Die Industrie im Raum Bamberg hat nicht nur unter der Corona-Pandemie gelitten, sondern hat auch mit strukturellen Problemen zu kämpfen. Dies zeigt ein von der IHK für Oberfranken vorgenommener Vergleich der Umsatzentwicklung 2021 gegenüber 2019.
„Vom Einbruch 2020 hat sich die Industrie im IHK-Gremium Bamberg wieder erholt, erreicht aber noch nicht die Ergebnisse von 2019”, fasst Sonja Weigand, Präsidentin der IHK für Oberfranken Bayreuth, die wichtigsten Ergebnisse einer aktuellen IHK-Analyse zusammen.
Dass die Umsatzentwicklung in den Industriebetrieben ab 50 Beschäftigten in den ersten zehn Monaten 2021 gegenüber 2020 deutlich zugenommen hat, ist aufgrund der Corona-Pandemie nicht überraschend, war die Umsatzentwicklung doch gerade im zweiten und dritten Quartal 2020 stark eingebrochen. Dass viele Industriebetriebe aber nicht nur durch die Corona-Pandemie unter Druck geraten sind, sondern der Wirtschaftsraum Bamberg auch mit strukturellen Problemen zu kämpfen hat, zeigt ein Vergleich der Umsatzentwicklung 2021 gegenüber 2019. Auch in diesem Zeitraum ging der Umsatz um 8,2 Prozent zurück.
Bei den Unternehmen in der Stadt lag der Umsatzrückgang bei 5,3 Prozent, im Landkreis sogar bei 10,9 Prozent. Auffällig: Im Landkreis Bamberg ist der Umsatz bereits seit 2018 rückläufig, in der Stadt – nach einer leichten Erholung 2019 – bereits seit 2016. Insgesamt erwirtschafteten die Unternehmen 2021 bis einschließlich Oktober einen Umsatz in Höhe von 3,53 Milliarden Euro, davon 1,79 Milliarden Euro in der Stadt und 1,75 Milliarden im Landkreis.
Strukturwandel der Kfz-Zulieferindustrie setzt Region verstärkt unter Druck
„Die Automobilindustrie befindet sich mitten in einem Strukturwandel, was auch die Zulieferer im Raum Bamberg deutlich zu spüren bekommen”, so Weigand. „Hinzu kommen die Lieferengpässe, die in den vergangenen Monaten nochmals deutlich zugenommen haben.”
Weniger Exporte
Rückgänge verzeichnen die Industrieunternehmen im Wirtschaftsraum Bamberg dabei vor allem bei den Exporten, die gegenüber 2019 um 13,6 Prozent zurückgegangen sind.
Diese Entwicklung blieb nicht ohne Auswirkungen auf die Beschäftigtenzahlen, die zuletzt bei 22.439 lagen. Um 5,5 Prozent ist die Beschäftigtenzahl in den ersten zehn Monaten des Jahres 2021 gegenüber dem Vorjahr gesunken. Gegenüber 2019 – also dem Vor-Coronajahr – liegt der Beschäftigtenrückgang sogar bei 8,4 Prozent.