Das Schiedsgericht des 1. Zivilsenats am Oberlandesgericht Nürnberg hat das vom Verbands-Sportgericht (VSG) des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) erlassene Berufungsurteil in der Causa
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Regionalliga Bayern
Kein Punktabzug für Schwaben Augsburg
Das Schiedsgericht des 1. Zivilsenats am Oberlandesgericht Nürnberg hat das vom Verbands-Sportgericht (VSG) des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) erlassene Berufungsurteil in der Causa Schwaben Augsburg bestätigt, teilt der Bayerische Fußball-Verband mit. Damit bleibt es bei der Geldstrafe für den Regionalligisten.
Das VSG hatte der Berufung des TSV Schwaben Augsburg in Teilen stattgegeben und die im Urteil des Sportgerichts Bayern zunächst vorgenommenen Wertungen von vier Partien der laufenden Saison in der Regionalliga Bayern zu Gunsten des Gegners aufgehoben. Gegen dieses Urteil waren der 1. FC Schweinfurt 05, Türkgücü München, der SV Wacker Burghausen und der FC Eintracht Bamberg vor das Schiedsgericht am OLG Nürnberg gezogen.
Mit dem Urteil des Schiedsgerichts als letzte sportgerichtliche Instanz, das lediglich einen eingeschränkten Prüfungsmaßstab hatte, behalten die Siege der Schwaben gegen Schweinfurt (4:3), Türkgücü (3:1), Burghausen (3:2) und Bamberg (2:0) ihre Gültigkeit.
Der TSV Schwaben Augsburg hatte unstreitig gegen § 25 (2) der Regionalliga-Ordnung verstoßen. In dem Statut (U23-Regel) heißt es, dass auf dem elektronischen Spielbericht unter den 20 Spielern mindestens vier Spieler aufgeführt sein müssen, die die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen, noch kein A‑Länderspiel für einen anderen Nationalverband bestritten und am 30. Juni vor Beginn des Spieljahres das 23. Lebensjahr noch nicht vollendet haben.
Das im schriftlichen Verfahren mitgeteilte Ergebnis des Ständigen Schiedsgerichts, wonach die U23-Regel gegen EU-Recht (insbesondere die Arbeitnehmerfreizügigkeit nach Art. 45 AEUV) verstoße, wird der BFV einer Prüfung unterziehen.
Erstinstanzlich hatte das Sportgericht Bayern mit seinem Urteil die vier Partien zugunsten der Augsburger Gegner gewertet und zudem eine Geldstrafe in Höhe von 600 Euro verhängt. Daraufhin war der TSV Schwaben Augsburg in Berufung gegangen, der das VSG im Punkt der Spielwertungen stattgegeben hatte. Letztlich hatten Schweinfurt, Türkgücü München, Burghausen und Bamberg das Schiedsgericht am Oberlandesgericht Nürnberg angerufen, das nun sein Urteil veröffentlicht hat.
FC Eintracht Bamberg 2010 richtet den Blick nach vorn
Der FC Eintracht Bamberg 2010 e.V. teilte zu der Entscheidung der Gerichte im Fall Schwaben Augsburg mit, diese zur Kenntnis genommen zu haben, auch wenn sie aus sportlicher und juristischer Sicht nur schwer nachvollziehbar sei. Es sei dem FC Eintracht nie um Rechenspiele, sondern um die konsequente Einhaltung der geltenden Regularien gegangen – und das für alle Vereine gleichermaßen. Auch wenn der Verein sich eine andere Auslegung gewünscht hätte, akzeptiere er natürlich das Urteil des Oberlandesgerichts Nürnberg.
Der sportliche Fokus des FC Eintracht liege nun komplett auf dem letzten Saisonspiel gegen den TSV Aubstadt am Samstag. Mit 100 Prozent Einsatz wolle sich das Team nicht nur ordentlich aus der Saison verabschieden, sondern auch ein klares Zeichen des Dankes an die treuen Fans setzen.
Unabhängig von der endgültigen Ligazugehörigkeit sei es dem FC Eintracht wichtig zu betonen, dass der eingeschlagene Weg mit Spielern aus der Region konsequent fortgeführt werde. Mit dem klaren Ziel des baldigen Wiederaufstieg in die Regionalliga.
