Das Bauernmuseum Bamberger Land in Frensdorf beherbergt eine Sammlung landwirtschaftlicher Geräte, Werkzeuge und Maschinen aus vergangenen Jahrhunderten. Die Ausstellungsstücke sollen dem Publikum
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Frensdorf
Geschichte und Geschichten: Bauernmuseum Bamberger Land
Das Bauernmuseum Bamberger Land in Frensdorf beherbergt eine Sammlung landwirtschaftlicher Geräte, Werkzeuge und Maschinen aus vergangenen Jahrhunderten. Die Ausstellungsstücke sollen dem Publikum einen authentischen Eindruck vom bäuerlichen Leben vergangener Generationen vermitteln.
Betritt man das Areal des in malerischer Landschaft gelegenen Bauernmuseums Bamberger Land in Frensdorf, bietet sich bereits im Garten ein üppiger Anblick: Blumen, Kräuter und Gemüsepflanzen blühen und duften, begleitet vom Summen der Bienen und dem Schnabel-Geklapper einer Storchenfamilie auf dem Dach des Museumsgasthofs „Schmaus“. Gleich daneben liegt der Fischerhof, das Kernstück des Museums. Er umfasst ein Wohnstallhaus, eine Scheune, einen vom Hof zugänglichen Backofen und das so genannte Austragshaus, das Altenteil des Hofes.
Ein Highlight des Museums sind die originalgetreu rekonstruierten Wohnräume. Mit Liebe zum Detail wurden sie eingerichtet und zeigen die bäuerliche Wohnkultur im Bamberger Land in den 1920er Jahren. Von alten Pflügen und Eggen bis hin zu handgefertigten Körben und bäuerlichen Trachten gibt es hier zusätzlich viel zu entdecken.
Erste Station: Der Garten
„Wir haben hier auf rund 1.500 Quadratmetern verschiedene Themenbeete mit Gartenblumen unterschiedlicher Herkunft“, sagt Museumsleiterin Dr. Birgit Jauernig. „Da ein Beet mit historischen Nutzpflanzen, dort Pflanzen, die man früher zum Süßen verwendet hat, ein Duftgarten und Kräuterbeete gliedern sich an.“ Rund 15 verschiedene Tomatensorten wurden in diesem Jahr angebaut und mehrere Salatsorten gibt es. Dieses Jahr wurde hier das Projekt Anpflanzungsmethoden aus Amerika realisiert: Indigene Völker bauen dort bis heute Mais, Bohnen und Kürbis etagenartig auf einem Beet an.
Großblättrige Zucchini und Kürbisse beschatten den Boden, darüber ranken sich die Bohnen um die Maispflanzen. Durch die Beschattung wird Wasser gespart, um der Dürre und Hitze zu begegnen. „Da die Ressource Wasser immer knapper wird, kann diese Anbau-Methode eine Lösung gegen die Austrocknung im Ackerbau sein.“
Es ist im wahrsten Sinne des Wortes eine Art Feldforschung, die das Bauernmuseum am Ortseingang von Frensdorf betreibt. Jedes Jahr gibt es einen anderen thematischen Gartenschwerpunkt, den die Gartenexpertin des Museums, Kim Kropfelder, ausarbeitet und im Rahmen der museumspädagogischen Angebote für Kinder und Erwachsene präsentiert.
Zudem gibt es auch den Gartenblog „Teufelsohr“ auf der Webseite des Museums mit über 1.300 Followern – ein weiteres der vielen Angebote aus dem Museumsprogramm. Der Blog wird während der Garten- und Museumssaison von Anfang April bis Anfang November monatlich mit Tipps fürs Gärtnern bestückt. Für das Konzept der „Tollen Knolle“, bei dem es um Kartoffelanbau geht, ist das Museum auch mit dem Qualitätssiegel „Umweltbildung Bayern“ des bayerischen Umweltministeriums 2022 ausgezeichnet worden. Im Rahmen dieses Programms geht es rund um die Kartoffel, Kinder begleiten den Kartoffelanbau, ernten und bereiten die von ihnen angepflanzten Früchte zu.
