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Frensdorf

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Geschich­te und Geschich­ten: Bau­ern­mu­se­um Bam­ber­ger Land

Das Bau­ern­mu­se­um Bam­ber­ger Land in Frens­dorf beher­bergt eine Samm­lung land­wirt­schaft­li­cher Gerä­te, Werk­zeu­ge und Maschi­nen aus ver­gan­ge­nen Jahr­hun­der­ten. Die Aus­stel­lungs­stü­cke sol­len dem Publi­kum einen authen­ti­schen Ein­druck vom bäu­er­li­chen Leben ver­gan­ge­ner Gene­ra­tio­nen vermitteln.

Betritt man das Are­al des in male­ri­scher Land­schaft gele­ge­nen Bau­ern­mu­se­ums Bam­ber­ger Land in Frens­dorf, bie­tet sich bereits im Gar­ten ein üppi­ger Anblick: Blu­men, Kräu­ter und Gemü­se­pflan­zen blü­hen und duf­ten, beglei­tet vom Sum­men der Bie­nen und dem Schna­bel-Geklap­per einer Stor­chen­fa­mi­lie auf dem Dach des Muse­ums­gast­hofs „Schmaus“. Gleich dane­ben liegt der Fischer­hof, das Kern­stück des Muse­ums. Er umfasst ein Wohn­stall­haus, eine Scheu­ne, einen vom Hof zugäng­li­chen Back­ofen und das so genann­te Aus­trags­haus, das Alten­teil des Hofes.

Ein High­light des Muse­ums sind die ori­gi­nal­ge­treu rekon­stru­ier­ten Wohn­räu­me. Mit Lie­be zum Detail wur­den sie ein­ge­rich­tet und zei­gen die bäu­er­li­che Wohn­kul­tur im Bam­ber­ger Land in den 1920er Jah­ren. Von alten Pflü­gen und Eggen bis hin zu hand­ge­fer­tig­ten Kör­ben und bäu­er­li­chen Trach­ten gibt es hier zusätz­lich viel zu entdecken.

Ers­te Sta­ti­on: Der Garten

„Wir haben hier auf rund 1.500 Qua­drat­me­tern ver­schie­de­ne The­men­bee­te mit Gar­ten­blu­men unter­schied­li­cher Her­kunft“, sagt Muse­ums­lei­te­rin Dr. Bir­git Jau­er­nig. „Da ein Beet mit his­to­ri­schen Nutz­pflan­zen, dort Pflan­zen, die man frü­her zum Süßen ver­wen­det hat, ein Duft­gar­ten und Kräu­ter­bee­te glie­dern sich an.“ Rund 15 ver­schie­de­ne Toma­ten­sor­ten wur­den in die­sem Jahr ange­baut und meh­re­re Salatsor­ten gibt es. Die­ses Jahr wur­de hier das Pro­jekt Anpflan­zungs­me­tho­den aus Ame­ri­ka rea­li­siert: Indi­ge­ne Völ­ker bau­en dort bis heu­te Mais, Boh­nen und Kür­bis eta­gen­ar­tig auf einem Beet an.

Bauernmuseum
Lei­te­rin Bir­git Jau­er­nig im Gar­ten des Muse­ums, Foto: Karo­li­ne Rübsam

Groß­blätt­ri­ge Zuc­chi­ni und Kür­bis­se beschat­ten den Boden, dar­über ran­ken sich die Boh­nen um die Mais­pflan­zen. Durch die Beschat­tung wird Was­ser gespart, um der Dür­re und Hit­ze zu begeg­nen. „Da die Res­sour­ce Was­ser immer knap­per wird, kann die­se Anbau-Metho­de eine Lösung gegen die Aus­trock­nung im Acker­bau sein.“

Es ist im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes eine Art Feld­for­schung, die das Bau­ern­mu­se­um am Orts­ein­gang von Frens­dorf betreibt. Jedes Jahr gibt es einen ande­ren the­ma­ti­schen Gar­ten­schwer­punkt, den die Gar­ten­ex­per­tin des Muse­ums, Kim Krop­fel­der, aus­ar­bei­tet und im Rah­men der muse­ums­päd­ago­gi­schen Ange­bo­te für Kin­der und Erwach­se­ne präsentiert.

