In jeder Ausgabe des Stadtechos legen wir einer Bamberger Persönlichkeit einen Fragebogen vor. Diesmal hat Johanna Wagner-Zangl die Fragen beantwortet. Sie ist
... weiter
Stadtecho-Fragebogen
Das Stadtecho fragt: Johanna Wagner-Zangl antwortet
In jeder Ausgabe des Stadtechos legen wir einer Bamberger Persönlichkeit einen Fragebogen vor. Diesmal hat Johanna Wagner-Zangl die Fragen beantwortet. Sie ist die Intendantin des Theaters am Michelsberg.
Frau Wagner-Zangl, was wären Sie geworden, wenn Sie nicht die Intendantin des Theaters am Michelsberg geworden wären?
Da ich auch Heilpraktikerin für Psychotherapie bin, hätte ich das hauptberuflich gemacht. So läuft das nebenher.
Was mögen Sie an Theater?
Das Leben, das uns vor Augen geführt wird.
Was unterscheidet das TaM von den anderen Theatern Bambergs?
Wir sind mit unseren Zuschauern verbunden wie in einer Großfamilie durch die räumliche Nähe! Unsere Zielgruppe sind die Touristen und auch das Bamberger Volk, das uns nach zwanzig Jahren teilweise immer noch nicht kennt.
Welches Buch haben Sie zuletzt nicht zu Ende gelesen?
„Die Erweiterung“ von Robert Menasse.
Würden Sie gerne öfter Fahrrad fahren?
Ich bin eine Sommerfahrerin, das passt so!
Zahlen Sie gern Rundfunkgebühren?
Ach, wir zahlen für so viel Mist und Sinnloses, da reg’ ich mich darüber auch nicht mehr auf.
Töten Sie Insekten?
Nur wenn sie mich stechen oder Kleidermotten.
Darf man in Ihrem Schlafzimmer rauchen?
Never! Früher habe ich geraucht und in meiner Zeit bei Burda war ich mal als Model gebucht zum Thema „Rauchen im Bett“ und habe in einer halben Stunde circa ’ne halbe Schachtel anrauchen müssen. Das war das Ende meiner Bettrauchzeit.
Welche Drogen sollten Ihrer Meinung nach legalisiert werden?
Cannabis!
Ihr Leben wird verfilmt. Welche Schauspielerin sollte Sie spielen?
Stefanie Reinsperger.
Wie viele Apps sind auf Ihrem Smartphone? Welche benutzen Sie am meisten?
Too many! So circa 120. Am meisten benutze ich Amazon, Booking.com, Benzinpreis, Wetter, Google News, Sparkasse, Insta, FB, etc., etc.
Wovon waren Sie zuletzt überrascht?
Vom Kit Kat Club im Playhouse Theatre London, wo Cabaret läuft. Der Hammer!
Was ist Ihr größter Wunsch?
Mal in London auf der Bühne zu stehen. Ich habe da mal gewohnt und das ist wie Heimat für mich. Und Theater ist da einfach mega.
Wie sieht ein perfekter Tag für Sie aus?
In meiner Wiener Wohnung aufwachen, das Fenster öffnen, die Stadt begrüßen, die Luft einatmen, Kaffee machen und den halben Tag lesen. Nirgends kann ich so abschalten!
Worüber haben Sie sich zuletzt geärgert?
Über die verkorksten bürokratischen Strukturen in diesem Land, die alle Entwicklungen aufhalten!
Haben Sie ein Lieblingsgeräusch?
Das Miauen von Nelly, unserer 18 Jahre alten Katze. Sie begrüßt mich jeden Morgen und geht mit mir aufs Klo und streicht um die Beine.
Welchen Luxus leisten Sie sich?
Einmal im Jahr nach London fahren und täglich zweimal ins Theater gehen.
Wovor haben Sie Angst?
Im Alter einsam zu sein.
Wann haben Sie zuletzt geflirtet?
Vorgestern in der Gärtnerei, da hab ich einen Mann für einen Gärtner gehalten, der nur ein Kunde war. Das wurde ein nettes Gespräch.
Wann hatten Sie zum letzten Mal Ärger mit der Polizei?
Vor 40 Jahren, als ich bekifft ein parkendes Auto gestreift habe. Aber damals gabs noch keinen entsprechenden Test und Alkohol war zero.
Was war Ihr schönster Theatermoment?
Andrew Scott als Hamlet.
Auf welchen Moment Ihrer Laufbahn waren Sie am schlechtesten vorbereitet?
Auf meinen Studienabschluß! Den hab ich dann auch geschmissen.
Was ist Ihr Lieblingsschimpfwort?
Fuck it!
Wovon haben Sie keine Ahnung?
Chemie und Physik.
Was ist Ihre schlechteste Angewohnheit?
Ungeduld.
Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten?
Vergesslichkeit.
Ihre Lieblingstugend?
Spontanität.
Ihr Hauptcharakterzug?
Open mindedness.
Was mögen Sie an sich gar nicht?
Ungeduld.
Haben Sie ein Vorbild?
Klaus Karl-Kraus.
Was lesen Sie gerade?
„Schiesst nicht auf die Mördermitzi” von Isabella Archan.
Was ist Ihr Lieblingsbuch, Lieblingsalbum, Lieblingsfilm?
Buch: „The Dice Man“, Album: „Oame Söö“ , Film: „Apocalypse Now“.
Welche Musik hören Sie nur heimlich?
Electro.
Mit welchem Lied beginnt die perfekte Playlist?
Wish you were here.
Was war Ihre größte Modesünde?
Dunkelroter Lackmantel mit weißem Fell zu Nikolaus.
Was ist Ihr liebstes Smalltalk-Thema?
Urlaub.
Wofür sind Sie dankbar?
Für eine tolle Ehe.
Was zeigt das letzte Foto, das Sie mit Ihrem Handy aufgenommen haben?
Mich als Kaiserin Kunigunde kurz vorm Auftritt im TaM.
Mit wem würden Sie gerne eine Nacht durchzechen?
Ben Becker.
Bei welchem historischen Ereignis wären Sie gern dabei gewesen?
Öffnung der Mauer.
Was finden Sie langweilig?
Kneipenhocken.
Sie sind in einer Bar. Welches Lied würde Sie dazu bringen, zu gehen?
Kanye West.
Was ist Ihre Vorstellung von Hölle?
Laut, nervig, gefährlich, endlos, ausweglos.
Gibt es etwas, das Ihnen das Gefühl gibt, klein zu sein?
Klimawandel.
Wie glauben Sie, würde die Johanna Wagner-Zangl von vor zehn Jahren auf die Johanna Wagner-Zangl von heute reagieren?
Schmunzelnd.
Ich kann nicht leben ohne…
Kaffee, Wein und Küssen.
In welchen Club sollte man unbedingt mal gehen?
Flex in Wien.
Sind Sie Tänzerin oder Steherin?
Tänzerin! Früher habe ich auch Steptanz und Flamenco gemacht. Das musste ich aber leider aufgeben, denn ich habe jetzt zwei künstliche Hüftgelenke, haha!
Was war die absurdeste Unwahrheit, die Sie je über sich gelesen haben?
Schwanger mit 17.
Das Stadtecho gibt eine Runde aus. Was trinken Sie?
Champagner.
Johanna Wagner-Zangl, März 2024.
Stadtecho-Fragebogen
Das Stadtecho fragt: Jan Gernlein antwortet
In jeder Ausgabe des Stadtechos legen wir einer Bamberger Persönlichkeit einen Fragebogen vor. Diesmal hat Jan Gernlein die Fragen beantwortet. Er ist Trainer der 1. Herrenmannschaft des FC Eintracht Bamberg, die seit dieser Saison in der Regionalliga Bayern spielt.
Herr Gernlein, was mögen Sie am Fußball besonders?
Das gemeinsame Arbeiten in einer Gruppe, die unterschiedlicher nicht sein könnte. Gepaart mit taktischen Elementen, die der Sport mit sich bringt – sehr interessant.
Was nicht?
Dass das Spiel gerne als simpel, primitiv und stumpf dargestellt wird, obwohl es sehr komplex sein kann. Die Wichtigkeit, die dem Fußball gegeben wird und die politische Gleichgültigkeit der Verbände und Vereine.
Die Eintracht hat die Hinrunde auf dem Abstiegsplatz 16 abgeschlossen. Was macht Sie hoffnungsvoll, dass es mit dem Klassenerhalt noch klappt?
Die Dynamik in unserem Team, die für mich absolut besonders und stets positiv ist.
Was muss dafür besser werden?
Wir haben in den ersten 21 Spielen viel lernen müssen und dürfen. Jetzt gilt es, die gemachte Erfahrung für uns zu nutzen – zielstrebig und abgezockt.
Würden Sie gerne öfter Fahrrad fahren?
Als wüssten Sie, dass ich kein Fan von Rädern bin. Ich liebe es, zu Fuß unterwegs zu sein – Musik im Ohr und ab. Auf dem Rad hab ich wohl zu viel Respekt vor den Autofahrern.
Zahlen Sie gern Rundfunkgebühren?
Eventuell ungewöhnlich, aber da ich nach wie vor in einer WG lebe, zahlt mein Mitbewohner. Ich würde sie aber gerne bezahlen, wenn man das Geld häufiger für politische Bildung oder kulturelle Zwecke nutzt. Gerade weil es Randgruppen gibt, die oft tolle Dinge tun und durch geringes Sponsoring wenig Aufmerksamkeit bekommen.
Töten Sie Insekten?
Nur Stechmücken beim Fußballtraining.
Darf man in Ihrem Schlafzimmer rauchen?
Wenn es nach mir geht, darf man das nirgends.
Welche Drogen sollten Ihrer Meinung nach legalisiert werden?
Mit Alkohol ist es bereits eine nicht ungefährliche Droge. Ich nehme ein immer größeres Ankommen vieler Drogen in der Gesellschaft wahr. Das macht mir im Hinblick auf meine Arbeit mit Jugendlichen größere Sorgen. Auch hier muss dringend über alle Drogen aufgeklärt werden. Aber realistisch – nicht populistisch.
Ihr Leben wird verfilmt. Welcher Schauspieler sollte Sie spielen?
Richard Gere. Gute politische Haltung und Statements, dazu eine sympathische und unaufgeregte Art.
Wie viele Apps sind auf Ihrem Smartphone? Welche benutzen Sie am meisten?
Zu viele. WhatsApp, Instagram, Spotify, Transfermarkt und sämtliche Finanzapps.
Wovon waren Sie zuletzt überrascht?
Von der breiten Akzeptanz der Bauernproteste und ‑blockaden im Vergleich zu Blockaden der Letzten Generation – ohne genau zu bewerten, wer im Recht und Unrecht ist. Gleiche Handlung, andere Konsequenzen – logisch schwer nachvollziehbar.
Was ist Ihr größter Wunsch?
Ein gesundes Leben für meine Familie und Freunde, in einer Welt die von gegenseitigem Respekt und Akzeptanz geprägt ist und in der belegbare Argumentationen wieder mehr gehört werden als Populismus.
Wie sieht ein perfekter Tag für Sie aus?
In den Bergen aufwachen, Kaffee beim Sonnenaufgang, Wanderung an einen Bergsee, Sonnenuntergang, Mond und Sterne bei klarem Himmel.
Worüber haben Sie sich zuletzt geärgert?
Ryanair.
Haben Sie ein Lieblingsgeräusch?
Zwitschernde Vögel.
Welchen Luxus leisten Sie sich?
Essen gehen, sorglose Lebensmitteleinkäufe, Besuche von Konzerten oder Sportevents.
Wovor haben Sie Angst?