Ziele des Museums
„Unser Hauptziel ist es, die Geschichte und Entwicklung der Landwirtschaft in der Region Bamberg erlebbar zu machen“, erklärt Birgit Jauernig. „Wir wollen den großen und kleinen Besuchern zeigen, wie hart die Arbeit der Bauern früher war und wie sich die landwirtschaftlichen Methoden im Laufe der Zeit verändert haben.“ Nach ihrer jahrelangen Erfahrung ist es gerade in der aktuellen Zeit mit ihren vielen Veränderungen und Krisen wichtig zu wissen, wie die Vorfahren vor all den technischen Hilfsmitteln und dem Verbrauch fossiler Ressourcen den Alltag bewältigt haben. „Vor allem im Bereich Ernährung, der sich ja in den letzten Jahren stark auf Bio und Ökologie fokussiert hat und stärker ins Bewusstsein der VerbraucherInnen getreten ist, erleben wir gerade einen regen Zulauf“, sagt Yvonne Jähns-Kretschmer, die für den pädagogischen Bereich im Museum zuständig ist.
Neun MitarbeiterInnen in Teilzeit hat das Museum, darunter ein Schreinermeister, ein Metallbauer, eine Hauswirtschafterin, eine Erzieherin, eine Gartenbauingenieurin und auch ein Mann für alles, der im Rahmen der Initiative Integra Mensch dort eine Stelle gefunden hat. Fest angestellt sind davon sechs Personen, zwei Mitarbeiterinnen übernehmen zeitlich befristet stundenweise Aufgaben im Garten oder in der Öffentlichkeitsarbeit. Die wöchentliche Dienstbesprechung am Wochenbeginn ist das A und O: Welche Gruppen kommen, was ist geplant, was muss besorgt und organisiert werden? Wenn Birgit Jauernig über ihr Team spricht, kommt sie ins Schwärmen: „Es sind engagierte und zuverlässige Mitarbeiter, sehr verantwortungsbewusst, es ist ein freundschaftliches Miteinander mit flacher Hierarchie. Ich bin seit fast 25 Jahren hier als Leiterin tätig und habe sehr viel durch und mit meinem Team hier gelernt. Es ist jetzt ein idealer Zustand.“
Die Anfänge: Der Fischerhof atmet Geschichte und Geschichten
Das Museum wurde 1984 eröffnet als eine ehrenamtliche Initiative von Absolventen der landwirtschaftlichen Fachschule, die die Idee hatten, ein Zeugnis der alten bäuerlichen Lebenswelt im landwirtschaftlichen geprägten Landkreis Bamberg für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. „Man hatte im ganzen Landkreis gesucht und ist dann auf den Fischerhof in Frensdorf gestoßen, in dem wenig verändert worden ist“, sagt Birgit Jauernig. Familie Fischer war eine wohlhabende Familie, dann verhinderten die beiden Weltkriege den Generationenwechsel, da der vorgesehene Hoferbe nicht mehr heiratete. Dadurch erhielt sich der Zustand des Fischerhofes in der Zeit der 1920er Jahre: Es gab zwar elektrischen Strom, aber keine Wasserleitung oder einen Anschluss an die Kanalisation, lediglich zwei Pumpbrunnen waren vorhanden.
„Man spürt hier die Vergangenheit. Das Anwesen, das ja nie abgebaut und versetzt wurde wie in anderen Freilichtmuseen üblich, atmet Geschichte und Geschichten.“ Von 1982 bis 1992 war es der Förderverein des Museums, der sich um die bauliche Instandsetzung des Fischerhofs kümmerte, das Museum 1984 eröffnete, die Nachbarscheune samt dem Gartengrundstück erwarb und auch die Öffnungszeiten und Führungen gewährleistete. Dann zog sich der Förderverein zurück und übergab das Museum schuldenfrei dem Landkreis Bamberg.
