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Inklusion

2. Sit­zung in die­sem Jahr

20 Jah­re Bei­rat für Men­schen mit Behinderung

Der „Bei­rat für Men­schen mit Behin­de­rung der Stadt Bam­berg“ hielt sei­ne 2. Sit­zung in die­sem Jahr ab, die auch mit Ehrun­gen anläss­lich des 20jährigen Jubi­lä­ums ver­bun­den war.

Bei der 2. Sit­zung 2024 erin­ner­te der Vor­sit­zen­de Vol­ker Hoff­mann an 20 Jah­re Enga­ge­ment für Bar­rie­re­frei­heit: „Inklu­si­on meint die Schaf­fung struk­tu­rel­ler Vor­aus­set­zun­gen, die es allen Men­schen ermög­li­chen, selbst­be­stimm­te und geach­te­te Glie­der der Gesell­schaft zu sein.“

In einer Gedenk­mi­nu­te wur­de an zwölf bereits ver­stor­be­ne Mit­glie­der gedacht, dar­un­ter die ers­te Vor­sit­zen­de Jut­ta Sturm-Heidler.

Seit der ers­ten Sit­zung am 19. Okto­ber 2004 ver­tre­ten zehn Mit­glie­der der ARGE (Bam­ber­ger Arbeits­ge­mein­schaft chro­nisch kran­ker und behin­der­ter Men­schen e.V.) die Inter­es­sen von Betrof­fe­nen. Dem „Bei­rat für Men­schen mit Behin­de­rung“ gehö­ren auch vier Ver­bands­ver­tre­ter und aktu­ell neun Stadt­rä­te an. Vol­ker Hoff­mann nann­te Bei­spie­le, die noch ver­bes­sert wer­den müs­sen: Bar­rie­re­frei­er Dom­platz, Zugäng­lich­keit aller öffent­li­chen Gebäu­de, zuver­läs­si­ge Bus-Anzei­gen und ‑Ansa­gen, blin­den­ge­rech­te Ampeln und bar­rie­re­freie Hal­te­stel­len. Bau­re­fe­rent Tho­mas Bee­se stell­te die Lis­ten von bar­rie­re­frei­en Bus­hal­te­stel­len – erst cir­ca 10 Pro­zent – und rund 110 Ampeln – 56 mit tak­ti­len Ele­men­ten und 47 mit akus­ti­scher Anla­ge – vor.
Der Bei­rat beschloss ein­hel­lig, dass die bar­rie­re­freie Gestal­tung bei der Sanie­rung E.T.A‑Hoffmann-Haus aus­drück­lich gewünscht wird, denn der Archi­tekt leg­te eine sehr gute Pla­nung vor, der zu Fol­ge eine Bar­rie­re­frei­heit zu 90 Pro­zent mög­lich sei.
Vol­ker Hoff­mann freu­te sich über die Betei­li­gung mit Roll-up und Pla­kat beim Fami­li­en­fest am 28. Sep­tem­ber auf dem Max­platz. Er hob zudem die gute Arbeit für den „Akti­ons­plan Inklu­si­on“ her­vor: Nach der im Früh­jahr durch­ge­führ­ten Fra­ge­bo­gen-Akti­on – mit einem Rück­lauf von über 30 Pro­zent – fan­den schon vier Work­shops mit Betrof­fe­nen statt, der nächs­te Work­shop folgt Anfang 2025.

Am Ende der Bei­rat-Sit­zung konn­ten alle Mit­glie­der eine Pra­li­nen-Schach­tel mit Braille-Schrift aus­wäh­len und der Vor­sit­zen­de erhielt eben­falls Geschen­ke für sein lang­jäh­ri­ges Engagement.

Für 20-jäh­ri­ges enga­gier­tes Mit­wir­ken im Bei­rat für Men­schen mit Behin­de­rung über­reich­te der Vor­sit­zen­de Vol­ker Hoff­mann Gut­schein und Blu­me an Ger­hard Weib­brecht (Gehör­lo­sen-OV) und die Behin­der­ten­be­auf­trag­te Nico­le Orf.

Anläss­lich des Jubi­lä­ums hat­te es vor Kur­zem auch einen Dan­ke­schön-Emp­fang im Rat­haus gegeben.

Der Bei­rat trifft sich wie­der am 9. April 2025 um 16 Uhr im Rat­haus Maxplatz.

Ein Tag für mehr Inklusion!

3. Dezem­ber: Inter­na­tio­na­ler Tag der Men­schen mit Behinderungen

Der Inter­na­tio­na­le Tag der Men­schen mit Behin­de­run­gen erin­nert seit 1993 immer am 3. Dezem­ber dar­an, dass die Gleich­be­rech­ti­gung von Men­schen mit Behin­de­run­gen eine Auf­ga­be der gan­zen Gesell­schaft ist. Dar­auf machen ARGE-Vor­sit­zen­der Rudolf Zahn und der Vor­sit­zen­de des Bei­rats für Men­schen mit Behin­de­rung der Stadt Bam­berg aufmerksam.

Für unser Zusam­men­le­ben heu­te und in Zukunft bleibt es das Ziel, eine Welt zu schaf­fen, in der Men­schen mit und ohne Behin­de­rung gemein­sam und gleich­be­rech­tigt leben und sich ent­wi­ckeln kön­nen: durch Bar­rie­re­frei­heit und Teil­ha­be. Das beto­nen der ARGE-Vor­sit­zen­de Rudolf Zahn und der Bei­rat-Vor­sit­zen­de Vol­ker Hoff­mann in einem gemein­sa­men State­ment.

Der Bei­rat für Men­schen mit Behin­de­rung der Stadt Bam­berg begann sei­ne Arbeit am 19. Okto­ber 2004. In die­sem ver­tre­ten unter ande­rem zehn ARGE-Mit­glie­der Betrof­fe­ne und ihre Ange­hö­ri­gen. Die Selbst­hil­fe­grup­pen der Bam­ber­ger Arbeits­ge­mein­schaft chro­nisch kran­ker und behin­der­ter Men­schen e.V. set­zen sich seit 1992 für Bar­rie­re­frei­heit ein, die ARGE hat der­zeit über 20 Mitglieder.


Ziel: Ver­bes­se­rung der Situa­ti­on von Men­schen mit Behinderungen

Die Ver­ein­ten Natio­nen rie­fen 1981 ein „Inter­na­tio­na­les Jahr der Behin­der­ten“ aus, das zur Ent­wick­lung eines umfas­sen­den Akti­ons­plans führ­te. Die Jah­re 1983 bis 1993 wur­den zum „Jahr­zehnt der behin­der­ten Men­schen“ aus­ge­ru­fen. Die UN-Gene­ral­ver­samm­lung ernann­te den 3. Dezem­ber zum „Inter­na­tio­na­len Tag der Behin­der­ten“ (Inter­na­tio­nal Day of Dis­ab­led Per­sons).
Seit 1993 steht der Akti­ons­tag für die Ver­bes­se­rung der Situa­ti­on von Men­schen mit Behin­de­run­gen, denn etwa 1,3 Mil­li­ar­den Men­schen haben eine schwe­re Ein­schrän­kung laut WHO – das sind fast 15 Pro­zent der Weltbevölkerung.

Im Jahr 2024 lau­tet das Mot­to „Stär­kung der Füh­rung von Men­schen mit Behin­de­run­gen für eine inklu­si­ve und nach­hal­ti­ge Zukunft“ (Ampli­fy­ing the lea­der­ship of per­sons with disa­bi­li­ties for an inclu­si­ve and sus­tainable future).
In Deutsch­land gilt seit Janu­ar 2024 das „Gesetz zur För­de­rung eines inklu­si­ven Arbeits­mark­tes“, das Arbeit­ge­ber stär­ker für die Beschäf­ti­gung von Men­schen mit Behin­de­run­gen moti­vie­ren soll. Seit 26. März 2009 ist die UN-BRK auch in Deutsch­land verpflichtend.

Der Inter­na­tio­na­le Tag der Men­schen mit Behin­de­run­gen erin­nert jähr­lich dar­an, dass die Gleich­be­rech­ti­gung von Men­schen mit Behin­de­run­gen eine Auf­ga­be der gan­zen Gesell­schaft ist. Der Akti­ons­tag ist eine Chan­ce, Fort­schrit­te zu wür­di­gen und auf bestehen­de Hür­den auf­merk­sam zu machen. Denn für unser Zusam­men­le­ben heu­te und auch in Zukunft bleibt es das Ziel, eine Welt zu schaf­fen, in der Men­schen mit und ohne Behin­de­rung gemein­sam und gleich­be­rech­tigt leben und sich ent­wi­ckeln kön­nen: durch Bar­rie­re­frei­heit und Teilhabe.

Inklu­si­ons­pro­jekt

Roll­stuhl­sport im Bundespolizeiausbildungszentrum

Drei Tage war der För­der­kreis „gool­kids“ mit dem Pro­jekt „Roll­stuhl­sport macht Schu­le“ im Bun­des­po­li­zei­aus- und ‑fort­bil­dungs­zen­trum Bam­berg zu Gast. Dabei soll­ten sich Polizeianwärter:innen mit dem The­ma Inklu­si­on auseinandersetzen.

