Große Ehre für ein tolles Tor: Marcel Spitzer vom SV Wacker Burghausen hat den „Bayern-Treffer der Saison“ 2022 // 2023 erzielt. Im
... weiter
Tor von der Mittellinie
BFV: Marcel Spitzer für „Bayern-Treffer der Saison“ ausgezeichnet
Große Ehre für ein tolles Tor: Marcel Spitzer vom SV Wacker Burghausen hat den „Bayern-Treffer der Saison“ 2022 //2023 erzielt. Im August war das Tor bereits zum Treffer des Monats gewählt worden.
Am fünften Spieltag der vergangenen Saison der Regionalliga Bayern bot das Auswärtsspiel des TSV Buchbach gegen den FC Augsburg II beim Stand von 0:0 nach 30 Minuten viele Pässe im Mittelfeld. Dann kam aber an der Mittellinie Buchbachs Innenverteidiger Marcel Spitzer an den Ball. Ein kurzer Blick Richtung Aschaffenburger Tor zeigte ihm, dass der gegnerische Torwart zu weit vor dem Kasten stand, und Spitzer hielt im Stile von Klaus Augenthaler, oder Harry Kane, drauf. Der Torwart versuchte noch, den auf sein Tor zufliegenden Ball abzuwehren, streckte sich so lang er konnte – aber vergebens. Zentimetergenau landete Spitzers Schuss zum 1:0 im Netz. Am Ende siegte Buchbach 3:1. Ein Video des Treffers gibt es hier.
Für diesen Treffer hat Marcel Spitzer, der mittlerweile für den SV Wacker Burghausen spielt, nun vom Bayerischen Fußballverband (BFV) die Auszeichnung zum „Bayern-Treffer der Saison“ 2022 //2023 erhalten. Am Rande des Regionalliga-Duells der Burghausener gegen die SpVgg Ansbach (Endstand 0:0) erhielt er die Trophäe. „Ich bin sehr stolz auf diese Auszeichnung“, sagte Spitzer. „Schon der „Bayern-Treffer des Monats“ war ein Highlight, aber das hier ist nochmal eine Stufe höher.“
Mit seinem Tor, das im August 2022 bereits zum „Bayern-Treffer des Monats“ gewählt wurde, hatte sich Spitzer bei der Wahl zum Treffer der Saison gegen neun weitere MonatssiegerInnen der abgelaufenen Spielzeit durchgesetzt.
Online-Abstimmung
In die Wertung eingeflossen waren dabei das Ergebnis einer Online-Abstimmung des BFV und des Bayerischen Rundfunks (BR). Insgesamt 15.311 Personen hatten daran teilgenommen und ihre Stimme abgegeben. Auch das Urteil einer Jury bestimmte den Treffer des Jahres mit. Dieser gehörten Weltmeister-Kapitän Philipp Lahm, BR-Sportchef Christoph Netzel, Vorjahressiegerin Amelie Zimmermann vom Freien TuS Regensburg und BFV-Präsident Christoph Kern an.
„Marcel Spitzer wie einst Augenthaler: Kurzer Blick, blitzschnelles Erkennen der Situation und dann von der Mittellinie ein Schuss wie ein Strich: Großartig. Die älteren Fußballfans haben es alle sicher noch vor Augen“, sagte BR-Sportchef Christoph Netzel. Und BFV-Präsident Christoph Kern ergänzte: „Traumtore fallen nicht nur in der Champions League oder der Bundesliga, sondern auch im Amateurfußball.“
Jeden Monat suchen der BFV und der BR das schönste Amateur-Tor aus dem Freistaat. Den ersten „Bayern-Treffer“ hat im Februar 2009 David Salatmeier vom FC Aunkirchen aus dem Fußballkreis Niederbayern Ost erzielt. Seither wurden insgesamt 130 weitere dieser Tore prämiert, Marcel Spitzer ist der 13. Preisträger beim „Bayern-Treffer der Saison“.
Bayerischer Fußballverband
BFV-Ehrenamtspreis: Rudi Völler zeichnet Freiwillige aus
Am Wochenende verleiht der Bayerische Fußballverband seinen Ehrenamtspreis an freiwillige Helferinnen und Helfer aus 22 bayerischen Fußballkreisen. Auch ein Vertreter Oberfrankens erhält einen der Preise. Stargast der Preisverleihungs-Gala ist Weltmeister Rudi Völler.
