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Homeschooling

star­k³

Resi­li­enz­för­de­rung für Kin­der und Jugend­li­che in den Offe­nen Ganztagsschulen

Das Koope­ra­ti­ons­pro­jekt zwi­schen dem BKK Lan­des­ver­band in Bay­ern und dem Jugend­hil­fe­trä­ger iSo – Inno­va­ti­ve Sozi­al­ar­beit wid­met sich ab dem neu­en Schul­jahr wie­der der För­de­rung des „Immun­sys­tems für die Seele“.

Coro­na, Lock­down, Home­schoo­ling & Co. haben auch bei Kin­dern und Jugend­li­chen gra­vie­ren­de Spu­ren hin­ter­las­sen. Laut einer im März 2021 erschie­ne­nen Stu­die der Ber­tels­mann-Stif­tung in Zusam­men­ar­beit mit den Uni­ver­si­tä­ten Hil­des­heim und Frankfurt/​Main geben 64 Pro­zent der jun­gen Men­schen an, seit Aus­bruch der Pan­de­mie psy­chisch belas­tet zu sein. Ein besorg­nis­er­re­gen­der hoher Anteil, der zeigt, dass die För­de­rung der men­ta­len Wider­stand­kraft und Stär­ke schon in jun­gen Jah­ren von gro­ßer Rele­vanz ist.


Neue Pro­jekt­ko­or­di­na­to­rin über­nimmt zum Schuljahresbeginn


Eben die­sem The­ma wid­met sich das Resi­li­enz­för­der­pro­jekt BKK-star­k³. Seit 2019 wer­den the­men­spe­zi­fi­sche Work­shops und Tages­ak­tio­nen für Kin­der und Jugend­li­che an den vom Trä­ger geführ­ten Ganz­tags­schu­len ange­bo­ten. Auch Vor­trä­ge und Fort­bil­dun­gen für das direk­te Lebens­um­feld (Eltern, Erzie­hungs­be­rech­tig­te, Leh­re­rin­nen und Leh­rer, päd­ago­gi­sches Per­so­nal et cete­ra) der jun­gen Men­schen sind ein wich­ti­ger Bau­stein des Konzeptes.

Nach einem pan­de­mie­be­ding­ten Betrieb auf Spar­flam­me nimmt das Pro­jekt wie­der ganz­heit­lich sei­ne Akti­vi­tä­ten zum neu­en Schul­jahr 2021/​/​2022 auf. Als neue Pro­jekt­lei­te­rin ist Jean­nette Nguy­en ab sofort für die Koor­di­na­ti­on ver­ant­wort­lich. Sie führt die wert­vol­le Auf­bau­ar­beit von Lau­ra Gali­zia, die auf­grund der Pan­de­mie­pau­se an die Mit­tel­schu­le Bau­nach als Jugend­so­zi­al­ar­bei­te­rin wech­sel­te, in die nächs­te Projektphase.

„Die Pro­jekt­ko­or­di­na­ti­on zu über­neh­men war für mich ein auf­re­gen­der Schritt. Ich freue mich aber auf die neu­en Auf­ga­ben und befas­se mich bereits inten­siv mit den Vor­be­rei­tun­gen für das neue Schul­jahr, zum Bei­spiel der Akqui­se wei­te­rer Work­shop­lei­te­rin­nen und Work­shop­lei­ter für unse­ren Ange­bots­ka­ta­log“, so Jean­nette Nguy­en. iSo-Geschäfts­füh­rer Mat­thi­as Gens­ner ergänzt: „Wir freu­en uns sehr, dass wir mit Frau Nguy­en eine kom­pe­ten­te Per­son für die Wei­ter­füh­rung des Pro­jek­tes gefun­den haben. Wir bedan­ken uns auch sehr bei Frau Gali­zia für die wert­vol­le Auf­bau­ar­beit. Sie hat den Grund­stein für nach­hal­ti­ge und effek­ti­ve Resi­li­enz­för­de­rung bei Kin­dern und Jugend­li­chen in unse­rer Regi­on gelegt.“

Ab sofort wer­den Work­shop­lei­te­rin­nen und Work­shop­lei­ter gesucht, die Kur­se, Tages­ak­tio­nen aber auch Vor­trä­ge zum The­ma hal­ten möch­ten. Inter­es­sier­ten steht Frau Jean­nette Nguy­en mit allen wei­te­ren Infor­ma­tio­nen unter Kon­takt­da­ten jeannette.nguyen@iso-ev.de oder 0162 1757433 zur Verfügung.

