In jeder Ausgabe des Stadtechos legen wir einer Bamberger Persönlichkeit einen Fragebogen vor. Diesmal hat Johanna Wagner-Zangl die Fragen beantwortet. Sie ist die Intendantin des Theaters am Michelsberg.
Frau Wagner-Zangl, was wären Sie geworden, wenn Sie nicht die Intendantin des Theaters am Michelsberg geworden wären?
Da ich auch Heilpraktikerin für Psychotherapie bin, hätte ich das hauptberuflich gemacht. So läuft das nebenher.
Was mögen Sie an Theater?
Das Leben, das uns vor Augen geführt wird.
Was unterscheidet das TaM von den anderen Theatern Bambergs?
Wir sind mit unseren Zuschauern verbunden wie in einer Großfamilie durch die räumliche Nähe! Unsere Zielgruppe sind die Touristen und auch das Bamberger Volk, das uns nach zwanzig Jahren teilweise immer noch nicht kennt.
Welches Buch haben Sie zuletzt nicht zu Ende gelesen?
„Die Erweiterung“ von Robert Menasse.
Würden Sie gerne öfter Fahrrad fahren?
Ich bin eine Sommerfahrerin, das passt so!
Zahlen Sie gern Rundfunkgebühren?
Ach, wir zahlen für so viel Mist und Sinnloses, da reg’ ich mich darüber auch nicht mehr auf.
Töten Sie Insekten?
Nur wenn sie mich stechen oder Kleidermotten.
Darf man in Ihrem Schlafzimmer rauchen?
Never! Früher habe ich geraucht und in meiner Zeit bei Burda war ich mal als Model gebucht zum Thema „Rauchen im Bett“ und habe in einer halben Stunde circa ’ne halbe Schachtel anrauchen müssen. Das war das Ende meiner Bettrauchzeit.
Welche Drogen sollten Ihrer Meinung nach legalisiert werden?
Cannabis!
Ihr Leben wird verfilmt. Welche Schauspielerin sollte Sie spielen?
Stefanie Reinsperger.
Wie viele Apps sind auf Ihrem Smartphone? Welche benutzen Sie am meisten?
Too many! So circa 120. Am meisten benutze ich Amazon, Booking.com, Benzinpreis, Wetter, Google News, Sparkasse, Insta, FB, etc., etc.
Wovon waren Sie zuletzt überrascht?
Vom Kit Kat Club im Playhouse Theatre London, wo Cabaret läuft. Der Hammer!
Was ist Ihr größter Wunsch?
Mal in London auf der Bühne zu stehen. Ich habe da mal gewohnt und das ist wie Heimat für mich. Und Theater ist da einfach mega.
Wie sieht ein perfekter Tag für Sie aus?
In meiner Wiener Wohnung aufwachen, das Fenster öffnen, die Stadt begrüßen, die Luft einatmen, Kaffee machen und den halben Tag lesen. Nirgends kann ich so abschalten!
Worüber haben Sie sich zuletzt geärgert?
Über die verkorksten bürokratischen Strukturen in diesem Land, die alle Entwicklungen aufhalten!
Haben Sie ein Lieblingsgeräusch?
Das Miauen von Nelly, unserer 18 Jahre alten Katze. Sie begrüßt mich jeden Morgen und geht mit mir aufs Klo und streicht um die Beine.
Welchen Luxus leisten Sie sich?
Einmal im Jahr nach London fahren und täglich zweimal ins Theater gehen.
Wovor haben Sie Angst?
Im Alter einsam zu sein.
Wann haben Sie zuletzt geflirtet?
Vorgestern in der Gärtnerei, da hab ich einen Mann für einen Gärtner gehalten, der nur ein Kunde war. Das wurde ein nettes Gespräch.
Wann hatten Sie zum letzten Mal Ärger mit der Polizei?
Vor 40 Jahren, als ich bekifft ein parkendes Auto gestreift habe. Aber damals gabs noch keinen entsprechenden Test und Alkohol war zero.
Was war Ihr schönster Theatermoment?
Andrew Scott als Hamlet.
Auf welchen Moment Ihrer Laufbahn waren Sie am schlechtesten vorbereitet?
Auf meinen Studienabschluß! Den hab ich dann auch geschmissen.
Was ist Ihr Lieblingsschimpfwort?
Fuck it!
Wovon haben Sie keine Ahnung?
Chemie und Physik.
Was ist Ihre schlechteste Angewohnheit?
Ungeduld.
Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten?
Vergesslichkeit.
Ihre Lieblingstugend?
Spontanität.
Ihr Hauptcharakterzug?
Open mindedness.
Was mögen Sie an sich gar nicht?
Ungeduld.
Haben Sie ein Vorbild?
Klaus Karl-Kraus.
Was lesen Sie gerade?
„Schiesst nicht auf die Mördermitzi” von Isabella Archan.
Was ist Ihr Lieblingsbuch, Lieblingsalbum, Lieblingsfilm?
Buch: „The Dice Man“, Album: „Oame Söö“ , Film: „Apocalypse Now“.
Welche Musik hören Sie nur heimlich?
Electro.
Mit welchem Lied beginnt die perfekte Playlist?
Wish you were here.
Was war Ihre größte Modesünde?
Dunkelroter Lackmantel mit weißem Fell zu Nikolaus.
Was ist Ihr liebstes Smalltalk-Thema?
Urlaub.
Wofür sind Sie dankbar?
Für eine tolle Ehe.
Was zeigt das letzte Foto, das Sie mit Ihrem Handy aufgenommen haben?
Mich als Kaiserin Kunigunde kurz vorm Auftritt im TaM.
Mit wem würden Sie gerne eine Nacht durchzechen?
Ben Becker.
Bei welchem historischen Ereignis wären Sie gern dabei gewesen?
Öffnung der Mauer.
Was finden Sie langweilig?
Kneipenhocken.
Sie sind in einer Bar. Welches Lied würde Sie dazu bringen, zu gehen?
Kanye West.
Was ist Ihre Vorstellung von Hölle?
Laut, nervig, gefährlich, endlos, ausweglos.
Gibt es etwas, das Ihnen das Gefühl gibt, klein zu sein?
Klimawandel.
Wie glauben Sie, würde die Johanna Wagner-Zangl von vor zehn Jahren auf die Johanna Wagner-Zangl von heute reagieren?
Schmunzelnd.
Ich kann nicht leben ohne…
Kaffee, Wein und Küssen.
In welchen Club sollte man unbedingt mal gehen?
Flex in Wien.
Sind Sie Tänzerin oder Steherin?
Tänzerin! Früher habe ich auch Steptanz und Flamenco gemacht. Das musste ich aber leider aufgeben, denn ich habe jetzt zwei künstliche Hüftgelenke, haha!
Was war die absurdeste Unwahrheit, die Sie je über sich gelesen haben?
Schwanger mit 17.
Das Stadtecho gibt eine Runde aus. Was trinken Sie?
Champagner.