Bis zum 4. Mai sind beim Bamberger Literaturfestival auch in diesem Jahr wieder eine Vielzahl bekannter Autorinnen und Autoren zu Gast. Wir
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Literaturszene zu Gast in der Domstadt
9. Bamberger Literaturfestival
Bis zum 4. Mai sind beim Bamberger Literaturfestival auch in diesem Jahr wieder eine Vielzahl bekannter Autorinnen und Autoren zu Gast. Wir haben im Vorfeld die Autorin und Mitorganisatorin Tanja Kinkel getroffen und mit ihr über das Festival, ihre eigenen Lesungen und ihr neues Buch gesprochen.
Unter dem Titel „Jüdisches Bamberg – Stimmen aus Jahrhunderten“ fand am 21. Januar die Eröffnungsveranstaltung der 9. Ausgabe des Bamberger Literaturfestivals statt. „Diese Themenwahl war angesichts der aktuellen Ereignisse natürlich kein Zufall“, sagt Tanja Kinkel. „Durch die Auswahl der Literatur wollten wir zeigen, wie lange jüdische Geschichte auch hier in Bamberg besteht.“
Im Gespräch, mit Lesungen und Musik führten Tanja Kinkel, Nevfel Cumart, die Bamberger Rabbinerin Antje Yael Deusel, Rolf Bernhard Essig, Franz Tröger und Karin Dengler-Schreiber durch mehr als ein Jahrtausend jüdischer Geschichte und Gegenwart in Bamberg.
Erzählt wurden spannende, aber auch tieftraurige Geschichten über jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger, zumeist in Briefwechseln. Etwa die Brautbriefe eines fränkischen Liebespaares aus Zeiten des Rokoko Mitte des 18. Jahrhunderts, das in seinen Briefen in blumiger Sprache umeinander warb und in Vorfreude auf eine Liebesehe in letzter Minute doch einen anderen Ort für die Hochzeit wählte, um in Sicherheit feiern zu können. Oder die Briefe der ehemaligen koscheren Metzgerei der Familie Kuhn in der Luitpoldstraße, die seit der Machtergreifung der Nationalsozialisten immer stärkere Diskriminierung erlebte.
Auch von einem Rabbi, der sich bereits im 12. Jahrhundert auf die Seite der Frauenrechte stellte, gab es allerhand Interessantes zu berichten sowie von Dr. Adalbert Friedrich Marcus, dem zum Christentum konvertierten jüdischen Leibarzt des Fürstbischofs Franz Ludwig von Erthal, nach dem später unter anderem die heutige Markusbrücke benannt wurde. In dem nahegelegenen ehemaligen Krankenhaus hatte er erstmals die Pockenschutzimpfung eingeführt, mit E.T.A. Hoffmann in einem Lese- und Konzertverein zusammengearbeitet und schließlich die Altenburg gerettet, indem er sie damals kaufte und sanierte.
Im Gespräch mit Antje Yael Deusel konnten die Besucherinnen und Besucher zum Auftakt des Bamberger Literaturfestivals zudem mehr über die Aufgaben einer Rabbinerin und die Gegenwart der jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger erfahren. „Es war ein wichtiger Vormittag, emotionsgeladen und gefüllt mit spannenden Personen aus der jüdischen Stadtgeschichte“, resümiert Tanja Kinkel.
Neuer Band zum May’schen Orient „Tochter der Wüste“
Mit der Lesung der Titelgeschichte des Buchs „Tochter der Wüste“ ist die Autorin, Essayistin und promovierte Germanistin Tanja Kinkel am 9. Februar unterdessen selbst zu sehen. An dem Band über den Orient, wie ihn Karl May sich in seinen Romanen vorstellte, haben insgesamt sieben zeitgenössische Autorinnen und Autoren mitgewirkt. Unter Verwendung seiner Schauplätze und Figuren entstanden zehn neue Geschichten.
„Tochter der Wüste“ von Tanja Kinkel, nach der das Buch benannt ist, ist eine davon. In der Geschichte geht es um die Beduinenkriegerin Amscha, eine von Karl Mays eindrucksvollen Nebenfiguren, die jedoch nur ein einziges Mal in seinen Romanen auftaucht.