1998 stand für den damaligen Landrat Günther Denzler die Entscheidung an, das Bauernmuseum, dessen Besucherzahlen kaum noch erwähnenswert waren, entweder zu schließen oder umzugestalten und zu modernisieren. Aufgrund der damals sehr guten Fördermaßnahmen entschied man sich für letzteres. „Der Fischerhof wurde renoviert, eine Hackschnitzelheizung samt Küche und Toilettenanlage wurde gebaut. Außerdem kamen ein Seminarraum sowie zwei Ausstellungsräume hinzu. Mit Unterstützung der Gartenfachberatung entstand ein attraktiver Museumsgarten, der als Ausstellungs- und Forschungsfläche unter freiem Himmel dient“, sagt Birgit Jauernig. Mit den Fördermaßnahmen war damals die Verpflichtung verbunden, eine Fachkraft anzustellen –Volkskundlerin (heute: Europäische Ethnologie) Birgit Jauernig, die über Trachtengrafiken promoviert hatte, trat 1999 dann ihren Dienst in Frensdorf an.
Der „Kuhhandel“ machte den Anfang
Nach den umfangreichen Baumaßnahmen konnte sie 2003 das Bauernmuseum mit der großen Sonderausstellung „Kuhhandel – Vom Umgang mit einem Nutztier“ neu eröffnen, an der noch vier weitere bayerische Museen beteiligt waren. Von da an zeigte das Bauernmuseum alljährlich immer wieder neue Facetten der bayerischen und deutschen Kulturgeschichte in Form von einer oder mehreren Ausstellungen. Diese konnten selbst konzipiert und im eigenen Haus gezeigt worden sein – es gab aber auch Leih-Ausstellungen und solche, die in Kooperation mit anderen Museen entstanden sind. Wichtig ist bis heute die Zusammenarbeit mit anderen Museen.
Derzeit laufen zwei Ausstellungen, einmal „Ein Apfelbäumchen pflanzen. Über die Lieblingsfrucht der Deutschen“, und dann die schon viel besuchte Fotoausstellung „Hans. Eine kleine Geschichte vom Glück“ über das einfache und bescheidene Leben eines Kleinbauern.
„Um ab 2003 viele BesucherInnen ins Museum zu locken, riefen wir zusätzlich den Adventsmarkt – den heutigen Martinimarkt – ins Leben, dann gab und gibt es Familiennachmittage, Gartentage, den Oberfränkischen Trachten- und Spezialitätenmarkt und vieles mehr. Demnächst findet das Traktortreffen statt“, sagt Birgit Jauernig. Große und kleine Besucher können dann beispielsweise lernen, wie man Butter herstellt, Wolle spinnt oder stickt. „Wir möchten den Besuchern eine aktive Teilnahme ermöglichen. Es geht nicht nur darum, Dinge anzuschauen, sondern auch selbst aktiv zu werden und die Vergangenheit hautnah zu erleben.“
Was hat das mit heute zu tun?
Der Museums-Fokus ist die Erlebnispädagogik für SchülerInnen. Neben Aktionen und Führungen für Schulklassen wird das Bauernmuseum auch von den Gemeinden im Rahmen ihres Ferienprogrammes gebucht. „Diese Angebote sind innerhalb kürzester Zeit ausgebucht. Ein Highlight war im letzten Jahr unser Filmprojekt über das bäuerliche Leben früher, den Film kann man in Ausschnitten im Museum und auch auf der Homepage anschauen. „Die Kinder hatten einen riesigen Spaß und waren mit Feuer und Flamme dabei“, sagt die Erzieherin Yvonne Jähns-Kretschmer.
