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Bayerischer Fußballverband

Tor von der Mittellinie

BFV: Mar­cel Spit­zer für „Bay­ern-Tref­fer der Sai­son“ ausgezeichnet

Gro­ße Ehre für ein tol­les Tor: Mar­cel Spit­zer vom SV Wacker Burg­hau­sen hat den „Bay­ern-Tref­fer der Sai­son“ 2022 /​/​2023 erzielt. Im August war das Tor bereits zum Tref­fer des Monats gewählt worden.

Am fünf­ten Spiel­tag der ver­gan­ge­nen Sai­son der Regio­nal­li­ga Bay­ern bot das Aus­wärts­spiel des TSV Buch­bach gegen den FC Augs­burg II beim Stand von 0:0 nach 30 Minu­ten vie­le Päs­se im Mit­tel­feld. Dann kam aber an der Mit­tel­li­nie Buch­bachs Innen­ver­tei­di­ger Mar­cel Spit­zer an den Ball. Ein kur­zer Blick Rich­tung Aschaf­fen­bur­ger Tor zeig­te ihm, dass der geg­ne­ri­sche Tor­wart zu weit vor dem Kas­ten stand, und Spit­zer hielt im Sti­le von Klaus Augen­tha­ler, oder Har­ry Kane, drauf. Der Tor­wart ver­such­te noch, den auf sein Tor zuflie­gen­den Ball abzu­weh­ren, streck­te sich so lang er konn­te – aber ver­ge­bens. Zen­ti­me­ter­ge­nau lan­de­te Spit­zers Schuss zum 1:0 im Netz. Am Ende sieg­te Buch­bach 3:1. Ein Video des Tref­fers gibt es hier.

Für die­sen Tref­fer hat Mar­cel Spit­zer, der mitt­ler­wei­le für den SV Wacker Burg­hau­sen spielt, nun vom Baye­ri­schen Fuß­ball­ver­band (BFV) die Aus­zeich­nung zum „Bay­ern-Tref­fer der Sai­son“ 2022 /​/​2023 erhal­ten. Am Ran­de des Regio­nal­li­ga-Duells der Burg­hau­se­ner gegen die SpVgg Ans­bach (End­stand 0:0) erhielt er die Tro­phäe. „Ich bin sehr stolz auf die­se Aus­zeich­nung“, sag­te Spit­zer. „Schon der „Bay­ern-Tref­fer des Monats“ war ein High­light, aber das hier ist noch­mal eine Stu­fe höher.“

Mit sei­nem Tor, das im August 2022 bereits zum „Bay­ern-Tref­fer des Monats“ gewählt wur­de, hat­te sich Spit­zer bei der Wahl zum Tref­fer der Sai­son gegen neun wei­te­re Monats­sie­ge­rIn­nen der abge­lau­fe­nen Spiel­zeit durchgesetzt.

Online-Abstim­mung

In die Wer­tung ein­ge­flos­sen waren dabei das Ergeb­nis einer Online-Abstim­mung des BFV und des Baye­ri­schen Rund­funks (BR). Ins­ge­samt 15.311 Per­so­nen hat­ten dar­an teil­ge­nom­men und ihre Stim­me abge­ge­ben. Auch das Urteil einer Jury bestimm­te den Tref­fer des Jah­res mit. Die­ser gehör­ten Welt­meis­ter-Kapi­tän Phil­ipp Lahm, BR-Sport­chef Chris­toph Net­zel, Vor­jah­res­sie­ge­rin Ame­lie Zim­mer­mann vom Frei­en TuS Regens­burg und BFV-Prä­si­dent Chris­toph Kern an.

„Mar­cel Spit­zer wie einst Augen­tha­ler: Kur­zer Blick, blitz­schnel­les Erken­nen der Situa­ti­on und dann von der Mit­tel­li­nie ein Schuss wie ein Strich: Groß­ar­tig. Die älte­ren Fuß­ball­fans haben es alle sicher noch vor Augen“, sag­te BR-Sport­chef Chris­toph Net­zel. Und BFV-Prä­si­dent Chris­toph Kern ergänz­te: „Traum­to­re fal­len nicht nur in der Cham­pi­ons League oder der Bun­des­li­ga, son­dern auch im Amateurfußball.“

Jeden Monat suchen der BFV und der BR das schöns­te Ama­teur-Tor aus dem Frei­staat. Den ers­ten „Bay­ern-Tref­fer“ hat im Febru­ar 2009 David Salat­mei­er vom FC Aun­kir­chen aus dem Fuß­ball­kreis Nie­der­bay­ern Ost erzielt. Seit­her wur­den ins­ge­samt 130 wei­te­re die­ser Tore prä­miert, Mar­cel Spit­zer ist der 13. Preis­trä­ger beim „Bay­ern-Tref­fer der Saison“.

Baye­ri­scher Fußballverband

BFV-Ehren­amts­preis: Rudi Völ­ler zeich­net Frei­wil­li­ge aus

Am Wochen­en­de ver­leiht der Baye­ri­sche Fuß­ball­ver­band sei­nen Ehren­amts­preis an frei­wil­li­ge Hel­fe­rin­nen und Hel­fer aus 22 baye­ri­schen Fuß­ball­krei­sen. Auch ein Ver­tre­ter Ober­fran­kens erhält einen der Prei­se. Star­gast der Preis­ver­lei­hungs-Gala ist Welt­meis­ter Rudi Völler.

Meh­re­re tau­send Fuß­ball­spie­le fin­den in Bay­ern an einem regu­lä­ren Spiel­tags-Wochen­en­de statt. Mög­lich ist ihre Orga­ni­sa­ti­on unter ande­rem nur des­we­gen, weil Mil­lio­nen Ehren­amt­li­che mit­hel­fen, sei es als Trai­ne­rIn­nen, Platz­war­te, Vor­stän­de, Abtei­lungs­lei­te­rIn­nen oder Schieds­rich­te­rIn­nen. Das weiß auch Welt­meis­ter Rudi Völ­ler, der sofort auf eine Ein­la­dung als Ehren­gast einer Gala des Baye­ri­schen Fuß­ball-Ver­ban­des (BFV) zuge­sagt hat. Nun wird Völ­ler am 11. Novem­ber in Mün­chen gemein­sam mit BFV-Prä­si­dent Chris­toph Kern, BFV-Vize­prä­si­den­tin Inge Pir­ner und Ver­bands-Ehren­amts­re­fe­rent Ste­fan Mer­kel Ehren­amt­li­chen aus den 22 baye­ri­schen Fuß­ball­krei­sen mit einem Ehren­amts­preis auszeichnen.