Zudem gibt es auch den Gar­ten­blog „Teu­fels­ohr“ auf der Web­sei­te des Muse­ums mit über 1.300 Fol­lo­wern – ein wei­te­res der vie­len Ange­bo­te aus dem Muse­ums­pro­gramm. Der Blog wird wäh­rend der Gar­ten- und Muse­ums­sai­son von Anfang April bis Anfang Novem­ber monat­lich mit Tipps fürs Gärt­nern bestückt. Für das Kon­zept der „Tol­len Knol­le“, bei dem es um Kar­tof­fel­an­bau geht, ist das Muse­um auch mit dem Qua­li­täts­sie­gel „Umwelt­bil­dung Bay­ern“ des baye­ri­schen Umwelt­mi­nis­te­ri­ums 2022 aus­ge­zeich­net wor­den. Im Rah­men die­ses Pro­gramms geht es rund um die Kar­tof­fel, Kin­der beglei­ten den Kar­tof­fel­an­bau, ern­ten und berei­ten die von ihnen ange­pflanz­ten Früch­te zu.

Zie­le des Museums

„Unser Haupt­ziel ist es, die Geschich­te und Ent­wick­lung der Land­wirt­schaft in der Regi­on Bam­berg erleb­bar zu machen“, erklärt Bir­git Jau­er­nig. „Wir wol­len den gro­ßen und klei­nen Besu­chern zei­gen, wie hart die Arbeit der Bau­ern frü­her war und wie sich die land­wirt­schaft­li­chen Metho­den im Lau­fe der Zeit ver­än­dert haben.“ Nach ihrer jah­re­lan­gen Erfah­rung ist es gera­de in der aktu­el­len Zeit mit ihren vie­len Ver­än­de­run­gen und Kri­sen wich­tig zu wis­sen, wie die Vor­fah­ren vor all den tech­ni­schen Hilfs­mit­teln und dem Ver­brauch fos­si­ler Res­sour­cen den All­tag bewäl­tigt haben. „Vor allem im Bereich Ernäh­rung, der sich ja in den letz­ten Jah­ren stark auf Bio und Öko­lo­gie fokus­siert hat und stär­ker ins Bewusst­sein der Ver­brau­che­rIn­nen getre­ten ist, erle­ben wir gera­de einen regen Zulauf“, sagt Yvonne Jähns-Kret­schmer, die für den päd­ago­gi­schen Bereich im Muse­um zustän­dig ist.

Neun Mit­ar­bei­te­rIn­nen in Teil­zeit hat das Muse­um, dar­un­ter ein Schrei­ner­meis­ter, ein Metall­bau­er, eine Haus­wirt­schaf­te­rin, eine Erzie­he­rin, eine Gar­ten­bau­in­ge­nieu­rin und auch ein Mann für alles, der im Rah­men der Initia­ti­ve Inte­gra Mensch dort eine Stel­le gefun­den hat. Fest ange­stellt sind davon sechs Per­so­nen, zwei Mit­ar­bei­te­rin­nen über­neh­men zeit­lich befris­tet stun­den­wei­se Auf­ga­ben im Gar­ten oder in der Öffent­lich­keits­ar­beit. Die wöchent­li­che Dienst­be­spre­chung am Wochen­be­ginn ist das A und O: Wel­che Grup­pen kom­men, was ist geplant, was muss besorgt und orga­ni­siert wer­den? Wenn Bir­git Jau­er­nig über ihr Team spricht, kommt sie ins Schwär­men: „Es sind enga­gier­te und zuver­läs­si­ge Mit­ar­bei­ter, sehr ver­ant­wor­tungs­be­wusst, es ist ein freund­schaft­li­ches Mit­ein­an­der mit fla­cher Hier­ar­chie. Ich bin seit fast 25 Jah­ren hier als Lei­te­rin tätig und habe sehr viel durch und mit mei­nem Team hier gelernt. Es ist jetzt ein idea­ler Zustand.“

