Inklu­si­ons­ta­ge mit goolkids

Neue Sai­son von „Roll­stuhl­sport macht Schule“

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Rollstuhlsport
Von Links: Günther Vogel (Pionier des Bamberger Rollstuhlbasketballs), Mathias Polz und Thomas Schmidt (beide Sparkasse Bamberg), goolkids-Vorstand Wolfgang Heyder, Schulleiterin Sibylle Kretschmar und ginaS-Projektleiterin Lisca Dogan (von links) freuen sich, dass die Inklusionstage wieder starten konnten, Foto: Manuel Werner
Am Frei­tag star­te­te das gool­kids-Pro­jekt „Roll­stuhl­sport macht Schu­le“ in der Reg­nitz­Are­na in Hirschaid in die neue Sai­son. Im Rah­men einer Pres­se­kon­fe­renz gab der För­der­kreis gool­kids gemein­sam mit der Spar­kas­se Bam­berg als Part­ner zudem einen Aus­blick auf die kom­men­den Monate.

Gegrün­det 2015 mit dem Schwer­punkt auf Inte­gra­ti­on, ent­stand zwi­schen­zeit­lich inner­halb des För­der­krei­ses gool­kids auch das Pro­jekt ginaS, mit dem sich die Ver­ant­wort­li­chen neben Inte­gra­ti­on auch sehr stark für Inklu­si­on enga­gie­ren. Beim Inklu­si­ons­tag am Frei­tag (27. Sep­tem­ber) konn­ten Schü­le­rin­nen und Schü­ler der Grund- und Mit­tel­schu­le Hirschaid einen Ein­blick gewin­nen, was Inklu­si­on in Sachen Roll­stuhl­sport bedeutet.

Sie erfuh­ren spie­le­risch, wel­chen Her­aus­for­de­run­gen sich Roll­stuhl­fah­re­rin­nen und Roll­stuhl­fah­rer im All­tag gegen­über­se­hen. Mit­tels eines Par­cours kann im Rah­men des Pro­jek­tes durch akti­ves Aus­pro­pie­ren ein Gefühl für den Roll­stuhl ent­ste­hen und dafür, wie mit die­sem Hin­der­nis­se über­wun­den wer­den können.

„Wir ste­hen für Chan­cen­gleich­heit und Vielfalt“

Im Namen des gool­kids-Vor­stands schil­der­te Wolf­gang Heyder den ers­ten Berüh­rungs­punkt, der zu die­sem Pro­jekt führ­te. Heyder ist damals im Rah­men sei­ner Tätig­keit als Funk­tio­när bei Gothas Bas­ket­bal­lern in Kon­takt mit den Thu­rin­gia Bulls, einem Roll­stuhl­bas­ket­ball­ver­ein im thü­rin­gi­schen Elx­le­ben, gekom­men, die damals bereits aktiv den Roll­stuhl­sport in die Schu­len der Regi­on brachten.

Vor drei Jah­ren star­te­te gool­kids, eben­falls damals in Hirschaid, damit, in Bay­ern Inklu­si­on durch den Sport in die Schu­len zu brin­gen. Es ging schon damals dar­um, eine nach­hal­ti­ge Wir­kung zu erzie­len, des­halb wur­de von Anfang an das The­ma nicht nur in der Regi­on Bam­berg, son­dern bay­ern­weit umgesetzt.

Zum Start wur­de damals auch die Roll­stuhl­bas­ket­ball-Mann­schaft der Thu­rin­gia Bulls ins Boot geholt und unter Anlei­tung zwei­er Roll­stuhl­pro­fi­bas­ket­bal­ler hat­ten damals in Hirschaid Schü­ler die Mög­lich­keit, Inklu­si­on zu erleben.

