In jeder Ausgabe des Stadtechos legen wir einer Bamberger Persönlichkeit einen Fragebogen vor. Diesmal hat Alina Achtziger die Fragen beantwortet. Sie ist
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Stadtecho-Fragebogen
Das Stadtecho fragt – Dr. Kristin Knebel antwortet
In jeder Ausgabe des Stadtechos legen wir einer Bamberger Persönlichkeit einen Fragebogen vor. Diesmal hat Dr. Kristin Knebel die Fragen beantwortet. Sie ist seit Anfang des Jahres Direktorin der Museen der Stadt Bamberg.
Frau Knebel, auf einer Skala von 0 (gar nicht) bis 10 (komplett): Wie hat sich Ihr Leben durch die Pandemie verändert?
5.
Wie sieht Ihr Fazit nach bald einem Jahr als Direktorin der Museen der Stadt Bamberg aus?
Bamberg hat mich sehr herzlich empfangen. Es gibt sehr viel zu tun, um die Museen für die Zukunft so aufzustellen, wie es sich für eine Welterbe- und Kulturstadt gebührt. Bisher habe ich dafür sehr viel Verständnis gefunden und hoffe, dass diese Anstrengungen gemeinsam mit der Verwaltung und der Politik gelingen werden.
Was mögen Sie an Ihrer neuen Stelle besonders, was nicht so sehr?
Die Arbeit mit einem kreativen und motivierten Team macht mir sehr viel Spaß. Schwierig ist die (noch) unzureichende Infrastruktur.
Wie weit haben Sie sich in der Stadt schon eingelebt?
Sehr gut.
Würden Sie gerne öfter Fahrrad fahren?
Ja, im Prinzip schon. Momentan fehlt es mir an Zeit und Gelegenheit für Fahrradtouren. Mein Haupttransportmittel ist die Bahn und innerstädtisch gehe ich viel zu Fuß.
Zahlen Sie gern Rundfunkgebühren?
Wer zahlt schon gern Gebühren? Ich halte öffentlich-rechtlichen Rundfunk für sehr wichtig, das Finanzierungssystem sollte aber reformiert werden.
Töten Sie Insekten?
Bewusst nur im äußersten Notfall, durch unsere Lebensweise tragen wir leider oft unbewusst zum Insektensterben bei.
Darf man in Ihrem Schlafzimmer rauchen?
Nein.
Welche Drogen sollten Ihrer Meinung nach legalisiert werden?
Keine. Aber natürlich ist es eine Definitionsfrage, was man unter Drogen versteht.
Ihr Leben wird verfilmt. Welche Schauspielerin sollte Sie spielen?
Juliette Binoche.
Wie viele Apps sind auf Ihrem Smartphone? Welche benutzen Sie am meisten?
Circa 60, von denen ich nur wenige regelmäßig nutze, am meisten wohl den Bahnnavigator und die Wetterapp.
Was braucht ein gutes Museum?
Wir arbeiten als Museen für die Öffentlichkeit und daher brauchen wir alle Menschen, die Interesse haben, sich einzubringen und unsere Angebote wahrzunehmen. Wir brauchen klare Ziele und Haltungen, die in unsere Strategie einfließen. Dazu benötigen wir kompetente, engagierte und genügend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die kluge Konzepte entwickeln und umsetzen. Außerdem einen interessanten Bestand mit möglichst klaren Schwerpunkten und attraktive Ausstellungsflächen. Wichtig ist auch eine funktionierende technische Infrastruktur, wie zum Beispiel Depotflächen mit den notwendigen konservatorischen Bedingungen oder die digitale Infrastruktur. Und nicht zuletzt benötigen Museen ein gutes Marketing, um die Menschen auch zu erreichen.
Wovon waren Sie zuletzt überrascht?
Das habe ich vergessen.
Was ist Ihr größter Wunsch?
Gerechtigkeit.
Wie sieht ein perfekter Tag für Sie aus?
Ich verbringe ihn entspannt mit den Menschen, die ich liebe.
Worüber haben Sie sich zuletzt geärgert?
Verschwörungstheorien.
Haben Sie ein Lieblingsgeräusch?
Geräusche der Natur, das Zwitschern der Vögel, Wind oder auch ein prasselnder Regen. Oder Klaviermusik. Oh, wie kitschig…
Welchen Luxus leisten Sie sich?
Nicht alles wiederzukäuen, was gerade en vogue ist.
Wovor haben Sie Angst?
Spinnen.
Wann haben Sie zuletzt geflirtet?
Daran kann ich mich nicht erinnern…
Was war der schönste Moment Ihres bisherigen Berufswegs?
Es gibt viele schöne Momente. Am schönsten ist es, wenn man gerade in einem kreativen (Denk-) Prozess gemeinsam mit anderen steckt. Und natürlich der Moment, wenn etwas lange überlegtes und geplantes wie eine Ausstellung sichtbar wird für alle.
Auf welchen Moment Ihrer Laufbahn waren Sie am schlechtesten vorbereitet?
Auf einen Neuanfang wie hier in Bamberg kann man sich schlecht vorbereiten, es gibt einfach zu viele Unbekannte. Aber es hat gut funktioniert.
Gibt es einen wiederkehrenden Albtraum, der von Ihrem Beruf handelt?
Nein. Dass ich etwas Wichtiges vergesse zu berücksichtigen oder Aufgaben nicht rechtzeitig erledigen kann, das beschäftigt mich schon manchmal nachts.
Mit welcher großen Künstlerin/welchem großen Künstler können Sie gar nichts anfangen?
Salvador Dalí.
Was ist Ihr Lieblingsschimpfwort?
Schwachsinn!
Was ist Ihre schlechteste Angewohnheit?
Ich bin manchmal zu ehrlich.
Ihre Lieblingstugend?
Empathie.
Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten?
Fehler, die als solche erkannt werden.
Was mögen Sie an sich gar nicht?
Wenn ich weniger schaffe, als ich mir vornehme, was leider öfter der Fall ist.
Was hätten Sie gerne erfunden?
Perpetuum mobile.
Haben Sie ein Vorbild?
Viele.
Wofür sind Sie dankbar?
Für die wunderbare Kindheit, die ich dank meiner Eltern erleben durfte.
Was lesen Sie gerade?
Steineckes Biographie E.T.A. Hoffmanns.
Was ist Ihr Lieblingsbuch, Lieblingsalbum, Lieblingsfilm?
Kultur ist zu reich und vielfältig, als dass ich ein ausgesprochenes Lieblingswerk hätte. Momentan sind zum Beispiel Beethovens Klaviersonaten bei mir mal wieder sehr beliebt.
Welches Buch haben Sie zuletzt nicht zu Ende gelesen?
Ich lese Bücher nicht zuende, wenn ich das Gefühl habe, ich weiß, worauf es hinaus läuft, und es kommt nichts substantiell neues mehr.
Welche Musik hören Sie nur heimlich?
Das verrate ich nicht.
Was war Ihre größte Modesünde?
Das FDJ-Hemd.
Was ist Ihr liebstes Smalltalk-Thema?
Das Wesen von Smalltalk ist ja, dass es sich aus der Situation ergibt.
Was zeigt das letzte Foto, das Sie mit Ihrem Handy aufgenommen haben?
Meinen Sohn.
Mit wem würden Sie gerne eine Nacht durchzechen?
Zechen war früher… grundsätzlich aber gern mit Menschen, die mir sympathisch sind und mit denen man sich vernünftig unterhalten kann.
Wovon haben Sie überhaupt keine Ahnung?
Philosophie.
Was finden Sie langweilig?
Mittelmäßige beziehungsweise beliebige zeitgenössische Kunst.
Sie sind in einer Bar. Welches Lied würde Sie dazu bringen zu gehen?
Rechtsrock oder schlechter „Schrammelpunk“.
Wie würde die Kristin Knebel von vor zehn Jahren auf die Kristin Knebel von heute reagieren?
Amüsiert.
Gibt es etwas, das Ihnen das Gefühl gibt, klein zu sein?
Die Natur.
Ich kann nicht leben ohne…
Liebe.
Was ist Ihre Vorstellung von Hölle?
Ungerechtigkeiten live mitzuerleben, gegen die man nichts tun kann oder sich ohnmächtig fühlt.
In welchen Club sollte man unbedingt mal gehen?
Keine Ahnung.
Was war die größte Unwahrheit, die Sie je über sich gelesen haben?
Soviel gibt es über mich nicht zu lesen.
Welches Problem werden Sie in diesem Leben nicht mehr in den Griff bekommen?
Dass immer alles anders kommt als man denkt.
Das Stadtecho gibt eine Runde aus. Was trinken Sie?
Ein Glas trockenen Weißwein bitte.
Dr. Kristin Knebel,
Oktober 2022.
- November 13, 2022
- Autor: Sebastian Quenzer
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Stadtecho-Fragebogen
Das Stadtecho fragt: Robert Bartsch antwortet
In jeder Ausgabe des Stadtechos legen wir einer Bamberger Persönlichkeit einen Fragebogen vor. Diesmal hat Robert Bartsch die Fragen beantwortet. Er ist Gründer und Leiter des inklusiven Förderkreises goolkids und Mit-Organisator von Host-Town Bamberg.
Herr Bartsch, auf einer Skala von 0 (gar nicht) bis 10 (komplett): Wie hat sich Ihr Leben durch die Corona-Pandemie verändert?
3 bis 4: Es ist leider schwieriger geworden, Begegnungen einfach aus der Hüfte heraus zu erleben. Persönlich hatte ich nie irgendwelche Symptome.
Wie weit ist Bamberg in Sachen Inklusion, was muss noch besser werden?
Bamberg bietet an sich eine gute Basis. Eine kooperative Lebenshilfe sowie ein Behindertenbeirat bieten gute Ansätze, um Lösungen für gelebte Inklusion aufzubauen. Doch stehen wir dabei noch sehr am Anfang. Unsere Teilnahme als Host-Town 2023 bei Special Olympics ist ein sehr guter Schritt für die ganze Region Bamberg. Mit Hilfe dieses Events könnten nachhaltige Strukturen und Ideen auf den Weg gebracht werden. Nur muss es dann gerade auch von allen Schreibtischen in der Verwaltung gelebt und umgesetzt werden, damit die Gesellschaft mitziehen kann.
Was hat eine Stadt von Inklusion?
