadt und Landkreis Bamberg. An einer Teilnahme am Kultur.Klassen-Programm zeigten Schulen und Kitas in der abgelaufenen Bewerbungsphase gestiegenes Interesse, wie die Stadt Bamberg mitteilt.
Schulen und Kitas aus dem Einzugsbereich waren eingeladen, sich um eine Teilnahme am Kultur.Klassen-Programm für die kommenden vier Schul- und Kitajahre 2023//2024 bis 2026//2027 zu bewerben. Mitte Juli endete die Bewerbungsphase. In dieser hätten 24 Schulen und Kitas mit insgesamt 60 Klassen und Gruppen den Wunsch nach einer Teilnahme am Programm geäußert, teilt die Stadt mit – so viele Interessensbekundungen wie nie zuvor.
Die Koordinatorinnen des KS:BAM sehen dies als Zeichen für die große Bedeutung, die die Einrichtungen in Stadt und Landkreis der kulturellen Bildung beimessen. 20 Kultur.Klassen in 13 Schulen und Kitas konnte nun zugesagt werden. Zusammen mit den bestehenden Einrichtungen mit kulturellem Profil – eine Kultur.Schule, vier Schulen mit Kultur.Profil, ein Kultur.Kinderhaus – betreue der KS:BAM nun insgesamt 50 Kultur.Klassen und erreiche damit etwa 1.500 Kinder und Jugendliche.
Wegen begrenzter finanzieller und personeller Ressourcen konnten leider nicht alle Bewerbungen berücksichtigt werden. Dennoch ermutigt der KS:BAM alle interessierten Schulen und Kitas, kulturelle Bildung nach Möglichkeit in ihren Alltag einzubauen.
Kultur.Klassen-Programm
Das Kultur.Klassen-Programm wurde 2010 vom KS:BAM entwickelt, bereits bundesweit ausgezeichnet und versteht sich als Türöffner und Wegbereiter, um Kulturelle Bildung für alle Kinder und Jugendlichen in Schule und Kita zugänglich zu machen. Hierbei ist es wichtig, dass die Bildungseinrichtung kulturelle Bildung idealerweise längerfristig in ihren Schul- oder Kitaalltag einbinden und mit externen Kulturpartnerinnen und Kulturpartnern zusammenarbeiten möchte. Pro Jahr setzt eine Kultur.Klasse dabei bis zu 20 mal 90 Minuten Kultur in Bereichen wie Bildende und Darstellende Künste, Musik, Literatur, Medien oder Spiel um. Von Bedeutung ist dabei auch Raum für freie Kreativität und Partizipation sowie anteilig für Bildung für nachhaltige Entwicklung. Die Organisation der einzelnen Kooperationsprojekte erfolgt über den KS:BAM sowie zukünftig ein digitales System.
„Ihnen stehen alle Türen offen“
Auszeichnungen für die besten Schülerinnen und Schüler des Schuljahrs
Landrat Johann Kalb und Bürgermeister Jonas Glüsenkamp haben die besten Bamberger Schülerinnen und Schüler des zurückliegenden Schuljahrs ausgezeichnet. „Ihnen stehen alle Türen offen“, sagte Kalb.
Knapp 100 Schülerinnen und Schüler von Mittel- und Realschulen, Gymnasien, Fachoberschulen, Fachakademien, Wirtschaftsschulen, Berufsfachschulen, Fachschulen und Berufsoberschulen aus Stadt und Landkreis Bamberg wurden in der letzten Schulwoche vor den Ferien im Kulturboden Hallstadt für ihre Leistungen im zurückliegenden Schuljahr ausgezeichnet, so das Landratsamt in einer Mitteilung.
„Ihnen stehen alle Türen offen“, sagte Landrat Johann Kalb bei der Auszeichnung der besten Schülerinnen und Schüler. Zwar sei die Zahl der hiesigen Schulabsolventinnen und ‑absolventen in den letzten zehn Jahren von rund 6.500 auf 5.000 gesunken. Die Zahl der Ausbildungsverträge stieg allerdings um mehr als 200 auf 3.600. Vielfältiger geworden sei zudem das Studienangebot.