Tanja Kinkel, selbst ein großer Fan von Karl May, hat sich auf die Spuren des Geheimnisses von Amscha begeben. „Es ist schon etwas Besonderes, zumal wir den Karl-May-Verlag hier in Bamberg haben“, sagt sie. „Der Verlag macht seit einigen Jahren Projekte, in denen Autorinnen und Autoren von heute einen Blick auf die Figuren und Szenarien von Karl May werfen und ihren eigenen Beitrag aus ihrer Perspektive dazu erzählen. Die Bücher von Karl May, dem meistgelesenen deutschsprachigen Schriftsteller aller Zeiten, habe ich schon als Kind gerne gelesen. Mit den Figuren, seien es die der in Amerika spielenden Geschichten oder die des Orient-Zyklus, bin ich aufgewachsen und habe sie auch lieb gewonnen. Die Romane aus dem 19. und 20. Jahrhundert haben so viele interessante und spannende Geschichten in sich, dass es schön sein kann, mit eigenen kleinen Beiträgen einen Schlüssel zu liefern, der neugierig auf dieses Universum macht.“
Über wen sie innerhalb des Orient-Zyklus schreiben wollte, war Tanja Kinkel ziemlich schnell klar. „Die Figur der Amscha tritt eigentlich nur in dem Roman „Durch die Wüste“ auf, ist aber eine der spannendsten Figuren von Karl May“, sagt Kinkel. „Da habe ich mir als Leserin oft die Frage gestellt, warum die Frau, die so interessant ist, nicht weiter vorkommt.“ Als sie vom Herausgeber Thomas Le Blanc gefragt wurde, ob sie bei dem Buchprojekt mitmachen möchte, war die Chance gekommen, die Geschichte von Amscha weiterzuschreiben. „Und ich kann auch jetzt schon verraten, dass sie, anders als in Karl Mays Geschichten, nicht umgebracht wird“, sagt sie und lacht. An dem Buch mitzuarbeiten, habe ihr sehr viel Freude bereitet. „Zudem hatte Karl May einen, wenn auch auf Grund seiner eigenen Geschichte leider nicht typischen, aber bemerkenswerten Humanismus, der es Wert macht, seine Geschichten weiterzuschreiben“, so die Autorin.
Programm mit Bandbreite und Fränkischer Autorennacht
Schon seit der Gründung des Bamberger Literaturfestivals ist die gebürtige Bambergerin und Wahl-Münchnerin Tanja Kinkel dabei, führt als Moderatorin durch die Eröffnung, stellt namhafte Autorinnen und Autoren vor, die beim Festival jährlich zu Gast sind, und liest auch aus ihren eigenen Büchern.
„Es ist eine Bereicherung, beim Literaturfestival dabei zu sein und Personen der Zeitgeschichte zu moderieren“, sagt sie. „Und es ist immer wieder schön, Kolleginnen und Kollegen kennenzulernen, sie durch die Stadt zu führen und ihnen Bamberg zu zeigen, ihre Eindrücke zu hören und sie dann später beim Vortrag zu erleben. Als Leserin war ich auch vorher schon immer sehr angetan von Lesungen. Aber wenn man mitverantwortlich ist, dass es ein Abend wird, der der Autorin oder des Autors des Buches auch würdig ist, das ist sehr aufregend und noch mal etwas anderes, als im Publikum zu sitzen. Wir hatten schon sehr namhafte Gäste hier, etwa Donna Leon, die ich gleich beim ersten Literaturfestival als Weltstar moderieren durfte oder die Nobelpreisträgerinnen Hertha Müller und Swetiana Alexeijewitsch.“
In diesem Jahr lesen unter anderem Tommy Jaud, Ursula Poznanski, Michael Nast und Gisela Schneeberger, die bereits zweimal den Grimme- und den Deutschen Fernsehpreis gewonnen hat. Jetzt im Februar werden der Schauspieler und Kabarettist Rainald Grebe und der Philosoph Julian Nida-Rümelin zu Gast sein. Darüber hinaus präsentieren Volker Heißmann und Martin Rassau ihre komödiantischen Erinnerungen, außerdem gibt es einen Abend zur Fränkischen Mundart und ein „Best of Poetry Slam“.
„Mit unserem Programm möchten wir eine große Bandbreite abbilden und auch Personen aus der Sportszene und regionale Autorinnen und Autoren mit einbinden. Neben dem Poetry-Slam gibt es daher auch die Fränkische Autorennacht“, erklärt Kinkel. Konnten über zwei Jahre hinweg in der Pandemie nur kleinere Ausgaben des BamLit stattfinden, präsentiert sich das Festival nun wieder in größerem Umfang. Dennoch musste man sich in den ersten Jahren keine Sorgen um die Sponsoren machen. Heute gestaltet sich die Suche nach finanzieller Unterstützung jedoch deutlich schwieriger. „In den ersten Jahren hat uns noch die Oberfranken-Stiftung unterstützt. Jetzt ist es jedes Jahr ein Kampf um die Sponsoren, um allein das Minimalbudget, das für die Veranstaltung benötigt wird, zu sichern. Der Etat kommt oftmals erst in letzter Minute zustande, weshalb man Autorinnen und Autoren vorher auch nicht fragen kann. Das wirkt sich leider auch auf das Programm aus, da manche dann schon ausgebucht sind.“
Bestsellerautorinnen und ‑autoren und Buchpremieren auch in diesem Jahr
Dennoch sind beim diesjährigen Literaturfestival auch wieder Bestsellerautorinnen und ‑autoren zu Gast. „Wir freuen uns sehr, dass in diesem Jahr etwa das Autoren-Ehepaar Lorenz mit dabei ist oder auch Axel Hacke und Pfarrer Schießler aus München, der zudem über den bayerischen Raum hinaus bekannt ist“, sagt Tanja Kinkel.