Ein größeres Miteinander zwischen allen Teilen der Bevölkerung. Inklusion = TEILHABE für ALLE. Wenn alle Menschen dabei sein dürfen, entwickeln sich automatisch viel mehr Gemeinsamkeiten und weniger Streit und Missgunst. Eine tolerante Gesellschaft entsteht und wächst durch Empathie und Offenheit. Inklusion oder Teilhabe ist ein wirksamer Schlüssel dafür.
Bamberg wird 2023 Host Town einer Delegation der Special Olympics World Games Berlin 2023. Was muss hier bis dahin noch getan werden oder ist schon alles bereit für die Delegation?
Mit dem Organisationsteam „Initiative Teilhabe“ wurde eine erste Basis geschaffen, mit der auch die Bewerbung erfolgreich gelang. Dieses Team braucht nun weitere Unterstützer, Helfer und auch Macher, die mit anpacken und gestalten wollen. Die neue Webseite www.bamberg-liebt-inklusion.de soll mithelfen, Inklusion breiter in die Gesellschaft zu tragen. Doch dazu braucht es auch hier Helfer, aber auch Fachkräfte in vielen Bereichen, bis hin zu Organisationstalenten oder auch IT- und letztlich Marketing-Fachleute. Und ganz besonders brauchen wir viele Volunteers, die unsere Reise zur Teilhabe über 2023 hinaus begleiten wollen. Denn: Es geht uns um weit mehr als nur den Besuch der Athleten aus Bahrain. Es geht um das zukünftige Leben als eine faire Gemeinschaft.
Würden Sie gerne öfter Fahrrad fahren?
Klar, soweit es meine Gesundheit erlaubt.
Zahlen Sie gern Rundfunkgebühren?
Zum Glück bin ich befreit. Doch gerne würde ich es nicht zahlen, weil man mit den Geldern der Bürger viel zu großzügig hantiert. Aber eine unabhängige Medienwelt ist zwingend notwendig, zu der zum Glück auch die regionalen, privaten Medien gehören.
Töten Sie Insekten?
Nein.
Ihr Leben wird verfilmt. Welcher Schauspieler sollte Sie spielen?
Es müsste schon ein Publikumsmagnet sein, damit das überhaupt Jemand sehen will, haha. Passend wäre Tom Hanks, so wie er in „Forrest Gump“ trotz Handicap nie aufgab.
Wovon waren Sie zuletzt überrascht?
Es war wohl die Goldmedaille unserer Rollstuhlsprinterin Lena in Berlin. Ich hatte sie eigentlich nur als Vorbereitung für die große 400 Meter-Strecke auch über 100 Meter angemeldet.
Was ist Ihr größter Wunsch?
Dass unser Weg in Richtung mehr Inklusion = Teilhabe sehr nachhaltig bei allen Menschen ankommt.
Wie sieht ein perfekter Tag für Sie aus?
Mit lieben Freunden frühstücken, Kaffee trinken, lachen und später auf einen Keller gehen.
Worüber haben Sie sich zuletzt geärgert?
Die schlechte Berichterstattung über Inklusionssport sowohl bei den European Championships als auch das geringe Mitwirkung öffentlich-rechtlicher Sender bei Special Olympics Berlin 2022.
Haben Sie ein Lieblingsgeräusch?
Meeresrauschen.
Welchen Luxus leisten Sie sich?
Mehr auf meine Gesundheit zu achten und weniger Stress zu verursachen.
Wovor haben Sie Angst?
Zahnarzt und schwere Krankheit, aber vor allem der steigende Egoismus.
Wann haben Sie zuletzt geflirtet?
Gestern? Oder letzte Woche? Viele nette Begegnungen sind irgendwie auch Flirt. Nur halt ohne Hintergedanken.
Wann und warum hatten Sie zum letzten Mal Ärger mit der Polizei?
Vor rund 13 Jahren, als ich sehr sehr viel Mist gebaut hatte. Die Lehren daraus helfen mir aber auch heute noch in vielen Phasen. Vor allem um nicht mehr abzuheben.
Was war der schönste Moment Ihres langjährigen Einsatzes für Inklusion?
Schwierig, denn es gibt nicht DEN schönsten Moment. War es die rote Rose eines Sportlers mit Trisomie an unsere Vorsitzende bei der Siegerehrung vom MITeinander-Cup? Oder waren es überraschende Unterstützungen für unsere Arbeit? Die Medaille unserer Inklusions-Fußballmannschaft in Berlin? Es sind einfach so viele solcher Momente, dass ich ständig positiv geflasht werde. Inklusion ist einfach Spaß mit und durch Menschen.
Gibt es einen wiederkehrenden Albtraum, der von Ihrem Beruf handelt?
Ein Rollstuhlfahrer strandet am Bahnhof vor einem defekten Aufzug.
Was ist Ihr Lieblingsschimpfwort?
Verdammter Mist.
Bei welchem historischen Ereignis wären Sie gern dabei gewesen?
Beim Mauerfall – direkt vor Ort.
Was ist Ihre schlechteste Angewohnheit?
Wenn es um meine Herzensthemen (Inklusion und goolkids) geht, kann ich meinen Redeschwall nicht immer bremsen. Und es dreht sich bei mir zu 80 Prozent wohl eher immer darum…
Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten?
Wenn sie durch Engagement und Leidenschaft passieren.
Ihre Lieblingstugend?
Ich kann und mag nicht aufgeben.
Ihr Hauptcharakterzug?
Harmoniebedürftig, mitfühlend, hilfsbereit.
Was mögen Sie an sich gar nicht?
Manchmal bin ich leider etwas ungeduldig.
Was hätten Sie gerne erfunden?
Einen Schalter für Frieden.
Haben Sie ein Vorbild?
Nicht direkt. Mich beeindrucken oder motivieren durchaus einige authentische Menschen, die sich ehrlich für die Schwächeren der Gesellschaft engagieren.
Wofür sind Sie dankbar?
Dass ich meine Visionen für Inklusion umsetzen darf und starke Helfer gefunden habe.
Was ist Ihr Lieblingsbuch, Lieblingsalbum, Lieblingsfilm?
„Mit dem Kühlschrank durch Irland“, Fotoalben von unseren tollen Begegnungen, „Ziemlich beste Freunde“.
Welches Buch haben Sie zuletzt nicht zu Ende gelesen?
Sparbuch.
Welche Musik hören Sie nur heimlich?
Monika Martin, weil ich sie und ihre Musik faszinierend finde.
Was war Ihre größte Modesünde?
Eine gift-grüne Cordhose (von Muttern ausgesucht!).
Was ist Ihr liebstes Smalltalk-Thema?
Sport und Urlaub.
Was zeigt das letzte Foto, das Sie mit Ihrem Handy aufgenommen haben?
Inklusionstag in Baunach.
Mit wem würden Sie gerne eine Nacht durchzechen?
Katharina Böhm. Ich habe sie vor Jahren bei den Dreharbeiten zur TV-Serie „Der König“ persönlich kennen gelernt.
Wovon haben Sie keine Ahnung?
Politik und Mathematik.
Sie sind in einer Bar. Welches Lied würde Sie dazu bringen, zu gehen?
Jazz und Bierzeltlieder.
Was ist Ihre Vorstellung von Hölle?
Die Hölle gibt es nur im realen Leben. Wenn man zum Beispiel in einer extrem erdrückenden (Gefühls-)Situation oder Lebenslage nicht mehr ein oder aus weiß.
Wie würde der Robert Bartsch von vor zehn Jahren auf den Robert Bartsch von heute reagieren?
Alter Schwede… bist du verrückt?
Was finden Sie langweilig?
Alles Oberflächliche… und Mathematik.
Gibt es etwas, das Ihnen das Gefühl gibt, klein zu sein?
Wenn selbst beste Ideen zugunsten der Menschen von der Politik oder Verwaltung einfach ignoriert oder schwach geredet werden. Noch schlimmer ist, wenn Ideen vordergründig gelobt werden und dann aus finanziellen oder politischen Motiven dagegen gearbeitet wird. Da nützt mir mein Stimmrecht alle vier Jahre auch nichts mehr.
Ich kann nicht leben ohne…
Erdbeeren, Eis und Kaffee.
In welchen Club sollte man unbedingt mal gehen?
Mir ist die Keller- und Braugaststättenwelt in unserer Region 1000 Mal lieber.
Stellen Sie sich vor, Sie könnten wählen – was für ein Tier wären Sie gerne?
Wal oder Adler.
Welches Problem werden Sie in diesem Leben nicht mehr in den Griff bekommen?
Inklusion oder echte Teilhabe sollten ein lebendiger Bestandteil unserer Gesellschaft sein. Doch dafür braucht es leider noch eine sehr lange Zeit und wesentlich mehr Mitmacher und Anschieber.
Das Stadtecho gibt eine Runde aus. Was trinken Sie?
Alkoholfreien Cocktail … oder einen Kaffee.
Robert Bartsch, September 2022
- Oktober 9, 2022
- Autor: Sebastian Quenzer
Stadtecho-Fragebogen
Das Stadtecho fragt – Michael Hemm antwortet
In jeder Ausgabe des Stadtechos legen wir einer Bamberger Persönlichkeit einen Fragebogen vor. In der Augustausgabe hat Michael Hemm die Fragen beantwortet. Er ist Leiter der inklusiven Kulturwerkstatt KUFA.
Herr Hemm, auf einer Skala von 0 (gar nicht) bis 10 (komplett): Wie hat sich Ihr Leben durch die Corona-Pandemie verändert?
10, durch die Astra-Zeneca Impfung kam es bei mir zu Erschöpfungssymptomen, die durch eine Corona-Erkrankung nochmals verstärkt wurden. Das hat mich fast ein Jahr lang vollkommen aus der Bahn geworfen. Zum Glück kommt die Energie jetzt endlich wieder zurück.
Was mögen Sie an der Stelle des Leiters der KUFA am meisten?
Dass man so viel Neues bewegen und voranbringen kann. Ich bin ja auch Leiter der Offenen Behindertenarbeit der Lebenshilfe Bamberg e.V. Aus diesem Verantwortungsbereich habe ich mit meinem Team den Familienentlastenden Dienst, Aktion-Bamberg inklusiv und als Herzensprojekt die KUFA als inklusives soziokulturelles Zentrum für Bamberg entwickelt.
Würden Sie gerne öfter Fahrrad fahren?
Ja, dann würde ich viel öfter mit meinem Mountainbike die Fränkische Schweiz und den Steigerwald erkunden.