Mehrere tausend Fußballspiele finden in Bayern an einem regulären Spieltags-Wochenende statt. Möglich ist ihre Organisation unter anderem nur deswegen, weil Millionen Ehrenamtliche mithelfen, sei es als TrainerInnen, Platzwarte, Vorstände, AbteilungsleiterInnen oder SchiedsrichterInnen. Das weiß auch Weltmeister Rudi Völler, der sofort auf eine Einladung als Ehrengast einer Gala des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) zugesagt hat. Nun wird Völler am 11. November in München gemeinsam mit BFV-Präsident Christoph Kern, BFV-Vizepräsidentin Inge Pirner und Verbands-Ehrenamtsreferent Stefan Merkel Ehrenamtlichen aus den 22 bayerischen Fußballkreisen mit einem Ehrenamtspreis auszeichnen.
„Ohne ehrenamtliches Engagement wäre Amateurfußball nicht möglich“
Bereits zum 28. Mal verleiht der BFV seinen Ehrenamtspreis. Die Kreis-Ehrenamtsbeauftragten des Verbandes hatten die PreisträgerInnen im Vorfeld aus den 22 bayerischen Fußballkreisen ausgewählt. Stellvertretend für viele freiwillig engagierte VereinsmitarbeiterInnen im Freistaat werden diese nun für Verdienste in der Jugendarbeit, der Vereinsorganisation oder in der Talentförderung ausgezeichnet.
Unter ihnen befindet sich auch ein Vertreter Oberfrankens, beziehungsweise des Fußballkreises Bamberg/Bayreuth/Kulmbach. Matthias Zeilmann ist ehrenamtlich für den SV Mistelgau tätig. Die erste Frauenmannschaft des Vereins aus der Nähe von Bayreuth spielt in der Frauen Kreisliga Ost, die erste Herrenmannschaft in der Bezirksliga Oberfranken Ost.
Zusätzlich zum mit 900 Euro dotierten Ehrenamtspreis vergibt der BFV 10.000 Euro, die unter allen PreisträgerInnen aufgeteilt und für die Arbeit in ihren Vereinen vergeben werden.
„Wenn am Wochenende auf den Sportplätzen im Freistaat der Anpfiff ertönt, ist ein Großteil der Arbeit längst erledigt“, sagt Verbands-Ehrenamtsreferent Stefan Merkel. „Der Rasen ist perfekt getrimmt, Hosen, Trikots und Stutzen sind gewaschen und der Matchplan ist in Trainingseinheiten und Teambesprechungen penibel vorbereitet. Was im Hintergrund in unzähligen Stunden dafür geleistet wird, dass am Spieltag die SpielerInnen auf dem Platz glänzen können, wird oftmals übersehen, sollte aber nicht als selbstverständlich angesehen werden. Denn ohne das beeindruckende ehrenamtliche Engagement im Hintergrund wäre Amateurfußball schlicht nicht möglich.“ Deshalb gehöre die Bühne einmal im Jahr jenen, die im Stillen Woche für Woche möglichst ideale Rahmenbedingungen schaffen und dafür sorgen, dass der Ball auf den Sportplätzen in den Dörfern und Städten überhaupt rollen kann.
Die 22 KreissiegerInnen
Oberbayern
- Kreis München: Florian Skazel, FC Eintracht München
- Kreis Donau/Isar: Angela Karinscheck, Spielverein Ampertal Palzing
- Kreis Inn/Salzach: Claudia Reichert, FFC 07 Bad Aibling
- Kreis Zugspitze: Bernd Klotz, SV Mammendorf
Niederbayern
- Kreis Niederbayern Ost: Johannes Ernst, SC Zwiesel
- Kreis Niederbayern West: Martina Riedl, SV Oberglaim
Schwaben
- Kreis Augsburg: Marika Mertl, SV Thierhaupten
- Kreis Donau: Katja Lechner, SG Alerheim
- Kreis Allgäu: Herbert Steinhauser, SV Pforzen
Oberpfalz
- Kreis Amberg/Weiden: Judith Macke, DJK Seugast
- Kreis Cham/Schwandorf: Thomas Schnagl, 1. SG Regental
- Kreis Regensburg: Rudolf Arnold, TSV Aufhausen
Oberfranken
- Kreis Bamberg/Bayreuth/Kulmbach: Matthias Zeilmann, SV Mistelgau
- Kreis Coburg/Kronach/Lichtenfels: Petra Niechziol, TSV 1861 Marktzeuln
- Kreis Hof/Tirschenreuth/Wunsiedel: Heiko Losert, FCR Geroldsgrün
Mittelfranken
- Kreis Nürnberg/Frankenhöhe: Michaela Walch, ASV Fürth
- Kreis Erlangen/Pegnitzgrund: Christof Dambietz, SpVgg Dürrbrunn-Unterleinleiter
- Kreis Neumarkt/Jura: Michael Zimmermann, TSV Wolkersdorf
Unterfranken
- Kreis Würzburg: Günter Kamm, VfR Burggrumbach
- Kreis Schweinfurt: Adrian Thellmann, TSV Waigolshausen
- Kreis Aschaffenburg: Werner Müller, SG Eintracht Kleinheubach
- Kreis Rhön: Klaus Lemmer, TSV Großbardorf
0:1 gegen Spanien
UEFA Regions‘ Cup: BFV-Auswahl verpasst EM-Finale
Endstation Spanien: Die Auswahl des Bayerischen Fußballverbandes hat beim UEFA Regions‘ Cup in Spanien, der Regional-Amateur Europameisterschaft im Fußball, das Finale verpasst. Die Mannschaft verlor am 14. Juni 0:1 gegen Galizien, die Auswahl Spaniens. Dabei hätte ein Unentschieden für den Finaleinzug gereicht.
