Fuß­ball

Spiel­ab­brü­che: Baye­ri­sche Zah­len bestä­ti­gen deutsch­land­wei­ten Anstieg nicht

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Spielabbrüche
Foto: Pixabay
In der Sai­son 2021 /​/​2022 wur­den 911 Fuß­ball­par­tien in Deutsch­land wegen Gewalt- und/​oder Dis­kri­mi­nie­rungs­vor­fäl­len abge­bro­chen. Noch nie zuvor gab es so vie­le Spiel­ab­brü­che in einer Sai­son. In baye­ri­schen Ligen blie­ben die Zah­len aller­dings auf einem nied­ri­ge­ren Niveau und lagen deut­lich unter­halb des Durch­schnitts. Die Grün­de dafür sind aller­dings nicht voll­stän­dig klar.

Seit 2014 erhebt der Deut­sche Fuß­ball-Bund (DFB) auf Basis der Online-Spiel­be­rich­te der Unpar­tei­ischen ein Lage­bild des Ama­teur­fuß­balls. Wie der Baye­ri­sche Fuß­ball­ver­band (BFV) bekannt­gab, gab es bun­des­weit noch nie so vie­le Spiel­ab­brü­che in einer Sai­son wie in der Spiel­zeit 2021 /​/​2022. In Bay­ern habe sich die­se Ent­wick­lung aller­dings nicht bestätigt.

„Den­noch ist jeder Spiel­ab­bruch einer zu viel“, sag­te Chris­toph Kern, Prä­si­dent des BFV. „Klar ist, dass wir auch wei­ter­hin unse­re strik­te Null-Tole­ranz-Poli­tik fah­ren. Gewalt, Belei­di­gun­gen und Dis­kri­mi­nie­run­gen in jed­we­der Form haben auf unse­ren Fuß­ball­plät­zen nichts zu suchen.“

Sowohl die Gesamt­an­zahl der Spiel­ab­brü­che als auch ihr Anteil von 0,075 Pro­zent an allen erfass­ten natio­na­len Spie­len bedeu­ten Höchst­stän­de seit Beginn der Daten­er­he­bung. Im Online-Spiel­be­richt fül­len die Schieds­rich­te­rIn­nen unter „Vor­komm­nis­se“ aus, ob es wäh­rend eines Spiels zu einer Gewalt­hand­lung oder zu einer Dis­kri­mi­nie­rung kam. Ent­ge­gen des bun­des­wei­ten Anstiegs sol­cher Vor­fäl­le bewe­gen sich die Zah­len in Bay­ern aber auf kon­stant nied­ri­ge­rem Niveau im Ver­gleich zu Vor-Coro­na-Spiel­zei­ten. Ein Anstieg zeich­net sich nicht ab.

Die Grün­de der baye­ri­schen Zah­len sind nicht voll­stän­dig klar

In der Sai­son 2021 /​/​2022 kam es bay­ern­weit zu 68 Spiel­ab­brü­chen. Das sind 0,033 Pro­zent aller Spie­le. In der letz­ten Vor-Coro­na-Sai­son 2018 /​/​2019 lag der Wert der Spiel­ab­brü­che mit 0,029 Pro­zent nied­ri­ger. In der zurück­lie­gen­den Spiel­zeit haben die Schieds­rich­te­rIn­nen ins­ge­samt 449 Stö­run­gen (Gewalt und/​oder Dis­kri­mi­nie­rung) gemel­det, das heißt in 0,22 Pro­zent aller erfass­ten Spie­le. Im Umkehr­schluss bedeu­tet das, dass in Bay­ern in der abge­lau­fe­nen Spiel­zeit 99,78 Pro­zent der 207.219 erfass­ten Par­tien voll­kom­men stö­rungs­frei ver­lau­fen sind.

„Den sehr uner­freu­li­chen deutsch­land­wei­ten Trend bei den Spiel­ab­brü­chen kön­nen wir glück­li­cher­wei­se in Bay­ern nicht bestä­ti­gen“, sag­te Chris­toph Kern. „Fakt ist aber: Jede und jeder Ein­zel­ne muss grund­sätz­lich alles dafür tun, dass es erst gar nicht zu einem Spiel­ab­bruch kommt.“

Die Grün­de, aus denen es im baye­ri­schen Fuß­ball nicht so vie­le Spiel­ab­brü­che wie bun­des­weit gibt, sind indes nicht voll­stän­dig klar. „War­um wir in Bay­ern die­sen Trend der­zeit nicht ver­zeich­nen, lässt sich pau­schal nicht beur­tei­len. Wir sind durch­aus der Auf­fas­sung, dass die seit Jah­ren in Bay­ern eta­blier­ten Maß­nah­men wir­ken. Wir haben eine kon­se­quen­te sport­ge­richt­li­che Auf­ar­bei­tung im Ein­zel­fall­ver­fah­ren, eine extrem brei­te Palet­te an Sank­ti­ons­mög­lich­kei­ten, die auch Bewäh­rungs­stra­fen oder ver­pflich­ten­de Besu­che von Anti-Gewalt-Trai­nings umfasst. 

Auch haben wir ein bay­ern­weit effi­zi­en­tes und ste­tig wei­ter­ent­wi­ckel­tes Kon­flikt­ma­nage­ment, Fair-Play-Pro­jek­te und Schu­lun­gen, die im Ide­al­fall prä­ven­tiv wir­ken. Und vor allem gibt es sehr kla­re Vor­ga­ben und Schu­lun­gen, die ein hohes Maß an ein­heit­li­chem Vor­ge­hen der Schieds­rich­te­rIn­nen bewir­ken. Es wäre aber schlicht nicht ehr­lich, zu behaup­ten, dass wir damit die Zah­len im Detail erklä­ren könn­ten. Dafür gibt es ein­fach zu vie­le Fak­to­ren, die in einer kon­kre­ten Situa­ti­on zu einem Spiel­ab­bruch füh­ren kön­nen. Und auch die bes­ten Maß­nah­men kön­nen nicht alles ver­hin­dern. Auch das gehört zur Wahrheit.“

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