Deutsch­pop

Pam Pam Ida: Vor­pre­mie­re in Hallstadt

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Pam Pam Ida
Pam Pam Ida von links: Andreas Eckert, Daniel Randlkofer, Thomas Thumann, Christian Winkler, Julian Menz, Jürgen Neumeier, Foto: Sonja Herpich
Pam Pam Ida aus dem Land­kreis Eich­stätt hat sich in der deut­schen Pop­sze­ne in den letz­ten Jah­ren einen guten Ruf erwor­ben. Mit­hil­fe von fünf zwi­schen 2017 und 2023 ver­öf­fent­lich­ten Alben ist das Publi­kum auch über Bay­ern hin­aus auf die sechs­köp­fi­ge For­ma­ti­on auf­merk­sam geworden.

Der Indie-Sound von Pam Pam Ida lässt sich sti­lis­tisch kaum ein­gren­zen, auch Block­flö­te, Akkor­de­on und Syn­the­si­zer gehö­ren zur Instru­men­tie­rung. In ihren Tex­ten füh­len sie sich wohl zwi­schen den Eck­pfei­lern aus Iro­nie und Ernst, Kunst und Komik. Am 26. Okto­ber prä­sen­tiert die Band ihr neu­es Album „Nehmts mi mit“ bereits in Hall­stadt, offi­zi­el­le Vor­stel­lung ist erst im Novem­ber in Mün­chen. Mehr dazu im Gespräch mit dem Sän­ger und Mul­ti­in­stru­men­ta­list Andre­as Eckert.

Mit wel­chen musi­ka­li­schen Ein­flüs­sen bist du aufgewachsen?

Andre­as Eckert: Geprägt wur­de ich durch mei­nen Vater mit deutsch­spra­chi­ger poli­ti­scher Musik, mit Lie­der­ma­chern wie Rein­hard Mey, Fredl Fesl und Bands wie den Bier­mösl Blosn. Sowie mit Irish Folk Musik. Das hat schon als Kind mein Inter­es­se geweckt, spä­ter Musi­ker zu werden.

Pam Pam Ida wur­den 2015 gegrün­det. Wie kam es zu dem eher unge­wöhn­li­chen Band­na­men und sind heu­te noch alle Grün­dungs­mit­glie­der aktiv mit dabei?

Andre­as Eckert: Den Namen hat unser Schlag­zeu­ger Juli­an Menz geprägt, der auf einen ver­rück­ten Traum sei­ner­seits zurück­zu­füh­ren ist. Ich hat­te zunächst am Com­pu­ter schon baye­ri­sche Musik gemacht und bin dann auf Juli­an und Tho­mas Thu­mann getrof­fen, die zuvor als Lud­wig Two eng­lisch­spra­chig aktiv waren. Mit den rest­li­chen drei Musi­kern haben wir uns dann kom­plet­tiert. Und als im Nach­bar­ort die Band Hundskripp­ln mit „Glo­a­na Bau­er“ durch­ge­star­tet sind, war für mich klar, das kann ich und das kön­nen wir auch.

2015 wähl­ten euch die Hörer:innen der BR3-Sen­dung „Matusch­ke“ zu „Matusch­kes Lieb­lin­gen des Jah­res“. Hat das den Durch­bruch der Band maß­geb­lich gefördert?

Andre­as Eckert: Defi­ni­tiv. Es war ein guter und leich­ter Anfang mit dem Titel „Gockl“. Aber wir muss­ten dran­blei­ben und auch live ver­stärkt Prä­senz zei­gen. Das ist bis heu­te für uns ganz wichtig.

Müsst ihr euch auf­grund des baye­ri­schen Dia­lekts auf Süd­deutsch­land, Öster­reich und die Schweiz beschränken.

Andre­as Eckert: Wir pas­sen uns schon unse­rem Publi­kum und der Nach­fra­ge im Süden an, aber die­ses „Heimatsound“-Label limi­tiert uns auch auf gewis­se Art und Wei­se. Es ist Fluch und Segen zugleich und wir ver­su­chen immer, unse­re Krei­se über Bay­ern hinauszuziehen.