Bambergs Zweiter Bürgermeister Jonas Glüsenkamp lobte die Leistungen der Schülerinnen und Schüler. „Ihr habt wahnsinnig viel gelernt und super Resultate erzielt. Lernen bringt die Menschen weiter. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels brauchen wir Leute, die gern lernen, die neugierig und wissensdurstig sind, die ihre Talente entfalten und viele Kompetenzen erwerben. Ihnen gehört die Zukunft. Denn Wissen ist eine Ressource.“
Auch Magdalena Thienel, die stellvertretend für die Schülerschaft Worte ans Publikum richtete, forderte ihre Mitabsolventinnen und ‑absolventen auf, in der Schule erworbenes Wissen und Fähigkeiten mit Herz und Verstand im eigenen Leben einzusetzen. „In der Schule haben wir den Grundstein für unsere Bildung gelegt bekommen, aber nun liegt es eben an uns, was wir daraus machen. Denn schließlich haben wir ja nicht für die Schule gelernt, sondern für das Leben.“
Vom Wasserschaden zur Gefriertrocknung
490 Kilogramm durchfeuchtetes Archivgut gerettet
Feuer, Schädlinge und Wasser sind die natürlichen Feinde eines Archivs. Ein Wasserschaden im Stadtarchiv Bamberg in der Unteren Sandstraße Mitte vergangener Woche ließ deswegen den Puls des Archivleiters Horst Gehringer rasch in die Höhe schießen. Ursache war ein Defekt in der Klimaanlange im Dachgeschoss, wie die Stadt Bamberg mitteilt, infolgedessen 490 Kilogramm Archivgut zu einer Firma gebracht wurden, die unter anderem auf die Gefriertrocknung von Unterlagen spezialisiert sei.
Das beim Betrieb der Anlage erzeugte Kondenswasser sei nicht mehr richtig abgeleitet worden und habe sich seinen Weg durch die Decken vom Dachgeschoss in die darunterliegenden Magazine gesucht. Glücklicherweise wurde dies bei Ordnungsarbeiten im Magazin rasch entdeckt, bevor noch schlimmerer Schaden entstehen konnte.
Das Immobilienmanagement der Stadt Bamberg deaktivierte die Klimaanlage umgehend, so dass kein weiteres Wasser austreten konnte. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Stadtarchivs waren schnell zur Stelle, entfernten mit speziellen Saugschwämmen und ‑tüchern die Feuchtigkeit aus den Magazinen und bargen rund 490 Kilogramm Archivgut mit unterschiedlichem Durchfeuchtungsgrad. Die geschädigten Akten wurden verpackt und umgehend nach Leipzig zu einer Firma gebracht, die unter anderem auf die Gefriertrocknung von Unterlagen spezialisiert sei.
„Handelt man bei Wasserschäden an Büchern und Akten nicht rasch innerhalb weniger Stunden, kann dies zu weitreichenden und teuren Folgeschäden führen“, wird Horst Gehringer, Leiter des Stadtarchivs, zitiert. Die Papierseiten in Buch- oder Aktenbeständen kleben zusammen, Bindungen und Einbände verformen sich. Schlimmer aber sei die Gefahr der durch die Feuchtigkeit begünstigten Ausbreitung von Mikroorganismen wie Schimmelpilzen. Diese lassen sich, wenn überhaupt, oft nur mit erheblichem finanziellen Aufwand reparieren. Noch gravierender könne die gesundheitliche Gefährdung von Mitarbeitern und Benutzern sein.
In etwa 6 Wochen wird das Archivgut zurückerwartet
„Durch das rasche Einfrieren kann ein Fortschreiten dieses Prozesses gestoppt und die Feuchtigkeit beseitigt werden“, so Gehringer weiter.
Das beherzte Eingreifen aller an diesem Tag anwesenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sei ein Segen für die Stadt Bamberg gewesen. Das Anhalten des Wasserzuflusses, die Abdeckung von Regalen, die Bergung und transportgerechte Verpackung inklusive der Dokumentation und des Abwiegens der Unterlagen seien wesentliche Faktoren für das weitere Verfahren gewesen. Nur damit habe im Kontakt mit entsprechenden Firmen die Transport- und Gefrierkapazität ermittelt und bereitgestellt werden können.