Beim UEFA Regions‘ Cup treten alle zwei Jahre in zwei Gruppen europäische Amateur-Fußballmannschaften gegeneinander an. Die Gruppenersten spielen das Finale. Die Auswahl des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) hatte sich qualifiziert, Deutschland beim Turnier zu vertreten.
Nach einem Sieg im ersten Spiel der Gruppenphase sah noch alles gut für die deutsche Mannschaft aus. 5:0 hatte sie die Vertreter der Region Zenica-Doboj aus Bosnien und Herzegowina besiegt. Auch im zweiten Spiel, gegen die Auswahl Irlands, gelang ein Sieg: 2:0. Im dritten und entscheidenden Gruppenspiel um den Finaleinzug hätte gegen die gleichplatzierten Galizier, die für den spanischen Gastgeber antraten, wegen des besseren deutschen Torverhältnisse ein Unentschieden gereicht. Das Team von BFV-Cheftrainer Engin Yanova unterlag in Villagarcia de Arousa Spanien aber mit 0:1 und verpasste somit den Finaleinzug.
„Ich kann meiner Mannschaft aber keinen Vorwurf machen“, zitiert eine Mitteilung des BFV Yanova. „Der frühe Elfmeter hat das Spiel schnell verändert, Spanien stand fortan tiefer. Wir haben alles reingeworfen, letztlich aber war trotz aller Intensität kein Durchkommen. Auch wenn die Enttäuschung jetzt überwiegt, so können wir stolz auf unsere Leistung sein. Klar ist es schade, dass wir jetzt in diesem vorgezogenen Finale ausgeschieden sind, sehr gerne wären wir hier weiter unseren Weg gegangen.“
Den Treffer für Spanien hatte bereits in der siebten Minute Alejandro Rey per Elfmeter erzielt. Im Finale trifft die Mannschaft morgen (17. Juni) auf Serbien, das sich in Gruppe B durchgesetzt hatte.
Die BFV-Mannschaft
Für die deutsche Mannschaft spielten beim UEFA Regions‘ Cup: Enrico Caruso (FC Deisenhofen), Valentin Sponer (TSV 1860 München U21), Rufus Roth (FC Ismaning), Daniel Winkler (TSV 1860 München U21), Daniel Zillner (SV Schalding-Heining), Daniel Leugner (TSV Landsberg), Nikolaos Gkasimpagiazov (FC Deisenhofen), Anthony Manuba (TSV 1865 Dachau), Ishak Karaogul (FC Ingolstadt 04 U21), Mario Götzendörfer (FC Ingolstadt U21), Samir Neziri (TSV 1860 München U21), Julian Bell (TSV 1860 München U21), Martin Mayer (FC Deisenhofen), Marcel Kosuch (TSV 1865 Dachau), Jannis Sauer (TSV Kornburg), Julian Kania (TSV Schwaben Augsburg).
Bayerischer Fußballverband
Heinrich Scholl: Seit 60 Jahren im BFV
Der Bayerische Fußballverband hat das Engagement des ehemaligen Schiedsrichters Heinrich Scholl gewürdigt. Seit 60 Jahren ist der 89-jährige Bamberger im Verband tätig.
Christoph Kern, Präsident des Bayerischen Fußballverbands (BFV), hat am Dienstag auf einer Versammlung der Schiedsrichtergruppe Bamberg das jahrzehntelange Engagement von Heinrich Scholl gewürdigt. Das gab der Verband in einer Mitteilung bekannt.
