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Inklusion

3. Inklu­si­ons­mes­se in Bamberg

„Gemein­sam stark – Inklu­si­on über das Sicht­ba­re hinaus“:

An die­sem Sams­tag, 10. Mai, ver­an­stal­tet der För­der­kreis gool­kids in Koope­ra­ti­on mit der Behin­der­ten­be­auf­trag­ten der Stadt Bam­berg die 3. Inklu­si­ons­mes­se Bamberg.

Wie fährt man Fahr­rad, wenn man im Roll­stuhl sitzt? Kann man sich trotz Behin­de­rung selbst­stän­dig machen? Wel­che Sport­an­ge­bo­te für Men­schen mit Behin­de­rung gibt es in Bam­berg? Wie kann man als Mensch mit Behin­de­rung mobil blei­ben? Auf sol­che und wei­te­re Fra­gen geht unter dem Mot­to „Gemein­sam stark – Inklu­si­on über das Sicht­ba­re hin­aus“ die 3. Inklu­si­ons­mes­se Bam­berg ein.

Die Ver­an­stal­tung fin­det im Rah­men des jähr­li­chen Pro­test­tags zur Gleich­stel­lung von Men­schen mit Behin­de­rung statt. Bun­des­weit bie­tet dabei unter ande­rem „Akti­on Mensch“ Akti­vi­tä­ten zur Gleich­stel­lung von Men­schen mit Behin­de­rung an.

„Die Teil­ha­be von Men­schen mit Behin­de­rung ist eine wich­ti­ge gesamt­ge­sell­schaft­li­che Auf­ga­be“, sagen die Ver­ant­wort­li­chen von gool­kids. Die­se Teil­ha­be setzt aller­dings ein Aus­maß an Bar­rie­re­frei­heit vor­aus, das noch nicht erreicht ist. Auch für soge­nann­te unsicht­ba­re Behin­de­run­gen, wie chro­ni­sche, aber nicht sofort erkenn­ba­re psy­chi­sche oder phy­si­sche Erkran­kun­gen, möch­ten gool­kids und Nico­le Orf, die Behin­der­ten­be­auf­trag­te der Stadt Bam­berg, mehr Auf­merk­sam­keit schaf­fen und haben dar­um das Mes­se­mot­to „Gemein­sam stark – Inklu­si­on über das Sicht­ba­re hin­aus!“ gewählt. Denn: „Für ein respekt­vol­les und schö­nes Mit­ein­an­der inner­halb unse­rer Gesell­schaft brau­chen wir mehr Inklu­si­on, denn die­se geht alle etwas an!“


Brei­tes Bera­tungs­an­ge­bot und Vortragsprogramm

Ent­spre­chend gibt die Inklu­si­ons­mes­se einen Über­blick über das Bera­tungs- und Unter­stüt­zungs­an­ge­bot zur Teil­ha­be von Men­schen mit Behin­de­rung in der Regi­on Bam­berg. Ins­be­son­de­re in den The­men­be­rei­chen Frei­zeit, Beruf oder Selbst­hil­fe im All­tag bie­tet die Mes­se Ein­bli­cke. Auch kann sich das Publi­kum über die Mög­lich­kei­ten des Fahr­zeug­um­baus infor­mie­ren oder roll­stuhl­ge­rech­te elek­tri­sche Fahr­rä­der ausprobieren.

Auf dem Pro­gramm ste­hen außer­dem Fach­vor­trä­ge, Infor­ma­ti­ons­an­ge­bo­te, Sport­an­ge­bo­te und eine Podi­ums­dis­kus­si­on. An die­ser neh­men unter ande­rem Bür­ger­meis­ter Jonas Glüsen­kamp, Vertreter:innen der ARGE und der Selbst­hil­fe­grup­pe Autis­mus teil. Die Mode­ra­ti­on über­nimmt Hei­ke Bau­er-Banz­haf, der Titel der Dis­kus­si­on lau­tet „Men­schen mit nicht sicht­ba­ren Ein­schrän­kun­gen – über sen­so­ri­sche und ande­re Barrieren“.

Auch ein viel­sei­ti­ges Vor­trags­pro­gramm haben gool­kids und die Stadt Bam­berg auf die Bei­ne gestellt. So wer­den zum Bei­spiel Dr. Bern­hard Con­rads und Johan­nes Gras­ser zu Gast sein. Con­rads war 30 Jah­re lang Bun­des­ge­schäfts­füh­rer der Lebens­hil­fe und arbei­te­te als Vor­stands- und Kura­to­ri­ums­mit­glied von „Akti­on Mensch“. Anfang der 1990er war Con­rads außer­dem an der Grün­dung von Spe­cial Olym­pics Deutsch­land betei­ligt. Das The­ma sei­nes Vor­trags lau­tet „Kunst, Kul­tur und Sport als Tür­öff­ner für gelin­gen­de Inklusion“.

Der Bam­ber­ger Johan­nes Gras­ser hat seit sei­ner Geburt eine Tetras­pas­tik mit Läh­mun­gen vor allem in den Bei­nen. Eine Behin­de­rung, die ihn eigent­lich an den Roll­stuhl fes­seln und Sport fast unmög­lich machen soll­te. Trotz­dem lässt er sich nicht davon abhal­ten, täg­lich meh­re­re Stun­den Sport zu trei­ben. Vor eini­gen Jah­ren unter­nahm er sogar eine Klet­ter­tour auf dem Zucker­hut in Bra­si­li­en. Auch als Buch­au­tor oder Spre­cher ist Johan­nes Gras­ser unter­wegs. Mit einem sei­ner Vor­trä­ge nimmt er an der Inklu­si­ons­mes­se teil und spricht über sein Leben und dar­über, wie man mit Rück­schlä­gen umgeht.

Im Vor­feld der Lan­des­spie­le Erlan­gen 2025 (14. bis 18. Juli) ist zudem Spe­cial Olym­pics Bay­ern zu Gast. Die Sport­or­ga­ni­sa­ti­on setzt sich für Men­schen mit geis­ti­ger Behin­de­rung in Bay­ern ein und gibt auf der Mes­se einen Aus­blick auf die Landesspiele.

Abge­run­det wird das Mes­se-Pro­gramm mit Akti­vi­tä­ten wie Roll­stuhl­bas­ket­ball, Drei­rad­fah­ren, Kin­der­schmin­ken, Bas­teln und Tischtennis.

„MIT­ein­an­der-Cup“ fei­ert die Vielfalt

gool­kids lässt alle Bar­rie­ren aus der Hal­le fliegen

Der „MIT­ein­an­der-Cup“ des För­der­krei­ses gool­kids, das belieb­te Tur­nier für Inklu­si­on und Inte­gra­ti­on, geht an die­sem Sams­tag, dem 22. Febru­ar, ab 10.30 Uhr in der Sport­hal­le der Berufs­schu­le in der Ohm­stra­ße in sei­ne ach­te Ausgabe.

Auch im zehn­ten Jahr sei­nes Bestehens möch­te gool­kids ein bun­tes Sport­fest mit Fuß­ball, Roll­stuhl­bas­ket­ball und vie­len Begeg­nun­gen fei­ern. Im MIT- statt im Gegen­ein­an­der ver­schwin­den an die­sem Tag die Gren­zen zwi­schen Betei­lig­ten mit und ohne Handicap.