Inzwischen wurden die Unterlagen in Leipzig bei minus 20 Grad tiefgefroren. Danach erfolge ein behutsames Auftauen. Bei einem bestimmten Unterdruck werde die Feuchtigkeit entzogen. Dabei werde der feste Zustand (Eis) unmittelbar in Wasserdampf umgewandelt, der dann abgesaugt wird. Wenn alles gut gehe, würden die rund 490 kg Archivgut, das originales und unikales Kulturgut darstelle, nach rund sechs Wochen wieder aus Leipzig zurückerwartet.
„Das Stadtarchiv ist einer der Hüter unseres kulturellen Erbes. Ein Wasserschaden birgt immer auch die Gefahr eines großen immateriellen Schadens. Ich danke Horst Gehringer und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Stadtarchiv, die sofort die Ärmel hochgekrempelt und zugepackt haben, um größeren Schaden zu verhindern“, zeigte sich Kulturreferentin Siebenhaar erleichtert angesichts der insgesamt noch einigermaßen glimpflich verlaufenen Notfallsituation im Stadtarchiv.
Das Stadtarchiv Bamberg ist das Gedächtnis der Stadtverwaltung und der Bürgerinnen und Bürger. Es ist zugleich die städtische Fachdienststelle für alle Fragen zur Stadtgeschichte. In die Zuständigkeit des Stadtarchivs fällt die Bewertung der amtlichen Unterlagen sämtlicher städtischer Einrichtungen, wenn diese Unterlagen nach Ablauf der rechtlichen Aufbewahrungsfristen nicht mehr benötigt werden. Nach dieser Bewertung entscheidet das Stadtarchiv, ob die Unterlagen als archivwürdig im Sinne des Archivgesetzes dauerhaft archiviert oder aber datenschutzkonform vernichtet werden. Zusammen mit Unterlagen privater Herkunft steht das Archivgut für alle rechtlichen Anfragen, zum Beispiel für Recherchen zu Gebäuden, Rentenrecherchen, Erbenermittlungen et cetera, aber auch für wissenschaftliche oder heimatkundliche Anfragen nach Maßgabe der archivgesetzlichen Vorschriften zur Verfügung.
Das könnte Sie auch interessieren...
Weiterentwicklung des Projekts „Eltern – verstehen – Schule“
Kultur- und Sprachmittlerinnen und ‑mittler auch an Kitas
Ehrenamtliche Kultur- und Sprachmittlerinnen und ‑mittler unterstützen ab dem neuen Kindergartenjahr die interkulturelle Elternarbeit an den Kitas in der Bildungsregion Bamberg, wie die Stadt Bamberg und das Landratsamt Bamberg mitteilen. Seit dem Schuljahr 2019//20 sind sie bereits an den Grund‑, Mittel- und Förderschulen im Einsatz.
Die Kultur- und Kultur- und Sprachmittlerinnen und ‑mittler mit eigenem Migrationshintergrund helfen einerseits den Kitas dabei, die Eltern in ihrer individuellen Lebenssituation zu verstehen. Andererseits lernen auch Eltern mit Migrationshintergrund das bayerische Betreuungs- und Bildungssystem und ihre Rolle als Eltern darin besser kennen.
Die Kultur- und Sprachmittlerinnen und ‑mittler können bei wichtigen Elterngesprächen oder Elternabenden als Unterstützung angefragt werden und informieren in niedrigschwelligen Elternworkshops über das Bildungssystem in Bayern. In den Bildungseinrichtungen vermitteln sie kulturbedingte Unterschiede und bauen mögliche Vorurteile und Barrieren zwischen pädagogischen Fachkräften und den Familien ab. Sprachlich und kulturell bedingte Missverständnisse auf beiden Seiten werden so reduziert.
Damit setzt das Projekt künftig schon bei den Jüngsten an und verbessert dadurch deren Bildungs- und Teilhabechancen frühzeitig.