„60 Jahre Schiedsrichter, davon 30 als Vereinsfunktionär: Heinrich Scholl hat einen Großteil seines Lebens dem Amateurfußball gewidmet. Dafür gebührt ihm Respekt und Anerkennung. Mir war es deshalb auch ein persönliches Anliegen und eine große Ehre, die Laudatio für einen Schiedsrichter-Kameraden zu übernehmen, der seinem Hobby sechs Jahrzehnte treu geblieben ist. Heinrich Scholl ist damit ein echtes Vorbild für unsere Nachwuchs-Referees“, sagte Kern, der seit 1997 für den SSV Wildpoldsried selbst als Unparteiischer tätig ist. Der 89-jährige Scholl erhielt gemeinsam mit Gruppenobmann Andreas Oppelt und Manfred Neumeister (BFV-Vorsitzender im Kreis Bamberg/Bayreuth/Kulmbach) eine Verbandsplakette und eine Glastrophäe.
Kern nutzte den Gruppenabend auch, um die oberfränkischen SchiedsrichterInnen über einen bereits 2018 begonnenen Reformprozess des Schiedsrichterwesens zu informieren. Dieser habe mit einer nun beschlossenen Erhöhung der Spesen ein erstes Etappenziel erreicht.
„Die Anpassung der Spesen kann aber nur der Anfang sein, denn insbesondere der Umgang und die Anerkennung der Leistungen der Unparteiischen spielt bei Gewinnung und Erhalt neuer SchiedsrichterInnen eine entscheidende Rolle – nicht nur das Geld. Es kann nicht sein, dass junge SchiedsrichterInnen nach der erfolgreichen Ausbildung ihr Hobby vor allem deshalb frustriert aufgeben, weil sie es leid sind, sich regelmäßig den Diffamierungen auf unseren Sportplätzen auszusetzen. Wir alle sind gefordert, um das Hobby Schiedsrichter weiter attraktiv zu halten. Entscheidend ist, dass wir die erforderliche Wertschätzung zum Ausdruck bringen – Woche für Woche, Spieltag für Spieltag.“
Fußball
Spielabbrüche: Bayerische Zahlen bestätigen deutschlandweiten Anstieg nicht
In der Saison 2021 //2022 wurden 911 Fußballpartien in Deutschland wegen Gewalt- und/oder Diskriminierungsvorfällen abgebrochen. Noch nie zuvor gab es so viele Spielabbrüche in einer Saison. In bayerischen Ligen blieben die Zahlen allerdings auf einem niedrigeren Niveau und lagen deutlich unterhalb des Durchschnitts. Die Gründe dafür sind allerdings nicht vollständig klar.
Seit 2014 erhebt der Deutsche Fußball-Bund (DFB) auf Basis der Online-Spielberichte der Unparteiischen ein Lagebild des Amateurfußballs. Wie der Bayerische Fußballverband (BFV) bekanntgab, gab es bundesweit noch nie so viele Spielabbrüche in einer Saison wie in der Spielzeit 2021 //2022. In Bayern habe sich diese Entwicklung allerdings nicht bestätigt.
„Dennoch ist jeder Spielabbruch einer zu viel“, sagte Christoph Kern, Präsident des BFV. „Klar ist, dass wir auch weiterhin unsere strikte Null-Toleranz-Politik fahren. Gewalt, Beleidigungen und Diskriminierungen in jedweder Form haben auf unseren Fußballplätzen nichts zu suchen.“
Sowohl die Gesamtanzahl der Spielabbrüche als auch ihr Anteil von 0,075 Prozent an allen erfassten nationalen Spielen bedeuten Höchststände seit Beginn der Datenerhebung. Im Online-Spielbericht füllen die SchiedsrichterInnen unter „Vorkommnisse“ aus, ob es während eines Spiels zu einer Gewalthandlung oder zu einer Diskriminierung kam. Entgegen des bundesweiten Anstiegs solcher Vorfälle bewegen sich die Zahlen in Bayern aber auf konstant niedrigerem Niveau im Vergleich zu Vor-Corona-Spielzeiten. Ein Anstieg zeichnet sich nicht ab.
Die Gründe der bayerischen Zahlen sind nicht vollständig klar
In der Saison 2021 //2022 kam es bayernweit zu 68 Spielabbrüchen. Das sind 0,033 Prozent aller Spiele. In der letzten Vor-Corona-Saison 2018 //2019 lag der Wert der Spielabbrüche mit 0,029 Prozent niedriger. In der zurückliegenden Spielzeit haben die SchiedsrichterInnen insgesamt 449 Störungen (Gewalt und/oder Diskriminierung) gemeldet, das heißt in 0,22 Prozent aller erfassten Spiele. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass in Bayern in der abgelaufenen Spielzeit 99,78 Prozent der 207.219 erfassten Partien vollkommen störungsfrei verlaufen sind.