„Ohne ehren­amt­li­ches Enga­ge­ment wäre Ama­teur­fuß­ball nicht möglich“

Bereits zum 28. Mal ver­leiht der BFV sei­nen Ehren­amts­preis. Die Kreis-Ehren­amts­be­auf­trag­ten des Ver­ban­des hat­ten die Preis­trä­ge­rIn­nen im Vor­feld aus den 22 baye­ri­schen Fuß­ball­krei­sen aus­ge­wählt. Stell­ver­tre­tend für vie­le frei­wil­lig enga­gier­te Ver­eins­mit­ar­bei­te­rIn­nen im Frei­staat wer­den die­se nun für Ver­diens­te in der Jugend­ar­beit, der Ver­eins­or­ga­ni­sa­ti­on oder in der Talent­för­de­rung ausgezeichnet.

Unter ihnen befin­det sich auch ein Ver­tre­ter Ober­fran­kens, bezie­hungs­wei­se des Fuß­ball­krei­ses Bamberg/​Bayreuth/​Kulmbach. Mat­thi­as Zeil­mann ist ehren­amt­lich für den SV Mis­tel­gau tätig. Die ers­te Frau­en­mann­schaft des Ver­eins aus der Nähe von Bay­reuth spielt in der Frau­en Kreis­li­ga Ost, die ers­te Her­ren­mann­schaft in der Bezirks­li­ga Ober­fran­ken Ost.

Zusätz­lich zum mit 900 Euro dotier­ten Ehren­amts­preis ver­gibt der BFV 10.000 Euro, die unter allen Preis­trä­ge­rIn­nen auf­ge­teilt und für die Arbeit in ihren Ver­ei­nen ver­ge­ben werden.

„Wenn am Wochen­en­de auf den Sport­plät­zen im Frei­staat der Anpfiff ertönt, ist ein Groß­teil der Arbeit längst erle­digt“, sagt Ver­bands-Ehren­amts­re­fe­rent Ste­fan Mer­kel. „Der Rasen ist per­fekt getrimmt, Hosen, Tri­kots und Stut­zen sind gewa­schen und der Match­plan ist in Trai­nings­ein­hei­ten und Team­be­spre­chun­gen peni­bel vor­be­rei­tet. Was im Hin­ter­grund in unzäh­li­gen Stun­den dafür geleis­tet wird, dass am Spiel­tag die Spie­le­rIn­nen auf dem Platz glän­zen kön­nen, wird oft­mals über­se­hen, soll­te aber nicht als selbst­ver­ständ­lich ange­se­hen wer­den. Denn ohne das beein­dru­cken­de ehren­amt­li­che Enga­ge­ment im Hin­ter­grund wäre Ama­teur­fuß­ball schlicht nicht mög­lich.“ Des­halb gehö­re die Büh­ne ein­mal im Jahr jenen, die im Stil­len Woche für Woche mög­lichst idea­le Rah­men­be­din­gun­gen schaf­fen und dafür sor­gen, dass der Ball auf den Sport­plät­zen in den Dör­fern und Städ­ten über­haupt rol­len kann.

Die 22 KreissiegerInnen

Ober­bay­ern

  • Kreis Mün­chen: Flo­ri­an Ska­zel, FC Ein­tracht München
  • Kreis Donau/​Isar: Ange­la Karin­scheck, Spiel­ver­ein Amper­tal Palzing
  • Kreis Inn/​Salzach: Clau­dia Rei­chert, FFC 07 Bad Aibling
  • Kreis Zug­spit­ze: Bernd Klotz, SV Mammendorf

Nie­der­bay­ern

  • Kreis Nie­der­bay­ern Ost: Johan­nes Ernst, SC Zwiesel
  • Kreis Nie­der­bay­ern West: Mar­ti­na Riedl, SV Oberglaim

Schwa­ben

  • Kreis Augs­burg: Mari­ka Mertl, SV Thierhaupten
  • Kreis Donau: Kat­ja Lech­ner, SG Alerheim
  • Kreis All­gäu: Her­bert Stein­hau­ser, SV Pforzen

Ober­pfalz

  • Kreis Amberg/​Weiden: Judith Macke, DJK Seugast
  • Kreis Cham/​Schwandorf: Tho­mas Schnagl, 1. SG Regental
  • Kreis Regens­burg: Rudolf Arnold, TSV Aufhausen

Ober­fran­ken

  • Kreis Bamberg/​Bayreuth/​Kulmbach: Mat­thi­as Zeil­mann, SV Mistelgau
  • Kreis Coburg/​Kronach/​Lichtenfels: Petra Niech­zi­ol, TSV 1861 Marktzeuln
  • Kreis Hof/​Tirschenreuth/​Wunsiedel: Hei­ko Losert, FCR Geroldsgrün

Mit­tel­fran­ken

  • Kreis Nürnberg/​Frankenhöhe: Michae­la Walch, ASV Fürth
  • Kreis Erlangen/​Pegnitzgrund: Chris­tof Dam­bietz, SpVgg Dürrbrunn-Unterleinleiter
  • Kreis Neumarkt/​Jura: Micha­el Zim­mer­mann, TSV Wolkersdorf

Unter­fran­ken

  • Kreis Würz­burg: Gün­ter Kamm, VfR Burggrumbach
  • Kreis Schwein­furt: Adri­an Thell­mann, TSV Waigolshausen
  • Kreis Aschaf­fen­burg: Wer­ner Mül­ler, SG Ein­tracht Kleinheubach
  • Kreis Rhön: Klaus Lem­mer, TSV Großbardorf

0:1 gegen Spanien

UEFA Regi­ons‘ Cup: BFV-Aus­wahl ver­passt EM-Finale

End­sta­ti­on Spa­ni­en: Die Aus­wahl des Baye­ri­schen Fuß­ball­ver­ban­des hat beim UEFA Regi­ons‘ Cup in Spa­ni­en, der Regio­nal-Ama­teur Euro­pa­meis­ter­schaft im Fuß­ball, das Fina­le ver­passt. Die Mann­schaft ver­lor am 14. Juni 0:1 gegen Gali­zi­en, die Aus­wahl Spa­ni­ens. Dabei hät­te ein Unent­schie­den für den Final­ein­zug gereicht.

