Exper­ten­ge­spräch Ende März

Bes­se­rer Schutz in Pflegeheimen

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Schutz
Bay­erns Gesund­heits- und Pfle­ge­mi­nis­ter Klaus Holet­schek treibt sei­ne Offen­si­ve zu ver­bes­ser­tem Schutz der Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­ner in Pfle­ge­hei­men vor­an. Ein vir­tu­el­les Exper­ten­ge­spräch wie auch ein Gut­ach­ten, um Ver­bes­se­rungs­po­ten­zia­le her­aus­zu­ar­bei­ten, sind in Planung.

Holet­schek beton­te, dass bereits am 25. März das vir­tu­el­le Exper­ten­ge­spräch statt­fin­den wer­de, mit dem die Baye­ri­sche Regie­rung auch Kon­se­quen­zen aus den Vor­wür­fen gegen­über einem Augs­bur­ger Pfle­ge­heim zie­hen wol­le. Dazu ein­ge­la­den habe er zen­tra­le Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter der Pfle­ge­be­dürf­ti­gen, Prüf­in­stan­zen, aber auch Ver­bän­de, dar­un­ter die Fach­stel­len für Pfle­ge- und Behin­der­ten­ein­rich­tun­gen – Qua­li­täts­ent­wick­lung und Auf­sicht (FQA), der Medi­zi­ni­sche Dienst Bay­ern oder die Ver­ei­ni­gung der Pfle­gen­den in Bayern.

„Auch Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter aller Land­tags-Frak­tio­nen haben wir zu dem Exper­ten­ge­spräch ein­ge­la­den. Denn für mich ist klar: Hier geht es nicht um Par­tei­po­li­tik“, so Holet­schek. Hier gehe es um das Wohl und den best­mög­li­chen Schutz der pfle­ge­be­dürf­ti­gen Bür­ge­rin­nen und Bür­ger, die in Hei­men leben. Die Betrof­fe­nen und ihre Ange­hö­ri­gen müss­ten dar­auf ver­trau­en kön­nen, dass die Pfle­ge und Betreu­ung in allen baye­ri­schen Pfle­ge­hei­men gut und ange­mes­sen gewähr­leis­tet werde.

„Pfle­ge SOS“ – Bay­ern­weit gül­ti­ge Tele­fon­num­mer ab 7. März 

Holet­schek unter­strich, er möch­te das Exper­ten­ge­spräch auch nut­zen, um eine Novel­lie­rung des Pfle­ge- und Wohn­qua­li­täts­ge­set­zes zu dis­ku­tie­ren. Es gehe um die Fra­ge, wo Hand­lungs­be­darf zu sehen sei, dabei gehe es ihm nicht nur um die recht­li­che Aus­ge­stal­tung des Geset­zes, son­dern auch um die Strukturen.

„Mit dem Exper­ten­ge­spräch wol­len wir aber auch die Aus­schrei­bung eines exter­nen Orga­ni­sa­ti­ons­gut­ach­tens vor­be­rei­ten, das beleuch­ten soll, wo wir in den Struk­tu­ren der lan­des­recht­li­chen Kon­trol­len bes­ser wer­den kön­nen“, füg­te der Minis­ter hin­zu. Ziel des Gut­ach­tens ist es, Ver­bes­se­rungs­po­ten­zia­le unter Betei­li­gung der FQA sowie der Regie­run­gen herauszuarbeiten.

Sowohl das Exper­ten­ge­spräch als auch das Orga­ni­sa­ti­ons­gut­ach­ten sind Teil des Fünf-Punk­te-Plans, den Bay­erns Gesund­heits­mi­nis­ter vor einer Woche vor­ge­legt hat­te. Holet­schek erläu­ter­te: „Wir set­zen zur Ver­bes­se­rung des Schut­zes der Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­ner zudem auf eine ‚Pfle­ge-SOS-Anlauf­stel­le‘ bei Miss­stän­den, eine stär­ke­re Ein­bin­dung der Task-Force Infek­tio­lo­gie – Steue­rungs­stel­le Pfle­ge beim Lan­des­amt für Gesund­heit und Lebens­mit­tel­si­cher­heit (LGL) sowie schnel­le Sofort­maß­nah­men bei Mängeln.“

Bereits ab dem 7. März wer­de eine bay­ern­weit gül­ti­ge Tele­fon­num­mer und Kon­takt­stel­le unter dem Mot­to ‚Pfle­ge SOS‘ beim Lan­des­amt für Pfle­ge ein­ge­rich­tet. „Klar ist: Das geht nicht über Nacht. Dafür brau­chen wir mehr als nur eine Tele­fon­num­mer. Wir brau­chen Men­schen, die die Anlie­gen auf­neh­men und dann an die rich­ti­ge Stel­le wei­ter­ge­ben können.“

Bei den Maß­nah­men zum Erhalt und Aus­bau der guten Pfle­ge in Bay­ern wer­de auch die beim LGL ange­sie­del­te Steue­rungs­stel­le Pfle­ge der Task-Force Infek­tio­lo­gie zeit­nah noch stär­ker ein­ge­bun­den. Dabei setzt das Minis­te­ri­um auf die beson­de­re fach­li­che Exper­ti­se der Task-Force.

Holet­schek ver­wies zudem erneut dar­auf, dass die ört­li­chen Behör­den bereits ange­wie­sen wur­den, bei bestimm­ten Män­geln sofort Maß­nah­men anzu­ord­nen und nicht erneut zu bera­ten. Er unter­strich, es brau­che effi­zi­en­te Kon­trol­len – und das bedeu­te, kei­ne über­bor­den­de Büro­kra­tie, son­dern einen Fokus auf das, was zum Wohl der Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­ner wirk­lich zähle.

„Gute Pfle­ge in Bay­ern ist mir eine Her­zens­an­ge­le­gen­heit. Wir müs­sen alles dafür tun, dass bei der Pfle­ge der Mensch mit sei­ner Wür­de und sei­nen Bedürf­nis­sen im Mit­tel­punkt steht“, bekräf­tig­te der Minis­ter. „Ich bin über­zeugt: Dafür müs­sen wir auch den Pfle­ge­be­ruf attrak­ti­ver gestal­ten. Wir brau­chen mehr gut qua­li­fi­zier­te Pfle­ge­kräf­te. Denn klar ist auch: Letzt­lich kommt es auf die Men­schen an, die in den Ein­rich­tun­gen arbei­ten. Sie sind unser Garant für gute Pfle­ge – und so müs­sen auch wir für sie sorgen.“

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