Buch-Premieren stehen darüber hinaus ebenfalls auf dem Programm. So stellt der Bamberger Autor Paul Maar im Februar sein neues Kinderbuch „Die Tochter der Zauberin“ vor. Zu der Lesung gibt es live den „Sams-Marsch“ und andere fränkische Kinderlieder, die Paul Maar mit David Saam und der Band Boxgalopp für die Aufnahme „Hobbädihö“ aufgenommen hat.
Auch Tanja Kinkel stellt ein weiteres neues Buch vor, das unter ihrer Beteiligung entstand. An „Reichenau – Insel der Geheimnisse“, das sie beim Literaturfestival am 18. März präsentiert, haben wie bei dem Karl-May-Band mehrere Autorinnen und Autoren mitgewirkt und Kurzgeschichten geschrieben. Diese erzählen von den Anfängen, der Blütezeit und der Endzeit der Insel im Bodensee und einem Kloster, das sich auf ihr befindet. „Auf Basis wahrer Begebenheiten geht es um Äbte, Bäuerinnen, Fischer, Kaiserinnen, Nonnen und andere Menschen, die sowohl die kulturellen Höhepunkte als auch die Schattenseiten des Lebens auf der Insel erlebt haben.“
Historische Romane und die kaum verlässliche KI
Historische Romane sind ohnehin Tanja Kinkels Markenzeichen. 20 Romane von ihr entstanden so in jeweils rund eineinhalbjähriger Vorarbeit, bis sich die Figuren annäherten, die sie über den Grundgedanken entwickelte. „Was mir noch fehlt, ist ein Buch zu schreiben, das nicht in einem Band erzählt ist“, sagt sie. „Etwa eine Trilogie.“
Dass künftig Künstliche Intelligenz, um ein Thema aufzugreifen, dass in so gut wie allen Gesellschaftsteilen für Änderungen sorgen könnte, einen Teil ihrer Arbeit übernehmen könnte, glaubt sie aber nicht. „Ich nutze KI beispielsweise für Übersetzungen, stelle dann aber immer wieder fest, dass ich mich auf den mechanischen Algorithmus nicht verlassen kann, da er oft sinnenentstellend arbeitet und frage dann doch lieber meinen Übersetzer“, sagt sie. „Demnach halte ich KI für nützlich, aber nicht für verlässlich.“
Dass die Verlage dies ähnlich sehen und trotz der rasenden Entwicklung zukünftig nicht einfach Texte von Autorinnen und Autoren der KI einfüttern, bei dem dann ebenfalls ein Misch-Masch herauskommt, vor allem, ohne vorher die Rechte geklärt zu haben, bleibe daher auch über das Literaturfestival hinaus zu hoffen, sagt Tanja Kinkel.
21. Januar bis 29. April
Bamberger Literaturfestival: Programm vorgestellt
Mit einem vielteiligen Programm beginnt im Januar erneut das Bamberger Literaturfestival. Zum neunten Mal lesen Autorinnen und Autoren verschiedener Genres in der Stadt und im Landkreis. Die Organisation des Festivals musste diesmal allerdings unter erschwerten Bedingungen ablaufen.
Heute Vormittag (29. November) präsentierte der Veranstaltungsservice Bamberg das Programm zum neunten Bamberger Literaturfestival im Hallstadter Kulturboden. Zwischen 21. Januar und 29. April 2024 werden an insgesamt 27 Terminen Autorinnen und Autoren in Bamberg und im Landkreis aus ihren Werken lesen. Das, so die Organisatoren Gaby und Wolfgang Heyder, sind wieder mehr Lesungen als bei der verkleinerten Ausgabe im vergangenen Jahr, als nur etwa 20 Veranstaltungen stattfanden.
Für das Programm des Festivals 2024 haben die Heyders erneut regionale und nationale Autorinnen und Autoren verpflichten können, von denen viele auf zeitgenössische Themen eingehen. Auch wird es wieder ein umfassendes Kinderprogramm geben.
Vielteiliges Programm
Mit dabei sind unter anderem der Schiedsrichter Felix Brych, der aus seiner Biografie liest, Kabarettist Florian Schröder widmet sich in „Unter Wahnsinnigen“ der Frage „Warum wir das Böse brauchen“ und die Romanautorin und Mitorganisatorin Tanja Kinkel stellt die Geschichtensammlung „Tochter der Wüste“ vor, deren Beiträge allesamt von Karl May handeln. Die Autorin Ronja von Rönne wird aus ihrem Werk „Trotz“ lesen, Ursula Poznanski hat mit „Die Burg“ einen KI-Thriller verfasst und der ehemalige Kulturstaatssekretär Julian Nida-Rümelin konnte nicht anders als über „Cancel Culture“ zu schreiben.