Zahlen Sie gern Rundfunkgebühren?
Ja, der Erhalt des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist wichtig. Klar, die Qualität des Fernsehprogramms könnte besser sein, deswegen höre ich eher Radio, zum Beispiel den Deutschlandfunk.
Töten Sie Insekten?
Wenn, dann nur die Spinnen in der Wohnung.
Darf man in Ihrem Schlafzimmer rauchen?
Auf keinen Fall.
Welche Drogen sollten Ihrer Meinung nach legalisiert werden?
Nach den Corona-Berührungsverboten sollte die Droge Liebe wieder „legalisiert“ werden. Und mit Liebe meine ich vor allem mehr Umarmungen und Berührungen im Umgang miteinander.
Ihr Leben wird verfilmt. Welcher Schauspieler sollte Sie spielen?
Jack Nicholson.
Wie viele Apps sind auf Ihrem Smartphone? Welche benutzen Sie am meisten?
Ich glaube, so zehn und am meisten nutze ich WhatsApp und Komoot.
Wovon waren Sie zuletzt überrascht?
Wie man durch eine Krankheit die Kontrolle über seinen Körper und sein Leben vollständig verlieren kann.
Was ist Ihr größter Wunsch?
Wieder vollkommen gesund zu werden und zu bleiben.
Wie sieht ein perfekter Tag für Sie aus?
Frühstück mit einer schwäbischen Laugenbrezel mit viel Butter, vier Stunden arbeiten, mit Freunden in der Fränkischen Schweiz klettern, wandern oder radeln, danach Einkehr in eine Landbrauerei und zum Abschluss ein schönes Konzert in der KUFA.
Worüber haben Sie sich zuletzt geärgert?
Über die einrichtungsbezogene Impfpflicht.
Haben Sie ein Lieblingsgeräusch?
Ja, Kinderlachen, beziehungsweise Lachen überhaupt. Je lauter und länger umso besser.
Welchen Luxus leisten Sie sich?
Ab und zu gut essen gehen und dazu natürlich einen leckeren fränkischen Silvaner.
Wovor haben Sie Angst?
Vor dem zunehmenden Nationalismus in Europa und in der Welt. Unser Ziel ist doch die Menschengemeinschaft.
Wann haben Sie zuletzt geflirtet?
Ich glaube, dass ich gar nicht flirten kann. Anja K., Johanna H., Sandra R. und Rosi K. meinen, das stimmt nicht.
Wann hatten Sie zum letzten Mal Ärger mit der Polizei?
Oh, das ist schon lange her, als ich „Bildet Banden“ auf eine Hauswand gesprüht habe.
Was war Ihr schönster KUFA-Moment?
Das war die Eröffnungsfeier der KUFA im Herbst 2019 mit einem großen inklusiven Kulturprogramm und dem Stolz, dass wir es als Behinderteneinrichtung geschafft haben, ein inklusives soziokulturelles Zentrum in Bamberg zu eröffnen. Immerhin gibt es dieses Ziel für Bamberg bereits seit der Besetzung des alten E‑Werks 1981.
Welcher der am wenigsten Schönste?
Das war die Schließung der KUFA im März 2020 aufgrund des Corona-Pandemie.
Gibt es einen wiederkehrenden Albtraum, der von Ihrem Beruf handelt?
Ja, dass die Stadt Bamberg die notwendigen finanziellen Förderungen für unsere kommunalen Inklusionsprojekte streicht.
Was ist Ihr Lieblingsschimpfwort?
Mist, Mist, Mist und dies ziemlich laut und genau in dieser Reihenfolge.
Bei welchem historischen Ereignis wären Sie gern dabei gewesen?
Bei dem von Fritz Teufel und vom Zentralrat der umherschweifenden Haschrebellen organisierten Knast-Camp in Ebrach, in dessen Folge das Bamberger Landratsamt erstürmt wurde, das war 1969.
Was ist Ihre schlechteste Angewohnheit?
Dass ich vor lauter Ungeduld dem Gesprächspartner ins Wort falle.
Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten?
Fehler, die aus einem Engagement heraus entstehen, mit dem Ergebnis, dass man
weitermacht.
Ihre Lieblingstugend?
Offenheit und Mut zur Veränderung mit einer kleinen Prise Hartnäckigkeit.
Ihr Hauptcharakterzug?
Nicht nur Ideen zu haben, sondern dieses auch umzusetzen.
Was mögen Sie an sich gar nicht?
Meine Ungeduld.
Was hätten Sie gerne erfunden?
Metalldetektor-Sandalen, die sind super, da kann man beim Spazieren auf Schatzsuche gehen. Die gibt’s wirklich!
Haben Sie ein Vorbild?
Helmut M. und Burkhard V., zwei Männer mit Behinderung, die ich schon seit 30 Jahren kenne und die mich immer wieder mit ihrer Lebensfreude, Zufriedenheit und Fehlerfreundlichkeit begeistern.
Was lesen Sie gerade?
Anam Cara „Das Buch der keltischen Weisheit“.
Welches Buch haben Sie zuletzt nicht zu Ende gelesen?
Den Triple-Roman „Trilogie des laufenden Schwachsinns“ von Eckhard Henscheid, obwohl das Buch eigentlich bereits durch den Titel ein Meisterwerk ist.
Was ist Ihr Lieblingsbuch, Lieblingsalbum, Lieblingsfilm?
„Betty Blue“ von Philippe Djian, alle Platten von den Doors, aber auch die Platte „Young Rebel Set“ von der Band Young Rebel Set, „Einer flog über das Kuckucksnest“ von Miloš Forman, oder vielleicht doch lieber „Das Leben ist schön“ von Roberto Benigni. Wartet, ich nehme „Bierkampf“ von Herbert Achternbusch.
Welche Musik hören Sie nur heimlich?
Da kenn’ ich keine Gnade, ich höre alles offen und laut.
Was war Ihre größte Modesünde?
Als Jugendlicher habe ich eine giftgrüne Hose mit geblümten Borden und knallgelbem Hemd getragen.
Was ist Ihr liebstes Smalltalk-Thema?
Wie schlecht der Tatort mal wieder war.
Mit wem würden Sie gerne eine Nacht durchzechen?
Das finden meine Freunde jetzt nicht okay, aber ja, es ist Britney Spears.
Wovon haben Sie überhaupt keine Ahnung?
Von der Physik. In meiner mündlichen Abiturprüfung wurde ich gefragt, wie die Stromleitungen funktionieren. Die einzige was ich sagen konnte war: „do derf ma net no langa“, ich bin Schwabe und habe mit dieser Antwort meine Abiturprüfung bestanden.
Was finden Sie langweilig?
Schiff fahren.
Sie sind in einer Bar. Welches Lied würde Sie dazu bringen zu gehen?
Techno und Electro Musik.
Wie glauben Sie, würde der Michael Hemm von vor zehn Jahren auf den Michael Hemm von heute reagieren?
Jetzt wird’s Zeit, dass du mal ein wenig langsamer machst!
Gibt es etwas, das Ihnen das Gefühl gibt, klein zu sein?
Ja, die Machtlosigkeit gegenüber Dingen, die man erst mal nicht beeinflussen kann, wie Krieg oder den Klimawandel.
Sind Sie Tänzer oder Steher?
Tänzer.
Was war die größte Unwahrheit, die Sie je über sich gelesen haben?
Dass er jetzt mit 60 endlich gscheit gworda isch.
Welches Problem werden Sie in diesem Leben nicht mehr in den Griff bekommen?
Dass Politiker nicht nur von Inklusion reden, sondern endlich Finanzierungsprogramme aufstellen, damit Menschen mit Behinderung mitten unter uns leben können.
Das Stadtecho gibt eine Runde aus. Was trinken Sie?
Einen Negroni.
Michael Hemm, Juli 2022.
- August 25, 2022
- Autor: Sebastian Quenzer
Stadtecho-Fragebogen
Das Stadtecho fragt: Katharina Breinbauer antwortet
In jeder Ausgabe des Stadtechos legen wir einer Bamberger Persönlichkeit einen Fragebogen vor. Diesmal hat Katharina Breinbauer die Fragen beantwortet. Sie ist die Leiterin der Bamberger Kurzfilmtage.
Frau Breinbauer, auf einer Skala von 0 (gar nicht) bis 10 (komplett): Wie hat sich Ihr Leben durch die Pandemie verändert?
Ich halte es mit Unentschlossenheit: 5. Kaum zu sagen, was wohl privat bahnbrechend anders gelaufen wäre.
Was mögen Sie an Kurzfilmen?
Die Kürze, die Herausforderung, auf den Punkt zu kommen. Vielleicht auch, weil ich selber darin so schlecht bin.
Was braucht ein guter Kurzfilm?
Selbst in der Kürze Tiefe vermitteln, zum Nachdenken anregen. Eine neue Perspektive, einen neuen Blick, eine Geschichte vermitteln. Quasi einen geistigen Raum aufmachen und einrichten. Eigentlich ist das nicht so viel anders als Langfilm, nur die Zeit – die liebe Zeit! Die kommt eben beim Kurzfilm als erschwerende Bedingung hinzu.
Worüber würden Sie gerne selbst einen Kurzfilm drehen?
Tatsächlich habe ich persönlich keinerlei Ambitionen, einen Kurzfilm zu drehen, sondern möchte lieber noch ein paar Jahre unser Festival veranstalten und andere Festivals besuchen gehen.
Ihr Leben wird verfilmt. Welche Schauspielerin sollte Sie spielen?
Marlen Diekhoff.
Würden Sie gerne öfter Fahrrad fahren?
In Bamberg fahre ich eigentlich täglich, beziehungsweise jede Strecke mit dem Rad. Aber eine richtige Fahrradtour wäre diesen Sommer nochmal schön.
Zahlen Sie gern Rundfunkgebühren?
Es gibt ärgere Schmerzen.
Töten Sie Insekten?
Selten absichtlich. Und dann, um Schmerzen bei mir oder anderen abzuwehren. Ob Schmerzabwehr den Insektentod rechtfertigt, könnte man bestimmt ausufernder debattieren, aber das möchte ich an dieser Stelle niemandem antun.
Darf man in Ihrem Schlafzimmer rauchen?
Lieber nicht.
Welche Drogen sollten legalisiert werden?
Uff. Ganz generell finde ich ich Verbotskultur und Prohibition meist nicht so zielführend, sondern verdrängt Unerwünschtes nur aus dem Bewusstsein /aus dem öffentlichen Raum. Aber das Thema hat natürlich, wie alles andere auch, unendlich viel Schattierungen.
