Fluss­pa­ra­dies Franken 

4. Seen­sym­po­si­um fand in Brei­ten­güß­bach statt

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Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 4. Seensymposiums in Breitengüßbach am 3. August. Foto: Flussparadies Franken
Nach fünf Jah­ren hat das Fluss­pa­ra­dies Fran­ken Anfang August zu sei­nem 4. Seen­sym­po­si­um ein­ge­la­den. Die Teil­neh­mer tra­fen sich dies­mal in Breitengüßbach.

Der Gro­ße See im Main­tal wur­de, wie vie­le Bade­seen in der Regi­on, im letz­ten Jahr durch Coro­na und das hei­ße Wet­ter viel stär­ker als sonst genutzt. Damit ist auch die unmit­tel­ba­re Ver­ant­wor­tung der Gemein­de gestie­gen. „Wir haben für unse­ren See 2020 dann kurz­fris­tig im Aus­tausch mit einer ande­ren Gemein­de ein Sicher­heits­kon­zept erar­bei­tet und umge­setzt“, erzähl­te Bür­ger­meis­te­rin Sig­rid Rein­fel­der bei ihrer Begrü­ßung. Wie sich dann in der Vor­stel­lungs­run­de zeig­te, beschäf­tigt die­ses The­ma alle fünf anwe­sen­den Bür­ger­meis­te­rin­nen und Bür­ger­meis­ter, so dass es als Schwer­punkt für das nächs­te Seen­sym­po­si­um in Bau­nach im nächs­ten Jahr fest­ge­legt wurde.

„Gold­gru­be“, eine aus­ge­klü­gel­te Trockentrenntoilette

Ziel des Seen­sym­po­si­ums ist der prak­ti­sche Aus­tausch. Dar­um war es gut, dass auch Ver­tre­te­rin­nen der Gesund­heits­äm­ter Lich­ten­fels und Bam­berg sowie Susan­ne Volk­hei­mer als Lei­te­rin der Tou­rist­infor­ma­ti­on des Natur­parks Haß­ber­ge mit dabei waren. Nor­bert Neun­dor­fer, zwei­ter Bür­ger­meis­ter der Gemein­de Frens­dorf, berich­te­te, dass Frens­dorf in die­sem Jahr erst­mals ein Rauch­ver­bot am Bade­seen erlas­sen hat. Über die Gefah­ren, wel­che die acht­los hin­ter­las­se­nen, mit Gift­stof­fen ange­rei­cher­ten Ziga­ret­ten­stum­mel an einem See­ufer für Kin­der und Umwelt bedeu­ten, waren sich alle einig. Eine Alter­na­ti­ve oder Ergän­zung zum Rauch­ver­bot direkt am Strand kön­nen zum Bei­spiel soge­nann­te Bal­lot Bins sein. Bei die­sen wirft man sei­ne Kip­pen auf die eine oder ande­re Sei­te einer durch­sich­ti­gen Box ein und gibt damit qua­si sei­ne „Stim­me“ zu einer auf­ge­druck­ten Fra­ge ab. „Mit etwas Humor wer­den die Men­schen leich­ter zur Ent­sor­gung bewegt“, so Anne Schmitt.

The­ma­ti­scher Schwer­punkt in Brei­ten­güß­bach war neben dem inter­na­tio­na­len Qua­li­täts­la­bel der Blaue Flag­ge der Vor­trag von Kars­ten Holz­ap­fel, der aus Wei­mar ange­reist war. Er hat mit der „Gold­gru­be“ eine aus­ge­klü­gel­te Tro­cken­trenn­toi­let­te ent­wi­ckelt. Die Run­de erfuhr viel über das beson­de­re Toi­let­ten­sys­tem, das ohne Was­ser- und Abwas­ser­an­schluss aus­kommt und garan­tiert geruchs­frei ist. Was aber Holz­ap­fel wirk­lich wich­tig war: „Pin­kelt nicht in den See“, so der abschlie­ßen­de Appell. Denn mit dem Urin gelangt Phos­phat in den See, wel­cher sich auf Gewäs­ser immer nega­tiv aus­wirkt und letzt­lich auch die Bade­ge­wäs­ser­qua­li­tät ver­schlech­tert. Dar­um lohnt es sich sowohl aus hygie­ni­scher Sicht als auch für die nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung eines Sees, eine Toi­let­te auf­zu­stel­len. In sei­nem Vor­trag mach­te Herr Holz­ap­fel deut­lich, dass die heu­te übli­che Was­ser­toi­let­te kei­ne nach­hal­ti­ge Lösung ist. Denn über­schau­ba­ren Men­gen Urin und Fäzes wer­den mit einer gro­ßen Men­ge Was­ser stark ver­dünnt. Die Fol­ge ist, dass in Klär­an­la­gen die Nähr­stof­fe wie­der mit viel Ener­gie und hohen Kos­ten ent­fernt wer­den müs­sen. Medi­ka­men­ten­rück­stän­de und Krank­heits­kei­me gelan­gen trotz­dem in die Flüs­se und füh­ren zu immer grö­ße­ren Problemen.

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