Populisten, Faschisten, Rassisten… – aber nur wenn sie in der Gesellschaft Gehör finden.
Wann haben Sie zuletzt geflirtet?
Lange her – angekommen und doch Single.
Wann und warum hatten Sie zum letzten Mal Ärger mit der Polizei?
Gut und höflich erzogen – kein Grund für Ärger.
Was war Ihr schönster Fußballmoment?
Der Aufstieg 2023 mit dem FC Eintracht Bamberg.
Auf welchen Moment Ihrer Laufbahn als Trainer waren Sie am schlechtesten vorbereitet?
Auf die Interimstrainertätigkeit in Schweinfurt nach der Entlassung meines damaligen Chefs Tobias Strobl.
Gibt es einen wiederkehrenden Albtraum, der von Ihrem Beruf handelt?
Nein.
Mit welchem großen Trainer können Sie gar nichts anfangen?
Jeder große Trainer hat seine Berechtigung, solange er sich menschlich angemessen verhält.
Was ist Ihr Lieblingsschimpfwort?
Puls immer unter 90, daher keins im Wortschatz.
Bei welchem historischen Ereignis wären Sie gern dabei gewesen?
1933 im Bürgerbräukeller, um dem Wahnsinn vor Beginn ein Ende zu bereiten.
Was ist Ihre schlechteste Angewohnheit?
Bin ein Sturkopf: Ungefragt meine Meinung sagen.
Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten?
Jeden Fehler, zu dem sich jemand offen und ehrlich bekennt und entschuldigt, sofern das angebracht ist.
Ihre Lieblingstugend?
Menschlichkeit.
Ihr Hauptcharakterzug?
Kommunikativ.
Was mögen Sie an sich gar nicht?
Impulshandlungen.
Was hätten Sie gerne erfunden?
Das Rad – neu.
Haben Sie ein Vorbild?
Im Sport: Jürgen Klopp, Carlo Ancelotti – Im Leben: Mein kleiner Bruder.
Wofür sind Sie dankbar?
Im Wohlstand geboren zu sein, sorgenfrei aufgewachsen zu sein, ohne je einen Tag Angst um mein Leben zu haben, tolles Elternhaus und werteorientiertes Heranwachsen zu einem erwachsenen Mann mit Empathie und Gespür für Sorgen anderer Menschen.
Was lesen Sie gerade?
Ich bin kein guter Leser – eher auditiv durch Podcasts.
Welches Buch haben Sie zuletzt nicht zu Ende gelesen?
Jasmina Kuhnke: „Schwarzes Herz“.
Was ist Ihr Lieblingsbuch, Lieblingsalbum, Lieblingsfilm?
Alice Hasters: „Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen, aber wissen sollten“, Fabian Römer: „L_ebenslauf“, „Der Alpinist“.
Was war Ihre größte Modesünde?
Snapbacks.
Welche Musik hören Sie nur heimlich?
Emotionale französische Musik, LEA, Ludovico Einaudi.
Was ist Ihr liebstes Smalltalk-Thema?
Urlaubsziele.
Was zeigt das letzte Foto, das Sie mit Ihrem Handy aufgenommen haben?
Tatsächlich einen Sonnenuntergang neben der Altenburg.
Mit wem würden Sie gerne eine Nacht durchzechen?
Jürgen Klopp.
Wovon haben Sie überhaupt keine Ahnung?
Handwerk und Autos.
Was finden Sie langweilig?
Museen und Bücher – eventuell ist es die Stille.
Sie sind in einer Bar. Welches Lied würde Sie dazu bringen, zu gehen?
Alles von Böhse Onkelz, Freiwild und Co.
Was ist Ihre Vorstellung von Hölle?
Aufs Leben bezogen Menschen, die nicht ehrlich mit einem sind, Vertrauen ausnutzen und brechen.
Wie glauben Sie, würde der Jan Gernlein von vor zehn Jahren auf den Jan Gernlein von heute reagieren?
Genervt, belehrt und gelangweilt.
Gibt es etwas, das Ihnen das Gefühl gibt, klein zu sein?
Nicht vorhandene Wirkung auf das Weltgeschehen, Gedanke an maximales Lebensalter im Vergleich zur Zeitgeschichte.
Ich kann nicht leben ohne…
Gespräche mit meinen engsten Menschen.
In welchen Club sollte man unbedingt mal gehen?
Ich bin eher der Typ Kneipe, wenn dann aber Hip-Hop-Clubs.
Sind Sie Tänzer oder Steher?
Überragender Tänzer bei guter Musik mit dem Hang zur Selbstüberschätzung.
Stellen Sie sich vor, Sie könnten wählen – was für ein Tier wären Sie gerne?
Balu aus dem Dschungelbuch – strahlt Ruhe und gute Laune aus.
Was war die absurdeste Unwahrheit, die Sie je über sich gelesen haben?
Zum Glück kennt mich keiner, da gibt’s nichts zu schreiben.
Welches Problem werden Sie in diesem Leben nicht mehr in den Griff bekommen?
Politische Interessen jeglicher Länder und Austragung der Konflikte in Drittstaaten – leider. Einfluss auf Gedanken und Handlungen derer, die nicht meinem Weltbild entsprechen.
Das Stadtecho gibt eine Runde aus. Was trinken Sie?
Ein stilles Wasser – wenig aufregend, hilft jedem, liegt ruhig da – passt zu mir.
Jan Gernlein, Februar 2024.
Stadtecho-Fragebogen
Das Stadtecho fragt: Johanna Knefelkamp antwortet
In jeder Ausgabe des Stadtechos legen wir einer Bamberger Persönlichkeit einen Fragebogen vor. Diesmal hat Johanna Knefelkamp die Fragen beantwortet. Sie ist die Leiterin des zeitgenössischen Tanzvereins CON Bamberg und die aktuelle Trägerin des Kultur-Förderpreises der Stadt Bamberg.
Frau Knefelkamp, was bedeutet Ihnen der Kultur-Förderpreis der Stadt Bamberg?
Er bedeutet Aufmerksamkeit, und das brauche ich gerade dringend, um in Bamberg den zeitgenössischen Tanz als Kunstform in den Focus zu bringen.
Welchen Nutzen für den zeitgenössischen Tanz könnten Sie daraus ziehen?
Interesse wecken bei den Bamberger*innen, damit sie sich unsere Arbeit angucken kommen und im schönsten Fall immer wieder kommen.
Was mögen Sie an zeitgenössischem Tanz besonders?
Es gibt keine Hierarchie der Bewegungen, alle Bewegungen sind gleichwertig.
Was nicht?
Die Hierarchie gibt es leider bei den Menschen, die im zeitgenössischen Tanz arbeiten. Auch hier gibt es Strukturen und Formen, in denen vor allem die Männerwelt gut profitieren kann.
Würden Sie gerne öfter Fahrrad fahren?
Ich fahre sehr viel Fahrrad, weil ich kein Auto habe. Und ich liebe es so.
Zahlen Sie gern Rundfunkgebühren?
Nö.
Töten Sie Insekten?
Nur Stechmücken.
Darf man in Ihrem Schlafzimmer rauchen?
Auf keinen Fall.
Welche Drogen sollten Ihrer Meinung nach legalisiert werden?
In das Gebiet müsste ich mich erstmal einlesen, bevor ich eine Meinung dazu bilden kann. Ich habe zu wenig Ahnung darüber.
Ihr Leben wird verfilmt. Welche Schauspielerin sollte Sie spielen?
Scarlett Johansson.
Wie viele Apps sind auf Ihrem Smartphone?
20?
Und welche benutzen Sie am meisten?
Kalender, Bahnapp, googlemaps, Stay Informed, Signal.
Wovon waren Sie zuletzt überrascht?
Immer wieder von meinen beiden Mädels, wie unglaublich toll sie sind.
Was ist Ihr größter Wunsch?
Gesundheit und Menschen, die besser kommunizieren lernen.
Wie sieht ein perfekter Tag für Sie aus?
Morgens Zeit zum aufstehen haben, um in Ruhe mit den Kindern zu kuscheln und zu frühstücken. Draußen den Sonnenschein genießen und rumtoben, guter Kaffee zwischendurch und Abends gemütlich kochen und Geschichten lesen zum einschlafen.
Worüber haben Sie sich zuletzt geärgert?
Immer wieder über Technik, die nicht so funktioniert, wie ich das gerne hätte.
Haben Sie ein Lieblingsgeräusch?
Das Lachen meiner Kinder.
Welchen Luxus leisten Sie sich?
Gutes Essen.
Wovor haben Sie Angst?
Vor meinen Ängsten.
Wann haben Sie zuletzt geflirtet?
Jeden Tag darf ich das mit meinem Partner machen. Herrlich!
Wann und warum hatten Sie zum letzten Mal Ärger mit der Polizei?
In Italien 2010, da wurde ich darauf hingewiesen, dass man auf einem bestimmten Platz keine Glasflasche in der Hand halten sollte.
Was war Ihr schönster Bühnenmoment?
In den Dünen an der Ostsee auf einer kleinen Festivalbühne. Mit meiner älteren Tochter im Bauch und meiner liebsten Tanzpartnerin an meiner Seite.
Mit welchem Tanz können Sie gar nichts anfangen?
Ballett.
Was ist Ihr Lieblingsschimpfwort?
Heidenei.
Ihre Lieblingstugend?
Wohlwollen, Geduld, Großherzigkeit.
Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten?
Aus Fehlern lernt man. Ich kann da sehr kreativ bleiben und Fehler uminterpretieren.
Ihr Hauptcharakterzug?
Hm, ich bin sehr stark und zuverlässig 🙂
Was mögen Sie an sich gar nicht?
Meine lustigen Zehen.
Was hätten Sie gerne erfunden?
Den Staubsauger.
Haben Sie ein Vorbild?
Immer wieder ein bisschen anders, aber meine Mama finde ich ganz besonders toll.
Wofür sind Sie dankbar?
Für mein friedvolles, buntes Leben.
Was lesen Sie gerade?
„Menschen, die wir noch nicht kennen“ von Freya Sampson.
Was ist Ihr Lieblingsfilm?
Ich finde sooo vieles soooo toll, gucke aber gerade sehr wenig Filme. Bald darf ich aber Kurzfilme vom Kurzfilmfestival anschauen, vielleicht findet sich da ein Liebling. Ansonsten bleibe ich gern bei James Bond.
Was war Ihre größte Modesünde?
Ich stehe zu allen Stylen, die ich hatte.
Was zeigt das letzte Foto, das Sie mit Ihrem Handy aufgenommen haben?
Zwei Freundinnen und ich in den Bergen am Wandern.
Mit wem würden Sie gerne eine Nacht durchzechen?
Mit all meinen Freunden und Familie.
Wovon haben Sie überhaupt keine Ahnung?
Technik.
Sie sind in einer Bar. Welches Lied würde Sie dazu bringen, zu gehen?
Gibt es nicht.
Was ist Ihre Vorstellung von Hölle?
Grausamkeit und Gewalt.
Wie glauben Sie, würde die Johanna Knefelkamp von vor zehn Jahren auf die Johanna Knefelkamp von heute reagieren?
Sie würde krass stolz sein. Und große Achtung haben vor dem, was sie geschafft hat trotz aller Umstände.
Gibt es etwas, das Ihnen das Gefühl gibt, klein zu sein?
Das Meer und die Sternenhimmel in der Natur.
Ich kann nicht leben ohne…
Meine Liebsten.
Sind Sie Tänzerin oder Steherin?
Tänzerin 🙂
Stellen Sie sich vor, Sie könnten wählen – was für ein Tier wären Sie gerne?
Ein Vogel.
Das Stadtecho gibt eine Runde aus. Was trinken Sie?
Ein Schlenkerla.