Die Anfän­ge: Der Fischer­hof atmet Geschich­te und Geschichten

Das Muse­um wur­de 1984 eröff­net als eine ehren­amt­li­che Initia­ti­ve von Absol­ven­ten der land­wirt­schaft­li­chen Fach­schu­le, die die Idee hat­ten, ein Zeug­nis der alten bäu­er­li­chen Lebens­welt im land­wirt­schaft­li­chen gepräg­ten Land­kreis Bam­berg für die Öffent­lich­keit zugäng­lich zu machen. „Man hat­te im gan­zen Land­kreis gesucht und ist dann auf den Fischer­hof in Frens­dorf gesto­ßen, in dem wenig ver­än­dert wor­den ist“, sagt Bir­git Jau­er­nig. Fami­lie Fischer war eine wohl­ha­ben­de Fami­lie, dann ver­hin­der­ten die bei­den Welt­krie­ge den Gene­ra­tio­nen­wech­sel, da der vor­ge­se­he­ne Hof­er­be nicht mehr hei­ra­te­te. Dadurch erhielt sich der Zustand des Fischer­ho­fes in der Zeit der 1920er Jah­re: Es gab zwar elek­tri­schen Strom, aber kei­ne Was­ser­lei­tung oder einen Anschluss an die Kana­li­sa­ti­on, ledig­lich zwei Pump­brun­nen waren vorhanden.

„Man spürt hier die Ver­gan­gen­heit. Das Anwe­sen, das ja nie abge­baut und ver­setzt wur­de wie in ande­ren Frei­licht­mu­se­en üblich, atmet Geschich­te und Geschich­ten.“ Von 1982 bis 1992 war es der För­der­ver­ein des Muse­ums, der sich um die bau­li­che Instand­set­zung des Fischer­hofs küm­mer­te, das Muse­um 1984 eröff­ne­te, die Nach­bar­scheu­ne samt dem Gar­ten­grund­stück erwarb und auch die Öff­nungs­zei­ten und Füh­run­gen gewähr­leis­te­te. Dann zog sich der För­der­ver­ein zurück und über­gab das Muse­um schul­den­frei dem Land­kreis Bamberg.

1998 stand für den dama­li­gen Land­rat Gün­ther Denz­ler die Ent­schei­dung an, das Bau­ern­mu­se­um, des­sen Besu­cher­zah­len kaum noch erwäh­nens­wert waren, ent­we­der zu schlie­ßen oder umzu­ge­stal­ten und zu moder­ni­sie­ren. Auf­grund der damals sehr guten För­der­maß­nah­men ent­schied man sich für letz­te­res. „Der Fischer­hof wur­de reno­viert, eine Hack­schnit­zel­hei­zung samt Küche und Toi­let­ten­an­la­ge wur­de gebaut. Außer­dem kamen ein Semi­nar­raum sowie zwei Aus­stel­lungs­räu­me hin­zu. Mit Unter­stüt­zung der Gar­ten­fach­be­ra­tung ent­stand ein attrak­ti­ver Muse­ums­gar­ten, der als Aus­stel­lungs- und For­schungs­flä­che unter frei­em Him­mel dient“, sagt Bir­git Jau­er­nig. Mit den För­der­maß­nah­men war damals die Ver­pflich­tung ver­bun­den, eine Fach­kraft anzu­stel­len –Volks­kund­le­rin (heu­te: Euro­päi­sche Eth­no­lo­gie) Bir­git Jau­er­nig, die über Trach­ten­gra­fi­ken pro­mo­viert hat­te, trat 1999 dann ihren Dienst in Frens­dorf an.

Der „Kuh­han­del“ mach­te den Anfang

Nach den umfang­rei­chen Bau­maß­nah­men konn­te sie 2003 das Bau­ern­mu­se­um mit der gro­ßen Son­der­aus­stel­lung „Kuh­han­del – Vom Umgang mit einem Nutz­tier“ neu eröff­nen, an der noch vier wei­te­re baye­ri­sche Muse­en betei­ligt waren. Von da an zeig­te das Bau­ern­mu­se­um all­jähr­lich immer wie­der neue Facet­ten der baye­ri­schen und deut­schen Kul­tur­ge­schich­te in Form von einer oder meh­re­ren Aus­stel­lun­gen. Die­se konn­ten selbst kon­zi­piert und im eige­nen Haus gezeigt wor­den sein – es gab aber auch Leih-Aus­stel­lun­gen und sol­che, die in Koope­ra­ti­on mit ande­ren Muse­en ent­stan­den sind. Wich­tig ist bis heu­te die Zusam­men­ar­beit mit ande­ren Museen.

Der­zeit lau­fen zwei Aus­stel­lun­gen, ein­mal „Ein Apfel­bäum­chen pflan­zen. Über die Lieb­lings­frucht der Deut­schen“, und dann die schon viel besuch­te Foto­aus­stel­lung „Hans. Eine klei­ne Geschich­te vom Glück“ über das ein­fa­che und beschei­de­ne Leben eines Kleinbauern.