Seit zehn Jah­ren setzt sich der För­der­kreis gool­kids e.V. in Bam­berg und Umge­bung für Inklu­si­on und Inte­gra­ti­on sozi­al benach­tei­lig­ter Kin­der und Jugend­li­cher sowie von Men­schen mit Behin­de­rung ein. Neben zahl­rei­chen wei­te­ren Ver­an­stal­tun­gen wie der Inklu­si­ons­mes­se, einem Bene­fiz-Golf­tur­nier oder einer gro­ßen Sport­ga­la steht im Jubi­lä­ums­jahr erneut auch der „MIT­ein­an­der-Cup“ auf dem Programm.

Geht es im Sport immer nur dar­um, am bes­ten zu sein und stets gewin­nen zu wol­len? Nein! Beim „MIT­ein­an­der-Cup“ zei­gen jun­ge Freizeitsportler:innen mit und ohne Han­di­cap, dass bei einem Fuß­ball­tur­nier auch der Spaß und vor allem das Mit­ein­an­der im Vor­der­grund ste­hen können.

In die­sem Jahr fin­det die­ses sport­li­che Fest der Inte­gra­ti­on und Inklu­si­on bereits zum ach­ten Mal statt und hat sich damit trotz zwi­schen­zeit­li­cher Pau­se längst eta­bliert. Tat­säch­lich haben sich die­ses Jahr sogar mehr Teams bewor­ben als Start­plät­ze zur Ver­fü­gung ste­hen. Tat­kräf­ti­ge Unter­stüt­zung beim Tur­nier bekommt gool­kids auf jeden Fall ins­be­son­de­re von der Offe­nen Jugend­ar­beit Bam­berg „ja:ba“ sowie von der Lebens­hil­fe Bamberg.

Die­ses Zusam­men­wir­ken zeigt sich auch im Modus des „MIT­ein­an­der-Cups“. „Es kön­nen sich klei­ne Mann­schaf­ten aber auch ein­zel­ne Spie­ler anmel­den – mit und ohne Han­di­cap und auch egal wel­cher Her­kunft“, sagt Robert Bartsch, Grün­der von gool­kids. „Das heißt, wir stel­len die Teams erst vor Ort final zusam­men. Jede Mann­schaft bil­det einen Kern, den wir dann kun­ter­bunt auf­fül­len. Auf die­se Wei­se kön­nen die jun­gen Leu­te auch neue Freund­schaf­ten knüpfen.“

Die teil­neh­men­den Mann­schaf­ten kom­men teil­wei­se von weit her, unter ande­rem aus Ingol­stadt oder Hil­polt­stein. Mit den Teams von „Fran­ken­power“ aus Haß­furt, „Hein­ers Traum11“ oder der SpVgg Etzels­kir­chen begrüßt gool­kids zudem gute alte Freun­de beim „MIT­ein­an­der-Cup“. Stamm­gast ist mitt­ler­wei­le außer­dem der amtie­ren­de baye­ri­sche Inklu­si­ons­meis­ter 1.FC Nürn­berg, der bis vor kur­zem noch als SV Alten­sit­ten­bach spielte.


Roll­stuhl­bas­ket­ball, ein DJ, Medail­len und der Fair­ness-Pokal als Schmankerl

Beim „MIT­ein­an­der-Cup“ geht es nicht in ers­ter Linie dar­um, die meis­ten Tore zu schie­ßen oder zu gewin­nen. Glän­zen­de Medail­len und ein exklu­si­ves „MITeinander-Cup“-Shirt erhal­ten am Ende näm­lich alle Teilnehmer:innen. Das Beson­de­re bei die­sem Tur­nier besteht neben dem inklu­si­ven Ken­nen­ler­nen zusätz­lich dar­in, dass „es auch einen Fair­ness-Pokal gibt“, erklärt Lis­ca Dogan, als Pro­jekt­lei­te­rin bei gool­kids die fach­li­che Hand hin­ter dem Inklu­si­ons-Pro­jekt ginaS. „Am Ende der Spie­le stim­men die Spie­ler und Schieds­rich­ter um Refe­ree Car­los Brod­mer­kel dafür ab, wel­ches Team das fairs­te war.“ Der Fair­ness-Pokal wird auch die­ses Jahr unter dem Namen „Wolf­gang-Eich­fel­der-Pokal“ ver­lie­hen, zu Ehren des ver­stor­be­nen Wolf­gang „Eichi“ Eich­fel­der. Die­ser betreu­te die Inklu­si­ons-Mann­schaft von gool­kids einst als Trainer.

Ein wei­te­res High­light wird das Ein­la­ge­spiel im Roll­stuhl­bas­ket­ball. Das Spiel wird dabei durch Pro­mi­nen­te und vor allem durch Akti­ve vom „RSV Bam­reuth“ ver­stärkt, einer Koope­ra­ti­on zwi­schen Bay­reu­ther und Bam­ber­ger Roll­stuhl­bas­ket­bal­lern. Aber Zuschauer:innen kön­nen sich eben­so mel­den, um den Reiz die­ses Spiels selbst zu erle­ben und mit­zu­spie­len. Inklu­si­on wird live vor Ort – und der Erfah­rung von gool­kids nach zum Spaß aller Betei­lig­ten – ver­an­schau­licht. „Die bewe­gen­den Momen­te der ver­gan­ge­nen „MIT­ein­an­der-Cups“ haben ein­drucks­voll gezeigt“, sagt Robert Bartsch, „dass gera­de der Sport Jugend­li­che aller Natio­nen und Grup­pen ganz ohne Bar­rie­ren zusam­men­füh­ren kann.“

Die Mode­ra­ti­on des „MIT­ein­an­der-Cups“ über­neh­men das Team der ja:ba und DJ Dani­el Kau­manns, ein wei­te­rer lang­jäh­ri­ger Freund von gool­kids und frü­her Trai­ner der Inklu­si­ons-Mann­schaft. Er sorgt für die pas­sen­de musi­ka­li­sche Stim­mung. Und wer ein­mal eine Pau­se vom Fuß­ball­schau­en oder ‑spie­len braucht, kann bei einer gro­ßen Tom­bo­la Prei­se gewin­nen, wie zum Bei­spiel hoch­wer­ti­ge neue Fuß­bäl­le oder Sport­aus­rüs­tung, oder geht an die reich­hal­ti­ge The­ke, wo alle Spei­sen und Geträn­ke zu freund­li­chen Prei­sen den Tag abrunden.

2. Sit­zung in die­sem Jahr

20 Jah­re Bei­rat für Men­schen mit Behinderung

Der „Bei­rat für Men­schen mit Behin­de­rung der Stadt Bam­berg“ hielt sei­ne 2. Sit­zung in die­sem Jahr ab, die auch mit Ehrun­gen anläss­lich des 20jährigen Jubi­lä­ums ver­bun­den war.

Bei der 2. Sit­zung 2024 erin­ner­te der Vor­sit­zen­de Vol­ker Hoff­mann an 20 Jah­re Enga­ge­ment für Bar­rie­re­frei­heit: „Inklu­si­on meint die Schaf­fung struk­tu­rel­ler Vor­aus­set­zun­gen, die es allen Men­schen ermög­li­chen, selbst­be­stimm­te und geach­te­te Glie­der der Gesell­schaft zu sein.“

In einer Gedenk­mi­nu­te wur­de an zwölf bereits ver­stor­be­ne Mit­glie­der gedacht, dar­un­ter die ers­te Vor­sit­zen­de Jut­ta Sturm-Heidler.