Johanna Knefelkamp, Januar 2024.
Stadtecho-Fragebogen
Das Stadtecho fragt: Martin Neubauer antwortet
In jeder Ausgabe des Stadtechos legen wir einer Bamberger Persönlichkeit einen Fragebogen vor. Diesmal hat Martin Neubauer die Fragen beantwortet. Er ist Leiter des Bamberger Brentano-Theaters.
Herr Neubauer, was mögen Sie am Theater besonders, was nicht?
Ich finde Theater großartig, wenn es um Inhalte ringt, Fragen aufwirft, Schönes beschwört, auf Gefahren der Zeit reagiert, Sprache ernst nimmt. Als Selbstzweck oder Tummelplatz persönlicher Eitelkeiten ist es einfach nur hohl und öde.
Was braucht gutes Theater?
Grenzenlose Neugierde, Liebe zur Sache und zum Publikum, solide gelerntes Handwerk, auch – unzeitgemäß – ein Stück Demut.
Was kann auf einer sehr kleinen Bühne, wie sie das Brentano-Theater hat, entstehen, das auf einer größeren nicht entstehen kann?
Ganz leise Töne, unmittelbarer Publikumskontakt, zerbrechliche Texte, die in einem großen Saal untergehen würden. In beinah freundschaftlicher Gemeinsamkeit mit den Gästen erproben, ob diese oder jene Ausgrabung sie anzusprechen vermag.
Wo hält die Bühne die Möglichkeiten Ihrer Theaterarbeit zurück?
Wo sie das tut (sie endet, wenn ich beide Arme ausstrecke), gehe ich einfach woanders hin. In größere Räume oder in den Hain zum Beispiel.
Welches ist Ihr Lieblingswerk von Brentano, welches können Sie nicht leiden?
Sehr viele seiner Gedichte und Märchen liebe ich. Stellvertretend seien „Schwanenlied“ und „Baron von Hüpfenstich“ genannt. Es ist die „Musik im Leib“, die ihm Nietzsche bescheinigt hat, die seine Sprache oft so aufregend macht. Tatsächlich kann ich nicht leiden, wenn er unreflektiert zeitgebundene Vorurteile und Klischees aufgreift.
Würden Sie gerne öfter Fahrrad fahren?
Das tue ich jeden Tag. Als Schüler habe ich die Umweltprognosen in „Global 2000“ gelesen und deshalb den Führerschein verweigert.
Zahlen Sie gerne Rundfunkgebühren?
Da freie Presse lebenswichtig für Demokratie ist: klares Ja!
Töten Sie Insekten?
Ich liebe Albert Schweitzers Essay „Ehrfurcht vor dem Leben“ und bemühe mich um diese Haltung. An Zecken, Motten und Obstfliegen scheitere ich dabei kläglich.
Darf man in Ihrem Schlafzimmer rauchen?
Auf die Idee ist noch niemand gekommen.
Welche Drogen sollten Ihrer Meinung nach legalisiert werden?
Britische Symphonien (Ralph Vaughan Williams, Arnold Bax, Arthur Butterworth) in deutschen Konzertsälen.
Ihr Leben wird verfilmt. Welcher Schauspieler sollte Sie spielen?
Das wird zum Glück nie passieren.
Wie viele Apps sind auf Ihrem Smartphone? Welche benutzen Sie am meisten?
Auf mein Handy aus der späten Jungsteinzeit kann ich keine Apps laden.
Wovon waren Sie zuletzt überrascht?
Dass ich diesen Fragebogen ausfüllen werde.
Was ist Ihr größter Wunsch?
Kein origineller, aber ein großer: Dass die Menschheit Frieden und Verantwortung für diese Natur lernt. Ich werde also lebenslang träumen.
Was war Ihr schönster Bühnenmoment?
Jeder in dem es gelingt, ein Herzensanliegen weiterzugeben.
Haben Sie ein Lieblingsgeräusch?
Bachplätschern und Vogelgezwitscher, aber das ist ja fast schon Musik.
Welchen Luxus leisten Sie sich?
Kein Auto zu haben.
Wovor haben Sie Angst?
Dass Klima-Desaster und nationaler Egoismus die Generation unserer Kinder in eine grausame Zukunft führen könnten.
Wann haben Sie zuletzt geflirtet?
Jede Vorstellung ist ein gewisser Publikumsflirt.
Wann und warum hatten Sie zum letzten Mal Ärger mit der Polizei?
Ich bin im Zeitdruck unverzeihlich bei Rot über die Ampel geradelt. Aber ich hatte Glück. Der Polizist meinte nur: „Falls Sie es nicht wissen: Verkehrsregeln gelten auch für Romantiker.“ Oh, ich liebe Bamberg!
Worüber haben Sie sich zuletzt geärgert?
Es gibt derzeit leider so viel, um schockiert zu sein, dass kaum Zeit zum harmlosen Ärgern bleibt.
Auf welchen Moment Ihrer Laufbahn waren Sie am schlechtesten vorbereitet?
Auf mein zweijähriges Engagement in Essen. Ein Franke im Ruhrpott – ich hatte keine Ahnung, was das bedeutet.
Gibt es einen wiederkehrenden Albtraum, der von Ihrem Beruf handelt?
Wer mitunter auf der Bühne steht, kennt ihn wahrscheinlich: volles Haus und keine Ahnung, was gespielt wird.
Was ist Ihr Lieblingsschimpfwort?
Fregger. Es ist ja zugleich ein Kosewort.
Bei welchem historischen Ereignis wären Sie gern dabei gewesen?
„Anlässlich des Einzuges Kaiser Ludwigs des Bayerns in München im Isartor im Jahr 1333, glaub i.“ (Karl Valentin).
Was ist Ihre schlechteste Angewohnheit?
„Jein“ sagen, wenn ich „nein“ sagen möchte.
Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten?
Aus Liebe begangene.
Ihre Lieblingstugend?
Auch wenn es kitschig klingen mag: Herzenswärme.
Ihr Hauptcharakterzug?
Das Beste kommt noch. Bleib dran!
Was mögen Sie an sich gar nicht?
Wenn ich durch persönliches Chaos Antworten versäume. Ich kann das an mir wirklich nicht leiden. Aber es passiert leider manchmal. Darf ich die Chance nutzen, Betroffene hier förmlich um Entschuldigung zu bitten?
Was hätten Sie gerne erfunden?
Eine Impfung gegen Krieg. Aber dann gäbe es wahrscheinlich Demonstrationen dagegen.
Haben Sie ein Vorbild?
Sollte ich in der Lage sein, sinnvoll Gedichte zu sprechen, so habe ich das in den unvergleichlichen Liederabenden von Dietrich Fischer-Dieskau gelernt. Ich habe während meiner Zeit an der Schauspielschule in München keinen ausgelassen.
Wofür sind Sie dankbar?
Für jeden gesunden Tag Leben.
Was ist Ihr Lieblingsbuch, Lieblingsalbum, Lieblingsfilm?
Oh, da stünde eine lange Liste an! Mit großen Unterlassungsbedenken: Robert (!) Walser „Träumen“. Sämtliche Schubert-Lieder mit Fischer Dieskau (21 CDs), Karl Valentin „Orchesterprobe“.
Was lesen Sie gerade?
„Geist und Müll“ von Guillaume Paoli.
Welches Buch haben Sie zuletzt nicht zu Ende gelesen?
Goethes „Wilhelm Meister“.
Welche Musik hören Sie nur heimlich?
Mitschnitte von meinen eigenen Gesangsversuchen als Schüler.
Was war Ihre größte Modesünde?
Kein Modebewusstsein zu haben.
Was zeigt das letzte Foto, das Sie mit Ihrem Handy aufgenommen haben?
Fotos schafft mein Handy leider auch nicht. Beim Sonnenuntergang in den herbstlichen Weinbergen bei Rödelsee habe ich das bedauert.
Mit wem würden Sie gerne eine Nacht durchzechen?
Gut, es sei offen gestanden: mit jenem „Fresser und Weinsäufer“ (Lukas-Evangelium) aus Nazareth. Da wäre ich unendlich neugierig.
Was finden Sie langweilig?
Jede Form von Eitelkeit, egal, wie berühmt die Person ist.
Sie sind in einer Bar. Welches Lied würde Sie dazu bringen zu gehen?
Aggressiver Rap.
Was ist Ihre Vorstellung von Hölle?
Wie es bei Dante in der „Göttlichen Komödie“ steht: „Wenn Du hier eintrittst, gib alle Hoffnung auf!“ Gar nichts mehr am Schrecklichen ändern zu können.
Wie glauben Sie, würde der Martin Neubauer von vor zehn Jahren auf den Martin Neubauer von heute reagieren?
Wieso regst du dich gerade nicht auf?
Gibt es etwas, das Ihnen das Gefühl gibt, klein zu sein?
Positiv: jeder Blick auf Berge, Meer oder in den Sternenhimmel, jede große Dichtung und Musik. Negativ: die täglichen Schreckens-Nachrichten und die Ohnmacht, etwas daran zu ändern.
Ich kann nicht leben ohne…
Meinen Sohn, liebe Freundinnen und Freunde, Musik, Arbeit und einen Rest-Glauben an das Gute.
In welchen Club sollte man unbedingt gehen?
In den 24 Stunden geöffneten der toten Dichterinnen und Dichter.
Sind Sie Tänzer oder Steher?
Weder noch. Eindeutig Geher.
Was war die absurdeste Unwahrheit, die Sie je über sich gelesen haben?
Dass mein Vater mir den Berganza-Preis des Kunstvereins vermacht hätte. Zu dieser Zeit war er todkrank und längst nicht mehr Vorsitzender.
Welches Problem werden Sie in diesem Leben nicht mehr in den Griff bekommen?
Dass mein ethischer Anspruch an mich hinter meiner alltäglichen Realität zurückbleibt.
Das Stadtecho gibt eine Runde aus. Was trinken Sie?
Silvaner.
Martin Neubauer, November 2023.
Stadtecho-Fragebogen
Das Stadtecho fragt: Marta Famula antwortet
In jeder Ausgabe des Stadtechos legen wir einer Bamberger Persönlichkeit einen Fragebogen vor. Für die Novemberausgabe hat Marta Famula die Fragen beantwortet. Sie ist seit 2022 die Leiterin des Bamberger Marionettentheater.
Frau Famula, seit bald einem Jahr leiten Sie das Bamberger Marionettentheater. Wie ist Ihr Fazit bisher?
Es ist ehrlich gesagt immer noch etwas surreal für mich, das Marionettentheater meinen Arbeitsort zu nennen. Aber es ist viel passiert, wir haben Stücke wiederaufgenommen, unsere Neuproduktion von Hoffmanns „Der goldne Topf“ nimmt immer mehr Gestalt an und der Umzug nach Geyerswörth wird immer konkreter, auch wenn der Weg dorthin noch sehr lang ist. Wir haben noch viel vor und ich freue mich drauf.
Was braucht gutes Marionettentheater?
Ein gutes Team, das für diese Kunstform brennt und gern zusammenspielt, und natürlich ein begeistertes Publikum.
Was mögen Sie an Marionettentheater besonders, was nicht?
Ich mag die Unmittelbarkeit der Bühne und das Handwerk des Puppenspiels. Die Tatsache, dass jede Nebelwolke echt ist, nichts ist virtuell, alles findet tatsächlich physisch auf der Bühne statt. Und es braucht nicht viel, eine kleine Flamme wirkt wie ein riesiger Brand, wenn sie auf der Marionettenbühne entzündet wird. Was ich nicht mag? Höchstens die Vorurteile, die dem Marionettentheater als Kasperltheater manchmal entgegengebracht werden, aber auch die haben ihre Berechtigung.
