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Kulturboden Hallstadt

Musik für einen guten Zweck

Bene­fiz­ga­la im Kulturboden

Sie­ben Musi­ke­rin­nen und Bands spiel­ten am 30. Dezem­ber für eine Bene­fiz­ga­la im Kul­tur­bo­den in Hall­stadt. Der Erlös kam vier sozia­len Ein­rich­tun­gen Bam­bergs zugute.

Kurz vor dem Jah­res­wech­sel hat­ten die 400 Besu­che­rIn­nen einer Bene­fiz­ga­la in Hall­stadt die Mög­lich­keit, Gutes für sozia­le Ein­rich­tun­gen in Bam­berg zu tun. „Das Kon­zert­jahr endet mit einem ful­mi­nan­ten Bene­fiz­kon­zert im Kul­tur­bo­den Hall­stadt. Vor aus­ver­kauf­tem Haus konn­ten sie­ben Bam­ber­ger Bands und Musi­ker nicht nur ihr Kön­nen zei­gen, son­dern kos­ten­los für vier sozia­le Ein­rich­tun­gen spie­len“, zitiert eine Mit­tei­lung Wolf­gang Heyder, von den ver­an­stal­ten­den Insti­tu­tio­nen Wirt­schaft­s­club Bam­berg und Ver­an­stal­tungs­ser­vice Bamberg.

Bier­som­me­lier Tho­mas Ötin­ger mode­rier­te die Ver­an­stal­tung, deren Erlös vier sozia­len Ein­rich­tun­gen Bam­bergs zugu­te kam. Am Ende waren aus Spen­den, Ein­tritts­gel­dern und einer Tom­bo­la 8.500 Euro zusam­men gekom­men. Auf­ge­teilt ging die Sum­me an das Pro­jekt GinaS des För­der­krei­ses gool­kids (2.500 Euro), an den Kin­der- und Jugend­hos­piz­dienst des Hos­piz­ver­eins Bam­berg (2.500 Euro), an den Hand in Hand För­der­ver­ein der Lebens­hil­fe (2.500 Euro) und an die Ber­told-Schar­fen­berg-Schu­le der Lebens­hil­fe Bam­berg (1.000 Euro).

Die fünf Bands Hea­ven Unplug­ged, Rick­bop & The Hur­ri­ca­nes, Pink Cham­pa­gne und Lucky and the Heart­brea­kers und die Musi­ke­rIn­nen Suzan Baker, Ste­fa­nie Schu­bert und Tony Bullock sorg­ten für das musi­ka­li­sche Pro­gramm. „Durch die­se Bands hat­ten wir eine musi­ka­lisch sehr aus­ge­wo­ge­ne Mischung für die Besu­chen­den. Da war für jeden etwas dabei“, sag­te Wil­fried Käm­per, Vor­stands­mit­glied des Wirt­schaft­s­club Bamberg.

Akus­tik-Tour

Pink Floyd-Tri­bu­te-Band Echoes

Das deut­sche Quar­tett Echoes gilt als eine der erfolg­reichs­ten Pink Floyd-Tri­bu­te-Bands welt­weit. Mit ihren Live­shows im In- und Aus­land machen sie dem Ori­gi­nal alle Ehre, vor allem seit unser Inter­view­part­ner, Sän­ger und Gitar­rist Oli­ver Hart­mann, im Jahr 2002 ein­stieg. 2015 ent­schie­den sich Echoes zusätz­lich für einen zusätz­li­chen musi­ka­li­schen Weg. Unter dem Namen Bare­foot To The Moon star­te­ten sie ein Pink Floyd-Akus­tik­pro­jekt. Zusam­men mit Oli­ver Hart­mann bli­cken wir hin­ter die Kulis­sen von Echoes, die 2020 ihr 25jähriges Band­ju­bi­lä­um fei­er­ten und am 15. Janu­ar im Kul­tur­bo­den in Hall­stadt auftreten.
Die 1965 gegrün­de­te bri­ti­sche Rock­band Pink Floyd wur­de durch ihre opu­len­te Musik und die visu­el­le Gestal­tung ihrer Plat­ten und Live­shows welt­weit bekannt. Funk­tio­nie­ren deren Songs über­haupt akustisch?

Oli­ver Hart­mann: Es funk­tio­niert durch­aus, dafür haben wir das Quin­tett um Gäs­te, Back­ground­sän­ge­rin­nen und ein Streich­quar­tett aus Prag erwei­tert. Und glei­cher­ma­ßen haben wir geschaut, wie man die eher bom­bas­ti­schen Ori­gi­na­le von Pink Floyd mini­ma­li­siert ohne den Songs ihren Kern zu neh­men. Aber man muss sich jeden Titel ein­zeln anschau­en, bei dem Titel „Echoes“ hat es zwei Jah­re lang gedau­ert, bis er pro­gramm­taug­lich arran­giert war.

Der Initia­tor der Idee eines Akus­tik­pro­gramms warst du. Wie wich­tig sind dei­ne Mit­mu­si­ker dabei?

