West­ukrai­ni­sche Stadt

Mög­li­che Städ­te­part­ner­schaft mit Mukat­sche­wo bahnt sich an

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Mukatschewo
Brigitte Riegelbauer hat sich maßgeblich um die Anbahnung der Städtepartnerschaft gekümmert. In Händen hält sie ein Gastgeschenk aus Mukatschewo: ein Tuch mit Motiven aus beiden Städten, Foto: Sonja Seufferth, Stadt Bamberg
Die Stadt Bam­berg trifft Vor­be­rei­tun­gen, um mög­li­cher­wei­se eine neue Städ­te­part­ner­schaft ein­zu­ge­hen. Mit der im Wes­ten der Ukrai­ne gele­ge­nen Stadt Mukat­sche­wo könn­ten freund­schaft­li­che Bezie­hun­gen auf­ge­nom­men werden.

Nach den bereits bestehen­den Ver­bin­dun­gen mit Rodez, Bedford, Esz­t­er­gom, Feld­kir­chen in Kärn­ten, Vil­lach und Prag könn­te Bam­berg dem­nächst eine wei­te­re Städ­te­part­ner­schaft ein­ge­hen. So hat der Stadt­rat in sei­ner jüngs­ten Voll­sit­zung ein­stim­mig ein ers­tes Signal für eine denk­ba­re Städ­te­part­ner­schaft mit der 85.000-Einwohner-Stadt Mukat­sche­wo beschlos­sen. Dies teil­te das Rat­haus am 7. Dezem­ber mit.

Nun wer­de die Stadt­ver­wal­tung eine ent­spre­chen­de Ver­ein­ba­rung ent­wer­fen und mit der Kom­mu­ne in der Ukrai­ne abstim­men. „Die Städ­te­part­ner­schaft soll die Men­schen in Mukat­sche­wo und Bam­berg zusam­men­brin­gen und kon­kre­te Unter­stüt­zung leis­ten, wo sie benö­tigt wird“, heißt es im Beschluss. „Dabei wer­den viel­fäl­ti­ge Kon­tak­te der Bür­ger­schaft, aller Alters­stu­fen und gesell­schaft­li­cher Orga­ni­sa­tio­nen sowie Grup­pen angestrebt.“

Bam­bergs Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke sag­te: „Die Wei­chen für die Städ­te­part­ner­schaft mit Mukat­sche­wo sind vor­be­rei­tet, nun wol­len wir die­se Ver­bin­dung ver­tie­fen. Es han­delt sich hier auch um eine wich­ti­ge und not­wen­di­ge huma­ni­tä­re Auf­ga­be. Bei einem Wie­der­auf­bau nach dem hof­fent­lich nahen Kriegs­en­de kön­nen wir unse­re Kom­pe­ten­zen ein­brin­gen und die Städ­te­part­ner­schaft mit Sinn und Hil­fe erfüllen.“

Die Part­ner­schaft kön­ne sich dabei, wie von Mukat­sche­wo vor­ge­schla­gen, auf meh­re­re Gebie­te erstre­cken: Kunst und Kul­tur, Wis­sen­schaft und Bil­dungs­we­sen, Gesund­heits­we­sen, Wis­sens­trans­fer und huma­ni­tä­re Hilfsleistungen.

Kri­te­ri­en für Städtepartnerschaft

Aus­wahl­kri­te­ri­en für Städ­te­part­ner­schaf­ten sind unter­des­sen zum Bei­spiel eine ähn­li­che Grö­ße der Städ­te, ähn­li­che Struk­tu­ren, Insti­tu­tio­nen und Ver­ei­ne. Neben poli­ti­schen Wil­lens­be­kun­dun­gen, muss es außer­dem eine Zivil­ge­sell­schaft geben, die die Städ­te­part­ner­schaft mit Leben erfül­len will.

All das trifft, so das Bam­ber­ger Rat­haus, auf Mukat­sche­wo in der Ver­wal­tungs­ein­heit Trans­kar­pa­ti­en zu. Die Stadt liegt unweit der Gren­zen zu Polen, der Slo­wa­kei und Ungarn. Sie ist Uni­ver­si­täts­stadt mit Bischofs­sitz. Etwa 1,9 Pro­zent der Bevöl­ke­rung sind zudem Deut­sche, da im 18. Jahr­hun­dert dort soge­nann­te Schön­born-Fran­ken, Hand­wer­ker und Bau­ern­fa­mi­li­en aus dem Hoch­stift Bam­berg, sie­del­ten. So sind auch heu­te noch typisch deut­sche Namen in die­ser Gegend zu finden.

Die Katho­li­sche Land­volk­be­we­gung des Erz­bis­tums Bam­bergs hat mit den Nach­fah­ren part­ner­schaft­li­che Bezie­hun­gen auf­ge­baut und huma­ni­tä­re Hil­fe geleis­tet. Dabei ist ein Kon­takt zu Mukat­sche­wo ent­stan­den. Über das Erz­bi­schöf­li­che Ordi­na­ri­at gibt es außer­dem bereits lang­jäh­ri­ge Kon­tak­te nach Trans­kar­pa­ti­en im Wes­ten der Ukrai­ne. Künf­tig soll auch der in Bam­berg täti­ge Ver­ein Bamberg:UA ein­ge­bun­den wer­den. Die­ser habe sich zügig als fes­te bür­ger­schaft­li­che Initia­ti­ve in Bam­berg eta­bliert und sofort nach Beginn des rus­si­schen Angriffs­kriegs außer­or­dent­li­ches Enga­ge­ment für die Betrof­fe­nen gezeigt, so Bam­bergs Zwei­ter Bür­ger­meis­ter und Sozi­al­re­fe­rent, Jonas Glüsenkamp.

Jugend­grup­pe aus der Ukrai­ne besucht Bamberg

Über die bestehen­den Kon­tak­te hat die Ver­wal­tung, dar­un­ter vor allem Bri­git­te Rie­gel­bau­er aus dem Bür­ger­meis­ter­amt Bam­bergs, mit der Vize­bür­ger­meis­te­rin von Mukat­sche­wo, Julia Taips, Ver­bin­dung auf­ge­nom­men. Frau Taips hat deut­sche Wur­zeln und spricht flie­ßend Deutsch. Sie ver­tritt seit Jah­ren die deut­sche Min­der­heit im Rat der Deut­schen in der Ukrai­ne (RdU) und ist Vor­sit­zen­de der deut­schen Jugend Trans­kar­pa­ti­en. In Bam­berg war sie bereits mehr­fach zu Gast.

Am 30. Juni besuch­te sie Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke im Bam­ber­ger Rat­haus und bekun­de­te ihr Inter­es­se an einer Städ­te­part­ner­schaft mit Bam­berg. Ges­tern (10. Dezem­ber) fand ein wei­te­res Tref­fen statt. Eine Jugend­grup­pe aus Mukat­sche­wo besuch­te Bamberg.

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