Wie viele Apps sind auf Ihrem Smartphone? Welche benutzen Sie am meisten?
Danke für die Frage. Minus 5, jetzt 26. Am meisten benutze ich inzwischen wieder Messengerdienste. Im Winter war die CovPass-App zeitweise die Nr. 1.
Wovon waren Sie zuletzt überrascht?
Positiv überrascht von netten unerwarteten Gesten im Alltag.
Was ist Ihr größter Wunsch?
Ein Garten mit Hühnern.
Wie sieht ein perfekter Tag für Sie aus?
Ich kann Zeit mit Leuten verbringen, die ich sehr gern habe. Das ist erst mal das Wichtigste, schön ist es auch, wenn ein bisschen Wind geht, die Sonne nicht zu stark scheint und am Abend sag ich zu einem Glas Wein auch nicht Nein.
Haben Sie ein Lieblingsgeräusch?
Markantes Lachen.
Worüber haben Sie sich zuletzt geärgert?
Immer wieder über den Stellenwert von Kultur /Subkultur. Und ganz banal über einen verspäteten Zug.
Welchen Luxus leisten Sie sich?
Briefe schreiben und versenden, Mokka mit Kardamom, ab und an die Rechnung übernehmen.
Wovor haben Sie Angst?
Allein im Dunkeln.
Wann haben Sie zuletzt geflirtet?
Jeden Tag ein bisschen.
Bei welchem historischen Ereignis wären Sie gern dabei gewesen?
1991: Die ersten Bamberger Kurzfilmtage.
Wann und warum hatten Sie zum letzten Mal Ärger mit der Polizei?
…Bamberg. Fahrrad. Licht… Das war keine meiner persönlichen Sternstunden.
Was ist Ihr Lieblingsschimpfwort?
Gscheidhaferl.
Was ist Ihre schlechteste Angewohnheit?
Nein sagen liegt mir nicht.
Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten?
Jeden Fehler, der ehrlich und ernsthaft entschuldigt wird.
Auf welchen Moment Ihrer Laufbahn waren Sie am schlechtesten vorbereitet?
Welche Laufbahn?
Ihre Lieblingstugend?
Loyalität. Und Vertrauen. Das geht Hand in Hand.
Ihr Hauptcharakterzug?
Da fragt man lieber meine Freunde.
Was mögen Sie an sich gar nicht?
Muss der Stadtecho das wissen?
Was hätten Sie gerne erfunden?
Das Lastenrad!
Haben Sie ein Vorbild?
Meine guten Freunde haben alle Eigenschaften, die ich bewundere. Ein Vorbild, das gleichzeitig eine Person des öffentlichen Lebens ist, wäre Dieter Wieland. Er übernahm 2020 die künstlerische Patenschaft für die Bamberger Kurzfilmtage und es war für mich eine große Ehre und Freude, den Mann persönlich kennenlernen zu dürfen.
Wofür sind Sie dankbar?
Einen guten Freund in meinem Leben zu haben.
Was lesen Sie gerade?
„Acht Berge“ von Paolo Cognetti. Damit die Antwort länger Bestand hat: Buchempfehlungen von Herrn Heilmann oder Fundstücke aus dem Fundevogel.
Was ist Ihr Lieblingsbuch, Lieblingsalbum, Lieblingsfilm?
So wirklich immerwährend und auf ewig in Stein gemeißelt kann ich das nicht beantworten. Aber aus dem Bauch heraus: Hemingway „A Moveable Feast“ und „Das fliegende Klassenzimmer“ von Erich Kästner. Irgendwie immer gehen Beatles. Ein Kurzfilm über eine tanzende Google Street View Kamera.
Welches Buch haben Sie zuletzt nicht zu Ende gelesen?
Der Turm.
Welche Musik hören Sie nur heimlich?
In der Hinsicht hab ich nichts zu verheimlichen.
Was war Ihre größte Modesünde?
Die ungesühnteste war auf jeden Fall: Chucks im Winter, bei Schnee Eis und Regen.
Was ist Ihr liebstes Smalltalk-Thema?
Städtische Grünanlagen.
Was zeigt das letzte Foto, das Sie mit Ihrem Handy aufgenommen haben?
Bewertungsbögen der Sneak Preview im Odeonkino.
Mit wem würden Sie gerne eine Nacht durchzechen?
Die Nacht durchmachen geht am besten mit meinen liebsten Freunden. Und zum Glück ist das nicht nur Wunschtraum, sondern kommt auch noch vor.
Wovon haben Sie überhaupt keine Ahnung?
Umgang mit einer Formatkreissäge, das Problem ist aber in Bearbeitung dank den engagierten Schreinern und Zimmerern bei uns in der Offenen Werkstatt.
Was finden Sie langweilig?
Smalltalk über Unlust.
Sie sind in einer Bar. Welches Lied würde Sie dazu bringen, zu gehen?
Helene Fischer und so weiter.
Was ist Ihre Vorstellung von Hölle?
Ewiger Stillstand.
Wie glauben Sie, würde die Katharina Breinbauer von vor zehn Jahren auf die heutige Katharina Breinbauer reagieren?
Soll ich mich jung fühlen? Mit 15 hatte ich auf jeden Fall andere Zukunftspläne und Bamberg gehörte nicht dazu.
Was war Ihr miesester Auftritt?
Hoffentlich nicht dieses Interview.
Gibt es etwas, das Ihnen das Gefühl gibt, klein zu sein?
Im Berufsverkehr U‑Bahn fahren. Waldspaziergänge. Nachrichten lesen.
Ich kann nicht leben ohne…
Gute Freunde, die mir meine Unzulänglichkeiten verzeihen.
In welchen Club sollte man unbedingt mal gehen?
In Bamberg? Sollte mal einer aufmachen…
Sind Sie Tänzerin oder Steherin?
Kommt ganz auf die Begleitung an.
Stellen Sie sich vor, Sie könnten wählen – was für ein Tier wären Sie gerne?
Eine Elefantenkuh.
Welches Problem werden Sie in diesem Leben nicht mehr in den Griff bekommen?
„Hat jemand mein Handy gesehen?“, wahlweise auch Schlüssel oder Portemonnaie.
Das Stadtecho gibt eine Runde aus. Was trinken Sie?
Spezi U.
Katharina Breinbauer, Juni 2022.
- August 6, 2022
- Autor: Sebastian Quenzer
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Das Stadtecho fragt
Alina Achtziger antwortet
In jeder Ausgabe des Stadtechos legen wir einer Bamberger Persönlichkeit einen Fragebogen vor. Diesmal hat Alina Achtziger die Fragen beantwortet. Sie ist seit drei Monaten Stadträtin für Die PARTEI.
Frau Achtziger, auf einer Skala von 0 (gar nicht) bis 10 (komplett): Wie hat sich Ihr Leben durch die Corona-Pandemie verändert?
6,9.
Was mögen Sie an Politik?
Dass sie eigentlich das Potential birgt, das Leben aller Menschen besser zu machen.
Was braucht gute Politik?
Mehr Menschen, die aus eigener Betroffenheit heraus die Motivation haben, Zustände zu ändern. Ja, das will keiner mehr hören, aber dass eine Politik, die von überwiegend alten, weißen, reichen und auch sonst in jeder Hinsicht privilegierten Männern gemacht wird in den meisten Fällen auch nur deren Leben besser macht, ist jetzt keine sooo große Überraschung.
Würden Sie gerne öfter Fahrrad fahren?
Ja, wenn ich dabei nicht so oft darauf achten müsste, nicht überfahren zu werden, weil es großzügig ausgebaute Radwege gibt. Aber am liebsten ist es mir sowieso, wenn ich nirgends hin muss.
Zahlen Sie gern Rundfunkgebühren?
Ich zahle eigentlich nichts gerne, aber damit ich meine Informationen auch zukünftig nicht aus Telegram-Kanälen und von irgendwelchen Absolventen der Youtube-Universität beziehen muss, ist es schon okay.
Töten Sie Insekten?
Nein, außer es ist Notwehr.
Darf man in Ihrem Schlafzimmer rauchen?
Das darf nur ich, und ich rauche nicht.
Welche Drogen sollten Ihrer Meinung nach legalisiert werden?
Alle.
Ihr Leben wird verfilmt. Welche Schauspielerin sollte Sie spielen?
Rosalie Thomass.
Wie viele Apps sind auf Ihrem Smartphone? Welche benutzen Sie am meisten?
So ungefähr 65, und ich benutze alle davon viel zu häufig.
Ist die Lüge ein legitimes Mittel in der Politik?
Für mich nicht, ich bin aber auch sehr schlecht im Lügen. Für alle meiner Kollegys spreche ich da aber natürlich nicht.
Sie sind seit knapp zwei Monaten Stadträtin. Was bringen Sie im Stadtrat ein, was vorher fehlte?
Jugendliche Antriebslosigkeit.
Welches Fazit ziehen Sie bisher?
Kein besonders gutes, denn die Stadtratssitzungen sind langweilig und dauern ewig, weil viele Stadträtys mit wenig Ahnung sich keinesfalls davon abhalten lassen, diese Ahnungslosigkeit trotzdem möglichst ausführlich zur Schau zu stellen. Und natürlich hört jeder auch am liebsten sich selbst reden. Hierdurch werden Inhalte bereits durch meine Kollegys effektiv überwunden und ich habe weniger zu tun.
Wovon waren Sie zuletzt überrascht?
Dass am vergangenen 8. Mai, nur 77 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Befreiung Deutschlands vom NS-Regime, die meisten Menschen dachten, es sei nur der Muttertag feiernswert.
Was ist Ihr größter Wunsch?
Ein Ende der Ausbeutung von Menschen und Tieren und eine gerechte Welt.
Wie sieht ein perfekter Tag für Sie aus?
Keine Termine, ausreichend Schlaf und ein Ausflug ans Meer.
Worüber haben Sie sich zuletzt geärgert?
Über die Kommerzialisierung der Unteren Brücke.
Haben Sie ein Lieblingsgeräusch?
Der Regen, das Meer und mein Hund, wenn er schnarcht.
Welchen Luxus leisten Sie sich?
Vegane Ersatzprodukte und gutes Essen.
Wovor haben Sie Angst?
