Am morgigen Montag startet in Bayern für den Fall von Missständen in Pflegeheimen die neue Anlaufstelle mit dem Namen „Pflege-SOS Bayern“, die
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Kostenfreie Rufnummer zur Unterstützung bei Missständen
“Pflege-SOS Bayern” ab Montag erreichbar
Am morgigen Montag startet in Bayern für den Fall von Missständen in Pflegeheimen die neue Anlaufstelle mit dem Namen „Pflege-SOS Bayern“, die gemeinsam mit dem Bayerischen Landesamt für Pflege (LfP) aufgebaut wurde. Diese ist Teil eines Fünf-Punkte-Plans, den der bayerische Gesundheitsminister Holetschek als Konsequenz aus den Vorfällen in einem Augsburger Pflegeheim vorgelegt hatte.
„Missstände in Pflegeheimen müssen schnell erkannt und behoben werden. Deshalb ist es wichtig, dass alle – wie Pflegebedürftige, Angehörige und Pflegekräfte – mögliche Beschwerden rasch vortragen können. Wenn gewünscht, ist das auch anonym möglich, betonte der Minister.
Der ‚Pflege-SOS Bayern‘ werde ab dem 7. März unter folgender kostenfreier Nummer erreichbar sein: 09621−966966−0. Pflegebedürftige, An- und Zugehörige sowie Pflegekräfte könnten sich aber auch schriftlich per E‑Mail an pflege-sos@lfp.bayern.de wenden.
Das „Pflege-SOS Bayern“ eröffnet Betroffenen zusätzlich zu den bereits bestehenden Wegen eine einfache und unkomplizierte Möglichkeit, ihre Anliegen zentral anzubringen. Der Minister unterstrich: „Mit dem Angebot unterstützen wir Betroffene und bieten Ihnen kompetente Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ‚Pflege-SOS Bayern‘ sind pflegefachlich qualifizierte Expertinnen und Experten. Und wo wir nicht unmittelbar weiterhelfen können, vermitteln wir weiter.“
Zusätzlich gibt es weiterhin die übergeordneten Beschwerdestellen bei den sieben bayerischen Regierungen. Auch an die vor Ort zuständige Fachstelle für Pflege- und Behinderteneinrichtungen (FQA) kann man sich auch künftig wenden.
Der Minister erläuterte, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter würden die Anliegen aufnehmen und an die richtige Stelle weitergeben, beispielsweise an die zuständige Fachstelle für Pflege- und Behinderteneinrichtungen. Wenn gewünscht, geschehe dies anonym.
Expertengespräch am 25. März
Das „Pflege-SOS Bayern“ ist Teil des Fünf-Punkte-Plans, den Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister am 20. Februar als Konsequenz aus den Vorfällen in einem Augsburger Pflegeheim vorgelegt hatte. „Wir haben mehr als 1.600 bayerische Pflegeheime. Es ist unbestritten, dass in Bayern in der Pflege gute Arbeit geleistet wird. Umso wichtiger ist es aber, dass in einzelnen kritischen Fällen genau hingeschaut und schonungslos aufgeklärt wird“, betonte Holetschek. Ziel sei es, die Qualitätssicherung in der Pflege voranzutreiben.
Der Minister bekräftigte: „Die fünf Maßnahmen unseres Plans sind klar: das ‚Pflege-SOS Bayern‘ bei Missständen beim LfP, ein Expertengespräch, ein Gutachten als Handreichung zur Verbesserung der Strukturen, eine stärkere Einbindung der Steuerungsstelle Pflege, die beim LGL in der Task-Force Infektiologie angesiedelt ist, und schnelle Sofortmaßnahmen bei Mängeln.“ Die Steuerungsstelle Pflege der Task-Force Infektiologie wird zudem noch stärker bei den Maßnahmen zum Erhalt und Ausbau der guten Pflege in Bayern eingebunden.
Holetschek fügte hinzu, dass auch der Termin für das Expertengespräch schon stehe. „Wir werden am 25. März mit den zentralen Vertreterinnen und Vertreter der Pflegebedürftigen, Prüfinstanzen, Verbände, aber auch aller Landtags-Fraktionen über die Novellierung des Pflege- und Wohnqualitätsgesetzes diskutieren und die Ausschreibung des externen Organisationsgutachten vorbereiten.“ Ziel des Gutachtens ist es, Verbesserungspotenziale unter Beteiligung der FQA sowie der Regierungen herauszuarbeiten.
Holetschek verwies zudem erneut darauf, dass die örtlichen Behörden bereits angewiesen wurden, bei bestimmten Mängeln sofort Maßnahmen anzuordnen und nicht erneut zu beraten. Der Minister unterstrich: „Wir brauchen effiziente Kontrollen – und das bedeutet keine überbordende Bürokratie, sondern einen Fokus auf das, was zum Wohl der Bewohnerinnen und Bewohner wirklich zählt. Klar ist: Wir müssen alles dafür tun, dass bei der Pflege der Mensch mit seiner Würde und seinen Bedürfnissen im Mittelpunkt steht.“
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Expertengespräch Ende März
Besserer Schutz in Pflegeheimen
Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek treibt seine Offensive zu verbessertem Schutz der Bewohnerinnen und Bewohner in Pflegeheimen voran. Ein virtuelles Expertengespräch wie auch ein Gutachten, um Verbesserungspotenziale herauszuarbeiten, sind in Planung.