Vom 22. bis 24. Okto­ber 2024 fand im Bun­des­po­li­zei­aus- und ‑fort­bil­dungs­zen­trum Bam­berg (BPOLAFZ BA) das Pro­jekt „Roll­stuhl­sport macht Schu­le“ statt. Die­ses soll­te das Bewusst­sein für Inklu­si­on und Bar­rie­re­frei­heit in der Gesell­schaft wei­ter­hin stär­ken, wie die Poli­zei mitteilt.

Nach­dem vor fast genau zwei Jah­ren eine neue Ver­ein­ba­rung zur Inklu­si­on schwer­be­hin­der­ter im Bun­des­mi­nis­te­ri­ums des Innern unter­zeich­net wur­de, knüpf­te das BPOLAFZ BA nun an die­ses The­ma mit sei­nen Aus­zu­bil­den­den an. Alle haben das Recht, ein gleich­be­rech­tig­ter Teil der Gesell­schaft zu sein, so die Mit­tei­lung wei­ter, die­se zu gestal­ten und zu prägen.

Die inte­gra­ti­ve Ver­an­stal­tung orga­ni­sier­te das Zen­trum zusam­men mit dem För­der­kreis „gool­kids“. So konn­ten sich Polizeianwärter:innen des ers­ten Aus­bil­dungs­jah­res mit der Mate­rie aus­ein­an­der­set­zen. Bereits zu Beginn der Ver­an­stal­tung beton­te „goolkids“-Leiter Robert Bartsch und Lis­ca Dogan als Pro­jekt­lei­ten­de des Ver­eins, die Bedeu­tung eines respekt­vol­len und gleich­be­rech­tig­ten Mit­ein­an­ders. Mit der Akti­on möch­te das BPOLAFZ BA zudem ein Zei­chen für mehr Tole­ranz, Respekt und Zusam­men­halt setzen.

FV 1912 gool­kids Bamberg

Baye­ri­sche Inklu­si­ons­meis­ter­schaft: Bam­ber­ger Mann­schaft dabei

Am 12. Okto­ber fin­det zum drit­ten Mal die Baye­ri­sche Inklu­si­ons­meis­ter­schaft im Fuß­ball statt. Auf dem Gelän­de des 1. FC Nürn­berg tre­ten dann 20 Inklu­si­ons­mann­schaf­ten gegen­ein­an­der an. Mit dem FV 1912 gool­kids Bam­berg ist auch ein hie­si­ger Ver­ein dabei.

Grup­pen­aus­lo­sung auf gro­ßer Büh­ne: Der Baye­ri­sche Fuß­ball-Ver­band (BFV) hat am Wochen­en­de (6. Okto­ber) im Rah­men des Heim­spiels des 1. FC Nürn­berg gegen Preu­ßen Müns­ter die Vor­run­den­grup­pen für die Baye­ri­sche Inklu­si­ons­meis­ter­schaft aus­ge­lost. Wie der Ver­band mit­teilt, rich­tet er das Tur­nier gemein­sam mit dem Club am 12. Okto­ber auf dem FCN-Gelän­de aus.

In vier Grup­pen gehen dann ins­ge­samt 20 Teams aus ganz Bay­ern an den Start und kämp­fen bei der mitt­ler­wei­le drit­ten Auf­la­ge des Tur­niers um einen Pokal. Die Lose zog Nafi­ye Kara aus der Inklu­si­ons­mann­schaft des 1. FC Nürn­berg. Inklu­si­ons­fuß­ball heißt, dass Men­schen mit Beein­träch­ti­gung zusam­men mit Men­schen ohne Han­di­cap in einem Team spie­len. Geschlecht, Alter oder Art der Behin­de­rung spie­len dabei kei­ne Rolle.

„Dass wir die Aus­lo­sung im Max-Mor­lock-Sta­di­on durch­ge­führt haben“, sag­te BFV-Vize­prä­si­dent Jür­gen Pfau bei der Zie­hung, „unter­streicht ein­mal mehr den gro­ßen Stel­len­wert der Baye­ri­schen Inklu­si­ons­meis­ter­schaft – auch wenn die Men­schen mit Beein­träch­ti­gung auf die Mas­se der akti­ven Spie­le­rin­nen und Spie­ler gese­hen nur eine Min­der­heit sind. Es geht um Teil­ha­be am gesell­schaft­li­chen Leben im All­ge­mei­nen und an der Fas­zi­na­ti­on Fuß­ball im Speziellen.“

Baye­ri­sche Inklu­si­ons­meis­ter­schaft: Das sind die Gruppen

Die Inklu­si­ons­meis­ter­schaft rich­tet sich an baye­ri­sche Inklu­si­ons­fuß­ball-Mann­schaf­ten und alle Teams, die sich ange­mel­det haben, spie­len zunächst in ver­schie­de­nen Vor­run­den­grup­pen gegen­ein­an­der. Dar­aus ergibt sich eine Ein­stu­fung in die drei Leis­tungs­klas­sen A, B, C für die fol­gen­den Spie­le. Die Teams der leis­tungs­stärks­ten Grup­pe A spie­len dann um die offi­zi­el­le Baye­ri­sche Inklusionsmeisterschaft.

In die­ser Grup­pe A tref­fen die Etzels Tigers SpVgg Etzels­kir­chen, auf die Brügg’nbauer Nürn­berg II, den TSV Met­ten, den TSV Lands­berg am Lech und den Bam­ber­ger Ver­tre­ter, den FV 1912 gool­kids Bam­berg. Der FV konn­te bei der Baye­ri­schen Inklu­si­ons­meis­ter­schaft 2022 und 2023 jeweils den drit­ten Platz belegen.

In Grup­pe B spie­len der 1. FC Nürn­berg, der SC Frei­sing, der 1. SC Grö­ben­zell, Noris Inklu­si­on Nürn­berg und das Domi­ni­kus-Ring­ei­sen-Werk Ursberg.

Grup­pe C besteht aus Elf­Freun­de FC Ingol­stadt 04, den Sturm­ki­cker S V Nie­der­roth, Regens-Wag­ner Zell, Loew Aktiv Wern­berg und dem FC Bay­ern Alzenau.

Und die vier­te und letz­te Grup­pe D setzt sich aus dem BVS Fürth, Fran­ken­power, den OBO All­stars Coburg, Die Brügg’nbauer Nürn­berg I und Bana­nen­flan­ke Nürnberg/​Fürth zusammen.

Robert Bartsch, Initia­tor und Lei­ter des Bam­ber­ger För­der­ver­eins „gool­kids“, sag­te zur Aus­lo­sung: „Die Teil­nah­me an den Inklu­si­ons­meis­ter­schaf­ten ist für uns alle ein begeis­tern­des Zei­chen, dass Inklu­si­on lebt und der Sport Men­schen zusam­men­brin­gen kann.“

Das Schöns­te an die­sen Tur­nie­ren sei es zudem, „wenn am Ende alle Teil­neh­mer wie­der mit einem fröh­li­chen Lachen nach Hau­se fah­ren.“ Und auf den bis­he­ri­gen Erfolg des FV gool­kids ange­spro­chen, sag­te Bartsch: „Soll­te es dabei wie­der mit einem Platz unter den ers­ten Drei enden, ist es umso schöner.“

Inklu­si­ons­ta­ge mit goolkids

Neue Sai­son von „Roll­stuhl­sport macht Schule“

Am Frei­tag star­te­te das gool­kids-Pro­jekt „Roll­stuhl­sport macht Schu­le“ in der Reg­nitz­Are­na in Hirschaid in die neue Sai­son. Im Rah­men einer Pres­se­kon­fe­renz gab der För­der­kreis gool­kids gemein­sam mit der Spar­kas­se Bam­berg als Part­ner zudem einen Aus­blick auf die kom­men­den Monate.

Gegrün­det 2015 mit dem Schwer­punkt auf Inte­gra­ti­on, ent­stand zwi­schen­zeit­lich inner­halb des För­der­krei­ses gool­kids auch das Pro­jekt ginaS, mit dem sich die Ver­ant­wort­li­chen neben Inte­gra­ti­on auch sehr stark für Inklu­si­on enga­gie­ren. Beim Inklu­si­ons­tag am Frei­tag (27. Sep­tem­ber) konn­ten Schü­le­rin­nen und Schü­ler der Grund- und Mit­tel­schu­le Hirschaid einen Ein­blick gewin­nen, was Inklu­si­on in Sachen Roll­stuhl­sport bedeutet.

Sie erfuh­ren spie­le­risch, wel­chen Her­aus­for­de­run­gen sich Roll­stuhl­fah­re­rin­nen und Roll­stuhl­fah­rer im All­tag gegen­über­se­hen. Mit­tels eines Par­cours kann im Rah­men des Pro­jek­tes durch akti­ves Aus­pro­pie­ren ein Gefühl für den Roll­stuhl ent­ste­hen und dafür, wie mit die­sem Hin­der­nis­se über­wun­den wer­den können.