Dass die Welt so schlecht und ungerecht bleibt, wie sie ist. Dass der Klimawandel uns gnadenlos dahinrafft. Und dass mir in einer kommenden Stadtratssitzung ein Sitzplatz neben einer rechten Splitterpartei zugewiesen wird.
Wann haben Sie zuletzt geflirtet?
Gerade eben.
Wann und warum hatten Sie zum letzten Mal Ärger mit der Polizei?
Das letzte Mal so richtig Ärger im Hambacher Forst, bei der Räumung 2018. Seither nur kleinere Zwischenfälle, aber ich bin ja auch weiß und blond und blauäugig.
Was war Ihr schönster politischer Moment?
Meine Vereidigung.
Auf welchen Moment Ihrer Laufbahn waren Sie am schlechtesten vorbereitet?
Meine Geburt.
Mit welcher großen Politikerin oder welchem großen Politiker können Sie gar nichts anfangen?
Andersrum wäre die Frage wohl leichter zu beantworten, aber ich sage mal Horst Seehofer.
Was ist Ihr Lieblingsschimpfwort?
Ganz klassisch „Scheiße“.
Bei welchem historischen Ereignis wären Sie gern dabei gewesen?
Ehrlich gesagt bei keinem. Ich würde es präferieren, wenn ich in meinem Leben nicht noch mehr historische Ereignisse durchleben müsste, es sei denn sie wenden tatsächlich Dinge zum Guten (Revolution zum Beispiel).
Was ist Ihre schlechteste Angewohnheit?
Ich prokrastiniere bis zum bitteren Ende und kann ohne Druck nicht arbeiten. Außerdem habe ich die Konzentrationsspanne eines Goldfischs.
Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten?
Rechenfehler, darin bin ich auch nicht besonders gut.
Ihre Lieblingstugend?
Gerechtigkeit.
Ihr Hauptcharakterzug?
Ein sehr ausgeprägter Gerechtigkeitssinn.
Was mögen Sie an sich gar nicht?
Mein mieses Zeitmanagement und meine völlige Unfähigkeit, mich zu Dingen zu motivieren, die mich nicht interessieren.
Was hätten Sie gerne erfunden?
Nichts. Etwas erfinden stelle ich mir ziemlich stressig vor.
Wofür sind Sie dankbar?
Für mein Leben. Und für die Möglichkeit, mich für Dinge einzusetzen, die mir wichtig sind.
Was lesen Sie gerade?
„Vielen Dank für das Leben“ von Sibylle Berg.
Welches Buch haben Sie zuletzt nicht zu Ende gelesen?
Die Gemeindeordnung des Freistaats Bayern.
Was ist Ihr Lieblingsbuch, Lieblingsalbum, Lieblingsfilm?
„Rumo und die Wunder im Dunkeln“ von Walter Moers, „Jazz ist anders“ von den Ärzten und „Leon – Der Profi“.
Welche Musik hören Sie nur heimlich?
Schlager.
Was war Ihre größte Modesünde?
Mit 12 habe ich mal zu einem Länderspiel der deutschen Frauennationalmannschaft ein Outfit in schwarz, rot, gelb getragen. Das habe ich trotz wenig Gespür für Mode seither nicht mehr an Geschmacklosigkeit übertroffen, glaube ich.
Was ist Ihr liebstes Smalltalk-Thema?
Sex, Feminismus und Politik. Außer mein Gesprächspartner ist ein konservativer Mann, dann ist es mir lieber, er hält den Rand.
Was zeigt das letzte Foto, das Sie mit Ihrem Handy aufgenommen haben?
Meinen Hund.
Mit wem würden Sie gerne eine Nacht durchzechen?
Mit der Kabarettistin Teresa Reichl.
Wovon haben Sie überhaupt keine Ahnung?
Steuern, Buchhaltung und Politik.
Was finden Sie langweilig?
Steuern, Buchhaltung und Politik.
Sie sind in einer Bar. Welches Lied würde Sie dazu bringen, zu gehen?
Ein Song von Frei.Wild, Böhse Onkelz oder Konsorten.
Was ist Ihre Vorstellung von Hölle?
Eine zweistündige Fahrt im Schienenersatzverkehr mit einer Horde besoffener Hooligans und im Radio läuft Xavier Naidoo.
Gibt es etwas, das Ihnen das Gefühl gibt, klein zu sein?
Ein Berg auf jeden Fall.
Ich kann nicht leben ohne…
Wahrscheinlich kann ich ohne vieles leben. Aber ich möchte nicht ohne meinen Hund.
Wie glauben Sie, würde die Alina Achtziger von vor zehn Jahren auf die Alina Achtziger von heute reagieren?
Ich fände mich wahrscheinlich ziemlich cool.
In welchen Club sollte man unbedingt mal gehen?
Ich kann mich an die meisten meiner Clubbesuche nicht besonders gut erinnern, daher kann ich da keine Empfehlung aussprechen.
Sind Sie Tänzerin oder Steherin?
Das kommt auf die Musik und den Alkoholpegel an, meistens Tänzerin – leider ausgesprochen schlecht.
Was war die größte Unwahrheit, die Sie je über sich gelesen haben?
Jemand sagte, ich sei ja nur eine linksextreme Schlampe aus der Gereuth und das ist natürlich völliger Unsinn, denn ich komme aus Bamberg-Ost.
Welches Problem werden Sie in diesem Leben nicht mehr in den Griff bekommen?
Meine chronische Unlust, irgendwas zu erledigen, mit meinen Ambitionen, Dinge zu bewegen, in Einklang zu bringen, wahrscheinlich.
Das Stadtecho gibt eine Runde aus. Was trinken Sie?
Einen Mexikaner und einen Jägermeister-Energy. Oder einen Orangensaft.
Alina Achtziger, Mai 2022.
- Juli 25, 2022
- Autor: Sebastian Quenzer
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Stadtecho Fragebogen
Das Stadtecho fragt: Thomas Kaminski antwortet
In jeder Ausgabe des Stadtechos legen wir einer Bamberger Persönlichkeit einen Fragebogen vor. Diesmal hat Thomas Kaminski die Fragen beantwortet. Er ist Leiter der beiden Bamberger Chöre Mädelsabend und Männersache.
Auf einer Skala von 0 (gar nicht) bis 10 (komplett): Wie hat sich Ihr Leben durch die Corona-Pandemie verändert?
6.
Was braucht ein guter Chor?
Einen guten Leiter, der das Auftreten des Chores, das Miteinander, spiegeln kann. Jemand, der in der Lage ist, adäquat zu reagieren, um den Chor zu motivieren, alte Muster abzulegen und Vorschläge bestmöglich umzusetzen. Alle Mensch können singen. Es braucht eben aber auch jemanden, der ihnen das ständig wieder klar macht. Das sollte ein Leiter können.
Was mögen Sie am Chorleitersein besonders?
Den Sound von vorn, das Zusammenklingen der Stimmen. Wenn wir unter der Brücke proben, dann empfehle ich allen Passanten, sich hinter mich zu stellen, da man dort den vollen Klang abbekommt.
Worin bestehen die grundlegenden Unterschiede zwischen der Arbeit mit einem Frauenchor und mit einem Männerchor?
Den Bässen kann ich sagen, sie sollen bitte „mit Eiern“ singen. Das kann ich beim Frauenchor nicht bringen.
Würden Sie gerne öfter Fahrrad fahren?
In der Tat fahre ich die meisten Strecken mit dem Rad. Für mein Equipment habe ich mir sogar einen zwei Meter langen Anhänger fürs Fahrrad gebaut.
Zahlen Sie gern Rundfunkgebühren?
Ich zahle sie bereitwillig, aber ich würde lieber nur dafür zahlen, was ich auch anschaue. Für den Fernsehgarten dürfen gern andere zahlen.
Töten Sie Insekten?
Ja, ohne Ausnahme.
Darf man in Ihrem Schlafzimmer rauchen?
Nein.
Welche Drogen sollten Ihrer Meinung nach legalisiert werden?
Da ich selbst von Marihuana Kopfschmerzen bekomme, konsumiere ich keines. Ich nehme auch keine anderen Drogen. Wegen mir kann es so bleiben wie es ist.
Ihr Leben wird verfilmt. Welcher Schauspieler sollte Sie spielen?
Jack Black.
Was ist Ihr größter Wunsch?
Dieser blöde Krieg in der Ukraine soll endlich aufhören. Die Corona-Maßnahmen könnten langsam auch mal einheitlich und stringent umgesetzt werden, mit einer verlässlichen Aussicht auf ein Ende.
Wie sieht ein perfekter Tag für Sie aus?
Ausschlafen mindestens bis 8 Uhr. Frühstück mit Orangensaft und Omelett. Sonnenschein. Ein Ausflug oder wahlweise vier Stunden Sauna. Ausspannen, nette Gespräche. Abends ein paar Bier beim Grillen.
Worüber haben Sie sich zuletzt geärgert?
Mein Lastenanhänger, den ich selbst gebaut habe, hat sich aufgrund von Überladung hinten etwas verbogen. Das hatte ich nicht so vorgesehen. Früher war ich bei so etwas besorgter. Mittlerweile kann ich gut damit umgehen.
Haben Sie ein Lieblingsgeräusch?
Am Wassersprudler. Nachdem das CO2 ins Wasser eingedrungen ist und das „fertig“-Geräusch aufploppt, liebe ich das Druckauslassgeräusch, wenn man die Kammer durch drehen öffnet, um die Flasche dann herauszunehmen.
Welchen Luxus leisten Sie sich?
In guten Restaurants bestelle ich nie à la carte. Ich frage immer beim Küchenchef oder der Servicekraft nach deren Lieblingsgericht und bestelle es dann, ohne zu wissen, was es ist. Das ist mein Luxus. Nicht zu wissen, was es gleich gibt, aber sich im Klaren zu sein, dass es das beste ist, weil gerade jemand Lust hatte, genau das zuzubereiten.
Wovor haben Sie Angst?
Ich fürchte mich vorm Sterben, aber nicht vorm Tod.
Wann haben Sie zuletzt geflirtet?
Schwer zu sagen, da ich in festen Händen bin.
Wann und warum hatten Sie zum letzten Mal Ärger mit der Polizei?
Ich habe nach einer Chorprobe unter der Löwenbrücke meinen Lautsprecher laufen lassen. Eigentlich ist immer Punkt 10 Uhr Schluss und ich spreche auch immer alle Leute mit Bluetooth-Lautsprechern an, wenn sie um Mitternacht noch weit aufgedreht damit durch die Stadt laufen. An dem Abend wurde mein Lautsprecher konfisziert und ich bekam eine Anzeige. Passiert mir nicht wieder.