Das Pro­jekt erfor­dert auch finan­zi­el­le Unter­stüt­zung durch einen star­ken Part­ner, der mit der Spar­kas­se Bam­berg damals gefun­den wur­de. Dies sei damals auch der ers­te Berüh­rungs­punkt mit der The­ma­tik gewe­sen und er sei mit der Ent­wick­lung sehr zufrie­den, beton­te Tho­mas Schmidt, Vor­stands­mit­glied der Spar­kas­se Bam­berg. Des­we­gen sei sein Haus ger­ne wie­der dabei. „Wir ste­hen für mehr als Geld. Wir ste­hen für Chan­cen­gleich­heit und Viel­falt“, so Schmidt, der im Anschluss einen Scheck über 10.000 Euro überreichte.

„Seit Mit­te der 90-er Jah­re spie­len wir schon gemein­sam Rollstuhlbasketball“

Schul­lei­te­rin Sibyl­le Kret­sch­mar freu­te sich am Frei­tag auch dar­über, dass ein neu­er Tur­nus star­te­te und ihre Schu­le wie­der dabei sein darf. Denn sie sei sehr dank­bar, wie sich das Pro­jekt ent­wi­ckelt habe und beton­te als posi­ti­ven Effekt, dass Schü­ler durch das Zusam­men­tref­fen mit Men­schen mit Beein­träch­ti­gung auch Empa­thie entwickelten.

Lis­ca Dogan, die Pro­jekt­lei­te­rin von ginaS, beton­te das Ziel, das The­ma Inklu­si­on wei­ter in den Vor­der­grund zu rücken. Beson­ders möch­te man für Kin­der die Tür auf­ma­chen, die bis­her kei­ne Berüh­rungs­punk­te mit dem The­ma Roll­stuhl haben. Denn es gebe mit der­ar­ti­gen Pro­jek­ten die Mög­lich­keit, ande­re Per­spek­ti­ven auf­ge­zeigt zu bekom­men. „Eben nicht nur die Per­spek­ti­ve, was gibt es für Schwie­rig­kei­ten und Hin­der­nis­se, son­dern auch die Per­spek­ti­ve, was kann man Posi­ti­ves für ein gemein­sa­mes Mit­ein­an­der in der Gesell­schaft mitnehmen.“

Das Pro­jekt dient also auch dazu, durch Roll­stuhl­sport Bar­rie­ren im Kopf abzu­bau­en und Berüh­rungs­ängs­ten zu begeg­nen und Empa­thie zu ent­wi­ckeln. Das wird auch dadurch ver­stärkt, das im Rah­men des Pro­jekts immer in Teams geübt wird, bei dem ein zwei­ter Schü­ler den Roll­stuhl absi­chert, wäh­rend ein Schü­ler den Par­cours absolviert.

Wie das Pro­jekt inner­halb des För­der­krei­ses in den letz­ten Jah­ren gewach­sen ist, zeigt auch die hohe Reso­nanz für die neue Sai­son. 12 Ter­mi­ne ste­hen bereits jetzt fest, so Wolf­gang Heyder.

Am Frei­tag wur­de neben dem Absol­vie­ren des Par­cours auch der Ball in die Hand genom­men. Ehren­amt­lich beglei­tet Gün­ther Vogel, jahr­zehn­te­lang im Roll­stuhl­bas­ket­ball tätig, das Pro­jekt, und bezeich­net Roll­stuhl­bas­ket­ball als die ers­te inklu­si­ve Sport­art. „Seit Mit­te der 90-er Jah­re spie­len wir schon gemein­sam Rollstuhlbasketball.“

Der Auf­takt mit begeis­ter­ten Kin­dern und enga­gier­ten Ver­ant­wort­li­chen zeigt, dass Pro­jek­te wie die Inklu­si­ons­ta­ge för­der­lich dafür sein kön­nen, früh­zei­tig auf­zu­zei­gen, dass es kei­nen Unter­schied macht, ob man Sport mit jeman­dem mit oder mit jeman­dem ohne Han­di­cap macht.

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