„Wir ste­hen für Chan­cen­gleich­heit und Vielfalt“

Im Namen des gool­kids-Vor­stands schil­der­te Wolf­gang Heyder den ers­ten Berüh­rungs­punkt, der zu die­sem Pro­jekt führ­te. Heyder ist damals im Rah­men sei­ner Tätig­keit als Funk­tio­när bei Gothas Bas­ket­bal­lern in Kon­takt mit den Thu­rin­gia Bulls, einem Roll­stuhl­bas­ket­ball­ver­ein im thü­rin­gi­schen Elx­le­ben, gekom­men, die damals bereits aktiv den Roll­stuhl­sport in die Schu­len der Regi­on brachten.

Vor drei Jah­ren star­te­te gool­kids, eben­falls damals in Hirschaid, damit, in Bay­ern Inklu­si­on durch den Sport in die Schu­len zu brin­gen. Es ging schon damals dar­um, eine nach­hal­ti­ge Wir­kung zu erzie­len, des­halb wur­de von Anfang an das The­ma nicht nur in der Regi­on Bam­berg, son­dern bay­ern­weit umgesetzt.

Zum Start wur­de damals auch die Roll­stuhl­bas­ket­ball-Mann­schaft der Thu­rin­gia Bulls ins Boot geholt und unter Anlei­tung zwei­er Roll­stuhl­pro­fi­bas­ket­bal­ler hat­ten damals in Hirschaid Schü­ler die Mög­lich­keit, Inklu­si­on zu erleben.

Das Pro­jekt erfor­dert auch finan­zi­el­le Unter­stüt­zung durch einen star­ken Part­ner, der mit der Spar­kas­se Bam­berg damals gefun­den wur­de. Dies sei damals auch der ers­te Berüh­rungs­punkt mit der The­ma­tik gewe­sen und er sei mit der Ent­wick­lung sehr zufrie­den, beton­te Tho­mas Schmidt, Vor­stands­mit­glied der Spar­kas­se Bam­berg. Des­we­gen sei sein Haus ger­ne wie­der dabei. „Wir ste­hen für mehr als Geld. Wir ste­hen für Chan­cen­gleich­heit und Viel­falt“, so Schmidt, der im Anschluss einen Scheck über 10.000 Euro überreichte.

„Seit Mit­te der 90-er Jah­re spie­len wir schon gemein­sam Rollstuhlbasketball“

Schul­lei­te­rin Sibyl­le Kret­sch­mar freu­te sich am Frei­tag auch dar­über, dass ein neu­er Tur­nus star­te­te und ihre Schu­le wie­der dabei sein darf. Denn sie sei sehr dank­bar, wie sich das Pro­jekt ent­wi­ckelt habe und beton­te als posi­ti­ven Effekt, dass Schü­ler durch das Zusam­men­tref­fen mit Men­schen mit Beein­träch­ti­gung auch Empa­thie entwickelten.

Lis­ca Dogan, die Pro­jekt­lei­te­rin von ginaS, beton­te das Ziel, das The­ma Inklu­si­on wei­ter in den Vor­der­grund zu rücken. Beson­ders möch­te man für Kin­der die Tür auf­ma­chen, die bis­her kei­ne Berüh­rungs­punk­te mit dem The­ma Roll­stuhl haben. Denn es gebe mit der­ar­ti­gen Pro­jek­ten die Mög­lich­keit, ande­re Per­spek­ti­ven auf­ge­zeigt zu bekom­men. „Eben nicht nur die Per­spek­ti­ve, was gibt es für Schwie­rig­kei­ten und Hin­der­nis­se, son­dern auch die Per­spek­ti­ve, was kann man Posi­ti­ves für ein gemein­sa­mes Mit­ein­an­der in der Gesell­schaft mitnehmen.“

Das Pro­jekt dient also auch dazu, durch Roll­stuhl­sport Bar­rie­ren im Kopf abzu­bau­en und Berüh­rungs­ängs­ten zu begeg­nen und Empa­thie zu ent­wi­ckeln. Das wird auch dadurch ver­stärkt, das im Rah­men des Pro­jekts immer in Teams geübt wird, bei dem ein zwei­ter Schü­ler den Roll­stuhl absi­chert, wäh­rend ein Schü­ler den Par­cours absolviert.

Wie das Pro­jekt inner­halb des För­der­krei­ses in den letz­ten Jah­ren gewach­sen ist, zeigt auch die hohe Reso­nanz für die neue Sai­son. 12 Ter­mi­ne ste­hen bereits jetzt fest, so Wolf­gang Heyder.

Am Frei­tag wur­de neben dem Absol­vie­ren des Par­cours auch der Ball in die Hand genom­men. Ehren­amt­lich beglei­tet Gün­ther Vogel, jahr­zehn­te­lang im Roll­stuhl­bas­ket­ball tätig, das Pro­jekt, und bezeich­net Roll­stuhl­bas­ket­ball als die ers­te inklu­si­ve Sport­art. „Seit Mit­te der 90-er Jah­re spie­len wir schon gemein­sam Rollstuhlbasketball.“

Der Auf­takt mit begeis­ter­ten Kin­dern und enga­gier­ten Ver­ant­wort­li­chen zeigt, dass Pro­jek­te wie die Inklu­si­ons­ta­ge för­der­lich dafür sein kön­nen, früh­zei­tig auf­zu­zei­gen, dass es kei­nen Unter­schied macht, ob man Sport mit jeman­dem mit oder mit jeman­dem ohne Han­di­cap macht.

Teil­ha­be von Men­schen mit Behinderung

„MITeinander.Vielfalt.erLEBEN“: 2. Inklu­si­ons­mes­se in Bamberg

Nach­dem im ver­gan­ge­nen Jahr Bam­bergs ers­te Mes­se für Inklu­si­on in beacht­li­cher Grö­ße erfolg­reich statt­fand, gibt es heu­er am 27. April die zwei­te Aus­ga­be die­ser Inklu­si­ons­mes­se. Unter dem Mot­to „MITeinander.Vielfalt.erLEBEN“ wird sie ver­an­stal­tet vom För­der­kreis „gool­kids“ in Koope­ra­ti­on mit der Behin­der­ten­be­auf­trag­ten der Stadt Bam­berg sowie der Dr. Robert Pfle­ger Stif­tung. Wir haben mit Lukas Par­zych, Lei­ter des Inte­gra­ti­ons­pro­jekts „ginaS“, über die Vor­be­rei­tun­gen, die Ziel­set­zung der Mes­se sowie dar­über gespro­chen, ob bezie­hungs­wei­se wie inklu­siv und bar­rie­re­frei die Stadt und der Land­kreis Bam­berg sind.

Die Teil­ha­be von Men­schen mit Behin­de­rung ist ein unab­ding­ba­rer Teil unse­rer Gesell­schaft und sehr bedeut­sam. Doch was ist Teil­ha­be von Men­schen mit Behin­de­rung? Kurz und prä­gnant zusam­men­ge­fasst: Men­schen mit Behin­de­rung wol­len genau­so leben wie nicht­be­hin­der­te Men­schen. Man möch­te je nach Mög­lich­keit mobil und best­mög­lich selbst­stän­dig sein und den All­tag im Ide­al­fall ohne jeg­li­che frem­de Hil­fe meis­tern kön­nen – ohne sich von der Gesell­schaft abzu­kap­seln. Nie­mand darf zudem wegen einer Behin­de­rung benach­tei­ligt wer­den. So steht es im Grund­ge­setz der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land, auch wenn es eine Selbst­ver­ständ­lich­keit für jeden von uns sein sollte.

Im Zuge der Teil­ha­be sticht eine Sache jedoch beson­ders her­vor: Bar­rie­re­frei­heit. Ohne Bar­rie­re­frei­heit ist eine Teil­ha­be nicht realisierbar.

Ange­sichts die­ser im Grund­ge­setz ver­an­ker­ten Nen­nung der Teil­ha­be ist es umso wich­ti­ger, dass eine Mes­se­rei­he wie die Bam­ber­ger Inklu­si­ons­mes­se ins Leben geru­fen wur­de. Am 27. April fin­det sie ab 11 Uhr in der Dr.-Robert-Pfleger-Straße 12 statt.

Eines der pri­mä­ren Zie­le die­ser Mes­se besteht dar­in, einen Über­blick über das viel­fäl­ti­ge Bera­tungs- und Unter­stüt­zungs­an­ge­bot der Bam­ber­ger Regi­on zu schaf­fen. Dar­über hin­aus wird zahl­rei­chen Bera­tungs­stel­len für Men­schen mit Behin­de­rung eine Prä­sen­ta­ti­ons­mög­lich­keit für ihr Wir­ken ermög­licht. Doch wie kam es zu eben die­ser Messereihe?