Holetschek betonte, dass bereits am 25. März das virtuelle Expertengespräch stattfinden werde, mit dem die Bayerische Regierung auch Konsequenzen aus den Vorwürfen gegenüber einem Augsburger Pflegeheim ziehen wolle. Dazu eingeladen habe er zentrale Vertreterinnen und Vertreter der Pflegebedürftigen, Prüfinstanzen, aber auch Verbände, darunter die Fachstellen für Pflege- und Behinderteneinrichtungen – Qualitätsentwicklung und Aufsicht (FQA), der Medizinische Dienst Bayern oder die Vereinigung der Pflegenden in Bayern.
„Auch Vertreterinnen und Vertreter aller Landtags-Fraktionen haben wir zu dem Expertengespräch eingeladen. Denn für mich ist klar: Hier geht es nicht um Parteipolitik“, so Holetschek. Hier gehe es um das Wohl und den bestmöglichen Schutz der pflegebedürftigen Bürgerinnen und Bürger, die in Heimen leben. Die Betroffenen und ihre Angehörigen müssten darauf vertrauen können, dass die Pflege und Betreuung in allen bayerischen Pflegeheimen gut und angemessen gewährleistet werde.
„Pflege SOS“ – Bayernweit gültige Telefonnummer ab 7. März
Holetschek unterstrich, er möchte das Expertengespräch auch nutzen, um eine Novellierung des Pflege- und Wohnqualitätsgesetzes zu diskutieren. Es gehe um die Frage, wo Handlungsbedarf zu sehen sei, dabei gehe es ihm nicht nur um die rechtliche Ausgestaltung des Gesetzes, sondern auch um die Strukturen.
„Mit dem Expertengespräch wollen wir aber auch die Ausschreibung eines externen Organisationsgutachtens vorbereiten, das beleuchten soll, wo wir in den Strukturen der landesrechtlichen Kontrollen besser werden können“, fügte der Minister hinzu. Ziel des Gutachtens ist es, Verbesserungspotenziale unter Beteiligung der FQA sowie der Regierungen herauszuarbeiten.
Sowohl das Expertengespräch als auch das Organisationsgutachten sind Teil des Fünf-Punkte-Plans, den Bayerns Gesundheitsminister vor einer Woche vorgelegt hatte. Holetschek erläuterte: „Wir setzen zur Verbesserung des Schutzes der Bewohnerinnen und Bewohner zudem auf eine ‚Pflege-SOS-Anlaufstelle‘ bei Missständen, eine stärkere Einbindung der Task-Force Infektiologie – Steuerungsstelle Pflege beim Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) sowie schnelle Sofortmaßnahmen bei Mängeln.“
Bereits ab dem 7. März werde eine bayernweit gültige Telefonnummer und Kontaktstelle unter dem Motto ‚Pflege SOS‘ beim Landesamt für Pflege eingerichtet. „Klar ist: Das geht nicht über Nacht. Dafür brauchen wir mehr als nur eine Telefonnummer. Wir brauchen Menschen, die die Anliegen aufnehmen und dann an die richtige Stelle weitergeben können.“
Bei den Maßnahmen zum Erhalt und Ausbau der guten Pflege in Bayern werde auch die beim LGL angesiedelte Steuerungsstelle Pflege der Task-Force Infektiologie zeitnah noch stärker eingebunden. Dabei setzt das Ministerium auf die besondere fachliche Expertise der Task-Force.
Holetschek verwies zudem erneut darauf, dass die örtlichen Behörden bereits angewiesen wurden, bei bestimmten Mängeln sofort Maßnahmen anzuordnen und nicht erneut zu beraten. Er unterstrich, es brauche effiziente Kontrollen – und das bedeute, keine überbordende Bürokratie, sondern einen Fokus auf das, was zum Wohl der Bewohnerinnen und Bewohner wirklich zähle.
„Gute Pflege in Bayern ist mir eine Herzensangelegenheit. Wir müssen alles dafür tun, dass bei der Pflege der Mensch mit seiner Würde und seinen Bedürfnissen im Mittelpunkt steht“, bekräftigte der Minister. „Ich bin überzeugt: Dafür müssen wir auch den Pflegeberuf attraktiver gestalten. Wir brauchen mehr gut qualifizierte Pflegekräfte. Denn klar ist auch: Letztlich kommt es auf die Menschen an, die in den Einrichtungen arbeiten. Sie sind unser Garant für gute Pflege – und so müssen auch wir für sie sorgen.“