„Den sehr unerfreulichen deutschlandweiten Trend bei den Spielabbrüchen können wir glücklicherweise in Bayern nicht bestätigen“, sagte Christoph Kern. „Fakt ist aber: Jede und jeder Einzelne muss grundsätzlich alles dafür tun, dass es erst gar nicht zu einem Spielabbruch kommt.“
Die Gründe, aus denen es im bayerischen Fußball nicht so viele Spielabbrüche wie bundesweit gibt, sind indes nicht vollständig klar. „Warum wir in Bayern diesen Trend derzeit nicht verzeichnen, lässt sich pauschal nicht beurteilen. Wir sind durchaus der Auffassung, dass die seit Jahren in Bayern etablierten Maßnahmen wirken. Wir haben eine konsequente sportgerichtliche Aufarbeitung im Einzelfallverfahren, eine extrem breite Palette an Sanktionsmöglichkeiten, die auch Bewährungsstrafen oder verpflichtende Besuche von Anti-Gewalt-Trainings umfasst.
Auch haben wir ein bayernweit effizientes und stetig weiterentwickeltes Konfliktmanagement, Fair-Play-Projekte und Schulungen, die im Idealfall präventiv wirken. Und vor allem gibt es sehr klare Vorgaben und Schulungen, die ein hohes Maß an einheitlichem Vorgehen der SchiedsrichterInnen bewirken. Es wäre aber schlicht nicht ehrlich, zu behaupten, dass wir damit die Zahlen im Detail erklären könnten. Dafür gibt es einfach zu viele Faktoren, die in einer konkreten Situation zu einem Spielabbruch führen können. Und auch die besten Maßnahmen können nicht alles verhindern. Auch das gehört zur Wahrheit.“
UEFA Regions‘ Cup
Kader für Europameisterschaft der Amateure benannt
Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) hat den Kader für das Qualifikationsturnier zur Teilnahme an der Endrunde um den UEFA Regions‘ Cup nominiert. BFV-Cheftrainer Engin Yanova berief insgesamt 18 Bayernliga-Spieler aus neun Klubs ins Aufgebot für die Vorrunde der Europameisterschaft der Amateure. Mit dabei ist auch ein Bamberger Spieler.
Vom 29. September bis 5. Oktober findet südöstlich von Rom in Latina die Europameisterschaft der Amateure, der UEFA Regions‘ Cup, statt. Der BFV vertritt dabei Deutschland. Gegner für das Team von Cheftrainer Engin Yanova sind Nordmazedonien, England und Italien.
Nur der Sieger dieser Gruppe 5 qualifiziert sich im Modus „Jeder gegen Jeden“ für die Endrunde des Turniers um den UEFA Regions‘ Cup. Diese wird im Juni 2023 mit acht Teams ausgetragen.
Der UEFA Regions‘ Cup ist ein offizieller UEFA-Wettbewerb für regionale Amateur-Auswahlmannschaften aus ganz Europa. Seit 1998 wird er im Zweijahresrhythmus ausgespielt . Rekordsieger der Europameisterschaft der Amateure ist Italien mit drei Titeln. Spanien und Polen haben sich jeweils zweimal die Trophäe gesichert. Der UEFA Regions‘ Cup ist neben der UEFA Nations League der einzige UEFA-Wettbewerb, den eine deutsche Auswahlmannschaft noch nie gewinnen konnte.
Der deutsche Teilnehmer wird dabei eigentlich im Rahmen des jährlichen U18-Sichtungsturnier des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ermittelt. Der siegreiche Landesverband vertritt dann Deutschland beim darauffolgenden UEFA Regions‘ Cup. Im Jahr 2021 fand das U18-Sichtungsturnier aufgrund der Corona-Pandemie allerdings nicht statt. Der BFV hat sich daraufhin beim DFB als deutscher Vertreter beworben und bekam den Zuschlag, das heißt, der aktuelle Kader besteht nur aus bayerischen Spielern.
Ein Bamberger im Kader
Am 23. September hat der BFV diesen Kader für das Qualifikationsturnier zur Teilnahme an der Endrunde der Europameisterschaft der Amateure bekanntgegeben.
Mit Daniel Winkler, Valentin Sponer, Marco Mannhardt und Marko Zivanovic sind gleich vier Akteure der U21 des TSV 1860 München in Italien mit dabei. Die 2. Mannschaft des FC Ingolstadt 04 stellt mit Ludwig Zech, Mario Götzendorfer und Egson Gashi drei Spieler. Auch vom TSV 1865 Dachau nehmen drei Mannschaftsmitglieder an der Europameisterschaft teil, namentlich Marcel Kosuch, Anthony Manuba, Sebastian Brey. Und Bamberg ist mit Mittelfeldspieler Julian Baumgärtner vom DJK Don Bosco Bamberg vertreten.