Ler­nen im Lockdown 

Wer gut liest, lernt auch zuhau­se besser

Was hilft Schü­le­rin­nen und Schü­lern, das Ler­nen im Lock­down zu meis­tern? Mit die­ser Fra­ge beschäf­tigt sich die fünf­te Aus­wer­tung der Coro­na-Zusatz­be­fra­gung im Rah­men des Natio­na­len Bildungspanels.

Befra­gun­gen von 1.452 Eltern wäh­rend des Lock­downs im Früh­jahr 2020 und Kom­pe­tenz­tests und Befra­gun­gen aus dem Jahr 2018 lie­fern Daten, anhand derer der Stel­len­wert von Lese­kom­pe­tenz, dem Inter­es­se an den Lern­in­hal­ten und der Bereit­schaft, sich beim Ler­nen anzu­stren­gen, ana­ly­siert wur­de. Die Aus­wer­tun­gen der Eltern­be­fra­gun­gen zei­gen, dass die Kin­der mit hoher Lese­kom­pe­tenz und hoher Anstren­gungs­be­reit­schaft bes­ser mit dem Ler­nen zuhau­se zurecht­ka­men – das Inter­es­se an den Lern­in­hal­ten spielt dage­gen eine gerin­ge­re Rol­le für die Moti­va­ti­on zum Ler­nen wäh­rend der Schul­schlie­ßun­gen. Der Distanz­un­ter­richt kann aber auch eine Chan­ce bie­ten, das selbst­re­gu­lier­te Ler­nen zu för­dern. Dazu müs­sen Leh­ren­de ver­stärkt Metho­den nut­zen, die indi­vi­du­el­le Rück­mel­dun­gen erlau­ben, sagt Prof. Dr. Cor­du­la Artelt, Lei­te­rin des Natio­na­len Bil­dungs­pa­nels.

Das Natio­na­le Bil­dungs­pa­nel (NEPS), das am Leib­niz-Insti­tut für Bil­dungs­ver­läu­fe in Bam­berg behei­ma­tet ist, besteht aus sechs gro­ßen Teil­stu­di­en. Die­se umfas­sen ins­ge­samt mehr als 60.000 getes­te­te und befrag­te Per­so­nen von der Geburt über Aus­bil­dungs- und Erwerbs­pha­se bis hin­ein in die Nach­er­werbs­pha­se sowie 40.000 zusätz­lich befrag­te Per­so­nen aus deren Umfeld, etwa Eltern und päd­ago­gi­sches Fach­per­so­nal. Die Stich­pro­ben wur­den reprä­sen­ta­tiv für ganz Deutsch­land gezo­gen. Die so erho­be­nen Daten wer­den anony­mi­siert und Bil­dungs­for­schen­den welt­weit zugäng­lich gemacht.

Das Leib­niz-Insti­tut für Bil­dungs­ver­läu­fe (LIf­Bi) an der Otto-Fried­rich-Uni­ver­si­tät Bam­berg unter­sucht Bil­dungs­pro­zes­se von der Geburt bis ins hohe Erwach­se­nen­al­ter. Um die bil­dungs­wis­sen­schaft­li­che Längs­schnitt­for­schung in Deutsch­land zu för­dern, stellt das LIf­Bi grund­le­gen­de, über­re­gio­nal und inter­na­tio­nal bedeut­sa­me, for­schungs­ba­sier­te Infra­struk­tu­ren für die empi­ri­sche Bil­dungs­for­schung zur Ver­fü­gung. Kern des Insti­tuts ist das Natio­na­le Bil­dungs­pa­nel, das die Exper­ti­se eines deutsch­land­wei­ten, inter­dis­zi­pli­nä­ren Exzel­lenz­netz­werks vereint.