Beim UEFA Regi­ons‘ Cup tre­ten alle zwei Jah­re in zwei Grup­pen euro­päi­sche Ama­teur-Fuß­ball­mann­schaf­ten gegen­ein­an­der an. Die Grup­pen­ers­ten spie­len das Fina­le. Die Aus­wahl des Baye­ri­schen Fuß­ball-Ver­ban­des (BFV) hat­te sich qua­li­fi­ziert, Deutsch­land beim Tur­nier zu ver­tre­ten.

Nach einem Sieg im ers­ten Spiel der Grup­pen­pha­se sah noch alles gut für die deut­sche Mann­schaft aus. 5:0 hat­te sie die Ver­tre­ter der Regi­on Zeni­ca-Doboj aus Bos­ni­en und Her­ze­go­wi­na besiegt. Auch im zwei­ten Spiel, gegen die Aus­wahl Irlands, gelang ein Sieg: 2:0. Im drit­ten und ent­schei­den­den Grup­pen­spiel um den Final­ein­zug hät­te gegen die gleich­plat­zier­ten Gali­zier, die für den spa­ni­schen Gast­ge­ber antra­ten, wegen des bes­se­ren deut­schen Tor­ver­hält­nis­se ein Unent­schie­den gereicht. Das Team von BFV-Chef­trai­ner Engin Yano­va unter­lag in Vil­lag­ar­cia de Arou­sa Spa­ni­en aber mit 0:1 und ver­pass­te somit den Finaleinzug.

„Ich kann mei­ner Mann­schaft aber kei­nen Vor­wurf machen“, zitiert eine Mit­tei­lung des BFV Yano­va. „Der frü­he Elf­me­ter hat das Spiel schnell ver­än­dert, Spa­ni­en stand fort­an tie­fer. Wir haben alles rein­ge­wor­fen, letzt­lich aber war trotz aller Inten­si­tät kein Durch­kom­men. Auch wenn die Ent­täu­schung jetzt über­wiegt, so kön­nen wir stolz auf unse­re Leis­tung sein. Klar ist es scha­de, dass wir jetzt in die­sem vor­ge­zo­ge­nen Fina­le aus­ge­schie­den sind, sehr ger­ne wären wir hier wei­ter unse­ren Weg gegangen.“

Den Tref­fer für Spa­ni­en hat­te bereits in der sieb­ten Minu­te Ale­jan­dro Rey per Elf­me­ter erzielt. Im Fina­le trifft die Mann­schaft mor­gen (17. Juni) auf Ser­bi­en, das sich in Grup­pe B durch­ge­setzt hatte.

Die BFV-Mann­schaft

Für die deut­sche Mann­schaft spiel­ten beim UEFA Regi­ons‘ Cup: Enri­co Caru­so (FC Dei­sen­ho­fen), Valen­tin Spo­ner (TSV 1860 Mün­chen U21), Rufus Roth (FC Isma­ning), Dani­el Wink­ler (TSV 1860 Mün­chen U21), Dani­el Zill­ner (SV Schal­ding-Hei­ning), Dani­el Leug­ner (TSV Lands­berg), Niko­la­os Gka­sim­pa­gi­a­zov (FC Dei­sen­ho­fen), Antho­ny Manu­ba (TSV 1865 Dach­au), Ishak Karao­gul (FC Ingol­stadt 04 U21), Mario Göt­zen­dör­fer (FC Ingol­stadt U21), Samir Nezi­ri (TSV 1860 Mün­chen U21), Juli­an Bell (TSV 1860 Mün­chen U21), Mar­tin May­er (FC Dei­sen­ho­fen), Mar­cel Kosuch (TSV 1865 Dach­au), Jan­nis Sau­er (TSV Korn­burg), Juli­an Kania (TSV Schwa­ben Augsburg).

Baye­ri­scher Fußballverband

Hein­rich Scholl: Seit 60 Jah­ren im BFV

Der Baye­ri­sche Fuß­ball­ver­band hat das Enga­ge­ment des ehe­ma­li­gen Schieds­rich­ters Hein­rich Scholl gewür­digt. Seit 60 Jah­ren ist der 89-jäh­ri­ge Bam­ber­ger im Ver­band tätig.

Chris­toph Kern, Prä­si­dent des Baye­ri­schen Fuß­ball­ver­bands (BFV), hat am Diens­tag auf einer Ver­samm­lung der Schieds­rich­ter­grup­pe Bam­berg das jahr­zehn­te­lan­ge Enga­ge­ment von Hein­rich Scholl gewür­digt. Das gab der Ver­band in einer Mit­tei­lung bekannt.

„60 Jah­re Schieds­rich­ter, davon 30 als Ver­eins­funk­tio­när: Hein­rich Scholl hat einen Groß­teil sei­nes Lebens dem Ama­teur­fuß­ball gewid­met. Dafür gebührt ihm Respekt und Aner­ken­nung. Mir war es des­halb auch ein per­sön­li­ches Anlie­gen und eine gro­ße Ehre, die Lau­da­tio für einen Schieds­rich­ter-Kame­ra­den zu über­neh­men, der sei­nem Hob­by sechs Jahr­zehn­te treu geblie­ben ist. Hein­rich Scholl ist damit ein ech­tes Vor­bild für unse­re Nach­wuchs-Refe­rees“, sag­te Kern, der seit 1997 für den SSV Wild­polds­ried selbst als Unpar­tei­ischer tätig ist. Der 89-jäh­ri­ge Scholl erhielt gemein­sam mit Grup­pen­ob­mann Andre­as Oppelt und Man­fred Neu­meis­ter (BFV-Vor­sit­zen­der im Kreis Bamberg/​Bayreuth/​Kulmbach) eine Ver­bands­pla­ket­te und eine Glastrophäe.

