Das ArtEast Theater eröffnet seine neue Spielzeit mit dem Stück „Auf hoher See/Racket Baby“ von Sławomir Mrożek. Darin geht es um die Grenzen von Toleranz und Idealismus.
Mit der Inszenierung von „Auf hoher See/Racket Baby“ des polnischen Dramatikers Sławomir Mrożek startet das Bamberger ArtEast Theater in seine neue Spielzeit. Das Stück stellt zeitpolitische Fragen wie: Was passiert, wenn Toleranz und Idealismus zur Selbstaufgabe führen? Macht es den Weg frei für Diktatur und Autokratie, wenn sich Ideale nur mit sich selbst beschäftigen?
Um sich vor dem Ertrinken zu retten, stranden in „Auf hoher See/Racket Baby“ „Der Dicke“, „Der Mittlere“ und „Der Schmächtige“ auf einer Insel. Wie lange sie schon dort ausharren, weiß man nicht. Was sie zusammengebracht hat, auch nicht.
Als die Vorräte ausgehen, beschließen sie, einen von ihnen zu essen. Doch zunächst soll eine allgemeine und freie Wahl dafür vollzogen werden. Ein manipulierter und ungültiger Wahlgang, Agitation und Wahlkampf und zahlreiche tragische Kindheitsgeschichten später, finden sie einen Modus, der die auserwählte Person zum Verspeisen bestimmen soll.
„Der Dicke“ bietet generös an, die Auswahl des Fleischhappens zu vollziehen. Zwischen Autokrat und Utopist wandelt „Der Mittlere“, grinst schlumpfig und kuschelt etwas zu sehr mit rechts. Eine eigene Meinung hat er eigentlich nicht, er will nur schnell zur Sache kommen und eine Entscheidung treffen, die bestmöglich nicht auf ihn fällt.
„Der Dicke“ und „Der Mittlere“ versuchen dann mit unterschiedlichen Strategien, die Wahl „Des Schmächtigen“ zum Hauptgang zu argumentieren. Sie setzen alles daran, „Den Schmächtigen“ mit Argumenten zu überzeugen.
Am 29. Juni hat „Auf hoher See/Racket Baby“ Premiere, der Spielort ist das JUZ am Margaretendamm. Weitere Aufführungen sind am 4., 5. und 6. Juli. Benjamin Gehrig, Eugeniya Ershova, Jonathan Hau und Kristina Kroll haben die Spielrollen übernommen, Christine Renker führt Regie.