Schrift­li­che Arbeits­an­wei­sun­gen als Motivationsbremse

Zwei Drit­tel der Eltern (67 %) hat­ten Pro­ble­me, ihre Kin­der beim Distanz­un­ter­richt zum Ler­nen zu moti­vie­ren, etwa die Hälf­te davon (35 %) fand dies sogar eher oder sehr schwer. Ein deut­li­cher Unter­schied besteht dabei zwi­schen den Geschlech­tern: Eltern gaben für Jun­gen deut­lich häu­fi­ger an, dass sie schwie­ri­ger zum Ler­nen zuhau­se zu moti­vie­ren waren als für Mäd­chen. Das berich­ten die Eltern von 14-jäh­ri­gen Schü­le­rin­nen und Schü­lern der ach­ten Klas­se wäh­rend der ers­ten Pha­se des Home­schoo­lings im Früh­jahr 2020. Kom­bi­niert man die­se Ein­schät­zung der Eltern mit den Ergeb­nis­sen von Kom­pe­tenz­tests, die die­sel­ben Schü­le­rin­nen und Schü­ler andert­halb Jah­re zuvor im Rah­men des Natio­na­len Bil­dungs­pa­nels erbracht haben, zeigt sich: Wer gut liest, lässt sich leich­ter zum Ler­nen zuhau­se moti­vie­ren und kam mit der unge­wohn­ten Lern­si­tua­ti­on bes­ser zurecht.

Dies mag dar­auf zurück­zu­füh­ren sein, dass das Lesen von Tex­ten in Schul­bü­chern, aber auch von Anlei­tun­gen und Arbeits­an­wei­sun­gen beim Ler­nen zuhau­se beson­ders wich­tig ist, fol­gern die Autorin­nen des Berichts. Anders als im regu­lä­ren Prä­senz­un­ter­richt kön­nen Lehr­kräf­te den Lern­stoff und die Auf­ga­ben in vie­len Fäl­len nicht münd­lich erklä­ren. Die Fähig­keit schrift­li­che Tex­te zu ver­ste­hen, wird damit zur zen­tra­len Kom­pe­tenz für alle Schul­fä­cher – nicht nur für den Deutsch­un­ter­richt. Das hat Fol­gen. Haupt­au­to­rin Dr. Kath­rin Lockl, Lei­te­rin des Arbeits­be­reichs „Kom­pe­ten­zen“ am Leib­niz-Insti­tut für Bil­dungs­ver­läu­fe: „Wir ver­mu­ten, dass Schü­le­rin­nen und Schü­ler mit gerin­ge­ren Lese­kom­pe­ten­zen häu­fi­ger Ver­ständ­nis­schwie­rig­kei­ten haben und man­che Auf­ga­ben­stel­lun­gen weni­ger gut nach­voll­zie­hen kön­nen. Sol­che eher ent­mu­ti­gen­den Erfah­run­gen könn­ten dann dazu bei­tra­gen, dass Schü­le­rin­nen und Schü­ler weni­ger moti­viert sind, ihre Auf­ga­ben zu erledigen.“

Wel­che Chan­cen im Distanz­un­ter­richt liegen

Doch Distanz­un­ter­richt kann Kin­dern auch hel­fen, ihre Kom­pe­ten­zen zu ent­wi­ckeln. Prof. Dr. Cor­du­la Artelt, Lei­te­rin des Natio­na­len Bil­dungs­pa­nels und Direk­to­rin des LIf­Bi: „Damit Kin­der moti­viert sind, brau­chen sie rea­lis­ti­sche Zie­le und Rück­mel­dun­gen. Sie müs­sen sich als kom­pe­tent und auto­nom erle­ben. Eigent­lich eig­net sich das Ler­nen auf Distanz wun­der­bar dazu, selbst­re­gu­lier­tes Ler­nen zu för­dern, aber es muss eine gute Mischung aus selbst­stän­di­gen und ange­lei­te­ten Pha­sen geben.“

Prof. Dr. Cor­du­la Artelt, die Direk­to­rin des Leib­niz-Insti­tuts für Bil­dungs­ver­läu­fe, Foto: LIfBi/​Thomas Riese

