Bamberg und Bayreuth scheinen attraktiv für Fachkräfte zu sein. Laut der IHK für Oberfranken Bayreuth führen die beiden Städte in der Kategorie
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Attraktivität in Relation zu Bevölkerungszahl
Talent City Index: Bamberg und Bayreuth deutschlandweit spitze
Bamberg und Bayreuth scheinen attraktiv für Fachkräfte zu sein. Laut der IHK für Oberfranken Bayreuth führen die beiden Städte in der Kategorie „Relation zwischen Bevölkerungszahl und Attraktivität“ eine Rangliste im Talent City Index Deutschland 2024 an.
Der Talent City Index Report der schwedischen Bewertungsagentur „Future Place Leadership“ untersucht, wie Städte im Vergleich im Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte abschneiden. Der Index ist laut Eigenbeschreibung der Agentur ein „hervorragendes Instrument“, um die Attraktivität einer Stadt aus Sicht von Fachkräften zu verstehen. Auch diene er als Leitfaden, die Bindungskraft von Städten und Regionen zu verbessern.
In sechs Kategorien – Kreativität und Innovation, Familienfreundlichkeit, Lebensqualität, Nachhaltigkeit, Sicherheit sowie Lebendigkeit – wurden 100 Groß- und Mittelstädte in ganz Deutschland bewertet. Wie die IHK für Oberfranken Bayreuth nun mitteilte, ist Bamberg in dieser Umfrage, an der knapp 6.000 Fachkräfte aller Altersklassen aus Deutschland teilnahmen, als Bundessieger hervorgegangen. Keine andere Stadt im Land ist demnach, setzt man die Attraktivität der Stadt in Relation zur Einwohnerzahl, so reizvoll für Fachkräfte wie Bamberg. Bayreuth landete beim Talent City Index in dieser Kategorie auf dem dritten Rang.
„In Zeiten eines stetig wachsenden Fachkräftemangels“, sagt Michael Waasner, Präsident der IHK für Oberfranken Bayreuth, „ist eine hohe Standortattraktivität für unsere Unternehmen ein großes Plus im Wettstreit um die besten Köpfe.“ Dass Oberfranken seit etlichen Jahren einen Wanderungsüberschuss aufweise, komme zudem nicht von ungefähr. „Bestens bewertete Standorte in der Kombination mit attraktiven Arbeitgebern lautet die Erfolgsformel der Zukunft.“
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Ausbildungsprüfungen Stadt und Landkreis
IHK Bamberg: 246 junge Fachkräfte erhalten Zeugnisse
Junge Fachkräfte für die Region: Bei einer Feier in der Konzert- und Kongresshalle hat die IHK für Oberfranken Bayreuth 246 Absolventinnen und Absolventen der IHK-Ausbildungsprüfungen aus Stadt und Landkreis geehrt.
Herbert Grimmer, IHK-Vizepräsident und Vorsitzender des IHK-Gremiums Bamberg, gratulierte allen Absolventinnen und Absolventen zur bestandenen Ausbildung. In der Region haben insgesamt 126 Auszubildende in den kaufmännischen Berufen ihre Abschlussprüfungen erfolgreich abgelegt. 120 waren es in den gewerblich-technischen Berufen. Grimmer nannte das Thema Ausbildung eine Herzensangelegenheit, nicht zuleztt, weil die oberfränkische Wirtschaft Fachkräfte dringend brauche.
Eine besondere Würdigung erhielten dabei zwölf die Prüfungsbesten, die ihre Ausbildung mit der Note 1 abgeschlossen hatten. Zu ihnen gehörten, so die IHK in einer Mitteilung: Nadine Filip (Bamberg), Philipp Friedel (Bamberg), Peter Andreas Hübner (Scheßlitz), Johannes Kauppert (Stegaurach), Max Kolb (Pommersfelden), Jessica Kühnlein (Scheßlitz), Anja Lay (Bamberg), Alina Lenard (Bischberg), Simon Lieb (Scheßlitz), Ronja Präcklein (Stadelhofen), Anika Täuber (Scheßlitz), Kathrin Zeichner (Bamberg).
Zu den Gratulanten zählten auch der Bundestagsabgeordnete Andreas Schwarz und Bambergs Bürgermeister Jonas Glüsenkamp. Elementar sei es, so Schwarz, gesellschaftliche Wertschätzung für berufliche Bildung wiederherzustellen – und damit Ausbildung und Studium auf Augenhöhe zu stellen. Glüsenkamp schwor die Absolventinnen und Absolventen auf lebenslanges Lernen ein. Berufswege verliefen in dieser Generation nicht mehr linear und die Transformation mache es nötig, auch einmal neue Wege einzuschlagen.