Würden Sie gerne öfter Fahrrad fahren?
Mein Fahrrad ist mein Fortbewegungsmittel in der Stadt, aber auch mal größere Touren zu fahren, wäre schön.
Zahlen Sie gern Rundfunkgebühren?
Ich zahle sie einfach.
Töten Sie Insekten?
Manchmal schon, aus Notwehr oder Unfall, wenn sie mir beim Fahrradfahren ins Auge fliegen.
Wie viele Apps sind auf Ihrem Smartphone? Und welche benutzen Sie am meisten?
Viele, von einigen weiß ich nicht genau, was sie tun, ich benutze meistens WhatsApp und die Wetter-App und falls der Wecker auch eine App ist, dann auch die.
Wovon waren Sie zuletzt überrascht?
Davon, wie schnell sich alles im Leben verändern kann, und davon, wie viele Apps sich auf meinem Smartphone befinden.
Was ist Ihr größter Wunsch?
Kein Krieg. Nirgends. Bitte.
Wie sieht ein perfekter Tag für Sie aus?
Schönes Wetter, Natur, Berge, Kaffee, vielleicht ein See, in den man springen kann, und das alles mit geliebten Menschen.
Worüber haben Sie sich zuletzt geärgert?
Über Egoismus auf vielen Ebenen und über die Deutsche Bahn.
Haben Sie ein Lieblingsgeräusch?
Ja, ich mag Hundegebell am Abend, es versetzt mich jedes Mal in meine Kindheit.
Welchen Luxus leisten Sie sich?
In Bamberg zu wohnen, es ist eine wunderschöne Stadt.
Wovor haben Sie Angst?
Davor, dass wichtige Fähigkeiten wie Altruismus, Selbstverantwortung, Wertschätzung der Demokratie und der Bildung allzu leichtfertig über Bord geworfen werden.
Wann haben Sie zuletzt geflirtet?
Heute Morgen.
Wann und warum hatten Sie zum letzten Mal Ärger mit der Polizei?
Heute Morgen beim Flirten. Nee, noch nie, da müsste ich etwas erfinden.
Was war Ihr schönster Theatermoment?
Als ich meine erste Vorstellung im Bamberger Marionettentheater gespielt habe, es war „Die Zauberflöte“.
Auf welchen Moment Ihrer Laufbahn waren Sie am schlechtesten vorbereitet?
Auf meine erste Vorstellung im Marionettentheater, es war „Die Zauberflöte“.
Gibt es einen wiederkehrenden Albtraum, der von Ihrem Beruf handelt?
Bisher schlafe ich immer wie ein Stein. Sobald ich einen wiederkehrenden Albtraum über das Marionettentheater habe, melde ich mich.
Was ist Ihr Lieblingsschimpfwort?
Verdammt.
Darf man in Ihrem Schlafzimmer rauchen?
Nein.
Welche Drogen sollten Ihrer Meinung nach legalisiert werden?
Ich selbst vertrage Drogen leider nicht wirklich, weder Alkohol noch Zigaretten, deshalb sollen das diejenigen entscheiden, denen sie wichtiger sind.
Was ist Ihre schlechteste Angewohnheit?
Sehr vieles auf einmal machen zu wollen.
Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten?
Fehler, die eingesehen wurden.
Ihre Lieblingstugend?
Empathie und Mut
Ihr Hauptcharakterzug?
Begeisterungsfähigkeit
Was mögen Sie an sich gar nicht?
Ich kann mich schlecht entscheiden, deshalb bin ich oft spät dran und mache alles gleichzeitig.
Was hätten Sie gerne erfunden?
Die Zahlen.
Haben Sie ein Vorbild?
Ja, ich bin auf meinem Weg vielen großartigen Menschen begegnet, aber wahrscheinlich war meine Mutter mit ihrer Offenheit mein wichtigstes Vorbild, das wird mir erst allmählich klar.
Wofür sind Sie dankbar?
Dafür reicht der Platz hier nicht aus, für mein Leben.
Was lesen Sie gerade?
„Dubliners“ von James Joyce.
Welches Buch haben Sie zuletzt nicht zu Ende gelesen?
Etwas Literaturwissenschaftliches.
Was ist Ihr Lieblingsbuch, Lieblingsalbum, Lieblingsfilm?
Es gibt sehr viele Lieblingsbücher, alles von Elias Canetti, Flauberts „Madame Bovary“, Manns „Zauberberg“, Stifters „Bunte Steine“, alles von Heinrich von Kleist, vieles von Clemens J. Setz, Virginia Woolf, die Liste wäre viel zu lang. Lieblingsfilme: alle von David Lynch, Lieblingsalben: alle von Patti Smith.
Welche Musik hören Sie nur heimlich?
Keine eigentlich.
Was finden Sie langweilig?
Immer nur das zu tun, wovon man eine Ahnung hat.
Was war Ihre größte Modesünde?
Ich laufe wahrscheinlich immer wieder als Modesünde durch die Welt, ohne es zu merken, weil ich beim Zusammenstellen meiner Kleidung ziemlich ungeduldig bin. Zum Glück ist mein aktuelles Kleiderauswahlkriterium entspannt: Schwarz.
Was zeigt das letzte Foto, das Sie mit Ihrem Handy aufgenommen haben?
Geburtstagsgäste.
Mit wem würden Sie gerne eine Nacht durchzechen?
E.T.A. Hoffmann.
Wovon haben Sie überhaupt keine Ahnung?
Vom Programmieren eines Beleuchtungspultes.
Sie sind in einer Bar. Welches Lied würde Sie dazu bringen, zu gehen?
Einige Schlager finde ich schwer zu ertragen, aber ich würde nach dem Lied wieder zurückkommen.
Was ist Ihre Vorstellung von Hölle?
Überfüllte Bahn, deren Weiterfahrt sich um unbestimmte Zeit verzögert.
Stellen Sie sich vor, Sie könnten wählen – was für ein Tier wären Sie gerne?
Schwer zu sagen. Vielleicht ein großer Vogel, der im Winter in die warmen Länder fliegt.
Wie glauben Sie, würde die Marta Famula von vor zehn Jahren auf die Marta Famula von heute reagieren?
Echt jetzt?!
Gibt es etwas, das Ihnen das Gefühl gibt, klein zu sein?
Ja, wenn ich die Häuser in der Bamberger Altstadt sehe und mir klar wird, was sie alles mitgemacht haben, habe ich manchmal das Gefühl, sie lächeln über meine Verzweiflung.
Ich kann nicht leben ohne…
Menschen.
In welchen Club sollte man unbedingt mal gehen?
In die Master of Puppets Lounge, auch bekannt als das Bamberger Marionettentheater, nein, das war ein Scherz, ich habe keine Ahnung!
Sind Sie Tänzerin oder Steherin?
Ich tanze gern.
Welches Problem werden Sie in diesem Leben nicht mehr in den Griff bekommen?
Alles auf einmal machen zu wollen.
Das Stadtecho gibt eine Runde aus. Was trinken Sie?
Ein Radler.
Marta Famula, Oktober 2023
Stadtecho-Fragebogen
Das Stadtecho fragt: Lisa Badum antwortet
In jeder Ausgabe des Stadtechos legen wir einer Bamberger Persönlichkeit einen Fragebogen vor. Diesmal hat Lisa Badum die Fragen beantwortet. Die gebürtige Forchheimerin ist Bundestagsabgeordnete für Bündnis 90/Die Grünen.
Frau Badum, was mögen Sie an Politik? Was nicht?
Dass man etwas ändern und verbessern kann und das Vertrauen, das einem die Menschen dafür bei der Wahl entgegenbringen. Frustrierend ist es, wenn nicht alles so schnell klappt, wie man es gern hätte. Aber Ausdauer lohnt sich!
Die Regierungskoalition hat derzeit in Umfragen keine Regierungsmehrheit. Welche der drei Parteien trägt welche Schuld daran?
Ich würde sagen, da haben sicher Alle ihren Anteil. Die Grünen haben zwar im Vergleich zur Wahl am wenigsten in den Umfragen verloren, aber das ist für mich nicht der wichtigste Punkt. Am wichtigsten ist für mich, dass ich hinter der Politik stehen kann, die wir machen und in den Spiegel schauen kann. Und da sehe ich ganz klar, dass wir Grüne Verantwortung übernommen haben in einer schwierigen Energiekrise. Robert Habeck und die Anstrengung vieler Menschen und der Unternehmen haben uns gemeinsam gut über den Winter gebracht. Und ich sehe, dass wir weiter für die Zukunft arbeiten, in der es unseren Kindern auch noch gut geht. Deswegen war es richtig, dass wir für das neue Gebäudeenergiegesetz und die Kindergrundsicherung gerungen haben und dass wir ganz real die Bedingungen für die Energiewende verbessert haben, auch in Bayern. Insgesamt wurden bereits 170 Gesetze von der Ampel verabschiedet.
Sollten sich diese Zustimmungswerte bis zur nächsten Bundestagswahl nicht verbessern – wer wäre Ihnen als Bundeskanzler lieber: Friedrich Merz, Markus Söder, Hendrik Wüst oder Daniel Günther?
Eigentlich haben wir ja mittlerweile die Tradition einer Frau im Bundeskanzleramt. Vielleicht ist Olaf Scholz darum nur eine Zwischenphase…
Sind die Aktivitäten der letzten Generation der gesellschaftlichen Zustimmung zum Klimaschutz gut oder abträglich?
Für mich ist die wichtigere Frage, warum Menschen so verzweifelt sind, dass sie sich festkleben und sich beschimpfen und teilweise verprügeln lassen. Offensichtlich haben sie Angst vor der Zukunft und nicht das Vertrauen, dass wir als Gesellschaft genug tun für Klimaschutz. Wir müssen ihnen diese Angst nehmen durch beherztes Handeln statt Unterlassen.
Wie ist Ihre Meinung zur Entscheidung von Markus Söder, Hubert Aiwanger im Amt zu lassen?
Halte ich für falsch. Es geht nicht darum, dass man in seiner Jugend keine Fehler machen darf, sondern wie man damit umgeht. Zu seinen Fehlern stehen, sieht anders aus. Es fehlt echte Aufklärung, die Reue und das Bewusstsein für die Hypothek unserer Geschichte und auch wie es den überlebenden Generationen damit geht.
Würden Sie gerne öfter Fahrrad fahren?
Ja. Am liebsten durch unsere schöne Fränkische Schweiz.
Darf man in Ihrem Schlafzimmer rauchen?
Nein.
Zahlen Sie gern Rundfunkgebühren?
Die sind ganz einfach notwendig für ein Informationsangebot frei von kommerziellen Interessen.
Töten Sie Insekten?
Ganz bewusst kann das bei nervigen Fliegen schon mal vorkommen, aber meistens fliegen sie mit genügend Geduld dann doch von selbst wieder weg.
Welche Drogen sollten Ihrer Meinung nach legalisiert werden?
Wir machen als Ampel gerade einen ersten Schritt zur Cannabis-Legalisierung. Wichtig ist dabei immer: Jugendschutz, ein verantwortungsvoller Konsum und keinen Unbeteiligten schaden.
Ihr Leben wird verfilmt. Wer sollte Sie spielen?
Am besten jemand aus Franken.
Wovor haben Sie Angst?
Dass wir die Klimakrise nicht mehr in den Griff bekommen und die Konflikte zunehmen. Und vor der zunehmenden Verschiebung des Sagbaren in Richtung menschenfeindlicher Haltungen.
Ist die Lüge ein legitimes Mittel in der Politik?
Natürlich nicht. Das zerstört Vertrauen.
Wovon waren Sie zuletzt überrascht?
