Brose Bamberg ist mit einer Niederlage in die Zwischenrunde des FIBA Europe Cups gestartet. Knapp verlor Bamberg zuhause gegen den rumänischen Vertreter CSM CSU Oradea mit 80:82. Dabei holten die Bamberger zweimal einen zweistelligen Rückstand auf und hatten mit dem letzten Angriff die Chance auf den Ausgleich.
Nach dem Ende der Siegesserie in der Bundesliga hat Brose Bamberg gegen CSM CSU Oradea nun auch international verloren – wenn auch denkbar knapp. Patrick Miller war nach seinen muskulären Problemen bei Brose zurück in der Startformation, doch auch er konnte nicht verhindern, dass CSM CSU Oradea den besseren Start erwischte (0:4, 1.). Diese vier Punkte Rückstand schleppten die Bamberger Hausherren bis Mitte des Viertels mit sich herum: 8:12.
Aber auch danach wurde es nicht besser. Offensiv wollte Brose nur wenig gelingen, defensiv waren die Bamberger oftmals zu unkonzentriert und leisteten sich vermeidbare Ballverluste. Die Folge war ein 2:11-Lauf des Gegners und ein zweistelliger Rückstand nach sieben Minuten (10:21). Acht Minuten waren absolviert, als Spencer Reaves für Brose den ersten Dreier traf. Jaromír Bohačík legte noch zwei Freiwürfe nach, sodass es beim Stand von 19:24 in die erste Viertelpause ging.
Im zweiten Abschnitt war Brose Bamberg konzentrierter, in der Verteidigung besser und spielte offensiv erfolgreicher. Ein Dreier von Christian Sengfelder bescherte Brose nach etwas mehr als 13 Minuten den ersten Ausgleich der Partie. Ein weiterer erfolgreicher Distanzwurf, diesmal von Bohačík, holte drei Minuten später die erste Führung: 35:32.
Der Vorsprung hatte auch zur Halbzeit noch Bestand – es ging es mit 43:40 in die Kabinen. Auffällig bis dahin: Brose dominierte den Rebound (21:12), machte jedoch zu wenig aus seinen zweiten und dritten Chancen (lediglich neun Punkte). Und dennoch: Zur Pause hatten mit Ausnahme des vor allem defensiv sehr engagierten Tyreese Blunt bereits alle eingesetzten Bamberger gepunktet.
Die letzten Sekunden entschieden das Spiel
Brose startete mit einem getroffenen Freiwurf von Solomon Young in das dritte Viertel – das war es aber zunächst mit der Bamberger Offensive. Wie schon im ersten Viertel ging im Angriff plötzlich nichts mehr. Und, ebenso wie im ersten Abschnitt, standen die Hausherren auch hinten wieder zu weit von ihren Gegenspielern weg. Das nutzte CSM CSU Oradea gnadenlos aus und legte einen 16:3‑Lauf innerhalb von fünf Minuten hin. Brose lag wieder zweistellig in Rückstand (46:56, 26.).
Bei den Bambergern war es Patrick Miller, der es immer wieder mit schnellen Schritten in die Zone versuchte und entweder selbst abschloss oder aber gefoult wurde und an die Freiwurflinie trat. Mit zunehmender Spielzeit fand auch wieder Bohačík sein Dreierhändchen. Brose konnte den Rückstand nach und nach verkürzen und ging mit vier Punkten Rückstand in die letzten zehn Minuten: 61:65.
Dort waren es aber zunächst wieder die Rumänen, die das Spiel an bestimmten (62:71, 32.). Kevin Wohlrath traf in den Gästelauf hinein aber einen Dreier, Heckmann und Chachashvili legten nach, ehe es wiederum Wohlrath war, der mit seinem nächsten Dreier seine Mannschaft wieder auf einen Zähler heranbrachte (72:73, 35.).
Vorbeiziehen an CSM CSU Oradea konnten die Bamberger jedoch nicht, denn die Gäste hatten auf alle Bamberger Bemühungen eine passende Antwort. So mussten die letzten Sekunden entscheiden. Zunächst verpasste Miller beim Stand von 80:82 die Entscheidung, Oradea im Gegenzug aber auch, so dass Brose noch einige Sekunden für den letzten Angriff blieben.
Solomon Young sah den freien Kevin Wohlrath, der zog zum Korb, wurde klar gefoult – der Pfiff blieb jedoch aus. Ein Schlag auf die Hand brachte ihn aber aus dem Rhythmus, sodass er den mit dem Wurf nur an den Ring traf und nicht mehr punkten konnte. So blieb es beim 80:82 für CSM CSU Oradea.
Brose-Coach Oren Amiel sagte nach dem Spiel: „Am Ende des Tages haben wir verloren. Wir hatten mit Widrigkeiten zu kämpfen, hatten und haben angeschlagene Spieler. Wir sind zweimal aus einem Loch zurückgekommen, haben gekämpft. Das sagt viel über die Mannschaft aus. Jetzt müssen wir sehen, dass wir die Verletzten schnellstmöglich wieder gesund bekommen.“