Seit der ers­ten Sit­zung am 19. Okto­ber 2004 ver­tre­ten zehn Mit­glie­der der ARGE (Bam­ber­ger Arbeits­ge­mein­schaft chro­nisch kran­ker und behin­der­ter Men­schen e.V.) die Inter­es­sen von Betrof­fe­nen. Dem „Bei­rat für Men­schen mit Behin­de­rung“ gehö­ren auch vier Ver­bands­ver­tre­ter und aktu­ell neun Stadt­rä­te an. Vol­ker Hoff­mann nann­te Bei­spie­le, die noch ver­bes­sert wer­den müs­sen: Bar­rie­re­frei­er Dom­platz, Zugäng­lich­keit aller öffent­li­chen Gebäu­de, zuver­läs­si­ge Bus-Anzei­gen und ‑Ansa­gen, blin­den­ge­rech­te Ampeln und bar­rie­re­freie Hal­te­stel­len. Bau­re­fe­rent Tho­mas Bee­se stell­te die Lis­ten von bar­rie­re­frei­en Bus­hal­te­stel­len – erst cir­ca 10 Pro­zent – und rund 110 Ampeln – 56 mit tak­ti­len Ele­men­ten und 47 mit akus­ti­scher Anla­ge – vor.
Der Bei­rat beschloss ein­hel­lig, dass die bar­rie­re­freie Gestal­tung bei der Sanie­rung E.T.A‑Hoffmann-Haus aus­drück­lich gewünscht wird, denn der Archi­tekt leg­te eine sehr gute Pla­nung vor, der zu Fol­ge eine Bar­rie­re­frei­heit zu 90 Pro­zent mög­lich sei.
Vol­ker Hoff­mann freu­te sich über die Betei­li­gung mit Roll-up und Pla­kat beim Fami­li­en­fest am 28. Sep­tem­ber auf dem Max­platz. Er hob zudem die gute Arbeit für den „Akti­ons­plan Inklu­si­on“ her­vor: Nach der im Früh­jahr durch­ge­führ­ten Fra­ge­bo­gen-Akti­on – mit einem Rück­lauf von über 30 Pro­zent – fan­den schon vier Work­shops mit Betrof­fe­nen statt, der nächs­te Work­shop folgt Anfang 2025.

Am Ende der Bei­rat-Sit­zung konn­ten alle Mit­glie­der eine Pra­li­nen-Schach­tel mit Braille-Schrift aus­wäh­len und der Vor­sit­zen­de erhielt eben­falls Geschen­ke für sein lang­jäh­ri­ges Engagement.

Für 20-jäh­ri­ges enga­gier­tes Mit­wir­ken im Bei­rat für Men­schen mit Behin­de­rung über­reich­te der Vor­sit­zen­de Vol­ker Hoff­mann Gut­schein und Blu­me an Ger­hard Weib­brecht (Gehör­lo­sen-OV) und die Behin­der­ten­be­auf­trag­te Nico­le Orf.

Anläss­lich des Jubi­lä­ums hat­te es vor Kur­zem auch einen Dan­ke­schön-Emp­fang im Rat­haus gegeben.

Der Bei­rat trifft sich wie­der am 9. April 2025 um 16 Uhr im Rat­haus Maxplatz.

Ein Tag für mehr Inklusion!

3. Dezem­ber: Inter­na­tio­na­ler Tag der Men­schen mit Behinderungen

Der Inter­na­tio­na­le Tag der Men­schen mit Behin­de­run­gen erin­nert seit 1993 immer am 3. Dezem­ber dar­an, dass die Gleich­be­rech­ti­gung von Men­schen mit Behin­de­run­gen eine Auf­ga­be der gan­zen Gesell­schaft ist. Dar­auf machen ARGE-Vor­sit­zen­der Rudolf Zahn und der Vor­sit­zen­de des Bei­rats für Men­schen mit Behin­de­rung der Stadt Bam­berg aufmerksam.

Für unser Zusam­men­le­ben heu­te und in Zukunft bleibt es das Ziel, eine Welt zu schaf­fen, in der Men­schen mit und ohne Behin­de­rung gemein­sam und gleich­be­rech­tigt leben und sich ent­wi­ckeln kön­nen: durch Bar­rie­re­frei­heit und Teil­ha­be. Das beto­nen der ARGE-Vor­sit­zen­de Rudolf Zahn und der Bei­rat-Vor­sit­zen­de Vol­ker Hoff­mann in einem gemein­sa­men State­ment.

Der Bei­rat für Men­schen mit Behin­de­rung der Stadt Bam­berg begann sei­ne Arbeit am 19. Okto­ber 2004. In die­sem ver­tre­ten unter ande­rem zehn ARGE-Mit­glie­der Betrof­fe­ne und ihre Ange­hö­ri­gen. Die Selbst­hil­fe­grup­pen der Bam­ber­ger Arbeits­ge­mein­schaft chro­nisch kran­ker und behin­der­ter Men­schen e.V. set­zen sich seit 1992 für Bar­rie­re­frei­heit ein, die ARGE hat der­zeit über 20 Mitglieder.


Ziel: Ver­bes­se­rung der Situa­ti­on von Men­schen mit Behinderungen

Die Ver­ein­ten Natio­nen rie­fen 1981 ein „Inter­na­tio­na­les Jahr der Behin­der­ten“ aus, das zur Ent­wick­lung eines umfas­sen­den Akti­ons­plans führ­te. Die Jah­re 1983 bis 1993 wur­den zum „Jahr­zehnt der behin­der­ten Men­schen“ aus­ge­ru­fen. Die UN-Gene­ral­ver­samm­lung ernann­te den 3. Dezem­ber zum „Inter­na­tio­na­len Tag der Behin­der­ten“ (Inter­na­tio­nal Day of Dis­ab­led Per­sons).
Seit 1993 steht der Akti­ons­tag für die Ver­bes­se­rung der Situa­ti­on von Men­schen mit Behin­de­run­gen, denn etwa 1,3 Mil­li­ar­den Men­schen haben eine schwe­re Ein­schrän­kung laut WHO – das sind fast 15 Pro­zent der Weltbevölkerung.

Im Jahr 2024 lau­tet das Mot­to „Stär­kung der Füh­rung von Men­schen mit Behin­de­run­gen für eine inklu­si­ve und nach­hal­ti­ge Zukunft“ (Ampli­fy­ing the lea­der­ship of per­sons with disa­bi­li­ties for an inclu­si­ve and sus­tainable future).
In Deutsch­land gilt seit Janu­ar 2024 das „Gesetz zur För­de­rung eines inklu­si­ven Arbeits­mark­tes“, das Arbeit­ge­ber stär­ker für die Beschäf­ti­gung von Men­schen mit Behin­de­run­gen moti­vie­ren soll. Seit 26. März 2009 ist die UN-BRK auch in Deutsch­land verpflichtend.

Der Inter­na­tio­na­le Tag der Men­schen mit Behin­de­run­gen erin­nert jähr­lich dar­an, dass die Gleich­be­rech­ti­gung von Men­schen mit Behin­de­run­gen eine Auf­ga­be der gan­zen Gesell­schaft ist. Der Akti­ons­tag ist eine Chan­ce, Fort­schrit­te zu wür­di­gen und auf bestehen­de Hür­den auf­merk­sam zu machen. Denn für unser Zusam­men­le­ben heu­te und auch in Zukunft bleibt es das Ziel, eine Welt zu schaf­fen, in der Men­schen mit und ohne Behin­de­rung gemein­sam und gleich­be­rech­tigt leben und sich ent­wi­ckeln kön­nen: durch Bar­rie­re­frei­heit und Teilhabe.

Inklu­si­ons­pro­jekt

Roll­stuhl­sport im Bundespolizeiausbildungszentrum

Drei Tage war der För­der­kreis „gool­kids“ mit dem Pro­jekt „Roll­stuhl­sport macht Schu­le“ im Bun­des­po­li­zei­aus- und ‑fort­bil­dungs­zen­trum Bam­berg zu Gast. Dabei soll­ten sich Polizeianwärter:innen mit dem The­ma Inklu­si­on auseinandersetzen.