Dass im Kanzleramt Sandstein aus Franken unweit von Bamberg verbaut wurde.
Was ist Ihr größter Wunsch?
Dass wir die Klimakrise noch in den Griff bekommen.
Wie sieht ein perfekter Tag für Sie aus?
Ein ausgiebiges Frühstück mit Zeitungslektüre, danach eine kleine Wanderung, Abkühlen im Fluss und schließlich Ausklang auf dem Keller.
Worüber haben Sie sich zuletzt geärgert?
Immer noch über die vielen Lügen, die über das Heizungsgesetz verbreitet wurden und werden. Ich bin regelmäßig für Vorträge zum Thema in ganz Bayern unterwegs. Es ist erschreckend, wie viele Falschinformationen kursieren.
Haben Sie ein Lieblingsgeräusch?
Das Zirpen von Grillen.
Welchen Luxus leisten Sie sich?
Gutes Essen. Deswegen ist es gut in der Genussregion zu wohnen!
Wie viele Apps sind auf Ihrem Handy? Welche benutzen Sie am meisten?
Zu viele zum Zählen. Am wichtigsten sind mein (zu voller) Kalender, E‑Mail-App, Social Media und (zu viele) Messengerdienste. In Sitzungswochen natürlich auch die Bundestags-App.
Wann haben Sie zuletzt geflirtet?
Da genieße und schweige ich.
Wann und warum hatten Sie zum letzten Mal Ärger mit der Polizei?
Wahrscheinlich war das Radfahren ohne Licht in meiner Studienzeit… die Bamberger Polizei war da immer sehr genau.
Was war Ihr schönster politischer Moment?
Mein knapper Einzug in den Bundestag 2017, der erst um 6 Uhr früh nach dem Wahltag feststand. Spätestens seitdem weiß ich: Man muss für Dinge kämpfen, auch wenn sie einem erst unrealistisch erscheinen.
Auf welchen Moment Ihrer Laufbahn waren Sie am schlechtesten vorbereitet?
Auf einer Listenaufstellung wurde meine Rede unerwartet vorgezogen und ich musste dann aus der Toilette zur Bühne rennen.
Gibt es einen wiederkehrenden Albtraum, der von Ihrem Beruf handelt?
Glücklicherweise nicht!
Mit welcher großen Politikerin/welchem großen Politiker können Sie gar nichts anfangen?
Ich möchte da jetzt keine einzelne Person rausgreifen, generell finde ich es gut, dass man sich heute nicht mehr mit übertriebener Männlichkeit und Härte präsentieren muss, um PolitikerIn zu sein und auch verletzlich und nachdenklich sein kann. Bei manchen ist das aber noch nicht angekommen und das finde ich schade.
Was ist Ihr Lieblingsschimpfwort?
Da habe ich keines.
Bei welchem historischen Ereignis wären Sie gern dabei gewesen?
Da gibt es sehr viele, weil ich großer Geschichtsfan bin. Der Fall der Mauer hätte mich schon sehr interessiert, als Schabowski die legendäre Pressekonferenz gegeben hat.
Was ist Ihre schlechteste Angewohnheit?
Das sollten besser Andere beurteilen.
Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten?
Die meisten, gerade wenn die Leute sich ihrer bewusst sind. Ich mag es, wenn Leute authentisch sind und man weiß, woran man ist.
Ihre Lieblingstugend?
Für seine Überzeugungen einzustehen und sich dabei nicht zu verstellen.
Ihr Hauptcharakterzug?
Das sollten besser Andere beurteilen.
Was hätten Sie gerne erfunden?
Den Flux-Kompensator aus „Zurück in die Zukunft“.
Haben Sie ein Vorbild?
Alle Frauen, die uns den Weg in die Politik geebnet haben. Angefangen bei denen, die das Wahlrecht erkämpft haben, über die ersten weiblichen Abgeordneten bis heute.
Wofür sind Sie dankbar?
Für sehr vieles. Meine Familie und dass ich meine Nichten und Neffen aufwachsen sehen darf, für langjährige und feste Freundschaften und natürlich dafür, dass ich selbst das Glück hatte, im wunderschönen Franken nahe der Fränkischen Schweiz groß zu werden.
Was lesen Sie gerade?
Die „Kommissar Charitos“-Reihe von Petros Markaris auf Griechisch (meine Liebe zu Griechenland begann durch ein Auslandssemester).
Was ist Ihr Lieblingsbuch, Lieblingsalbum, Lieblingsfilm?
„Eine Odyssee“ von Daniel Mendelssohn, der Soundtrack von „Dirty Dancing“ (echte Klassiker!) und „Forrest Gump“.
Welches Buch haben Sie zuletzt nicht zu Ende gelesen?
Das habe ich natürlich schon vergessen, weil es mich wohl nicht beeindruckt hat.
Welche Musik hören Sie nur heimlich?
Manche Kerwalieder.
Was war Ihre größte Modesünde?
Meine gesamte Jugendzeit war in modisch schwierigen Epochen. Ende der 1990er, Anfang der 2000er Jahre… Aber jetzt ist das sogar wieder in.
Was ist Ihr liebstes Smalltalk-Thema?
Es ist ja das Wesen das Smalltalks, dass man spontan in Kontakt kommt. Geplant geht da gar nichts!
Was zeigt das letzte Foto, das Sie mit Ihrem Handy aufgenommen haben?
Claudia Roth bei ihrem Besuch in Bamberg Anfang September.
Mit wem würden Sie gerne eine Nacht durchzechen?
Mit Brauerinnen und Brauern aus der Region, sie sind am Puls der Zeit und der Abend wird sehr unterhaltsam sein.
Wovon haben Sie überhaupt keine Ahnung?
Es gibt viele Expertinnen und Experten auf ihrem jeweiligen Gebiet und ich freue mich immer, wenn ich ein kleines bisschen von ihnen lernen kann. Darum haben wir Abgeordnete so viele Gesprächstermine.
Was finden Sie langweilig?
Die immer gleichen Horrormärchen über die Energiewende. Dabei ist erneuerbare Energie weltweit auf dem Vormarsch. Beim jährlichen Zubau ist uns China mittlerweile um Längen voraus und auch darum dürfen wir nicht nachlassen. Der Fusionsreaktor Sonne schickt uns Unmengen kostenloser Energie, die wir hier nutzen können. Wie cool ist das?!
Sie sind in einer Bar. Welches Lied würde Sie dazu bringen zu gehen?
Ein Lied ist zu kurz. Man muss zumindest noch mal abwarten, ob es danach besser wird.
Was ist Ihre Vorstellung von Hölle?
Ewiger Unfrieden, keine Versöhnung und keine Vergebung.
Wie glauben Sie, würde die Lisa Badum von vor zehn Jahren auf die Lisa Badum von heute reagieren?
Da gäbe es einen hohen Wiedererkennungswert.
Gibt es etwas, das Ihnen das Gefühl gibt, klein zu sein?
Klein fühlen sehr positiv besetzt: Am Strand unter dem Sternenhimmel zu sitzen.
Ich kann nicht leben ohne…
Olivenöl und Feta.
In welchen Club sollte man unbedingt mal gehen?
In meiner Studentenzeit war ich gern im Morph Club, als es ihn noch gab. Seit meinem Mandat im Bundestag habe ich leider nicht mehr so viel Zeit für Clubs.
Sind Sie Tänzerin oder Steherin?
Tänzerin.
Was war die absurdeste Unwahrheit, die Sie je über sich gelesen haben?
Die war sicher so absurd, dass ich sie verdrängt habe.
Welches Problem werden Sie in diesem Leben nicht mehr in den Griff bekommen?
Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Das Stadtecho gibt eine Runde aus. Was trinken Sie?
Ein Helles.
Lisa Badum, September 2023.
Stadtecho-Fragebogen
Das Stadtecho fragt: Thomas Silberhorn antwortet
In jeder Ausgabe des Stadtechos legen wir einer Bamberger Persönlichkeit einen Fragebogen vor. Diesmal hat Thomas Silberhorn die Fragen beantwortet. Er ist CSU-Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Bamberg.
Herr Silberhorn, was mögen Sie an Politik besonders?
Entscheidungs- und Gestaltungsmacht.
Was nicht?
Fragebögen.
Markus Söder setzt statt politischer Inhalte im Wahlkampf derzeit auf ein selbst für seine Verhältnisse ungekanntes Ausmaß an Spaltung, Kulturkampf und Populismus. Wie schätzen Sie diesen Kurs ein?
Markus Söder bietet für Bayern eine klare Alternative zum Chaos der Ampelkoalition. Das ist auch dringend notwendig, denn mit dem Kurs der Bundesregierung sind nach aktuellen Umfragen mindestens 75 Prozent der Bürger unzufrieden. Ein Negativrekord in der Geschichte der Bundesrepublik.
Wie haben Sie reagiert, als die CSU München, unter anderem wegen ihrer Kritik an einer Kinderbuch-Drag-Lesung, vom Christopher Street Day in München ausgeladen wurde?
Es gibt Wichtigeres.
Würden Sie gerne öfter Fahrrad fahren?
Ich fahre schon immer gerne mit dem Rad.
Zahlen Sie gern Rundfunkgebühren?
Für ausgewogene Berichterstattung zahle ich gerne einen Beitrag.
Töten Sie Insekten?
Moskitos ja, andere nein.
Darf man in Ihrem Schlafzimmer rauchen?
Nein.
Welche Drogen sollten Ihrer Meinung nach legalisiert werden?
Keine.
Wie viele Apps sind auf Ihrem Smartphone? Welche benutzen Sie am meisten?
Etwa 30 Apps nutze ich regelmäßig, vor allem Mail und Social-Media-Accounts.
Ist die Lüge ein legitimes Mittel in der Politik?
Nein. Man muss nicht lügen, aber auch nicht alles sagen.
Was ist Ihr größter Wunsch?
Demokratische Mehrheiten in Parlamenten und Gesellschaft.
Wie sieht ein perfekter Tag für Sie aus?
Warm und trocken.
Worüber haben Sie sich zuletzt geärgert?
Ich will mich nicht ärgern.
Haben Sie ein Lieblingsgeräusch?
Vogelzwitschern beim Aufstehen oder Schlafengehen.
Welchen Luxus leisten Sie sich?
Zu Schokolade sage ich selten „nein“.
Wovor haben Sie Angst?
Vor nichts und niemandem.
Wann haben Sie zuletzt geflirtet?
Meine Frau sieht, hört und liest alles.
Wann hatten Sie zum letzten Mal Ärger mit der Polizei?
Die letzte Verkehrsordnungswidrigkeit liegt viele Jahre zurück.
Was war der schönste Moment Ihrer politischen Laufbahn?
Der erste Wahlsieg bei der Bundestagswahl.
Auf welchen Moment Ihrer Laufbahn waren Sie am schlechtesten vorbereitet?
Der Anruf, dass ich zum Parlamentarischen Staatssekretär berufen werde, erreichte mich mitten in einer Faschingsprunksitzung.
Gibt es einen wiederkehrenden Albtraum, der von Ihrem Beruf handelt?
Nein, weder wiederkehrend noch einmalig.
Mit welcher großen Politikerin oder welchem großen Politiker können Sie gar nichts anfangen?
Mit Ministern und Ministerinnen, die mit ihrem Amt hadern.
Was ist Ihr Lieblingsschimpfwort?
Ich kann mich auch ohne Schimpfworte unmissverständlich ausdrücken.
Was ist Ihre schlechteste Angewohnheit?
Ich korrigiere auch Kommafehler.
Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten?
Kommafehler.
Ihre Lieblingstugend?
Zuversicht.
Ihr Hauptcharakterzug?
Das beurteilen besser andere.
Was mögen Sie an sich gar nicht?