Wird Distanz­un­ter­richt nur als die Über­mitt­lung von Auf­ga­ben ver­stan­den, besteht die Gefahr, dass Kin­der zu wenig Rück­mel­dung erhal­ten und gera­de die­je­ni­gen, die ohne­hin Moti­va­ti­ons­schwie­rig­kei­ten haben, abge­hängt wer­den. Die bis­he­ri­gen Aus­wer­tun­gen der Zusatz­be­fra­gung des Natio­na­len Bil­dungs­pa­nels legen nahe, dass dies im ers­ten Lock­down oft der Fall war. Bil­dungs­for­sche­rin Artelt emp­fiehlt Leh­re­rin­nen und Leh­rern des­halb unbe­dingt, indi­vi­du­el­le Ele­men­te zukünf­tig in den Distanz­un­ter­richt ein­zu­bau­en, zum Bei­spiel durch per­sön­li­che Sprech­stun­den, Video­kon­fe­ren­zen oder inter­ak­ti­ve Auf­ga­ben. Klar sei auch: Eltern kön­nen die­se didak­tisch-päd­ago­gi­sche Beglei­tung nicht erset­zen. Was Eltern hin­ge­gen von den Schu­len brau­chen, ist neben Plan­bar­keit des Home­schoo­lings auch Trans­pa­renz, was im Fern­un­ter­richt erwar­tet wird und was die Kin­der in die­ser Zeit leis­ten sol­len. Alle Ergeb­nis­se der Aus­wer­tung fin­den sich im voll­stän­di­gen Bericht „Ler­nen im Lock­down: Wel­che Vor­aus­set­zun­gen hel­fen Schü­le­rin­nen und Schü­lern wäh­rend der Schul­schlie­ßun­gen?“ auf https://www.lifbi.de/corona

Rück­kehr zum digi­ta­len Lernen

Was Schu­len und Eltern jetzt beach­ten sollten

Bei einer Coro­na-Zusatz­be­fra­gung im Rah­men des Natio­na­len Bil­dungs­pa­nels berich­te­ten Eltern von Schü­le­rin­nen und Schü­lern der 8. Klas­se, wie sie die Zeit des Home­schoo­ling im Früh­jahr erlebt haben. Die Aus­wer­tun­gen der Stu­die sind aktu­ell bei­spiels­wei­se vor dem Hin­ter­grund des Wech­sel­un­ter­richts von Inter­es­se, der in Bay­ern ab heu­te wie­der ein­ge­führt wurde.

Durch die tem­po­rä­ren Schlie­ßun­gen von Schu­len im Früh­jahr die­ses Jah­res kam es deutsch­land­weit dazu, dass Eltern das Home­schoo­ling ihrer Kin­der betreu­en muss­ten. Bei einer Coro­na-Zusatz­be­fra­gung im Rah­men des Natio­na­len Bil­dungs­pa­nels, der größ­ten Lang­zeit-Bil­dungs­stu­die in Deutsch­land, haben 1.452 Eltern von Schü­le­rin­nen und Schü­lern der 8. Klas­se berich­tet, wie sie die­se Zeit erlebt haben.
Prof. Dr. Cor­du­la Artelt, die Direk­to­rin des Leib­niz-Insti­tuts für Bil­dungs­ver­läu­fe, Foto: LIfBi/​Thomas Riese

Die Aus­wer­tun­gen zei­gen, wel­che Aus­wir­kun­gen des Home­schoo­lings beach­tet wer­den müs­sen – bei­spiels­wei­se im Modell des Wech­sel­un­ter­richts, der in Bay­ern ab heu­te wie­der ein­ge­führt wird oder ange­sichts der Schul­schlie­ßun­gen in Sach­sen ab kom­men­den Montag.

Das Natio­na­le Bil­dungs­pa­nel, das am Leib­niz-Insti­tut für Bil­dungs­ver­läu­fe in Bam­berg behei­ma­tet ist, besteht aus sechs gro­ßen Teil­stu­di­en. Die­se umfas­sen ins­ge­samt mehr als 60.000 getes­te­te und befrag­te Per­so­nen von der Geburt über Aus­bil­dungs- und Erwerbs­pha­se bis hin­ein in die Nach­er­werbs­pha­se sowie 40.000 zusätz­lich befrag­te Per­so­nen aus deren Umfeld, etwa Eltern und päd­ago­gi­sches Fach­per­so­nal. Die Stich­pro­ben wur­den reprä­sen­ta­tiv für ganz Deutsch­land gezo­gen. Die so erho­be­nen Daten wer­den anony­mi­siert und Bil­dungs­for­schen­den welt­weit zugäng­lich gemacht.