„Die Gesund­heits­mes­se ist im ver­gan­ge­nen Jahr aus­ge­fal­len, sodass wir selbst etwas auf die Bei­ne stel­len woll­ten“, sagt Lukas Par­zych, Lei­ter des Inte­gra­ti­ons­pro­jekts „ginaS“ („gool­kids inte­griert natür­lich alle Sport­ler“). „Im Prin­zip ist dadurch die Inklu­si­ons­mes­se ent­stan­den, die nicht nur auf­grund der hohen Besu­cher­zahl sehr erfolg­reich war. Beson­ders von den Kin­dern wur­de sie gut ange­nom­men. Wich­tig war uns, dass wir sie nicht nur für den Bereich der Inklu­si­on, son­dern für alle gestal­ten woll­ten. Initia­tor die­ser Mes­se war „gool­kids“. Mit dem Gelän­de der Fir­ma Dr. Pfle­ger haben wir zudem einen sehr geeig­ne­ten Stand­ort dazu­ge­won­nen, wor­über wir sehr froh und äußerst dank­bar sind. Mit Dr. Pfle­ger und der Stadt Bam­berg als Koope­ra­ti­ons­part­ner an unse­rer Sei­te kön­nen wir deut­lich stär­ker auftreten.“

Selbst­er­klä­rend ist zudem, dass eine Mes­se nur im Ver­bund mit einem funk­tio­nie­ren­den Orga­ni­sa­ti­ons­team durch­ge­führt wer­den kann. Die­ses besteht aus Robert Bartsch, Grün­der von „gool­kids“, sowie Bam­bergs Behin­der­ten­be­auf­trag­ter Nico­le Orf und Sascha Dorsch, Per­so­nal­lei­ter bei Dr. Pfle­ger, sowie sei­nem gesam­ten Team. „Für das Enga­ge­ment sind wir zu gro­ßem Dank ver­pflich­tet“, sagt Lukas Par­zych. „Wolf­gang Heyder von „gool­kids“ treibt eben­falls sehr viel vor­an und ist äußerst zuver­läs­sig glei­cher­ma­ßen wie Anna Nie­der­mai­er – auf bei­de kann man immer zählen.“

Der Fokus der Mes­se liegt in die­sem Jahr auf dem gesam­ten Land­kreis, nach­dem im letz­ten Jahr Bam­berg Stadt im Mit­tel­punkt der Ver­an­stal­tung stand. „Wir möch­ten die Inklu­si­on sowohl in als auch um Bam­berg her­um vorantreiben.

Dem­entspre­chend wur­den wich­ti­ge Ver­ant­wort­li­che auf unse­re Mes­se auf­merk­sam gemacht und zur Teil­nah­me eingeladen.“

„Wir brau­chen einen sozia­len Raum, in dem wir uns gemein­sam bewegen“

Wer­fen wir dabei einen Blick auf die Haupt-Initia­to­ren der Mes­se: „gool­kids“ – und damit ver­bun­den das Pro­jekt „ginaS“ – bie­tet im Gesamt­ver­bund kurz gesagt eine Mög­lich­keit, Per­so­nen an den Sport zu brin­gen, auch wenn dies natür­lich nur ein Teil­be­reich ist.

„Wir sind die benö­tig­te Brü­cke zwi­schen den Insti­tu­tio­nen wie der Lebens­hil­fe oder Don Bosco und vor allem den Ver­ei­nen“, sagt Lukas Par­zych. „Unser Anlie­gen ist, dass Per­so­nen zum Sport kom­men, die lei­der oft­mals nicht die Mög­lich­keit dazu haben. Wir ver­mit­teln und bie­ten Hil­fe im sozia­len Bereich und schau­en gleich­zei­tig, dass Per­so­nen durch den Sport akti­ver Teil unse­rer Gesell­schaft wer­den kön­nen – im Ver­bund mit viel Lebens­freu­de. Sei es bei unse­rer Inklu­si­ons-Fuß­ball­mann­schaft, unse­rem Bas­ket­ball­team, bei inte­gra­Fit, bei Ver­an­stal­tun­gen an Schu­len. Inklu­si­on soll als Selbst­ver­ständ­lich­keit und Teil unse­rer Gesell­schaft betrach­tet wer­den. Es soll ersicht­lich wer­den, dass es kei­ne Rol­le spielt, wie ein Mensch ist, woher er stammt, wel­che Haut­far­be er hat, ob er eine Behin­de­rung hat oder eben nicht. Grund­sätz­lich sind wir alle gleich, denn wir brau­chen einen sozia­len Raum, in dem wir uns gemein­sam bewe­gen. Wir haben fest­ge­stellt, dass man dies am bes­ten durch den Sport umset­zen kann.“

Dabei kön­nen „ginaS“ und „gool­kids“ auf eine Viel­zahl umge­setz­ter Pro­jek­te zurück­bli­cken, zu denen alle immer herz­lich will­kom­men waren. Alters­stu­fen spie­len kei­ne Rol­le. Ein Bei­spiel hier­für ist der Fuß­ball. Hier spie­len Spie­ler im Alter zwi­schen 6 und 50 Jah­ren zusam­men. Ein Pro­jekt möch­te Par­zych dann doch her­aus­he­ben, ohne die ande­ren Pro­jek­te zu benach­tei­li­gen. „Ich möch­te an die­ser Stel­le auf das Pro­jekt „Roll­stuhl­sport macht Schu­le“ auf­merk­sam machen. Die Inklu­si­ons­mann­schaft im Fuß­ball hat bei den Baye­ri­schen Meis­ter­schaf­ten zwei­mal den drit­ten Platz errun­gen, war bei den Spe­cial Olym­pics in Ber­lin dabei, wo wir die Bron­ze­me­dail­le gewon­nen haben. Das ist ein­fach etwas, das die tol­le Ent­wick­lung der Sport­ler ersicht­lich wer­den lässt. Ob mit oder ohne Behin­de­rung, ist neben­säch­lich. Das ist unfass­bar schön – ich sehe bei sol­chen Ver­an­stal­tun­gen die Augen strah­len. Die Sport­ler holen alles aus sich her­aus und wer­den mit laut­star­kem Jubel im Sta­di­on sowie einem ein­zig­ar­ti­gen Team­zu­sam­men­halt belohnt.“

Gera­de in Anbe­tracht sol­cher Erleb­nis­se muss aber auch erwähnt wer­den, dass weder „gool­kids“ noch „ginaS“ insti­tu­tio­nell geför­dert wer­den und dem­entspre­chend immer wie­der auf För­de­rer ange­wie­sen sind. „Stif­tun­gen, Orga­ni­sa­tio­nen und wei­te­re Spon­so­ren jeg­li­cher Art sind für uns über­le­bens­wich­tig“, so Par­zych. „Aus die­sem Grund ist Wer­bung über uns und das Auf­merk­sam machen auf unser Schaf­fen enorm wich­tig – vor allen Din­gen für unse­re Sport­ler, die damit der bedin­gungs­lo­sen Teil­ha­be ein gro­ßes Stück näher­kom­men. Wir müs­sen jähr­lich zuse­hen, dass wir genug Gel­der zusam­men­be­kom­men, damit die­se wich­ti­gen Pro­jek­te wei­ter­ge­führt wer­den können.“

Inklusionsmesse
Pro­jekt „Roll­stuhl­sport macht Schu­le“ bei der Inklu­si­ons­mes­se 2023, Foto: Moritz Trebin
Rah­men­pro­gramm, Mit­mach­ak­tio­nen und Podiumsdiskussionen

Der bevor­ste­hen­den Mes­se sieht Par­zych hin­ge­gen gelas­se­ner und mit viel Freu­de ent­ge­gen, da er auf zahl­rei­che Hel­fer zäh­len kann. „Bezüg­lich der Pla­nun­gen habe ich weni­ger Sor­gen, auch wenn die­se sehr umfang­reich und arbeits­in­ten­siv sind. Dank der groß­ar­ti­gen Arbeit aller Akteu­re kön­nen wir uns nun rela­tiv ent­spannt auf die Mes­se freu­en. Ohne das Orga­ni­sa­ti­ons­team wäre dies alles nicht mög­lich gewe­sen. Des­halb freue mich auf alle Besu­cher der Mes­se und den ergie­bi­gen Aus­tausch. Man kann neue Ideen ent­wi­ckeln und über Koope­ra­tio­nen spre­chen. Nicht uner­wähnt sol­len an die­ser Stel­le der Hoch­seil­gar­ten, das Kin­der­schmin­ken, der Kin­der­floh­markt, aber auch die Podi­ums­dis­kus­sio­nen und Vor­trä­ge blei­ben – ich freue mich ein­fach auf alles!“

Eini­ge Per­so­nen aus dem Teil­neh­mer­feld der Podi­en dür­fen an die­ser Stel­le bereits bekannt­ge­ge­ben wer­den. „Es geht vor allem dar­um, die Berei­che der Inklu­si­on, Bar­rie­re­frei­heit und Teil­ha­be vor­an­zu­trei­ben. Die­ses Mal ist, wie bereits erwähnt, der Land­kreis im Fokus. Für uns wird es von zen­tra­ler Bedeu­tung sein, wie man die The­ma­ti­ken des Land­krei­ses dann auch wie­der auf die Stadt Bam­berg zurück­füh­ren kann.“