Die bekanntesten Namen des neunten Bamberger Literaturfestivals sind jedoch wahrscheinlich Tommy Jaud und Gisela Schneeberger. Jaud, ein gebürtiger Schweinfurter, der lange in Bamberg lebte, für verschiedene Comedyserien schrieb und mit „Hummeldumm“ den erfolgreichsten Roman des Jahres 2010 verfasste, bringt sein neues Werk „Man müsste mal: Nix gemacht und trotzdem happy“ mit. Gisela Schneeberger, ehemalige Filmpartnerin von Gerhard Polt und Schauspielgröße auf verschiedenen renommierten Bühnen und aus zahlreichen weiteren Film- und Fernsehrollen, liest aus „Kindheitsgeschichten“.
Auch Speziallesungen stehen auf dem Programm des Bamberger Literaturfestivals 2024. So gibt es einen Krimiabend, einen Fränkischen Literaturabend und einen Best-of-Poetry-Slam. Und im Kinderprogramm lesen unter anderem Paul Maar, Suza Kolb und Katja Alves.
Den Anfang des Festivals machen am 21. Januar Tanja Kinkel und Autor Nevfel Cumart zum Thema „Jüdisches Bamberg – Stimmen aus den Jahrhunderten“. Dabei führen unter anderem Bambergs Rabbinerin Antje Yael Deusel und Musiker Franz Tröger durch mehr als ein Jahrtausend jüdischer Geschichte in der Stadt.
Organisationsschwierigkeiten
Lange Zeit sei allerdings nicht klar gewesen, ob das Bamberger Literaturfestival überhaupt stattfinden könne, sagte Gaby Heyder im Kulturboden. Denn neben der ohnehin anstrengenden und zeitraubenden Organisation und Nachwirkungen der Corona-Pandemie musste der Veranstaltungsservice einige personelle Verluste hinnehmen. So habe etwa der langjährige Kurator Thomas Kraft nicht mehr für die Autorinnen- und Autorenakquise zur Verfügung gestanden. Wolfgang Heyder fiel nun diese Aufgabe zu.
Auch auf die Dienste der bisherigen Werbeagentur könne man nicht mehr zurückgreifen. „Den größten Knall hatten wir aber Ende Oktober“, sagte Gaby Heyder. „Asli Heinzel, die sich bisher um die Betreuung der Autorinnen und Autoren gekümmert hat, und die in gewisser Weise die Stimme und das Gesicht des Festivals war, ist aus privaten Gründen ausgestiegen.“ Dabei, so Heyder weiter, sei das Festival für die Qualität seiner Betreuung immer sehr gelobt worden. Heinzels Rolle übernimmt nun Nevfel Cumart.
Was unterdessen das Budget angeht, stünden 150.000 Euro zur Verfügung, sagte Wolfgang Heyder. „Davon spielen wir aber nur etwa 40 Prozent durch Ticketverkäufe ein.“ Wie immer sei man also zusätzlich auf Sponsoren angewiesen und auf der Suche nach finanzieller Unterstützung. Eine Suche, die bisher allerdings mit ausreichendem Erfolg ablaufe.
Bleibt die Frage, ob sich diese Schwierigkeiten in der Organisation in wie auch immer gearteten Einschränkungen für das Publikum niederschlagen könnten? „Nein“, sagt Gaby Heyder, „der Service am Publikum ist uns sehr wichtig und die Besucherinnen und Besucher stehen an erster Stelle.“
Bamberger Literaturfestival
Erhard Dietl: Erfinder der Olchis liest beim BamLit
Viele Kinder kennen sie – die Olchis. Seit 33 Jahren erleben die kleinen grünen Wesen Abenteuer in der ganzen Welt. Am 21. März liest Erhard Dietl, der Schöpfer der Olchis, beim Bamberger Literaturfestival aus ihren Geschichten.
Die Olchis sind grün, klein und sehr stark, haben drei Hörner, mit denen hören können, sie essen gerne Müll und bloß nichts Frisches und leben in einer Großfamilie im Städtchen Schmuddelfing auf einem Müllberg. Von dort aus haben sie in den 33 Jahren ihres Bestehens allerlei Reisen unternommen und Abenteuer erlebt. Erfunden hat die Olchis einst der Münchner Zeichner und Autor Erhard Dietl.
Seine Entscheidung, den künstlerischen Fokus auf Bilder und Geschichten für Kinder zu legen, fiel bereits 1970. „Ich studierte damals an der Kunstakademie in München und habe nebenher für Kinderzeitschriften gezeichnet“, sagt Erhard Dietl. „Damals trat mein heutiger Verlag an mich heran, ich zeichnete Buchumschläge und illustrierte die ersten Kinderbücher. Da ich nicht nur zeichnete, sondern auch ganz gut Geschichten erzählen konnte, erschienen Mitte der 80er Jahre die ersten eigenen Kinderbücher und 1990 das erste Olchi-Buch „Die Olchis sind da“.
