21. Janu­ar bis 29. April

Bam­ber­ger Lite­ra­tur­fes­ti­val: Pro­gramm vorgestellt

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Bamberger Literaturfestival
Bei der Vorstellung des Programms des Literaturfestivals, von links: Wolfgang Heyder, Gaby Heyder, Thomas Söder (Bürgermeister Hallstadt), Andreas Starke (Oberbürgermeister Bamberg), Carina Christian (St. Michaelsbund, Mitorganisator) und Tanja Kinkel, Foto: S. Quenzer
Mit einem viel­tei­li­gen Pro­gramm beginnt im Janu­ar erneut das Bam­ber­ger Lite­ra­tur­fes­ti­val. Zum neun­ten Mal lesen Autorin­nen und Autoren ver­schie­de­ner Gen­res in der Stadt und im Land­kreis. Die Orga­ni­sa­ti­on des Fes­ti­vals muss­te dies­mal aller­dings unter erschwer­ten Bedin­gun­gen ablaufen.

Heu­te Vor­mit­tag (29. Novem­ber) prä­sen­tier­te der Ver­an­stal­tungs­ser­vice Bam­berg das Pro­gramm zum neun­ten Bam­ber­ger Lite­ra­tur­fes­ti­val im Hall­stad­ter Kul­tur­bo­den. Zwi­schen 21. Janu­ar und 29. April 2024 wer­den an ins­ge­samt 27 Ter­mi­nen Autorin­nen und Autoren in Bam­berg und im Land­kreis aus ihren Wer­ken lesen. Das, so die Orga­ni­sa­to­ren Gaby und Wolf­gang Heyder, sind wie­der mehr Lesun­gen als bei der ver­klei­ner­ten Aus­ga­be im ver­gan­ge­nen Jahr, als nur etwa 20 Ver­an­stal­tun­gen stattfanden.

Für das Pro­gramm des Fes­ti­vals 2024 haben die Heyders erneut regio­na­le und natio­na­le Autorin­nen und Autoren ver­pflich­ten kön­nen, von denen vie­le auf zeit­ge­nös­si­sche The­men ein­ge­hen. Auch wird es wie­der ein umfas­sen­des Kin­der­pro­gramm geben.

Viel­tei­li­ges Programm

Mit dabei sind unter ande­rem der Schieds­rich­ter Felix Brych, der aus sei­ner Bio­gra­fie liest, Kaba­ret­tist Flo­ri­an Schrö­der wid­met sich in „Unter Wahn­sin­ni­gen“ der Fra­ge „War­um wir das Böse brau­chen“ und die Roman­au­to­rin und Mit­or­ga­ni­sa­to­rin Tan­ja Kin­kel stellt die Geschich­ten­samm­lung „Toch­ter der Wüs­te“ vor, deren Bei­trä­ge alle­samt von Karl May han­deln. Die Autorin Ron­ja von Rön­ne wird aus ihrem Werk „Trotz“ lesen, Ursu­la Pozn­an­ski hat mit „Die Burg“ einen KI-Thril­ler ver­fasst und der ehe­ma­li­ge Kul­tur­staats­se­kre­tär Juli­an Nida-Rüme­lin konn­te nicht anders als über „Can­cel Cul­tu­re“ zu schreiben.

Die bekann­tes­ten Namen des neun­ten Bam­ber­ger Lite­ra­tur­fes­ti­vals sind jedoch wahr­schein­lich Tom­my Jaud und Gise­la Schnee­ber­ger. Jaud, ein gebür­ti­ger Schwein­fur­ter, der lan­ge in Bam­berg leb­te, für ver­schie­de­ne Come­dy­se­ri­en schrieb und mit „Hum­mel­dumm“ den erfolg­reichs­ten Roman des Jah­res 2010 ver­fass­te, bringt sein neu­es Werk „Man müss­te mal: Nix gemacht und trotz­dem hap­py“ mit. Gise­la Schnee­ber­ger, ehe­ma­li­ge Film­part­ne­rin von Ger­hard Polt und Schau­spiel­grö­ße auf ver­schie­de­nen renom­mier­ten Büh­nen und aus zahl­rei­chen wei­te­ren Film- und Fern­seh­rol­len, liest aus „Kind­heits­ge­schich­ten“.