Teil­neh­men an den Podi­en wer­den sowohl der SPD-Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te für die Regio­nen Bam­berg, Forch­heim und Coburg, Andre­as Schwarz, die Inklu­si­ons­be­auf­trag­te der Stadt Bau­nach, Sabi­ne Saam, Vol­ker Hoff­mann, der Vor­sit­zen­de Bei­rat für Men­schen mit Behin­de­rung, sowie sei­ne bei­den Stell­ver­tre­ter Mar­kus Loch und Clau­dia Ramer als auch der erfolg­rei­che Para-Leicht­ath­let Maxi­mi­li­an Ley. Wolf­gang Metz­ner, Bam­bergs 3. Bür­ger­meis­ter, wird die Mode­ra­ti­on über­neh­men, wäh­rend Jonas Glüsen­kamp, der 2. Bür­ger­meis­ter, und Bru­no Kell­ner, stell­ver­tre­ten­der Land­rat, die Mes­se eröff­nen. „Wei­te­re zen­tra­le Ansprech­part­ner wer­den vor Ort sein, denn das The­ma soll auf kon­struk­ti­ve Art und Wei­se gemein­sam auf­ge­ar­bei­tet wer­den. Wir hof­fen auf wei­te­re posi­ti­ve Rückmeldungen.“

Bleibt die Fra­ge, wie inklu­siv und bar­rie­re­frei Bam­berg der­zeit ist, bezie­hungs­wei­se an wel­chen Stel­len Opti­mie­rungs­be­darf besteht? „Ich den­ke“, sagt Lukas Par­zych, „dass wir ins­ge­samt auf einem guten Weg sind. Jedoch gibt es noch eini­ge Opti­mie­rungs­po­ten­zia­le – vor allem im Bereich des Ver­eins­we­sens. Wir möch­ten, dass wir Men­schen mit Behin­de­rung – noch stär­ker – in Sport­ver­an­stal­tun­gen mit­ein­be­zie­hen. Dies machen wir als rela­tiv klei­ner Ver­ein in gro­ßer Form. Bei den Mes­sen ver­su­chen wir dar­zu­stel­len, dass Inklu­si­ons­sport tat­säch­lich allen Spaß macht, wir Bar­rie­ren über­win­den, Teil­ha­be schaf­fen und jeden ein­bin­den. Dar­über hin­aus möch­ten wir infor­mie­ren. Tho­mas Ven­ten, der im Sozi­al- und Rechts­be­reich infor­miert, ist zum Bei­spiel enorm wich­tig dafür, dass wir dahin­ge­hend zusam­men­kom­men und uns gegen­sei­tig helfen.“

Inklu­si­on so ver­ständ­lich wie mög­lich machen

So kann die 2. Bam­ber­ger Inklu­si­ons­mes­se am 27. April kom­men. Ohne die Unter­stüt­zung von ver­schie­de­nen Sei­ten wäre sie wahr­schein­lich jedoch kaum mög­lich. „Ich möch­te allen dan­ken, die uns über Jah­re hin­weg bedin­gungs­los unter­stützt haben und dies wei­ter­hin tun“, sagt Lukas Par­zych. „Ohne, oft ehren­amt­li­che, Hel­fer geht es nicht. Wir sind auf jeden Unter­stüt­zer ange­wie­sen, auch aus finan­zi­el­ler Sicht durch Spon­so­ren und Stif­tun­gen wie zum Bei­spiel „Akti­on Mensch“ und die Ober­fran­ken Stiftung.“

Neben der Sicher­stel­lung der Finan­zie­rung möch­te das Pro­jekt
„ginaS“ Inklu­si­on so ver­ständ­lich wie nur mög­lich machen und alle in den Sport brin­gen, die den Wunsch dazu haben – unab­hän­gig von ihren Vor­zei­chen. „Wir möch­ten die­se Men­schen best­mög­lich aus­stat­ten und teil­ha­ben las­sen am Leben, ihnen eine Freu­de machen, die sie mög­li­cher­wei­se zu bestimm­ten Abschnit­ten in ihren Leben nicht haben.“

Mal­te­ser

Down-Syn­drom: Schul­be­glei­tung soll Inklu­si­on ermöglichen

Um Kin­dern mit Down-Syn­drom die Teil­nah­me am Regel-Schul­un­ter­richt zu ermög­li­chen, beschäf­tigt die Hilfs­or­ga­ni­sa­ti­on der Mal­te­ser im Bezirk Mit­tel- und Ober­fran­ken Schul­be­glei­ter. Inklu­si­on wird dabei durch glei­che Bil­dungs­chan­cen vorangetrieben.

Eines von 700 Babys kommt mit Down-Syn­drom auf die Welt. Die­se Krank­heit, auch Tri­so­mie 21 genannt, führt dazu, dass betrof­fe­ne Kin­der eine Beein­träch­ti­gung bei der kör­per­li­chen und geis­ti­gen Ent­wick­lung haben. „Kin­der mit einem Down-Syn­drom haben oft eine ver­zö­ger­te Lern­ent­wick­lung“, sagt San­dra Mors­bach, Lei­te­rin des Schul­be­gleit­diens­tes der Mal­te­ser im Erz­bis­tum Bam­berg. Zum heu­ti­gen Welt-Down-Syn­drom-Tag (21. März) wei­sen die Mal­te­ser in einer Mit­tei­lung dar­auf hin, dass es den­noch mög­lich ist, dass betrof­fe­ne Kin­der am Regel-Schul­un­ter­richt teilnehmen.

Mög­lich machen dies Schul­be­glei­ter, die die Kin­der im Schul­all­tag unter­stüt­zen. „Die Beein­träch­ti­gun­gen durch das Down-Syn­drom waren jahr­zehn­te­lang Grund, Kin­der, die an die­ser Erkran­kung lei­den, in Son­der­schu­len abzu­schie­ben“, sagt Mors­bach. „Zum Glück sind die­se Zei­ten vor­bei und dank inklu­si­ven Kon­zep­ten ist es heu­te mög­lich, dass Kin­der mit Beein­träch­ti­gun­gen am nor­ma­len Unter­richt teilnehmen.“

So sol­len durch Inklu­si­on glei­che Bil­dungs­chan­cen für alle ermög­licht wer­den und Schul­be­glei­ter sind die Hel­fer, die unter­stüt­zend zur Hand gehen und die­se Teil­ha­be ermög­li­chen. „Die­ses Ange­bot der Mal­te­ser ermög­licht Kin­dern mit Han­di­cap im Bezirk Mit­tel- und Ober­fran­ken eine nor­ma­le Teil­nah­me am Regel­un­ter­richt“, sagt Morsbach.

Kin­der mit Down-Syn­drom- oder Autis­mus-Erkran­kun­gen gehö­ren zu den häu­figs­ten Schütz­lin­gen der Schul­be­glei­ter. Bay­ern­weit beglei­ten die Mal­te­ser 713 Kin­der und ermög­li­chen so einen mög­lichst gän­gi­gen Schul­all­tag. „Die­se Kin­der sind viel­fach eine Berei­che­rung für jede Klas­se“, sagt San­dra Morsbach.

Mehr als 800 Mal­te­ser Schul­be­glei­ter unter­stüt­zen in Bay­ern Kin­der und Jugend­li­che mit kör­per­li­chen, geis­ti­gen und see­li­schen Behin­de­run­gen in Kin­der­gär­ten und –krip­pen, in Hor­ten und Schu­len. In Bam­berg, Nürn­berg und Umge­bung sind 25 Schul- und Indi­vi­du­al­be­glei­ter unterwegs.

Fuß­ball und Rollstuhlbasketball

„MIT­ein­an­der­cup“ för­dert Inklu­si­on und Integration

Mit­te Febru­ar fand zum sieb­ten Mal das inklu­si­ve Sport­tur­nier „MIT­ein­an­der­cup“ statt. Dabei ging es in ers­ter Linie wie immer nicht dar­um, ers­te Plät­ze zu gewin­nen, son­dern das Mit­ein­an­der von Men­schen mit und ohne Behin­de­rung stand im Vordergrund.

Einen Tag lang spiel­ten am 17. Febru­ar Men­schen mit und ohne Behin­de­rung in der Sport­hal­le der Bam­ber­ger Berufs­schu­le beim sieb­ten „MIT­ein­an­der­cup“ Fuß­ball und Roll­stuhl­bas­ket­ball. Orga­ni­siert wur­de die Sport­ver­an­stal­tung für Inte­gra­ti­on und Inklu­si­on erneut vom För­der­kreis gool­kids, in die­sem Jahr erst­mals in Koope­ra­ti­on mit dem FV1912 Bam­berg. Unter­stüt­zung erhielt das Tur­nier zudem von der Offe­nen Jugend­ar­beit Bam­berg und der Lebens­hil­fe Bamberg.

Und über zu wenig Zuspruch und Inter­es­se am „MIT­ein­an­der­cup“ hät­te sich Robert Bartsch, Orga­ni­sa­tor des Tur­niers und Initia­tor von gool­kids, nicht beschwe­ren kön­nen. Bereits vor 10 Uhr am Mor­gen des 17. Febru­ar herrsch­te reges Trei­ben in der Sport­hal­le in der Ohmstraße.

Doch bevor der Ball zum ers­ten Fuß­ball- und ers­ten Roll­stuhl­bas­ket­ball­spiel rol­len und hüp­fen konn­te, wur­den die Teams zusam­men­ge­stellt. Dies geschah wie immer bei die­sem Tur­nier unter der Maß­ga­be, dass jede Mann­schaft mit Men­schen mit und ohne Behin­de­rung besetzt ist. Die­ser Modus der Aus­rich­tung ist eine Beson­der­heit des Cups. So soll ein vor­he­ri­ges Ken­nen­ler­nen der behin­der­ten und nicht-behin­der­ten Betei­lig­ten unter­stützt bezie­hungs­wei­se ermög­licht werden.

