Grü­nes Bam­berg will, dass der Win­ter­dienst stär­ker differenziert

Streu­kis­ten sol­len mit weni­ger Salz auskommen

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Andreas Eichenseher, Sprecher für Kreislaufwirtschaft der Fraktion Grünes Bamberg. Foto: Grünes Bamberg
Dass so viel Salz im Win­ter­dienst auf Bam­bergs Stra­ßen ein­ge­setzt wird, muss nicht sein, meint Andre­as Eichen­se­her von den Bam­ber­ger Grü­nen. Er bean­tragt, alter­na­ti­ve Lösun­gen zu fin­den, und zeigt auch gleich meh­re­re Mög­lich­kei­ten auf, wie der Salz­ein­satz redu­ziert wer­den kann, wie Grü­nes Bam­berg mitteilt.

Die Lage ist eini­ger­ma­ßen kom­plex. Die Stadt hat über­all im Stadt­ge­biet Kis­ten mit Streu­gut auf­ge­stellt, aus denen Win­ter­dienst-Mit­ar­bei­ter das Streu­gut neh­men, das sie auf den Wegen aus­brin­gen. Es ent­hält zu einem Drit­tel Salz, zu zwei Drit­teln Splitt. Das Salz soll ver­hin­dern, dass das Streu­gut in den Kis­ten bei Minus­tem­pe­ra­tu­ren zu Klum­pen friert und nicht mehr ver­wend­bar ist.

Aus die­sen Kis­ten bedie­nen sich aller­dings auch die Bürger*innen, um ihrer Räum­pflicht auf den Geh­we­gen vor ihren Häu­sern nach­zu­kom­men. Das ist eigent­lich nicht so gedacht, wird aber gedul­det. Kor­rekt han­deln die Bürger*innen damit nicht, denn eigent­lich ist ihnen der Ein­satz von Streu­salz kom­plett ver­bo­ten – außer bei ganz gefähr­li­chem Blitz­eis oder an Steillagen.


Ande­re Kom­mu­nen lie­fern prak­ti­ka­ble Beispiele

„Ein Dilem­ma“, stellt Andre­as Eichen­se­her fest. „Das Streu­gut mit Salz­an­teil aus den Kis­ten soll eigent­lich nur für öffent­li­che Wege genutzt wer­den. Ande­rer­seits ist es auch okay, wenn Bürger*innen sich mit klei­nen Men­gen bedie­nen, um vor ihrem Haus für Sicher­heit zu sor­gen. Aller­dings kommt so dann doch Salz auf die Geh­we­ge – gegen den Wil­len und gegen das Orts­recht der Stadt.“ In ande­ren Kom­mu­nen, so weiß der Grü­nen-Poli­ti­ker, wer­den sol­che Kis­ten gene­rell ver­sperrt und sind nicht frei zugänglich.

Ein Kom­pro­miss ist also gefragt. Und dafür hat Eichen­se­her in meh­re­ren Städ­ten nach Lösun­gen recher­chiert. Laut sei­nem Antrag soll die Ver­wal­tung nun prü­fen, was in Bam­berg umsetz­bar ist. So hat er her­aus­ge­fun­den, dass in ande­ren Städ­ten die Streu­gut­mi­schun­gen mit deut­lich weni­ger Salz aus­kom­men, in Lüne­burg etwa liegt das Misch­ver­hält­nis sogar bei nur 15 zu 1 (Streu­sand zu Salz). Ande­re Gemein­den befül­len die Behäl­ter mit unter­schied­li­chen Mate­ria­li­en, man­che davon sind ver­sperrt und kön­nen nur vom städ­ti­schen Räum­dienst genutzt wer­den (zum Bei­spiel für Rad­we­ge), ande­re sind offen für jeder­mann. Es gibt auch Erfah­run­gen mit nicht gefrier­ba­rem Streu­gut oder damit, dass die Lie­fer­fir­ma des Streu­guts bei Anlie­fe­rung auf abso­lu­te Tro­cken­heit ach­ten muss, so dass das Mate­ri­al auch ohne Salz­bei­ga­be nicht gefrie­ren kann.

Dem Bam­ber­ger Ser­vice Betrieb BSB steht also eine gewis­se Tüf­tel­ar­beit bevor, um ein dif­fe­ren­zier­tes Streu­sys­tem zu eta­blie­ren, das auch zu den vor­han­de­nen Streu­fahr­zeu­gen passt. Aber das wird sich loh­nen, meint Eichen­se­her. „Streu­salz ver­ur­sacht Schä­den an Stadt­bäu­men und ande­ren Pflan­zen, es belas­tet das Grund­was­ser, tut den Pfo­ten von Vier­bei­nern nicht gut und ver­ur­sacht nicht uner­heb­li­che Schä­den an Gebäu­den und im Stra­ßen­be­lag. Die damit ver­bun­de­nen Fol­ge­kos­ten sind auch nicht zu vernachlässigen.“

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