Auch Spe­zi­al­le­sun­gen ste­hen auf dem Pro­gramm des Bam­ber­ger Lite­ra­tur­fes­ti­vals 2024. So gibt es einen Kri­mi­abend, einen Frän­ki­schen Lite­ra­tur­abend und einen Best-of-Poet­ry-Slam. Und im Kin­der­pro­gramm lesen unter ande­rem Paul Maar, Suza Kolb und Kat­ja Alves.

Den Anfang des Fes­ti­vals machen am 21. Janu­ar Tan­ja Kin­kel und Autor Nev­fel Cum­art zum The­ma „Jüdi­sches Bam­berg – Stim­men aus den Jahr­hun­der­ten“. Dabei füh­ren unter ande­rem Bam­bergs Rab­bi­ne­rin Ant­je Yael Deu­sel und Musi­ker Franz Trö­ger durch mehr als ein Jahr­tau­send jüdi­scher Geschich­te in der Stadt.

Orga­ni­sa­ti­ons­schwie­rig­kei­ten

Lan­ge Zeit sei aller­dings nicht klar gewe­sen, ob das Bam­ber­ger Lite­ra­tur­fes­ti­val über­haupt statt­fin­den kön­ne, sag­te Gaby Heyder im Kul­tur­bo­den. Denn neben der ohne­hin anstren­gen­den und zeit­rau­ben­den Orga­ni­sa­ti­on und Nach­wir­kun­gen der Coro­na-Pan­de­mie muss­te der Ver­an­stal­tungs­ser­vice eini­ge per­so­nel­le Ver­lus­te hin­neh­men. So habe etwa der lang­jäh­ri­ge Kura­tor Tho­mas Kraft nicht mehr für die Autorin­nen- und Autoren­ak­qui­se zur Ver­fü­gung gestan­den. Wolf­gang Heyder fiel nun die­se Auf­ga­be zu.

Auch auf die Diens­te der bis­he­ri­gen Wer­be­agen­tur kön­ne man nicht mehr zurück­grei­fen. „Den größ­ten Knall hat­ten wir aber Ende Okto­ber“, sag­te Gaby Heyder. „Asli Hein­zel, die sich bis­her um die Betreu­ung der Autorin­nen und Autoren geküm­mert hat, und die in gewis­ser Wei­se die Stim­me und das Gesicht des Fes­ti­vals war, ist aus pri­va­ten Grün­den aus­ge­stie­gen.“ Dabei, so Heyder wei­ter, sei das Fes­ti­val für die Qua­li­tät sei­ner Betreu­ung immer sehr gelobt wor­den. Hein­zels Rol­le über­nimmt nun Nev­fel Cumart.

Was unter­des­sen das Bud­get angeht, stün­den 150.000 Euro zur Ver­fü­gung, sag­te Wolf­gang Heyder. „Davon spie­len wir aber nur etwa 40 Pro­zent durch Ticket­ver­käu­fe ein.“ Wie immer sei man also zusätz­lich auf Spon­so­ren ange­wie­sen und auf der Suche nach finan­zi­el­ler Unter­stüt­zung. Eine Suche, die bis­her aller­dings mit aus­rei­chen­dem Erfolg ablaufe.

Bleibt die Fra­ge, ob sich die­se Schwie­rig­kei­ten in der Orga­ni­sa­ti­on in wie auch immer gear­te­ten Ein­schrän­kun­gen für das Publi­kum nie­der­schla­gen könn­ten? „Nein“, sagt Gaby Heyder, „der Ser­vice am Publi­kum ist uns sehr wich­tig und die Besu­che­rin­nen und Besu­cher ste­hen an ers­ter Stelle.“

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