Bei hochsommerlichen Temperaturen fand am Wochenende der neunte Bamberger Uni-Lauf statt. Mehr als 500 LäuferInnen traten auf der zehn Kilometer langen Strecke durch die Stadt gegeneinander an. Schnellste Frau war Elina Gradl, schnellster Mann Florian Weigl. Ihm gelang sogar eine Art Titel-Hattrick.
Unter strahlend blauem Himmel gab Bürgermeister Jonas Glüsenkamp am Sonntagvormittag, 25. Juni, im Innenhof des Universitätsgeländes auf der ERBA-Insel den Startschuss für den neunten Bamberger Uni-Lauf. Insgesamt 525 LäuferInnen nahmen teil, darunter Universitätsangehörige, VereinsläuferInnen und HobbysportlerInnen. 199 davon waren Frauen, 326 Männer, die jüngsten 13 Jahre und der älteste 82 Jahre alt. Wie die Universität Bamberg mitteilte liefen dieses Jahr knapp 200 Personen mehr als im Vorjahr mit. Der Uni-Lauf wird sowohl als Volkslauf wie als Bayerische Hochschulmeisterschaft sowie als Oberfränkische Meisterschaft als 10-Kilometer-Straßenlauf ausgetragen.
Zunächst ging es für die Sportlerinnen und Sportler durch das südliche ERBA-Gelände. Von dort führte die Strecke entlang des Main-Donau-Kanals bis zur Buger Spitze. Durch den Hain ging es zurück, vorbei an der historischen Schleuse 100, dem Kranen und der Konzerthalle zum ERBA-Gelände.
Auch Universitätspräsident Prof. Dr. Kai Fischbach ging an den Start. Nachdem er nach 46 Minuten und 41 Sekunden ins Ziel gekommen war, ehrte er die Siegerinnen und Sieger.
Titel-Hattrick für Florian Weigl
Als gesamtschnellste Frau kam Maria Brand (LG Telis Finanz Regensburg) nach 36 Minuten und 57 Sekunden ins Ziel. Damit verpasste sie nur um zehn Sekunden den Streckenrekord der Damen aus dem Jahr 2018 von Sandra Haderlein (SC Kemmern). Die Oberfränkische Meisterschaft gewann bei den Frauen Ingalena Schömburg-Heuck (LG Bamberg), die die zehn Kilometer in 37 Minuten und 24 Sekunden absolvierte.
Den Titel der schnellsten Frau im Rahmen der Bayerischen Hochschulmeisterschaft konnte sich mit 39 Minuten und 28 Sekunden Elina Gradl von der Universität Erlangen-Nürnberg (zugleich SC Kemmern) sichern. Schnellste Bamberger Studentin wurde Antonia Fischer, die die Strecke in 43 Minuten und 30 Sekunden bewältigte. Insgesamt nahmen Läuferinnen und Läufer von zwölf bayerischen Hochschulen teil.
Als schnellster Läufer kam Florian Weigl ins Ziel. Der Informatikstudent nahm zum ersten Mal am Uni-Lauf teil und gewann direkt mehrere Titel. Mit 34 Minuten und 9 Sekunden wurde er nicht nur Gesamtsieger, Bayerischer Hochschulmeister und Oberfränkischer Meister für die LG Bamberg. Außerdem sicherte sich Weigl die Auszeichnung als schnellster Bamberger Student. „Es hat superviel Spaß gemacht, überall an der Strecke waren Zuschauerinnen und Zuschauer“, sagte Florian Weigl.
Aber nicht nur Einzelsportlerinnen und ‑sportler zeichneten sich aus, auch Mannschaften. Die Mannschaftswertung der Männer als auch der Frauen sowie der gemischten Teams im Rahmen der Bayerischen Hochschulmeisterschaft gewann die Universität Bamberg. Die Mannschaftswertung im Rahmen des Volkslaufs gewann bei den Männern die LG Bamberg, bei den Frauen der SC Kemmern und im gemischten Team die LG Bamberg. Die Mannschaftswertung im Rahmen der Oberfränkischen Meisterschaft gewann bei den Männern die LG Bamberg, bei den Frauen der SC Kemmern.
Erstmals Staffeln vertreten
Beim neunten Bamberger Uni-Lauf konnten zum ersten Mal auch Staffel, bestehend aus zwei Personen, an den Start gehen. 24 Sportlerinnen und Sportler nutzten diese Möglichkeit, sich die Strecke aufzuteilen. Die Übergabe erfolgte dabei jeweils an der Buger Spitze im Hain nach 5,5 Kilometern.
Die schnellste Staffel erreichte das Ziel nach 41 Minuten und 39 Sekunden. Nicht als Staffel, aber als Team kamen Florian Ramer (Triathlon Verein Gaustadt) und Michaela Rümmer (DJK Teutonia Gaustadt) nach einer Stunde, einer Minute und 36 Sekunden ins Ziel. Florian Ramer ist blind und wurde von Michaela Rümmer geführt. Während sie bereits in der Vergangenheit am Uni-Lauf teilgenommen hatte, war es für ihn eine Premiere. Beide kennen sich aus dem Verein, trainieren regelmäßig zu zweit als auch in der Gruppe und haben bereits an anderen Laufwettbewerben teilgenommen.
„Ich sage Florian, wo wir uns gerade befinden, damit er sich orientieren kann. Ob wir auf Schotter laufen oder Stufen kommen, oder ob wir nach links oder rechts laufen müssen“, sagte Michaela Rümmer über die Koordination des Laufduos. „Am Main-Donau-Kanal sind die Wege so breit, dass man ordentlich Gas geben kann“, fügte Florian Ramer an. Schwieriger sei es in der Altstadt, wo viele Bordsteine und enge Abzweigungen für Stolperfallen sorgten. Hier musste das Team enger zusammen laufen, was aber gut funktioniert habe.