„Bei unseren museumspädagogischen Programmen müssen wir berücksichtigen, ob es sich um Kindergartengruppen oder um Schulklassen handelt, bei denen gerade im Lehrplan Themen wie Up- und Recyceln oder gesunde Ernährung stehen. „Erst vor einigen Tagen hatten wir das Thema „Waschen“ bei einer Schulklasse beleuchtet. Die Jugendlichen kennen ja nur die Waschmaschine, aber wie viele Wassermengen verbraucht werden, wie warm oder heiß das Wasser ist und so weiter, haben sie nicht auf dem Schirm. Bei uns erfahren sie, wie die Leute das vor 70 bis 100 Jahren gemacht haben. Dabei wird auch der ökologische Aspekt betont, dass man nämlich bei knappen Wasserressourcen möglichst selten und dann nur mit voller Trommel wäscht.“
„Lediglich Führungen durch den Bauernhof für Schulklassen anzubieten ist in heutiger Zeit nicht ausreichend“, fügt Museumsleiterin Birgit Jauernig an. „Unsere Kunden sind vor allem die Grundschulen, dann die Kindergärten und die Förderschulen. Seit der Bayerische Bauernverband im letzten Jahr durchsetzte, dass der Erwerb von Alltagskompetenzen Teil des Lehrplans der Grundschulen wird, sind wir in der Museumspädagogik restlos ausgebucht.“
Durch das Programm konnten im letzten Jahr deutlich mehr BesucherInnen als in den Vorjahren gewonnen werden. So verdoppelte sich die Zahl der analogen und digitalen Interessierten fast im Vergleich zum Jahr 2021 von 8.000 auf über 15.625 Personen. Der große Konkurrent des Bauernmuseums ist die Stadt Bamberg mit ihren vielen Veranstaltungen und Sehenswürdigkeiten. Dort gibt es etwa das Gärtner- und Häckermuseum. Laufkundschaft ist eher selten in Frensdorf. „Aber wir profitieren seit vielen Jahren von der gemeinsamen Werbung. Zu uns kommen dann diejenigen Besucher, die sich länger Zeit nehmen und auch das Umland von Bamberg erkunden wollen.“
Zu zukünftigen Projekten zählt die Sanierung des Austragshauses aus der Zeit um 1830. Dazu werden die Themen Schablonenmalerei und bäuerlicher Generationenwechsel didaktisch aufbereitet. Auch ihrem Promotionsthema Trachten möchte sich Birgit Jauernig, die sich in ihrer Funktion als Museumsleiterin in diesem Herbst in den Ruhestand verabschiedet, als Trachtenberaterin für den Bezirk Oberfranken noch etwas länger widmen. Sie berät Gemeinden, Vereine und Privatpersonen aus ganz Oberfranken, wenn sich diese für regionaltypische Trachten interessieren und eine eigene Tracht nach historischen Vorbildern oder in erneuerter zeitgemäßer Form haben wollen. Auch Ausstellungen, Vorträge und Publikationen zählen zu ihren Aufgaben.
„Wenn die Besucher das Museum mit einem erweiterten Verständnis für die Vergangenheit und einem neuen Respekt vor den Herausforderungen der Landwirtschaft verlassen, dann haben wir unser Ziel erreicht.“
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Ab 5. Mai
KiKA-Sendung „Die beste Klasse Deutschlands“: Frensdorfer Schule dabei
Am 5. Mai startet die Frühjahrs-Ausgabe der Kindersendung „Die beste Klasse Deutschlands“. Immer freitags um 19:30 Uhr auf KiKA kämpfen Schulklassen dann um den Tagessieg. Auch eine Klasse aus Frensdorf ist dabei.
Für den Titel „Die beste Klasse Deutschlands“ treten in jeder Ausgabe der KiKA-Sendung vier Schulklassen aus dem ganzen Land gegeneinander an. Sie lösen Quiz-Fragen, machen Experimente und müssen sich in Geschicklichkeits-Spielen gegen die Konkurrenz durchsetzen.