Das Trainerteam des Bayerischen Fußball-Verbandes um Engin Yanova hat vor der Bekanntgabe des letztendlichen Kaders mehr als 50 Bayernliga-Partien besucht und so Spieler aller 36 Klubs gesichtet. Laut UEFA-Reglement dürfen die Akteure im Alter zwischen 19 und 40 Jahre maximal in der Bayernliga spielen. Sie müssen seit zwei Jahren in Bayern aktiv sein und dürfen in ihrer Laufbahn noch nicht als Profi aktiv gewesen sein.
BFV setzt auf junge Spieler
„Dass wir die Sache sehr ernst nehmen, unterstreicht schon allein die Tatsache, dass wir so oft unterwegs waren, um den bestmöglichen Kader zu sichten”, sagte Engin Yanova. „Um am Ende auch für die Spieler einen Effekt der Nachhaltigkeit zu erzielen, war es uns wichtig, vor allem junge Spieler im Kader zu haben, die aus dem Juniorenbereich kommen und noch nicht so lange bei den Männern spielen. Sie haben noch einen Weg vor sich und sollen dafür etwas von diesem Turnier mitnehmen. Dabei helfen uns eben auch erfahrene Spieler wie Sebastian Brey, der schon mal dabei war, oder Martin Mayer mit seinen 35 Jahren.“
Yanova hat die BFV-Auswahl bereits zweimal bei der Europameisterschaft der Amateure betreut. 2018 setzte sich Deutschland als Gastgeber auf in Bayern in der Qualifikation durch. Auch im Jahr schaffte es die Auswahl beim Endturnier um den UEFA Regions’ Cup bis ins Finale, unterlag in Burghausen aber Polen mit 2:3.
„Das war das bis dato beste Abschneiden einer deutschen Mannschaft in der Historie des bedeutendsten Turniers für Amateure in Europa“, sagt BFV-Schatzmeister und Delegationsleiter Jürgen Faltenbacher. „Wir freuen uns, dass wir jetzt wieder die deutschen Farben vertreten dürfen. Natürlich wollen wir uns wieder für die Endrunde qualifizieren, wenngleich sportliche Prognosen sehr schwer zu treffen sind. Mit Italien, England und Nordmazedonien haben wir aber auf jeden Fall eine namhafte Gruppe erwischt.“
Der BFV-Kader der Europameisterschaft der Amateure
Tor: Enrico Caruso (FC Deisenhofen) und Ludwig Zech (FC Ingolstadt 04 U21).
Abwehr: Flemming Schug (FC Memmingen), Mathias Bauer (FC Memmingen), Daniel Winkler (TSV 1860 München U21), Valentin Sponer (TSV 1860 München U21), Anthony Manuba (TSV 1865 Dachau), Sebastian Brey (TSV 1865 Dachau) und Nicolai Oppelt (TSV Kornburg).
Mittelfeld: Marco Mannhardt (TSV 1860 München U21), Martin Mayer (FC Deisenhofen), Rufus Roth (FC Ismaning), Mario Götzendörfer (FC Ingolstadt 04 U21), Marcel Kosuch (TSV 1865 Dachau) und Julian Baumgärtner (DJK Don Bosco Bamberg).
Sturm: Egson Gashi (FC Ingolstadt 04 U21), Yannick Frey (SpVgg Bayern Hof), Marko Zivanovic (TSV 1860 München U21).
Bayerischer Fußball-Verband
Silke Raml ist neue stellvertretende Präsidentin
Das Präsidium des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) hat in seiner jüngsten Sitzung Silke Raml zur stellvertretenden BFV-Präsidentin ernannt.
Wie der BFV in einer Mitteilung Anfang der Woche bekanntgab, hat der Bayerische Fußball-Verband Silke Raml zur Stellvertreterin von Präsident Christoph Kern bestimmt. Dieser freue sich auf eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit. „Silke Raml hat über viele Jahre ihre Expertise an sehr vielen Stellen beim BFV eingebracht. Das sind beste Voraussetzungen für ein zielführendes Miteinander im Sinne des bayerischen Amateurfußballs“, sagte Kern auf der Präsidiumssitzung.
Silke Raml bedankte sich für das Vertrauen und sagte: „Ich sehe der sicherlich spannenden Aufgabe als Stellvertreterin von Christoph Kern an exponierter Stelle voller Freude entgegen.“
Die Vize-Präsidentin aus dem niederbayerischen Straubing war von 2006 bis 2008 Beisitzerin im Bezirks-Frauen- und Mädchen-Ausschuss des Bayerischen Fußball-Verbandes. Dort übernahm sie im Anschluss den Vorsitz und war ab 2011 auch Mitglied im Frauen- und Mädchen-Ausschuss auf Landesebene.