Oli­ver Hart­mann: Der Anstoß kam tat­säch­lich von mir und es hat mich auch viel Über­zeu­gungs­ar­beit gekos­tet, es allen schmack­haft zu machen. Wir spie­len ja nicht nur ein­fach nach, son­dern set­zen uns mit der Musik unse­rer Ido­le ernst­haft aus­ein­an­der. Ich küm­me­re mich haupt­säch­lich um die Arran­ge­ments, auch für die Strei­cher, aber jeder in der Band trägt sei­nen Teil zum Krea­tiv­pro­zess bei. Es hat sich auch als sinn­voll erwie­sen, die Echoes-Shows elek­trisch von dem Bare­foot To The Moon-Pro­jekt zu tren­nen und jeweils in Blö­cken auf Tour­nee zu gehen. Im Janu­ar bis März 2023 wer­den wir daher aus­schließ­lich mit dem Acoustic-Pro­gramm unter­wegs sein. Da legen wir die Essenz von Pink Floyd dann wie­der frei.

Ein Live­al­bum zu die­sem Pro­jekt erschien bereits 2015, die DVD dazu schaff­te es in die Top 20 der Media Con­trol-Charts. Erfol­ge, die euch zum Wei­ter­ma­chen ange­spornt haben?

Oli­ver Hart­mann: Auf jeden Fall. Wir woll­ten das Kon­zept wei­ter­ver­fol­gen und defi­ni­tiv aus­bau­en. So haben wir unse­ren Tour­nee­ka­len­der jedes Jahr um eine rei­ne Acoustic-Tour ergänzt, ohne Echoes zu ver­nach­läs­si­gen. 2018 haben wir dann mit inter­na­tio­nal nam­haf­ten Gäs­ten wie Geoff Tate, Ex-Queens­ryche, Micha­el Sad­ler von Saga, Midge Ure von Ultra­vox und Visa­ge, und Clau­de Leo­net­ti von Lazu­li auf der Büh­ne gestan­den. Das Kon­zert wur­de auf­wen­dig mit­ge­schnit­ten und im März 2019 unter dem Titel „Live From The Dark Side“ in diver­sen For­ma­ten ver­öf­fent­licht. Die Reak­tio­nen und Pres­se­kri­ti­ken dazu fie­len her­vor­ra­gend aus.

Gibt es von eurer Sei­te bereits kon­kre­te Plä­ne für wei­te­re Auf­nah­men und Veröffentlichungen?

Oli­ver Hart­mann: Nein, die sind für die Live-Shows sowie unse­re jewei­li­gen Solo­ak­ti­vi­tä­ten bis auf Wei­te­res hint­an­ge­stellt. Aber zukünf­tig natür­lich nicht ausgeschlossen.

Zwi­schen 1965 und 2015 gab es ver­schie­de­ne Ären von Pink Floyd, die vor allem mit den Mit­glie­dern Syd Bar­ret, Roger Waters, Nick Mason und David Gil­mour zusam­men­hin­gen. Auf wel­che Pha­se habt ihr euch bei den bei­den Pro­gram­men spezialisiert?

Oli­ver Hart­mann: Elek­trisch und akus­tisch gilt unse­re Aus­rich­tung der spä­te­ren Pha­se von Pink Floyd. Also ab den Alben „The dark side of the moon”, „Wish you were here”, „Ani­mals” und „The wall” aus den 1970ern – und auf den einen oder ande­ren Songs aus spä­te­ren Pha­sen ab 1985, in denen dann Roger Waters nicht mehr in der Band war. „Lear­ning to fly“ aus dem Jahr 1987 ist ein sol­cher Titel. Auch haben wir Solo-Titel der ein­zel­nen Band­mit­glie­der im Pro­gramm. Für die kom­men­de Tour wird es zudem eini­ge neue Stü­cke geben, so zum Bei­spiel „Set the con­trols for the heart of the sun“, um weder bei bei uns noch beim Publi­kum Lan­ge­wei­le auf­kom­men zu lassen.

Gibt es auch Eigen­kom­po­si­tio­nen von Echoes, die in den bei­den sepa­ra­ten Pro­gram­men ihren Platz finden?

Oli­ver Hart­mann: Nein, die gibt es tat­säch­lich nicht. Wir hat­ten inner­halb der Band zwar Gesprä­che und Dis­kus­sio­nen über das The­ma, haben uns aber als Echoes gegen die­se Art von Krea­ti­vi­tät ent­schie­den. Dafür gibt es bei den ein­zel­nen Musi­kern ja ihre jewei­li­gen Solokarrieren.

Kom­men wir auf die auf­wen­di­gen Licht-Shows von Pink Floyd zu spre­chen. Wie sieht das Büh­nen­de­sign bei Bare­foot To The Moon aus?

Oli­ver Hart­mann: Wir haben das Visu­el­le auf das Not­wen­di­ge, aber noch Schö­ne redu­ziert. Natür­lich gibt es eine Light-Show und eini­ge Spe­cials, aber im Vor­der­grund ste­hen die akus­tisch umge­setz­ten Stü­cke, die vom Visu­el­len nicht erschla­gen wer­den sollen.

30. Dezem­ber, 19 Uhr, Kulturboden

Bene­fiz-Gala in Hallstadt

Kurz vor Jah­res­en­de gibt es im Kul­tur­bo­den eine Wohl­tä­tig­keits­ver­an­stal­tung. Am 30. Dezem­ber fin­det im Kul­tur­bo­den in Hall­stadt eine Bene­fiz-Gala zuguns­ten ver­schie­de­ner Bam­ber­ger Hilfs­or­ga­ni­sa­tio­nen statt. Den Abend bestrei­ten zahl­rei­che Künst­le­rIn­nen und Bands aus der Regi­on und zusätz­lich gibt es eine Tombola.