Vom 22. bis 24. Okto­ber 2024 fand im Bun­des­po­li­zei­aus- und ‑fort­bil­dungs­zen­trum Bam­berg (BPOLAFZ BA) das Pro­jekt „Roll­stuhl­sport macht Schu­le“ statt. Die­ses soll­te das Bewusst­sein für Inklu­si­on und Bar­rie­re­frei­heit in der Gesell­schaft wei­ter­hin stär­ken, wie die Poli­zei mitteilt.

Nach­dem vor fast genau zwei Jah­ren eine neue Ver­ein­ba­rung zur Inklu­si­on schwer­be­hin­der­ter im Bun­des­mi­nis­te­ri­ums des Innern unter­zeich­net wur­de, knüpf­te das BPOLAFZ BA nun an die­ses The­ma mit sei­nen Aus­zu­bil­den­den an. Alle haben das Recht, ein gleich­be­rech­tig­ter Teil der Gesell­schaft zu sein, so die Mit­tei­lung wei­ter, die­se zu gestal­ten und zu prägen.

Die inte­gra­ti­ve Ver­an­stal­tung orga­ni­sier­te das Zen­trum zusam­men mit dem För­der­kreis „gool­kids“. So konn­ten sich Polizeianwärter:innen des ers­ten Aus­bil­dungs­jah­res mit der Mate­rie aus­ein­an­der­set­zen. Bereits zu Beginn der Ver­an­stal­tung beton­te „goolkids“-Leiter Robert Bartsch und Lis­ca Dogan als Pro­jekt­lei­ten­de des Ver­eins, die Bedeu­tung eines respekt­vol­len und gleich­be­rech­tig­ten Mit­ein­an­ders. Mit der Akti­on möch­te das BPOLAFZ BA zudem ein Zei­chen für mehr Tole­ranz, Respekt und Zusam­men­halt setzen.

FV 1912 gool­kids Bamberg

Baye­ri­sche Inklu­si­ons­meis­ter­schaft: Bam­ber­ger Mann­schaft dabei

Am 12. Okto­ber fin­det zum drit­ten Mal die Baye­ri­sche Inklu­si­ons­meis­ter­schaft im Fuß­ball statt. Auf dem Gelän­de des 1. FC Nürn­berg tre­ten dann 20 Inklu­si­ons­mann­schaf­ten gegen­ein­an­der an. Mit dem FV 1912 gool­kids Bam­berg ist auch ein hie­si­ger Ver­ein dabei.

Grup­pen­aus­lo­sung auf gro­ßer Büh­ne: Der Baye­ri­sche Fuß­ball-Ver­band (BFV) hat am Wochen­en­de (6. Okto­ber) im Rah­men des Heim­spiels des 1. FC Nürn­berg gegen Preu­ßen Müns­ter die Vor­run­den­grup­pen für die Baye­ri­sche Inklu­si­ons­meis­ter­schaft aus­ge­lost. Wie der Ver­band mit­teilt, rich­tet er das Tur­nier gemein­sam mit dem Club am 12. Okto­ber auf dem FCN-Gelän­de aus.

In vier Grup­pen gehen dann ins­ge­samt 20 Teams aus ganz Bay­ern an den Start und kämp­fen bei der mitt­ler­wei­le drit­ten Auf­la­ge des Tur­niers um einen Pokal. Die Lose zog Nafi­ye Kara aus der Inklu­si­ons­mann­schaft des 1. FC Nürn­berg. Inklu­si­ons­fuß­ball heißt, dass Men­schen mit Beein­träch­ti­gung zusam­men mit Men­schen ohne Han­di­cap in einem Team spie­len. Geschlecht, Alter oder Art der Behin­de­rung spie­len dabei kei­ne Rolle.

„Dass wir die Aus­lo­sung im Max-Mor­lock-Sta­di­on durch­ge­führt haben“, sag­te BFV-Vize­prä­si­dent Jür­gen Pfau bei der Zie­hung, „unter­streicht ein­mal mehr den gro­ßen Stel­len­wert der Baye­ri­schen Inklu­si­ons­meis­ter­schaft – auch wenn die Men­schen mit Beein­träch­ti­gung auf die Mas­se der akti­ven Spie­le­rin­nen und Spie­ler gese­hen nur eine Min­der­heit sind. Es geht um Teil­ha­be am gesell­schaft­li­chen Leben im All­ge­mei­nen und an der Fas­zi­na­ti­on Fuß­ball im Speziellen.“

Baye­ri­sche Inklu­si­ons­meis­ter­schaft: Das sind die Gruppen

Die Inklu­si­ons­meis­ter­schaft rich­tet sich an baye­ri­sche Inklu­si­ons­fuß­ball-Mann­schaf­ten und alle Teams, die sich ange­mel­det haben, spie­len zunächst in ver­schie­de­nen Vor­run­den­grup­pen gegen­ein­an­der. Dar­aus ergibt sich eine Ein­stu­fung in die drei Leis­tungs­klas­sen A, B, C für die fol­gen­den Spie­le. Die Teams der leis­tungs­stärks­ten Grup­pe A spie­len dann um die offi­zi­el­le Baye­ri­sche Inklusionsmeisterschaft.

In die­ser Grup­pe A tref­fen die Etzels Tigers SpVgg Etzels­kir­chen, auf die Brügg’nbauer Nürn­berg II, den TSV Met­ten, den TSV Lands­berg am Lech und den Bam­ber­ger Ver­tre­ter, den FV 1912 gool­kids Bam­berg. Der FV konn­te bei der Baye­ri­schen Inklu­si­ons­meis­ter­schaft 2022 und 2023 jeweils den drit­ten Platz belegen.

In Grup­pe B spie­len der 1. FC Nürn­berg, der SC Frei­sing, der 1. SC Grö­ben­zell, Noris Inklu­si­on Nürn­berg und das Domi­ni­kus-Ring­ei­sen-Werk Ursberg.

Grup­pe C besteht aus Elf­Freun­de FC Ingol­stadt 04, den Sturm­ki­cker S V Nie­der­roth, Regens-Wag­ner Zell, Loew Aktiv Wern­berg und dem FC Bay­ern Alzenau.

Und die vier­te und letz­te Grup­pe D setzt sich aus dem BVS Fürth, Fran­ken­power, den OBO All­stars Coburg, Die Brügg’nbauer Nürn­berg I und Bana­nen­flan­ke Nürnberg/​Fürth zusammen.

Robert Bartsch, Initia­tor und Lei­ter des Bam­ber­ger För­der­ver­eins „gool­kids“, sag­te zur Aus­lo­sung: „Die Teil­nah­me an den Inklu­si­ons­meis­ter­schaf­ten ist für uns alle ein begeis­tern­des Zei­chen, dass Inklu­si­on lebt und der Sport Men­schen zusam­men­brin­gen kann.“

Das Schöns­te an die­sen Tur­nie­ren sei es zudem, „wenn am Ende alle Teil­neh­mer wie­der mit einem fröh­li­chen Lachen nach Hau­se fah­ren.“ Und auf den bis­he­ri­gen Erfolg des FV gool­kids ange­spro­chen, sag­te Bartsch: „Soll­te es dabei wie­der mit einem Platz unter den ers­ten Drei enden, ist es umso schöner.“

Inklu­si­ons­ta­ge mit goolkids

Neue Sai­son von „Roll­stuhl­sport macht Schule“

Am Frei­tag star­te­te das gool­kids-Pro­jekt „Roll­stuhl­sport macht Schu­le“ in der Reg­nitz­Are­na in Hirschaid in die neue Sai­son. Im Rah­men einer Pres­se­kon­fe­renz gab der För­der­kreis gool­kids gemein­sam mit der Spar­kas­se Bam­berg als Part­ner zudem einen Aus­blick auf die kom­men­den Monate.