Dafür haben einige der bereits umfangreich qualifizierten Ehrenamtlichen im Sommer eine zusätzliche Schulung zum Thema Kitaalltag und Übergang Kita-Schule durchlaufen. Im AWO Kinderhaus am Stadion gab Leiterin Heike Behrens den 17 Teilnehmenden einen anschaulichen und informativen Einblick in die Themen und Herausforderungen, die bei interkulturellen Elterngesprächen im Kitabereich wichtig sind. Nun können die Ehrenamtlichen gut gerüstet Einsätze in Kindertageseinrichtungen in Stadt und Landkreis Bamberg annehmen.
Das Projekt „Eltern – verstehen – Kita“ ist eine Weiterentwicklung des Projekts „Eltern – verstehen – Schule“ und ein Kooperationsprojekt der Bildungsbüros von Stadt und Landkreis Bamberg, des Migrationssozialdiensts der AWO Kreisverband Stadt und Landkreis Bamberg und des Migrantinnen- und Migrantenbeirats. Ziel ist es, zu einer gelingenden Kommunikation zwischen Kindertageseinrichtungen und Eltern mit Migrationsgeschichte beizutragen. „Eltern – verstehen – Schule“ wird seit dem Schuljahr 2019//20 in der Bildungsregion angeboten – zunächst mit dem Schwerpunkt auf Grund‑, Mittel- und Förderschulen. Hier wird das Angebot bereits sehr gut angenommen und genutzt. Die folgenden Sprachen können angefragt werden: Albanisch, Arabisch, Belarussisch, Bulgarisch, Englisch, Französisch, Griechisch, Kurdisch, Persisch, Rumänisch, Russisch, Türkisch, Ukrainisch. Ab sofort können Kultur- und Sprachmittlerinnen und ‑mittler für wichtige Termine von den Kitas oder von Eltern angefragt werden. Weitere Informationen zu dem Projekt sind hier zu finden.
Ziel: Ausreichende Zahl an Plätzen
Entwicklungsplan für ganztägige Bildung und Betreuung im Grundschulbereich
Ab dem Schuljahr 2026//27 wird der Rechtsanspruch auf eine ganztägige Bildung und Betreuung im Grundschulalter stufenweise eingeführt. Nun hat das Bildungsbüro der Stadt Bamberg die erste Version vom „Entwicklungsplan Ganztägige Bildung und Betreuung im Grundschulbereich“ veröffentlicht, wie die Stadt Bamberg mitteilt.
Familien haben in näherer Zukunft ein Recht darauf, dass ihr Kind während der Schulzeit von Montag bis Freitag in einem Umfang von acht Stunden täglich betreut wird. Die Unterrichtszeit ist mit eingerechnet. Auch in den Ferien muss dann bis auf eine Schließzeit von vier Wochen eine Betreuung gewährleistet sein. Eine Pflicht, dieses Angebot in Anspruch zu nehmen, gibt es nicht. Ziel ist es, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern und gleichzeitig Bildungschancen zu erhöhen.
Bayern hinkt mit einer Betreuungsquote von aktuell 56 % im Schuljahr 2022//23 im bundesweiten Vergleich hinterher. Der Bund hat nun Fördermittel in Milliardenhöhe zur Schaffung weiterer Plätze zur Verfügung gestellt. In Bayern warten die Kommunen allerdings noch auf die Veröffentlichung der Förderrichtlinie durch das Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales und des Staatministeriums für Unterricht und Kultus.
Vielfalt an Formen der Betreuung
In der ersten Version vom „Entwicklungsplan Ganztägige Bildung und Betreuung im Grundschulbereich“, die das Bildungsbüro der Stadt Bamberg veröffentlicht hat, werde, wie die Stadt Bamberg mitteilt, der aktuelle Sachstand berichtet, die Bedarfsprognose vorgestellt und Maßnahmen zur Umsetzung vorgeschlagen. Vier Grundsatzentscheidungen und damit verbundene Handlungsempfehlungen habe der Stadtrat in seiner Juli-Sitzung bereits einstimmig verabschiedet.
