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Ami und Wally Warning

Toch­ter-Vater-Duo

Ami und Wal­ly War­ning: Mit „Groo­ve and Soul“ in Hallstadt

Die 1996 gebo­re­ne Ami War­ning ist eine deutsch­spra­chi­ge Song­wri­te­rin und Sän­ge­rin aus Mün­chen. Ihr aktu­el­les Album „Kurz vorm Ende der Welt“ hat sie vor einem Jahr ver­öf­fent­licht. Ami ist solo, mit eige­ner Band oder mit ihrem Vater Wal­ly War­ning auf Tour­nee. Als Duo kom­men sie im Novem­ber nach Hall­stadt und prä­sen­tie­ren das Pro­gramm „Groo­ve and Soul“. Anlass genug, um ihre bis­he­ri­ge Kar­rie­re Revue pas­sie­ren zu lassen.
Dein Vater Wal­ly War­ning stammt aus Aru­ba und kam Ende der 1970er Jah­re nach Mün­chen. Gehen dei­ne prä­gen­den musi­ka­li­schen Ein­flüs­se auf ihn zurück?

Ami War­ning: Ja, schon. Als Kind woll­te ich immer bei sei­nen Kon­zer­ten mit dabei sein. Und die ers­ten Gitar­ren­grif­fe hat er mir auch beigebracht.

Wel­che Instru­men­te spielst du noch?

Ami War­ning: Ich spie­le Akus­tik-Gitar­re und E‑Bass. Nach dem Grund­kurs durch mei­nen Papa habe ich mein Kön­nen durch Lern­pro­gram­me im Inter­net ver­mehrt. Ich hat­te kei­nen Musik­un­ter­richt und habe auch kein Musik­stu­di­um absol­viert. Und für mein aktu­el­les Album „Kurz vorm Ende der Welt“ habe ich sogar das Schlag­zeug für mich entdeckt.

Wann reif­te der Wunsch, als Musi­ke­rin dei­nen Lebens­un­ter­halt zu verdienen?

Ami War­ning: Ich habe mich nach dem Abitur in Mün­chen ent­schlos­sen, mit und durch mei­ne eige­ne Musik zu leben.

Solo, mit Band oder als Duo mit dei­nem Vater?

Ami War­ning: Das hat sich alles auf gewis­se Art und Wei­se par­al­lel ent­wi­ckelt. Und mit mei­nem Vater Papa hat­te ich das gemein­sa­me Pro­jekt „Ami­wa – Two Gene­ra­ti­ons“. Da haben wir zunächst sei­ne älte­ren Hits neu interpretiert.

Auf dei­nen ers­ten bei­den Alben „Part of me“ und „Sea­sons“ hast du Eng­lisch gesun­gen. Sie wur­den auch bei­de von dei­nem Vater pro­du­ziert. Hat­test du danach das Gefühl, die Zeit sei reif für einen Wech­sel der Sprache?

Ami War­ning: Ich hat­te bereits als Jugend­li­che zwei, drei Stü­cke auf Deutsch geschrie­ben, mich dann aber der Inter­na­tio­na­li­tät wegen für die eng­li­sche Spra­che ent­schie­den. Irgend­wann kam die Pha­se, in der ich mich bereit für mei­ne Mut­ter­spra­che fühl­te. Das taugt mir bis heu­te sehr gut.

2019 erschien das Album „Momen­tan“, 2022 folg­te das vier­te Album „Kurz vorm Ende der Welt“. Denkst du dar­über nach, im kom­men­den Jahr ein neu­es Album zu veröffentlichen?

Ami War­ning: Für mich ist das Song­wri­ting ein fort­lau­fen­der Pro­zess. Immer wenn ich eine neue Idee habe, neh­me ich zuhaue auf, bin aber auch schon wie­der im Stu­dio gewe­sen. Der­zeit habe ich den Plan, im kom­men­den August ein neu­es Album her­aus­zu­brin­gen, auf jeden Fall aber die eine oder ande­re Sin­gle. Und ich ten­die­re dazu, dies in Eigen­re­gie anzu­ge­hen, für Pro­mo­ti­on und Ver­trieb bin ich bereits mit Part­nern fün­dig geworden.

Du warst 2022 im Auf­trag des Goe­the-Insti­tus in Frank­reich, bist auf­ge­tre­ten und hast Work­shops für Jugend­li­che gege­ben. Wie war die­se Erfahrung?

Ami War­ning: Ich bin erst seit ein paar Tagen wie­der in Mün­chen, denn ich hat­te eine erneu­te Ein­la­dung vom Goe­the-Insti­tut und war für eini­ge Zeit in Kana­da. In Frank­reich und in Kana­da war nur mein Freund mit dabei, der für Licht und Show­ef­fek­te zustän­dig war. Ins­ge­samt war es eine tol­le Erfah­rung. Die Schü­ler und ich haben mei­nen Titel „Gegen­wind“ auf­grund ihrer Erfah­run­gen umge­schrie­ben und die Ergeb­nis­se haben mich beeindruckt.

Du hast 2022 den Nach­wuchs­preis des Deut­schen Musik­au­toren­prei­ses gewon­nen. Was bedeu­tet dir die­se Auszeichnung?

Ami War­ning: Der Preis bedeu­tet mir schon viel, weil sie mich als Autorin aus­ge­zeich­net haben. Denn ich schrei­be ja allei­ne und nicht im Team. Die Aner­ken­nung durch die Jury freut mich daher wirklich.

Was kann das Publi­kum vom „Groo­ve and Soul“-Abend erwarten?

Ami War­ning: Wir sin­gen abwech­selnd und beglei­ten uns dabei mit unter­schied­li­chen Instru­men­ten. Das Pro­gramm ist sehr abwechs­lungs­reich gestal­tet, die sti­lis­ti­schen Ein­flüs­se rei­chen von Pop über Funk und Soul bis hin zu kari­bi­schen Rhythmen.

Ich habe gehört, dass du zusam­men mit dei­ner Mut­ter in Mün­chen-Laim einen Kiosk betreibst. Stimmt das?

Ami War­ning: Das stimmt und er war als zwei­tes Stand­bein neben der Musik, vor allem in der Coro­na-Zeit, gedacht. Aber Ende Okto­ber über­ge­ben wir ihn und kon­zen­trie­ren uns wie­der voll und ganz auf die Musik. Mei­ne Mut­ter nimmt mir und mei­nem Vater dabei viel Orga­ni­sa­to­ri­sches ab. Ich bin froh, mich dann wie­der inten­si­ver um mei­ne Fami­lie und mei­nen Freund küm­mern zu können.