Gegrün­det 2015 mit dem Schwer­punkt auf Inte­gra­ti­on, ent­stand zwi­schen­zeit­lich inner­halb des För­der­krei­ses gool­kids auch das Pro­jekt ginaS, mit dem sich die Ver­ant­wort­li­chen neben Inte­gra­ti­on auch sehr stark für Inklu­si­on enga­gie­ren. Beim Inklu­si­ons­tag am Frei­tag (27. Sep­tem­ber) konn­ten Schü­le­rin­nen und Schü­ler der Grund- und Mit­tel­schu­le Hirschaid einen Ein­blick gewin­nen, was Inklu­si­on in Sachen Roll­stuhl­sport bedeutet.

Sie erfuh­ren spie­le­risch, wel­chen Her­aus­for­de­run­gen sich Roll­stuhl­fah­re­rin­nen und Roll­stuhl­fah­rer im All­tag gegen­über­se­hen. Mit­tels eines Par­cours kann im Rah­men des Pro­jek­tes durch akti­ves Aus­pro­pie­ren ein Gefühl für den Roll­stuhl ent­ste­hen und dafür, wie mit die­sem Hin­der­nis­se über­wun­den wer­den können.

„Wir ste­hen für Chan­cen­gleich­heit und Vielfalt“

Im Namen des gool­kids-Vor­stands schil­der­te Wolf­gang Heyder den ers­ten Berüh­rungs­punkt, der zu die­sem Pro­jekt führ­te. Heyder ist damals im Rah­men sei­ner Tätig­keit als Funk­tio­när bei Gothas Bas­ket­bal­lern in Kon­takt mit den Thu­rin­gia Bulls, einem Roll­stuhl­bas­ket­ball­ver­ein im thü­rin­gi­schen Elx­le­ben, gekom­men, die damals bereits aktiv den Roll­stuhl­sport in die Schu­len der Regi­on brachten.

Vor drei Jah­ren star­te­te gool­kids, eben­falls damals in Hirschaid, damit, in Bay­ern Inklu­si­on durch den Sport in die Schu­len zu brin­gen. Es ging schon damals dar­um, eine nach­hal­ti­ge Wir­kung zu erzie­len, des­halb wur­de von Anfang an das The­ma nicht nur in der Regi­on Bam­berg, son­dern bay­ern­weit umgesetzt.

Zum Start wur­de damals auch die Roll­stuhl­bas­ket­ball-Mann­schaft der Thu­rin­gia Bulls ins Boot geholt und unter Anlei­tung zwei­er Roll­stuhl­pro­fi­bas­ket­bal­ler hat­ten damals in Hirschaid Schü­ler die Mög­lich­keit, Inklu­si­on zu erleben.

Das Pro­jekt erfor­dert auch finan­zi­el­le Unter­stüt­zung durch einen star­ken Part­ner, der mit der Spar­kas­se Bam­berg damals gefun­den wur­de. Dies sei damals auch der ers­te Berüh­rungs­punkt mit der The­ma­tik gewe­sen und er sei mit der Ent­wick­lung sehr zufrie­den, beton­te Tho­mas Schmidt, Vor­stands­mit­glied der Spar­kas­se Bam­berg. Des­we­gen sei sein Haus ger­ne wie­der dabei. „Wir ste­hen für mehr als Geld. Wir ste­hen für Chan­cen­gleich­heit und Viel­falt“, so Schmidt, der im Anschluss einen Scheck über 10.000 Euro überreichte.

„Seit Mit­te der 90-er Jah­re spie­len wir schon gemein­sam Rollstuhlbasketball“

Schul­lei­te­rin Sibyl­le Kret­sch­mar freu­te sich am Frei­tag auch dar­über, dass ein neu­er Tur­nus star­te­te und ihre Schu­le wie­der dabei sein darf. Denn sie sei sehr dank­bar, wie sich das Pro­jekt ent­wi­ckelt habe und beton­te als posi­ti­ven Effekt, dass Schü­ler durch das Zusam­men­tref­fen mit Men­schen mit Beein­träch­ti­gung auch Empa­thie entwickelten.

Lis­ca Dogan, die Pro­jekt­lei­te­rin von ginaS, beton­te das Ziel, das The­ma Inklu­si­on wei­ter in den Vor­der­grund zu rücken. Beson­ders möch­te man für Kin­der die Tür auf­ma­chen, die bis­her kei­ne Berüh­rungs­punk­te mit dem The­ma Roll­stuhl haben. Denn es gebe mit der­ar­ti­gen Pro­jek­ten die Mög­lich­keit, ande­re Per­spek­ti­ven auf­ge­zeigt zu bekom­men. „Eben nicht nur die Per­spek­ti­ve, was gibt es für Schwie­rig­kei­ten und Hin­der­nis­se, son­dern auch die Per­spek­ti­ve, was kann man Posi­ti­ves für ein gemein­sa­mes Mit­ein­an­der in der Gesell­schaft mitnehmen.“

Das Pro­jekt dient also auch dazu, durch Roll­stuhl­sport Bar­rie­ren im Kopf abzu­bau­en und Berüh­rungs­ängs­ten zu begeg­nen und Empa­thie zu ent­wi­ckeln. Das wird auch dadurch ver­stärkt, das im Rah­men des Pro­jekts immer in Teams geübt wird, bei dem ein zwei­ter Schü­ler den Roll­stuhl absi­chert, wäh­rend ein Schü­ler den Par­cours absolviert.

Wie das Pro­jekt inner­halb des För­der­krei­ses in den letz­ten Jah­ren gewach­sen ist, zeigt auch die hohe Reso­nanz für die neue Sai­son. 12 Ter­mi­ne ste­hen bereits jetzt fest, so Wolf­gang Heyder.

Am Frei­tag wur­de neben dem Absol­vie­ren des Par­cours auch der Ball in die Hand genom­men. Ehren­amt­lich beglei­tet Gün­ther Vogel, jahr­zehn­te­lang im Roll­stuhl­bas­ket­ball tätig, das Pro­jekt, und bezeich­net Roll­stuhl­bas­ket­ball als die ers­te inklu­si­ve Sport­art. „Seit Mit­te der 90-er Jah­re spie­len wir schon gemein­sam Rollstuhlbasketball.“

Der Auf­takt mit begeis­ter­ten Kin­dern und enga­gier­ten Ver­ant­wort­li­chen zeigt, dass Pro­jek­te wie die Inklu­si­ons­ta­ge för­der­lich dafür sein kön­nen, früh­zei­tig auf­zu­zei­gen, dass es kei­nen Unter­schied macht, ob man Sport mit jeman­dem mit oder mit jeman­dem ohne Han­di­cap macht.

Teil­ha­be von Men­schen mit Behinderung

„MITeinander.Vielfalt.erLEBEN“: 2. Inklu­si­ons­mes­se in Bamberg

Nach­dem im ver­gan­ge­nen Jahr Bam­bergs ers­te Mes­se für Inklu­si­on in beacht­li­cher Grö­ße erfolg­reich statt­fand, gibt es heu­er am 27. April die zwei­te Aus­ga­be die­ser Inklu­si­ons­mes­se. Unter dem Mot­to „MITeinander.Vielfalt.erLEBEN“ wird sie ver­an­stal­tet vom För­der­kreis „gool­kids“ in Koope­ra­ti­on mit der Behin­der­ten­be­auf­trag­ten der Stadt Bam­berg sowie der Dr. Robert Pfle­ger Stif­tung. Wir haben mit Lukas Par­zych, Lei­ter des Inte­gra­ti­ons­pro­jekts „ginaS“, über die Vor­be­rei­tun­gen, die Ziel­set­zung der Mes­se sowie dar­über gespro­chen, ob bezie­hungs­wei­se wie inklu­siv und bar­rie­re­frei die Stadt und der Land­kreis Bam­berg sind.

