(K)ein stil­ler Fei­er­tag für die Volleyballer

CERATONIA Vol­leys Elt­manns emp­fan­gen den unge­schla­ge­nen TV Rottenburg

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Rottenburg
Symbolbild, Foto: Pixabay
Nach der deut­li­chen Nie­der­la­ge gegen den amtie­ren­den Meis­ter aus Gotha haben die CERATONIA Vol­leys das spiel­freie Wochen­en­de genutzt, um sich gezielt auf das nächs­te Schwer­ge­wicht der 2. Vol­ley­ball-Bun­des­li­ga vor­zu­be­rei­ten. Am kom­men­den Sams­tag emp­fan­gen Elt­manns Vol­ley­bal­ler mit dem TV Rot­ten­burg das bis­lang ein­zi­ge noch unge­schla­ge­ne Team der Liga.

Ohne den Teu­fel an die Wand malen zu wol­len, weiß man in Unter­fran­ken nach dem ernüch­tern­den Sai­son­start genau, wer als kla­rer Favo­rit in die­ses Duell geht. Auch wenn das Team von Trai­ner Rakic vor der Sai­son zum erwei­ter­ten Favo­ri­ten­kreis gezählt wur­de und vie­le Kon­kur­ren­ten die CERATONIA Vol­leys auf dem Zet­tel gehabt haben dürf­ten, haben die ers­ten sechs Spie­le gezeigt, dass das neu for­mier­te Team noch etwas Zeit benö­tigt, um die­ser Rol­le gerecht zu wer­den. „Wenn man auf die Neu­zu­gän­ge schaut, ver­ste­he ich die hohe Erwar­tungs­hal­tung. Man darf aber auch nicht ver­ges­sen, dass es erfah­rungs­ge­mäß etwas Zeit braucht, um die tak­ti­schen Vor­ga­ben des neu­en Trai­ners umzu­set­zen und als Mann­schaft zusam­men­zu­wach­sen. Ich hat­te mir eben­falls einen bes­se­ren Sai­son­start erhofft, bin aber nach wie vor zuver­sicht­lich, dass wir unse­ren Rhyth­mus noch fin­den wer­den. Das Poten­zi­al ist auf jeden Fall vor­han­den – jetzt braucht es ein­fach Geduld und har­te Arbeit, bis auch die Ergeb­nis­se das enor­me Leis­tungs­ver­mö­gen unse­res Teams wider­spie­geln“, ord­net Vor­stand Rolf Wer­ner den bis­he­ri­gen Sai­son­ver­lauf ein.


TV Rot­ten­burg bis­her nicht zu bremsen

Alles ande­re als unzu­frie­den dürf­te man hin­ge­gen in Rot­ten­burg mit dem bis­he­ri­gen Sai­son­ver­lauf sein. Der TVR gewann all sei­ne bis­he­ri­gen vier Spie­le ohne Punkt­ver­lust und kann am Wochen­en­de – trotz drei weni­ger absol­vier­ter Par­tien – in der Tabel­le bereits an Elt­mann vor­bei­zie­hen. Beson­ders der kla­re Aus­wärts­sieg beim letzt­jäh­ri­gen Vize­meis­ter TuS Krif­tel sorg­te liga­weit für Auf­se­hen und unter­strich ein­mal mehr die enor­me indi­vi­du­el­le Klas­se im Team von Chef­trai­ner Jan Scheu­er­mann. Wie ernst das Team aus Baden-Würt­tem­berg das Duell mit den CERATONIA Vol­leys nimmt, lässt sich auch auf der Home­page des TVR erken­nen: Dort ruft der Ver­ein zur soge­nann­ten „Edel-Fan­fahrt“ auf, um beim Aus­wärts­spiel in Unter­fran­ken nicht auf die Unter­stüt­zung der eige­nen Fans ver­zich­ten zu müs­sen. „Das wird mal ein Aller­hei­li­gen der ande­ren Art. Wenn ich es rich­tig ver­stan­den habe, haben wir eine Son­der­ge­neh­mi­gung für Sams­tag erhal­ten und dür­fen trotz des stil­len Fei­er­tags ordent­lich Stim­mung machen, die Musik auf­dre­hen und das Team wie gewohnt anfeu­ern. Wir haben jedoch gera­de in den letz­ten Jah­ren schmerz­haft fest­stel­len müs­sen, wie die­ser Fei­er­tag für vie­le Men­schen aus unse­rer Vol­ley­ball­fa­mi­lie an Bedeu­tung gewon­nen hat. Des­halb wol­len wir dem Gan­zen mit dem nöti­gen Respekt und Anstand begeg­nen. Ich bin mir sicher, dass auch die Fans aus Rot­ten­burg ein gutes Gespür für die Situa­ti­on haben wer­den und wir gemein­sam die rich­ti­ge Balan­ce zwi­schen Vol­ley­ball­fest und dem Geden­ken an unse­re Liebs­ten fin­den wer­den“, so Rudolf Werner.