Um 19 Uhr beginnt die Bene­fiz-Gala im Hall­stadter Kul­tur­bo­den. Die Ein­nah­men der Wohl­tä­tig­keits­ver­an­stal­tung (Tickets gibt es hier) gehen an die Hilfs­or­ga­ni­sa­tio­nen Hand in Hand – För­der­ver­ein der Lebens­hil­fe Bam­berg e.V., Ambu­lan­te Kin­der- und Jugend­ar­beit des Hos­piz­ver­ei­nes Bam­berg e.V. und ginaS – Inklu­si­ons­pro­jekt des För­der­kreis gool­kids e.V.

Den Anfang des Kon­zert-Abends machen Hea­ven. Die Band spielt Par­ty- und Tanz­mu­sik der 1980-er, 1990-er und von heu­te. Am 30. Dezem­ber prä­sen­tie­ren Hea­ven vor allem Aus­schnit­te ihres Unplugged-Programms.

Danach betre­ten Lucky & The Heart­brea­kers die Büh­ne. Ange­trie­ben von einer kräf­ti­gen Rock­stim­me spielt die den Sound der 1970-er. Auch Pink Cham­pa­gne, ein ober­frän­ki­sches Gesangs­duo bestehend aus Alex­an­dra Förtsch und Kers­tin Stie­rin­ger, haben sich Bekann­tem der Rock- und Pop-Geschich­te ver­schrie­ben. Zwei­stim­mig und von einer Gitar­re beglei­tet inter­pre­tie­ren sie zeit­lo­se Songs.

Das vier­te Kon­zert der Bene­fiz-Gala im Kul­tur­bo­den gehört Rick­bop & The Hur­ri­ca­nes. Auf­ge­dreh­te Reg­ler, Schweiß, gute Lau­ne und feu­ri­ger Rock ’n‘ Roll ste­hen auf dem Pro­gramm. Etwas ruhi­ger wird es beim Auf­tritt von Ste­fa­nie Schu­bert. Mit ihren Lie­dern möch­te die Bam­ber­ger Sän­ge­rin Mut machen immer wie­der auf­zu­ste­hen. In Hall­stadt wird sie einen Ein­blick in ihr jüngst ver­öf­fent­lich­tes Album geben.

Auch Suzan Baker ist Sän­ge­rin und Song­wri­te­rin. Mit zwölf Jah­ren brach­te sie sich das Gitar­re­spie­len bei, mit Mit­te 20 grün­de­te sie die Suzan Baker Band. 2010 beschloss sie, ande­re Wege zu gehen. Seit­dem pro­du­ziert sie ihre eige­nen Songs und hat­te auf Bay­ern 1 einen Sommerhit.

Den Abschluss der Bene­fiz-Gala macht Tony Bul­luck, der als einer der inter­es­san­tes­ten Jazz- und Soul­sän­ger Deutsch­lands gilt. Eine Mischung aus Jazz, Blues, Reg­gae, Soul, Funk, Dance, Coun­try und Folk machen sein Pro­gramm aus.

Pop auf Ladinisch

Ganes

Seit mehr als zehn Jah­ren musi­zie­ren die Schwes­tern Eli­sa­beth (Gesang, Gei­ge, Hack­brett, Syn­the­si­zer) und Mar­le­ne Schu­en (Gesang, Gei­ge, Gitar­ren, Bass, Sam­ples) als Ganes. In La Val, einem Dorf in den Süd­ti­ro­ler Dolo­mi­ten, auf­ge­wach­sen, inspi­riert sie die dor­ti­ge Natur, Spra­che (Ladi­nisch) und Kul­tur bis heu­te. Zusam­men mit Nata­lie Plö­ger (Kon­tra­bass) kom­men sie jetzt nach Hall­stadt, um ihr aktu­el­les Album „Or Brüm“ vor­zu­stel­len. Wir haben Eli­sa­beth Schu­en zum Gespräch getroffen.
Wel­che Bedeu­tung hat­te für euch das musi­ka­li­sche Eltern­haus sowie die musi­ka­li­schen Erfah­run­gen in der Band von Hubert von Goi­sern bei der Grün­dung der Ganes?

Eli­sa­beth Schu­en: Unse­re Mut­ter ist eine lei­den­schaft­li­che Sän­ge­rin und hat mit uns schon als klei­ne Kin­der immer gesun­gen. Papa spiel­te in jeder frei­en Minu­te auf sei­ner Stei­ri­schen Har­mo­ni­ka. Wir haben dann bald von der Block­flö­te auf die Vio­li­nen und Cel­lo gewech­selt und haben mit unse­rem Bru­der und den Eltern von Volks­mu­sik über klas­si­sche Musik bis hin zu Gos­pel viel zusam­men gemacht. Die Lie­be zur Musik ist uns sozu­sa­gen schon ein biss­chen in die Wie­ge gelegt wor­den. Mar­le­ne war dann eini­ge Jah­re mit Hubert auf Tour, Maria und ich kamen spä­ter dazu. Wir hat­ten dort viel Zeit, unse­re eige­nen Songs aus­zu­pro­bie­ren und das war dann der Anfang der Band Ganes.