Was war Ihr schönster Chormoment?
Die Antwort auf diese Frage wird jeden Mittwoch und Donnerstag bei den Proben meiner Chöre neu formuliert. Auf einen Moment beschränkt wahrscheinlich der Tag, als ich die Männersache gegründet habe. Ich rechnete mit vier Personen, aber es kamen 13. Von 13 neuen Sängern können die meisten Männerchöre nur träumen.
Auf welchen Moment Ihrer Laufbahn als Chorleiter waren Sie am schlechtesten vorbereitet?
Die erste Hybridprobe mit drei Mädels im Oktober 2020. Die Technik war nicht abgestimmt und ich habe hin und her gerödelt. Das Ergebnis konnte sich aber einigermaßen hören lassen.
Gibt es einen wiederkehrenden Albtraum, der vom Chorleitersein handelt?
Nein, aber ich träume immer noch manchmal von meiner Schulzeit und der Frage, wie ich überhaupt mein Abitur bestanden habe.
Was ist Ihr Lieblingsschimpfwort?
So eine verf… Sch…
Bei welchem historischen Ereignis wären Sie gern dabei gewesen?
Der Mauerfall, den ich (Baujahr 1987) nicht aktiv mitbekommen habe. Ich komme selbst aus den neuen Bundesländern. Mein Vater durfte aufgrund einer nicht gern gehörten Aussage in der 8. Klasse später nicht Zahnmedizin studieren. Dass dieses ganze System in Anbetracht der Geschichte friedlich zu Fall gebracht wurde, ist für mich bis heute unbegreiflich.
Was ist Ihre schlechteste Angewohnheit?
Ich lasse die Leute nicht ausreden und quatsche immer rein.
Ihre Lieblingstugend?
Vertrauen.
Wofür sind Sie dankbar?
Ich bin für meine Eltern dankbar. Immer wenn irgendwas war, haben sie mich unterstützt oder waren verständnisvoll.
Was lesen Sie gerade?
Ich lese nie, dabei werde ich immer müde.
Welche Musik hören Sie nur heimlich?
Da gibt es eigentlich nichts, was ich vor anderen verbergen würde.
Was zeigt das letzte Foto, das Sie mit Ihrem Handy aufgenommen haben?
Den Campingausbau meines Sprinters.
Mit wem würden Sie gerne eine Nacht durchzechen?
Ich habe gemerkt, dass ich körperlich gar nicht mehr in der Lage bin durchzuzechen. Ich bin gar nicht so redselig und mir gehen schnell die Themen aus. Es müsste jemand sein, der die Themen anstößt, mich aber nicht volltextet.
Wovon haben Sie überhaupt keine Ahnung?
Motoren reparieren, Vergaser einstellen.
Sie sind in einer Bar. Welches Lied würde Sie dazu bringen, zu gehen?
„Schnappi, das kleine Krokodil“ und alles von Helene Fischer und Böhse Onkelz.
Was ist Ihre Vorstellung von Hölle?
Ein großes Gebäude, in dem jeder Raum ein Lehrerzimmer ist.
Wie glauben Sie, würde der Thomas Kaminski von vor zehn Jahren auf den Thomas Kaminski von heute reagieren?
So kurzes Haar?
Gibt es etwas, das Ihnen das Gefühl gibt, klein zu sein?
Ja, das gibt es in der Tat. Ich bin keine exzellenter Pianist. Ich würde mich als guten Klavierspieler bezeichnen. Ich weiß, dass es Menschen gibt, die talentierter und auch technisch besser sind als ich. Das gibt mir hier und da das Gefühl, klein zu sein.
Ich kann nicht leben ohne…
Musik.
In welchen Club sollte man unbedingt mal gehen?
Als es den Torschuster in Bamberg noch gab, war ich da sehr gerne, weil der Inhaber ausschließlich Schallplatten abgespielt hat.
Sind Sie Tänzer oder Steher?
Tänzer!
Welches Problem werden Sie in diesem Leben nicht mehr in den Griff bekommen?
Wahrscheinlich mein Fitnessprogramm.
Das Stadtecho gibt eine Runde aus. Was trinken Sie?
Der Kawenzmann in Bamberg hatte mal einen Drink auf der Karte mit Namen „Tiki Revolte“. Sehr lecker. Ansonsten trinke ich momentan gern Rotbier, entweder das vom Bamberger Hofbräu, gleich gefolgt von dem von BroBier.
Thomas Kaminski, März 2022.
- Mai 27, 2022
- Autor: Sebastian Quenzer
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Stadtecho Fragebogen
Das Stadtecho fragt, Diana Linz antwortet
In jeder Ausgabe des Stadtechos legen wir einer Bamberger Persönlichkeit einen Fragebogen vor. Diesmal hat Diana Linz die Fragen beantwortet. Sie ist Geschäftsführerin der beiden Bamberger Kinos Lichtspiel und Odeon.
Frau Linz, auf einer Skala von 0 (überhaupt nicht) bis 10 (komplett): Wie hat sich Ihr Leben durch die Corona-Pandemie verändert?
7, das Private wirkt zum Glück dem Pandemietrubel entgegen.
Was braucht ein gutes Kino?
Gutes Kino bietet den Raum, um sich einzulassen. Im besten Falle kommt man als Besucher*in nach zwei Stunden verändert und mit neuen Impulsen aus dem Saal.
Was braucht ein guter Film?
Er muss mich berühren, mich anregen – zum Diskurs oder zum Nachlesen, in andere Welten entführen und über den Tellerrand blicken, informieren, eventuell provozieren – am liebsten in schönen Bildern und perfekt wäre es, wenn alles zusammen eintritt!
Welchen Film fanden Sie zuletzt toll, welcher hat Sie enttäuscht?
Richtig ermattet bin ich davon, dass viele Filme mittlerweile zu lang sind. Vieles könnte geraffter erzählt werden. Oft hat man das Gefühl, ein halbe Stunde weniger hätte dem Werk sogar getan. Enttäuscht war ich zum Beispiel In letzter Zeit bei RESPECT, der Filmbiografie über Aretha Franklin. Richtig toll fand ich den japanischen Oscaranwärter DRIVE MY CAR, obwohl er so lang ist…
Würden Sie gerne öfter Fahrrad fahren?
Ich fahre täglich, aber meist nur zur Arbeit. Definitiv würde ich gerne mehr Zeit für Touren haben.
Töten Sie Insekten?
Wenn ich von ihnen angegriffen werde.
Darf man in Ihrem Schlafzimmer rauchen?
Auf keinen Fall!
Welche Drogen sollten Ihrer Meinung nach legalisiert werden?
Mir persönlich reichen Wein und gutes Essen.
Ihr Leben wird verfilmt. Welche Schauspielerin sollte Sie spielen?
Frances McDormand.
Zahlen Sie gern Rundfunkgebühren?
Ich höre weder Radio, noch sehe ich fern. Ich würde natürlich lieber zahlen, wenn man bei der Programmauswahl ein Mitspracherecht hätte.
Wie viele Apps sind auf Ihrem Smartphone? Welche benutzen Sie am meisten?
Keine Ahnung. Die Apps zur Kommunikation. Geschäftlich für Social Media und zum Banking.
Wovon waren Sie zuletzt überrascht?
Immer wieder von unseren Kinogästen.
Was ist Ihr größter Wunsch?
Ein Leben zu führen, hinter dem ich stehen kann.
Wie sieht ein perfekter Tag für Sie aus?
In jedem Fall mit geliebten Menschen.
Worüber haben Sie sich zuletzt geärgert?
Die Wertschätzung und Stellung von Kultur in den politischen Pandemiedebatten (vor allem auch 2G Plus in der Kultur – während in allen anderen Bereichen 2G ausreichte). Schließlich bezeichnet sich Deutschland doch als Kulturnation.
Haben Sie ein Lieblingsgeräusch?
Regentropfen an Scheiben. Das Entkorken eines Weines. Meeresrauschen… Und: gerne auch mal Stille.
Wovor haben Sie Angst?
Vor Krieg und dem Zuwachs und Unterwanderung alltäglicher Bereiche durch rechte Ideologien.
Was war Ihr schönster Kinomoment?
Die Spannung und Erwartung während das Saallicht heruntergedimmt wird. Auch gerne das „Wiedererwachen-und-trotzdem-noch-im-Film-verweilen“ während des Abspanns.
Wann haben Sie zuletzt geflirtet?
Jeden Tag ein wenig…
Auf welchen Moment Ihrer Laufbahn waren Sie am schlechtesten vorbereitet?
Mit Charme funktioniert alles irgendwie… zudem geht alles vorbei!
Gibt es einen wiederkehrenden Albtraum, der von Ihrem Beruf handelt?
In den Anfangsjahren habe ich immer wieder geträumt, dass ich eine 35mm-Kopie beim Umrollen schrotte und ich am Ende in einem verknoteten Berg von Filmmaterial stehe.
Mit welchem großen Film können Sie gar nichts anfangen?
Oh – mit vielen! Fangen wir mal an mit Mad Max, Star Wars, Marvel-Filme… Ich bin
nicht gemacht fürs große Hollywoodspektakel.
Was ist Ihr Lieblingsschimpfwort?
Blödbommel.
Bei welchem historischen Ereignis wären Sie gern dabei gewesen?
Natürlich am 1. November 1895 im Berliner Varieté Wintergarten, da gab es die erste öffentliche Filmvorführung Deutschlands, oder am 28. Dezember desselben Jahres im Salon am Pariser Boulevard des Capucines, als die Brüder Lumière das erste Kino der Welt eröffneten. Aber ich wäre auch gerne in den 1920er Jahren in die Bauhausakademie gegangen.
Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten?
Wenn man ehrlich und aufrecht im Umgang ist, fast alles.
Was ist Ihre schlechteste Angewohnheit?
Sehr knapp zu Terminen zu erscheinen.
Ihre Lieblingstugend?
Meine Begeisterungsfähigkeit.
Ihr Hauptcharakterzug?
Befinde ich mich hier in einem Bewerbungsgespräch fürs Stadtecho?
Was hätten Sie gerne erfunden?
Ich würde gerne überhaupt mal was erfinden…
Wofür sind Sie dankbar?
Für Zeit mit allen Liebsten!