Kern nutz­te den Grup­pen­abend auch, um die ober­frän­ki­schen Schieds­rich­te­rIn­nen über einen bereits 2018 begon­ne­nen Reform­pro­zess des Schieds­rich­ter­we­sens zu infor­mie­ren. Die­ser habe mit einer nun beschlos­se­nen Erhö­hung der Spe­sen ein ers­tes Etap­pen­ziel erreicht.

„Die Anpas­sung der Spe­sen kann aber nur der Anfang sein, denn ins­be­son­de­re der Umgang und die Aner­ken­nung der Leis­tun­gen der Unpar­tei­ischen spielt bei Gewin­nung und Erhalt neu­er Schieds­rich­te­rIn­nen eine ent­schei­den­de Rol­le – nicht nur das Geld. Es kann nicht sein, dass jun­ge Schieds­rich­te­rIn­nen nach der erfolg­rei­chen Aus­bil­dung ihr Hob­by vor allem des­halb frus­triert auf­ge­ben, weil sie es leid sind, sich regel­mä­ßig den Dif­fa­mie­run­gen auf unse­ren Sport­plät­zen aus­zu­set­zen. Wir alle sind gefor­dert, um das Hob­by Schieds­rich­ter wei­ter attrak­tiv zu hal­ten. Ent­schei­dend ist, dass wir die erfor­der­li­che Wert­schät­zung zum Aus­druck brin­gen – Woche für Woche, Spiel­tag für Spieltag.“

Fuß­ball

Spiel­ab­brü­che: Baye­ri­sche Zah­len bestä­ti­gen deutsch­land­wei­ten Anstieg nicht

In der Sai­son 2021 /​/​2022 wur­den 911 Fuß­ball­par­tien in Deutsch­land wegen Gewalt- und/​oder Dis­kri­mi­nie­rungs­vor­fäl­len abge­bro­chen. Noch nie zuvor gab es so vie­le Spiel­ab­brü­che in einer Sai­son. In baye­ri­schen Ligen blie­ben die Zah­len aller­dings auf einem nied­ri­ge­ren Niveau und lagen deut­lich unter­halb des Durch­schnitts. Die Grün­de dafür sind aller­dings nicht voll­stän­dig klar.

Seit 2014 erhebt der Deut­sche Fuß­ball-Bund (DFB) auf Basis der Online-Spiel­be­rich­te der Unpar­tei­ischen ein Lage­bild des Ama­teur­fuß­balls. Wie der Baye­ri­sche Fuß­ball­ver­band (BFV) bekannt­gab, gab es bun­des­weit noch nie so vie­le Spiel­ab­brü­che in einer Sai­son wie in der Spiel­zeit 2021 /​/​2022. In Bay­ern habe sich die­se Ent­wick­lung aller­dings nicht bestätigt.

„Den­noch ist jeder Spiel­ab­bruch einer zu viel“, sag­te Chris­toph Kern, Prä­si­dent des BFV. „Klar ist, dass wir auch wei­ter­hin unse­re strik­te Null-Tole­ranz-Poli­tik fah­ren. Gewalt, Belei­di­gun­gen und Dis­kri­mi­nie­run­gen in jed­we­der Form haben auf unse­ren Fuß­ball­plät­zen nichts zu suchen.“

Sowohl die Gesamt­an­zahl der Spiel­ab­brü­che als auch ihr Anteil von 0,075 Pro­zent an allen erfass­ten natio­na­len Spie­len bedeu­ten Höchst­stän­de seit Beginn der Daten­er­he­bung. Im Online-Spiel­be­richt fül­len die Schieds­rich­te­rIn­nen unter „Vor­komm­nis­se“ aus, ob es wäh­rend eines Spiels zu einer Gewalt­hand­lung oder zu einer Dis­kri­mi­nie­rung kam. Ent­ge­gen des bun­des­wei­ten Anstiegs sol­cher Vor­fäl­le bewe­gen sich die Zah­len in Bay­ern aber auf kon­stant nied­ri­ge­rem Niveau im Ver­gleich zu Vor-Coro­na-Spiel­zei­ten. Ein Anstieg zeich­net sich nicht ab.

Die Grün­de der baye­ri­schen Zah­len sind nicht voll­stän­dig klar

In der Sai­son 2021 /​/​2022 kam es bay­ern­weit zu 68 Spiel­ab­brü­chen. Das sind 0,033 Pro­zent aller Spie­le. In der letz­ten Vor-Coro­na-Sai­son 2018 /​/​2019 lag der Wert der Spiel­ab­brü­che mit 0,029 Pro­zent nied­ri­ger. In der zurück­lie­gen­den Spiel­zeit haben die Schieds­rich­te­rIn­nen ins­ge­samt 449 Stö­run­gen (Gewalt und/​oder Dis­kri­mi­nie­rung) gemel­det, das heißt in 0,22 Pro­zent aller erfass­ten Spie­le. Im Umkehr­schluss bedeu­tet das, dass in Bay­ern in der abge­lau­fe­nen Spiel­zeit 99,78 Pro­zent der 207.219 erfass­ten Par­tien voll­kom­men stö­rungs­frei ver­lau­fen sind.