Mitt­ler­wei­le hat die Band fünf Alben ver­öf­fent­licht. Gibt es dar­un­ter den einen oder ande­ren Meilenstein?

Andre­as Eckert: Jede der vier EPs und jedes der fünf Alben, die wir ver­öf­fent­licht haben, war zum Zeit­punkt ihres Ent­ste­hens wich­tig für uns und für unse­re Ent­wick­lung als Band. Rück­bli­ckend hat das Debüt­al­bum „Opti­mist“ von 2017 aber eine beson­de­re Bedeu­tung. Und der Nach­fol­ger „Sau­ber“ mit dem wir 2019 eine Top-50-Chart­plat­zie­rung in Deutsch­land geschafft haben. Über die Jah­re hin­weg wur­den wir als Musi­ker und als Band auch ein­fach bes­ser, das ist Ansporn für die Zukunft.

Im Novem­ber erscheint das neue Album „Nehmts mi mit“. Was gibt es dar­über zu berich­ten? Wer hat es pro­du­ziert, wo habt ihr aufgenommen?

Andre­as Eckert: Die Rol­le des Pro­du­zen­ten habe ich in ers­ter Linie aus­ge­füllt. Zusam­men mit dem befreun­de­ten Ton­tech­ni­ker Chris­ti­an Georg. Er betreibt Magic Man­go Music mit dem ange­schlos­se­nem Stu­dio­kom­plex. Mit dem Ergeb­nis sind wir sehr zufrie­den und den­ken, dass uns eini­ge hit­ver­däch­ti­ge Titel gelun­gen sind.

Die deut­sche Gesell­schaft steht in vie­len Berei­chen vor Pro­ble­men und Ver­än­de­run­gen. Inwie­fern nehmt ihr in euren Tex­ten Bezug dar­auf? Du bist ja neben der Musik auch für die Tex­te zuständig.

Andre­as Eckert: Ja, das stimmt. Natür­lich machen wir Unter­hal­tungs­mu­sik, aber inhalt­lich geht es dar­über hin­aus. Wir haben zum Bei­spiel schon bei Kon­zer­ten mit der Was­ser­initia­ti­ve „Viva con Agua“ aus Ham­burg zusam­men­ge­ar­bei­tet. Wir ver­su­chen auch, pro Jahr zwei bis drei Bene­fiz­kon­zer­te zu spie­len. Die gesell­schafts­kri­ti­schen Lie­der ent­wi­ckeln sich über ihre Inhal­te, es ist so eine Art Info­tain­ment, weni­ger eine direk­te und radi­ka­le Polit-Punk-Ansage.

Fällt es dir schwer, einen Lieb­lings­ti­tel zu benen­nen, nach­dem ja alle elf neu­en Stü­cke von dir stammen?

Andre­as Eckert: Eigent­lich schon, aber aktu­ell wür­de ich da jetzt doch „Heit mach ma´s“ nen­nen. Ansons­ten ste­he ich hin­ter allen Songs und freue mich dar­auf, sie live zu spielen.

Dreht ihr noch Vide­os oder hat sich das For­mat in Zei­ten von Social-Media-Platt­for­men überholt?

Andre­as Eckert: Auch in der Band gibt es dazu kon­trä­re Mei­nun­gen. Ich bin ein Video-Fan, solan­ge man sich sel­ber um alles von A bis Z küm­mert. Und „Schul­ter­tanz“ oder das „Hei­matsound Fes­ti­val 2023“ haben uns defi­ni­tiv viel Auf­merk­sam­keit beschert.

Wie sehen eure Pla­nun­gen für die rest­li­chen Mona­te 2024 und das kom­men­de Jahr aus?

Andre­as Eckert: Zunächst wer­den wir das neue Album best­mög­lich live prä­sen­tie­ren und wol­len uns dann auch ver­stärkt um die ein oder ande­re Show im nicht-deutsch­spra­chi­gen Aus­land kümmern.

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