Die vier Wochensieger-Klassen ziehen dann in das Finale des Wettbewerbs ein. Dieses strahlt der ARD am 27. Mai um 10 Uhr aus.
Unter den 16 Schulklassen, die in den vier Wochenshows von „Die beste Klasse Deutschlands“ antreten ist mit der Klasse 6 der Grund- und Mittelschule aus Frensdorf-Pettstadt auch ein örtlicher Vertreter dabei.
Außerdem treten im Wettbewerb an:
• Klasse 7A des Aventinus-Gymnasiums aus Burghausen
• Klasse 7A des Albert-Schweitzer-Gymnasiums aus Laichingen
• Klasse 6G des Anna-Essinger-Gymnasiums aus Ulm
• Klasse 6.3 des Rosa-Luxemburg-Gymnasiums aus Berlin
• Klasse 6C der Grundschule Geschwister Scholl aus Bad Belzig
• Klasse 6C des Alten Gymnasiums aus Bremen
• Klasse 6D der Stadtteilschule Bergstedt aus Hamburg
• Klasse 7D des Neuen Gymnasiums aus Rüsselsheim
• Klasse 7–1 des Gymnasiums aus Neu Wulmsdorf
• Klasse 7A des Städtischen Gymnasiums aus Sundern
• Klasse 6B des Clara-Schumann-Gymnasiums aus Bonn
• Klasse 6C des Lina-Hilger-Gymnasiums aus Bad Kreuznach
• Klasse 7.1 des Gymnasiums St. Augustin zu Grimma aus Grimma
• Klasse 7C des Ökumenischen Domgymnasiums aus Magdeburg
• Klasse 7C des Goethegymnasiums aus Weimar
Für jede Klasse stehen in den Shows jeweils zwei SchülerInnen im Vordergrund. Diese „Erste-Reihe-Kids“ loggen ihre Antworten zu den Quizfragen ein, bevor die richtigen Rückmeldungen der gesamten Klasse gezählt werden. Das Punktekonto immer fest im Blick gilt es, jede neue Runde erfolgreich zu überstehen. Moderieren werden Clarissa Corrêa da Silva und Tobias Krell.
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Bauernmuseum Bamberger Land
Ferienabenteuer begeistert Kinder
Beim Ferienabenteuer, das auch dieses Jahr wieder in den ersten beiden Sommerferienwochen vom Bauernmuseum Bamberger Land angeboten wurde, erwartete die teilnehmenden Kinder ein abwechslungsreiches Programm mit vielen kreativen Workshops und Aktionen.
Unter dem Motto „Guten Appetit! – Kochen wie vor 100 Jahren“ und „Kreativ und aktiv im Bauernmuseum“ bekamen die Kinder im Alter zwischen 6 und 12 Jahren aus der Stadt und dem Landkreis einen Einblick, was und wie auf dem Land früher gekocht und gelebt wurde. Vermittelt wurde dabei, welche Aufgaben und Arbeiten die Menschen vor 100 Jahren in mühseliger Handarbeit verrichtet haben. Neben dem Wäschewaschen mit Kernseife und einem Waschbrett setzten die Kinder ihren eigenen Brotteig an, „fütterten“ und kneteten diesen und konnten schließlich ihr eigenes Brot im Steinofen backen und mit selbstgerührter Butter genießen.
Ernte historischer Gemüsesorten
Aktionen rund um die „Kartoffel“ verdeutlichten den hohen Stellenwert der „tollen Knolle“, die sowohl in früheren Zeiten aber auch im Ferienabenteuer vielseitige Variationsmöglichkeiten in der Küche bot, schließlich zählte sie zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln. Und Krapfen backen war einfach ein „Muss“, so wie es auch heute noch zu vielen Festen in oberfränkischen Dörfern gepflegt wird. Im museumseigenen Garten ernteten die Kinder historische Gemüsesorten und gingen dabei auch ganz praktisch der Frage nach, wie die reiche Ernte haltbar gemacht werden konnte. Wie bereits in Großmutters Zeiten legten die Kinder das Gemüse in Salzwasser ein, welches „fermentiert“ und so auch bis in den Winter genießbar bleibt und dabei ein beachtlicher Vitaminspender ist.