„Den sehr uner­freu­li­chen deutsch­land­wei­ten Trend bei den Spiel­ab­brü­chen kön­nen wir glück­li­cher­wei­se in Bay­ern nicht bestä­ti­gen“, sag­te Chris­toph Kern. „Fakt ist aber: Jede und jeder Ein­zel­ne muss grund­sätz­lich alles dafür tun, dass es erst gar nicht zu einem Spiel­ab­bruch kommt.“

Die Grün­de, aus denen es im baye­ri­schen Fuß­ball nicht so vie­le Spiel­ab­brü­che wie bun­des­weit gibt, sind indes nicht voll­stän­dig klar. „War­um wir in Bay­ern die­sen Trend der­zeit nicht ver­zeich­nen, lässt sich pau­schal nicht beur­tei­len. Wir sind durch­aus der Auf­fas­sung, dass die seit Jah­ren in Bay­ern eta­blier­ten Maß­nah­men wir­ken. Wir haben eine kon­se­quen­te sport­ge­richt­li­che Auf­ar­bei­tung im Ein­zel­fall­ver­fah­ren, eine extrem brei­te Palet­te an Sank­ti­ons­mög­lich­kei­ten, die auch Bewäh­rungs­stra­fen oder ver­pflich­ten­de Besu­che von Anti-Gewalt-Trai­nings umfasst. 

Auch haben wir ein bay­ern­weit effi­zi­en­tes und ste­tig wei­ter­ent­wi­ckel­tes Kon­flikt­ma­nage­ment, Fair-Play-Pro­jek­te und Schu­lun­gen, die im Ide­al­fall prä­ven­tiv wir­ken. Und vor allem gibt es sehr kla­re Vor­ga­ben und Schu­lun­gen, die ein hohes Maß an ein­heit­li­chem Vor­ge­hen der Schieds­rich­te­rIn­nen bewir­ken. Es wäre aber schlicht nicht ehr­lich, zu behaup­ten, dass wir damit die Zah­len im Detail erklä­ren könn­ten. Dafür gibt es ein­fach zu vie­le Fak­to­ren, die in einer kon­kre­ten Situa­ti­on zu einem Spiel­ab­bruch füh­ren kön­nen. Und auch die bes­ten Maß­nah­men kön­nen nicht alles ver­hin­dern. Auch das gehört zur Wahrheit.“

UEFA Regi­ons‘ Cup

Kader für Euro­pa­meis­ter­schaft der Ama­teu­re benannt

Der Baye­ri­sche Fuß­ball-Ver­band (BFV) hat den Kader für das Qua­li­fi­ka­ti­ons­tur­nier zur Teil­nah­me an der End­run­de um den UEFA Regi­ons‘ Cup nomi­niert. BFV-Chef­trai­ner Engin Yano­va berief ins­ge­samt 18 Bay­ern­li­ga-Spie­ler aus neun Klubs ins Auf­ge­bot für die Vor­run­de der Euro­pa­meis­ter­schaft der Ama­teu­re. Mit dabei ist auch ein Bam­ber­ger Spieler.

Vom 29. Sep­tem­ber bis 5. Okto­ber fin­det süd­öst­lich von Rom in Lati­na die Euro­pa­meis­ter­schaft der Ama­teu­re, der UEFA Regi­ons‘ Cup, statt. Der BFV ver­tritt dabei Deutsch­land. Geg­ner für das Team von Chef­trai­ner Engin Yano­va sind Nord­ma­ze­do­ni­en, Eng­land und Italien.

Nur der Sie­ger die­ser Grup­pe 5 qua­li­fi­ziert sich im Modus „Jeder gegen Jeden“ für die End­run­de des Tur­niers um den UEFA Regi­ons‘ Cup. Die­se wird im Juni 2023 mit acht Teams ausgetragen.

Der UEFA Regi­ons‘ Cup ist ein offi­zi­el­ler UEFA-Wett­be­werb für regio­na­le Ama­teur-Aus­wahl­mann­schaf­ten aus ganz Euro­pa. Seit 1998 wird er im Zwei­jah­res­rhyth­mus aus­ge­spielt . Rekord­sie­ger der Euro­pa­meis­ter­schaft der Ama­teu­re ist Ita­li­en mit drei Titeln. Spa­ni­en und Polen haben sich jeweils zwei­mal die Tro­phäe gesi­chert. Der UEFA Regi­ons‘ Cup ist neben der UEFA Nati­ons League der ein­zi­ge UEFA-Wett­be­werb, den eine deut­sche Aus­wahl­mann­schaft noch nie gewin­nen konnte.

Der deut­sche Teil­neh­mer wird dabei eigent­lich im Rah­men des jähr­li­chen U18-Sich­tungs­tur­nier des Deut­schen Fuß­ball-Bun­des (DFB) ermit­telt. Der sieg­rei­che Lan­des­ver­band ver­tritt dann Deutsch­land beim dar­auf­fol­gen­den UEFA Regi­ons‘ Cup. Im Jahr 2021 fand das U18-Sich­tungs­tur­nier auf­grund der Coro­na-Pan­de­mie aller­dings nicht statt. Der BFV hat sich dar­auf­hin beim DFB als deut­scher Ver­tre­ter bewor­ben und bekam den Zuschlag, das heißt, der aktu­el­le Kader besteht nur aus baye­ri­schen Spielern.

Ein Bam­ber­ger im Kader

Am 23. Sep­tem­ber hat der BFV die­sen Kader für das Qua­li­fi­ka­ti­ons­tur­nier zur Teil­nah­me an der End­run­de der Euro­pa­meis­ter­schaft der Ama­teu­re bekanntgegeben.

Mit Dani­el Wink­ler, Valen­tin Spo­ner, Mar­co Mann­hardt und Mar­ko Ziva­no­vic sind gleich vier Akteu­re der U21 des TSV 1860 Mün­chen in Ita­li­en mit dabei. Die 2. Mann­schaft des FC Ingol­stadt 04 stellt mit Lud­wig Zech, Mario Göt­zen­dor­fer und Egson Gashi drei Spie­ler. Auch vom TSV 1865 Dach­au neh­men drei Mann­schafts­mit­glie­der an der Euro­pa­meis­ter­schaft teil, nament­lich Mar­cel Kosuch, Antho­ny Manu­ba, Sebas­ti­an Brey. Und Bam­berg ist mit Mit­tel­feld­spie­ler Juli­an Baum­gärt­ner vom DJK Don Bosco Bam­berg vertreten.