Was lesen Sie gerade?
„In der Männer-Republik: Wie Frauen die Politik eroberten“.
Welches Buch haben Sie zuletzt nicht zu Ende gelesen?
Zuletzt wagte ich während des letzten Lockdowns einen erneuten Anlauf: Thomas Manns „Die Buddenbrooks“, zum vierten Mal nicht über die ersten 50 Seiten hinausgekommen.
Was ist Ihr Lieblingsbuch, Lieblingsalbum, Lieblingsfilm?
Das kann ich so leicht nicht beantworten. Es gibt so viel Tolles zu lesen, zu hören und zu sehen – je nach Stimmung.
Was war Ihre größte Modesünde?
Mode ist ein Lebensgefühl. Einfach machen.
Was ist Ihr liebstes Smalltalk-Thema?
Film.
Was zeigt das letzte Foto, das Sie mit Ihrem Handy aufgenommen haben?
Den Odeon-Schichtplan für März.
Mit wem würden Sie gerne eine Nacht durchzechen?
Mit meinen Liebsten. Und den Coen-Brüdern…
Wovon haben Sie überhaupt keine Ahnung?
Autos, Fußball.
Was finden Sie langweilig?
Steuererklärung, Buchhaltung.
Sie sind in einer Bar. Welches Lied würde Sie dazu bringen zu gehen?
Natürlich kommt jetzt, wie schon so oft an dieser Stelle, „Atemlos“ von Helene Fischer. Aber ich gehe nicht in Bars, in denen das läuft!
Was ist Ihre Vorstellung von Hölle?
Qualen erleiden oder „Atemlos“ von Helene Fischer hören.
Wie glauben Sie, würde die Diana Linz von vor zehn Jahren auf die Diana Linz von heute reagieren?
„Hey Diana, Du hast Dich ja fast nicht verändert… ;)!“
Gibt es etwas, das Ihnen das Gefühl gibt, klein zu sein?
Auf einem Berg zu stehen und hinab zu blicken.
Ich kann nicht leben ohne…
Ich möchte nicht… ohne meinen Partner.
In welchen Club sollte man unbedingt mal gehen?
In Bamberg fehlt der Morphclub… Leider bin ich zu selten im Jazzclub – aktuell auch geschlossen. Übel und gefährlich in Hamburg, Clärchen Ballhaus oder das Kater Blau in Berlin.
Sind Sie Tänzerin oder Steherin?
Tänzerin.
Stellen Sie sich vor, Sie könnten wählen – was für ein Tier wären Sie gerne?
Ein Kraken.
Welches Problem werden Sie in diesem Leben nicht mehr in den Griff bekommen?
Ich würde sagen viele, aber ich möchte auch nicht alles in den Griff bekommen.
Das Stadtecho gibt eine Runde aus. Was trinken Sie?
Tagsüber gerne einen Italiener – abends einen Campari Amalfi.
Diana Linz, Februar 2022.
- März 31, 2022
- Autor: Sebastian Quenzer
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Stadtecho Fragebogen
Das Stadtecho fragt: Carola Marie Schmidt antwortet
In jeder Ausgabe des Stadtechos legen wir einer Bamberger Persönlichkeit einen Fragebogen vor. Diesmal hat Carola Marie Schmidt die Fragen beantwortet. Seit Anfang 2021 ist die Kunsthistorikerin und gebürtige Salzburgerin die Leiterin des Bamberger Diözesanmuseums.
Auf einer Skala von 0 (überhaupt nicht) bis 10 (komplett): Wie hat sich Ihr Leben durch die Corona-Pandemie verändert?
10, aber auch zum Positiven.
Was braucht gute Kunst?
Betrachter, die sich Zeit nehmen.
Was mögen Sie an Kunst besonders?
Dass sie bei jedem Menschen andere Emotionen auslöst.
Was sind drei grundlegende kulturelle Unterschiede zwischen Österreich und Deutschland?
Der Umgang mit Schnee und vor allem der „politische“ Stellenwert von öffentlichen Transportmitteln. Zum Beispiel kostet das Klimaticket für alle öffentlichen Verkehrsmittel in ganz Österreich rund 1000 Euro im Jahr. Aber auch die unterschiedliche Emotionalität gleichklingender Ausdrücke, zum Beispiel „Passt“ – im Gegensatz zum Fränkischen bedeutet es im Salzburgerischen etwas positiv Bestärkendes.
Würden Sie gerne öfter Fahrrad fahren?
Noch öfter? Ich fahre jeden Tag, allerdings hätte ich nichts dagegen, jeweils noch länger zu radeln.
Zahlen Sie gern Rundfunkgebühren?
Qualitätsmedien und guter Journalismus haben ihren berechtigten Preis.
Töten Sie Insekten?
Nur, wenn sie mein Blut saugen wollen.
Darf man in Ihrem Schlafzimmer rauchen?
Nein, auch in keinem anderen Zimmer meiner Wohnung.
Welche Drogen sollten Ihrer Meinung nach legalisiert werden?
Das sollten Expertinnen und Experten entscheiden, aber der Vorteil der Steuereinnahmen für den Staat könnte durchaus interessant sein.
Ihr Leben wird verfilmt. Welche Schauspielerin sollte Sie spielen?
Uma Thurman.
Wie viele Apps sind auf Ihrem Smartphone? Und welche benutzen Sie am meisten?
Mit allen Systemapplikationen 60, am meisten benutze ich – neben dem CovPass – WhatsApp und Evangelizo.
Wovon waren Sie zuletzt überrascht?
Wie schlau meine Nichten und Neffen sind.
Was ist Ihr größter Wunsch?
Dass mir der Herr nicht das gibt, was ich mir wünsche, sondern das, was ich wirklich brauche.
Wie sieht ein perfekter Tag für Sie aus?
Das hängt vom Ort und vom Anlass ab, er ist geprägt von Kunst, Sport, gutem Essen und bereichernden Begegnungen – passend zum geographischen und inhaltlichen Umfeld.
Worüber haben Sie sich zuletzt geärgert?
Über mich selbst.
Haben Sie ein Lieblingsgeräusch?
Eher zwei: das Knistern von Schnee und das Rieseln von Wüstensand im leichten Wind.
Welchen Luxus leisten Sie sich?
Mein selbstbestimmtes Leben empfinde ich als Luxus.
Wovor haben Sie Angst?
Mein Gottvertrauen bewahrt mich vor Angst, aber natürlich habe ich Respekt.
Wann haben Sie zuletzt geflirtet?
In Coronazeiten ist das gar nicht so einfach.
Wann und warum hatten Sie zum letzten Mal Ärger mit der Polizei?
Mit der Exekutive nicht, allerdings hatte ich 2015 in meiner ehrenamtlichen Tätigkeit mit einzelnen wenigen Polizistinnen Dispute über den respektvollen Umgang mit Flüchtlingen und Schutzsuchenden.
Auf welchen Moment Ihrer Laufbahn waren Sie am schlechtesten vorbereitet?
Auf das Blitzlichtgewitter, das 2006 Angelina Jolie und Brad Pitt in der ALBERTINA auslösten.
Mit welcher großen Künstlerin oder welchem großen Künstler können Sie gar nichts anfangen?
Ganz ehrlich, wenn man nichts mit bestimmter großer Kunst anfangen kann, hat man sich noch nicht ausreichend mit ihr beschäftigt.
Was ist Ihr Lieblingsschimpfwort?
Ich schimpfe, wenn überhaupt, in Fremdsprachen oder im Dialekt – das lässt sich hier nicht übersetzen.
Bei welchem historischen Ereignis
wären Sie gern dabei gewesen?
Bei der (Habsburger) Wiener Doppelhochzeit vom 22. Juli 1515, bei den politischen Verhandlungen und am liebsten natürlich bei der Zeremonie im Stephansdom.
Was ist Ihre schlechteste Angewohnheit?
Dass ich manchmal in unpassenden Momenten gelangweilt dreinschaue.
Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten?
Rechtschreibfehler.
Ihre Lieblingstugend?
Demut – und dabei sollte man nicht übersehen, dass darin auch das Wort Mut enthalten ist.
Ihr Hauptcharakterzug?
Begeisterungsfähigkeit.
Was hätten Sie gerne erfunden?
Eine Uhr, die uns erinnert, das Richtige in jeder auch kleinen Entscheidung zu tun und zwar für die Allgemeinheit und nicht für das eigene Ego.
Haben Sie ein Vorbild?
Oh ja, das hängt vom Lebensbereich ab. Deshalb habe ich nicht nur eines. Für mich sind starke Persönlichkeiten, die der Gesellschaft etwas positives gebracht haben, vorbildlich
Wofür sind Sie dankbar?
Freunde, Familie, Gesundheit, dass ich mich als Glückskind fühlen darf.
Was lesen Sie gerade?
„Sprache und Sein“ von Kübra Gümüşay.
Welches Buch haben Sie zuletzt nicht zu Ende gelesen?
Den Kurzkommentar zum österreichischen Sexualstrafrecht – für die Art von Lektüre bin ich zu zartbesaitet.
Was ist Ihr Lieblingsbuch, Lieblingsalbum, Lieblingsfilm?
„Oh, wie schön ist Panama“ von Janosch, aber auch die Bibel, der Koran und den Talmud lese ich gerne. „London Calling“ von The Clash und „Der Geiger des Jahrhunderts“ von Yehudi Menuhin sind Alben, welche ich immer hören kann. Bei Filmen find ich „Der dritte Mann“ von Carol Reed und „Lang lebe Ned Devine!“ als Regiedebüt von Kirk Jones sehenswert.
Welche Musik hören Sie nur heimlich?
Ich höre die Musik, die mir gefällt, die muss mein Umfeld dann auch ertragen, ich habe keine Heimlichkeiten. Außerdem braucht Musik nicht immer volle Lautstärke – bis jetzt hat sich noch nie eine Nachbarin oder ein Nachbar beschwert.
Was war Ihre größte Modesünde?
Davor haben mich meine Brüder bewahrt.
Was ist Ihr liebstes Smalltalk-Thema?
Sport.
Was zeigt das letzte Foto, das Sie mit Ihrem Handy aufgenommen haben?
Eine Skipiste.
Mit wem würden Sie gerne eine Nacht durchzechen?
Maria Theresia, Winston Churchill, Stephen Hawking, Kamala Harris.
Wovon haben Sie überhaupt keine Ahnung?
Würde ich das wissen, sollte ich das ändern.
