Haus Marteau lädt zum Kammermusikkonzert. Am kommenden Wochenende werden 18 junge Künstlerinnen und Künstler die Ergebnisse ihrer Kammermusikwoche in zwei Konzerten präsentieren.
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Kammermusik in Haus Marteau
Werke von Grieg, Dukas und Ewald
Haus Marteau lädt zum Kammermusikkonzert. Am kommenden Wochenende werden 18 junge Künstlerinnen und Künstler die Ergebnisse ihrer Kammermusikwoche in zwei Konzerten präsentieren. Das Programm reicht von Werken der Romantik bis hin zum Jazz.
So manche Planung musste durch die Pandemie geändert werden. Auch das Jugendsymphonieorchester Oberfranken konnte seine traditionelle Oster-Arbeitsphase nicht durchführen. Stattdessen organisierte die Internationale Musikbegegnungsstätte zusammen mit Dirigent Till Fabian Weser eine Kammermusikwoche für junge Musikerinnen und Musiker aus Oberfranken, die mit dem Konzert am Freitag und einem Zusatzkonzert am Samstag, dem 6. November, um 11 Uhr ihren krönenden Abschluss findet.
„Schön, dass wir statt des Jugendsymphonieorchesters Oberfranken wenigstens einen kleinen Workshop für Streicherinnen und Streicher sowie Blechbläserinnen und Blechbläser in den Herbstferien in Haus Marteau veranstalten können. So können wir wenigstens einen Teil der jungen Musikerinnen und Musiker ein kleines Ferienprogramm mit einem öffentlichen Auftritt ermöglichen“, sagt Bezirkstagspräsident Henry Schramm.
Holberg-Suite von Edvard Grieg
Die 18 jungen Instrumentalistinnen und Instrumentalisten freuen sich darauf, ihr etwa eineinhalbstündiges Konzertprogramm in dem neuen, spektakulären Unterrichts- und Konzertsaal präsentieren zu dürfen. „Nachdem wir zum Beginn der Pandemie dieses beeindruckende Corona-Video zu Musik von Edvard Griegs ´In der Halle des Bergkönigs´ aufnehmen konnten, ist es den jungen Teilnehmenden und mir eine riesige Freude, dass der Bezirk Oberfranken nun diesen Kammermusikworkshop ermöglicht hat“, sagt Dirigent Till Fabian Weser. „Aus diesem Grund habe ich mich entschieden, mit den Streicherinnen und Streichern die Holberg-Suite – ebenfalls von Edvard Grieg – zu erarbeiten. Die Ergänzung dieses Workshops um ein Blechbläserquintett verspricht zudem ein spannendes und kontrastreiches Programm.“
Neben dem Stück „Aus Holbergs Zeit – Suite im alten Stil op. 40“, spielen die jungen Orchestermitglieder die Fanfare „La Péri“ für Blechbläser von Paul Dukas und das Quintett Nr. 3 für Blechbläser von Victor Ewald. Der zweite Konzertteil überrascht mit einem Bouquet von Werken, die einzelne Solisten des Quintetts gemeinsam mit dem Streichorchester vorstellt, bis hin zu Ausflügen in die Welt des Jazz. Dabei dürfen Anlehnungen an die West Side Story auch nicht fehlen.
Abschlusskonzert und Matinee des Kammermusik-Workshops mit Till Fabian Weser
Freitag, 5. November, 19 Uhr
Konzertsaal von Haus Marteau, Lichtenberg
Samstag, 6. November, 11 Uhr
Konzertsaal von Haus Marteau, Lichtenberg
Eintritt: 8 Euro
Telefonische Kartenreservierung unter 0921 604‑1608 ist erforderlich; es besteht Maskenpflicht.
Weitere Informationen sind zu finden unter https://www.haus-marteau.de/
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Meisterschüler in Haus Marteau
Faszination des Klaviers
Am kommenden Donnerstag, dem 7. Oktober, ist in Haus Marteau, der Internationalen Musikbegegnungsstätte des Bezirks in Lichtenberg, das Abschlusskonzert des Meisterkurses für Klavier von Prof. Wolfgang Manz zu hören.
Prof. Wolfgang Manz zählt als Preisträger der Pianistenwettbewerbe Leeds (1981) und Brüssel (1983) zu den international erfolgreichsten deutschen Pianisten. Der Professor für Klavier an der Hochschule für Musik Nürnberg kommt im 14. Jahr in die Künstlervilla nach Lichtenberg, um sein Wissen und Können mit jungen Pianistinnen und Pianisten aus aller Welt zu teilen. Die Erfolge dieses Prozesses im Meisterkurs für Klavier in Haus Marteau können Konzertbesucherinnen und ‑besucher am Donnerstag, den 7. Oktober um 19 Uhr im neuen Konzertsaal erleben.