„Um ab 2003 vie­le Besu­che­rIn­nen ins Muse­um zu locken, rie­fen wir zusätz­lich den Advents­markt – den heu­ti­gen Mar­ti­ni­markt – ins Leben, dann gab und gibt es Fami­li­en­nach­mit­ta­ge, Gar­ten­ta­ge, den Ober­frän­ki­schen Trach­ten- und Spe­zia­li­tä­ten­markt und vie­les mehr. Dem­nächst fin­det das Trak­tor­tref­fen statt“, sagt Bir­git Jau­er­nig. Gro­ße und klei­ne Besu­cher kön­nen dann bei­spiels­wei­se ler­nen, wie man But­ter her­stellt, Wol­le spinnt oder stickt. „Wir möch­ten den Besu­chern eine akti­ve Teil­nah­me ermög­li­chen. Es geht nicht nur dar­um, Din­ge anzu­schau­en, son­dern auch selbst aktiv zu wer­den und die Ver­gan­gen­heit haut­nah zu erleben.“

Was hat das mit heu­te zu tun?

Der Muse­ums-Fokus ist die Erleb­nis­päd­ago­gik für Schü­le­rIn­nen. Neben Aktio­nen und Füh­run­gen für Schul­klas­sen wird das Bau­ern­mu­se­um auch von den Gemein­den im Rah­men ihres Feri­en­pro­gram­mes gebucht. „Die­se Ange­bo­te sind inner­halb kür­zes­ter Zeit aus­ge­bucht. Ein High­light war im letz­ten Jahr unser Film­pro­jekt über das bäu­er­li­che Leben frü­her, den Film kann man in Aus­schnit­ten im Muse­um und auch auf der Home­page anschau­en. „Die Kin­der hat­ten einen rie­si­gen Spaß und waren mit Feu­er und Flam­me dabei“, sagt die Erzie­he­rin Yvonne Jähns-Kretschmer.

„Bei unse­ren muse­ums­päd­ago­gi­schen Pro­gram­men müs­sen wir berück­sich­ti­gen, ob es sich um Kin­der­gar­ten­grup­pen oder um Schul­klas­sen han­delt, bei denen gera­de im Lehr­plan The­men wie Up- und Recy­celn oder gesun­de Ernäh­rung ste­hen. „Erst vor eini­gen Tagen hat­ten wir das The­ma „Waschen“ bei einer Schul­klas­se beleuch­tet. Die Jugend­li­chen ken­nen ja nur die Wasch­ma­schi­ne, aber wie vie­le Was­ser­men­gen ver­braucht wer­den, wie warm oder heiß das Was­ser ist und so wei­ter, haben sie nicht auf dem Schirm. Bei uns erfah­ren sie, wie die Leu­te das vor 70 bis 100 Jah­ren gemacht haben. Dabei wird auch der öko­lo­gi­sche Aspekt betont, dass man näm­lich bei knap­pen Was­ser­res­sour­cen mög­lichst sel­ten und dann nur mit vol­ler Trom­mel wäscht.“

„Ledig­lich Füh­run­gen durch den Bau­ern­hof für Schul­klas­sen anzu­bie­ten ist in heu­ti­ger Zeit nicht aus­rei­chend“, fügt Muse­ums­lei­te­rin Bir­git Jau­er­nig an. „Unse­re Kun­den sind vor allem die Grund­schu­len, dann die Kin­der­gär­ten und die För­der­schu­len. Seit der Baye­ri­sche Bau­ern­ver­band im letz­ten Jahr durch­setz­te, dass der Erwerb von All­tags­kom­pe­ten­zen Teil des Lehr­plans der Grund­schu­len wird, sind wir in der Muse­ums­päd­ago­gik rest­los ausgebucht.“

Durch das Pro­gramm konn­ten im letz­ten Jahr deut­lich mehr Besu­che­rIn­nen als in den Vor­jah­ren gewon­nen wer­den. So ver­dop­pel­te sich die Zahl der ana­lo­gen und digi­ta­len Inter­es­sier­ten fast im Ver­gleich zum Jahr 2021 von 8.000 auf über 15.625 Per­so­nen. Der gro­ße Kon­kur­rent des Bau­ern­mu­se­ums ist die Stadt Bam­berg mit ihren vie­len Ver­an­stal­tun­gen und Sehens­wür­dig­kei­ten. Dort gibt es etwa das Gärt­ner- und Häcker­mu­se­um. Lauf­kund­schaft ist eher sel­ten in Frens­dorf. „Aber wir pro­fi­tie­ren seit vie­len Jah­ren von der gemein­sa­men Wer­bung. Zu uns kom­men dann die­je­ni­gen Besu­cher, die sich län­ger Zeit neh­men und auch das Umland von Bam­berg erkun­den wollen.“