Was bedeu­tet der Bandname?

Eli­sa­beth Schu­en: Die Ganes kom­men in den ladi­ni­schen Dolo­mi­ten­sa­gen vor, die sich sozu­sa­gen direkt vor unse­rer Haus­tür abge­spielt haben. Sie sind Wald- und Was­ser­frau­en, die mit der Natur in enger Ver­bin­dung ste­hen. Außer­dem fließt der „Rü dla Gana“ direkt an unse­rem Eltern­haus vorbei.

Seit der Band­grün­dung 2010 singt ihr über­wie­gend auf Ladi­nisch. Die­se Min­der­hei­ten­spra­che ist in Ita­li­en aner­kannt und wird noch von etwa 30.000 Süd­ti­ro­le­rin­nen und Süd­ti­ro­lern gespro­chen. Was macht das Ladi­nisch für euch so besonders?

Eli­sa­beth Schu­en: Wir sind mit dem Ladi­ni­schen auf­ge­wach­sen und haben erst in der Schu­le Ita­lie­nisch und dann Deutsch gelernt. Wir sind es als Ladi­ner gewohnt, dass man uns außer­halb des Tals nicht ver­steht und wir uns des­halb immer anpas­sen müs­sen. Als Kind war das nicht immer leicht, dass man uns den Akzent in den ande­ren Spra­chen ange­hört hat, aber je älter wir wur­den, des­to mehr haben wir ver­stan­den, dass es eine gro­ße Berei­che­rung ist. Ladi­nisch ist eine wei­che Spra­che, die sich sehr gut zum Sin­gen eig­net, außer­dem ist es eine sehr bild­haf­te Spra­che, die viel mit Natur­ele­men­ten arbei­tet, um etwas zu beschreiben.

Für eine Bonus­aus­ga­be eures zwei­ten Albums „Mai Guai“ (2011) habt ihr mit dem Film­or­ches­ter Babels­berg zusam­men­ge­ar­bei­tet. Wie kam es dazu?

Eli­sa­beth Schu­en: Das war wirk­lich eine beson­de­re Erfah­rung, die wir schon in unse­ren Anfän­gen machen durf­ten. Der Musik­chef von Radio Eins Peter Rad­s­zuhn mein­te zunächst zu unse­rem Mana­ger, dass eine ladi­ni­sche Band ein­fach zu exo­tisch sei für den Sen­der. Der wie­der­um hat uns dar­über im Unwis­sen gelas­sen und ist mit uns ein­fach bei ihm in der Redak­ti­on auf­ge­kreuzt. Wir haben die Instru­men­te aus­ge­packt und gesun­gen und Peter hat uns danach ange­bo­ten ein Radio­kon­zert mit dem Babels­ber­ger Film­or­ches­ter zu spie­len. Das war eine unglaub­lich schö­ne Erfah­rung, die wir auch auf CD fest­ge­hal­ten haben.

Ende 2017 ver­ließ eure Cou­si­ne Maria Moling die Band, um sich eige­nen Pro­jek­ten zu wid­men. Sie wur­de durch Nata­lie Plö­ger ersetzt. Wel­che Bedeu­tung kommt ihr im Band­kon­text zu?

Eli­sa­beth Schu­en: Wir sind sehr glück­lich dar­über, Nata­lie gefun­den zu haben. Als Schwes­tern und Cou­si­nen waren wir es gewohnt, viel zusam­men zu sin­gen und waren sehr ein­ge­spielt. Eine neue Gana zu fin­den war des­halb gar nicht so ein­fach, denn sie muss­te dazu ja auch noch auf Ladi­nisch sin­gen. Mit Nata­lie haben wir da rich­tig Glück gehabt, denn ihre Stim­me passt unglaub­lich gut zu unse­ren. Außer­dem spielt sie Kon­tra­bass und das ist für unse­re momen­ta­ne Beset­zung mit Raf­fa­el Holz­hau­ser an den Gitar­ren und unse­ren Vio­li­nen perfekt.

2021 erschien euer sechs­tes Album „Or Brüm“. Mit wel­chem Stel­len­wert wür­det ihr das Album in eure bis­he­ri­ge Dis­ko­gra­phie einordnen?

Eli­sa­beth Schu­en: „Or Brüm“ ist ganz dem blau­en Gold gewid­met, dem Was­ser. Nach­dem wir uns von den Dolo­mi­ten­sa­gen haben inspi­rie­ren las­sen, war das als Was­ser­frau­en ein The­ma, wo wir Vie­les hin­ein­pro­ji­zie­ren konn­ten. Unser Name Ganes beruht auf Was­ser. Was­ser ist ein fas­zi­nie­ren­des Ele­ment, in all sei­nen ver­schie­de­nen For­men, Ver­än­der­bar­keit und Poe­sie. Natür­lich inter­es­siert uns Was­ser auch als Zukunfts­the­ma. Wie gehen wir mit den Res­sour­cen um, wem gehö­ren sie, kön­nen sie über­haupt jeman­dem gehö­ren, wie gehen wir mit dem Pla­ne­ten um? Es geht um eine klei­ne Schild­krö­te, mit Plas­tik in ihrem Magen, um die Odys­see und dar­um, dass wir Teil des Gan­zen sind und wenn wir das wie­der­erken­nen, uns beschützt füh­len kön­nen. „Or Brüm“ ist das ers­te Album, das wir in Eigen­re­gie pro­du­ziert und auf­ge­nom­men haben. Wir suchen immer neue Her­aus­for­de­run­gen und ler­nen stän­dig dazu. Die Songs klin­gen sehr unter­schied­lich, von pop­pig, atmo­sphä­risch bis zum Jodler.