„Ein Künstler wie Prof. Manz, der in großen Konzertsälen auf der ganzen Welt gastiert und etliche CDs produziert hat, kann jungen Künstlerinnen und Künstlern wertvolle Tipps für ihre Karriere geben. Haus Marteau als Eliteschmiede schätzt sich glücklich, Musiker dieses Formats in der Dozentenschaft zu haben“, sagt Bezirkstagspräsident Henry Schramm. „Wir freuen uns auch, dass wir den Künstlerinnen und Künstlern mit unserem neuen unterirdischen Saal seit einigen Wochen eine wunderbare Kulisse mit einer hervorragenden Akustik bieten können.“
Der Klavierprofessor Prof. Wolfgang Manz schätzt die Rahmenbedingungen der Internationalen Musikbegegnungsstätte: „Hier können sich junge Künstlerinnen und Künstler ganz auf ihre künstlerische Arbeit konzentrieren, sich gegenseitig kennenlernen und vergleichen. Die für Musikerinnen und Musiker ideale Infrastruktur und zugleich wohnliche Atmosphäre des ehemaligen Domizils von Henri Marteau schafft ideale Bedingungen für effektives und inspirierendes Unterrichten und Üben.“ Im Mittelpunkt seines Meisterkurses steht die Vorbereitung zu Konzerten, Prüfungen, Wettbewerben: „Meine Arbeit geht sehr vom Handwerklichen aus und von der Vermittlung technischen Know-Hows, mit dem man die Übezeit reflektierend und effektiv nutzen lernt“, beschreibt Wolfgang Manz seinen Schwerpunkt.
Sein eigenes Repertoire umfasst etwa 50 Klavierkonzerte und ein umfassendes Solo-und Kammermusikprogramm von Bach bis zur Moderne. Mit seinem Kollegen Rolf Plagge – ebenfalls Preisträger beim Concours Reine Elisabeth in Brüssel und ebenfalls Dozent in Haus Marteau – gründete Wolfgang Manz 1988 das Klavierduo „Reine Elisabeth“. Zusammen blicken sie auf eine rege Konzerttätigkeit und etliche CD-Produktionen zurück.
Abschlusskonzert des Meisterkurses für Klavier von Prof. Wolfgang Manz
Donnerstag, 7. Oktober, 19 Uhr
Konzertsaal von Haus Marteau, Lichtenberg
Eintritt: 8 Euro.
Telefonische Kartenreservierung unter 0921 604‑1608 ist erforderlich; es besteht Maskenpflicht.
Weitere Informationen sind zu finden unter https://www.haus-marteau.de/
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Eröffnungskonzert in Haus Marteau
Der warme Klang der Stradivari
Am kommenden Sonntag, dem 3. Oktober, beginnt der Bayerische Kammermusiker Prof. Markus Wolf seinen Meisterkurs in Haus Marteau, der Internationalen Musikbegegnungsstätte des Bezirks in Lichtenberg, mit einem Eröffnungskonzert auf seiner Stradivari.
Für Prof. Markus Wolf ist es eine Tradition, den Schülerinnen und Schülern seines Meisterkurses zu zeigen, worauf es ihm beim Violinspiel ankommt. Deshalb beginnt er seinen Meisterkurs am Sonntag mit einem Eröffnungskonzert, Beginn ist um 19 Uhr im neuen Konzertsaal von Haus Marteau.
Am Ende des Kurses werden dann seine Meisterschülerinnen und Meisterschüler am Freitag, dem 8. Oktober, bei ihrem Konzert das Erlernte der Kurswoche präsentieren. Dieses Abschlusskonzert ist bereits ausverkauft, für das Eröffnungskonzert gibt es noch Restkarten.
„Zum elften Mal kommt der gebürtige Wiener Markus Wolf nach Lichtenberg, um der kommenden Generation der Geigenkünstlerinnen und Geigenkünstler in seinem Meisterkurs den letzten Schliff zu geben“, stellt Bezirkstagspräsident Henry Schramm fest. „Dass uns so viele Dozenten in Haus Marteau sehr lang die Treue halten, ist für uns ein echter Qualitätsbeweis“, so Schramm weiter.
Wolf schloss sein Studium an der Wiener Musikhochschule bei Günter Pichler 1983 mit Auszeichnung ab und vervollkommnete seine Ausbildung bei Max Rostal, Nathan Milstein und Oscar Shumsky. Von 1971 bis 1982 musizierte er als Bratschist mit seinen Brüdern im Wolf-Trio, 1981 gründete er das Beethoven Trio Wien. Seit 1989 ist Prof. Wolf Erster Konzertmeister an der Bayerischen Staatsoper. Zuvor hatte er die gleiche Position bei den Wiener Symphonikern inne. 1997 bis 2002 übte Wolf eine intensive Gastkonzertmeistertätigkeit beim London Symphony Orchestra aus. Von 2000 bis 2008 unterrichtete er am Münchner Richard-Strauss-Konservatorium und seit 2005 als Nachfolger von Denes Zsigmondy zusätzlich an der Musikhochschule Augsburg. Seit 2008 leitet er eine Violinklasse an der Hochschule für Musik und Theater München.
Für seine Verdienste um die Bayerische Staatsoper wurde ihm 2000 der Titel des Bayerischen Kammervirtuosen verliehen. 2012 erhielt er einen „Echo-Klassik-Preis“ für die CD-Einspielung des Horntrios von Brahms, Ligeti und Köchlin. Wolf spielt auf der “Vollrath-Stradivarius” von 1722.
In diesem Jahr kommen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer seines Meisterkurses aus Deutschland, Russland, den USA, Japan, Taiwan, der Ukraine und Slowenien.
Eröffnungskonzert des Meisterkurses für Violine
Sonntag, 3. Oktober, 19 Uhr
Konzertsaal von Haus Marteau, Lichtenberg
Eintrittskarten gibt es zum Preis von 8 Euro.
Telefonische Kartenreservierung unter 0921 604‑1608 ist erforderlich; es besteht Maskenpflicht.