Das Trai­ner­team des Baye­ri­schen Fuß­ball-Ver­ban­des um Engin Yano­va hat vor der Bekannt­ga­be des letzt­end­li­chen Kaders mehr als 50 Bay­ern­li­ga-Par­tien besucht und so Spie­ler aller 36 Klubs gesich­tet. Laut UEFA-Regle­ment dür­fen die Akteu­re im Alter zwi­schen 19 und 40 Jah­re maxi­mal in der Bay­ern­li­ga spie­len. Sie müs­sen seit zwei Jah­ren in Bay­ern aktiv sein und dür­fen in ihrer Lauf­bahn noch nicht als Pro­fi aktiv gewe­sen sein.

BFV setzt auf jun­ge Spieler

„Dass wir die Sache sehr ernst neh­men, unter­streicht schon allein die Tat­sa­che, dass wir so oft unter­wegs waren, um den best­mög­li­chen Kader zu sich­ten”, sag­te Engin Yano­va. „Um am Ende auch für die Spie­ler einen Effekt der Nach­hal­tig­keit zu erzie­len, war es uns wich­tig, vor allem jun­ge Spie­ler im Kader zu haben, die aus dem Junio­ren­be­reich kom­men und noch nicht so lan­ge bei den Män­nern spie­len. Sie haben noch einen Weg vor sich und sol­len dafür etwas von die­sem Tur­nier mit­neh­men. Dabei hel­fen uns eben auch erfah­re­ne Spie­ler wie Sebas­ti­an Brey, der schon mal dabei war, oder Mar­tin May­er mit sei­nen 35 Jahren.“

Yano­va hat die BFV-Aus­wahl bereits zwei­mal bei der Euro­pa­meis­ter­schaft der Ama­teu­re betreut. 2018 setz­te sich Deutsch­land als Gast­ge­ber auf in Bay­ern in der Qua­li­fi­ka­ti­on durch. Auch im Jahr schaff­te es die Aus­wahl beim End­tur­nier um den UEFA Regi­ons’ Cup bis ins Fina­le, unter­lag in Burg­hau­sen aber Polen mit 2:3.

„Das war das bis dato bes­te Abschnei­den einer deut­schen Mann­schaft in der His­to­rie des bedeu­tends­ten Tur­niers für Ama­teu­re in Euro­pa“, sagt BFV-Schatz­meis­ter und Dele­ga­ti­ons­lei­ter Jür­gen Fal­ten­ba­cher. „Wir freu­en uns, dass wir jetzt wie­der die deut­schen Far­ben ver­tre­ten dür­fen. Natür­lich wol­len wir uns wie­der für die End­run­de qua­li­fi­zie­ren, wenn­gleich sport­li­che Pro­gno­sen sehr schwer zu tref­fen sind. Mit Ita­li­en, Eng­land und Nord­ma­ze­do­ni­en haben wir aber auf jeden Fall eine nam­haf­te Grup­pe erwischt.“

Der BFV-Kader der Euro­pa­meis­ter­schaft der Amateure

Tor: Enri­co Caru­so (FC Dei­sen­ho­fen) und Lud­wig Zech (FC Ingol­stadt 04 U21).

Abwehr: Flem­ming Schug (FC Mem­min­gen), Mathi­as Bau­er (FC Mem­min­gen), Dani­el Wink­ler (TSV 1860 Mün­chen U21), Valen­tin Spo­ner (TSV 1860 Mün­chen U21), Antho­ny Manu­ba (TSV 1865 Dach­au), Sebas­ti­an Brey (TSV 1865 Dach­au) und Nico­lai Oppelt (TSV Kornburg).

Mit­tel­feld: Mar­co Mann­hardt (TSV 1860 Mün­chen U21), Mar­tin May­er (FC Dei­sen­ho­fen), Rufus Roth (FC Isma­ning), Mario Göt­zen­dör­fer (FC Ingol­stadt 04 U21), Mar­cel Kosuch (TSV 1865 Dach­au) und Juli­an Baum­gärt­ner (DJK Don Bosco Bamberg).

Sturm: Egson Gashi (FC Ingol­stadt 04 U21), Yan­nick Frey (SpVgg Bay­ern Hof), Mar­ko Ziva­no­vic (TSV 1860 Mün­chen U21).

Baye­ri­scher Fußball-Verband

Sil­ke Raml ist neue stell­ver­tre­ten­de Präsidentin

Das Prä­si­di­um des Baye­ri­schen Fuß­ball-Ver­ban­des (BFV) hat in sei­ner jüngs­ten Sit­zung Sil­ke Raml zur stell­ver­tre­ten­den BFV-Prä­si­den­tin ernannt.

Wie der BFV in einer Mit­tei­lung Anfang der Woche bekannt­gab, hat der Baye­ri­sche Fuß­ball-Ver­band Sil­ke Raml zur Stell­ver­tre­te­rin von Prä­si­dent Chris­toph Kern bestimmt. Die­ser freue sich auf eine enge und ver­trau­ens­vol­le Zusam­men­ar­beit. „Sil­ke Raml hat über vie­le Jah­re ihre Exper­ti­se an sehr vie­len Stel­len beim BFV ein­ge­bracht. Das sind bes­te Vor­aus­set­zun­gen für ein ziel­füh­ren­des Mit­ein­an­der im Sin­ne des baye­ri­schen Ama­teur­fuß­balls“, sag­te Kern auf der Präsidiumssitzung.

Sil­ke Raml bedank­te sich für das Ver­trau­en und sag­te: „Ich sehe der sicher­lich span­nen­den Auf­ga­be als Stell­ver­tre­te­rin von Chris­toph Kern an expo­nier­ter Stel­le vol­ler Freu­de entgegen.“

Die Vize-Prä­si­den­tin aus dem nie­der­baye­ri­schen Strau­bing war von 2006 bis 2008 Bei­sit­ze­rin im Bezirks-Frau­en- und Mäd­chen-Aus­schuss des Baye­ri­schen Fuß­ball-Ver­ban­des. Dort über­nahm sie im Anschluss den Vor­sitz und war ab 2011 auch Mit­glied im Frau­en- und Mäd­chen-Aus­schuss auf Landesebene.