An die­sem Album ori­en­tiert sich auch das aktu­el­le Live-Pro­gramm der Ganes. Was erwar­tet die Besu­che­rIn­nen bei eurem Auf­tritt im Kul­tur­bo­den in Hall­stadt am 10. November?

Eli­sa­beth Schu­en: Nach der lan­gen Pau­se und in die­sen Zei­ten ist Musik beson­ders wich­tig. Wir haben den Ein­druck, dass das Publi­kum unse­re Kon­zer­te sehr schätzt. Uns macht es viel Freu­de und wir hof­fen, dass trotz der schwie­ri­gen Zei­ten vie­le zu uns hinfinden.

„Wir sind beliebt, aber irrelevant“

Mäc Härder auf Tournee

Bam­bergs kaba­ret­tis­ti­sches Aushängeschild Mäc Härder ist der­zeit mit sei­nem 10. Solo­pro­gramm „Ihr könnt mich alle gern haben!“ unter­wegs. Im Vor­feld sei­nes nächsten Auf­tritts in der Regi­on, am 31. Okto­ber in Hall­stadt, haben wir ihn zum Gespräch übers Wit­ze­s­chrei­ben, das Gen­dern und die Zurückhaltung des Publi­kums getroffen.
Herr Härder, „Ihr könnt mich alle gern haben!“ ist Ihr 10. Solo­pro­gramm. Haben Sie beim Schrei­ben eher Freu­de über das Jubiläum emp­fun­den oder Druck, etwas Beson­de­res ablie­fern zu müssen?

Mäc Härder: Druck herrscht da auf kei­nen Fall – man hat ja oft genug bewie­sen, dass man es kann. Es gab sogar einen gro­ßen Vor­teil beim Schrei­ben des Pro­gramms. Wegen der Pan­de­mie und der Lock­downs habe ich mehr Zeit gehabt und auch mehr Ideen. Der Nach­teil war, und ist es immer noch, dass ich das Pro­gramm zu sel­ten spie­len kann. Ein Pro­gramm braucht 15, 20 Auf­trit­te, bis es rund läuft. Ich bin jetzt seit einem Jahr damit unter­wegs und habe die Show ins­ge­samt erst zehn oder elf Mal kom­plett gespielt.

Gehen Ihnen beim Schrei­ben die Wit­ze heu­te leich­ter von der Hand als früher?

Mäc Härder: Nein, weil man nach all den Jah­ren zu viel weiß. Ich ken­ne zu vie­le Pro­gram­me von Kol­le­gIn­nen und ich will mich auch selbst nicht wie­der­ho­len mit Num­mern und The­men von frü­he­ren Shows. Ich hät­te ger­ne manch­mal den Zau­ber, die Unbe­darft­heit des Anfangs.

Wie sieht Ihre Arbeits­wei­se beim Schrei­ben aus: Sind Sie ständig auf der Suche nach Poin­ten oder nur, wenn Sie sich an den Schreib­tisch setzen?

Mäc Härder: Mein Radar ist immer an. Ich habe so eine Stand­by-Funk­ti­on. Und wenn ich mir mehr als drei bis fünf For­mu­lie­run­gen mer­ken möchte, muss ich sie mir auf­schrei­ben. Manch­mal ste­he ich nachts dafür auf. Frü­her habe ich es mit fes­ten Schreib­tisch­zei­ten ver­sucht. Ich hat­te zum Bei­spiel drei Ideen und habe dann ange­fan­gen, sie aus­zu­ar­bei­ten. Irgend­wann waren zwei DIN A 4‑Seiten voll­ge­schrie­ben, ich brach aber trotz­dem ab, weil ich merk­te, dass das ja überhaupt nichts ist. Dann nimmt man die zwei­te Idee her und lässt es nach einer Drei­vier­tel­sei­te sein – mit noch schlim­me­rem Ergeb­nis. Bleibt noch die drit­te lau­si­ge Idee. Rich­tig frus­triert macht man sich an die ran und plötzlich wird etwas dar­aus. Das liegt aber gar nicht so sehr an der Idee, son­dern dar­an, dass ich mich ein­fach erst warm­schrei­ben muss­te. Heu­te brau­che ich die­ses Warm­schrei­ben gar nicht mehr. Ich weiß, wann genug Mate­ri­al da ist. Dann leg ich los.

Wird man nach zehn Pro­gram­men härter sich selbst gegenüber, wenn es dar­um geht, sich ein­zu­ge­ste­hen, dass eine Idee schlecht ist und man sie strei­chen sollte?

Mäc Härder: Natürlich, ganz ein­deu­tig! Man ist viel schnel­ler dabei raus­zu­wer­fen, was nicht funk­tio­niert. Auch bin ich viel schnel­ler dar­in gewor­den, Num­mern, die es zwar ins Pro­gramm geschafft haben, die auf der Bühne beim Publi­kum nicht funk­tio­nie­ren, raus­zu­schmei­ßen. Früher hätte ich so eine Num­mer noch ein hal­bes Jahr mit­ge­schleppt in der Hoff­nung, dass es mit ihr noch was wird. Es gilt der alte Spruch von Kurt Tuchol­sky: „Wat jestri­chen ist, fällt nicht durch.“

Schreibt das Leben die bes­ten Gags oder sind die­je­ni­gen bes­ser, die man sich ausdenkt?

