Bund Natur­schutz Bamberg

Tag des Wal­des: Bay­erns Wäl­der sind stark geschädigt

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Tag des Waldes
Symbolbild, Foto: Pixabay
Ges­tern war „Tag des Wal­des“. Zu die­sem Anlass hat der Bund Natur­schutz Bam­berg über den Zustand der ört­li­chen Wäl­der infor­miert. Fazit: Der Wald ist von oben und unten in Gefahr.

In den 1970er Jah­ren hat die FAO (Food and Agri­cul­tu­re Orga­niza­ti­on of the United Nati­ons) als Reak­ti­on auf das Wald­ster­ben für den 21. März den all­jähr­li­chen „Tag des Wal­des“ ins Leben geru­fen. Zu die­sem Anlass teil­te der Bund Natur­schutz Bam­berg (BN) ges­tern mit, dass vie­le Wäl­der Bay­erns stark geschä­digt und deutsch­land­weit bereits etwa 600.000 Hekt­ar abge­stor­ben sind. Zum Wald­ster­ben von oben durch die Kli­ma­er­hit­zung kom­me außer­dem ein Wald­ster­ben von unten durch Rehe und Hir­sche hinzu.

Die­se Wald­schä­den haben, so die Mit­tei­lung wei­ter, in Bay­ern begin­nend mit dem Hit­ze- und Dür­re­jahr 2018 deut­lich zuge­nom­men. Nach dem Wald­zu­stands­be­richt 2023 sind fast 90 Pro­zent der Bäu­me geschä­digt, mehr als 38 Pro­zent wei­sen deut­li­che Schä­den auf.

„Auch bei uns in der Regi­on sind die Wald­schä­den über­all sicht­bar“, sagt Erich Spran­ger, Vor­sit­zen­der der BN-Kreis­grup­pe Bam­berg. „Beson­ders schlimm ist das Wald­ster­ben im Fran­ken­wald.“ Dort sei­en mehr als 10.000 Hekt­ar Flä­che bereits kahl. „Was die Kli­ma­kri­se im Fran­ken­wald ange­rich­tet hat, pas­siert in klei­ne­rem Aus­maß auch bei uns. So haben sich Fich­ten­be­stän­de in der Regi­on Bam­berg schon weit­ge­hend ver­ab­schie­det. Wei­ter­hin ster­ben auch Kie­fern und Buchen in gro­ßem Umfang ab.“ Zusätz­lich pro­ble­ma­tisch sei, „dass es auf gro­ßen Flä­chen kaum Wald­ver­jün­gung gibt, weil Rehe die jun­gen Bäu­me auf­fres­sen“, so Spranger.

Appell an den Wirtschaftsminister

Dar­um for­dert der BN, die Wäl­der, ins­be­son­de­re natur­na­he Wäl­der und deren Böden, als Koh­len­stoff­spei­cher best­mög­lich zu erhal­ten. Dazu müs­sen laut der Orga­ni­sa­ti­on neben einer natur­na­hen, scho­nen­den Wald­be­wirt­schaf­tung vor allem Wild­be­stän­de der­art redu­ziert wer­den, dass der Wald von selbst wach­sen kann. Vor allem müss­ten die­je­ni­gen Baum­ar­ten auf­wach­sen kön­nen, die an die Extre­me der Kli­ma­kri­se am bes­ten ange­passt sind. Dies sei­en etwa Eichen, Buchen, Weiß­tan­nen, Ahorn­ar­ten, Lin­den und Kir­schen – Baum­ar­ten, die aller­dings auch beson­ders stark vom Ver­biss durch Wild betrof­fen sei­en. „Abge­se­hen von den Wäl­dern der Staats­fors­ten und der Stadt Bam­berg sind wir von einer gut funk­tio­nie­ren­den Natur­ver­jün­gung ohne Zaun im Raum Bam­berg meist noch weit ent­fernt“, heißt es dazu in der Mit­tei­lung des BN.

Ent­spre­chend appel­liert Richard Mer­gner, Vor­sit­zen­der des BN Bay­ern, an Wirt­schafts­mi­nis­ter Hubert Aiwan­ger, zu des­sen Res­sort auch die Staats­fors­ten gehö­ren: „Die künf­ti­gen Rah­men­be­din­gun­gen für die Abschüs­se von Rehen und Hir­schen müs­sen so fest­ge­legt und auch durch­ge­setzt wer­den, dass ein jun­ger sta­bi­ler Misch­wald ohne Zaun auf­wach­sen kann.“ Bei­spie­le aus den Regie­rungs­be­zir­ken wür­den zei­gen, dass dies mach­bar sei, wenn die Abschüs­se ent­spre­chend deut­lich erhöht würden.

In Bay­ern regis­trie­ren die Forst­be­hör­den die Ent­wick­lun­gen der Wald­ver­jün­gung und die Ver­biss­quo­ten nach Baum­ar­ten. Zuletzt unter­such­ten die Forst­be­hör­den 2021 die Wald­ver­jün­gung auf mehr als 21.000 Ver­jün­gungs­flä­chen mit etwa 2,1 Mil­lio­nen Bäum­chen und stell­ten einen zu hohen Ver­biss fest. In vie­len Fäl­len habe sich die­se Situa­ti­on seit vie­len Jah­ren nicht gebessert.

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