Die Betreuungsquote in Bamberg liege demnach aktuell bei 62,4 %. Die Bevölkerung in der Stadt und insbesondere in der Altersgruppe der 6–10-Jährigen wachse stetig an und die meisten Schulen stießen räumlich an ihre Grenzen. Gleichwohl existiere bereits jetzt eine Vielfalt an Formen der Betreuung: Mittagsbetreuung, Offene Ganztagsangebote oder Horte mit unterschiedlichen Voraussetzungen und Ansprüchen, die den unterschiedlichen Bedürfnissen der Familien entgegenkommen.
Seit Oktober 2021 arbeitet das Bildungsbüro der Stadt Bamberg an der Umsetzung des Rechtsanspruchs auf ganztägige Bildung und Betreuung. Es ist zuständig für die Planung und Prozessbegleitung des Ausbaus. In zahlreichen Treffen in Gremien und Gesprächen mit den Beteiligten koordiniert das Bildungsbüro die Anstrengungen der verschiedenen Akteure, zum Beispiel Grundschulen, Träger von Offenen Ganztagsangeboten, Horten oder Mittagsbetreuung, Schulamt, Immobilienmanagement oder Schulverwaltungsamt. Ziel ist es, ausreichend Plätze in einer qualitätsvollen ganztägigen Betreuung zu schaffen.
Circa 750 zusätzliche Plätze für Kinder im Grundschulalter
So sollen in der Stadt Bamberg bis zum Jahr 2029//30 circa 750 zusätzliche Plätze für Kinder im Grundschulalter geschaffen werden, um die angestrebte Betreuungsquote von 80 % erreichen zu können. Da an den Schulen schon jetzt große Platznot herrsche und an den meisten Standorten, aufgrund von Bauprojekten insbesondere in Bamberg Ost und Bamberg Süd, mit steigenden Schülerzahlen zu rechnen sei, sollen kreativ-pragmatische Lösungen gefunden werden. Etwa durch Um- und Anbauten, die Zusammenarbeit von Schulen in sogenannten Clustern und die multifunktionale Nutzung von Räumen. Diese sollen beispielsweise sowohl für den Unterricht, als auch für die Betreuung am Nachmittag durch eine entsprechende Ausstattung genutzt werden können. Eine weitere Herausforderung stellt zudem der Fachkräftemangel dar. Um den Rechtsanspruch umsetzen zu können, brauche es genügend Personal. In Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit, dem Jugendamt und den Trägern entstünden zurzeit koordiniert durch das Bildungsbüro Initiativen, um beispielsweise den Quereinstieg zu erleichtern und pädagogische Berufe attraktiver zu machen.
Derzeit arbeiteten die Mitarbeiterinnen des Bildungsbüros weiter intensiv in Arbeitsgruppen und Gremien mit den verschiedenen verwaltungsinternen und externen Partnern daran, dass bis zum Beginn des Rechtsanspruchs im Jahr 2026//27 jeder Familie, die es wünsche, Plätze in einer Form der ganztägigen Bildung und Betreuung zur Verfügung stehen. Ziel sei es auch, ein Leitbild mit Qualitätsstandards zu entwickeln, die für alle Angebotsformen gelten.
Der „Entwicklungsplan Ganztägige Bildung und Betreuung im Grundschulbereich“ kann hier heruntergeladen werden.
Planungen zur Sanierung können starten
„Obere Sandstraße 20“: Zuwendungsbescheid übergeben
Ende des vergangenen Jahres wurde die Stadt Bamberg als eine von 18 Kommunen für das Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ ausgewählt. Nun wurde der förmliche Zuwendungsbescheid über 6,75 Millionen Euro bei einem Ortstermin am künftigen Kulturhaus „Obere Sandstraße 20“ übergeben.
„Ohne diese wichtige finanzielle Förderung wäre eine Sanierung des maroden Gebäudes nicht möglich“, betonte Oberbürgermeister Andreas Starke, als er den Zuwendungsbescheid für das künftige Kulturhaus entgegennahm.