Zu zukünf­ti­gen Pro­jek­ten zählt die Sanie­rung des Aus­trags­hau­ses aus der Zeit um 1830. Dazu wer­den die The­men Scha­blo­nen­ma­le­rei und bäu­er­li­cher Gene­ra­tio­nen­wech­sel didak­tisch auf­be­rei­tet. Auch ihrem Pro­mo­ti­ons­the­ma Trach­ten möch­te sich Bir­git Jau­er­nig, die sich in ihrer Funk­ti­on als Muse­ums­lei­te­rin in die­sem Herbst in den Ruhe­stand ver­ab­schie­det, als Trach­ten­be­ra­te­rin für den Bezirk Ober­fran­ken noch etwas län­ger wid­men. Sie berät Gemein­den, Ver­ei­ne und Pri­vat­per­so­nen aus ganz Ober­fran­ken, wenn sich die­se für regio­nal­ty­pi­sche Trach­ten inter­es­sie­ren und eine eige­ne Tracht nach his­to­ri­schen Vor­bil­dern oder in erneu­er­ter zeit­ge­mä­ßer Form haben wol­len. Auch Aus­stel­lun­gen, Vor­trä­ge und Publi­ka­tio­nen zäh­len zu ihren Aufgaben.

„Wenn die Besu­cher das Muse­um mit einem erwei­ter­ten Ver­ständ­nis für die Ver­gan­gen­heit und einem neu­en Respekt vor den Her­aus­for­de­run­gen der Land­wirt­schaft ver­las­sen, dann haben wir unser Ziel erreicht.“

Ab 5. Mai

KiKA-Sen­dung „Die bes­te Klas­se Deutsch­lands“: Frens­dor­fer Schu­le dabei

Am 5. Mai star­tet die Früh­jahrs-Aus­ga­be der Kin­der­sen­dung „Die bes­te Klas­se Deutsch­lands“. Immer frei­tags um 19:30 Uhr auf KiKA kämp­fen Schul­klas­sen dann um den Tages­sieg. Auch eine Klas­se aus Frens­dorf ist dabei.

Für den Titel „Die bes­te Klas­se Deutsch­lands“ tre­ten in jeder Aus­ga­be der KiKA-Sen­dung vier Schul­klas­sen aus dem gan­zen Land gegen­ein­an­der an. Sie lösen Quiz-Fra­gen, machen Expe­ri­men­te und müs­sen sich in Geschick­lich­keits-Spie­len gegen die Kon­kur­renz durchsetzen.

Die vier Wochen­sie­ger-Klas­sen zie­hen dann in das Fina­le des Wett­be­werbs ein. Die­ses strahlt der ARD am 27. Mai um 10 Uhr aus.

Unter den 16 Schul­klas­sen, die in den vier Wochen­shows von „Die bes­te Klas­se Deutsch­lands“ antre­ten ist mit der Klas­se 6 der Grund- und Mit­tel­schu­le aus Frens­dorf-Pett­stadt auch ein ört­li­cher Ver­tre­ter dabei.

Außer­dem tre­ten im Wett­be­werb an:

• Klas­se 7A des Aven­ti­nus-Gym­na­si­ums aus Burg­hau­sen
• Klas­se 7A des Albert-Schweit­zer-Gym­na­si­ums aus Lai­chin­gen
• Klas­se 6G des Anna-Essin­ger-Gym­na­si­ums aus Ulm
• Klas­se 6.3 des Rosa-Luxem­burg-Gym­na­si­ums aus Ber­lin
• Klas­se 6C der Grund­schu­le Geschwis­ter Scholl aus Bad Bel­zig
• Klas­se 6C des Alten Gym­na­si­ums aus Bre­men
• Klas­se 6D der Stadt­teil­schu­le Berg­stedt aus Ham­burg
• Klas­se 7D des Neu­en Gym­na­si­ums aus Rüs­sels­heim
• Klas­se 7–1 des Gym­na­si­ums aus Neu Wulms­dorf
• Klas­se 7A des Städ­ti­schen Gym­na­si­ums aus Sun­dern
• Klas­se 6B des Cla­ra-Schu­mann-Gym­na­si­ums aus Bonn
• Klas­se 6C des Lina-Hil­ger-Gym­na­si­ums aus Bad Kreuz­nach
• Klas­se 7.1 des Gym­na­si­ums St. Augus­tin zu Grim­ma aus Grim­ma
• Klas­se 7C des Öku­me­ni­schen Dom­gym­na­si­ums aus Mag­de­burg
• Klas­se 7C des Goe­the­gym­na­si­ums aus Weimar

