Brose Bamberg hat sich am letzten Spieltag der Zwischenrunde des FIBA Europe Cups mit 90:86 gegen Anwil Włocławek durchgesetzt und sich als Sieger der Gruppe L für das Viertelfinale qualifiziert. Der Gegner in diesem Spiel steht auch bereits fest.
Einfach war es nicht für Brose Bamberg – für den Einzug ins Viertelfinale des FIBA Europe Cups bedurfte es im Gegenteil eines Kraftaktes. Die Bamberger, immer wieder angefeuert von drei Fans, die die rund 850 Kilometer lange Reise nach Polen auf sich genommen haben, mussten einen Zehn-Punkte-Rückstand aufholen und konnten sich erst in den Schlusssekunden den Sieg durch sichern.
Trainer Oren Amiel sagte nach dem Spiel: „Wir wussten, dass es ein Kampf werden würde. Anwil spielt sehr physisch, das war uns bewusst. Nach einem eher mageren ersten Viertel, was die Verteidigung anging, haben wir uns gefangen und einige Anpassungen vorgenommen. Dieses defensive Niveau haben wir dann das restliche Spiel über gut gehalten. Am Ende haben verschiedene Spieler schwierige Würfe getroffen und entscheidende Verteidigungssequenzen gezeigt.“
Bamberg holt zehn Punkte Rückstand auf
Brose hatte das Viertelfinale gegen Anwil Włocławek in den Anfangsminuten im Griff, verteidigte gut und lag nach knapp drei Minuten mit 7:2 vorne. Erst allmählich tauten die polnischen Hausherren auf. Vor allem durch die Hereinnahme von Greene wurde Anwils Spiel variabler und gefährlicher. Der Aufbauspieler traf drei Dreier nacheinander und brachte die Bamberger vier Minuten vor Ende des Viertels mit vier Punkten in Rückstand: 13:17. Am Ende des ersten Abschnitts stand es 20:27.
Mit dem ersten Wurf des zweiten Viertels wurde Bambergs Rückstand sogar zweistellig (20:30, 11.). Dies schien aber der Weckruf zu sein, den Brose brauchte. Denn fortan lief es für die Gäste defensiv und offensiv besser.
Punkte von Gerel Simmons, Jaromír Bohačík, Patrick Miller und Christian Sengfelder sorgten für einen 10:0‑Run und den 30:30-Ausgleich. Nochmals Kapitän Sengfelder war es, der kurz darauf die erneute Führung herausschoss (32:30, 15.). Diese wechselte in der Folgezeit allerdings noch mehrmals, ehe es beim Stand von 47:44 für Bamberg in die Pause ging.
Entscheidung in den letzten Sekunden
Aber auch diese Führung hielt nicht lange. Anwil erzielte sieben Punkte und lag wieder vorne: 50:51. Brose ließ sich davon jedoch nur kurz beeindrucken. Das Viertelfinale war nun eine ausgeglichene Partie, in der beide Defensivreihen zu kämpfen hatten. Das dritte Viertel endete 26:27 aus Bamberger Sicht.
Zu Beginn der letzten zehn Minuten stand Bambergs Verteidigung sicherer. Die Hausherren von Anwil hatten Probleme, zu Würfen zu kommen oder vergaben ihre Abschlussversuche. Die Folge: Brose konnte sich nach und nach absetzen und lag nach Mitte des vierten Abschnitts mit sieben Zählern vorne: 82:75.
Allerdings verpassten es die fränkischen Gäste, sich in der Folge weiter abzusetzen und vergaben fünf gute Wurfmöglichkeiten in Serie. Anwil nutzte das aus und verkürzte eine Minute vor Schluss beim 84:81 wieder auf drei Zähler.
Brose aber blieb nervenstark, traf seine Freiwürfe zwar nicht alle, aber in ausreichender Anzahl. Den letzten verwandelte Patrick Miller 3,3 Sekunden vor Schluss zum Endstand. So setzte sich Brose Bamberg mit 90:86 gegen Anwil Włocławek durch und geht als Gruppensieger ins Viertelfinale des FIBA Europe Cups.
Dort trifft Brose am 8. März auf den BC Kalev aus Tallin. Das Hinspiel findet in Estland statt, das Rückspiel eine Woche später am 15. März.