Brose Bamberg hat am 34. und damit letzten Hauptrundenspieltag der medi bayreuth mit 120:106 besiegt. Bamberg beendet die Spielzeit damit auf Tabellenplatz elf und qualifiziert sich zum ersten Mal seit 22 Jahren nicht für die Playoffs. Trainer Amiel fand nach dem Spiel deutliche Worte.
Bambergs Spiel gegen medi bayreuth war vor 4.563 Zuschauerinnen und Zuschauern in der heimischen Arena von Beginn an ein Offensivspektakel. Erst im dritten Viertel konnte Bamberg sich absetzen und so den Grundstein für den insgesamt 15. Saisonerfolg legen.
Die Partie hatte von Beginn an Allstarspiel-Flair – Verteidigung war nicht mehr allzu wichtig. Bereits nach fünf Minuten stand es 17:15, nach zehn hatten beide Teams die 30er-Punkte-Marke geknackt (32:30). Dabei trafen vor allem die Bayreuther, die als Tabellenletzter absteigen, extrem stark aus dem Feld. Von 14 Versuchen verwarfen sie gerade einmal vier. Die Bamberger ließen dafür einige, teils auch leichte Würfe aus der Nahdistanz liegen, was zu zwölf Treffern bei 20 Versuchen führte. Dennoch ging Brose mit einer Führung in die erste Viertelpause.
Auch im zweiten Abschnitt taten sich weiterhin beide Offensivreihen hervor – vor allem die Distanzschützen beider Teams. Während auf Bamberger Seite zehn Dreier in der ersten Halbzeit fielen, war es bei Bayreuth sogar noch einer mehr. Nach 20 Minuten hatte es bereits 14 Führungswechsel gegeben – Brose führte zur Halbzeit mit 65:62.
Harte Worte von Amiel
Die Trefferquoten, vor allem von jenseits der Dreierlinie, blieben auch im dritten Abschnitt hoch. Allerdings gab es nun auch die eine oder andere defensive Sequenz auf beiden Seiten, die den offensiven Output etwas sinken ließ. Dennoch blieb es ein schnelles und punktereiches Spiel.
Brose wurde nun immer häufiger an die Freiwurflinie geschickt, traf da zumeist nervenlos und erzielte alleine von der Linie acht Punkte. In den dritten zehn Minuten waren es insgesamt 23. Da die Hausherren aber auf der Gegenseite lediglich 16 zuließen, wuchs die Führung stetig an und betrug vor den abschließenden zehn Minuten zehn Punkte: 88:78.
Im letzten Viertel gaben beide Mannschaften dann ihre defensiven Bemühungen mehr oder weniger endgültig auf. Bereits nach 34 Minuten fiel durch einen Dreier von Spencer Reaves der 100. Punkt für Brose, es stand 101:86 aus.
Da aber auch medi bayreuth vor allem aus der Distanz nicht nachließ, bekamen die Fans auch im Schlussabschnitt nochmals ein beidseitiges offensives Spektakel zu sehen, das am Ende die Bamberger Hausherren mit 120:106 für sich entschieden.
Durch den Erfolg im 85. Oberfrankenderby beendet Brose Bamberg die Saison 2022 //2023 mit einer Bilanz von 15 Siegen und 19 Niederlagen auf Platz elf. Das bedeutet: Zum ersten Mal seit 22 Jahren hat sich die Mannschaft nicht für die Playoffs qualifiziert.
Trainer Oren Amiel hielt sich nach dem Spiel nicht zurück uns sagte: „Keine Frage, wir sind trotz des Sieges sehr enttäuscht. Wir haben die Playoffs verpasst, das ist unsere eigene Verantwortung. Die Fans hatten und haben mehr verdient. Es wird im Sommer herausfordernd, dass wir ihnen nächste Saison bieten und geben können, was sie verdienen. Ich fühle mich sehr schlecht, gebrochen. Es geht nur über Emotion. Die Fans haben eine Menge davon, uns ist es nicht gelungen, diese Emotionen jedes einzelne Spiel aufs Parkett zu bringen. Es war eine sehr lehrreiche Saison für mich. Das Gute am Basketball ist: Es gibt immer ein Morgen. Und wir möchten das Morgen besser machen.“
- Mai 8, 2023
- Redaktion Webecho Bamberg