Das Leib­niz-Insti­tut für Bil­dungs­ver­läu­fe an der Otto-Fried­rich-Uni­ver­si­tät Bam­berg unter­sucht Bil­dungs­pro­zes­se von der Geburt bis ins hohe Erwach­se­nen­al­ter. Um die bil­dungs­wis­sen­schaft­li­che Längs­schnitt­for­schung in Deutsch­land zu för­dern, stellt das LIf­Bi grund­le­gen­de, über­re­gio­nal und inter­na­tio­nal bedeut­sa­me, for­schungs­ba­sier­te Infra­struk­tu­ren für die empi­ri­sche Bil­dungs­for­schung zur Ver­fü­gung. Kern des Insti­tuts ist das Natio­na­le Bil­dungs­pa­nel, das die Exper­ti­se eines deutsch­land­wei­ten, inter­dis­zi­pli­nä­ren Exzel­lenz­netz­werks vereint.

Weni­ger Lernzeit

Im Früh­jahr war, unab­hän­gig von der Schul­form, über­all der­sel­be Effekt zu beob­ach­ten: Ohne die stan­dar­di­sier­ten Lern­be­din­gun­gen und die Stun­den­ta­feln der Schu­le inves­tier­ten Schü­le­rin­nen und Schü­ler deut­lich weni­ger Zeit in schu­li­sche Lern­ak­ti­vi­tä­ten. So berich­te­ten die im Rah­men des NEPS befrag­ten Eltern, dass ihre Kin­der durch­schnitt­lich 16 Stun­den pro Woche zu Hau­se gelernt hät­ten. Ein Fünf­tel der Kin­der kam gera­de ein­mal auf acht Stun­den Lern­zeit in der Woche. Die in jedem Fall deut­lich gerin­ge­re Lern­zeit soll­ten Eltern und Leh­ren­de einkalkulieren.

Wenn Klas­sen jetzt wie­der in den Fern­un­ter­richt wech­seln, kommt es dar­auf an, genau hin­zu­schau­en: Wie unter­schei­den sich die Vor­aus­set­zun­gen zu Hau­se, und wel­chen Ein­fluss haben die­se auf die rea­len Lern­zei­ten, wenn die Kin­der und Jugend­li­chen eigen­stän­dig ler­nen sollen?

Prof. Dr. Cor­du­la Artelt, die Direk­to­rin des Leib­niz-Insti­tuts für Bil­dungs­ver­läu­fe, for­dert des­halb: “Um für die Ver­bin­dung von Prä­senz- und Distanz­ler­nen gerüs­tet zu sein, müs­sen ver­stärkt Ele­men­te der Lern­för­de­rung – Feed­back, alters­ge­rech­te Moti­vie­rung und Unter­stüt­zung – in die schu­li­schen Ange­bo­te für den vir­tu­el­len Unter­richt und das häus­li­che Ler­nen ein­flie­ßen. Gera­de die För­de­rung von leis­tungs­schwa­chen Kin­dern soll­te hier obers­te Prio­ri­tät haben.”

Die Eltern nicht vergessen

Ein wich­ti­ger Fak­tor für den Erfolg der Schü­le­rin­nen und Schü­ler in der Zeit des Distanz­ler­nens sind die Eltern. Sind sie zufrie­den mit der Unter­stüt­zung durch die Schu­le, schät­zen Sie den Lern­erfolg ihrer Kin­der bes­ser ein. Die NEPS-Aus­wer­tun­gen zei­gen: Eltern erleb­ten die Belas­tun­gen und Her­aus­for­de­run­gen im Früh­jahr als bes­ser bewäl­tig­bar, wenn sie sich selbst dazu in der Lage sahen, ihre Kin­der beim Ler­nen zu Hau­se gut unter­stüt­zen zu kön­nen. Aller­dings schätz­te unge­fähr ein Vier­tel der Eltern ihre Fähig­kei­ten zur inhalt­li­chen Unter­stüt­zung ihrer Kin­der als (eher) unzu­rei­chend ein. Hier kön­nen und soll­ten die Schu­len mit zusätz­li­chen Hilfs­an­ge­bo­ten für die Eltern anset­zen. Ein wei­te­rer wich­ti­ger Fak­tor in die­sem Zusam­men­hang ist für die Eltern die Mög­lich­keit, im Home­of­fice zu arbei­ten. Hier zei­gen die NEPS-Aus­wer­tun­gen, dass von der Fle­xi­bi­li­sie­rung der Arbeits­or­te und Arbeits­zei­ten vor allem Hoch­ge­bil­de­te pro­fi­tie­ren. Die voll­stän­di­gen Aus­wer­tun­gen zu den The­men Schu­le und Arbeit sind zu fin­den unter www.lifbi.de/corona