Der Berufsverband Bildender Künstlerinnen und Künstler Oberfranken widmet sich in seiner Jahresausstellung „Die Grenze“ in der Villa Dessauer ab 30. November der Grenze als gesellschaftlichem und künstlerischem Phänomen. 32 Künstler:innen aus dem gesamten Regierungsbezirk bearbeiten das Thema auf individuelle Weise.
Menschliches Zusammenleben ist ohne Grenzen nicht möglich, je enger es vermeintlich wird, desto wichtiger scheinen sie zu werden, schreibt der BBK Oberfranken in einer aktuellen Mitteilung zur Ausstellung „Die Grenze“. Grenzen werden weiter oder enger gezogen. Sie werden definiert, um auszugrenzen und im Gegenzug Identität zu stiften. Sie werden eingehalten oder überschritten.
Nichteinhaltung von Grenzen führe hingegen oft zu Konflikten. Das suggeriere, dass Grenzen erst durch ihre Überschreitung oder Einhaltung real werden. Was wiederum die Frage aufwerfe: Existieren Grenzen als objektive Realität in Natur und Kosmos oder gibt es sie nur im Handeln zwischen Menschen?
Grenzen spielen unterdessen auch in der Kunst und Ästhetik eine bedeutende Rolle: Die Grenzen des Formates, die Oberfläche der Leinwand als Grenze zwischen imaginärem Bildraum und realem Betrachterraum und deren Durchdringung in beide Richtungen sind ständige Subthemen bildnerischen Schaffens. Künstler:innen begehen dementsprechend gezielte Grenzüberschreitungen über Gattungen oder moralische Grenzen hinweg, um die konkreten sozialen und politischen Fragen der Weltgesellschaft aufzugreifen, um Fragen zu stellen wie: Wo ist die Grenze zwischen Kunst und Nicht-Kunst? Gibt es eine Grenze zwischen Kunst und Leben?
Philosophische, politische, soziale oder persönliche Dimensionen von Grenzen
Auch die 32 oberfränkischen Künstler:innen, die der BBK in diesem Winter in seiner Jahresausstellung in der Villa Dessauer in Bamberg zeigt, setzen sich mit den philosophischen, politischen, sozialen oder persönlichen Dimensionen von Grenzen auseinander. Die gezeigten Werke sind das Resultat eines Entstehungsprozesses, bei dem die Beteiligten in Dialog treten mit persönlichen Mitteln und Techniken und dabei oft neue Wege einschlagen, um das Thema auszudrücken.
Dieses Jahr ist eine Ausstellung laut BBK-Mitteilung mit einer besonders großen Zahl an überraschenden und berührenden Werken entstanden. Führungen und Veranstaltungen begleiten die Schau.
Es stellen aus: Judith Bauer-Bornemann, Doris Bocka, Thomas Brix, Christine Engels, Franziska Erb-Bibo, Reinhard Feldrapp, Henrike Franz, Friedemann, Gottschald, Thomas Gröhling, Christine Gruber, Gerhard Hagen, Janina Hector, Nina Heinlein, Kathrin Hubl, Lucie Kazda, Rüdiger Klein, Georg Köstner, Ruth Loibl, Alexandre Madureira, Thomas Michel, Gerhard Nerowski, Veronika Riedl, Katrin Schinner, Harriet Schmid, Gudrun Schüler, Michaela Schwarzmann, Christiana Sieben, Hubert Sowa, Lisa Stöhr, Werner Tögel, Cordula Utermöhlen und Ute Westien.
Einen ausführlichen Bericht zur Ausstellung „Die Grenze“ können Sie demnächst im Stadtecho Bamberg und auch hier auf dem Webecho lesen.