Bei strahlendem Sonnenschein richtete der Förderkreis goolkids e.V. am Wochenende auf der Anlage des FV 1912 Bamberg in der Armeestraße den ersten Franken Cup aus. Viele Tore gab es während des gesamten Turniers zu bejubeln, das Finale dagegen blieb in der regulären Spielzeit torlos und wurde im Siebenmeterschießen entschieden.
Seit zehn Jahren setzt sich goolkids in Bamberg und Umgebung durch Sport für Inklusion und Integration sozial benachteiligter Kinder und Jugendlicher sowie von Menschen mit Behinderung ein. Da sich der Fußball dafür als besonders wirkungsvoll erwiesen hat, wie es zum Beispiel Anfang des Jahres der bereits achte MITeinanderCup des Förderkreises zeigte, haben sich die Verantwortlichen entschlossen, ein weiteres Inklusionsfußball-Turnier in die Stadt zu bringen.
„Denn Sport verbindet Menschen und fördert den Teamgeist“, sagt Robert Bartsch, Gründer und Leiter von goolkids über den Franken Cup. Auch auf die Möglichkeit neuer Freundschaften, die zwischen Jugendlichen unterschiedlicher Herkunft entstehen können, legt goolkids großen Wert. Und am wichtigsten: Solche inklusiven Veranstaltungen fördern die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderung.
Inklusion als gesamtgesellschaftliche Aufgabe
Der Gastgeber FV 1912 Bamberg empfing am 31. Mai für den ersten Franken Cup Inklusions-Mannschaften aus der fränkischen Region. Mit dabei waren der FV 1912 selbst mit goolkids Bamberg, zwei Mannschaften des 1. FC Nürnberg, die Brügg’nbauer, ebenfalls aus Nürnberg, und Heiners Traumelf aus Baiersdorf/Altenkunstadt.
Um 11 Uhr erfolgte der erste Anstoß. Der Spielmodus des Turniers sah vor, dass die Teams auf inklusivem Spielniveau allesamt aus mindestens genauso vielen Spieler:innen mit Behinderung bestehen müssen wie ohne. Dabei kann es sich um geistige, psychische, körperliche, organische oder sonstige Beeinträchtigungen handeln.
Jede Mannschaft setzte sich aus sechs Feldspieler:innen plus Torwart zusammen. In einer Vorrunde spielten alle Mannschaften gegeneinander jeweils zehn Minuten um die Platzierungen für die Finalrunde. Doch auch wenn sich für das Endspiel nur zwei Mannschaften qualifizierten, standen in den Spielen nicht so sehr Wettbewerb oder Tabellenpunkte im Vordergrund. Vielmehr möchte goolkids mit dem Franken Cup die Begegnung und das Miteinander fördern. „Für uns ist die Inklusion von Menschen mit Behinderung in Sportvereine eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe“, sagt Robert Bartsch. Doch so wichtig diese Aufgabe auch sei, verdiene sie noch mehr Aufmerksamkeit.
Siebenmeterschießen musste entscheiden
Am frühen Nachmittag waren nach leidenschaftlich und einsatzfreudig geführten Spielen die Halbfinalisten aus der Vorrunde hervorgegangen. Dort traten die beiden Nürnberger Mannschaften sowie Heiners Traumelf und die Brügg’nbauer gegeneinander an. Im ersten Spiel der Runde der letzten Vier setze sich der 1. FC Nürnberg A gegen den 1. FC Nürnberg B mit 2:1 durch. Heiners Traumelf unterlag kurz darauf den Brügg’nbauer mit 0:3.
Alles war bereitet für das Endspiel zwischen Nürnberg und den Brügg’nbauern. Obwohl insgesamt im Turnier fast 60 Tore gefallen waren, blieb das Finale in der regulären Spielzeit torlos. Ein Siebenmeterschießen musste entscheiden. Diese höchst spannende Angelegenheit und damit den ersten Franken Cup gewannen die Brügg’nbauer mit 4:3.
Und auch wenn Spaß und Inklusion im Vordergrund standen – ohne Pokal und ein paar sportlichen Geschenken ließen der FV 1912 und goolkids die teilnehmenden Mannschaften nicht gehen. So konnten alle Teams am Ende ihre silber glänzende Trophäe mit nach Hause nehmen.
Christian Bauer, 1. Vorstand des FV 1912 Bamberg, sagte zum Abschluss des Franken Cups: „Dieses Turnier bedeutet unserem Verein für die noch junge Inklusionsabteilung sehr viel. Zusammen mit goolkids setzen wir uns schon seit Jahren für Inklusion und Integration ein. Diese Entwicklung hat mit dem 1. Franken Cup nun einen weiteren Höhepunkt gefunden.“