Es folgten zahlreiche weitere Veröffentlichung, Theaterstücke , CDs mit Olchi-Liedern wie „Krötenfurz und Pfannenstiel“, ein Kinofilm und sogar eine Planetariums-Show. Für die Geschichten eine Müllhalde als unüblichen Haupthandlungsort festzulegen, sei dabei letztendlich dem Wunsch der jungen Leserschaft geschuldet gewesen. „Als ich die Olchis erschuf, dachte ich an kleine Monsterchen mit ungewöhnlichen Eigenschaften, die auf der einen Seite witzig und frech sein sollten, und alles tun dürfen, was Kindern verboten ist. Sie nehmen sich alle Freiheiten heraus, pupsen gern, sie waschen sich nie, nehmen Müllbäder und haben ungewöhnliche Essgewohnheiten. Zum anderen leben sie friedfertig und tolerant in der Geborgenheit einer Großfamilie. Vieles an den Olchis ist durchaus menschlich. Diese Mischung an Eigenschaften hat den Kindern gut gefallen und auf Grund der positiven Resonanz konnte sich die olchige Welt Jahr für Jahr weiterentwickeln.“
Und klar, Kinderbücher, deren Protagonisten sich nicht die Zähne putzen müssen, für die Sauberkeit und Ordnung ein Graus ist, und die Spaß daran haben, im Matsch zu spielen, können bei Kindern nur gut ankommen. Hinzu kommt die universelle Einsetzbarkeit der grünen Wesen. So verlassen sie in mehreren der 34 Olchi-Bücher ihren Müllberg, um zum Beispiel Piraten‑, Raumfahrt‑, Fußball‑, Geistergeschichten und Zeitreiseabenteuer zu durchleben.
Gibt es bei so vielen Erlebnissen auch eine Moral der Geschichte? „Die Olchis müffeln, haben befremdliche Eigenheiten und sehen gewöhnungsbedürftig aus. Aber sie sind friedfertig, klug, solidarisch und hilfsbereit, also durchaus vorbildhaft.“
Befreundet mit Paul Maar
Am 21. März kommt Erhard Dietl mit diesen Geschichten zum Bamberger Literaturfestival. Im ETA Hoffmann Theater wird er aus einem seiner Olchi-Kinderbücher lesen. „Natürlich werde ich auch etwas zeichnen, die Olchis erklären, und die hoffentlich zahlreichen Fragen der Kinder beantworten. Vielleicht zeige ich auch noch einen kleinen Zaubertrick.“
Der Auftritt beim BamLit wird unterdessen Erhard Dietls zweite Lesung für das Festival sein – auch wenn ihm sein Besuch in der Stadt in erster Linie aus anderen Gründen in Erinnerung geblieben ist. „Paul Maar ist ein befreundeter Kollege und ein großartiger Gulaschkoch. Ich hoffe, er ist Zuhause!“
Die lange Kriminacht
Friederike Schmöe liest beim BamLit
Franken scheint eine gute Kulisse für Kriminalgeschichten abzugeben. Allein in Bamberg sind mit Friederike Schmöe, Thomas Kastura und Helmut Vorndran eine Autorin und zwei Autoren des Genres ansässig. Beim Bamberger Literaturfestival kommen die drei am 17. März zu einer langen Kriminacht in einem Autohaus in Schlüsselfeld zusammen und lesen aus ihren Werken. Im Interview spricht Friederike Schmöe über ihre Lesung und ihre aktuelle Veröffentlichung „Die Cranach-Verschwörung“.
Frau Schmöe, Sie lesen zum zweiten Mal beim Bamberger Literaturfestival. Was ist das Besondere am BamLit für Sie?
Friederike Schmöe: Es ist insofern besonders, als dass ich vor einigen Jahren bei einer literarischen Bustour durch Bamberg mitgemacht habe – organisiert vom BamLit. In einem Stadtbus haben wir Orte abgefahren, an denen Szenen meiner Krimis spielen. Draußen regnete es, im Bus waren alle Fenster beschlagen, aber es war sehr schön.
Haben Sie Kontakt mit den anderen beiden Krimiautoren der langen Kriminacht – Helmut Vorndran und Thomas Kastura?
Friederike Schmöe: Ja, wir kennen uns gut. Wir haben auch einen gemeinsamen Stammtisch mit nordbayerischen Krimiautoren – mal in Bamberg, mal in Forchheim und mal im Nürnberger Raum.
Über was wird da gesprochen?
Friederike Schmöe: Wie bei jedem anderen Stammtisch auch reden wir meist über private Sachen. Hinzu kommen noch Verlagsgeschichten oder wir reden über aktuelle Projekte.
Passiert es, dass man sich zum Beispiel über neue Arten, jemanden literarisch umzubringen, austauscht?
Friederike Schmöe: Kann sein, ja.
Wie viele Tote wird es geben, wenn eine Krimi-Autorin und zwei Krimi-Autoren einen Abend lang lesen?
Friederike Schmöe: (lacht) Gute Frage! Bei Helmut Vorndran weiß man nie so genau – je nach dem, aus was er liest. Bei Thomas Kastura nehme ich an, dass er aus seinem Krimi „Schottenkomplott“ liest und da fliegen schon ganz schön die Fetzen. Und von meiner Seite gibt es einen Toten, schätze ich, auch wenn es mich eigentlich mehr interessiert, warum jemand zum Mörder wird.