2013 übernahm Raml auch Verantwortung auf nationaler Ebene als Mitglied im DFB-Ausschuss für Frauen und Mädchen. Auf dem Bundestag 2019 wurde sie zur Vorsitzenden des Ausschusses gewählt und 2022 in diesem Amt bestätigt.
Ebenso gehört Raml zum Kreis der Initiatoren des „BFV-Leadership-Programms für Frauen“. Dieser soll noch mehr Frauen auf Führungsaufgaben im Fußball vorbereiten und die Diversität beim DFB weiter vorantreiben. Die 47-Jährige Raml ist zudem seit 1. Juli 2022 Mitglied in der Kommission für Frauenfußball der Europäischen Fußball-Union.
Bayerischer Fußballverband
Ab 1. September rollt der Ball wieder – wahrscheinlich
Die 1. und 2. Fußballbundesliga haben den Spielbetrieb nach mehrmonatiger Pause mittlerweile wieder aufgenommen, die 3. Liga folgte am Wochenende. Alle Ligen darunter müssen noch ein wenig warten, ehe sie wieder auf die Plätze können. Während in anderen Bundesländern noch diskutiert wird, wann die jeweiligen Regional‑, Verbands‑, Ober‑, Landes‑, Bezirks- und Kreisligen und so weiter wieder spielen werden, hat der Bayerische Fußballverband (BFV) keine Zeit verloren und die Wiederaufnahme seiner Ligen für den 1. September eingeplant. Lukas Kachelmann, Bezirksgeschäftsstellenleiter des BFV für Oberfranken, hat mit uns über die Gründe für diese Eile, über eine trotz allem mangelnde Gewissheit und über Auf- und Absteiger gesprochen.
Welche sind die häufigsten Anfragen oder Sorgen, mit denen sich die Vereine des BFV derzeit an Sie wenden?
Lukas Kachelmann: Es geht aktuell vor allem darum, wie eingeschränktes Training unter den Maßgaben der Bayerischen Staatsregierung stattfinden kann. Hier gibt es auf www.bfv.de einen umfangreichen und fortlaufend aktualisierten Leitfaden des BFV, der die Vorgaben der Staatsregierung beinhaltet und gleichzeitig in Praxisbeispielen unserer BFV-Trainer aufzeigt, wie sich das umsetzen lässt. Wir möchten an dieser Stelle auch noch einmal klarstellen, dass die Rahmenbedingungen, unter denen Fußballtraining in Bayern stattfindet, nicht der BFV festlegt, sondern es sich hierbei um staatliche Vorgaben handelt. Was den aktuell ausgesetzten Spielbetrieb angeht, so erhalten wir viele Fragen in Sachen Spielerwechsel. Auch hier arbeitet die eingesetzte Lösungs-Arbeitsgruppe sehr intensiv, setzt sich mit den jüngsten Beschlüssen des Außerordentlichen DFB-Bundestages auseinander und wird bis Anfang Juni Entscheidungen treffen. Wichtig dabei ist der maximale Schutz der Vereine.
Warum hat der BFV entschieden, die Saison 2020 /2021 zu Ende zu spielen?
Lukas Kachelmann: Wir wollen keine Geisterspiele, wir wollen keine juristischen Streitigkeiten, wir wollen den fairen Wettbewerb und Entscheidungen auf dem Platz – nicht am grünen Tisch! Da aktuell aber niemand mit Gewissheit sagen kann, ob tatsächlich ab dem 1. September 2020 wieder gespielt werden kann, brauchen wir eine Lösung mit größtmöglicher Flexibilität. Für den BFV gibt es genau aus diesem Grund auch keine Alternative zum Vorschlag, die aktuelle Saison in jedem Fall zu Ende zu spielen, sobald das wieder möglich ist. Das haben auch mehr als zwei Drittel der bayerischen Vereine in einem Meinungsbild so klar zum Ausdruck gebracht. Die Zeit ist nicht einfach, weil wir wissen, dass sämtliche Lösungen im Umgang mit dieser Saison Nebenwirkungen mit sich bringen. Natürlich auch unser Weg. Wir sind aber nach wie vor davon überzeugt, dass das vorgeschlagene Modell unter Abwägung aller Fragen die bestmögliche Lösung darstellt.
Bis wann möchten Sie die Saison beendet haben?