Im Zusammenhang mit der Sonderausstellung zu „Mariä Himmelfahrt“ konnten die Kinder in der zweiten Woche erfahren, worin die zahlreichen (Heil-)Kräuter und Blüten aus dem Museumsgarten und den angrenzenden Wiesen überall Verwendung finden können. Kreativ werden konnten die Kinder bei der Herstellung von selbstgemachter Seife, Kräutercreme und Kräutersalz. Und bei so viel erworbenem Kräuterwissen lag es auf der Hand, dass vielfältige Teekreationen der Kinder die Gaumen der Verantwortlichen verwöhnten und dazu auch noch gut taten. Was auch Landrat Johann Kalb und Bürgermeister Jakobus Kötzner bei ihrem Besuch im Bauernmuseum bestätigten.
Gerade nach der langen Zeit, in der sich besonders die Kinder auf die Beschränkung von sozialen Kontakten und weiteren Einschränkungen einstellen mussten, war es für die Verantwortlichen besonders schön zu sehen, wie sie im Ferienabenteuer gemeinsam aktiv sein konnten und dabei vor Kreativität sprühten und ihre eigenen Ideen mitbrachten und umsetzten.
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Sortenvielfalt im Museumsgarten
Gartenblog ‘Teufelsohr‘ des Bauernmuseums Bamberger Land informiert über fast vergessene Nutzpflanzen
Das Museum in Frensdorf, seit gestern wieder geöffnet, beherbergt nicht nur einen historischen Bauernhof mit unterschiedlichen Ausstellungsflächen und historischen Gebäudeteilen, sondern auch einen großen Museumsgarten, in dem allerhand blüht und gedeiht. In den letzten Jahren wurden dort zunehmend historische Sorten heimischer Nutzpflanzen angebaut.
Ziel ist, neben den modernen Hochleistungs- und Hybridsorten einen möglichst großen Genpool alter Nutzpflanzen zu bewahren und den Besuchern die Vielfalt fast vergessener Delikatessen zu zeigen. So entstand in den letzten Jahren nicht nur ein Film über historische Salatsorten, der im Bayrischen Fernsehen gezeigt wurde und große Resonanz fand. Es wurden Salatverkostungen im Museum veranstaltet und unzählige anregende Gespräche im Garten an den Staudenbeeten geführt.
Lieblingssalat des Museumpersonals
Die vielen Nachfragen von Besuchern und anderen Interessierten brachten Museumsleiterin Dr. Birgit Jauernig und Gartenfachfrau Kim Kropfelder auf den Gedanken, einen Gartenblog einzurichten, der den Namen ‘Teufelsohr‘ trägt. Das ‘Teufelsohr‘ ist eine alte Salatsorte mit kräftig roten Blättern in Form eines spitzen Ohres und gleichzeitig der Lieblingssalat des Museumpersonals. Der Blog begleitet nun den Leser durch das Gartenjahr und berichtet nicht nur von Salatsorten, sondern auch von Kräutern, Getreide, Hülsenfrüchten, Blumen und Färbepflanzen. Er widmet sich der Geschichte des Museumgartens und stellt die Menschen vor, die hier arbeiten.
Das Museum kann seit dem gestrigen Pfingstsonntag nach Voranmeldung besucht werden.
Weitere Informationen
Bauernmuseum Bamberger Land
Hauptstraße 3 und 5
96158 Frensdorf
Tel.: 0951 /85–9650
Fax: 0951 /85–9660
https://www.bauernmuseum-frensdorf.de/
Gartenblog ‘Teufelsohr‘