Da will mir partout nichts einfallen.
Was hätten Sie gerne erfunden?
Die Induktionsschleife in der Fahrbahn, die das Fahrzeug lädt und den Schnee schmilzt.
Haben Sie ein Vorbild?
Nein.
Wofür sind Sie dankbar?
Für aufrichtige Kritik.
Was lesen Sie gerade?
Allerlei politische Studien zur Außen- und Sicherheitspolitik.
Welche Musik hören Sie nur heimlich?
Amy Winehouse: Back to Black.
Was war Ihre größte Modesünde?
Ein Zweireiher. Sieht nur mit Bauch gut aus.
Was ist Ihr liebstes Smalltalk-Thema?
Da habe ich keine Präferenz. Smalltalk ist immer situativ und immer belanglos.
Was zeigt das letzte Foto, das Sie mit Ihrem Handy aufgenommen haben?
Ein Selfie mit Friedrich Merz.
Mit wem würden Sie gerne eine Nacht durchzechen?
So viel Zeit kriegt niemand.
Wovon haben Sie überhaupt
keine Ahnung?
Ich kann es kaum erahnen.
Was finden Sie langweilig?
Smalltalk.
Was ist Ihre Vorstellung von Hölle?
Hölle ist jeder Ort, wo Gott nicht ist.
Wie glauben Sie, würde der Thomas Silberhorn von vor zehn Jahren auf den Thomas Silberhorn von heute reagieren?
Es würde mich sofort wiedererkennen.
Gibt es etwas, das Ihnen das Gefühl gibt, klein zu sein?
Ein Blick ins All zeigt, wie klein und einzigartig unser Planet und wir selbst sind.
Ich kann nicht leben ohne…
WLAN, wo auch immer auf der Welt.
In welchen Club sollte man unbedingt mal gehen?
Lieber München als Berlin, lieber Pacha als P1.
Sind Sie Tänzer oder Steher?
Sitzer. Bierkeller statt Kellerclub.
Welches Problem werden Sie in diesem Leben nicht mehr in den Griff bekommen?
Es ist nie zu spät.
Das Stadtecho gibt eine Runde aus. Was trinken Sie?
Cappuccino.
Thomas Silberhorn, Juli 2023.
Stadtecho-Fragebogen
Das Stadtecho fragt: Petra Schiller antwortet
In jeder Ausgabe des Stadtechos legen wir einer Bamberger Persönlichkeit einen Fragebogen vor. Diesmal hat Petra Schiller die Fragen beantwortet. Sie ist seit 2021 Leitende Dramaturgin des ETA Hoffmann Theaters.
Frau Schiller, was kann Theater, das keine andere Kunstform kann?
Gerade arbeite ich an der Komödie „Zur schönen Aussicht“ von Ödön von Horváth. Um es mit den Worten dieses wunderbaren Autors zu sagen: „Das Theater phantasiert für die Zuschauer*innen und gleichzeitig lässt es sie auch die Produkte dieser Phantasie erleben.“ Man erlebt gemeinsam und live mit anderen Menschen (auf der Bühne und im Zuschauerraum) Geschichten und kommt im besten Fall darüber ins Gespräch.
Was braucht gutes Theater?
Menschen, die dafür brennen.
Was braucht eine gute Dramaturgie?
Ein feines Trüffelnäschen für Stücke und Themen, Organisations- und Kommunikationstalent, Lesefreude, Liebe zum Beruf und Einfühlungsvermögen – ich hoffe, ich bin für meine Kolleg*innen stets eine gute Ansprechpartnerin.
Was mögen Sie an Theater besonders?
Die Zusammenarbeit mit kreativen Menschen. Und dass ich als Dramaturgin jeden Abend ein Stück klüger ins Bett gehen kann als ich es am Morgen verlassen habe.
Was nicht?
Wenn Theater – wie Christoph Schlingensief sagt – zur „Zuchtschau“ wird.
Welches Buch haben Sie zuletzt nicht zu Ende gelesen?
Oje, hoffentlich liest Benjamin von Stuckrad-Barre das jetzt nicht, aber bei „Noch wach?“ habe ich es tatsächlich nur bis zum zweiten Kapitel geschafft. Das lag aber daran, dass andere Recherchen Vorrang hatten.
Zahlen Sie gern Rundfunkgebühren?
Ja. Öffentlich-rechtliche Medien sind wichtig und ich bin eine Freundin von solidarischen Prinzipien.
Töten Sie Insekten?
Dazu bin ich nicht schnell genug.
Darf man in Ihrem Schlafzimmer rauchen?
Nein. Die Zeiten sind vorbei.
Welche Drogen sollten Ihrer Meinung nach legalisiert werden?
Intravenöse Cola-Infusion.
Ihr Leben wird verfilmt. Welche Schauspielerin sollte Sie spielen?
Die junge Sophie Marceau. Ich kann es nicht verhehlen: Ich liebe „La Boum“.
Wovon waren Sie zuletzt überrascht?
Von der Sneak-Preview im Odeon.
Was ist Ihr größter Wunsch?
Dass es meinen geliebten Menschen gut geht.
Wie sieht ein perfekter Tag für Sie aus?
Achterbahnfahren. Zeit fürs Nichtstun haben. Sachen mit geschmolzenem Käse essen. Escape-Räumen entfliehen. Esel streicheln.
Worüber haben Sie sich zuletzt geärgert?
Ich habe wirklich lange überlegt. Aber mir fällt gar nichts ein. Das ist wahrscheinlich ein gutes Zeichen, oder?
Haben Sie ein Lieblingsgeräusch?
Regen, der sonntagmorgens auf den Fenstersims tröpfelt.
Welchen Luxus leisten Sie sich?
Bücher (sind die Luxus?).
Wann und warum hatten Sie zum letzten Mal Ärger mit der Polizei?
Als zu einer Party mal die von den Nachbarn gerufene Polizei kam, habe ich gerufen: „Leute, die Stripper sind da!“
Wovor haben Sie Angst?
Rechtsextremismus. Kleingeistigkeit. Till Lindemann.
Was war Ihr schönster Theatermoment?
Theater lebt auch von Veränderungen. Nach fünf Spielzeiten als Regieassistentin in Kassel war es für mich an der Zeit weiterzuziehen, weil ich als Dramaturgin arbeiten wollte. Die letzte Vorstellung, die ich als Abendspielleitung betreut habe, war der „Urfaust“, unser Sommertheater auf der Löwenburg. Das Ensemble und die Band haben mich überrascht, indem sie für mich nach der Vorstellung vor den 600 Leuten im Publikum „Heroes“ von David Bowie gespielt haben, was sie extra für mich einstudiert hatten. Ich habe geheult wie ein Schlosshund.
Auf welchen Moment Ihrer Laufbahn waren Sie am schlechtesten vorbereitet?
Ohne einen speziellen Moment zu nennen, würde ich es so formulieren: Manche Menschen sind Geschenke, mache Herausforderungen.
Gibt es einen wiederkehrenden Albtraum, der von Ihrem Beruf handelt?
Ich träume manchmal, dass ich in Mathematik an der Tafel abgefragt werde. Diese Albträume haben aber glücklicherweise nichts mit meinem Beruf zu tun.
Was ist Ihr Lieblingsschimpfwort?
„Perkele“: Ein finnisches Schimpfwort mit Tradition.
Bei welchem historischen Ereignis wären Sie gern dabei gewesen?
Da ich mich aktuell für „Das Vermächtnis“ von Matthew Lopez damit beschäftige: Beim Stonewall-Aufstand von 1969.
Was ist Ihre schlechteste Angewohnheit?
Ich bin manchmal zu ehrgeizig und besserwisserisch. Dabei schieße ich dann oftmals übers Ziel hinaus – inzwischen will niemand mehr „Trivial Pursuit“ oder „Risiko“ mit mir spielen.
Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten?
Fehler aus Unerfahrenheit.
Ihre Lieblingstugend?
Freundlichkeit.
Ihr Hauptcharakterzug?
Esprit mit Selbstironie.
Was mögen Sie an sich gar nicht?
Meine Ungeduld.
Was hätten Sie gerne erfunden?
Den Buchdruck oder Backpapier.
Haben Sie ein Vorbild?
Ich habe kein einzelnes Vorbild. Es gibt viele Menschen, die ich inspirierend und bewundernswert finde, da kann ich gar keine Auswahl treffen oder ein Ranking erstellen.
Wofür sind Sie dankbar?
Ich bin dankbar für all die Möglichkeiten, die mir das Leben bislang geboten hat und bin neugierig, welche weiteren Erfahrungen noch auf mich zukommen.
Was lesen Sie gerade?
„Die Schwimmbad-Bibliothek“ von Alan Hollinghurst.
Was ist Ihr Lieblingsbuch, Lieblingsalbum, Lieblingsfilm?
Bei Büchern und Filmen kann ich mich da nicht festlegen. Das letzte Buch, das ich verschlungen habe, war „Ein wenig Leben“ von Hanya Yanagihara. Bei Filmen mag ich viele aus Schweden oder Finnland. Oder von David Lynch. Wenn ich eine Serie nennen könnte, wäre es „Twin Peaks“. Mein Lieblingsalbum kann ich dagegen klar benennen, das ist „Blackstar“ von David Bowie. Das ist einfach fantastisch.
Welche Musik hören Sie nur heimlich?
Ich mache eigentlich nur selten Dinge heimlich.
Was war Ihre größte Modesünde?
Hab ich nicht. Ich trage alles mit Würde.
Was ist Ihr liebstes Smalltalk-Thema?
Mein Patenschwein Wolfgang im Tierpark Hundshaupten.
Was zeigt das letzte Foto, das Sie mit Ihrem Handy aufgenommen haben?
Pfoten.
Mit wem würden Sie gerne eine Nacht durchzechen?
Aki Kaurismäki.
Wovon haben Sie überhaupt keine Ahnung?
Keine Ahnung.
Was finden Sie langweilig?
Desinteresse.
Sie sind in einer Bar. Welches Lied würde Sie dazu bringen, zu gehen?
Ein einzelnes Lied würde das wohl nicht bewirken. Es sei denn, es wäre eine Karaoke-Bar, aber dann wäre der Song auch schon egal.
Was ist Ihre Vorstellung von Hölle?
Das Oktoberfest.
Wie glauben Sie, würde die Petra Schiller von vor zehn Jahren auf die Petra Schiller von heute reagieren?
Mit Kopfschütteln („Immer noch nicht erwachsen.“).
Gibt es etwas, das Ihnen das Gefühl gibt, klein zu sein?
Wenn ich sehe, wie tagtäglich mutige Menschen für demokratische Werte und Rechte auf die Straße gehen und ich hier in Bamberg und in der privilegierten Situation bin, das nicht tun zu müssen.
Ich kann nicht leben ohne…
… das Känguru in meinem Leben.
In welchen Club sollte man unbedingt mal gehen?
Soviel ich gehört habe, sollte man wohl unbedingt mal im Berghain gewesen sein.
Sind Sie Tänzerin oder Steherin?
Ich sitze.
Stellen Sie sich vor, Sie könnten wählen – was für ein Tier wären Sie gerne?
Ein Wolpertinger.
Was war die absurdeste Unwahrheit, die Sie je über sich gelesen haben?
„Ledige Regisseurin, 27.“
Welches Problem werden Sie in diesem Leben nicht mehr in den Griff bekommen?
Ich kapituliere nicht gerne. Vor allem nicht vorzeitig.
Das Stadtecho gibt eine Runde aus. Was trinken Sie?
Tagsüber einen Erdbeer-Shake, abends gerne einen Gin-Tonic.
Petra Schiller, Juni 2023.