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Derby-Heimspiel
Niederlage für Bamberg gegen 1. FC Schweinfurt 05
Am Samstag hat der FC Eintracht Bamberg zuhause im Frankenderby 0:1 gegen den 1. FC Schweinfurt 05 verloren. Bambergs Trainer Gernlein bemängelte nach dem Spiel fehlenden Kampf.
Vor 1.636 Zuschauerinnen und Zuschauern mussten sich die Bamberger Domreiter am Samstagnachmittag (9. März) im Frankenderby gegen den 1. FC Schweinfurt 05 mit 0:1 geschlagen geben. Durch die Niederlage verpassten die Bamberger (Tabellenplatz 16) die Chance, nach Punkten mit Schalding-Heining (Platz 15) gleichzuziehen oder die SpVgg Ansbach (14) einzuholen. Glück in Unglück für die Eintracht: Beide Konkurrenten um den Nicht-Abstieg haben ihrerseits verloren. Ansbach unterlag dem 1. FC Nürnberg II, Schalding-Heining verlor gegen den FV Illertissen, jeweils mit 0:3.
Chancen auf beiden Seiten
Im Vergleich zur Vorwoche und der Niederlage gegen die SpVgg Greuther Fürth II ging der FC Eintracht Bamberg gegen den 1. FC Schweinfurt 05 mit drei Veränderungen aufs Feld. Für Fabian Dellermann stand Ben Olschewski im Tor, Sebastian Valdez ersetzte Jonas Hartwig in der Defensive und Fabio Reck sowie Luis Schneider durften für Tobias Linz und Johannes Gebhart von Beginn an ran.
Diesen Beginn gestaltete Schweinfurt aggressiv und motiviert. Fixpunkt im Spiel der 05er war immer wieder Routinier Jabiri, der nach nur wenigen Sekunden bereits gefährlich vor dem Kasten der Bamberger auftauchte. In der 18. Minute hatte Jabiri eine weitere Chance. Bamberg bekam den Stürmer der Schweinfurter lange nicht in den Griff. Nach schöner Kombination schoss er aus 16 Metern aufs Tor und setzte den Ball wie schon zuvor knapp neben den rechten Pfosten.
In der 35. Minute hatte Bamberg die erste gute Gelegenheit – allerdings nur durch eine Standardsituation. Nach einer Freistoßflanke aus halblinker Position stieg Christopher Kettler in der Strafraummitte am höchsten, setzte den Kopfball aber über die Querlatte.
„Zu wenig Kampf im Spiel“
Nach der Halbzeit kam die Eintracht stark aus der Kabine. Luis Schneider ließ nach einer kurz ausgeführten Ecke von links erst einen Gegenspieler stehen und versuchte es dann aus spitzem Winkel. Der satte Abschluss segelte allerdings haarscharf am zweiten Pfosten vorbei.
In der 58. Minute wäre die Führung für Bamberg verdient gewesen. Ein weiterer Eckball, diesmal von rechts, war der Ausgangspunkt eine Bamberger Großchance. Christopher Kettler schraubte sich freistehend nach oben und köpfte den Ball in Richtung Schweinfurter Tor. Dort konnte Stürmer Jabiri in letzter Sekunde den Einschlag verhindern. Auch den Nachschuss von Marc Reischmann konnten die Gäste abwehren.
So kam es , wie es nach vergebenen Chancen kommen musste. In der 68. Minute ging der Gegner in Führung – 0:1 für Schweinfurt. Die Gäste schlugen einen langen Ball von der rechten Seite auf den zweiten Pfosten, wo Sturm per Kopf in die Mitte ablegte. Dort setzt sich Bozesan im Zweikampf durch und drückte den Ball über die Linie.
In der Folge gab es auf beiden Seiten noch vereinzelt Möglichkeiten, die aber nicht mehr in Toren mündeten. Bamberg verlor das Spiel gegen Schweinfurt und Trainer Jan Gernlein analysierte nach der Partie entsprechend. „Für ein Derby war heute viel zu wenig Kampf im Spiel. Die besseren Chancen waren klar bei Schweinfurt und beim Gegentor haben wir vergessen zu verteidigen.“