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Stadtbau Bamberg

Koope­ra­ti­on mit Stadtwerken

Stadt­bau Bam­berg will kli­ma­neu­tral werden

Die Stadt­bau Bam­berg will eine der ers­ten gro­ßen kli­ma­neu­tra­len Woh­nungs­bau­ge­sell­schaf­ten Deutsch­lands wer­den. Ent­spre­chen­de Wär­me­ver­sor­gungs­kon­zep­te plant der Bam­ber­ger Woh­nungs­an­bie­ter gemein­sam mit den Stadt­wer­ken Bam­berg. Die Koope­ra­ti­on sei bun­des­weit ein­ma­lig und wur­de im Bei­sein von Bun­des­bau­mi­nis­te­rin Kla­ra Gey­witz besiegelt.

Die Wär­me­ver­sor­gung für knapp 43 Mil­lio­nen Woh­nun­gen in Deutsch­land ist ein wesent­li­cher Trei­ber des Kli­ma­wan­dels. Wie die Insti­tu­ti­on am 2. Sep­tem­ber bekannt­gab, möch­te die Stadt­bau Bam­berg dem etwas ent­ge­gen­set­zen und eine der ers­ten gro­ßen kli­ma­neu­tra­len Woh­nungs­bau­ge­sell­schaf­ten Deutsch­lands wer­den. Dafür sol­len „alle 4.000 Mie­ter des städ­ti­schen Woh­nungs­an­bie­ters bis zum Jahr 2040 beim Hei­zen nahe­zu kein kli­ma­schäd­li­ches Koh­len­di­oxid aus­sto­ßen“, heißt es in einer Mit­tei­lung. Mie­ten sol­len zudem auf bezahl­ba­rem Niveau gehal­ten und Heiz­kos­ten wei­test­ge­hend von Preis­ent­wick­lun­gen fos­si­ler Brenn­stof­fe ent­kop­pelt wer­den. Mög­lich soll das wer­den, weil Woh­nun­gen künf­tig mit erneu­er­ba­ren Ener­gien aus der Erde, dem Abwas­ser und dem Bam­ber­ger Müll­heiz­kraft­werk beheizt wer­den sollen.

„Nur wenn wir ener­ge­ti­sche Sanie­rungs­kon­zep­te und die wei­te­re Gewin­nung rege­ne­ra­ti­ver
Ener­gien mit dem Aus­bau öko­lo­gi­scher Wär­me­net­ze ver­zah­nen, bleibt die zwin­gend not­wen­di­ge Kli­ma­neu­tra­li­tät der Woh­nun­gen auch für die Mie­te­rin­nen und Mie­ter bezahl­bar“, sagen Veit Berg­mann und Dr. Micha­el Fie­del­dey, Geschäfts­füh­rer der Stadt­bau und der Stadt­wer­ke. „Kli­ma­schutz und Ener­gie­kos­ten sind aktu­ell die größ­ten sozi­al­po­li­ti­schen Her­aus­for­de­run­gen in unse­rem Land.“

Gey­witz: „Eigen­tü­me­rin­nen und Eigen­tü­mer brau­chen Planungssicherheit“

Als Vor­bild der Koope­ra­ti­on mit den Stadt­wer­ken Bam­berg nennt die Stadt­bau die Wär­me­ver­sor­gung für das Bam­ber­ger Kon­ver­si­ons­quar­tier Lag­ar­de. Hier wür­den die Stadt­wer­ke 1.200 Woh­nun­gen und Gewer­be­flä­chen in Neu­bau­ten und denk­mal­ge­schütz­ten Bestands­ob­jek­ten mit umwelt­freund­li­cher Wär­me ver­sor­gen. Die­se wür­de zu 70 Pro­zent vor Ort und rege­ne­ra­tiv gewon­nen. Mög­lich sei dies durch den Auf­bau eines kal­ten Nah­wär­me­net­zes. Die Heiz­ener­gie hier­für wird mit­tels 20.000 Qua­drat­me­tern Erd­kol­lek­to­ren aus dem Abwas­ser­wär­me tau­sen­der Bam­ber­ger Haus­hal­te und mit Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen auf Dächern gewon­nen. Ziel der Koope­ra­ti­on sei es, bis zum Jahr 2040 gemein­sam mit den Stadt­wer­ken alle 4.000 Wohn­ein­hei­ten kli­ma­neu­tral zu versorgen.

„Für unse­re Mie­te­rin­nen und Mie­ter ist wich­tig, dass wir die Heiz­kos­ten­ent­wick­lung von
Preis­stei­ge­run­gen fos­si­ler Brenn­stof­fe ent­kop­peln“, sag­te Veit Berg­mann. „Das schaf­fen wir,
indem wir in erneu­er­ba­re Ener­gien inves­tie­ren und damit auf lan­ge Sicht unab­hän­gi­ger von den Ent­wick­lun­gen auf den Ener­gie­märk­ten werden.“

Für die effi­zi­en­te Wär­me­wen­de sei die Zusam­men­ar­beit zwi­schen Woh­nungs­wirt­schaft und ört­li­chem Stadt­werk unver­zicht­bar. Dr. Micha­el Fie­del­dey sag­te dazu: „Wir wol­len unse­re Infra­struk­tur ziel­ge­rich­tet aus­bau­en. Inves­ti­tio­nen in Wär­me­net­ze und Ener­gie­zen­tra­le sind
aller­dings sehr kos­ten­in­ten­siv. Durch die Zusam­men­ar­beit mit gro­ßen Woh­nungs­un­ter­neh­men wis­sen wir, wo wir künf­tig rege­ne­ra­ti­ve Wär­me brau­chen. Um Neben­kos­ten für die Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­ner nied­rig zu hal­ten, kön­nen wir so eine wirt­schaft­li­che Lösung für
alle Betei­lig­ten entwickeln.“

Bun­des­bau­mi­nis­te­rin Kla­ra Gey­witz, beim Ver­trags­schluss zwi­schen Stadt­wer­ken und Stadt­bau anwe­send, sag­te zur Koope­ra­ti­on: „Die größ­te Her­aus­for­de­rung der Wär­me­wen­de in Deutsch­land sind die vie­len kon­ven­tio­nell beheiz­ten Bestands­ge­bäu­de. Eigen­tü­me­rin­nen und Eigen­tü­mer brau­chen Pla­nungs­si­cher­heit, wie sie die Stadt­bau Bam­berg gemein­sam mit den Stadt­wer­ken Bam­berg auf frei­wil­li­ger Basis schafft. Damit ist der Koope­ra­ti­ons­ver­trag ein Mus­ter­bei­spiel für eine ver­bind­li­che kom­mu­na­le Wärmeplanung.“