Dann wur­de gespielt. Auch wenn der sport­li­che Wett­streit beim „MIT­ein­an­der­cup“ nicht im Vor­der­grund steht, son­dern das namen­ge­ben­de Mit­ein­an­der, setzt sich ein Team am Ende doch durch. Bezie­hungs­wei­se am Ende wird der Sie­ger durch Applaus gekürt. Dies­mal wur­de für den Gast­ge­ber des FV1912 gool­kids am lau­tes­ten geklatscht.

Als Haupt­preis erhiel­ten die Spieler:innen Ein­tritts­kar­ten für das Zweit­li­ga­fuß­ball­spiel des 1.FC Nürn­berg gegen Ein­tracht Braun­schweig. Außer­dem erhiel­ten alle, die teil­ge­nom­men hat­ten, Medail­len und „MIT­ein­an­der­cup 2024“-T-Shirts.

Jah­res­rück­blick des Sozialprojekts

För­der­kreis „gool­kids“: Host-Town, Spe­cial Olym­pics World Games und Sportgala

Der Inklu­si­ons-För­der­kreis „gool­kids“ hat mit inklu­si­ven Groß­ver­an­stal­tun­gen wie „Host Town“ und den Spe­cial Olym­pics World Games ein ereig­nis­rei­ches Jahr hin­ter sich. Bevor im Novem­ber mit der Sport­ga­la des Sozi­al­pro­jekts der Jah­res­ab­schluss
ansteht, haben wir mit Grün­der Robert Bartsch auf das Jahr 2023 zurückgeblickt.

Der För­der­kreis „gool­kids“ wur­de im Früh­jahr 2015 gegrün­det. Der Wir­kungs­be­reich des Sozi­al­pro­jekts ist seit­her breit gefä­chert, jedoch gibt es einen The­men­be­reich, auf den die Initia­ti­ve einen beson­de­ren Fokus legt: inte­gra­ti­ve Sport­an­ge­bo­te schaf­fen. Im Lau­fe der Jah­re hat „gool­kids“ dafür Pro­jek­te wie Sport­ga­las, einen Men­schen­ki­cker, den MIT­ein­an­der-Cup, einen Lauf­treff, Roll­stuhl­sport und zahl­rei­che wei­te­re Ver­an­stal­tun­gen, bei denen Men­schen mit und ohne Behin­de­rung Sport mit­ein­an­der machen kön­nen, ins Leben gerufen.

Robert Bartsch ist der Grün­der des För­der­krei­ses „gool­kids“ und Inklu­si­ons­exper­te mit Leib und See­le. Er erin­nert sich noch an die Anfän­ge des Pro­jekts und sei­ne Ent­wick­lung. „Die Ent­wick­lung von „gool­kids“ ver­lief wesent­lich rasan­ter als wir uns das vor­stel­len konn­ten. Waren wir zu Beginn mehr auf die kos­ten­lo­se Ver­mitt­lung von Sport­aus­rüs­tung fokus­siert, so ent­stand rasend schnell eine Anlauf­stel­le für Sport­le­rin­nen und Sport­ler – ins­be­son­de­re beim Fuß­ball, wie mit unse­rer Mann­schaft FV 1912 gool­kids. Doch auch beim Bas­ket­ball oder Vol­ley­ball gab es guten Zulauf zu unse­ren kos­ten­frei­en Angeboten.“

Durch gute Kon­tak­te in die Bam­ber­ger Sport­sze­ne haben sich für das Sozi­al­pro­jekt außer­dem vor allem zwei Stand­bei­ne ent­wi­ckelt. „Unser Sam­mel­cen­ter für kos­ten­lo­se Sport­sa­chen und völ­lig über­ra­schend für uns: Die Welt des inklu­si­ven Sports“, sagt Bartsch. „Wir star­te­ten mit einem Ver­suchs­bal­lon, dem MIT­ein­an­der-Cup. Die Idee dahin­ter, die eines gemisch­ten Fuß­ball­ta­ges für Men­schen mit und ohne Behin­de­rung, fand so vie­le Freun­de, dass wir 2023 bereits das sechs­te Tur­nier die­ser Art durch­ge­führt haben. Und es waren sogar Gäs­te aus Mün­chen oder Hers­bruck vor Ort.“

Seit­dem haben auch immer wie­der neue, star­ke Part­ner die Arbeit von „gool­kids“ unter­stützt. „Aus die­sen Anfän­gen wuchs unser Pro­jekt in fan­tas­ti­sche Berei­che, gera­de mit den Part­nern der Lebens­hil­fe oder ande­ren Inklu­si­ons­grup­pen. Die gemein­sa­men Begeg­nun­gen mit den Men­schen mit Behin­de­rung sind an sich schon wun­der­schön. Live erlebt haben wir das zum Bei­spiel letz­tes Jahr in Ber­lin bei den Spe­cial Olym­pics 2022. Die­se Offen­heit, die­se Begeis­te­rung und Freu­de mit den Men­schen wer­den uns ewig im Gedächt­nis und im Her­zen bleiben.“

Zuneh­men­de Auf­merk­sam­keit für Inklusion

Das The­ma „Inklu­si­on” ist jedoch immer noch ein The­ma, über das im Ange­sicht sei­ner Wich­tig­keit rela­tiv wenig gespro­chen wird. Dies möch­ten Ver­ei­ni­gun­gen wie „gool­kids“ ändern.

„Inklu­si­on beginnt lei­der nur sehr lang­sam in der Gesell­schaft anzu­kom­men“, sagt Robert Bartsch. „Es zei­gen sich jedoch zuneh­mend Erfol­ge im Klei­nen durch vie­le tat­kräf­ti­ge Enga­gier­te. In Bam­berg selbst ist es den frü­hen Akti­vi­tä­ten einer Jut­ta Sturm-Heid­ler und ihrer Nach­fol­ge­rin, der aktu­el­len Behin­der­ten­be­auf­trag­ten der Stadt, Nico­le Orf, zu ver­dan­ken, dass wir wesent­lich offe­ner und inklu­si­ver daste­hen als so manch ande­re Kom­mu­ne. Gera­de erst haben wir mit der ers­ten „Toi­let­te für Alle“ in Bam­berg einen Mei­len­stein erhal­ten, um die Bar­rie­re­frei­heit vor­an­zu­brin­gen. Zusam­men mit der ARGE, der Arbeits­ge­mein­schaft chro­nisch kran­ker und behin­der­ter Men­schen, bewegt sich in unse­rer Regi­on also durch­aus Eini­ges. Dabei ver­su­chen wir von „gool­kids“, unse­ren Teil bei­zu­steu­ern, indem wir gera­de im Sport neue Ideen umset­zen, um inklu­si­ve Begeg­nun­gen zu ermöglichen.“

Zu sol­chen Begeg­nun­gen kam es vor allem im lau­fen­den Jahr in neu­en Aus­ma­ßen. Ereig­nis­se wie das Pro­jekt „Host Town“, als Bam­berg Gast­ge­ber der Dele­ga­ti­on Bah­rains war, und der Anlass der Spe­cial Olym­pics World Games Ber­lin sowie zwei Fuß­ball-Bene­fiz­spie­le im ver­gan­ge­nen August prä­sen­tier­ten den Inklu­si­ons­ge­dan­ken mit gro­ßer öffent­li­cher Wirkung.

„Gera­de die Erleb­nis­se rund um „Host Town“ oder bei den World-Games sind Events, auf die wir natür­lich beson­ders stolz sind. Es war ein lan­ger Weg und gelang vor allem durch unse­re stän­di­ge Koope­ra­ti­on mit Spe­cial Olym­pics Bay­ern oder dem Behin­der­ten- und Reha­bi­li­ta­ti­ons-Sport­ver­band Bay­ern. Ganz wich­tig war dabei, dass es uns gelang, die Stadt mit all ihren Gre­mi­en samt Stadt­rat hin­ter die Idee des Sport­be­geg­nungs­pro­jekts „Host Town“ zu brin­gen. Die­se begeg­nungs­rei­chen Tage fan­den auch in der länd­li­chen Regi­on einen gro­ßen Anklang. Mit dem Besuch der Eröff­nungs­fei­er der World Games in Ber­lin gelang für eine gro­ße Grup­pe von Ath­le­tIn­nen zudem ein Höhe­punkt der beson­de­ren Art. So konn­ten wir unse­ren Gäs­ten aus Bah­rain zei­gen, wie schön die „Host-Town“-Tage für uns und unse­re Bür­ger waren.“

