Diö­ze­san-Cari­tas­ver­band

Sprach-Kita soll erhal­ten bleiben

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Sprach-Kita
Foto: Susanne Duda
Der Cari­tas­ver­band für die Erz­diö­ze­se Bam­berg for­dert die Fort­set­zung des Bun­des­pro­gramms „Sprach-Kita: Weil Spra­che der Schlüs­sel zur Welt ist“. Im Juli hat­te die Bun­des­re­gie­rung ange­kün­digt, die För­de­rung der Sprach-Kitas zum Ende des Jah­res vor­zei­tig einzustellen.

Mit dem Pro­gramm „Sprach-Kita: Weil Spra­che der Schlüs­sel zur Welt ist“ för­dert der Bund seit Janu­ar 2011 deutsch­land­weit rund 7.000 Kin­der­ta­ges­stät­ten durch zusätz­li­che Sprach-Fach­kräf­te. Ein Unter­stüt­zungs­sys­tem bie­tet Fort­bil­dun­gen und Bera­tung für Fach­kräf­te und Ein­rich­tungs­lei­tun­gen an. Sprach-Kitas kom­men vor allem den Kin­dern zugu­te, die unter erschwer­ten Bedin­gun­gen auf­wach­sen. Das betrifft geflüch­te­te Kin­dern, Kin­der mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund oder aus pre­kä­ren Fami­li­en­ver­hält­nis­sen. Das Pro­gramm wur­de regel­mä­ßig eva­lu­iert und gilt in der Pra­xis als erfolg­reich. Nun hat die Bun­des­re­gie­rung jedoch ange­kün­digt, die För­de­rung der Sprach-Kitas zum Ende des Jah­res vor­zei­tig einzustellen.

„Gute Vor­ar­beit wird nun zunich­te gemacht“

Dass Sprach-Fach­kräf­te aber benö­tigt wür­den, teil­te der Cari­tas­ver­band für die Erz­diö­ze­se Bam­berg am 5. Sep­tem­ber mit, habe man zum Bei­spiel in der Coro­na-Kri­se gemerkt. „Da sind wegen der Kita-Schlie­ßun­gen im Lock­down Sprach­kom­pe­ten­zen ver­lo­ren gegan­gen“, sagt Anne-Kath­rin Ber­ner, Lei­te­rin des Kin­der­gar­tens und der Krip­pe St. Anna in Prie­sen­dorf, „die nur schwer wie­der auf­zu­ho­len sind. Es ärgert mich beson­ders, dass aus­ge­rech­net jetzt, wenn vie­le aus der Ukrai­ne geflüch­te­te Kin­der in die Kitas kom­men, das Pro­gramm gestri­chen wer­den soll. Ehren­amt­li­che haben sich bemüht, den Kin­dern schon ein­mal etwas Deutsch bei­zu­brin­gen. Ihre gute Vor­ar­beit wird nun zunich­te gemacht.“

Ange­sichts des Fach­kräf­te­man­gels in den Kin­der­ta­ges­stät­ten sei­en die durch das Pro­gramm geför­der­ten Sprach-Fach­kräf­te hoch will­kom­men. Das zusätz­li­che Per­so­nal bie­te Ent­las­tung. „Vor Ort haben die Trä­ger Pro­ble­me, freie Stel­len zu beset­zen oder päd­ago­gi­sches Per­so­nal für neu geschaf­fe­ne Betreu­ungs­plät­ze zu fin­den“, sagt Hil­de­gard Tho­ma vom Refe­rat Kin­der­ta­ges­be­treu­ung des Diö­ze­san-Cari­tas­ver­ban­des Bam­berg. Zudem habe die Coro­na-Pan­de­mie das Fach­per­so­nal sehr belas­tet, Fach­kräf­te sei­en aus dem Berufs­feld abge­wan­dert. Durch das vor­zei­ti­ge Ende des Sprach-Kita-Pro­gramms wür­den erneut tau­sen­de qua­li­fi­zier­te Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter ver­lo­ren gehen.

„Wir machen uns gro­ße Sor­gen, wie die Kin­der­be­treu­ung über­haupt flä­chen­de­ckend auf­recht­erhal­ten wer­den kann,“ sagt vor die­sem Hin­ter­grund Diö­ze­san-Cari­tas­di­rek­tor Micha­el End­res. „Vor allen Din­gen steht in Fra­ge, dass wirk­lich alle Kin­der eine gute Bil­dung, Betreu­ung und Erzie­hung erfahren.“

Der Diö­ze­san-Cari­tas­ver­band for­dert daher, das Sprach-Kita-Pro­gramm bis zu dem ursprüng­lich vor­ge­se­he­nen Abschluss Ende 2024 wei­ter zu betrei­ben. In einem Schrei­ben an Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te aus Ober- und Mit­tel­fran­ken bit­tet die Cari­tas, sich dafür ein­zu­set­zen, die­ses Datum ein­zu­hal­ten. Die Zeit, die bis dahin blei­be, soll­ten die Bun­des­län­der zudem nut­zen, ihre Fach­kräf­te­ka­ta­lo­ge zu über­ar­bei­ten. So soll es Sprach-Kita-Kräf­ten mög­lich wer­den, dau­er­haft und regu­lär in Kin­der­ta­ges­stät­ten arbei­ten zu kön­nen. Der­zeit ist ihnen das nicht mög­lich, da sie nicht als Fach­kräf­te aner­kannt sind.

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