Für jede Klas­se ste­hen in den Shows jeweils zwei Schü­le­rIn­nen im Vor­der­grund. Die­se „Ers­te-Rei­he-Kids“ log­gen ihre Ant­wor­ten zu den Quiz­fra­gen ein, bevor die rich­ti­gen Rück­mel­dun­gen der gesam­ten Klas­se gezählt wer­den. Das Punk­te­kon­to immer fest im Blick gilt es, jede neue Run­de erfolg­reich zu über­ste­hen. Mode­rie­ren wer­den Cla­ris­sa Cor­rêa da Sil­va und Tobi­as Krell.

Bau­ern­mu­se­um Bam­ber­ger Land

Feri­en­aben­teu­er begeis­tert Kinder

Beim Feri­en­aben­teu­er, das auch die­ses Jahr wie­der in den ers­ten bei­den Som­mer­fe­ri­en­wo­chen vom Bau­ern­mu­se­um Bam­ber­ger Land ange­bo­ten wur­de, erwar­te­te die teil­neh­men­den Kin­der ein abwechs­lungs­rei­ches Pro­gramm mit vie­len krea­ti­ven Work­shops und Aktionen.

Unter dem Mot­to „Guten Appe­tit! – Kochen wie vor 100 Jah­ren“ und „Krea­tiv und aktiv im Bau­ern­mu­se­um“ beka­men die Kin­der im Alter zwi­schen 6 und 12 Jah­ren aus der Stadt und dem Land­kreis einen Ein­blick, was und wie auf dem Land frü­her gekocht und gelebt wur­de. Ver­mit­telt wur­de dabei, wel­che Auf­ga­ben und Arbei­ten die Men­schen vor 100 Jah­ren in müh­se­li­ger Hand­ar­beit ver­rich­tet haben. Neben dem Wäsche­wa­schen mit Kern­sei­fe und einem Wasch­brett setz­ten die Kin­der ihren eige­nen Brot­teig an, „füt­ter­ten“ und kne­te­ten die­sen und konn­ten schließ­lich ihr eige­nes Brot im Stein­ofen backen und mit selbst­ge­rühr­ter But­ter genießen.


Ern­te his­to­ri­scher Gemüsesorten


Aktio­nen rund um die „Kar­tof­fel“ ver­deut­lich­ten den hohen Stel­len­wert der „tol­len Knol­le“, die sowohl in frü­he­ren Zei­ten aber auch im Feri­en­aben­teu­er viel­sei­ti­ge Varia­ti­ons­mög­lich­kei­ten in der Küche bot, schließ­lich zähl­te sie zu den wich­tigs­ten Grund­nah­rungs­mit­teln. Und Krap­fen backen war ein­fach ein „Muss“, so wie es auch heu­te noch zu vie­len Fes­ten in ober­frän­ki­schen Dör­fern gepflegt wird. Im muse­ums­ei­ge­nen Gar­ten ern­te­ten die Kin­der his­to­ri­sche Gemü­se­sor­ten und gin­gen dabei auch ganz prak­tisch der Fra­ge nach, wie die rei­che Ern­te halt­bar gemacht wer­den konn­te. Wie bereits in Groß­mutters Zei­ten leg­ten die Kin­der das Gemü­se in Salz­was­ser ein, wel­ches „fer­men­tiert“ und so auch bis in den Win­ter genieß­bar bleibt und dabei ein beacht­li­cher Vit­amin­spen­der ist.