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Nach Bevölkerungsprognose
IHK sieht Oberfranken auf gutem Weg
Bis 2040 wird Oberfranken – so die Prognose des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung – 3,5 Prozent seiner Einwohnerzahlen verlieren. Für die Hauptgeschäftsführerin der IHK für Oberfranken Bayreuth, Gabriele Hohenner, eine positive Nachricht, war man in der Prognose vor zehn Jahren für das Jahr 2030 noch von einem Minus von 10,2 Prozent ausgegangen.
Am Freitag hat der bayerische Innenminister Joachim Herrmann die neue Bevölkerungsprognose des Bayerischen Landesamtes für das Jahr 2040 vorgestellt. Demnach wird die Bevölkerungszahl auf der Basis der vorliegenden Daten bis 2040 in Oberfranken um 3,5 Prozent oder 37.400 auf 1.024.700 zurückgehen.
Dass dieser Rückgang für Oberfranken trotzdem eine gute Nachricht ist, liegt daran, so IHK-Pressesprecher Peter Belina, dass bei der Prognose vor zehn Jahren noch von einem Rückgang von 10,2 Prozent ausgegangen war. Belina: „Das entspricht einem Bevölkerungsrückgang von knapp 110.000 Menschen. Das wären mehr als heute in den Städten Bayreuth und Kulmbach leben.”
Oberfranken profitiert von Wanderungsüberschuss
Dass sich die Prognose so gewandelt hat, liegt daran, dass man inzwischen für Oberfranken davon ausgeht, dass sich der seit zehn Jahren zu beobachtende Wanderungsüberschuss fortsetzen wird. Bis 2040 rechnet man damit, dass 7,5 Prozent mehr Menschen zu- als abwandern. „Die Menschen ziehen dorthin, wo es attraktive Arbeitsplätze und ein attraktives Umfeld gibt”, betont Gabriele Hohenner. Dass die Bevölkerungsprognose immer noch leicht negativ sei, liege daran, dass Oberfranken weiterhin einen Sterbeüberschuss hat.
Unternehmen suchen Fachkräfte längst über Oberfranken hinaus
„Seit 20 Jahren floriert die oberfränkische Wirtschaft, das Ergebnis sieht man an der Wanderungsentwicklung der vergangenen Jahre und an der Prognose. Viele meist junge Fachkräfte wandern mit ihren Familien zu, weil in Oberfranken attraktive Arbeitsplätze auf sie warten”, so Hohenner. „Man muss jetzt natürlich abwarten, welchen Spuren die Corona-Pandemie hinterlässt. Fakt ist aber, dass zahlreiche Unternehmen auch weiterhin viele Auszubildende und Fachkräfte suchen, längst über Oberfranken hinaus.” Deshalb gewinne das Regionalmarketing auch immer mehr an Bedeutung, weil immer mehr Fachkräfte aus anderen Regionen gewonnen werden, teilweise auch über Deutschland hinaus.
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„Investition in die Zukunft“
Bamberg: 274 erfolgreiche Prüflinge der IHK-Berufsausbildung
Lob und höchsten Respekt zollt IHK-Präsidentin Sonja Weigand den erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen der IHK-Ausbildungsabschlussprüfungen. Sie mussten nicht nur ein gesamtes Ausbildungsjahr, sondern auch ihre Abschlussprüfung unter erschwerten Corona-Bedingungen absolvieren.
„Die Herausforderungen der Pandemie haben Sie erfolgreich gemeistert. Sie haben nicht nur Ihr Fachwissen unter Beweis gestellt, sondern zugleich viel Engagement, Durchhaltevermögen und Motivation. Herzlichen Glückwunsch zu dieser Leistung. Wir sind stolz auf Sie!“ Im Prüfbezirk Bamberg haben vierzehn Prüflinge mit Bestnote abgeschlossen.
Sonja Weigand, die auch Vorsitzende des IHK-Gremiums Bamberg ist, appelliert an die Absolventinnen und Absolventen, die Zukunft mit Optimismus anzugehen. „Aktuell erleben wir alle eine herausfordernde Zeit – Sie als Auszubildende, aber auch wir als Unternehmerinnen und Unternehmer. Aber wir wären nicht Unternehmer, wenn wir die Zukunft nicht mit Zuversicht und Optimismus angehen würden. Gerade jetzt brauchen wir engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um die Herausforderungen zu bewältigen. Ein erfolgreicher Ausbildungsabschluss ist für die erfolgreiche berufliche Zukunft eine hervorragende Ausgangsposition. Alle Türen stehen Ihnen offen, egal ob Sie im erlernten Beruf bleiben, eine Weiterbildung absolvieren oder ein Studium anstreben. Es liegt an Ihnen, den für Sie richtigen Weg zu finden“, so die IHK-Präsidentin.