Rakic lässt sich nicht in die Kar­ten schau­en Ein gro­ßes Fra­ge­zei­chen dürf­te nicht nur für den TV Rot­ten­burg, son­dern auch für die Elt­man­ner Spie­ler hin­ter der Auf­stel­lung für den kom­men­den Sams­tag ste­hen. In den bis­he­ri­gen sechs Sai­son­spie­len wür­fel­te der Ser­be die Start­auf­stel­lung mehr­mals kräf­tig durch­ein­an­der und gera­de die Außen­an­grei­fer und Libe­ros soll­ten in den nächs­ten Tagen Voll­gas geben, wenn sie sich für Sams­tag emp­feh­len möch­ten. Auch wenn sich mit Mit­tel­blo­cker Melf Urban, Zuspie­ler Jason Lieb und Dia­go­nal­an­g­rei­fer Alex­an­der Dun­can-Thi­bau­lt eine gewis­se Basis erken­nen lässt, bleibt abzu­war­ten, wie Trai­ner Rakic die Rot­ten­bur­ger Vol­ley­bal­ler ärgern möch­te. „Ich habe von Beginn an gesagt, dass jeder bereit sein muss und wer­de dar­an auch nichts ändern. Wenn wir erfolg­reich sein wol­len, brau­chen wir nicht nur sechs oder sie­ben Spie­ler, son­dern den gan­zen Kader. Für mich ent­schei­det schluss­end­lich die Leis­tung im Trai­ning und wenn der ein oder ande­re Spie­ler meint, er hät­te sei­nen Platz sicher, kann ich ihn davor nur war­nen, wenn er am Sams­tag nicht auf der Bank sit­zen möch­te“, so Rakic auf die Fra­ge nach der Start­auf­stel­lung für das Spit­zen­du­ell am kom­men­den Samstag.


Wie­der­se­hen mit alten Bekannten

Zu einem Wie­der­se­hen mit alten Bekann­ten kommt es am Wochen­en­de gleich zwei­mal. Sowohl Timon Schipp­mann als auch Alex­an­der Dun­can-Thi­bau­lt tref­fen auf ihren Ex-Ver­ein. Wäh­rend Schipp­mann in Elt­mann sogar die Meis­ter­schaft fei­ern konn­te, blickt auch Dun­can-Thi­bau­lt auf eine erfolg­rei­che Zeit in Rot­ten­burg zurück, möch­te am kom­men­den Sams­tag aber zumin­dest wäh­rend des Spiels auf sämt­li­che Sym­pa­thien ver­zich­ten. „Auch wenn Rot­ten­burg am Sams­tag der kla­re Favo­rit ist, wer­den wir alles dar­an set­zen, ihnen das Leben so schwer wie mög­lich zu machen. Wenn wir den Geg­ner am Wochen­en­de ärgern wol­len, müs­sen wir den Kampf anneh­men und als Ein­heit auf­tre­ten. Selbst wenn wir am Ende mit lee­ren Hän­den daste­hen soll­ten, ist das eine ande­re Geschich­te – und wir kön­nen uns trotz­dem mit erho­be­nem Haupt bei unse­ren Fans bedan­ken“, so der Kana­di­er. Etwas anders sieht die Stim­mungs­la­ge bei Timon Schipp­mann aus: „Ich freue mich immer, nach Elt­mann zu kom­men. Hier hat­te ich eine tol­le Zeit und wur­de nach dem dama­li­gen Aus­schei­den der VSG Coburg Grub aus der ers­ten Bun­des­li­ga herz­lichst auf­ge­nom­men. Dass wir in dem Fol­ge­jahr dann auch noch die Meis­ter­schaft gewin­nen konn­ten, wird immer in mei­ner Erin­ne­rung blei­ben. Auch wenn sich die Mann­schaft in Elt­mann in den letz­ten Jah­ren immer wie­der ver­än­dert hat, freut es mich, dass heu­te nach wie vor Spie­ler aus mei­ner Zeit in Elt­mann Teil des Teams sind. Ich bin gespannt, wer am Wochen­en­de, dass Duell für sich ent­schei­den kann und freue mich, vie­le bekann­te Gesich­ter wie­der­zu­se­hen“, so Schipp­mann. Anpfiff ist trotz des Fei­er­tags wie gewohnt um 19:30 Uhr in der Georg-Schäfer-Halle.

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