Weitere Informationen sind zu finden unter https://www.haus-marteau.de/
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Neuer Konzertsaal in Haus Marteau
Grandiose Kunst im ländlichen Raum
„Mitten im Frankenwald darf man sich auf Konzertaufführungen auf Weltklasseniveau freuen. Architektonisch ist der neue Konzertsaal (…) eine echte Attraktion.“ Bei der feierlichen Eröffnung des Unterrichts- und Konzertsaals in Haus Marteau in Lichtenberg zeigte sich der Bayerische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst Bernd Sibler gestern begeistert von dem neuen unterirdischen Saal.
„Dank des leidenschaftlichen Einsatzes vieler ist Haus Marteau ein Aushängeschild unseres bayerischen Kulturstaates“, betonte der Minister. Der bis zu 100 Besucher fassende Raum besticht durch seine spektakuläre Gestaltung und seine herausragende Akustik. Dort werden künftig Unterrichtsstunden der Meisterkurse und deren Abschlusskonzerte sowie der Internationale Violinwettbewerb Henri Marteau stattfinden. „Unsere Meisterkurse für die Künstlergeneration von morgen erhalten damit einen gebührenden, exzellenten Rahmen. In den letzten Jahren war es dem Bezirk als Träger dieser einzigartigen Einrichtung ein Anliegen, das Haus zu öffnen, ohne die intensive künstlerische Arbeit zu beeinträchtigen“, sagte Bezirkstagspräsident Henry Schramm in seiner Begrüßung. Gerne hätte man den Konzertsaal als „volles Haus“ eröffnet, bedauerte der Bezirkstagspräsident die Beschränkungen durch die Corona-Pandemie, die nur eine kleinere Gästezahl zuließ.
Der Bezirk Oberfranken veranstaltet in der denkmalgeschützten Künstlervilla des einstigen Violinvirtuosen Henri Marteau (1874–1934) jährlich rund 40 Meisterkurse mit renommierten Dozenten für herausragende Nachwuchsmusiker aus aller Welt. In vierjähriger Bauzeit entstanden neue Räumlichkeiten in der bestehenden Villa sowie ein spektakulärer „Bergwerks-Konzertsaal“ neben dem Altbau.
330 Granitplatten zu 33 Granitkörpern verbaut
Wände und Decken des 122 Quadratmeter großen Raums sind mit imposanten Granitspitzen versehen – eine Weltneuheit. Deren gebrochene Oberfläche generiert eine optimale Streuung des Schalls und eine akkurate Akustik und schafft gleichzeitig einen eindrucksvollen Raum. Die bis zu 13 Meter langen, ineinanderlaufenden Granitspitzen an Wänden und Decke fächern den Raum auf und beeindrucken Besucherinnen und Besucher mit dem imposanten Spiel von Licht und Schatten. Die schwerste Granitspitze wiegt knapp sieben Tonnen. 330 Granitplatten wurden im Werk der Firma Kusser in Aicha vorm Wald mit Stahl zu 33 Granitkörpern verbaut.
Der seitlich unterhalb der Künstlervilla gelegene Unterrichts- und Konzertsaal misst 13 mal 13 Meter. Die rund 66 Quadratmeter große Bühnenfläche befindet sich etwa viereinhalb Meter unter der Geländeoberfläche.
Mit der von der Oberfrankenstiftung und dem Bayerischen Kulturfonds unterstützten Doppel-Baumaßnahme wurde im Herbst 2017 begonnen. Die Kosten für den Umbau des Gartengeschosses, den Bau des Unterrichts- und Konzertsaals sowie die barrierefreie Erschließung des Hauses liegen bei 5,2 Millionen Euro. Der Kulturfonds Bayern bewilligte eine Förderung 852.600 Euro, die Oberfrankenstiftung bezuschusste den Bau mit 668.000 Euro.
„Wichtiges soziales Vorhaben“
Die bergbauliche Geschichte Lichtenbergs inspirierte Architekt Peter Haimerl, die Stimmung in einem Bergwerk einzufangen. Haimerl blickte in seiner Rede auf Geschichte und Gegenwart von Haus Marteau: „Wir wären nicht hier, wenn nicht Marteaus Frau Blanche bis zu ihrem Tod die Erinnerung an Henri Marteau wachgehalten hätte, indem sie das Haus in unverändertem Zustand ließ und über 50 Jahre lang so gut es ging am Leben hielt. Alles wäre mit ihrem Tod vorbei gewesen. Wir wären nicht hier, (…) wenn nicht zu Beginn der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts der Bezirk Oberfranken die Villa übernommen hätte, um sie als Musikbegegnungsstätte im Sinne Henri Marteaus weiterzuführen.
Wir wären nicht hier, wenn nicht der Bezirk Oberfranken erkannt hätte, dass es sich hier um ein wichtiges soziales Vorhaben handelt, dass Gemeinsinn auch bedeutet, Kulturgüter zu schützen und breiten Schichten der Gesellschaft zugänglich zu machen“, sagte Haimerl mit Blick auf die Internationale Musikbegegnungsstätte.
Die Eröffnungsfeier wurde musikalisch hochkarätig umrahmt von dem international erfolgreichen Pianisten Prof. Bernd Glemser, der Haus Marteau seit vielen Jahren als Dozent für Klavier verbunden ist. An seiner Seite als Geigensolist brillierte der junge Tassilo Probst, der bereits mehrmals als Meisterschüler bei Kursen in Haus Marteau war.