Lukas Kachelmann: Das entscheidende Datum ist der 1. Juli 2021 – bis zu diesem Zeitpunkt soll alles wieder normal laufen. Wie der Weg dorthin im Detail aussehen wird, sprich, was nach der Beendigung der jetzt unterbrochenen Saison zeitlich noch möglich ist, lässt sich nicht abschließend sagen. Entscheidend wird sein, ob wir auch zum 1. September wieder in den Spielbetrieb einsteigen können. An diesen Modellen arbeitet aktuell die entsprechende Lösungs-AG. Fakt ist, dass wir in jedem Fall die Saison 2019/2020 zu Ende spielen werden.
Andere Landesverbände warten mit der Entscheidung, ihre Ligen fortzusetzen, noch ab. Warum hat sich der BFV schon verhältnismäßig früh festgelegt?
Lukas Kachelmann: Es war der Wunsch der Vereine, frühzeitig Klarheit zu haben. Diese Klarheit besteht, weil wir festgelegt haben, dass wir die Saison nicht vor dem 1. September 2020 fortsetzen werden. Es kommt auf die staatliche Verfügungslage an, wann wir wieder spielen werden. Aber Fakt ist, dass alle bis zum 1. September die gewünschte Planungssicherheit haben. Wir verstehen die Menschen, die jetzt schnell den Abbruch und ein Umdenken fordern – das ist für unseren Geschmack aber zu kurz gedacht. Da fehlt der zweite Blick. Denn dort, wo jetzt genau das gemacht wird, steht der Ärger für unser Verständnis erst noch ins Haus, wenn die Frage nach der Wertung geklärt werden muss. Da wird es keine überragende Mehrheit geben, wir sind sogar davon überzeugt, dass am Ende die Mehrheit leer ausgehen wird. Nur Aufsteiger, aber keine Absteiger? Quotienten-Regelung zur Wertung heranziehen? Oder den aktuellen Tabellenstand? Vielleicht doch die Hinrunden-Tabelle werten? Diese Fragen wird jeder für sich anders bewerten, aber keine Lösung wird die breite Masse auf sich vereinen. Deswegen sind wir für die vorgenannte Entscheidung auf dem Platz. Dort gehören sportliche Fragen beantwortet.
Die Saison 2020 /2021 der 3. Bundesliga startet am 24. Juli. Wenn die bayerischen Ligen, insbesondere die Regionalliga, erst am 1. September starten, kommt es zu Überschneidungen und beispielsweise Aufsteiger von Regionalliga in 3. Liga sind noch nicht ermittelt. Wie werden Sie damit umgehen?
Lukas Kachelmann: Wir haben immer klar gemacht, dass die Regionalliga gesondert betrachtet wird. Entsprechend haben wir gehandelt und auch schon eine Regelung getroffen. Aus der Regionalliga Bayern wird der Klub zur Teilnahme an der Drittliga-Saison 2020/2021 beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) gemeldet, der sportlich zum Datum des Ablaufs der Meldefrist an der Tabellenspitze steht. Gleiches gilt für den bayerischen Startplatz in der ersten DFB-Pokal-Hauptrunde 2020/2021, der dem Bayerischen Amateurmeister als bestem Amateurteam (Zweitvertretungen von Profiklubs ausgenommen) aus der Regionalliga Bayern zusteht. Vom BFV wird dem DFB auch hier der Verein gemeldet, der sportlich zum Datum des Ablaufs der Meldefrist das in der Tabelle bestplatzierte Amateurteam stellt.
Wie sieht das Sicherheits- bzw. Hygienekonzept des BFV aus?
Lukas Kachelmann: Es berücksichtigt die staatlichen Vorgaben. Nochmals: Die Regelungen trifft nicht der BFV, sondern die Staatsregierung und die zuständigen Ministerien. Und aktuell ist ein Spielbetrieb sowie Training mit Kontakt nicht gestattet. Derzeit ist Training ohne Kontakt und mit Abstandsregeln möglich. Hierzu gibt es den BFV-Leitfaden für die Vereine.
Was passiert, wenn durch eine weitere Infektionswelle die Saison am 1. September nicht fortgesetzt werden kann oder später wieder unterbrochen werden muss?
Lukas Kachelmann: Das ist ja genau der große Vorteil unseres Weges, der ein Höchstmaß an Flexibilität bietet. Sollte erst später gespielt werden können oder eine weitere Unterbrechung verfügt werden, müssten wir nochmals unterbrechen. Wir sind aber sicher, dass wir zumindest die jetzt unterbrochene Saison bis zum 1. Juli 2021 auf sportlichem Wege zu Ende bringen können. Was machen denn dann die Verbände, die jetzt abgebrochen haben, wenn eine zweite Welle kommt oder der Start erst im November oder gar erst im März nächsten Jahres möglich ist? Wir haben darauf Antworten.