Nach der Aufhellung der Konjunktur in den letzten Monaten zeigt sich die wirtschaftliche Lage im oberfränkischen Handwerk auch im dritten Quartal stabil.
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3. Quartal 2021
Handwerkskonjunktur in Oberfranken bleibt stabil
Nach der Aufhellung der Konjunktur in den letzten Monaten zeigt sich die wirtschaftliche Lage im oberfränkischen Handwerk auch im dritten Quartal stabil. Das teilt die Handwerkskammer für Oberfranken nach einer Umfrage unter 415 Betrieben mit.
„Wir sind zwar noch nicht ganz beim Vorkrisenniveau angekommen, allerdings sind unsere Mitglieder mit der aktuellen wirtschaftlichen Situation recht zufrieden“, sagt der Präsident der Handwerkskammer für Oberfranken, Matthias Graßmann. So beurteilen derzeit knapp die Hälfte der befragten Betriebe die aktuelle Konjunktur als gut, weitere 38 Prozent als befriedigend. Matthias Graßmann: „Die stabile Lage der letzten sechs Monate zeigt uns, dass die direkten Auswirkungen der Corona-Pandemie weitgehend überwunden sind.“ Der Geschäftsklimaindex befände sich wie im Vorquartal bei 114 Punkten und läge damit deutlich über dem Durschnitt des Jahres 2020, so der Präsident.
Trotz der guten wirtschaftlichen Lage warnt Graßmann aber auch vor Herausforderungen: „Die Erholung nach Corona in den letzten Monaten ist alles andere als ein Selbstläufer!“ Der Aufschwung könnte nämlich auch deutlich stärker sein. „Gestörte Lieferketten, Materialmangel und hohe Einkaufspreise setzen einer weiteren Erholung derzeit Grenzen und verpassen uns einen Dämpfer.“ Hinzu komme, dass auch Fachkräfte fehlen. Das werde auch an der hohen Auslastung und den weit reichenden Auftragsbeständen deutlich. Präsident Graßmann: „Die Auftragsbücher vieler Betriebe sind voll. Trotzdem haben sie bei der Fachkräftegewinnung Probleme.“
Der Hauptgeschäftsführer der HWK, Reinhard Bauer, beurteilt die aktuelle Lage ähnlich. „Die Indikatoren wie Umsatzentwicklung, Auftragseingänge und Beschäftigte zeigen deutlich, dass das oberfränkische Handwerk in wirtschaftlich guter Verfassung ist.“ Doch ob die Entwicklung auch langfristig stabil bleibe, hänge eben wesentlich davon ab, wie schnell Preisexplosionen und Materialengpässe in den Griff zu bekommen seien. Vor diesem Hintergrund stellt der Hauptgeschäftsführer auch Forderungen an die neue Regierungskoalition „Bei allen anstehenden, politischen Weichenstellungen darf die mittelständische Wirtschaft auf keinen Fall aus dem Blick verloren werden.“ Die Handwerksbetriebe seien ohnehin wirtschaftlich stark gefordert, ihre Unternehmen durch diese herausfordernden Zeiten zu führen. Reinhard Bauer „Weitere Belastungen unserer Mitgliedsbetriebe müssen zwingend vermieden werden. Die Leistungsfähigkeit kleiner und mittlerer Betriebe darf nicht durch politische Entscheidungen aufs Spiel gesetzt werden.“
Einschätzung aus einzelnen Handwerkszweigen
▪ Trotz der Materialengpässe brummt die Konjunktur in den Bau- und Ausbauhandwerken weiterhin und die Betriebe vermelden eine hervorragende Geschäftslage. 95 Prozent beziehungsweise 94 Prozent sind mit den Geschäften zufrieden, bei jeweils knapp zwei Dritteln ist die Lage gut.
▪ Die Erholung der Zulieferer und der Betriebe des gewerblichen Bedarfs setzt sich weiter fort. Insbesondere im Vergleich zum Vorjahr stellt sich die wirtschaftliche Situation wesentlich besser dar. 82,5 Prozent weisen eine mindestens befriedigende Geschäftslage aus.
▪ Das Kfz-Handwerk muss leichte Einbußen zum Vorjahr hinnehmen. Die Werkstätten sind gut ausgelastet, allerdings hat die Branche mit einem Rückgang an Neuzulassungen zu kämpfen. Knapp 70 Prozent sind mit der Geschäftslage zufrieden.
▪ Die Nahrungsmittelhandwerke sind gut ausgelastet und konnten die Umsatzentwicklung der letzten Monate konstant halten. Allerdings macht sich der Fachkräftemangel bei Bäckern, Metzgern und Konditoren besonders stark bemerkbar. Dennoch ist die aktuelle Geschäftslage (88 Prozent gut/befriedigend) gut.
▪ Die Gesundheitshandwerke haben im Vorjahresvergleich deutlich aufgeholt und sind mit der aktuellen Lage größtenteils zufrieden (82,5 Prozent gut/befriedigend).
▪ Friseure und Kosmetiker zeigen eine ähnliche Geschäftsentwicklung wie im Vorjahr. Die Geschäftslage ist zudem etwas besser als im letzten Quartal. Im Branchenvergleich stehen sie allerdings schlechter da als die übrigen Zweige. 67,5 Prozent melden eine gute oder befriedigende Geschäftslage
„Familie schenkt Zukunft“
Erzbischof Schick eröffnet das „Jahr der Familie“
Erzbischof Ludwig Schick hat zum Auftakt des „Jahres der Familie“ Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und Kirche aufgerufen, gute Bedingungen für Familien zu schaffen. „Familie ist liebenswert und lebensdienlich, Familie schenkt Zukunft. In ihr wachsen Stabilität und Sicherheit, Freiheit und Lebensmut, Hoffnung und Zukunft“, sagte Schick in seiner heutigen Predigt im Bamberger Dom.
Der Kirche sei die Sorge für gute Ehen und Familien aufgetragen. Viele der 380 katholischen Kindertagesstätten im Erzbistum seien zu Familienstützpunkten erweitert. Der Familienbund der Katholiken engagiere sich auf allen Ebenen für die Belange der Familien, und die „Familienstiftung Kinderreich“ leiste Lobbyarbeit für die Familien und helfe unbürokratisch in Notlagen.
„Wir erbitten den Segen Gottes allen Familien und für alle, die andere Lebensformen gewählt haben“
Schick wies auch auf die Arbeit des Familienreferats im Ordinariat, Ehevorbereitungskurse und Familienberatung sowie die vielen Familiengottesdienste hin. Mit Jesus in der Mitte gelinge das Ehe- und Familienleben. „Familie ist ein Schwerpunkt unserer pastoralen Arbeit, den wir in diesem Jahr verstärken wollen“, betonte der Erzbischof und fügte hinzu: „Dabei vergessen wir nicht die Alleinstehenden und alle, die andere Lebensformen gewählt haben. Wir erbitten allen den Segen Gottes, damit ihr Leben gelingt.“
Das von Papst Franziskus ausgerufene „Jahr der Familie“ hat am Freitag am Josefstag begonnen und endet mit dem 10. Weltfamilientreffen am 26. Juni 2022. Das Jahr der Familie setzt sich verschiedene Ziele, darunter die Verbreitung des Inhalts des päpstlichen Schreibens „Amoris laetitia“, die Intensivierung der Verkündigung der Ehe als Sakrament, die Stärkung der Familien als aktiv Handelnde in der Familienpastoral und die Sensibilisierung junger Menschen für die Bedeutung einer christlichen Ehe und Familie. Im Kern geht es Papst Franziskus darum, das Ideal der ehelichen und familiären Liebe zu stärken.