„Dieser Saal macht dankbar und er macht Mut, mit Freude Menschen miteinander zu verbinden durch Musik“, so der Künstlerische Leiter des Hauses, Prof. Christoph Adt, in seiner Ansprache. Neben dem atemberaubenden Unterrichts- und Konzertsaal sei vor allem die Erneuerung des kompletten Untergeschosses ein großer Gewinn für den Kursbetrieb: „Durch Absenken des Fundamentes ist quasi ein ganz neues Gartengeschoss mit hohen und hellen Räumen entstanden; das sind ideale Arbeitsräume. Dass unser Betrieb barrierefrei geschieht, bedarf eigentlich gar nicht der Erwähnung, obwohl uns dies bei Planung und Durchführung der Baumaßnahme unbedingt wichtig war“, ergänzte Adt.
Haus Marteau wurde von Marteaus Witwe Blanche bis zu ihrem Tod 1977 gehütet. Sie war ebenso wie ihre älteste Tochter Mona Linsmayer-Marteau darauf bedacht, das Anwesen im Sinne des großen Geigers zu erhalten und weiterzuentwickeln, erinnerte Lichtenbergs Bürgermeister Kristan von Waldenfels mit dem Ausschnitt einer Radiosendung an die Familie Marteau.
Er freue sich sehr über die Weiterentwicklung von Haus Marteau: „Wir, die Lichtenberger Bürgerschaft, sowie natürlich die gesamte Musikwelt, sind hier dem Bezirk Oberfranken zu großem Dank verpflichtet. Ohne ihn wäre dieses Kleinod, das weltweit einzigartig ist, nicht verwirklicht worden.“
Im Rahmen der Eröffnungsfeier haben sich der Bayerische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst Bernd Sibler und Bezirkstagspräsident Henry Schramm in das Goldene Buch der Stadt Lichtenberg eingetragen.
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Wetterglück erhofft
Brass-Gartenkonzerte in Haus Marteau
Klassiker der modernen Blechbläserliteratur erklingen am Samstagabend und am Sonntagvormittag im Garten von Haus Marteau bei „Brass im Frankenwald“ – wenn das Wetter mitspielt.
Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Ensemblekurses und Workshops für Blechbläser laden zum Gartenkonzert in den Park der Künstlervilla nach Lichtenberg ein.
„Hoffen wir, dass das Wetter mitspielt“
Die Konzerte, die nur bei schönem Wetter stattfinden können, beginnen am Samstag um 19 und am Sonntag um 11 Uhr. Der Eintritt ist frei, die Besucherinnen und Besucher sind aufgefordert, ihren eigenen Stuhl oder eine Decke mitzubringen.
„Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer proben seit Tagen in Haus Marteau und in der Lichtenberger Turnhalle mit viel Einsatz für das Programm im Park. Hoffen wir, dass das Wetter mitspielt und die Gartenkonzerte wie geplant stattfinden können“, sagt Bezirkstagspräsident Henry Schramm.
Nicht nur unter den Brass-Liebhabenden hat es sich längst herumgesprochen, dass die Konzerte des Meisterkurses für Blechbläser echte Geheimtipps sind. Seit 20 Jahren sind sie Abschluss und Höhepunkt der einwöchigen Meisterklasse in Haus Marteau, der Internationalen Musikbegegnungsstätte des Bezirks Oberfranken. Aufgrund von Corona-Beschränkungen ist das Abschlusskonzert des Ensemblekurses von Rekkenze Brass heuer nur mit begrenzter Teilnehmerzahl möglich. Blechbläser aus ganz Deutschland spielen in vier Ensembles Stücke wie “Te Deum” von Marc-Antoine Charpentier, die Sonata aus “Die Bänkelsängerlieder“ und César Francks “Panis Angelicus”,
Eine telefonische Voranmeldung unter 09288 6495 ist erforderlich. Auf den Social-Media-Kanälen des Bezirks Oberfranken bei Facebook, Instagram und unter https://www.rekkenze.de/ ist ab 16 Uhr die Information hinterlegt, ob die Abschlusskonzerte am Samstag und Sonntag stattfinden.
Es gibt keine Bewirtung; das Konzert wird etwa eine Stunde dauern. Der Eintritt ist frei.
Abschlusskonzerte des Ensemblekurses für Blechbläser
Samstag, 7. August 2021 um 19 Uhr als Gartenkonzert im Park von Haus Marteau, Lobensteiner Straße 4 in 95192 Lichtenberg
Sonntag, 8. August 2021 um 11 Uhr als Gartenkonzert im Park von Haus Marteau, Lobensteiner Straße 4 in 95192 Lichtenberg
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Haus Marteau
Weltklasse-Akustik für die Künstlervilla
Atemberaubend und sagenhaft erstrahlt der neue Unterrichts- und Konzertsaal von Haus Marteau, der Internationalen Musikbegegnungsstätten des Bezirks Oberfranken, in Lichtenberg.
Mächtige Granitkeile lenken den Blick an die Decke. Die Gesteinskörper fächern einen Raum auf, der magisch wirkt und außergewöhnliche Konzerterlebnisse verspricht. Jetzt gab der verantwortliche Akustiker, Dr. Eckard Mommertz vom Ingenieurbüro Müller-BBM, letzte Anweisungen für den klanglichen Feinschliff.