Die Teil­ha­be von Men­schen mit Behin­de­rung ist ein unab­ding­ba­rer Teil unse­rer Gesell­schaft und sehr bedeut­sam. Doch was ist Teil­ha­be von Men­schen mit Behin­de­rung? Kurz und prä­gnant zusam­men­ge­fasst: Men­schen mit Behin­de­rung wol­len genau­so leben wie nicht­be­hin­der­te Men­schen. Man möch­te je nach Mög­lich­keit mobil und best­mög­lich selbst­stän­dig sein und den All­tag im Ide­al­fall ohne jeg­li­che frem­de Hil­fe meis­tern kön­nen – ohne sich von der Gesell­schaft abzu­kap­seln. Nie­mand darf zudem wegen einer Behin­de­rung benach­tei­ligt wer­den. So steht es im Grund­ge­setz der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land, auch wenn es eine Selbst­ver­ständ­lich­keit für jeden von uns sein sollte.

Im Zuge der Teil­ha­be sticht eine Sache jedoch beson­ders her­vor: Bar­rie­re­frei­heit. Ohne Bar­rie­re­frei­heit ist eine Teil­ha­be nicht realisierbar.

Ange­sichts die­ser im Grund­ge­setz ver­an­ker­ten Nen­nung der Teil­ha­be ist es umso wich­ti­ger, dass eine Mes­se­rei­he wie die Bam­ber­ger Inklu­si­ons­mes­se ins Leben geru­fen wur­de. Am 27. April fin­det sie ab 11 Uhr in der Dr.-Robert-Pfleger-Straße 12 statt.

Eines der pri­mä­ren Zie­le die­ser Mes­se besteht dar­in, einen Über­blick über das viel­fäl­ti­ge Bera­tungs- und Unter­stüt­zungs­an­ge­bot der Bam­ber­ger Regi­on zu schaf­fen. Dar­über hin­aus wird zahl­rei­chen Bera­tungs­stel­len für Men­schen mit Behin­de­rung eine Prä­sen­ta­ti­ons­mög­lich­keit für ihr Wir­ken ermög­licht. Doch wie kam es zu eben die­ser Messereihe?

„Die Gesund­heits­mes­se ist im ver­gan­ge­nen Jahr aus­ge­fal­len, sodass wir selbst etwas auf die Bei­ne stel­len woll­ten“, sagt Lukas Par­zych, Lei­ter des Inte­gra­ti­ons­pro­jekts „ginaS“ („gool­kids inte­griert natür­lich alle Sport­ler“). „Im Prin­zip ist dadurch die Inklu­si­ons­mes­se ent­stan­den, die nicht nur auf­grund der hohen Besu­cher­zahl sehr erfolg­reich war. Beson­ders von den Kin­dern wur­de sie gut ange­nom­men. Wich­tig war uns, dass wir sie nicht nur für den Bereich der Inklu­si­on, son­dern für alle gestal­ten woll­ten. Initia­tor die­ser Mes­se war „gool­kids“. Mit dem Gelän­de der Fir­ma Dr. Pfle­ger haben wir zudem einen sehr geeig­ne­ten Stand­ort dazu­ge­won­nen, wor­über wir sehr froh und äußerst dank­bar sind. Mit Dr. Pfle­ger und der Stadt Bam­berg als Koope­ra­ti­ons­part­ner an unse­rer Sei­te kön­nen wir deut­lich stär­ker auftreten.“

Selbst­er­klä­rend ist zudem, dass eine Mes­se nur im Ver­bund mit einem funk­tio­nie­ren­den Orga­ni­sa­ti­ons­team durch­ge­führt wer­den kann. Die­ses besteht aus Robert Bartsch, Grün­der von „gool­kids“, sowie Bam­bergs Behin­der­ten­be­auf­trag­ter Nico­le Orf und Sascha Dorsch, Per­so­nal­lei­ter bei Dr. Pfle­ger, sowie sei­nem gesam­ten Team. „Für das Enga­ge­ment sind wir zu gro­ßem Dank ver­pflich­tet“, sagt Lukas Par­zych. „Wolf­gang Heyder von „gool­kids“ treibt eben­falls sehr viel vor­an und ist äußerst zuver­läs­sig glei­cher­ma­ßen wie Anna Nie­der­mai­er – auf bei­de kann man immer zählen.“

Der Fokus der Mes­se liegt in die­sem Jahr auf dem gesam­ten Land­kreis, nach­dem im letz­ten Jahr Bam­berg Stadt im Mit­tel­punkt der Ver­an­stal­tung stand. „Wir möch­ten die Inklu­si­on sowohl in als auch um Bam­berg her­um vorantreiben.

Dem­entspre­chend wur­den wich­ti­ge Ver­ant­wort­li­che auf unse­re Mes­se auf­merk­sam gemacht und zur Teil­nah­me eingeladen.“

„Wir brau­chen einen sozia­len Raum, in dem wir uns gemein­sam bewegen“

Wer­fen wir dabei einen Blick auf die Haupt-Initia­to­ren der Mes­se: „gool­kids“ – und damit ver­bun­den das Pro­jekt „ginaS“ – bie­tet im Gesamt­ver­bund kurz gesagt eine Mög­lich­keit, Per­so­nen an den Sport zu brin­gen, auch wenn dies natür­lich nur ein Teil­be­reich ist.

„Wir sind die benö­tig­te Brü­cke zwi­schen den Insti­tu­tio­nen wie der Lebens­hil­fe oder Don Bosco und vor allem den Ver­ei­nen“, sagt Lukas Par­zych. „Unser Anlie­gen ist, dass Per­so­nen zum Sport kom­men, die lei­der oft­mals nicht die Mög­lich­keit dazu haben. Wir ver­mit­teln und bie­ten Hil­fe im sozia­len Bereich und schau­en gleich­zei­tig, dass Per­so­nen durch den Sport akti­ver Teil unse­rer Gesell­schaft wer­den kön­nen – im Ver­bund mit viel Lebens­freu­de. Sei es bei unse­rer Inklu­si­ons-Fuß­ball­mann­schaft, unse­rem Bas­ket­ball­team, bei inte­gra­Fit, bei Ver­an­stal­tun­gen an Schu­len. Inklu­si­on soll als Selbst­ver­ständ­lich­keit und Teil unse­rer Gesell­schaft betrach­tet wer­den. Es soll ersicht­lich wer­den, dass es kei­ne Rol­le spielt, wie ein Mensch ist, woher er stammt, wel­che Haut­far­be er hat, ob er eine Behin­de­rung hat oder eben nicht. Grund­sätz­lich sind wir alle gleich, denn wir brau­chen einen sozia­len Raum, in dem wir uns gemein­sam bewe­gen. Wir haben fest­ge­stellt, dass man dies am bes­ten durch den Sport umset­zen kann.“