Mäc Härder: Mit die­sem Kli­schee kom­me ich überhaupt nicht zurecht. Das Leben kann eine gute Anre­gung sein, aber es reicht so gut wie nie für eine Num­mer. Man kann hin und wie­der mal Sätze wortwörtlich übernehmen, aber den Groß­teil muss man zuspit­zen und ver­dich­ten. Kaba­rett ist eine Mischung aus Erleb­tem und Erfundenem.

Wenn Sie seit einem Jahr mit einem Pro­gramm auf Tour sind, das Sie schon vor mehr als einem Jahr, während des Lock­downs, geschrie­ben haben, sind die The­men dann noch aktuell?

Mäc Härder: Tatsächlich ja, ich muss­te kaum etwas ändern. Bei man­chen The­men weiß man ein­fach, dass sie per­spek­ti­visch ein paar Jah­re halten.

Wel­che sind die Haupt­the­men von „Ihr könnt mich alle gern haben!“?

Mäc Härder: Coro­na, die Ampel­re­gie­rung, das Fränkische und das Gendern.

Gen­dern – ein Reiz­the­ma für viele.

Mäc Härder: Ich hat­te zu die­sem The­ma eine schöne Idee für eine leich­te Mit­mach-Num­mer, bei der das Publi­kum zur Schul­klas­se wird.

Ist die Num­mer pro oder con­tra Gendern?

Mäc Härder: Letzt­end­lich pro. Das kommt wahr­schein­lich auch daher, dass ich zwei volljährige Töchter habe, die auf so etwas stark ach­ten. Dadurch bleibt man fle­xi­bel und es schafft Sicht­bar­keit. Wenn man nicht zu dog­ma­tisch ist, ist es auch nicht schwer. Selbst Bun­des­wehr­of­fi­zie­re schaf­fen es inzwi­schen, die Sol­da­tIn­nen mit „Mei­ne Damen und Her­ren“ anzusprechen.

Wie gehen Sie auf die Ampel­re­gie­rung ein?

Mäc Härder: Ich will auch hier nicht zu viel ver­ra­ten, aber ich mache das mit einer Jon­gli­er­num­mer, mit einem roten, einem grünen und einem gel­ben Ball, die einer nach dem ande­ren run­ter­fal­len. Ich muss sagen, dass die Num­mer bis­her geni­al ankommt. Vor der Bun­des­tags­wahl hat­te ich auch Söder dabei, der blau-wei­ße Ball wur­de durch einen Mozzarellakäse ersetzt.

Gibt es Bam­ber­ger The­men im Pro­gramm? Der eine oder ande­re poli­ti­sche Anlass der­zeit bestünde ja.

Mäc Härder: Ich habe für Auf­trit­te in Bam­berg einen knapp fünfminütigen Extra­teil, in dem es um loka­le The­men geht. Letzt­end­lich ehrt man ja die Kom­mu­nal­po­li­ti­ker dadurch, dass man sie sati­risch verarbeitet.

Da erübrigt sich die Fra­ge fast schon, was der fränkische Kaba­ret­tist Mäc Härder ohne Fran­ken und das Fränkische wäre.

Mäc Härder: Ich baue immer eine frän­ki­sche Num­mer ein und mache vie­le Anspie­lun­gen in mei­nen Pro­gram­men. Und einen gro­ßen Vor­teil hat das Fränkische bezie­hungs­wei­se Auf­trit­te in der Gegend aber doch: Ich kann nachts nach den Shows heim fah­ren. Wenn man wei­ter weg einen Auf­tritt hat, dort übernachtet, lernt man schnell, dass der Anblick deut­scher Fußgängerzonen im Mor­gen­grau­en nicht erqui­ckend ist.

Der Titel „Ihr könnt mich alle gern haben!“ klingt ein biss­chen nach Abschied. Ist es das letz­te Programm?

Mäc Härder: Nein, nein, weil ich schon weiß, wie mei­ne bei­den letz­ten Pro­gram­me hei­ßen wer­den. Das Vor­letz­te wird „Härder geht nicht“ hei­ßen und das letz­te dann „Härder geht doch“. Aber das heißt nicht, dass es zwi­schen die­sen bei­den und dem aktu­el­len Pro­gramm nicht noch ande­re geben wird.

Mäc Härder bleibt der Bühne also noch ein paar Jah­re erhalten?

Mäc Härder: Ja, und zwar mit der gro­ßen Hoff­nung, dass mir irgend­wann jemand sagt: „Mäc, das ist nicht mehr wit­zig“ – und dass ich dar­auf höre.

Ein Teil Ihrer Auf­trit­te besteht aus Artis­tik­num­mern wie der schon erwähnten Jon­gla­ge. Ein rela­tiv unübliches Gestal­tungs­merk­mal im Kabarett.