14 Prüfungsbeste im Raum Bamberg
Im Rahmen der Winterprüfung haben im Prüfbezirk des IHK-Gremiums Bamberg insgesamt 274 Prüflinge ihre Abschlussprüfung erfolgreich abgelegt. 148 erfolgreiche Abschlüsse gab es bei den kaufmännischen Berufen, 126 bei den gewerblich-technischen. Im IHK-Gremium Bamberg erzielten 14 Absolventinnen und Absolventen die Traumnote Eins.
Logistische Herausforderung
„Die logistische Organisation der Prüfungen war aufgrund der pandemiebedingten Einschränkungen erneut sehr herausfordernd“, so Bernd Rehorz, Leiter der Beruflichen Bildung bei der IHK für Oberfranken Bayreuth. „Ohne die Flexibilität und das Engagement der ehrenamtlichen Prüferinnen und Prüfer wären die Prüfungen in dieser Form nicht zu bewältigen gewesen.“ Da die Prüfungen in Bezug auf den Zeitpunkt und die Aufgaben bundesweit einheitlich sind, fanden alleine am Prüfungstag 25. November 2020 Prüfungen an rund 60 verschiedenen Standorten in ganz Oberfranken statt, um die vorgegebenen Abstandsregeln einhalten zu können.
Wir sagen Ja zur Ausbildung
Mit Blick auf die aktuell negative Entwicklung der Ausbildungszahlen weist IHK-Präsidentin Weigand auf die hohe Bedeutung der Ausbildung für die regionalen Unternehmen hin. „Coronabedingt gab es 2020 einen dramatischen Einbruch bei den Ausbildungszahlen. Dieser Trend setzt sich leider auch in diesem Jahr fort. Wenn wir diese Entwicklung nicht rechtzeitig aufhalten, droht eine Fachkräftelücke, die für unsere Unternehmen zu einem existenziellen Problem werden kann“, so Weigand. Die Sicherung qualifizierter Nachwuchskräfte müsse deshalb jetzt im Vordergrund stehen. Um der Entwicklung gegenzusteuern hat die IHK die Kampagne „Wir sagen Ja zur Ausbildung“ gestartet. „Wir bündeln mit dieser Aktion alle Aktivitäten rund um die Ausbildung und setzen auch in der Öffentlichkeit ein starkes Zeichen für berufliche Bildung. Ausbildung ist eine Investition in die Zukunft – für Jugendliche, Unternehmen und die gesamte Wirtschaftsregion“, so IHK-Präsidentin Sonja Weigand.
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Öffnung der Berufsbildungs- und Technologiezentren
„Fachkräfteversorgung steht auf dem Spiel“
Das bayerische Handwerk kritisiert die gravierende Benachteiligung seiner Auszubildenden gegenüber dem Handwerksnachwuchs in anderen Bundesländern scharf. Die Bayerischen Handwerkskammern fordern deshalb eine vollständige Öffnung der Berufsbildungs- und Technologiezentren, um praktische Ausbildung in allen Facetten leisten zu können.
„Selbst in Ländern mit einer höheren 7‑Tage-Inzidenz als in Bayern findet die Überbetriebliche Lehrlingsunterweisung (ÜLU) statt – unter den gleichen Hygienevorschriften, die auch im Freistaat gelten. Aber für alle Auszubildenden“, heißt es in einer Pressemitteilung des Bayerischen Handwerkstags (BHT) und der bayerischen Handwerkskammern. In Bayern dagegen sind aktuell nur Lehrlinge zur ÜLU zugelassen, die kurz vor ihrer Abschluss- oder Gesellenprüfung stehen.
„Jetzt wieder in Präsenz“
Das bayerische Handwerk habe inzwischen alle Möglichkeiten des Distanzunterrichts in Form von E‑Learning-Angeboten ausgeschöpft. Und unter den Auszubildenden aus über 110 Herkunftsländern seien auch solche, die besondere Unterstützung benötigen. „Deshalb muss“, so die Forderung der bayerischen Kammern weiter, „die praxisorientierte überbetriebliche Ausbildung in den Bildungszentren des Handwerks jetzt wieder in Präsenz stattfinden.“ Im bayerischen Handwerk fielen aufgrund der Corona-Beschränkungen die ÜLU-Lehrgänge für rund 20.000 Auszubildende nur des ersten Lehrjahres aus.