Das Haus, in dessen Keller sich ehemals der Club Sound’n’Arts befunden hatte, steht vor aufwendigen Sanierungsarbeiten. Die Stadt Bamberg hatte es vor dreieinhalb Jahren aus einem „Spekulationsfonds“ gekauft und sich zügig an Notsicherungsmaßnahmen für die baufällige Immobilie im historischen Stadtkern gemacht. Insgesamt sind für die Sanierung und Umnutzung des Hauses 9 Millionen Euro veranschlagt. Den Mammut-Teil der Kosten stemmt mit 6,75 Millionen Euro und damit 75 Prozent das Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“.
„Bei der Immobilie handelt es sich um eine der aufwendigsten Baumaßnahmen, die wir in Bamberg je hatten“
Oberbürgermeister Starke bedankte sich beim Ortstermin bei den örtlichen Bundestagsabgeordneten, vor allem MdB Andreas Schwarz, „einem Motor des Projekts“, so Starke. Ein weiterer Fördermittelgeber sind die Oberfrankenstiftung mit 900.000 Euro sowie die Bayerische Landesstiftung mit 152.000 Euro. Die Kosten für die Stadt Bamberg belaufen sich damit auf etwa 1,2 Millionen Euro. „Ich bin mir sicher, dass sich die Anstrengungen für diese wichtige Immobilie im Herzen der Altstadt lohnen werden“, so Oberbürgermeister Starke, der nochmals ein klares Bekenntnis zum Musik-Club im Rahmen einer künftigen Nutzung gab.
Im Anwesen Obere Sandstraße 20 sind nach Abschluss der umfangreichen Sanierungsmaßnahmen eine musikalische Clubnutzung im Kellerbereich, ein Gastronomiebetrieb im Erdgeschoss sowie ein multifunktionaler Veranstaltungssaal und Büroflächen für städtische Beiräte geplant. „Bei der Immobilie handelt es sich um eine der aufwendigsten Baumaßnahmen, die wir in Bamberg je hatten. Dank der großzügigen Fördermittel können wir die Denkmalsubstanz künftig vor weiterem Verfall bewahren“, stellte Kämmerer Bertram Felix fest.
Bildungsreferent verlässt die Stadtverwaltung
„Dr. Pfeufer hat großartige Arbeit geleistet“
Nach acht Jahren bei der Stadt Bamberg und vielen erfolgreich gemanagten Projekten kehrt Bildungsreferent Dr. Matthias Pfeufer zu seinen beruflichen Wurzeln zurück. Aus persönlichen Gründen stellt sich der ausgebildete Lehrer zum 11. September wieder dem Schuldienst zur Verfügung, teilt die Stadt Bamberg mit.
„Dr. Pfeufer hat im Bereich Bildung und Sport großartige Arbeit für die Stadt geleistet. Davon haben in erster Linie die Bamberger Schülerinnen und Schüler, ihre Eltern und die zahlreichen Sport-Vereine profitiert. Hierfür danke ich ihm herzlich“, wird Oberbürgermeister Andreas Starke in einer Pressemitteilung der Stadt Bamberg zitiert, der den beruflichen Wechsel „bedauert, aber mit Verständnis begleitet.“
Nach acht Jahren bei der Stadt Bamberg hat sich Bildungsreferent Dr. Matthias Pfeufer entschieden, ab dem neuen Schuljahr wieder als Lehrer tätig zu sein.
„Ich blicke auf eine intensive Zeit bei der Stadt Bamberg zurück, in der ich viel bewegen und anstoßen konnte. Für das Vertrauen, das mir in dieser Zeit geschenkt wurde, bin ich sehr dankbar“, erklärt Dr. Pfeufer. Im Juli 2015 wurde er als Mitarbeiter mit der Aufgabe eingestellt, ein Bildungsbüro aufzubauen und über Projektmittel für die Finanzierung und Ausgestaltung zu sorgen. Ab Januar 2016 leitete er dieses Bildungsbüro und übernahm zwei Jahre später auch die Leitung des Amtes Bildung, Schulen und Sport. Im Juli 2020 wurde er zusätzlich zum Referenten für Bildung, Schulen und Sport ernannt.