Stadtecho-Fragebogen
Das Stadtecho fragt: Andreas Schwarz antwortet
In jeder Ausgabe des Stadtechos legen wir einer Bamberger Persönlichkeit einen Fragebogen vor. Diesmal hat Andreas Schwarz die Fragen beantwortet. Er ist SPD-Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Bamberg und Mitglied im Verteidigungsausschuss.
Herr Schwarz, was mögen Sie an Politik besonders? Was überhaupt nicht?
Die Möglichkeit, zu gestalten, etwas zu verändern, Menschen in die neue Zeit mitzunehmen und mit Mut und Zuversicht gemeinsam an der Zukunft zu arbeiten. Als Haushaltspolitiker gelingt es mir immer wieder, auch für meinen Wahlkreis Bamberg-Forchheim oder Oberfranken Fördergelder in die Region zu holen und wichtige Projekte anzustoßen. Was ich nicht mag: Lange Diskussionen, teilweise die Trägheit der Entscheidungsprozesse und das Denken in manchen Ministerien. Hier fehlen immer wieder der normale Menschenverstand, die Bereitschaft zur Verantwortung und ein lösungsorientierter und nicht problemorientierter Ansatz. Die Herausforderungen werden oft nur von den Schwierigkeiten her gedacht und nicht von der Lösung beziehungsweise dem Ziel.
Die Ampelkoalition steht laut aktuellen Umfragen bei etwa 43 Prozent. Welche der beteiligten Parteien trägt welche Schuld am derzeitigen Verlust der Regierungsmehrheit?
Man gewinnt und man verliert zusammen. Auch Politik ist eine Teamaufgabe und die Ampel ist angetreten, um das Land für die Herausforderungen der Zeit zukunftsfest zu machen. Sicherlich merkt man an der einen oder anderen Stelle, dass manchmal die nötige Erfahrung oder Gelassenheit fehlt. Auf der anderen Seite muss man auch sehen, dass noch keine Bundesregierung mit so vielen Herausforderungen gestartet ist und sicherlich haben wir uns die Arbeit auch etwas anders vorgestellt. Nach fast zwei Jahren kann man aber durchaus ein positives Resümee ziehen. Für viele Entscheidungen blieb oft nicht viel Zeit und dafür kam das Land bisher gut durch die Krisen.
Würden Sie gerne öfter Fahrrad fahren?
Ich bin im Moment nicht der Radtouristiker und ziehe es lieber vor, auf dem Heimtrainer etwas für die Fitness zu machen. Für ausgelassene Radtouren fehlt mir die Zeit und – wenn ich ehrlich bin – auch die Muße.
Zahlen Sie gern Rundfunkgebühren?
Wenn das Geld beispielsweise in Qualitätsjournalismus fließt, dann gerne. Gerade in der Zeit von Künstlicher Intelligenz, stark beeinflussenden Social Media-Kanälen und mancher Online-Fake-News-Plattform müssen wir alles dafür tun, dass Informationen gründlich recherchiert und verständlich aufbereitet sind.
Töten Sie Insekten?
Nein, da passt schon meine Tochter auf. Verirrt sich eine Spinne in der Wohnung, dann kann man sie auch freundlich wieder aus der Wohnung begleiten.
Welche Drogen sollten Ihrer Meinung nach legalisiert werden?
Mit Alkohol und Nikotin haben wir ja schon zwei „Drogen“ gesellschaftsfähig gemacht. In Berlin arbeiten wir gerade noch an der Legalisierung von Cannabis, was sich aber gar nicht so einfach gestaltet.
Darf man in Ihrem Schlafzimmer rauchen?
Nein, nachdem ich in meinem Leben bisher noch nicht ein Mal an einer Zigarette gezogen habe, stellt sich die Frage nicht.
Ihr Leben wird verfilmt. Wer sollte Sie spielen?
Mein Lieblingsschauspieler Robert de Niro.
Wie viele Apps haben Sie auf dem Handy?
Nachdem ich eine Zeitlang mein Smartphone mit meiner kleinen Tochter geteilt habe, befinden sich doch sehr viele Apps auf dem Telefon. Die Frage motiviert mich, jetzt umgehend aufzuräumen.
Und welche benutzen Sie am meisten?
Oft benutze ich die Bundestags-App, meinen Kalender, Nachrichten-Apps, den DB-Navigator, Twitter, Instagram, Facebook und einige Messengerdienste.
Ist die Lüge ein legitimes Mittel in der Politik?
Die Grundlage der Politik ist das Vertrauen. Und dazu gehört Ehrlichkeit. Zerstört man diese Basis durch Lügen, dann sind Fake-News und der Politikverdrossenheit Tür und Tor geöffnet. Ich behaupte sogar, dass man durch das Lügen in der politischen Auseinandersetzung die Demokratie gefährdet.
Wovon waren Sie zuletzt überrascht?
Ich habe viel mit Verteidigungsminister Boris Pistorius zu tun. Mich überrascht immer wieder, mit welchem Engagement er sich um die Erneuerung des Apparates Verteidigungsministerium und Bundeswehr kümmert und mit welcher Freude er sich den Herausforderungen stellt. Da ist ein Minister, der was verändern und nach vorne bringen will.
Was ist Ihr größter Wunsch?
Meine kleine Tochter soll als zufriedener, glücklicher und gesunder Mensch in einer friedlichen, intakten und chancenreichen Welt aufwachsen. Und selbstverständlich würde ich mir das auch für alle Menschen dieser Erde wünschen.
Wie sieht ein perfekter Tag für Sie aus?
Keine Termine und mit meiner Tochter ins Schwimmbad oder in den Freizeitpark gehen oder etwas anderes unternehmen. Zusammen mit ihr shoppen, backen und kochen und einfach die Zeit ohne Verpflichtungen genießen.
Worüber haben Sie sich zuletzt geärgert?
Unser Land hat mutige Unternehmer, fleißige Arbeitnehmer und viel Innovationskraft. Zudem können wir uns auch im Vergleich zu vielen anderen Ländern viel leisten. Mich ärgert es, wenn die Bürokratie Fortschritt und Entwicklung bremst oder gar verhindert. Wenn sich in Ministerien Menschen hinter Vorschriften verstecken und Herausforderungen nur mit Problemen behaften und nicht die Lösungen sehen, leide ich. Wir brauchen weniger Quatscher, sondern das Land braucht – was es auch zu dem gemacht hat – Macher. Dies bedeutet die Bereitschaft zur Verantwortung, die Liebe zum normalen Menschenverstand und den Mut zu Entscheidungen. Hier muss viel mehr lösungs- und nicht problemorientiert gearbeitet werden. Deutschland hat an vielen Stellen ein Umsetzungsproblem und die neue Deutschlandgeschwindigkeit ist leider noch nicht in den Köpfen mancher Spitzenbeamten angekommen.
Welchen Luxus leisten Sie sich?
Täglich zu baden, wenn ich daheim bin. Das ist zwar ökologisch angreifbar, aber das gönne ich meinem Geist und Körper.
Wovor haben Sie Angst?
Ich habe keine Angst – denn Angst ist ein schlechter Berater. Es gibt immer eine Lösung und alles hat im Leben einen Sinn – selbst wenn man in dem Moment meint, eine Welt bricht zusammen. Es geht immer weiter und auch von negativen Momenten kann man lernen und an ihnen wachsen.
Wann haben Sie zuletzt geflirtet?
Grundsätzlich versuche ich nett und freundlich zu sein.
Wann und warum hatten Sie zum letzten Mal Ärger mit der Polizei?
Ärger gibt es bei mir nicht – wenn ich Fehler mache, dann gebe ich das auch zu und diskutiere hier nicht mit den Beamten. Sie tun nur ihre Pflicht und zum Glück leben wir in einem Rechtsstaat und die Polizei schützt unsere Gesetze und Vorschriften.
Was war Ihr schönster politischer Moment?
Es gibt nicht den schönsten Moment. Politisch war die Beschaffung von persönlicher Ausstattung und Schutzausrüstung für unsere Bundeswehr ein riesiger Erfolg, weil jetzt alle Soldatinnen und Soldaten komplett ausgestattet werden (von der Socke bis zum Helm). Besonders stolz sind mein Team und ich auf den dreistelligen Millionenbetrag, den wir an Fördergeldern nach Oberfranken gebracht haben. Und besonders schön sind die vielen Begegnungen mit Menschen im Wahlkreis oder in Berlin.
Auf welchen Moment Ihrer Laufbahn waren Sie am schlechtesten vorbereitet?
Auf meine erste Wahl zum Bürgermeister von Strullendorf. Mit 30 Jahren, unverheiratet, evangelisch und Sozialdemokrat brachte ich alle Voraussetzungen mit, nicht gewählt zu werden. Es kam anders und das hat meine Lebensplanung komplett auf den Kopf gestellt. Da habe ich die Wählerinnen und Wähler komplett falsch eingeschätzt. Das war mein erster Sprung ins kalte politische Wasser.
Gibt es einen wiederkehrenden Albtraum, der von Ihrem Beruf handelt?
Mein Beruf macht mir Freude und schenkt mir viel Zufriedenheit, auch wenn er sicherlich fordernd ist. Nachdem man als Sozialdemokrat in Bayern ein hohes Maß an Optimismus braucht, findet meine Arbeit keinen Einzug in meine Träume, zumal ich auch nur vier bis fünf Stunden schlafe.
Mit welcher großen Politikerin oder welchem großen Politiker können Sie gar nichts anfangen?
In der westlichen Welt Donald Trump. Es macht mir Sorge, wie so eine Persönlichkeit mächtigster Mann der westlichen Welt werden kann und mit wie viel Leichtfertigkeit er das Vertrauen in die Demokratie gefährdet hat. Ein großer Politiker ist er sicherlich nicht gewesen. In der östlichen Welt Wladimir Putin. Er tritt das Völkerrecht und die Weltgrundordnung mit den Füßen, träumt von einem großen russischen Reich. Dies auf Kosten von vielen Menschen, die für seinen sinnlosen Angriff auf die Ukraine ihre Gesundheit opfern oder ihr Leben lassen.
Was ist Ihr Lieblingsschimpfwort?
Schimpfen liegt mir fern und Wutausbrüche kommen wirklich selten in meinem Leben vor.
Bei welchem historischen Ereignis wären Sie gern dabei gewesen?
Die Geburt Jesu wäre sicherlich so ein Ereignis gewesen oder der Bau der ägyptischen Pyramiden.
Was ist Ihre schlechteste Angewohnheit?
Nein-Sagen muss ich noch üben.
Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten?
Wenn der Fehler offen und ehrlich zugegeben wird, dann ist jeder Fehler entschuldbar.
Ihre Lieblingstugend?
Gerechtigkeit und Hoffnung sind mir sehr wichtig. Gerade für die westliche Welt würde auch Mäßigung an der einen oder anderen Stelle gut tun und zu mehr Zufriedenheit beitragen.
Ihr Hauptcharakterzug?
Belastbar, optimistisch und kompromissfähig.
Was mögen Sie an sich gar nicht?
Mein Übergewicht ärgert mich – wie Wolfgang Reichmann immer sagt: Das Überhangmandat. Nachdem der Bundestag ja kleiner wird und es keine Überhangmandate mehr gibt, wäre das auch die Gelegenheit, etwas für die Figur zu tun.
Was hätten Sie gerne erfunden?
Eine Friedens-App.
Was lesen Sie gerade?
„Dreckiges Geld“ von Andreas Frank, den ich persönlich kenne und der ein Experte für Geldwäschebekämpfung ist.
Was ist Ihr Lieblingsbuch, Lieblingsalbum, Lieblingsfilm?
Lieblingsfilme: Harry & Sally, Das Leben des Brian; Musik von Pur, Ben Zucker, Abba.