2013 über­nahm Raml auch Ver­ant­wor­tung auf natio­na­ler Ebe­ne als Mit­glied im DFB-Aus­schuss für Frau­en und Mäd­chen. Auf dem Bun­des­tag 2019 wur­de sie zur Vor­sit­zen­den des Aus­schus­ses gewählt und 2022 in die­sem Amt bestätigt.

Eben­so gehört Raml zum Kreis der Initia­to­ren des „BFV-Lea­der­ship-Pro­gramms für Frau­en“. Die­ser soll noch mehr Frau­en auf Füh­rungs­auf­ga­ben im Fuß­ball vor­be­rei­ten und die Diver­si­tät beim DFB wei­ter vor­an­trei­ben. Die 47-Jäh­ri­ge Raml ist zudem seit 1. Juli 2022 Mit­glied in der Kom­mis­si­on für Frau­en­fuß­ball der Euro­päi­schen Fußball-Union.

Baye­ri­scher Fußballverband

Ab 1. Sep­tem­ber rollt der Ball wie­der – wahrscheinlich

Die 1. und 2. Fuß­ball­bun­des­li­ga haben den Spiel­be­trieb nach mehr­mo­na­ti­ger Pau­se mitt­ler­wei­le wie­der auf­ge­nom­men, die 3. Liga folg­te am Wochen­en­de. Alle Ligen dar­un­ter müs­sen noch ein wenig war­ten, ehe sie wie­der auf die Plät­ze kön­nen. Wäh­rend in ande­ren Bun­des­län­dern noch dis­ku­tiert wird, wann die jewei­li­gen Regional‑, Verbands‑, Ober‑, Landes‑, Bezirks- und Kreis­li­gen und so wei­ter wie­der spie­len wer­den, hat der Baye­ri­sche Fuß­ball­ver­band (BFV) kei­ne Zeit ver­lo­ren und die Wie­der­auf­nah­me sei­ner Ligen für den 1. Sep­tem­ber ein­ge­plant. Lukas Kachelm­ann, Bezirks­ge­schäfts­stel­len­lei­ter des BFV für Ober­fran­ken, hat mit uns über die Grün­de für die­se Eile, über eine trotz allem man­geln­de Gewiss­heit und über Auf- und Abstei­ger gesprochen.
Lukas Kachelm­ann

Wel­che sind die häu­figs­ten Anfra­gen oder Sor­gen, mit denen sich die Ver­ei­ne des BFV der­zeit an Sie wenden?

Lukas Kachelm­ann: Es geht aktu­ell vor allem dar­um, wie ein­ge­schränk­tes Trai­ning unter den Maß­ga­ben der Baye­ri­schen Staats­re­gie­rung statt­fin­den kann. Hier gibt es auf www.bfv.de einen umfang­rei­chen und fort­lau­fend aktua­li­sier­ten Leit­fa­den des BFV, der die Vor­ga­ben der Staats­re­gie­rung beinhal­tet und gleich­zei­tig in Pra­xis­bei­spie­len unse­rer BFV-Trai­ner auf­zeigt, wie sich das umset­zen lässt. Wir möch­ten an die­ser Stel­le auch noch ein­mal klar­stel­len, dass die Rah­men­be­din­gun­gen, unter denen Fuß­ball­trai­ning in Bay­ern statt­fin­det, nicht der BFV fest­legt, son­dern es sich hier­bei um staat­li­che Vor­ga­ben han­delt. Was den aktu­ell aus­ge­setz­ten Spiel­be­trieb angeht, so erhal­ten wir vie­le Fra­gen in Sachen Spie­ler­wech­sel. Auch hier arbei­tet die ein­ge­setz­te Lösungs-Arbeits­grup­pe sehr inten­siv, setzt sich mit den jüngs­ten Beschlüs­sen des Außer­or­dent­li­chen DFB-Bun­des­ta­ges aus­ein­an­der und wird bis Anfang Juni Ent­schei­dun­gen tref­fen. Wich­tig dabei ist der maxi­ma­le Schutz der Vereine.

War­um hat der BFV ent­schie­den, die Sai­son 2020 /​2021 zu Ende zu spielen?

Lukas Kachelm­ann: Wir wol­len kei­ne Geis­ter­spie­le, wir wol­len kei­ne juris­ti­schen Strei­tig­kei­ten, wir wol­len den fai­ren Wett­be­werb und Ent­schei­dun­gen auf dem Platz – nicht am grü­nen Tisch! Da aktu­ell aber nie­mand mit Gewiss­heit sagen kann, ob tat­säch­lich ab dem 1. Sep­tem­ber 2020 wie­der gespielt wer­den kann, brau­chen wir eine Lösung mit größt­mög­li­cher Fle­xi­bi­li­tät. Für den BFV gibt es genau aus die­sem Grund auch kei­ne Alter­na­ti­ve zum Vor­schlag, die aktu­el­le Sai­son in jedem Fall zu Ende zu spie­len, sobald das wie­der mög­lich ist. Das haben auch mehr als zwei Drit­tel der baye­ri­schen Ver­ei­ne in einem Mei­nungs­bild so klar zum Aus­druck gebracht. Die Zeit ist nicht ein­fach, weil wir wis­sen, dass sämt­li­che Lösun­gen im Umgang mit die­ser Sai­son Neben­wir­kun­gen mit sich brin­gen. Natür­lich auch unser Weg. Wir sind aber nach wie vor davon über­zeugt, dass das vor­ge­schla­ge­ne Modell unter Abwä­gung aller Fra­gen die best­mög­li­che Lösung darstellt.

Bis wann möch­ten Sie die Sai­son been­det haben?