Geheimnisvoll wirkt der Raum durch die gewaltigen, ineinander geschichteten Granitspitzen, die mit bis zu 13 Meter Länge und bis zu vier Meter Breite gewaltige Ausmaße haben.
„Der erste Raumeindruck war überwältigend. Zunächst beeindruckt die Architektur, dann die Stille im Raum. Und die ersten musikalischen Klänge waren sehr überzeugend“, schildert Mommertz seine erste Wahrnehmung des Unterrichts- und Konzertsaals. „Ziel unserer Arbeit ist es, die Architektur so zu beeinflussen, dass ein Raum für die vorgesehenen Nutzungen die richtige Akustik hat. Für den Proben- und Konzertsaal im Haus Marteau standen dabei beste Bedingungen für anspruchsvolle Proben und Konzerte im Vordergrund. Jetzt geht es nur noch um kleine bauliche Details.“ Das Besondere an diesem Saal sei für ihn neben der spektakulären Innenarchitektur auch die Materialwahl. „Ein Proben- und Konzertsaal aus Granit ist schon etwas Besonderes.“
Architekt Peter Haimerl wurde von der bergbaulichen Geschichte Lichtenbergs inspiriert, die Stimmung eines Bergwerksstollens einzufangen. Damit und durch imposante Lichteffekte hat er die spektakuläre Komposition geschaffen, die den neuen Saal einzigartig macht.
„Die Anlehnung an Lichtenbergs Bergbautradition verbindet den Saal thematisch mit dem Ritterstädtchen, an dessen Rand sich der Geigenvirtuose Henri Marteau 1912//13 ein repräsentatives Sommerhaus erbauen ließ“, so Oberfrankens Bezirkstagspräsident Henry Schramm. „Wir sind glücklich, dass wir diese in Europa einzigartige musikalische Bildungsstätte um diesen großartigen Saal erweitern konnten.“
Großartige Akustik, fantastische Raumwirkung
Durch die imposanten Granitspitzen wird der Raum nicht nur optisch, sondern auch akustisch geprägt, so der Akustikplaner Mommertz: „Diese wurden in Zusammenarbeit von Architekt und Akustiker geometrisch so entwickelt, dass klanglich der Fokus auf die Bühne gerichtet ist. Raumproportionen und ‑geometrie und das Zusammenwirken der Materialitäten spielen dabei eine entscheidende Rolle.“ Die Granitsplitter reflektieren und streuen den Schall gleichermaßen und tragen so zu einem ausgewogenen Klangbild bei.
In den vier Sitzreihen zu beiden Seiten der Bühne sei das Publikum räumlich und klanglich sehr nah am musikalischen Geschehen; ein hohes Maß an klanglicher Transparenz werde so begünstigt. Die akustische Balance zu den Granitkörpern und den Betonwänden stellen das Podium und die Zuschauertribünen in Holz sowie die gepolsterte Bestuhlung her. Das kritische Hören und die Interaktion mit dem Publikum stehe durch diese Raumgestaltung im Mittelpunkt, erläutert der Ingenieur, dessen Firma weltweit für die bau- und raumakustische Beratung großer Opernhäuser, Theater und Konzerthäuser tätig ist – unter anderem für das Wiener Konzerthaus, das Konzerthaus am Gendarmenmarkt oder für das Sydney Opera House.
Hinter der beeindruckenden ingenieurtechnischen Planung und Konstruktion sowie Transport und Einbau der Elemente aus Granit stehen die Granitwerke Kusser aus dem niederbayerischen Aicha vorm Wald. „Die schwerste Granitspitze wiegt knapp sieben Tonnen“, erläutert Projektleiterin Stephanie Schreiter. 330 Granitplatten wurden im Werk mit Stahl zu 32 Granitkörpern verbaut.
Der Entwurf des renommierten Architekten Peter Haimerl berücksichtige in besonderer Weise auch eine Nutzung des Saals als Unterrichtsraum bei den Meisterkursen, sagt der Verwaltungsleiter von Haus Marteau, Dr. Ulrich Wirz.
Haimerl plante den Raum so, dass er zur Diskussion anregt: „Deshalb sind beidseitig der Bühne Sitzplätze in einer dialogischen Situation angeordnet. Diese Konstellation erfordert eine besondere Gestaltung des Raumes. Die splitterartigen Granitelemente definieren die räumliche Wirkung. Gleichzeitig nehmen die kristallinen Formen des Konzertsaals Bezug zu den Materialien, die hier abgebaut wurden“, beschreibt der Architekt seine Grundgedanken.
Die Inszenierung der Architektur ziele darauf ab, dass der Raum den Besucher überrascht. Neben der räumlichen Wirkung in dem 13×13 Meter großen Unterrichts- und Konzertsaal solle das Material spürbar sein und einen direkten körperlichen Bezug zu den Musikern und Besuchern herstellen, so Haimerl. „Durch die lebendige Oberfläche und die vielfältigen Perspektiven wie auch die zahlreichen Details sollen die Zuhörerinnen und Zuhörer während eines Konzertes die Gelegenheit bekommen, eigene Bilder zur Musik zu komponieren, im Dialog der Richtungen neue Gedanken zu fassen, Vertrautes zu verlassen und sich der Raummagie hinzugeben.“
Neue Übungsräume und barrierefreier Zugang
In der Villa selbst wurden im Gartengeschoss drei zusätzliche Übungsräume geschaffen, um zwei Meisterkurse parallel veranstalten zu können und den Meisterschülern zeitgemäße Unterrichtsbedingungen zu bieten. Dafür wurde das Untergeschoss in einem aufwändigen Verfahren um 60 Zentimeter tiefer gelegt. Zudem wurden Villa und Saal durch den Einbau eines Aufzugs barrierefrei.