Mäc Härder: Ja, sehr unüblich sogar. Das ist eigent­lich ein Allein­stel­lungs­merk­mal. Oft ret­tet mich die Jon­gla­ge sogar, vor allem bei geschlos­se­nen Auf­trit­ten. Man stel­le sich ein Publi­kum aus 100 Ver­si­che­rungs­leu­ten vor. Die den­ken sich bei einem Kaba­ret­tis­ten alle: „Dumm labern können wir auch.“ Dann fan­ge ich an zu jon­glie­ren und sie sagen: „Oh, der kann ja rich­tig was!“

Im Juni waren Sie in Gha­na und sind dort vor Kin­dern auf­ge­tre­ten. Wie kam es dazu?

Mäc Härder: Ich habe mei­ne Toch­ter besucht, sie macht ein Frei­wil­li­ges Sozia­les Jahr in Gha­na. Für die Kin­der habe ich erst einen Auf­tritt auf Eng­lisch gemacht und anschlie­ßend noch einen Jon­glier- Work­shop. Es war 35 Grad heiß und wir hat­ten nur Stei­ne zur Verfügung. Aber eini­ge haben den­noch die Grund­zü­ge des Jon­glie­rens gelernt.

Auf die Gefahr hin, ein wei­te­res Kli­schee zu wie­der­ho­len: Gibt es sie die inter­na­tio­na­le Spra­che des Humors?

Mäc Härder: Mit Tex­ten ist es in die­sem Fall schwe­rer, weil Kin­der in dem Alter, in dem die­se Kin­der in Gha­na waren, also sechs oder sie­ben Jah­re, Iro­nie noch nicht ver­ste­hen. Humorverständnis fängt in etwa mit neun oder zehn Jah­ren an. Aber mit Jon­glie­ren kann man lus­ti­ge visu­el­le Effek­te erzie­len, die überall ver­stan­den werden.

Vie­le Kul­tur­schaf­fen­de kla­gen über eine gewis­se Zurückhaltung des Publi­kums, was den Besuch von Ver­an­stal­tun­gen angeht, obwohl es kei­ne Corona-Beschränkungen mehr gibt. Neh­men Sie das auch wahr?

Mäc Härder: Ja, und ich behaup­te, wir ver­lie­ren auf Dau­er ein Vier­tel unse­res Publi­kums. Die Leu­te sind träger gewor­den. Sie sind zwei Jah­re lang ohne Live-Kul­tur aus­ge­kom­men und haben sich dar­an gewöhnt. Selbst mei­ne Genera­ti­on kennt Strea­ming und Media­thek. Ich spü­re auch, dass wir KünstlerInnen an Bedeu­tung ver­lo­ren haben. Wir sind beliebt, aber irrele­vant. Berühmtere Leu­te als ich muss­ten Auf­trit­te absa­gen, weil zu weni­ge Kar­ten ver­kauft wur­den. Mich buchen frän­ki­schen Fir­men und Per­so­nen für Fei­ern und Jubi­lä­en, was mir hilft, momen­tan zu überleben.

Sie sind also mit Ihrer regio­na­len Bekannt­heit zufrieden?

Mäc Här­der: Ja. Ich bin geneigt zu sagen: Gott sei Dank bin ich nicht berühmter geworden.

Mäc Härder
Die Ampel­re­gie­rung-Jon­gla­ge-Num­mer, Foto: Bert­ram Wagner

Wann könnt ihr end­lich fried­lich sein?

Max Pro­sa auf Tournee

„Die Phan­ta­sie wird sie­gen” hieß das Album, mit dem der 1989 in Ber­lin gebo­re­ne Max Pro­sa und sei­ne Band 2012 in die Top 20 der deut­schen Album­charts star­te­ten. Zehn Jah­re nach sei­nem Durch­bruch fan­den sich Max Pro­sa und Band wie­der zusam­men, um gemein­sam ein neu­es Album auf­zu­neh­men. „Wann könnt ihr end­lich fried­lich sein?“ heißt die Plat­te, wel­che Mit­te Sep­tem­ber erschien. Mit ihr im Gepäck sind Max Pro­sa und Band wie­der live unter­wegs und kom­men am 3. Okto­ber nach Hall­stadt.
Nach dem Abitur hast du stu­diert, zwei Stu­di­en­gän­ge aber abge­bro­chen und dich kom­plett der Musik gewid­met. Hast du die­se Ent­schei­dung jemals bereut?

Max Pro­sa: Mit der Musik hat­te ich zunächst kei­nen kla­ren Lebens­weg gese­hen und daher Phy­sik und Phi­lo­so­phie stu­diert, da 2007 mei­ne Bewer­bung an der Mann­hei­mer Pop­aka­de­mie nicht erfolg­reich war. Aber die Musik kam immer wie­der, hielt mich vom Stu­di­um ab, brach­te mich an ande­re Orte und Ende 2008 war klar, dass ich die­sen Über­gang final voll­zie­hen will. Bestä­tigt hat mich dabei ein frü­he­rer Auf­ent­halt als 17-jäh­ri­ger Back­pa­cker in Irland, wo ich immer wie­der auf der Stra­ße Bob Dyl­an, John­ny Cash und The Rol­ling Stones gespielt habe, um mir die Rei­se zu finanzieren.

2010 hast du dann doch an einem Pro­jekt an der Pop­aka­de­mie teil­ge­nom­men und im Anschluss enga­gier­te dich das Manage­ment des Sän­gers Clue­so für das Vor­pro­gramm sei­ner dama­li­gen Tournee.