Unter den zahlreichen Projekten, die Dr. Pfeufer geleitet hat, werden in der Mitteilung der Bildungsentwicklungsplan, die Anerkennung als „Bildungsregion in Bayern“ (gemeinsam mit dem Landkreis Bamberg), die Einführung des ersten Grundschulverbundes Bamberg-Berggebiet und der Entwicklungsplan für ganztägige Bildung und Betreuung, der in zwei Wochen in der Vollsitzung des Stadtrats vorgestellt wird, hervorgehoben. Auch mit dem ESF-geförderten Projekt „Bildung integriert“ zum Aufbau eines datenbasierten kommunalen Bildungsmanagements von 2016 bis 2021, das die Installation des Bildungsbüros ermöglicht hat, und dem BMBF-Projekt „Kommunale Koordinierung der Bildungsangebote für Neuzugewanderte“ habe er Bamberg als Bildungsstandort weiter vorangebracht. „In den vergangenen Jahren ist es Dr. Pfeufer immer wieder gelungen, wichtige strategische Weichenstellungen im Bildungsbereich vorzunehmen. Sein Fachwissen in diesem Bereich war sehr wertvoll für uns, ebenso wie seine Vernetzung in die Sportwelt“, erklärt Starke. „Besondere Anerkennung gebührt ihm auch für die hervorragende Koordination des Host Town Program, als wir in diesem Sommer für vier Tage Gastgeber für die Special Olympics-Delegation aus Bahrain sein durften.“
Hier findet sich ein Interview mit Dr. Pfeufer sowie Maximilian Ley, Silbermedaillengewinner über 10.000 Meter bei den Nationalen Sommerspielen der Special Olympics Deutschland in Berlin 2022 und in diesem Jahr Athletensprecher, sowie Robert Bartsch, der mit der Idee zu und der Gründung von gookids neben der Integration sozial benachteiligter Kinder in den Sport das Thema Inklusion in Bamberg in den vergangenen Jahren in die Köpfe der Gesellschaft gebracht hat.
Für Verdienste an der Gemeinschaft
Stadtmedaille an sieben Bamberger Persönlichkeiten verliehen
Die Stadt Bamberg hat sieben Persönlichkeiten ausgezeichnet, die sich in den Dienst der Gemeinschaft gestellt haben. Die Stadtmedaille geht dieses Jahr an VertreterInnen des Sports, der Kirche, der Wasserrettung, der Pandemiebekämpfung und der Geflüchtetenhilfe.
Ob außergewöhnliches Engagement in der Flüchtlingshilfe, jahrzehntelanges Wirken an der Spitze eines Sportvereins oder zentrale Steuerung in der Corona-Pandemie: Mit der Stadtmedaille zeichnete die Stadt vergangenen Donnerstag in der Konzerthalle sieben Persönlichkeiten aus. „Persönlichkeiten, die allgemeines Ansehen genießen und sich durch besondere Leistungen um das Wohl der Stadt und ihrer Bürgerinnen und Bürger besondere Verdienste erworben haben“, zitiert eine Mitteilung aus dem Rathaus Oberbürgermeister Andreas Starke in seiner Ansprache.
Für die „große Leidenschaft, mit der sie sich in den Dienst der Gemeinschaft gestellt haben“ dankte Starke zudem im Namen des Stadtrats. Auch appellierte er an alle Bürgerinnen und Bürger, sich ebenfalls ehrenamtlich zu engagieren.
Trägerinnen und Träger der Stadtmedaille 2023
Bamberg hat die Stadtmedaille bislang 100 Mal vergeben, zuletzt im Jahr 2018. In diesem Jahr ging sie an sieben Persönlichkeiten.
Seit vielen Jahrzehnten engagiert sich Manfred Drescher ehrenamtlich in vielfältiger Weise. Dem Motorbootclub Regnitz-Main stand Drescher seit dessen Gründung 43 Jahre als Geschäftsführer vor. Ebenso war Manfred Drescher 35 Jahre aktiv im Bürgerverein Bug, mehr als 40 Jahren im Stadtjugendring Bamberg und seit 1994 in der Johann-Strauss-Gesellschaft e.V.