Mit der von der Oberfrankenstiftung und dem Bayerischen Kulturfonds unterstützen Maßnahme wurde im Herbst 2017 begonnen; die Bauarbeiten an Haus Marteau mit der Fertigstellung des Unterrichts- und Konzertsaals sind nahezu abgeschlossen.
Der Bezirk Oberfranken veranstaltet in der denkmalgeschützten Künstlervilla des einstigen Violinvirtuosen Henri Marteau (1874–1934) jährlich rund 40 Meisterkurse mit renommierten Dozenten für herausragende Nachwuchsmusiker aus aller Welt.
Neben den Meisterkursen findet dort in dreijährigem Turnus auch der Internationale Violinwettbewerb Henri Marteau statt. Der neue Unterrichts- und Konzertsaal ist der neue, spektakuläre Anziehungspunkt der renommierten Internationalen Musikbegegnungsstätte.
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Haus Marteau
88 Tasten, 9 Meisterschüler: Virtuosen von morgen am Klavier
Ein Klavierabend der Spitzenklasse mit jungen Meisterschülern aus Deutschland und Frankreich erwartet die Konzertbesucher am Donnerstag, 22. Juli 2021 in den historischen Räumen von Haus Marteau.
Vom 19. Juli an arbeitet Prof. Bernd Glemser mit den Teilnehmern seines Meisterkurses mit Klavierwerken aller Stilepochen. Die jungen Künstler laden zum Abschlusskonzert in die historischen Räume der Künstlervilla nach Lichtenberg ein. Beginn ist um 19 Uhr.
„Künstlerpersönlichkeiten wie Bernd Glemser sind es, die unser Haus als Internationale Musikbegegnungsstätte zu etwas Besonderem machen. Wer sich jahrelang an der Weltspitze behauptet, kann unseren jungen Pianistinnen und Pianisten wichtige Impulse für ihre weitere Karriere geben“, ist sich Bezirkstagspräsident Henry Schramm sicher.
Prof. Bernd Glemser ist Pianist und Hochschullehrer der Superlative: Ab 1981 gewann er 17 internationale Musikwettbewerbe in Folge, darunter den Rubinstein- und den ARD-Musikwettbewerb und zählt zum kleinen Kreis der Weltelite.
Als noch immatrikulierter Student berief ihn die Hochschule für Musik Saar 1989 zum damals jüngsten Klavierprofessor Deutschlands. Glemser ist seit 1996 Professor für Klavier an der Hochschule für Musik Würzburg, in der Internationalen Musikbegegnungsstätte Haus Marteau lehrt er seit 2008. Sein Repertoire reicht vom Barock bis zur Neuen Musik. Unter seinen mehr als 30 CD-Einspielungen finden sich Gesamtaufnahmen der Sonaten Robert Schumanns und Sergei Prokofjews.
Der Ausnahmekünstler hat mit vielen weltbekannten Orchestern, wie dem Philadelphia Orchestra, dem Gewandhausorchester und dem London Philharmonic Orchestra in berühmten Konzerthäusern wie der Philharmonie in Berlin, der Royal Festival Hall in London und dem Musikverein in Wien konzertiert. Die Internationale Kritik nennt ihn einen „Spezialisten fürs Virtuose“. „An manchen Tagen kann Bernd Glemser regelrecht den Putz von der Wand spielen“, schrieb ein begeisterter Kritiker der Nordwest-Zeitung.
An Haus Marteau schätzt der Künstler die besonders inspirierende Atmosphäre und die wunderbare Natur. Die Künstlervilla des Jahrhundertgeigers Henri Marteau (1874–1934) bietet jungen Musikern ideale Bedingungen, um sich unter der Leitung herausragender Dozenten ganz der Musik zu widmen. Musikfreunde in Oberfranken profitieren von den regelmäßigen Abschlusskonzerten der Meisterkurse im großbürgerlichen Ambiente der Heimatstilvilla am Ortsrand von Lichtenberg (Lkr. Hof).
Abschlusskonzert des Meisterkurses für Klavier mit Prof. Bernd Glemser
Donnerstag, 22. Juli 2021 um 19 Uhr in den historischen Räumen von Haus Marteau, Lobensteiner Str. 4, 95192 Lichtenberg
Eintrittskarten gibt es zum Preis von 5 Euro. Konzertbesucher müssen Karten vorab telefonisch reservieren (09288−6495).
Auf den Plätzen gilt Masken- und Abstandspflicht.
Weitere Informationen unter https://www.haus-marteau.de/
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Haus Marteau
Internationale Musikbegegnungsstätte startet wieder durch
„Wir freuen uns, dass es jetzt wieder losgehen kann – eine solch lange Zeit der Stille hat es in der fast 40-jährigen Geschichte von Haus Marteau noch nie gegeben“, blickt Bezirkstagspräsident Henry Schramm auf die durch Corona erzwungene Ruhe in der Künstlervilla. Der erste Meisterkurs 2021 wird mit Prof. Siegfried Jerusalem im Juni in der Künstlervilla stattfinden.