Auch die berufliche Fort- und Weiterbildung für Fachkräfte des Handwerks ist derzeit massiv eingeschränkt. Die bayerischen Kammern: „Wir fordern die Staatsregierung mit Nachdruck auf, den Inzidenzwert von 165 auch für Aus‑, Fort und Weiterbildungsmaßnahmen im Handwerk als Grenze anzuwenden. Sonst stehen der Ausbildungserfolg und die Fachkräfteversorgung unseres Wirtschaftsbereichs auf dem Spiel.“
Hintergrund
Die ÜLU ist im Handwerk ein Teil der praxisorientierten betrieblichen Ausbildung. Handwerkliche Bildungszentren unterstützen dabei als externe Ausbildungswerkstätten zum Beispiel Betriebe, die aufgrund ihrer Spezialisierung nicht alle Ausbildungsinhalte vermitteln können.
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IHK warnt vor drohender Fachkräftelücke
IHK startet Kampagne „Wir sagen Ja zur Ausbildung“
Mit einer Kampagne „Wir sagen Ja zur Ausbildung“ rückt die IHK für Oberfranken Bayreuth die Berufliche Bildung noch stärker in den Fokus.
„Unser Ziel ist es, möglichst viele junge Menschen für eine berufliche Ausbildung zu gewinnen. Hoher Praxisbezug, gute Weiterbildungsmöglichkeiten und Aufstiegschancen – die Vorteile einer Ausbildung sprechen für sich. Wir möchten den Schulabgehenden vermitteln, dass eine berufliche Ausbildung ein hervorragendes Fundament für ihren weiteren Berufsweg ist“, erklärt Gabriele Hohenner, Hauptgeschäftsführerin der IHK für Oberfranken Bayreuth. Berufliche Bildung sei das Mittel der Wahl um die drohende Fachkräftelücke abzufedern. „Die Fachkräfte von morgen müssen heute ausgebildet werden. Deshalb sind wir jetzt gemeinsam gefordert, die Vorteile einer Berufsausbildung in einer starken Kampagne deutlich zu machen“, so Hohenner.
„Noch nie war die berufliche Ausbildung so wichtig wie jetzt“, erläutert Bernd Rehorz, Leiter Berufliche Bildung bei der IHK, mit Blick auf die aktuellen Ausbildungszahlen. 2020 verzeichnete die IHK für Oberfranken Bayreuth einen Rückgang von fast 20 Prozent bei den neu eingetragenen Ausbildungsverhältnissen. „Dies ist vor allem auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie zurückzuführen. Die demografische Entwicklung, die wir in Oberfranken schon seit einigen Jahren spüren verschärft die Situation zusätzlich“, so Rehorz.
Investition in die Zukunft
„Wird der Rückgang der Ausbildungszahlen nicht gestoppt, droht unseren Unternehmen ein enormer Fachkräftemangel“, so Rehorz. Hinzu kommen die möglichen langfristigen Auswirkungen der Pandemie, die heute noch nicht abschätzbar sind. „Qualifizierte Fachkräfte sind der Schlüssel für Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit unserer Unternehmen. Wir müssen jetzt in Ausbildung investieren, bevor die Fachkräftelücke zu groß wird und Unternehmen in die Knie zwingt“, so Rehorz. „Ausbildung ist eine Investition in die Zukunft – für Jugendliche, Wirtschaft und unsere gesamte Region.“
Zielgruppenaffine Ansprache
Die IHK rückt daher die Berufliche Bildung noch stärker als bisher in den Fokus ihrer Kommunikation. „Wir sagen Ja zur Ausbildung“ ist das Motto, mit dem die IHK künftig alle Aktionen rund um die Berufliche Bildung bündeln und daher auch in der Öffentlichkeit verstärkt auftreten wird. Neben PR-Aktionen und Formaten in Funk und TV setzt die Kampagne einen starken Fokus auf Social Media Kanäle für eine zielgruppengerechte Ansprache der Jugendlichen. Dabei setzt die IHK vor allem auf Testimonials von Auszubildenden selbst, die Gleichaltrigen über ihre Erfahrungen berichten sollen. Zudem werden digitale Aktionen rund um die Berufsorientierung stattfinden. Den Startschuss hierfür gibt der Online-Beratungstag am 26. Mai 2021.