Walburga Hepple ist seit März 2001 Mitglied der Kirchenverwaltung der Filialkirchenstiftung St. Urban. 2007 übernahm sie das Amt der Kirchenpflegerin der Kirchenstiftung. Ihr Wirken geht aber über das kirchliche Geschehen hinaus. Walburga Hepple habe immer wieder Projekte vorangetrieben, die große gesellschaftliche Relevanz haben, so etwa die Installation einer Photovoltaikanlage auf dem Dach der Kirche St. Urban oder die aktuell laufende Generalsanierung und Erweiterung des Kindergartens St. Urban.
Ingrid Kasper studierte an der Hochschule für Musik und Theater in München evangelische Kirchenmusik mit den Schwerpunktfächern Orgelliteratur und Chordirigieren. Nach ersten Berufserfahrungen als Kirchenmusikerin in Nürnberg und Meisterkursen wurde Ingrid Kasper Dekanatskantorin an der Bamberger Stephanskirche. Neben der bereits bestehenden Kantorei St. Stephan gründete sie den Kinderchor und den Teeniechor, den Gospelchor sowie den liturgischen Chor. Seit 2002 leitet sie zusätzlich den Musica-Vivachor. Im Jahr 2016 wurde Ingrid Kasper zur Kirchenmusikdirektorin ernannt. Das musikalische Wirken von Ingrid Kasper wurde mehrfach ausgezeichnet unter anderem mit dem Kulturförderpreis der Stadt Bamberg und dem Kulturpreis der Oberfrankenstiftung.
Wolfgang Rainer engagiert sich außerordentlich für die Städtepartnerschaft Bamberg-Villach. Seiner Initiative ist die Freundschaft zwischen der DLRG Bamberg-Gaustadt und der Österreichischen Wasserrettung Villach zu verdanken. Weiterhin ist er inzwischen zu einem wichtigen Ansprechpartner in Villach geworden, wenn andere Partnerschaftstreffen anstehen.
Peter Röckelein wurde bereits 1977 zum ersten Vorsitzenden des Sportvereins MTV 1882 Bamberg e.V. gewählt. Seitdem hatte er diese Aufgabe bis 2022 ununterbrochen inne. Als Röckelein den Verein übernahm, war der MTV noch ein Sportverein mit etwa 900 Mitgliedern und knapper Kassenlage. Röckelein aber modernisierte den Verein. So wurden im Laufe der Jahre unter anderem eine Tennishalle, das Vereinshauses mit Gaststätte, das Fitness- und Gesundheitszentrum, zwei Gymnastikhallen sowie ein Blockheizkraftwerk gebaut. Dadurch erhöhte sich die Mitgliederzahl auf knapp 4.000.
Prof. Dr. Michael Sackmann hat die Arbeit von Stadt und Landkreis Bamberg in der Pandemiebekämpfung zwei Jahre lang begleitet. Ihm ist es zu verdanken, dass die Kliniken in der Region trotz höchster Belastung durch die Pandemie immer ihrem Versorgungsauftrag gerecht werden konnten. Sackmann war zunächst als Chefarzt der Infektiologie zuständig für Covid-Patienten auf Normalstation. Als dann das Amt des krankenhauskoordinierenden Arztes geschaffen wurde, übernahm er die Verantwortung für die Patientenströme in Stadt und Landkreis Bamberg. Seine Kompetenz, sein diplomatisches Geschick und sein Organisationstalent haben entscheidenden Einfluss auf die Krisenbewältigung gehabt.
Dr. Joelle Vormann-Pfeifer ist Seit 2012 in vielfältiger Weise im Migrantinnen- und Migrantenbeirat der Stadt Bamberg tätig. Frauen mit Migrationsgeschichte zu unterstützen, sowie ihre Vernetzung und den Dialog jenseits ethnischer und religiöser Grenzen zu stärken, sind für sie eine Herzensangelegenheit. Durch ihre Mitgliedschaft beim Verein „Freund statt fremd“ stellt sie zudem ein verbindendes Glied zwischen dem Beirat, „Freund statt fremd“, der Bamberger Mahnwache Asyl und Geflüchteten dar.