Siegfried Jerusalem lehrt seit über 30 Jahren in der Internationalen Musikbegegnungsstätte und kommt jedes Jahr in die Villa, um mit jungen Sängerinnen und Sängern Ausdruck und Technik ihres Gesangs zu verbessern. „Ich möchte den jungen Sängerinnen und Sängern Freude und Sicherheit vermitteln“, sagt der gefeierte Opern-Tenor. „Die Arbeit in Haus Marteau ist in den letzten 34 Jahren immer aufregend und interessant gewesen“, ergänzt Jerusalem, der auch Präsident der Musikhochschule Nürnberg war.
„Endlich können wir den Kursbetrieb – hoffentlich dann auch gleich mit den Abschlusskonzerten – wiederaufnehmen. Seit Dezember 2020 mussten wir bedauerlicherweise 20 Kurse absagen, die zum Teil ausgebucht waren. Schön, dass in unserer Künstlervilla jetzt wieder Musik erklingt“, sagt Verwaltungsleiter Dr. Ulrich Wirz.
Jährlich bietet die Internationale Musikbegegnungsstätte rund 40 Meisterkurse für klassische Instrumente und Gesang an. In der Riege der Dozentinnen und Dozenten des Hauses finden sich seit vielen Jahren klangvolle Namen wie Wolfgang Manz, Bernd Glemser, Galina Vracheva oder Charlotte Lehmann. So finden normalerweise in Oberfranken pro Jahr bis zu 70 Konzerte des Hauses (Abschlusskonzerte sowie Haus Marteau auf Reisen-Konzerte) und musikpädagogische Veranstaltungen (3Klang-Konzerte in Schulen und sozialen Einrichtungen) statt.
Die Kurse richten sich an Musikstudenten, die eine berufliche Tätigkeit als Solist, Orchestermusiker, Instrumentallehrer oder Musikpädagoge anstreben, aber auch an Schüler und Abiturienten, die bereits auf hohem Niveau musizieren. Interessenten für die Meisterkurse in der Künstlervilla finden Kursinfos unter https://www.haus-marteau.de/
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Haus Marteau
Interview mit dem Künstlerischen Leiter Prof. Christoph Adt
In Haus Marteau, der Internationalen Musikbegegnungsstätte des Bezirks Oberfranken, würde normalerweise jetzt das Kursjahr 20 //21 mit den Meisterkursen für verschiedene Instrumentengattungen und Gesang laufen. Pandemiebedingt sind die Kurse bis Ende Februar ausgesetzt. Prof. Christoph Adt, der Künstlerische Leiter des Hauses, äußert sich im Interview mit dem Bezirk Oberfranken zur europaweit einzigartigen Künstlervilla in Lichtenberg.
Was zeichnet Haus Marteau besonders aus?
Prof. Christoph Adt: Die Lage und die Prominenz des Hauses ermöglichen Kurse auf höchstem künstlerischen Niveau. Es ist ein wunderschöner Platz, ein optimal mit Klavieren ausgestattetes Haus, das intensive künstlerische Arbeit alleine schon durch seine äußeren Gegebenheiten unterstützt. Etwa 40 Meisterkurse mit international renommierten Künstlern laden junge Musikerinnen und Musiker aus der ganzen Welt ein, wichtige Schritte auf ihrem Weg zu weiterer Exzellenz zu gehen.
Schon wenn ich hier aus dem Fenster schaue, schafft das eine beruhigende, konzentrierende Atmosphäre.
Unser großer Vorteil ist die Authentizität, die das vom Hausherrn Henri Marteau gestaltete und ausgestattete Haus mitbringt, gepaart mit einer großen Nähe zwischen Meister und Schüler. Was ich hier bei den relativ kleinen Kursen so gut finde, ist die ganz starke, ernste Zuwendung von erfahrenen Künstlern zu den Studierenden. Ich bin viel im Gespräch mit den Dozentinnen und Dozenten und höre immer wieder, wie wichtig ihnen ein enger Austausch ist, der eine große Nähe schafft.
Haus-Marteau-Konzerte sind ja oft so berührend, weil sie so intim sind, weil sie uns Augenblicke schenken, die in dieser Form nicht reproduzierbar sind.
Der Saal, der jetzt dazu kommt, gibt uns die Chance, dass sich das noch stärker festigen kann, dass wir entsprechend weiteres Publikum zu diesen Kursen und zu unseren Konzerten gewinnen.
Welche Schwerpunkte setzen Sie in der künstlerischen Arbeit für Haus Marteau?
Prof. Christoph Adt: Der Schwerpunkt liegt in der Exzellenz der Meisterkurse. Dieser Schwerpunkt wird bleiben. Er wird aber ergänzt durch die neuen Möglichkeiten, die sich durch den Saalbau erschließen: eine stärkere Erkennbarkeit in der oberfränkischen Region wird möglich sein.
Wir könnten uns zum Beispiel vorstellen, dass die Konzertreihe Haus Marteau auf Reisen auch einmal eine ganz kurze Reise macht und im Sommer an dem lauschigen, wunderbar ruhig gelegenen Frankenwaldsee in Lichtenberg gastiert. Dort sind sowohl sehr kleine als auch größere Veranstaltungen denkbar.
Ich würde auch gerne neue Musikfarben ins Haus bringen.
Warum sollten eine junge Künstlerin oder ein junge Künstler ins Haus Marteau kommen?
Prof. Christoph Adt: Haus Marteau ermöglicht künstlerische Begegnung auf einem exzellenten, internationalen Niveau. Weltweit ist Haus Marteau eine Adresse. Man schreibt das als junger Künstler in seine Vita, wenn man in Haus Marteau war.