Welche Musik hören Sie nur heimlich?
Ich stehe zu meinem Musikgeschmack, da gibt es nichts Geheimes.
Was war Ihre größte Modesünde?
In den 1980iger Jahren die weißen Socken.
Was zeigt das letzte Foto, das Sie mit dem Handy aufgenommen haben?
Die Ostsee bei Rostock: Ich war zu Besuch bei der Marine und durfte auf einem sogenannten Flottendienstboot, einem Spionageboot, mitfahren.
Mit wem würden Sie gerne eine Nacht durchzechen?
Nachdem ich keinen Alkohol trinke, wird es eine entspannte Zechtour. Mitnehmen würde ich hier gerne den Papst Franziskus.
Wovon haben Sie überhaupt keine Ahnung?
Leider bin ich im Umgang mit Werkzeug sehr unbeholfen. Ich bewundere jeden Handwerker, der mit seiner Hände Arbeit tolle und sichtbare Dinge schafft. Ich habe zwei linke Hände und zehn Daumen. Selbst einen Nagel in die Wand zu schlagen bedarf großer Konzentration und etwas Glück.
Was finden Sie langweilig?
Leider kann ich Gesellschaftsspielen gar nichts abgewinnen. Und wenn, dann müssen es schnelle Spiele mit schnellen Entscheidungen sein.
Sie sind in einer Bar. Welches Lied würde Sie dazu bringen, zu gehen?
Ich bin ja in der Bar wegen der Menschen und der Geselligkeit. Ein Lied kann mich somit nicht abschrecken. Da sollte man schon tolerant sein und nicht wegen eines Liedes den Saal verlassen. Nach einem schlechten Song kommt bestimmt auch wieder ein schöner.
Ich kann nicht leben ohne…
… Luft und Nahrungsmittel. Dafür brauchen wir eine intakte Welt. Alles andere lässt sich regeln und man kann dafür arbeiten.
Was ist Ihre Vorstellung von Hölle?
Nachdem der christliche Glaube auf Vergebung setzt und der Liebe Gott ja ein freundlicher und toleranter Gott ist, gehe ich davon aus, dass der Glaube an das Gute im Menschen dazu führt, dass die Hölle, falls es sie gibt, erträglich ist. In der Bibel steht: Wer frei von Sünde ist, werfe den ersten Stein.
Wie glauben Sie, würde der Andreas Schwarz von vor zehn Jahren auf den Andreas Schwarz von heute reagieren?
Er würde sagen, gut gemacht und Glück gehabt. Und er wäre stolz, dass ich bodenständig und authentisch geblieben bin. Da habe ich zum Glück eine Handvoll Menschen um mich herum, die in diesem Punkt auf mich aufpassen und auch mit nötiger Kritik nicht sparen.
Gibt es etwas, das Ihnen das Gefühl gibt, klein zu sein?
Ich bin weder klein noch groß. Ich bin ein Mensch mit Stärken und Schwächen und versuche, jeden Menschen so zu behandeln, wie ich erwarte, dass man mich behandelt. Als Politiker ist man nicht auserwählt, sondern gewählt. Und meine Zeit ist immer auf die jeweilige Amtszeit befristet.
Sind Sie Tänzer oder Steher?
Da bin ich eher der Steher, der mit minimalem Kraftaufwand versucht, rhythmisch am Platz etwas Bewegung in den Körper zu bekommen.
Was war die absurdeste Unwahrheit, die Sie je über sich gelesen haben?
In fast 30 Jahren Politik liest man da immer wieder mal Dinge, die einem seltsam vorkommen. Zum Glück hatte ich nicht so oft das Vergnügen. Auch hier habe ich mir angewöhnt, nicht auf alles zu reagieren und manches mit einem Schmunzeln zur Kenntnis zu nehmen. Natürlich gelingt dies nicht immer – aber nach 30 Jahren hat man auch etwas Hornhaut auf der Seele und lässt nicht alles an sich heran. Die Menschen, die mich kennen oder meine Arbeit verfolgen, können einschätzen, wenn journalistische Recherchen in die Hose gingen.
Welches Problem werden Sie in diesem Leben nicht mehr in den Griff bekommen?
Dass Menschen nicht hungern und wir alle in einer friedlichen Welt leben können.
Das Stadtecho gibt eine Runde aus. Was trinken Sie?
Einen süßen Cocktail mit Kirschgeschmack.
Andreas Schwarz, Juni 2023.
Stadtecho-Fragebogen
Das Stadtecho fragt – Mitra Sharifi antwortet
In jeder Ausgabe des Stadtechos legen wir einer Bamberger Persönlichkeit einen Fragebogen vor. Diesmal hat Mitra Sharifi die Fragen beantwortet. Sie ist Vorsitzende des Migrantinnen- und Migrantenbeirats (MIB) der Stadt Bamberg.
Frau Sharifi, wie steht es um das Zusammenleben von migrantischen und nicht-migrantischen Gruppen in Bamberg?
Sehr unterschiedlich. Es gibt sehr schöne Momente vom Glück, Solidarität und einfache Nachbarschaft in Frieden, Freundschaften und Kulturgenus über nationale und ethnische Grenzen hinweg. Aber es gibt auch Rassismus und Diskriminierung, vertane Chancen, Menschen ein Leben in Würde und Selbstbestimmung zu ermöglichen, Armut, Unsicherheit und Angst.
Sie sind seit zwei Jahren Vorsitzende des MIB – womit sind Sie zufrieden, was muss besser werden?
Ich schätze das große zivilgesellschaftliche Engagement in Bamberg, Menschen, die für Demokratie und eine solidarische Gesellschaft stehen. Aber um ein nachhaltiges gutes Miteinander zu gestalten, müssen wir die Strukturen verbessern, damit alle gute Chancen zur Teilhabe haben. Wohnen und Bildung sind aus meiner Sicht Bereiche, wo wir viel mehr investieren müssen. Aber wir müssen auch den gesellschaftlichen Diskurs im Auge behalten. Unsere Gesellschaft wird zunehmend von Migration geprägt. Wir müssen alle lernen, Vielfalt als Normalität anzuerkennen und lernen damit umzugehen. Dafür müssen wir alle, migrantisch und nicht-migrantisch, uns mit diskriminierenden Strukturen, aber auch mit rassistischen Denk‑, Verhaltens- und Sprachmustern auseinandersetzen und die Zukunft gemeinsam denken.
Würden Sie gerne öfter Fahrrad fahren?
Ja.
Zahlen Sie gern Rundfunkgebühren?
Ja, ich finde öffentlich-rechtliche Medien sehr wichtig.
Töten Sie Insekten?
Möglichst nicht.
Darf man in Ihrem Schlafzimmer rauchen?
Auf keinen Fall.
Welche Drogen sollten Ihrer Meinung nach legalisiert werden?
Die, die harmloser sind als Alkohol.
Ihr Leben wird verfilmt. Welche Schauspielerin sollte Sie spielen?
Golshifte Farahani.
Wie viele Apps sind auf Ihrem Smartphone? Welche benutzen Sie am meisten?
WhatsApp und Googlemap. Ist es eine App?
Wovon waren Sie zuletzt überrascht?
Von dem Besuch einer alten Freundin.
Was ist Ihr größter Wunsch?
Dass es keine Kriege gibt, nirgends.
Wie sieht ein perfekter Tag für Sie aus?
Ein sonniger Tag mit Zeit für einen Spaziergang mit einer guten Freundin und ein schönes Abendessen mit der Wohngemeinschaft.
Worüber haben Sie sich zuletzt geärgert?
Über den Bundesverkehrsminister.
Haben Sie ein Lieblingsgeräusch?
Vögelzwitschern.
Welchen Luxus leisten Sie sich?
Blumen und Reisen.
Wovor haben Sie Angst?
Krieg.
Wann haben Sie zuletzt geflirtet?
Letzte Woche.
Wann hatten Sie zum letzten
Mal Ärger mit der Polizei?
Ärger kann man es nicht nennen. Bei einer Demo hat die Polizei mir erklärt, dass ich mein Fahrrad nicht mitschieben darf, da keine Fahrräder angemeldet waren.
Was ist Ihr Lieblingsschimpfwort?
Du Idiot!
Was ist Ihre schlechteste Angewohnheit?
Zu viele Termine zusagen.
Was war Ihr schönster Moment als Vorsitzende des MIB?
Als ein geflüchteter ehemaliger Bewohner der AEO auf unserem „Radeln gegen Rassismus“ den Zuständigen von seinen Erfahrungen erzählte und seine Sicht darbot.
Welcher war der schlechteste Moment?
Immer wenn ich Menschen in Not sehe und nichts machen kann.
Gibt es einen wiederkehrenden Albtraum, der von Ihrem Beruf handelt?
Zu spät zur Prüfung erscheinen.
Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten?
Fehler, die Geldschaden verursachen.
Ihre Lieblingstugend?
Offenheit und Großzügigkeit.
Ihr Hauptcharakterzug?
Nach vorne schauen.
Was mögen Sie an sich gar nicht?
Ungenauigkeit.
Was hätten Sie gerne erfunden?
Eine Pille zur Empathiefähigkeit.
Bei welchem historischen Ereignis wären Sie gern dabei gewesen?
Beim Ende der Apartheid in Südafrika.
Haben Sie ein Vorbild?
Nicht wirklich. Aber ich habe Hochachtung vor all denjenigen, die sich für Menschen einsetzen.
Wofür sind Sie dankbar?
Für die Familie, in die ich geboren wurde und das viele Glück, das ich sonst im Leben gehabt habe.
Was lesen Sie gerade?
Bernardine Evaristo: „Mädchen, Frau etc.“.
Was ist Ihr Lieblingsbuch, Lieblingsalbum, Lieblingsfilm?
Lieblingsbücher habe ich viele: die letzten sind von Francesca Melandri „Alle außer mir“ oder „Über Meereshöhe“. Lieblingsalbum: „Rira“ von Soheil Nafisi. Auch bei Filmen kann ich mich schlecht für einen entscheiden. Der letzte schöne Film, den ich gesehen habe, war vor Kurzem im Lichtspielkino: „Der blaue Kaftan“.
Was war Ihre größte Modesünde?
Ich achte nicht auf die Mode.
Was ist Ihr liebstes Smalltalk-Thema?
Das Befinden der Welt.
Was zeigt das letzte Foto, das Sie mit Ihrem Handy aufgenommen haben?
Die Magnolien am Schillerplatz.
Mit wem würden Sie gerne eine Nacht durchzechen?
Mit meiner Freundin in Teheran.
Wovon haben Sie keine Ahnung?
Versicherungen.
Was finden Sie langweilig?
Autos.
Sie sind in einer Bar. Welches Lied würde Sie dazu bringen, zu gehen?
Irgendein rassistisches oder sexistisches Lied, zum Beispiel „Layla“.
Wie würde die Mitra Sharifi von vor zehn Jahren auf die Mitra Sharifi von heute reagieren?
Du bist alt geworden!
Gibt es etwas, das Ihnen das Gefühl gibt, klein zu sein?
Ja, wenn ich in den Sternenhimmel schaue.
Ich kann nicht leben ohne…
…menschliche Begegnungen und gute Romane.
Sind Sie Tänzerin oder Steherin?
Ich tanze gerne.
Stellen Sie sich vor, Sie könnten wählen – was für ein Tier wären Sie gerne?
Ein Vogel. Vielleicht ein Spatz.
Was war die größte Unwahrheit, die Sie je über sich gelesen haben?
Sowas vergesse ich schnell.
Das Stadtecho gibt eine Runde aus. Was trinken Sie?
Gerne eine Holunderblütenschorle.