Im Zusam­men­hang mit der Son­der­aus­stel­lung zu „Mariä Him­mel­fahrt“ konn­ten die Kin­der in der zwei­ten Woche erfah­ren, wor­in die zahl­rei­chen (Heil-)Kräuter und Blü­ten aus dem Muse­ums­gar­ten und den angren­zen­den Wie­sen über­all Ver­wen­dung fin­den kön­nen. Krea­tiv wer­den konn­ten die Kin­der bei der Her­stel­lung von selbst­ge­mach­ter Sei­fe, Kräu­ter­creme und Kräu­ter­salz. Und bei so viel erwor­be­nem Kräu­ter­wis­sen lag es auf der Hand, dass viel­fäl­ti­ge Tee­krea­tio­nen der Kin­der die Gau­men der Ver­ant­wort­li­chen ver­wöhn­ten und dazu auch noch gut taten. Was auch Land­rat Johann Kalb und Bür­ger­meis­ter Jako­bus Kötz­ner bei ihrem Besuch im Bau­ern­mu­se­um bestätigten.

Gera­de nach der lan­gen Zeit, in der sich beson­ders die Kin­der auf die Beschrän­kung von sozia­len Kon­tak­ten und wei­te­ren Ein­schrän­kun­gen ein­stel­len muss­ten, war es für die Ver­ant­wort­li­chen beson­ders schön zu sehen, wie sie im Feri­en­aben­teu­er gemein­sam aktiv sein konn­ten und dabei vor Krea­ti­vi­tät sprüh­ten und ihre eige­nen Ideen mit­brach­ten und umsetzten.

Sor­ten­viel­falt im Museumsgarten 

Gar­ten­blog ‘Teu­fels­ohr‘ des Bau­ern­mu­se­ums Bam­ber­ger Land infor­miert über fast ver­ges­se­ne Nutzpflanzen

Das Muse­um in Frens­dorf, seit ges­tern wie­der geöff­net, beher­bergt nicht nur einen his­to­ri­schen Bau­ern­hof mit unter­schied­li­chen Aus­stel­lungs­flä­chen und his­to­ri­schen Gebäu­de­tei­len, son­dern auch einen gro­ßen Muse­ums­gar­ten, in dem aller­hand blüht und gedeiht. In den letz­ten Jah­ren wur­den dort zuneh­mend his­to­ri­sche Sor­ten hei­mi­scher Nutz­pflan­zen angebaut.

Ziel ist, neben den moder­nen Hoch­leis­tungs- und Hybrid­sor­ten einen mög­lichst gro­ßen Gen­pool alter Nutz­pflan­zen zu bewah­ren und den Besu­chern die Viel­falt fast ver­ges­se­ner Deli­ka­tes­sen zu zei­gen. So ent­stand in den letz­ten Jah­ren nicht nur ein Film über his­to­ri­sche Salatsor­ten, der im Bay­ri­schen Fern­se­hen gezeigt wur­de und gro­ße Reso­nanz fand. Es wur­den Salat­ver­kos­tun­gen im Muse­um ver­an­stal­tet und unzäh­li­ge anre­gen­de Gesprä­che im Gar­ten an den Stau­den­bee­ten geführt.


Lieb­lings­sa­lat des Museumpersonals

Die vie­len Nach­fra­gen von Besu­chern und ande­ren Inter­es­sier­ten brach­ten Muse­ums­lei­te­rin Dr. Bir­git Jau­er­nig und Gar­ten­fach­frau Kim Krop­fel­der auf den Gedan­ken, einen Gar­ten­blog ein­zu­rich­ten, der den Namen ‘Teu­fels­ohr‘ trägt. Das ‘Teu­fels­ohr‘ ist eine alte Salatsor­te mit kräf­tig roten Blät­tern in Form eines spit­zen Ohres und gleich­zei­tig der Lieb­lings­sa­lat des Muse­um­per­so­nals. Der Blog beglei­tet nun den Leser durch das Gar­ten­jahr und berich­tet nicht nur von Salatsor­ten, son­dern auch von Kräu­tern, Getrei­de, Hül­sen­früch­ten, Blu­men und Fär­be­pflan­zen. Er wid­met sich der Geschich­te des Muse­umgar­tens und stellt die Men­schen vor, die hier arbeiten.

Das Muse­um kann seit dem gest­ri­gen Pfingst­sonn­tag nach Vor­anmel­dung besucht werden.


Wei­te­re Informationen

Bau­ern­mu­se­um Bam­ber­ger Land
Haupt­stra­ße 3 und 5

96158 Frens­dorf

Tel.: 0951 /​85–9650

Fax: 0951 /​85–9660

https://www.bauernmuseum-frensdorf.de/


Gar­ten­blog ‘Teu­fels­ohr‘

https://teufelsohr.de/teufelsohr-der-garten-blog/