Max Pro­sa: Genau, das waren die ers­ten Schrit­te auf dem Weg zum Durch­bruch als deutsch­spra­chi­ger Song­wri­ter und Sänger.

Seit dei­nem Debüt „Die Phan­ta­sie wird sie­gen“ ver­bin­det dich eine Freund­schaft mit der Lie­der­ma­che­rin Dota. Wie kam es dazu?

Max Pro­sa: Sie war damals Gast­sän­ge­rin bei dem Stück „Bis nach Haus“. Es war der Beginn einer lan­gen Freund­schaft und Arbeits­ge­mein­schaft, die bis heu­te anhält. Ähn­lich ist es übri­gens auch mit der Musi­ke­rin Alin Coen.

Es folg­ten die Alben „Ran­goon“ (2013), „Kei­ner kämpft für mehr“ (2017), „Heim­kehr“ (2018), „Mit ande­ren Augen“ (2019) und „Grü­ße aus der Flut“ (2020). Gibt es dar­un­ter einen Favo­ri­ten für dich?

Max Pro­sa: Die Charts haben mich nie inter­es­siert, ich habe immer bestän­dig wei­ter­ge­ar­bei­tet und unter­schied­li­che Wege aus­pro­biert. Ich schrei­be gene­rell vie­le Stü­cke, brin­ge sie dann in die Form eines Albums und spie­le eigent­lich immer noch Stü­cke von jedem die­ser Alben live. Es kommt dabei auch dar­auf an, ob ich allei­ne, als Duo, Trio oder mit einer Band auftrete.

Was ist Geschich­te hin­ter „Wann könnt ihr end­lich fried­lich sein?“

Max Pro­sa: Die Idee war, mei­ne alte Band vom Debüt „Die Phan­ta­sie wird sie­gen“ wie­der zusam­men­zu­brin­gen. Die Beset­zung ging 2013 aus­ein­an­der, es gab Unstim­mig­kei­ten und wir waren jung, hat­ten viel vor und ich hat­te mich im Vor­feld der Auf­nah­men gefragt, was die ein­zel­nen Musi­ker heu­te wohl so machen. Ich fand sie tat­säch­lich alle wie­der, wir began­nen zu pro­ben und aus einem geplan­ten Kon­zert wur­de zunächst zwar nur ein Stream, dann aber das Album – vor allem dank der Fans, die den Stream mit der Band und mir so gelobt hat­ten. Die zehn Stü­cke zwi­schen „Asche­tanz“ und „Lee­re“ sind dann Mit­te Sep­tem­ber auf mei­nem eige­nen Label erschienen.

Wird es Sin­gle­aus­kopp­lun­gen geben?

Max Pro­sa: Die ers­te Sin­gle „Asche­tanz“ erschien bereits Anfang Sep­tem­ber, ob wei­te­re fol­gen, wer­den wir sehen. Und jetzt, so kurz nach Fer­tig­stel­lung der Pro­duk­ti­on steht mir das kom­plet­te Album sehr nah. Ich kam nur mit Ideen und Tex­ten in das Stu­dio und über­ließ der Band die Arran­ge­ments. Die­se Offen­heit für ver­schie­de­ne Rich­tun­gen kam dann auch den Musi­kern zugute.

Mit Titeln wie „Hin­un­ter in die Mie­ne“ oder „Wann könnt ihr end­lich fried­lich sein?“ triffst du zudem gesell­schaft­li­che Aussagen.

Max Pro­sa: Das stimmt wohl, aber über­zeu­gend wirkt die Leich­tig­keit und Fröh­lich­keit der Stü­cke, die für mei­ne Ver­hält­nis­se schon unge­wohnt ist.

Wie sieht das Büh­nen-Pro­gramm aus, da du ja auf Mate­ri­al von acht Alben zurück­grei­fen kannst?

Max Pro­sa: Es wird Stü­cke aus alten Alben geben, da hat die Band flei­ßig geprobt, die frü­hen Sachen kann­ten sie ja sowie­so noch. Und natür­lich aktu­el­le Titel wie „Lie­be­lei“ oder „Meis­ter­stück“.

Der Bun­des­tag hat vor Kur­zem ein neu­es Covid-19-Schutz­ge­setz für den Herbst und Win­ter ver­öf­fent­licht, vie­les bleibt aber unbe­stimmt. Mit wel­chen Erwar­tun­gen und Befürch­tun­gen gehst du als Künst­ler in die­se Jahreszeiten?

Max Pro­sa: Ich habe mir vor­ge­nom­men, die Situa­ti­on ent­spannt anzu­ge­hen und kurz­fris­tig zu ent­schei­den. Ich bin froh, dass wir unter­wegs sein kön­nen und vie­le treue Fans haben, die trotz aller Wid­rig­kei­ten zu den Kon­zer­ten kom­men und sich auf die Band und mich freuen.

Du bist 1989 gebo­ren und jetzt 33 Jah­re alt. Gab es in der Pan­de­mie­zeit der letz­ten bei­den Jah­re die Über­le­gung, eine Fami­lie zu grün­den und die eige­ne Lebens­pla­nung anzupassen?

Max Pro­sa: Ich bin bereits vor eini­gen Jah­ren zwei­fa­cher Vater gewor­den. Das hat in gewis­ser Wei­se mei­ne Ziel­stre­big­keit verändert.