Lukas Kachelm­ann: Das ent­schei­den­de Datum ist der 1. Juli 2021 – bis zu die­sem Zeit­punkt soll alles wie­der nor­mal lau­fen. Wie der Weg dort­hin im Detail aus­se­hen wird, sprich, was nach der Been­di­gung der jetzt unter­bro­che­nen Sai­son zeit­lich noch mög­lich ist, lässt sich nicht abschlie­ßend sagen. Ent­schei­dend wird sein, ob wir auch zum 1. Sep­tem­ber wie­der in den Spiel­be­trieb ein­stei­gen kön­nen. An die­sen Model­len arbei­tet aktu­ell die ent­spre­chen­de Lösungs-AG. Fakt ist, dass wir in jedem Fall die Sai­son 2019/​2020 zu Ende spie­len werden.

Ande­re Lan­des­ver­bän­de war­ten mit der Ent­schei­dung, ihre Ligen fort­zu­set­zen, noch ab. War­um hat sich der BFV schon ver­hält­nis­mä­ßig früh festgelegt?

Lukas Kachelm­ann: Es war der Wunsch der Ver­ei­ne, früh­zei­tig Klar­heit zu haben. Die­se Klar­heit besteht, weil wir fest­ge­legt haben, dass wir die Sai­son nicht vor dem 1. Sep­tem­ber 2020 fort­set­zen wer­den. Es kommt auf die staat­li­che Ver­fü­gungs­la­ge an, wann wir wie­der spie­len wer­den. Aber Fakt ist, dass alle bis zum 1. Sep­tem­ber die gewünsch­te Pla­nungs­si­cher­heit haben. Wir ver­ste­hen die Men­schen, die jetzt schnell den Abbruch und ein Umden­ken for­dern – das ist für unse­ren Geschmack aber zu kurz gedacht. Da fehlt der zwei­te Blick. Denn dort, wo jetzt genau das gemacht wird, steht der Ärger für unser Ver­ständ­nis erst noch ins Haus, wenn die Fra­ge nach der Wer­tung geklärt wer­den muss. Da wird es kei­ne über­ra­gen­de Mehr­heit geben, wir sind sogar davon über­zeugt, dass am Ende die Mehr­heit leer aus­ge­hen wird. Nur Auf­stei­ger, aber kei­ne Abstei­ger? Quo­ti­en­ten-Rege­lung zur Wer­tung her­an­zie­hen? Oder den aktu­el­len Tabel­len­stand? Viel­leicht doch die Hin­run­den-Tabel­le wer­ten? Die­se Fra­gen wird jeder für sich anders bewer­ten, aber kei­ne Lösung wird die brei­te Mas­se auf sich ver­ei­nen. Des­we­gen sind wir für die vor­ge­nann­te Ent­schei­dung auf dem Platz. Dort gehö­ren sport­li­che Fra­gen beantwortet.

Die Sai­son 2020 /​2021 der 3. Bun­des­li­ga star­tet am 24. Juli. Wenn die baye­ri­schen Ligen, ins­be­son­de­re die Regio­nal­li­ga, erst am 1. Sep­tem­ber star­ten, kommt es zu Über­schnei­dun­gen und bei­spiels­wei­se Auf­stei­ger von Regio­nal­li­ga in 3. Liga sind noch nicht ermit­telt. Wie wer­den Sie damit umgehen?

Lukas Kachelm­ann: Wir haben immer klar gemacht, dass die Regio­nal­li­ga geson­dert betrach­tet wird. Ent­spre­chend haben wir gehan­delt und auch schon eine Rege­lung getrof­fen. Aus der Regio­nal­li­ga Bay­ern wird der Klub zur Teil­nah­me an der Dritt­li­ga-Sai­son 2020/​2021 beim Deut­schen Fuß­ball-Bund (DFB) gemel­det, der sport­lich zum Datum des Ablaufs der Mel­de­frist an der Tabel­len­spit­ze steht. Glei­ches gilt für den baye­ri­schen Start­platz in der ers­ten DFB-Pokal-Haupt­run­de 2020/​2021, der dem Baye­ri­schen Ama­teur­meis­ter als bes­tem Ama­teur­team (Zweit­ver­tre­tun­gen von Pro­fi­klubs aus­ge­nom­men) aus der Regio­nal­li­ga Bay­ern zusteht. Vom BFV wird dem DFB auch hier der Ver­ein gemel­det, der sport­lich zum Datum des Ablaufs der Mel­de­frist das in der Tabel­le best­plat­zier­te Ama­teur­team stellt.

Wie sieht das Sicher­heits- bzw. Hygie­ne­kon­zept des BFV aus?

Lukas Kachelm­ann: Es berück­sich­tigt die staat­li­chen Vor­ga­ben. Noch­mals: Die Rege­lun­gen trifft nicht der BFV, son­dern die Staats­re­gie­rung und die zustän­di­gen Minis­te­ri­en. Und aktu­ell ist ein Spiel­be­trieb sowie Trai­ning mit Kon­takt nicht gestat­tet. Der­zeit ist Trai­ning ohne Kon­takt und mit Abstands­re­geln mög­lich. Hier­zu gibt es den BFV-Leit­fa­den für die Vereine.

Was pas­siert, wenn durch eine wei­te­re Infek­ti­ons­wel­le die Sai­son am 1. Sep­tem­ber nicht fort­ge­setzt wer­den kann oder spä­ter wie­der unter­bro­chen wer­den muss?

Lukas Kachelm­ann: Das ist ja genau der gro­ße Vor­teil unse­res Weges, der ein Höchst­maß an Fle­xi­bi­li­tät bie­tet. Soll­te erst spä­ter gespielt wer­den kön­nen oder eine wei­te­re Unter­bre­chung ver­fügt wer­den, müss­ten wir noch­mals unter­bre­chen. Wir sind aber sicher, dass wir zumin­dest die jetzt unter­bro­che­ne Sai­son bis zum 1. Juli 2021 auf sport­li­chem Wege zu Ende brin­gen kön­nen. Was machen denn dann die Ver­bän­de, die jetzt abge­bro­chen haben, wenn eine zwei­te Wel­le kommt oder der Start erst im Novem­ber oder gar erst im März nächs­ten Jah­res mög­lich ist? Wir haben dar­auf Antworten.