Sie lesen aus „Die Cranach-Verschwörung“, das in der hiesigen Kunstwelt spielt. Warum haben Sie diesen Handlungsrahmen ausgesucht?
Friederike Schmöe: Bildende Kunst hat mich, auch als Gegengewicht zur Literatur, schon immer interessiert, weil sie eine andersartige Herangehensweise ist, die Welt darzustellen und man in ihr Wirklichkeit auf unterschiedliche Weise erfahren kann. 2018 nahm ich an einem Workshop zu Verbrechen in der Kunstwelt teil. Dadurch war ich angefixt und kam letztlich auf die Idee für „Die Cranach-Verschwörung“.
Welche Verbrechen sind der Kunstwelt zu eigen?
Friederike Schmöe: Das Thema Fälschung ist zum Beispiel sehr ausgeprägt. Teilweise scheint es mir sogar so, dass Kunstfälschen etwas Trendiges bekommen hat, weil es die Öffentlichkeit toll fand, wie bestimmte Fälscher Kritiker und Kunstwelt, diese ganzen Nasen, die denken, sie kennen sich aus, hinters Licht geführt haben.
Die titelgebende Verschwörung bezieht sich also auf einen gefälschten Cranach?
Friederike Schmöe: Ich weiß nicht, ob wir soweit spoilern sollten, aber Lucas Cranach hat ja nicht all die Bilder, unter denen sein Name steht, selbst gemalt. Viele stammen von seinen Schülern und teilweise ist nicht klar, von welchen.
„Die Cranach-Verschwörung“ ist der 15. Teil der Krimi-Reihe um Privatdetektivin Katinka Palfy. Ist sie am Ende des Buches noch dieselbe? Was lernt man neues über sie?
Friederike Schmöe: Sie ist am Ende niemals dieselbe wie am Anfang. So eine Serienfigur braucht einen Subtext, eine unterschwellige Geschichte, die immer weiter geführt wird. Andererseits darf man aber auch nicht zu viel verändern, weil die Leser genau diese Figur wollen. Sie wollen immer wieder derselben Figur begegnen. Darin liegt vielleicht auch der Erfolg einer Serie.
Was ist die brenzligtse Szene?
Friederike Schmöe: Das ist ganz am Schluss auf der Festung Rosenberg in Kronach – aber mehr verrate ich nicht.
Ist der 16. Teil schon in Planung?
Friederike Schmöe: Er ist sogar fertig und wird wieder in Bamberg spielen. Diesmal wird es um Tourismus gehen und wie sich die Stadt dadurch verändert.
Sie schreiben auch Fantasyromane, Kinderbücher und Reiseführer. Wie kann man so produktiv sein?
Friederike Schmöe: Ich denke, es liegt an einer Form von Freude und Offenheit für diese Arbeit und für Geschichten. Seit ich lesen kann, bin ich außerdem Fan von Rätsel- oder Abenteuergeschichten – das hat mich nie losgelassen.
Hauptsächlich schreiben Sie jedoch Krimis. Warum dieses Genre?
Friederike Schmöe: Es ist schon mein beliebtestes Genre, also auch als Leserin. Ich mag die Idee, mich in Verstrickungen eines Falls zu verbeißen und mitzurätseln, wie es weitergeht. Ich möchte die Abgründe der Figuren kennenlernen, verstehen, warum sie tun, was sie tun. Das finde ich fast interessanter als die Frage, wer es war.
Was macht Bamberg zu einem guten Pflaster für Krimis?
Friederike Schmöe: Ich denke, seine Beschaulichkeit. Die Idylle trügt ja bekanntlich. Als ich mich im Jahr 2000 zum ersten Mal mit dem Gedanken trug, einen Bamberg-Krimi zu schreiben, gab es das Frankenkrimi-Genre in dem Maße wie heute noch nicht. Allerdings ging es mir manchmal bereits so, dass ich durch die Stadt lief und mir dachte, dass das alles eigentlich zu schön ist, um wahr zu sein. Was hinter den puppenstubenmäßigen Fassaden los ist, wollte ich wissen. Man möchte in jedem Krimi Fassaden durchbrechen.
Apropos gutes Pflaster, ein Autohaus scheint kein besonders guter Ort für eine Lesung zu sein. Kann da Stimmung aufkommen?
Friederike Schmöe: Das werden wir sehen. Es kommt auf das Publikum an, ob Stimmung aufkommt. Der Ort, an dem man liest, macht nicht allein eine gute Stimmung für eine Lesung aus. Die Verbindung zu den Leuten ist wichtiger.
