Inklu­si­ons­fuß­ball-Tur­nier

1. Fran­ken Cup von gool­kids bringt Spaß und Begegnung

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Franken
Foto: Claus Riegl, claus-riegl.de
Bei strah­len­dem Son­nen­schein rich­te­te der För­der­kreis gool­kids e.V. am Wochen­en­de auf der Anla­ge des FV 1912 Bam­berg in der Armee­stra­ße den ers­ten Fran­ken Cup aus. Vie­le Tore gab es wäh­rend des gesam­ten Tur­niers zu beju­beln, das Fina­le dage­gen blieb in der regu­lä­ren Spiel­zeit tor­los und wur­de im Sie­ben­me­ter­schie­ßen entschieden.

Seit zehn Jah­ren setzt sich gool­kids in Bam­berg und Umge­bung durch Sport für Inklu­si­on und Inte­gra­ti­on sozi­al benach­tei­lig­ter Kin­der und Jugend­li­cher sowie von Men­schen mit Behin­de­rung ein. Da sich der Fuß­ball dafür als beson­ders wir­kungs­voll erwie­sen hat, wie es zum Bei­spiel Anfang des Jah­res der bereits ach­te MIT­ein­an­der­Cup des För­der­krei­ses zeig­te, haben sich die Ver­ant­wort­li­chen ent­schlos­sen, ein wei­te­res Inklu­si­ons­fuß­ball-Tur­nier in die Stadt zu bringen.

„Denn Sport ver­bin­det Men­schen und för­dert den Team­geist“, sagt Robert Bartsch, Grün­der und Lei­ter von gool­kids über den Fran­ken Cup. Auch auf die Mög­lich­keit neu­er Freund­schaf­ten, die zwi­schen Jugend­li­chen unter­schied­li­cher Her­kunft ent­ste­hen kön­nen, legt gool­kids gro­ßen Wert. Und am wich­tigs­ten: Sol­che inklu­si­ven Ver­an­stal­tun­gen för­dern die gesell­schaft­li­che Teil­ha­be von Men­schen mit Behinderung.


Inklu­si­on als gesamt­ge­sell­schaft­li­che Aufgabe

Der Gast­ge­ber FV 1912 Bam­berg emp­fing am 31. Mai für den ers­ten Fran­ken Cup Inklu­si­ons-Mann­schaf­ten aus der frän­ki­schen Regi­on. Mit dabei waren der FV 1912 selbst mit gool­kids Bam­berg, zwei Mann­schaf­ten des 1. FC Nürn­berg, die Brügg’nbauer, eben­falls aus Nürn­berg, und Hein­ers Traum­elf aus Baiersdorf/​Altenkunstadt.

Um 11 Uhr erfolg­te der ers­te Anstoß. Der Spiel­mo­dus des Tur­niers sah vor, dass die Teams auf inklu­si­vem Spiel­ni­veau alle­samt aus min­des­tens genau­so vie­len Spieler:innen mit Behin­de­rung bestehen müs­sen wie ohne. Dabei kann es sich um geis­ti­ge, psy­chi­sche, kör­per­li­che, orga­ni­sche oder sons­ti­ge Beein­träch­ti­gun­gen handeln.

Jede Mann­schaft setz­te sich aus sechs Feldspieler:innen plus Tor­wart zusam­men. In einer Vor­run­de spiel­ten alle Mann­schaf­ten gegen­ein­an­der jeweils zehn Minu­ten um die Plat­zie­run­gen für die Final­run­de. Doch auch wenn sich für das End­spiel nur zwei Mann­schaf­ten qua­li­fi­zier­ten, stan­den in den Spie­len nicht so sehr Wett­be­werb oder Tabel­len­punk­te im Vor­der­grund. Viel­mehr möch­te gool­kids mit dem Fran­ken Cup die Begeg­nung und das Mit­ein­an­der för­dern. „Für uns ist die Inklu­si­on von Men­schen mit Behin­de­rung in Sport­ver­ei­ne eine wich­ti­ge gesell­schaft­li­che Auf­ga­be“, sagt Robert Bartsch. Doch so wich­tig die­se Auf­ga­be auch sei, ver­die­ne sie noch mehr Aufmerksamkeit.

Sie­ben­me­ter­schie­ßen muss­te entscheiden

Am frü­hen Nach­mit­tag waren nach lei­den­schaft­lich und ein­satz­freu­dig geführ­ten Spie­len die Halb­fi­na­lis­ten aus der Vor­run­de her­vor­ge­gan­gen. Dort tra­ten die bei­den Nürn­ber­ger Mann­schaf­ten sowie Hein­ers Traum­elf und die Brügg’nbauer gegen­ein­an­der an. Im ers­ten Spiel der Run­de der letz­ten Vier set­ze sich der 1. FC Nürn­berg A gegen den 1. FC Nürn­berg B mit 2:1 durch. Hein­ers Traum­elf unter­lag kurz dar­auf den Brügg’nbauer mit 0:3.

Alles war berei­tet für das End­spiel zwi­schen Nürn­berg und den Brügg’nbauern. Obwohl ins­ge­samt im Tur­nier fast 60 Tore gefal­len waren, blieb das Fina­le in der regu­lä­ren Spiel­zeit tor­los. Ein Sie­ben­me­ter­schie­ßen muss­te ent­schei­den. Die­se höchst span­nen­de Ange­le­gen­heit und damit den ers­ten Fran­ken Cup gewan­nen die Brügg’nbauer mit 4:3.

Und auch wenn Spaß und Inklu­si­on im Vor­der­grund stan­den – ohne Pokal und ein paar sport­li­chen Geschen­ken lie­ßen der FV 1912 und gool­kids die teil­neh­men­den Mann­schaf­ten nicht gehen. So konn­ten alle Teams am Ende ihre sil­ber glän­zen­de Tro­phäe mit nach Hau­se nehmen.

Chris­ti­an Bau­er, 1. Vor­stand des FV 1912 Bam­berg, sag­te zum Abschluss des Fran­ken Cups: „Die­ses Tur­nier bedeu­tet unse­rem Ver­ein für die noch jun­ge Inklu­si­ons­ab­tei­lung sehr viel. Zusam­men mit gool­kids set­zen wir uns schon seit Jah­ren für Inklu­si­on und Inte­gra­ti­on ein. Die­se Ent­wick­lung hat mit dem 1. Fran­ken Cup nun einen wei­te­ren Höhe­punkt gefunden.“

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