Dabei kön­nen „ginaS“ und „gool­kids“ auf eine Viel­zahl umge­setz­ter Pro­jek­te zurück­bli­cken, zu denen alle immer herz­lich will­kom­men waren. Alters­stu­fen spie­len kei­ne Rol­le. Ein Bei­spiel hier­für ist der Fuß­ball. Hier spie­len Spie­ler im Alter zwi­schen 6 und 50 Jah­ren zusam­men. Ein Pro­jekt möch­te Par­zych dann doch her­aus­he­ben, ohne die ande­ren Pro­jek­te zu benach­tei­li­gen. „Ich möch­te an die­ser Stel­le auf das Pro­jekt „Roll­stuhl­sport macht Schu­le“ auf­merk­sam machen. Die Inklu­si­ons­mann­schaft im Fuß­ball hat bei den Baye­ri­schen Meis­ter­schaf­ten zwei­mal den drit­ten Platz errun­gen, war bei den Spe­cial Olym­pics in Ber­lin dabei, wo wir die Bron­ze­me­dail­le gewon­nen haben. Das ist ein­fach etwas, das die tol­le Ent­wick­lung der Sport­ler ersicht­lich wer­den lässt. Ob mit oder ohne Behin­de­rung, ist neben­säch­lich. Das ist unfass­bar schön – ich sehe bei sol­chen Ver­an­stal­tun­gen die Augen strah­len. Die Sport­ler holen alles aus sich her­aus und wer­den mit laut­star­kem Jubel im Sta­di­on sowie einem ein­zig­ar­ti­gen Team­zu­sam­men­halt belohnt.“

Gera­de in Anbe­tracht sol­cher Erleb­nis­se muss aber auch erwähnt wer­den, dass weder „gool­kids“ noch „ginaS“ insti­tu­tio­nell geför­dert wer­den und dem­entspre­chend immer wie­der auf För­de­rer ange­wie­sen sind. „Stif­tun­gen, Orga­ni­sa­tio­nen und wei­te­re Spon­so­ren jeg­li­cher Art sind für uns über­le­bens­wich­tig“, so Par­zych. „Aus die­sem Grund ist Wer­bung über uns und das Auf­merk­sam machen auf unser Schaf­fen enorm wich­tig – vor allen Din­gen für unse­re Sport­ler, die damit der bedin­gungs­lo­sen Teil­ha­be ein gro­ßes Stück näher­kom­men. Wir müs­sen jähr­lich zuse­hen, dass wir genug Gel­der zusam­men­be­kom­men, damit die­se wich­ti­gen Pro­jek­te wei­ter­ge­führt wer­den können.“

Inklusionsmesse
Pro­jekt „Roll­stuhl­sport macht Schu­le“ bei der Inklu­si­ons­mes­se 2023, Foto: Moritz Trebin
Rah­men­pro­gramm, Mit­mach­ak­tio­nen und Podiumsdiskussionen

Der bevor­ste­hen­den Mes­se sieht Par­zych hin­ge­gen gelas­se­ner und mit viel Freu­de ent­ge­gen, da er auf zahl­rei­che Hel­fer zäh­len kann. „Bezüg­lich der Pla­nun­gen habe ich weni­ger Sor­gen, auch wenn die­se sehr umfang­reich und arbeits­in­ten­siv sind. Dank der groß­ar­ti­gen Arbeit aller Akteu­re kön­nen wir uns nun rela­tiv ent­spannt auf die Mes­se freu­en. Ohne das Orga­ni­sa­ti­ons­team wäre dies alles nicht mög­lich gewe­sen. Des­halb freue mich auf alle Besu­cher der Mes­se und den ergie­bi­gen Aus­tausch. Man kann neue Ideen ent­wi­ckeln und über Koope­ra­tio­nen spre­chen. Nicht uner­wähnt sol­len an die­ser Stel­le der Hoch­seil­gar­ten, das Kin­der­schmin­ken, der Kin­der­floh­markt, aber auch die Podi­ums­dis­kus­sio­nen und Vor­trä­ge blei­ben – ich freue mich ein­fach auf alles!“

Eini­ge Per­so­nen aus dem Teil­neh­mer­feld der Podi­en dür­fen an die­ser Stel­le bereits bekannt­ge­ge­ben wer­den. „Es geht vor allem dar­um, die Berei­che der Inklu­si­on, Bar­rie­re­frei­heit und Teil­ha­be vor­an­zu­trei­ben. Die­ses Mal ist, wie bereits erwähnt, der Land­kreis im Fokus. Für uns wird es von zen­tra­ler Bedeu­tung sein, wie man die The­ma­ti­ken des Land­krei­ses dann auch wie­der auf die Stadt Bam­berg zurück­füh­ren kann.“

Teil­neh­men an den Podi­en wer­den sowohl der SPD-Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te für die Regio­nen Bam­berg, Forch­heim und Coburg, Andre­as Schwarz, die Inklu­si­ons­be­auf­trag­te der Stadt Bau­nach, Sabi­ne Saam, Vol­ker Hoff­mann, der Vor­sit­zen­de Bei­rat für Men­schen mit Behin­de­rung, sowie sei­ne bei­den Stell­ver­tre­ter Mar­kus Loch und Clau­dia Ramer als auch der erfolg­rei­che Para-Leicht­ath­let Maxi­mi­li­an Ley. Wolf­gang Metz­ner, Bam­bergs 3. Bür­ger­meis­ter, wird die Mode­ra­ti­on über­neh­men, wäh­rend Jonas Glüsen­kamp, der 2. Bür­ger­meis­ter, und Bru­no Kell­ner, stell­ver­tre­ten­der Land­rat, die Mes­se eröff­nen. „Wei­te­re zen­tra­le Ansprech­part­ner wer­den vor Ort sein, denn das The­ma soll auf kon­struk­ti­ve Art und Wei­se gemein­sam auf­ge­ar­bei­tet wer­den. Wir hof­fen auf wei­te­re posi­ti­ve Rückmeldungen.“

Bleibt die Fra­ge, wie inklu­siv und bar­rie­re­frei Bam­berg der­zeit ist, bezie­hungs­wei­se an wel­chen Stel­len Opti­mie­rungs­be­darf besteht? „Ich den­ke“, sagt Lukas Par­zych, „dass wir ins­ge­samt auf einem guten Weg sind. Jedoch gibt es noch eini­ge Opti­mie­rungs­po­ten­zia­le – vor allem im Bereich des Ver­eins­we­sens. Wir möch­ten, dass wir Men­schen mit Behin­de­rung – noch stär­ker – in Sport­ver­an­stal­tun­gen mit­ein­be­zie­hen. Dies machen wir als rela­tiv klei­ner Ver­ein in gro­ßer Form. Bei den Mes­sen ver­su­chen wir dar­zu­stel­len, dass Inklu­si­ons­sport tat­säch­lich allen Spaß macht, wir Bar­rie­ren über­win­den, Teil­ha­be schaf­fen und jeden ein­bin­den. Dar­über hin­aus möch­ten wir infor­mie­ren. Tho­mas Ven­ten, der im Sozi­al- und Rechts­be­reich infor­miert, ist zum Bei­spiel enorm wich­tig dafür, dass wir dahin­ge­hend zusam­men­kom­men und uns gegen­sei­tig helfen.“

Inklu­si­on so ver­ständ­lich wie mög­lich machen

So kann die 2. Bam­ber­ger Inklu­si­ons­mes­se am 27. April kom­men. Ohne die Unter­stüt­zung von ver­schie­de­nen Sei­ten wäre sie wahr­schein­lich jedoch kaum mög­lich. „Ich möch­te allen dan­ken, die uns über Jah­re hin­weg bedin­gungs­los unter­stützt haben und dies wei­ter­hin tun“, sagt Lukas Par­zych. „Ohne, oft ehren­amt­li­che, Hel­fer geht es nicht. Wir sind auf jeden Unter­stüt­zer ange­wie­sen, auch aus finan­zi­el­ler Sicht durch Spon­so­ren und Stif­tun­gen wie zum Bei­spiel „Akti­on Mensch“ und die Ober­fran­ken Stiftung.“