Wenn es nicht zusammenpassen würde, dass die Kurse gut sind und die Kursabsolventen Karriere machen, könnte man so etwas nicht machen.
Haus Marteau steht für Kontinuität der Qualität. Die international erfolgreiche Pianistin Alice Sarah Ott erwähnte jüngst in einem Gespräch, sie sei auch in Haus Marteau gewesen – als Elfjährige. Jetzt ist sie Anfang 30 und spielt auf der ganzen Welt.
Welche Neuerungen bringt der Neubau des Konzertsaals in Haus Marteau mit sich?
Prof. Christoph Adt: Haus Marteau ist seit 1982 eine glückliche Insel für jeweils kleine Gruppen, bisher durch die räumlichen Gegebenheiten sehr beschränkt. Viele Konzertbesucher mussten sich mit Hörplätzen zufriedengeben.
Unser neuer Konzertsaal bringt eine zusätzliche Komponente in das Geschehen in Haus Marteau, er hat eine große Ausstrahlung und Anziehungskraft. Ich finde ihn wirklich spektakulär. Die Granitspitzen schaffen eine tolle Raumatmosphäre, ich glaube, nur für die Akustik eines solchen Saals hätte es auch viele andere Möglichkeiten gegeben.
Dieser akustisch und gestalterisch außergewöhnliche Saal ermöglicht eine Vergrößerung der Primärarbeit.
Wir können zum Beispiel zwei Kurse gleichzeitig veranstalten, die sich ergänzen, miteinander korrespondieren und dadurch künstlerisch ganz neue Möglichkeiten erarbeiten. Denkbar wäre ein Klavierkurs in Zusammenarbeit mit einem Gesangskurs, die über die Woche immer wieder gemeinsame und eigene Kursabschnitte haben. Oder zwei Kurse, die sich dem gleichen Instrument widmen und bei denen die Dozentin beziehungsweise der Dozent mal den einen, mal den anderen Kurs betreut.
Was liegt Ihnen im Hinblick auf Haus Marteau besonders am Herzen?
Prof. Christoph Adt: „Alles wirkliche Leben ist Begegnung.“ Dieser Satz von Martin Buber gilt ganz besonders für Kunst, für alle künstlerische Kommunikation, naturgemäß ganz besonders für Musik. Hier möchte ich – besonders und ausdrücklich in unserer Zeit, die durch Maßnahmen gegen die Corona-Infektionsgefahr Begegnungen erschwert und Einsamkeit verstärkt – nach Kräften unterstützen. Wir haben solang es irgend ging unsere Kurse weitergeführt.
Begegnungen durch Konzerte sind genauso wenig ersetzbar wie Begegnungen durch Gespräche. Ich denke, dass wir mit dem, was wir hier in Haus Marteau machen, etwas für die Menschlichkeit tun. Begegnung heißt, dass der Künstler tatsächlich mit dem Publikum kommuniziert und das Publikum kommuniziert zurück, und das geht nur in Präsenz.
Als Musiker sind wir ja darstellende Künstler. Wenn wir eine Brahms-Sonate spielen, dann ist das zunächst einfach ein Werk. Die Sonate wurde im 19. Jahrhundert komponiert, ist 170 Jahre alt – und trotzdem: Durch die Darstellung der Künstler, die in der Gegenwart leben, wird sie ins Heute transportiert und schafft Begegnung zwischen Spielenden und Personen, die zuhören. Die Personen, die zuhören, sind kaum weniger wichtig als die spielende Person. Die spielende Person spielt anders, wenn das Spiel anders reflektiert wird.
Umso bedeutsamer ist es, dass wir überhaupt Publikum haben und die Künstler nicht nur auf Kacheln zu sehen sind.
Nehmen wir als Beispiel den Henri Marteau-Violinwettbewerb. Auch hier setzen wir auf Präsenz und Authentizität. Alle Vorspiele sind live. Allein die Tatsache, dass für die erste Runde bis zu 120 Leute aus der ganzen Welt hierherkommen, ist für uns ein wunderbarer Multiplikator: Da ist diese Wahnsinns-Villa und dort habe ich diese Musik gemacht. Seit 2008 hat der Bezirk die Trägerschaft für den Wettbewerb übernommen, mit der Organisation und Durchführung durch die Hofer Symphoniker steht der Wettbewerb auf stabilen Füßen. Das ist mir wichtig.
Und die Tatsache, dass wir den Wettbewerb mit einem Galakonzert zusammen mit den Symphonikern beschließen, ist natürlich ein Gewinn: So tragen wir die Arbeit des Hauses noch stärker in die Region.
Wie werden junge Menschen zu exzellenten Künstlern?
Prof. Christoph Adt: Ich finde es wichtig für junge Instrumentalisten und Sänger, dass sie keine Scheuklappen aufhaben, sondern dass sie sich beschäftigen mit Kunst, mit Literatur, mit der Natur. Ich möchte den jungen Menschen sagen: Geht raus, geht in die Oper, geht ins Theater, setzt euch mit der Regie auseinander. Das gehört dazu, zum Künstlersein.
Welche drei Ratschläge geben Sie jungen Instrumentalisten und Sängern mit auf dem Weg?
Prof. Christoph Adt: Ganzheitlich leben – fleißig üben – sich empathisch für die Mitmenschen einsetzen.