„Lesen ist so verdammt wichtig“
Bamberger Literaturfestival 2022
Unter besseren Bedingungen als noch im letzten Jahr startet das Bamberger Literaturfestival 2022 in seine siebte Ausgabe. Vom 5. Mai bis 3. Juni finden sich überregionale und lokale Autorinnen und Autoren in Bamberg ein, um aus ihren Werken zu lesen. Programm-Highlights sind die aktuelle Trägerin des Deutschen Buchpreises Antje Rávik Strubel, Kolumnist Max Goldt, Sönke Wortmann und Rüdiger Safranski. Aber auch Bamberger Vertreterinnen und Vertretern bietet das Programm viel Platz.
Aslı Heinzel ist Leiterin eines Buchgeschäfts in Bamberg und Teil der Bamberger Literaturfestival UG, die jährlich das Festival im Auftrag des Landkreises ausrichtet. Außerdem übernimmt sie Moderationen bei den Lesungen. Wir haben mit ihr über das Bamberger Literaturfestival 2022 gesprochen.
Frau Heinzel, wie hat sich die Organisation des Festivals dieses Jahr unter Corona-Bedingungen gestaltet?
Aslı Heinzel: Nun, die Autor*innen für Bamberg zu gewinnen, war nicht die große Herausforderung. Alle wollen und möchten wieder live ihrem Publikum gegenübertreten und die Atmosphäre vor Ort genießen. Aufgrund der Pandemie-Situation im November mit dem Quasi-Lockdown für Veranstaltungen waren wir jedoch gezwungen, das fertig gebuchte Programm noch einmal auf einen späteren Zeitpunkt im Mai und Juni zu verlegen. Es war uns ein Anliegen, unserem Publikum eine möglichst normale Situation anbieten zu können, was sich bereits auf politischer Ebene angedeutet hatte und jetzt nun hoffentlich ab spätestens Anfang April Realität werden wird.
Was hat es mit dem diesjährigen Motto „Weil Kultur sich bewährt“ auf sich?
Aslı Heinzel: Kultur bewährt sich, weil Kultur sich bewähren muss. Nichts hat in den letzten zwei Jahren der Pandemie so sehr gelitten wie die Kultur, und zwar in allen erdenklichen Sparten. Kultur ist wichtig. Ich kann zwar nur aus der Sicht einer Buchhändlerin sprechen, aber zu lesen ist so verdammt wichtig. Lesen erweitert unseren Horizont, es bildet, wir lernen Dinge durchs Lesen. Es erweitert unsere Sicht auf die Welt, es ermöglicht uns, in Leben reinzugehen, in die wir sonst nie Einblicke bekommen würden.
Nach welchen Gesichtspunkten haben Sie die Auswahl der Autorinnen und Autoren, die dieses Jahr lesen, getroffen?
Aslı Heinzel: Wir haben einerseits geschaut, wen wir uns wünschen – nach persönlichen Vorlieben – andererseits haben wir darauf geachtet, was an aktuellen Themen aufzugreifen ist. Herausgekommen ist, wie eigentlich in jedem Jahr, eine breite Auswahl von Sachbuchlesungen wie „Hybris“ von Johannes Krause und Thomas Trappe, bei der es um Genetik geht, oder auch Dirk Steffens mit seinem Werk „Projekt Zukunft“ zu Umweltschutz und Artensterben, über Biographien, Belletristik und Musikthemen. Und ein Schwerpunkt ist natürlich auch das diesjährige E.T.A. Hoffmann Jahr zum 200.Todestag, das wir mit diversen Angeboten darstellen.
Im Programm sind deutlich weniger Autorinnen als Autoren dabei. Wie kam das?
Aslı Heinzel: Diese Frage taucht, leider, jedes Jahr auf, verhält sich jedoch in der Tat so wie auch gesamtgesellschaftlich. Wir schauen, welche Themen wie besetzt werden können, entscheiden nach Terminverfügbarkeit, Anspruch und Inhalt und haben dann ein Programm. Eine Frau auszuwählen, nur weil sie eine Frau ist, ist der falsche Ansatz. Und: Mit Tanja Kinkel, Antje Rávik Strubel, Anne Gesthusen, Sarah Straub, Juliane Stadler, Nadine Luck, Heike Mallad, Eva Muggenthaler, Lara Schützsack, Juliane Pickel, Judith Allert, Anna Taube sowie Anna Albrecht und Susanne Rebscher haben wir doch eine ganze Reihe von Erwachsenen- und Kinderbuchautorinnen im Programm! Und nicht zu vergessen: Das BamLit-Team ist fest in weiblicher Hand mit mir, Renate Kühhorn und Gaby Heyder.
Auf der Homepage des BamLit wird Klaus Stieringer immer noch als Mitglied der Öffentlichkeitsarbeit des Festivals angegeben. Möchte man da nicht sagen: Ausgerechnet er?
Aslı Heinzel: Gegenfrage: Warum nicht? Klaus Stieringer als Vertreter des Stadtmarketings ist Mitbegründer des Literaturfestivals und hat in den inzwischen sieben Jahren unserer ehrenamtlichen Arbeit entsprechend genauso positiven Anteil wie alle anderen Beteiligten. Das Literaturfestival ist dort politisch, wo Autoren*innen zu Wort kommen, nicht in der tatsächlichen Arbeit.