Aber Opti­mie­rungs­po­ten­ti­al gebe es den­noch immer. Ins­be­son­de­re wünscht sich „gool­kids“, dass sich noch mehr Sport­ver­ei­ne und Grup­pen der inklu­si­ven Idee öff­nen. „Aber auch die Medi­en könn­ten dabei hel­fen, indem sie den beson­de­ren Wert von gemein­sa­men Erleb­nis­sen her­aus­stel­len“, sagt Bartsch. „Hier hät­te ich mir wäh­rend der World Games von den TV-Anstal­ten aus Ber­lin viel mehr Bericht­erstat­tung über Men­schen mit und ohne Behin­de­rung gewünscht, die gemein­sam Sport aus­üben. Die­ses Mit­ein­an­der kam stel­len­wei­se nur sehr bedingt rüber. Es muss unser aller Wunsch sein, den inklu­si­ven, leis­tungs­frei­en Sport als die wich­tigs­te Brü­cke zwi­schen Men­schen mit und ohne Behin­de­rung zu stärken.“

Sport­ga­la am 11. November

Am 11. Novem­ber bringt „gool­kids“ sein ereig­nis­rei­ches Jahr 2023 mit einer Sport­ga­la zum Abschluss. „Die­se Gala“, sagt Robert Bartsch, „ist eine gute Mög­lich­keit, das Wir­ken von „gool­kids“ auf einer beson­de­ren Büh­ne dar­zu­stel­len. Dabei wird es meh­re­re Höhe­punk­te geben. Einer davon wird der Besuch der Tra­di­ti­ons­mann­schaft des 1. FC Nürn­berg sein. Die­se ist 2022 Deut­scher Meis­ter der Ü40-Liga gewor­den. Im Rah­men der Gala zeich­nen wir das Team mit einem Ehren­preis aus. Dar­über hin­aus freue ich mich genau­so auf die Wahl der bes­ten Fuß­bal­le­rin­nen und Fuß­bal­ler Bambergs.“

Nomi­niert für den Preis sind bei den Män­nern Sta­nis­law Niki­fo­row vom SC Reich­manns­dorf, Simon Fischer, TSV Staf­fel­stein, und Chris­to­pher Kett­ler (FC Ein­tracht Bam­berg). Bei den Frau­en haben es Lisa Kest­ler vom Schwab­tha­ler SV, Celi­na Hor­cher, DJK Don Bosco Bam­berg, und Nadi­ne Janousch (SV Frens­dorf) in die Aus­wahl geschafft.

Chan­cen, Trai­ner des Jah­res zu wer­den, haben Jan Gern­lein (FC Ein­tracht Bam­berg), Domi­nik Schmitt (FC Ober­haid) und Tho­mas Fleisch­mann vom DJK Don Bosco Bam­berg Damen.

Bes­te Her­ren­mann­schaft könn­te der FC Ober­haid wer­den oder der TSV Neu­dros­sen­feld oder der FC Ein­tracht Bam­berg. Die Nomi­nier­ten als bes­te Damen­mann­schaft sind: DJK Don Bosco Bam­berg, Schwab­tha­ler SV und 1. FC Redwitz.

Auch die bes­te Nach­wuchs­ar­beit im Bam­ber­ger Fuß­ball wird aus­ge­zeich­net. Der Preis geht ent­we­der an den SV Wai­zen­dorf 1969 e.V., die JFG Lei­ten­bach­tal oder den TSV Hirschaid.

So kann für „gool­kids“ das nächs­te Jahr auf jeden Fall kom­men. Doch wie soll es 2024 wei­ter­ge­hen? „Per­sön­lich wün­sche ich mir nur Gesund­heit und vie­le herz­er­fri­schen­de Erleb­nis­se mit all mei­nen inklu­si­ven Freun­den“, sagt Robert Bartsch. „Für „gool­kids“ wün­sche ich mit vor allem einen star­ken, inten­si­ven Nach­wuchs bei Hel­fern, Ehren­amt­li­chen und ande­ren Unter­stüt­zern. Es gilt, unse­re Arbeit zu sta­bi­li­sie­ren, denn Inklu­si­on braucht ein gutes Fun­da­ment an Enga­ge­ment und natür­lich auch an finan­zi­el­ler Unter­stüt­zung. Hier hof­fe ich sehr, dass wir die Basis unse­rer Spon­so­ren und Gön­ner nach­hal­tig aus­bau­en kön­nen, damit wir auch im nächs­ten Jahr noch inklu­siv arbei­ten kön­nen. Die nächs­ten Zie­le war­ten schon.“

Ver­eins-Reit­schu­le für Kin­der und Inklu­si­on zieht um

Neu­es Zuhau­se für Ver­ein Pfer­de­part­ner Franken

Der Ver­ein Pfer­de­part­ner Fran­ken e. V. wird Mit­te des Jah­res von Bau­nach nach Neu­stadt an der Aisch umzie­hen. Nach 13 Jah­ren Arbeit als Kin­der­reit­schu­le und bay­ern­weit in die­ser Form auch ein­zig­ar­ti­ge Reit­schu­le für Inklu­si­on ver­lässt der Ver­ein die Region.

„Die Pfer­de­hal­tung auf dem Ver­eins­grund­stück muss ein­ge­stellt wer­den“, bedau­ert Michae­la Hohl­stein, Lei­te­rin der Aus­bil­dungs­stät­te des Ver­eins und des Stalls von Pfer­de­part­ner Fran­ken e. V.. Aus der Bebau­ung des geplan­ten Aus­weich­grund­stücks sei lei­der auch nichts geworden.

Statt­des­sen steht gegen Mit­te des Jah­res ein Umzug der Ver­eins­reit­schu­le weg aus dem hei­mi­schen Bau­nach nach Neu­stadt an der Aisch an. „Nach lan­gem hin und her müs­sen wir zwar aus dem Land­kreis Bam­berg weg­zie­hen, dafür bie­ten sich dem Ver­ein aber tol­le neue Chan­cen in Neu­stadt“, sagt Hohl­stein und freut sich, „denn dort gibt es bereits einen Ver­ein ohne Reit­schu­le und Lehr­pferd­her­de. Wir brin­gen bei­des mit und wol­len zusam­men neue Wege gehen.“

Vor knapp 15 Jah­ren kam die Reit­trai­ne­rin und Aus­bil­de­rin im Reit­sport, auch für Men­schen mit Behin­de­rung, nach Bau­nach. Was zunächst pri­vat begann, fand schnell gro­ßen Anklang. Vor allem bei Kin­dern war Pony­rei­ten beliebt. Schnell wur­de die Nach­fra­ge am Stall und die Moti­va­ti­on, rund um das Trai­ning und die Reit­sport­an­ge­bo­te mit­zu­ma­chen, immer grö­ßer, so dass die Unter­stüt­zer 2010 den Ver­ein Pfer­de­part­ner Fran­ken e. V. gründeten.

Eige­ne Lehr­pferd­her­de im Offenstall

Der Ver­ein ver­steht sich seit­her nicht nur als Aus­bil­dungs­stät­te mit jähr­li­chen Prü­fun­gen sowie als zer­ti­fi­zier­ter VFD Kids Stall (Ver­ei­ni­gung der Frei­zeit­rei­ter), son­dern auch als Reit­schul­be­trieb, bei dem man eine ganz­heit­li­che Basis­aus­bil­dung erwer­ben kann, bei der Boden­ar­beit, Dres­sur und Spring­gym­nas­tik eben­so dazu gehö­ren wie das Erler­nen von Geschick­lich­keit mit dem Pferd und Geländereiten.

Das Beson­de­re dabei: Die Reit­schu­le des Ver­eins hat eine eige­ne Lehr­pferd­her­de im Offen­stall. „Alle unse­re Pfer­de leben auf­grund ihres natür­li­chen Umfelds einen natür­li­chen Sozi­al­aspekt und sind vom Wesen her aus­ge­gli­chen“, meint Hohlstein.

Zwi­schen 15 und 20 Mit­glie­der küm­mern sich ehren­amt­lich im täg­li­chen Wech­sel nahe­zu rund um die Uhr um die Tie­re. Rund ums Pferd Ver­ant­wor­tung zu über­neh­men, anfangs als Fort­ge­schrit­te­ner Schü­ler hin zur Assis­tenz und spä­ter etwa auch zur Anlei­tung einer eige­nen Grup­pe und Fol­ge­grup­pe, kann man in der Reit­schu­le des Ver­eins ler­nen. „Sich küm­mern, den Stall sau­ber­ma­chen und Fut­ter her­rich­ten ist neben dem Rei­ten natür­lich auch eine täg­li­che Auf­ga­be“, sagt Hohl­stein. „Es macht Spaß zu sehen, wie die Kin­der mit den Pfer­den umge­hen und dass sie ger­ne kommen.“

Wer­te­ver­mitt­lung wie Pünkt­lich­keit und Respekt und Wert­schät­zung der Tie­re wie auch ein Aus­tausch mit den ande­ren Reit­schü­lern sei­en dabei beson­ders wich­tig. „Wer etwas schon bes­ser kann, darf ande­re beglei­ten.“ Und wer mehr wis­sen oder ler­nen möch­te, kann zudem selbst Aus­bil­der­an­wär­ter wer­den. „Wir haben schon vie­le Schü­ler aus­ge­bil­det, die jah­re­lang dabei waren. Erst haben sie sich mit ihrer Lei­den­schaft für Pfer­de her­vor­ge­tan, sich dann lang­sam an die Auf­ga­ben her­an­ge­tas­tet und schließ­lich selbst die Betreu­ung im Reit­un­ter­richt über­nom­men, sprich auch selbst aus­ge­bil­det und kor­ri­giert. Dazu braucht es aber viel Erfah­rung und auch einen ent­spre­chen­den Wer­de­gang, den wir ver­mit­teln können.“