Neben der Sicher­stel­lung der Finan­zie­rung möch­te das Pro­jekt
„ginaS“ Inklu­si­on so ver­ständ­lich wie nur mög­lich machen und alle in den Sport brin­gen, die den Wunsch dazu haben – unab­hän­gig von ihren Vor­zei­chen. „Wir möch­ten die­se Men­schen best­mög­lich aus­stat­ten und teil­ha­ben las­sen am Leben, ihnen eine Freu­de machen, die sie mög­li­cher­wei­se zu bestimm­ten Abschnit­ten in ihren Leben nicht haben.“

Mal­te­ser

Down-Syn­drom: Schul­be­glei­tung soll Inklu­si­on ermöglichen

Um Kin­dern mit Down-Syn­drom die Teil­nah­me am Regel-Schul­un­ter­richt zu ermög­li­chen, beschäf­tigt die Hilfs­or­ga­ni­sa­ti­on der Mal­te­ser im Bezirk Mit­tel- und Ober­fran­ken Schul­be­glei­ter. Inklu­si­on wird dabei durch glei­che Bil­dungs­chan­cen vorangetrieben.

Eines von 700 Babys kommt mit Down-Syn­drom auf die Welt. Die­se Krank­heit, auch Tri­so­mie 21 genannt, führt dazu, dass betrof­fe­ne Kin­der eine Beein­träch­ti­gung bei der kör­per­li­chen und geis­ti­gen Ent­wick­lung haben. „Kin­der mit einem Down-Syn­drom haben oft eine ver­zö­ger­te Lern­ent­wick­lung“, sagt San­dra Mors­bach, Lei­te­rin des Schul­be­gleit­diens­tes der Mal­te­ser im Erz­bis­tum Bam­berg. Zum heu­ti­gen Welt-Down-Syn­drom-Tag (21. März) wei­sen die Mal­te­ser in einer Mit­tei­lung dar­auf hin, dass es den­noch mög­lich ist, dass betrof­fe­ne Kin­der am Regel-Schul­un­ter­richt teilnehmen.

Mög­lich machen dies Schul­be­glei­ter, die die Kin­der im Schul­all­tag unter­stüt­zen. „Die Beein­träch­ti­gun­gen durch das Down-Syn­drom waren jahr­zehn­te­lang Grund, Kin­der, die an die­ser Erkran­kung lei­den, in Son­der­schu­len abzu­schie­ben“, sagt Mors­bach. „Zum Glück sind die­se Zei­ten vor­bei und dank inklu­si­ven Kon­zep­ten ist es heu­te mög­lich, dass Kin­der mit Beein­träch­ti­gun­gen am nor­ma­len Unter­richt teilnehmen.“

So sol­len durch Inklu­si­on glei­che Bil­dungs­chan­cen für alle ermög­licht wer­den und Schul­be­glei­ter sind die Hel­fer, die unter­stüt­zend zur Hand gehen und die­se Teil­ha­be ermög­li­chen. „Die­ses Ange­bot der Mal­te­ser ermög­licht Kin­dern mit Han­di­cap im Bezirk Mit­tel- und Ober­fran­ken eine nor­ma­le Teil­nah­me am Regel­un­ter­richt“, sagt Morsbach.

Kin­der mit Down-Syn­drom- oder Autis­mus-Erkran­kun­gen gehö­ren zu den häu­figs­ten Schütz­lin­gen der Schul­be­glei­ter. Bay­ern­weit beglei­ten die Mal­te­ser 713 Kin­der und ermög­li­chen so einen mög­lichst gän­gi­gen Schul­all­tag. „Die­se Kin­der sind viel­fach eine Berei­che­rung für jede Klas­se“, sagt San­dra Morsbach.

Mehr als 800 Mal­te­ser Schul­be­glei­ter unter­stüt­zen in Bay­ern Kin­der und Jugend­li­che mit kör­per­li­chen, geis­ti­gen und see­li­schen Behin­de­run­gen in Kin­der­gär­ten und –krip­pen, in Hor­ten und Schu­len. In Bam­berg, Nürn­berg und Umge­bung sind 25 Schul- und Indi­vi­du­al­be­glei­ter unterwegs.

Fuß­ball und Rollstuhlbasketball

„MIT­ein­an­der­cup“ för­dert Inklu­si­on und Integration

Mit­te Febru­ar fand zum sieb­ten Mal das inklu­si­ve Sport­tur­nier „MIT­ein­an­der­cup“ statt. Dabei ging es in ers­ter Linie wie immer nicht dar­um, ers­te Plät­ze zu gewin­nen, son­dern das Mit­ein­an­der von Men­schen mit und ohne Behin­de­rung stand im Vordergrund.

Einen Tag lang spiel­ten am 17. Febru­ar Men­schen mit und ohne Behin­de­rung in der Sport­hal­le der Bam­ber­ger Berufs­schu­le beim sieb­ten „MIT­ein­an­der­cup“ Fuß­ball und Roll­stuhl­bas­ket­ball. Orga­ni­siert wur­de die Sport­ver­an­stal­tung für Inte­gra­ti­on und Inklu­si­on erneut vom För­der­kreis gool­kids, in die­sem Jahr erst­mals in Koope­ra­ti­on mit dem FV1912 Bam­berg. Unter­stüt­zung erhielt das Tur­nier zudem von der Offe­nen Jugend­ar­beit Bam­berg und der Lebens­hil­fe Bamberg.

Und über zu wenig Zuspruch und Inter­es­se am „MIT­ein­an­der­cup“ hät­te sich Robert Bartsch, Orga­ni­sa­tor des Tur­niers und Initia­tor von gool­kids, nicht beschwe­ren kön­nen. Bereits vor 10 Uhr am Mor­gen des 17. Febru­ar herrsch­te reges Trei­ben in der Sport­hal­le in der Ohmstraße.

Doch bevor der Ball zum ers­ten Fuß­ball- und ers­ten Roll­stuhl­bas­ket­ball­spiel rol­len und hüp­fen konn­te, wur­den die Teams zusam­men­ge­stellt. Dies geschah wie immer bei die­sem Tur­nier unter der Maß­ga­be, dass jede Mann­schaft mit Men­schen mit und ohne Behin­de­rung besetzt ist. Die­ser Modus der Aus­rich­tung ist eine Beson­der­heit des Cups. So soll ein vor­he­ri­ges Ken­nen­ler­nen der behin­der­ten und nicht-behin­der­ten Betei­lig­ten unter­stützt bezie­hungs­wei­se ermög­licht werden.

Dann wur­de gespielt. Auch wenn der sport­li­che Wett­streit beim „MIT­ein­an­der­cup“ nicht im Vor­der­grund steht, son­dern das namen­ge­ben­de Mit­ein­an­der, setzt sich ein Team am Ende doch durch. Bezie­hungs­wei­se am Ende wird der Sie­ger durch Applaus gekürt. Dies­mal wur­de für den Gast­ge­ber des FV1912 gool­kids am lau­tes­ten geklatscht.

Als Haupt­preis erhiel­ten die Spieler:innen Ein­tritts­kar­ten für das Zweit­li­ga­fuß­ball­spiel des 1.FC Nürn­berg gegen Ein­tracht Braun­schweig. Außer­dem erhiel­ten alle, die teil­ge­nom­men hat­ten, Medail­len und „MIT­ein­an­der­cup 2024“-T-Shirts.

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