Am 13. Mai liest die aktuelle Trägerin des Deutschen Buchpreises Antje Rávik Strubel. Ist sie der Stargast des Festivals?
Aslı Heinzel: Ja, das kann man sagen. Und sie war auch ganz einfach zu erreichen. Letztes Jahr, kurz vor Weihnachten, habe ich ihr einfach eine Email geschickt, ich wusste ja, dass sie Stipendiatin in der Villa Concordia war, und gefragt, ob es denn nicht möglich
wäre, dass sie eine Lesung beim Bamberger Literaturfestival 2022 macht. Sie ist hochsympathisch, bescheiden und ihr Buch „Blaue Frau“ über sexuellen Missbrauch und Fremdheit im eigenen
Körper macht fix und fertig. Das ist ein Werk, das extrem unter die Haut geht. Und es spricht für sie, dass sie für das Literaturfestival extra noch einmal nach Bamberg zurückkehrt.
Mit Martin Neubauer, Nadine Luck, Helmut Vorndran und Thomas Kastura scheint ein Gesichtspunkt der Programmzusammenstellung auch der gewesen zu sein, örtliches Personal einzubinden.
Aslı Heinzel: Ja, natürlich. Das Bamberger Literaturfestival 2022 ist ein Spiegel aktueller Literatur und dazu gehören einheimische Autor*innen genauso wie überregionale. Helmut Vorndran liest aus seinem neuen Krimi „Natternsteine“, Thomas Kastura aus seiner Kriminalgeschichte „Schottensterben“. Nadine Luck macht eine Führung für Kinder, die Kanaldeckelführung. Das ist ein Spaziergang, bei dem sie Abbildungen auf bestimmten Kanaldeckeln erklärt. Martin Neubauer ist ein großer Spezialist für Literatur der Romantik, insbesondere der von E.T.A. Hoffmann. Sein literarischer Spaziergang verfolgt entsprechend Hoffmanns Stationen in Bamberg.
Beim Bamberger Literaturfestival 2022 sind auch zwei literarische Debütanten aus dem Filmgeschäft dabei. Schauspieler Edgar Selge und Regisseur Sönke Wortmann. Können Sie als Literaturexpertin Werke von fachfremden Autorinnen und Autoren empfehlen?
Asli Heinzel: Es überrascht mich immer wieder, dass, wie Sie es ausdrücken, fachfremde Schreiberlinge hervorragende Bücher hervorbringen und deshalb nicht umsonst in ganz Deutschland die Säle füllen, wie es bei bei Edgar Selge und Sönke Wortmann der Fall ist. Selge hat so ein starkes und persönliches Buch geschrieben, in dem er seine schlimme Kindheit in den Nachkriegsjahren beschreibt. Auch das Buch von Sönke Wortmann über einen Redenschreiber, der sich in eine stumme Frau verliebt, ist toll.
Und selbst wenn die literarische Qualität überschaubar wäre, hätten Sie zwei große Namen im Programm.
Asli Heinzel: Wie gesagt: es ist kein Zufall, dass beide Autoren überall in Deutschland auf große Resonanz stoßen und die Bücher sehr gute Verkaufszahlen haben. Natürlich war es uns dann ein Anliegen, beide Herren auch nach Bamberg zu holen. Unser Programm ist eine breite Mischung aus regionalen und lokalen Autor*innen mit kleinem, feinen Angebot bis hin zu den großen Namen – das haben wir bewusst so gewählt und so gebucht.
Apropos großer Name: Der vielleicht größte Name auf der Programmliste ist Max Goldt. Allerdings liest er in den Räumlichkeiten einer Firma in Hallstadt. War es nicht möglich, ihn in einem Bamberger Haus unterzubringen?
Asli Heinzel: Neben der Terminverfügbarkeit von Autor und Saal ist das Literaturfestival ja auch ein Festival in Stadt und Landkreis Bamberg. Die Firma Pfleger hat einen sehr schönen, gerade erst fertig gestellten neuen Saal, bestens geeignet für den Autor. Insofern warum nicht, wenn die Bamberger Säle terminlich nicht zur Verfügung standen?
Wie sieht das Kinderprogramm 2022 aus?
Asli Heinzel: Neben der schon erwähnten Kanaldeckelführung von Nadine Luck haben wir Jochen Till mit seiner Kinder-Buchserie „Luzifer Junior“. Dann lesen Anna Albrecht und Susanne Rebscher aus ihrem Buch „Abenteuer Welterbe“ und Nadine Schubert aus „Noch besser leben ohne Plastik“. Und: Anlässlich des E.T.A. Hoffmann-Jahres machen wir eine Veranstaltung mit dem E.T.A. Gymnasium. Da haben wir eine tolle Lehrerin, Frau Ellner von der Fachschaft Musik, die mit Schülerinnen und Schülern vom Schul-Orchester einen musikalischen E.T.A. Hoffmann-Nachmittag macht, zu dem Nevfel Cumart Texte von Hoffmann liest.