Die schon im März gestartete Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt Bamberg-Coburg setzte sich durch die sukzessiv aufgehobenen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie auch im April fort. Teilweise herrscht Vollbeschäftigung. Außerdem melden sich erste ukrainische Geflüchtete arbeitssuchend.
Der Arbeitsmarkt der Agentur Bamberg-Coburg umfasst sieben Gebietskörperschaften: Stadt und Landkreis Bamberg, Stadt und Landkreis Coburg sowie die Landkreise Forchheim, Kronach und Lichtenfels. Die bereits im März voll durchgestartete Frühjahresbelebung am Arbeitsmarkt setzte sich im April fort. Die Arbeitslosigkeit sank in allen Regionen des Agenturbezirks. Auch die Städte profitieren vom saisonal bedingten Beschäftigungsanstieg, jedoch nicht so ausgeprägt wie die Landkreise.
Die Arbeitslosigkeit nahm in den vergangenen vier Wochen um 488 (-4,5 Prozent) auf 10.326 Menschen ab. Seit dem letzten Jahr verringerte sich die Arbeitslosenzahl um 2.474 Personen. Das sind gut ein Fünftel weniger (-19,3 Prozent) als vor zwölf Monaten.
Im April fanden 1.375 arbeitslose Frauen und Männer einen neuen Arbeitsplatz, 17,7 Prozent weniger (-295) als im selben Monat 2021. 1.173 Menschen haben ihre Beschäftigung hingegen verloren, 4,9 Prozent (-60) weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitsaufnahmen überstiegen die Zahl der Entlassungen um 202 Personen.
Im April ging die Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte auf 3,0 Prozent zurück. Das gilt als Vollbeschäftigung. Vor einem Jahr betrug die Arbeitslosenquote noch 3,6 Prozent.
Arbeitsmarktentwicklung
Stefan Trebes, Leiter der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg, sagte zur aktuellen Situation am Arbeitsmarkt: „Das übliche unbeständige Aprilwetter, das sich auch auf den Arbeitsmarkt ein wenig auswirkt, war in diesem Jahr günstig. Normalerweise warten einige Betriebe aufgrund der ungewissen Witterung in der Osterzeit mit Wiedereinstellungen noch ab. Das war heuer schon deutlich früher. Die Arbeitslosenquote ist daher bereits jetzt wieder auf das Niveau der Vollbeschäftigung gesunken. Das Gros des Frühjahrsaufschwungs entfiel auf die Wiedereinstellung der über die kalte Jahreszeit freigestellten Arbeitnehmer aus vorwiegend von Männern dominierten Berufen wie auf Baustellen oder im Garten- und Landschaftsbau. Gut drei Viertel des Rückgangs der Arbeitslosigkeit ging daher auf das Konto der Männer. Deren Zahl reduzierte sich um 354 oder 5,7 Prozent. Mit dem Start in die Tourismussaison sank aufgrund der aufgehobenen Corona-Beschränkungen nun wieder spürbar die Arbeitslosigkeit der Frauen. Sie fiel um etwa drei Prozent.
In den letzten Wochen meldeten sich bei uns in allen Regionen des Agenturbezirks erste Flüchtlinge aus der Ukraine arbeitssuchend, jedoch lediglich im niedrigen zweistelligen Bereich. Ab Juni werden sie voraussichtlich bundesweit von den Jobcentern betreut. Die Vorbereitungen dafür laufen hinter den Kulissen auf Hochtouren. Ich rechne daher lediglich im Mai mit einem weiteren Rückgang der Arbeitslosigkeit. In den Monaten danach wird sie wieder spürbar steigen.“
Bamberg Stadt
In Bamberg schlagen die saisonalen Einflüsse am Arbeitsmarkt weniger zu Buche als auf dem Land. Das ist für Städte allgemein typisch. Die Arbeitslosigkeit sank in den vergangenen vier Wochen um 2,2 Prozent (-40 Personen) auf 1.754 Menschen.
Seit dem Vorjahr hat die Zahl der Arbeitslosen um 16,7 Prozent (-351) abgenommen. Im April verloren 11,8 Prozent weniger Menschen ihre Beschäftigung als in 2021. Gleichzeitig fanden 8,3 Prozent mehr einen neuen Job. Die Arbeitslosenquote beträgt 4,1 Prozent (März 4,2 Prozent). Im Vorjahr lag ihr Wert noch bei 4,9 Prozent.
Die Arbeitgeber aus der Stadt Bamberg meldeten im April 327 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsangebote dem Arbeitgeberservice, 16,4 Prozent mehr (+46) als in 2021. Im Stellenpool befinden sich derzeit 1.881 Offerten, 43,0 Prozent (+566) mehr als im Vorjahr.
Landkreis Bamberg
Dem Landkreis beschert der Frühling jährlich einen raschen Beschäftigungsanstieg. Die Arbeitslosigkeit reduzierte sich daher im April um 112 Personen (-5,5 Prozent). Am Monatsende waren 1.920 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Das waren 568 Personen beziehungsweise 22,8 Prozent weniger als in 2021. Das Bamberger Land verzeichnet im Vergleich zum Vorjahr agenturbezirksweit den größten Fortschritt beim Abbau der Arbeitslosigkeit.
Es wurden in den letzten vier Wochen 2,1 Prozent mehr Menschen freigesetzt als im Vorjahr, während 22,5 Prozent weniger einen neuen Job fanden. Die Arbeitslosenquote zählt 2,2 Prozent (März 2,3, Vorjahr 2,8 Prozent). Das ist Vollbeschäftigung und die niedrigste Quote im gesamten Arbeitsagenturbezirk.
Im April meldeten die Betriebe aus dem Landkreis 350 sozialversicherungspflichtige Jobangebote dem Arbeitgeberservice, 18,6 Prozent (+55) mehr als im letzten Jahr. Im Pool gibt es aktuell 1 921 Beschäftigungsperspektiven, 45,4 Prozent (+600) mehr als zwölf Monate zuvor.