Zentraler Informationspunkt für Jugendliche, Unternehmen, Eltern, Lehrer und generell Ausbildungsinteressierte ist die IHK-Website, wo eine Fülle von Informationen, Tipps, weiterführenden Links zum Thema zu finden sind. Unter https://www.bayreuth.ihk.de/ausbildung werden alle Informationen, News, Angebote und aktuelle Veranstaltungen der IHK zur Ausbildung unter dem Motto „Wir sagen Ja zur Ausbildung“ gebündelt und laufend aktualisiert.
„Wir möchten informieren, beraten, überzeugen und gleichzeitig wachrütteln. Die drohende Fachkräftelücke kann sehr schnell zum Problem für Unternehmen werden. Deshalb müssen wir jetzt proaktiv sein, um die Lücke möglichst gut abzufedern“, so Rehorz. Mit der Rakete habe die IHK deshalb auch ein Kampagnenmotiv gewählt, das die Brisanz der Situation verdeutlichen soll. „Beim Thema Ausbildung müssen wir jetzt gemeinsam durchstarten.“
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IHK warnt vor drohender Fachkräftelücke
„Daumen hoch“ für die Ausbildung
Auch in diesem Jahr erhalten alle aktiven Ausbildungsbetriebe der IHK für Oberfranken Bayreuth ihren „Daumen hoch“-Aufkleber, mit dem sie ihr Ausbildungsengagement nach außen sichtbar machen können. „Jedes einzelne Unternehmen, das sich für Ausbildung engagiert, leistet einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung und damit zur Zukunftsfähigkeit unseres Wirtschaftsstandorts“, so die IHK-Hauptgeschäftsführerin Gabriele Hohenner zur Bedeutung der beruflichen Ausbildung. „Aufgrund der Pandemie gab es 2020 einen Einbruch bei den Ausbildungszahlen. Daher müssen wir gerade jetzt alle Register für die Ausbildung ziehen“, so Hohenner.
Seit 2015 erhalten alle Ausbildungsunternehmen der IHK für Oberfranken Bayreuth die Auszeichnung „Ausbildungsbetrieb: dieses Unternehmen sichert Qualität durch berufliche Ausbildung“ mit Urkunde und entsprechendem Aufkleber. Damit kann die Ausbildungsleistung gegenüber Kunden, Lieferanten und auch der Öffentlichkeit sichtbar gemacht werden. An rund 2.300 aktive Ausbildungsbetriebe werden die Aufkleber in diesen Tagen verschickt.
„Ja zur Ausbildung“
„Noch nie war die berufliche Ausbildung so wichtig wie jetzt“, erläutert Bernd Rehorz, Leiter Berufliche Bildung bei der IHK, mit Blick auf die aktuellen Ausbildungszahlen. 2020 verzeichnete die IHK für Oberfranken Bayreuth einen Rückgang von 19,9 Prozent bei den neu eingetragenen Ausbildungsverhältnissen. Circa 3.000 Lehrstellen waren zum Start des laufenden Ausbildungsjahres in Oberfranken noch unbesetzt. „Dies liegt unter anderem an der demografischen Entwicklung, die wir in Oberfranken schon seit einigen Jahren spüren. Vor allem aber ist dies auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie zurückzuführen“, so Rehorz. Bereits jetzt zeichne sich leider eine Fortsetzung des Trends für 2021 ab.