Grund­aus­bil­dung als Ziel

Ins­ge­samt 15 Lehr­pfer­de unter­schied­li­cher Pfer­de­ras­sen hat die Reit­schu­le der­zeit in ihrer Her­de. „Vom Kalt­blut bis zum Voll­blut übers Pony ist alles dabei“, sagt Michae­la Hohl­stein. „Ziel ist für uns die Grund­aus­bil­dung von Pferd und Rei­ter. Mit dabei sind auch Dres­sur, Boden­ar­beit und mal ein Sprung und natür­lich auch das Rei­ten im Gelän­de oder Lon­gie­ren des Pfer­des in der Hal­le sowie Theoretisches.“

Inklu­si­on ist dabei ganz gro­ßes The­ma und „jeder ist will­kom­men.“ Die Ein­schrän­kung kön­ne dabei ganz unter­schied­lich sein. Ob eine phy­si­sche Beein­träch­ti­gung, eine Hör- oder Seh­be­hin­de­rung oder aber auch eine Angst­stö­rung, ein Burn­out oder eine Depres­si­on vor­liegt – beim Ver­ein Pfer­de­part­ner Fran­ken e. V. kön­ne jeder teilhaben.

„Egal wer kommt, macht mit“, sagt die Reit­trai­ne­rin. Die Gemein­schaft und die Tie­re sei­en dabei glei­cher­ma­ßen von Nut­zen. „Die Arbeit an der fri­schen Luft und das Mit­ein­an­der hilft Men­schen, den All­tag inten­si­ver zu leben und im Hier und Jetzt zu sein. Die Pfer­de leh­ren einen das und die Men­schen trau­en sich bei uns mehr, dies auch zu sagen.“

Ziel die­ses Inklu­si­ons­rei­tens ist es, dass die Betrof­fe­nen sich mit der Zeit selb­stän­dig in eine Grup­pe inte­grie­ren. „Wir begin­nen meist mit Ein­zel­stun­den, in denen sich Pferd und Rei­ter lang­sam ken­nen­ler­nen kön­nen, denn oft las­tet auf unse­ren Anfän­gern beim Inklu­si­ons­rei­ten ein hoher Lei­dens­druck durch das Erleb­te und die Fami­lie, der hin­der­lich ist. Die Tie­re hel­fen in den meis­ten Fäl­len zumin­dest für den Moment der Reit­stun­de dar­über hinweg.“

Vie­le Erfolgs­bei­spie­le hat der Ver­ein hier auch in Zusam­men­ar­beit mit den Koope­ra­ti­ons­part­nern Inte­gra Mensch, Don Bosco Jugend­werk und Lebens­hil­fe immer wie­der erlebt. Neben dem orga­ni­sa­to­ri­schen Wis­sen, das hier gefragt ist, ist die Teil­ha­be am Inklu­si­ons­rei­ten aber auch kos­ten- und per­so­nal­in­ten­siv. „Die­se spe­zi­el­len Ange­bo­te zu rea­li­sie­ren, ist nicht ein­fach, zumal die Pfer­de grund­sätz­lich einen kor­rek­ten Beritt brau­chen. Feh­len aber Kör­per­ge­fühl oder Dyna­mik des Rei­ters, muss dies im Nach­gang noch­mals aus­ge­gli­chen werden.“

Die zuneh­mend feh­len­de Teil­nah­me am Ehren­amt und die wei­ter stei­gen­den Prei­se auf allen Ebe­nen führ­ten dazu, dass man­che spe­zi­el­len Ange­bo­te in der Reit­schu­le weg­fal­len muss­ten. Dabei brau­che Inklu­si­on auch wei­ter­hin viel mehr Unter­stüt­zung. „Die Leu­te kom­men von weit her, um bei­spiels­wei­se ihrem gehan­di­cap­ten Kind ein paar Reit­stun­den zu ermög­li­chen“, sagt Hohl­stein. „Wir hof­fen, dass sie auch an unse­rem neu­en Stand­ort den Weg zu uns fin­den und dass vie­le Ehren­amt­li­che mit ihrem Enga­ge­ment trotz der Ent­fer­nung für den Ver­ein wei­ter mitziehen.“

Freund­schafts­spiel mit Ex-Cluberern

Auch Jörg Ditt­war, frü­he­rer Fuß­ball­spie­ler beim 1. FC Nürn­berg, ehe­ma­li­ger Jugend­trai­ner des Clubs und Trai­ner ver­schie­de­ner Ama­teur­ver­ei­ne, hat als Bun­des­trai­ner der Fuß­bal­ler mit intel­lek­tu­el­ler Beein­träch­ti­gung von 2009 bis 2017 vie­le Jah­re Inklu­si­ons­ar­beit im Sport geleis­tet. „Mich hat immer die Lei­den­schaft und Ruhe der Men­schen mit Behin­de­rung beein­druckt“, sagt er.

In den letz­ten sechs Jah­ren trai­nier­te er eine offe­ne Behin­der­ten­grup­pe beim Club und hat erst im Som­mer letz­ten Jah­res mit sei­ner Trai­ner­tä­tig­keit auf­ge­hört. Ursprüng­lich kam er zur Behin­der­ten­ar­beit in sei­ner akti­ven Kar­rie­re in den 1980er und 1990er Jah­ren. „Wir haben als Club­spie­ler vie­le Fan­clubs, dar­un­ter auch Ein­rich­tun­gen für Behin­der­te, Schu­len und För­der­schu­len besucht und in die­ser Zusam­men­ar­beit den Inklu­si­ons­ge­dan­ken gestärkt.“

Auch ande­re Sport­ar­ten und Ver­ei­ne in ihrer Inklu­si­ons­ar­beit zu unter­stüt­zen, fin­det er wich­tig und hat für den Reit­ver­ein auch schon eine Idee: „Viel­leicht kön­nen wir in Neu­stadt mal ein Freund­schafts­spiel mit Ex-Pro­fis machen und so Leu­te gewin­nen, die mit­hel­fen und sich betei­li­gen wol­len.“ Denn in nächs­ter Nähe der neu­en Reit­an­la­ge befin­det sich auch ein Sport­platz. So kön­ne man zwi­schen den Sport­ar­ten Fuß­ball und Rei­ten beim The­ma Inklu­si­on eine star­ke Ver­bin­dung knüp­fen. Inklu­si­on im Sport sei eben­so viel­sei­tig wie die Beein­träch­ti­gun­gen, die die Men­schen haben.

Spen­den für den Umzug

Für die Rea­li­sie­rung des Umzugs­pro­jekts mit eige­ner Lehr­pferd­her­de und Reit­schu­le im Gepäck hofft Pfer­de­part­ner Fran­ken e. V. auf eine erfolg­rei­che Spen­den­ak­ti­on. „Für die Aus­stat­tung unse­res neu­en Stand­orts in Neu­stadt an der Aisch pla­nen wir zudem den Neu­bau eines Offen­stalls, die Ein­rich­tung einer neu­en Sat­tel­kam­mer und eines Auf­ent­halts­rau­mes, spe­zi­ell für unse­re Kin­der­reit­schu­le“, sagt Michae­la Hohl­stein. Um alles zu rea­li­sie­ren und den Reit­schul­be­trieb Mit­te des Jah­res wie­der neu auf­neh­men zu kön­nen, benö­tigt der Ver­ein rund 30.000 Euro. Infor­ma­tio­nen zu den Spen­den­mög­lich­kei­ten stellt der Ver­ein auf sei­ner Home­page unter www.pferdepartner-franken.de zur Verfügung.

„Wenn wir nicht umzie­hen, müs­sen wir alle Pfer­de ver­kau­fen und den Betrieb unse­rer Reit­schu­le ein­stel­len. Das wäre sehr scha­de“, sagt Hohl­stein. „Vor allem, da wir jetzt einen Part­ner­ver­ein gefun­den haben, mit dem wir auch für die Zukunft gut auf­ge­stellt sind.“

Der neue Stand­ort hat zudem wei­te­re Vor­tei­le und eine gute Infra­struk­tur: „Wir blei­ben in Fran­ken und die Stre­cke ist fahr­bar, auch mit dem Zug. Vom dor­ti­gen Bahn­hof sind es nur fünf Minu­ten Fuß­weg bis zum Stall, so sind wir vor allem auch für Jugend­li­che gut erreich­bar und für unse­re Aus­bil­der und Ver­sor­ger, die zum Teil mehr­mals pro Woche kommen.“

Viel­leicht kom­men auch inklu­si­ve Sport­ler der Dele­ga­ti­on aus Bah­rain, die an den Spe­cial Olym­pics World Games 2023 vom 17. bis 24. Juni in Ber­lin teil­neh­men und im Rah­men des Pro­gramms „Host Town“ in Bam­berg zu Gast sein wer­den. „Wir wür­den uns sehr freu­en, die Reit­sport­ler aus Bah­rain auch an unse­rem neu­en Stand­ort begrü­ßen zu dür­fen“, so Hohlstein.

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