„Wird der Rückgang der Ausbildungszahlen nicht gestoppt, werden unsere Unternehmen in einigen Jahren mit enormem Fachkräftemangel zu kämpfen haben“, warnt Hohenner. Für die Unternehmen, die heute noch nicht abschätzen können, welche langfristigen Auswirkungen die Pandemie haben wird, wäre dies eine zusätzliche Belastung. „Soweit darf es nicht kommen. Wir müssen jetzt in Ausbildung investieren, bevor die Fachkräftelücke zu groß wird und durch Corona angeschlagene Unternehmen in die Knie zwingt“, so die IHK-Hauptgeschäftsführerin. „Ausbildung ist eine Investition in die nahe Zukunft.“
Auch die IHK für Oberfranken Bayreuth verstärkt ihr Engagement rund um die berufliche Bildung angesichts der aktuellen Entwicklung. „Ja zur Ausbildung“ ist das Motto, mit dem die IHK ihre Maßnahmen rund um die Ausbildung bündeln und somit deren Schlagkraft erhöhen will. „Wir appellieren an die Betriebe, ihr Ausbildungsengagement weiter hoch zu halten. Zugleich möchten wir auch Jugendliche überzeugen, sich für eine Ausbildung und die damit verbundenen Vorteile, wie z.B. den hohen Praxisbezug sowie die zahlreichen Weiterbildungsmöglichkeiten nach dem Abschluss, zu entscheiden“, so Rehorz. „Ausbildung hat bei der IHK oberste Priorität. Für die Zukunft unserer Unternehmen, den Wirtschaftsstandort und damit unserer gesamten Region.“
„Zeigt uns Eure Daumen“
Auch die „Daumen hoch“-Aktion möchte die IHK in diesem Jahr noch sichtbarer machen. Unter dem Motto „Zeigt uns Eure Daumen“ ruft die IHK daher alle Ausbildungsbetriebe auf, Fotos ihrer Auszubildenden oder Ausbilder mit ihrem „Daumen hoch“ Aufkleber auf der Facebook Seite der IHK für Oberfranken Bayreuth zu teilen. „Jedes einzelne Ausbildungsunternehmen leistet Großes für Oberfranken. Das darf auch gezeigt werden“, so Rehorz.
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IHK bietet Online-Seminare an
„Haus der kleinen Forscher” auch digital
Im Rahmen der Initiative „Haus der kleinen Forscher” bietet die IHK für Oberfranken Bayreuth auch Online-Seminare an, wie die IHK mitteilt. Sie schafft damit ein Zusatzangebot für interessierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer, bis Präsenzveranstaltungen wieder möglich sind. Das „Haus der kleinen Forscher” will Kinder im Vorschulalter für Naturwissenschaften und Technik begeistern und qualifiziert dafür pädagogisches Personal.
Für das Jahr 2021 hatte die IHK für Oberfranken Bayreuth im Rahmen der Initiative „Haus der kleinen Forscher” mehr als 20 Workshop-Termine an den Standorten Bayreuth, Bamberg und Hof geplant. Aufgrund der aktuellen Beschränkungen können diese vorerst nicht stattfinden. Um die Zeit dennoch produktiv nutzen zu können, läuft aktuell ein Online-Seminar zum Thema „Forscherdialoge gestalten”. Aufgrund der positiven Resonanz soll in den kommenden Wochen ein weiteres Online-Seminar zum Thema „Freiräume” folgen.
Qualifizierter Fachkräftenachwuchs
Gemeinsam mit ihren Netzwerkpartnern vor Ort bietet die Stiftung „Haus der kleinen Forscher” ein Bildungsprogramm an, das pädagogische Fach- und Lehrkräfte dabei unterstützt, Kinder im Kita- und Grundschulalter qualifiziert beim Entdecken, Forschen und Lernen zu begleiten. „Forschen und Entdecken funktioniert aber nur, wenn man Dinge tatsächlich greifen und dadurch auch begreifen kann” erläutert Christa Stelter, Trainerin für das „Haus der kleinen Forscher” in Oberfranken. „Nicht alle Workshop-Themen lassen sich auch online abbilden.” Daher würden nun gezielt Themen identifiziert, die für Online-Workshops geeignet seien, um ein qualifiziertes Zusatzangebot zu schaffen.
„Eine Investition in den Fachkräftenachwuchs ist eine Investition in die Zukunft unseres Wirtschaftsstandorts. Daran ändert auch die Pandemie nichts”, so Bernd Rehorz, Leiter Berufliche Bildung bei der IHK für Oberfranken Bayreuth. Die IHK engagiert sich daher seit vielen Jahren als Netzwerkpartner der Stiftung „Haus der kleinen Forscher”. Rehorz: „Wir möchten einen aktiven Beitrag zur Sicherung des Fachkräftenachwuchses in Oberfranken leisten.”
Zum „Haus der kleinen Forscher”
Die gemeinnützige Stiftung „Haus der kleinen Forscher” engagiert sich für gute frühe Bildung in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) sowie Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Ziel ist, Mädchen und Jungen stark für die Zukunft zu machen und zu nachhaltigem Handeln zu befähigen. Das „Haus der kleinen Forscher” verbessert Bildungschancen, fördert Interesse im MINT-Bereich und professionalisiert dafür pädagogisches Personal. Partner der Stiftung sind die Helmholtz-Gemeinschaft, die Siemens Stiftung, die Dietmar Hopp Stiftung und die Deutsche Telekom Stiftung. Gefördert wird sie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Weitere Informationen unter: https://www.haus-der-kleinen-forscher.de/