Was finden Sie langweilig?
Menschen ohne eigenen Antrieb.
Sie sind in einer Bar. Welches Lied würde Sie dazu bringen, zu gehen?
„Atemlos durch die Nacht“ von Helene Fischer.
Was ist Ihre Vorstellung von Hölle?
In diesem Punkt sympathisiere ich mit den Theologinnen und Theologen, die die Existenz der Hölle verneinen.
Wie glauben Sie, würde die Carola Marie Schmidt von vor zehn Jahren auf die heutige Carola Marie Schmidt reagieren?
Sie würden sich gut verstehen.
Gibt es etwas, das Ihnen das Gefühl gibt, klein zu sein?
Mit 1,87 Körpergröße passiert mir das eher selten.
Ich kann nicht leben ohne…
… Bücher, Freundschaften und Sauerstoff.
In welchen Club sollte man unbedingt mal gehen?
In jeder Stadt, in der man lebt, in den jeweils angesagten, auch wenn es so wie bei mir nur dazu dient, festzustellen, dass man eigentlich lieber in ein Konzert oder auf einen tollen Ball gehe. Die Clubszene sagt viel über den Geist einer Stadt aus.
Sind Sie Tänzerin oder Steherin?
Tänzerin.
Was war die größte Unwahrheit, die Sie je über sich gelesen haben?
Darüber schweige ich.
Welches Problem werden Sie in diesem Leben nicht mehr in den Griff bekommen?
Dass ich alle Probleme lösen möchte.
Das Stadtecho gibt eine Runde aus. Was trinken Sie?
Gin Tonic, außer wenn der Gin wirklich gut ist, dann darf sich das Stadtecho das Tonic sparen.
Carola Marie Schmidt,
Leiterin Diözesanmuseum,
Januar 2022.
- Februar 27, 2022
- Autor: Sebastian Quenzer
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Stadtecho Fragebogen
Das Stadtecho fragt: Aline Joers antwortet
In jeder Ausgabe des Stadtechos legen wir einer Bamberger Persönlichkeit einen Fragebogen vor. Diesmal hat Aline Joers die Fragen beantwortet. Sie ist Schauspielerin und derzeit in Stücken des Theaters im Gärtnerviertel und von Musenwunder zu sehen.
Frau Joers, was braucht gutes Theater?
Ein gutes Team.
Was mögen Sie am Theater?
Ich mag es, wenn mich ein Theaterabend mitreißt und mich mit den Figuren mitfühlen lässt. Das finde ich eine ganz wichtige Eigenschaft vom Theater, den Leuten Empathie, Mitleid und Mitgefühl wieder näherzubringen.
Was braucht eine gute Schauspielerin?
Die Fähigkeit, Eitelkeiten und Befindlichkeiten auf der Bühne auszublenden und sich ganz der Rolle hinzugeben.
Welche Art von Rolle spielen Sie am liebsten?
Rollen, die berühren, die beim Publikum etwas auslösen, sei es ein Lachen oder ein Tränchen.
Würden Sie gerne öfter Fahrrad fahren?
Ein Lastenrad würde ich gerne fahren. Ich spare noch.
Zahlen Sie gern Rundfunkgebühren?
Rechnungen zu bezahlen ist nie so ein richtig schönes Gefühl. Aber Rundfunkgebühren passen schon.
Töten Sie Insekten?
Ich lasse töten.
Darf man in Ihrem Schlafzimmer rauchen?
Bäh, nee.
Ihr Leben wird verfilmt. Welche Schauspielerin sollte Sie spielen?
Romy Schneider.
Wie viele Apps sind auf Ihrem Smartphone? Welche benutzen Sie am meisten?
Viel zu viele. WhatsApp ist im Dauereinsatz.
Wovon waren Sie zuletzt überrascht?
Von meiner Tochter.
Was ist Ihr größter Wunsch?
Dass meine Tochter nicht unbedingt jeden Infekt aus der Kinderkrippe mit nach Hause bringt und mit meinem Freund und mir teilt. Ansonsten so Kleinigkeiten wie das Ende der Pandemie, Bedingungsloses Grundeinkommen, die Klimakrise bewältigen.
Wie sieht ein perfekter Tag für Sie aus?
Viel frische Luft und kein Zeitdruck. Und dazu ein bis zwei Kaffee. Natürlich in Gesellschaft meiner Familie.
Worüber haben Sie sich zuletzt geärgert?
Über unseren Kühlschrank. Nach nicht mal zwei Jahren kaputt.
Haben Sie ein Lieblingsgeräusch?
Hmm… Wind in den Bäumen, eine Weinflasche, die entkorkt wird, Meeresrauschen. Am besten alles zusammen.
Welchen Luxus leisten Sie sich?
Mich ab und zu zurückzuziehen und mit mir allein zu sein.
Wovor haben Sie Angst?
Seit mein Kind auf der Welt ist, ist meine größte Angst, dass ich irgendwann mal nicht mehr für es da sein kann.
Wann haben Sie zuletzt geflirtet?
Vorhin. Mit meinem Freund.
Wann und warum hatten Sie zum letzten Mal Ärger mit der Polizei?
Ich glaub mit 16 oder 17. Unerlaubtes Lagerfeuer im Berliner Mauerpark.
Was war Ihr schönster Bühnenmoment?
Es war der schönste und traurigste Moment zugleich: Meine letzte Vorstellung im ETA Hoffmann Theater. Gemeinsam mit dem wundervollen Musica-Viva Chor. In der letzten Szene haben alle geweint. Es wurde gesungen, es gab Blumen. Es war sehr kitschig. Und wunderschön. Und traurig.
Auf welchen Moment Ihrer Laufbahn waren Sie am schlechtesten vorbereitet?
Als ich dachte, ich hätte am Abend eine Lesung. Dann komme ich ins Theater und es heißt, nee nee heute Abend ist es keine Lesung, heute macht ihr die Monologe auswendig.
Gibt es einen wiederkehrenden Albtraum, der von Ihrem Beruf handelt?
Oh ja! Eigentlich ähnlich wie die in der letzten Antwort beschriebene Szene. Ich komme ins Theater und es ist Premiere, aber ich weiß nicht, welches Stück wir spielen. Meistens finde ich dann auch den Weg auf die Bühne nicht und irre hinter Vorhängen und in irgendwelchen Theatergängen umher.
Mit welcher großen Schauspielerin oder welchem großen Schauspieler können Sie gar nichts anfangen?
Tom Cruise.
Was ist Ihr Lieblingsschimpfwort?
Dummbeutel.
Bei welchem historischen Ereignis wären Sie gern dabei gewesen?
Ich wäre gern mal auf einem Filmset der 30er oder 40er Jahre gewesen.
Was ist Ihre schlechteste Angewohnheit?
Mein Freund sagt, mein Ordnungsfimmel.
Was mögen Sie an sich gar nicht?
Meine Ungeduld.
Ihre Lieblingstugend?
Loyalität.
Ihr Hauptcharakterzug?
Optimismus.
Was hätten Sie gerne erfunden?
Eine Babyeinschlafautomatik.
Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten?
Texthänger.
Haben Sie ein Vorbild?
Menschen, die mit Gelassenheit und Ruhe durchs Leben gehen.
Wofür sind Sie dankbar?
Für mein Leben, mit allem was dazu gehört.
Was lesen Sie gerade?
Carolin Emcke „ Wie wir begehren“.
Welches Buch haben Sie zuletzt nicht zu Ende gelesen?
Ich habe mir den Titel nicht gemerkt. Es war eine Frau mit rotem Hut auf dem Cover.
Was ist Ihr Lieblingsbuch, Lieblingsalbum, Lieblingsfilm?
Das wechselt ständig. Im Moment ist mein Lieblingsbuch„Unter Leuten“ von Juli Zeh, Lieblingsalbum „Searching for William“ von Woods of Birnam und Lieblingsfilm, da gibt es gibt viele. Sehr beeindruckt hat mich zum Beispiel „Systemsprenger“.
Welche Musik hören Sie nur heimlich?
Da gibt es nichts zu verheimlichen.
Was war Ihre größte Modesünde?
Ich hatte damals diese Buffalo Plateauschuhe. Die waren furchtbar.
Was zeigt das letzte Foto, das Sie mit Ihrem Handy aufgenommen haben?
Ein Schnelltestergebnis.
Was ist Ihr liebstes Smalltalk-Thema?
Theater. Oder das Wetter. Das geht immer.
Mit wem würden Sie gerne eine Nacht durchzechen?
Mit der Dichterin Mascha Kaléko.
Wovon haben Sie überhaupt keine Ahnung?
Von Bitcoin und Kryptowährung und sowas.
Was finden Sie langweilig?
Steuererklärung.
Sie sind in einer Bar. Welches Lied würde Sie dazu bringen, zu gehen?
„Atemlos“ von Helene Fischer.
Was ist Ihre Vorstellung von Hölle?
Vollkommene Einsamkeit.
Wie glauben Sie, würde die Aline Joers von vor zehn Jahren auf die Aline Joers von heute reagieren?
Ich glaube, ganz zufrieden.
Gibt es etwas, das Ihnen das Gefühl gibt, klein zu sein?
Wenn ich zum Beispiel an die Klimakrise denke, fühle ich mich sehr klein und machtlos.
Ich kann nicht leben ohne…
…meine Familie.
In welchen Club sollte man unbedingt mal gehen?
In den Morph Club.. ach, halt, Moment.. geht ja nicht mehr.
Sind Sie Tänzerin oder Steherin?
Unbedingt Tänzerin.
Was war die absurdeste Unwahrheit, die Sie je über sich gelesen haben?
Dass ich ein armes Hascherl bin. Naja, also nicht ich, sondern die Rolle die ich gespielt habe.
Welches Problem werden Sie in diesem Leben nicht mehr in den Griff bekommen?
Ich habe ja hoffentlich noch ein paar Jahre Zeit, Probleme in den Griff zu bekommen. Da gebe ich jetzt noch nicht auf.
Das Stadtecho gibt eine Runde aus. Was trinken Sie?
Oh, da würde ich ein Weinchen nehmen.
Aline Joers, Dezember 2021.
- Februar 1, 2022
- Autor: Sebastian Quenzer
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Stadtecho Fragebogen
Das Stadtecho fragt: David Saam antwortet
In jeder Ausgabe des Stadtechos legen wir einer Bamberger Persönlichkeit einen Fragebogen vor. Diesmal hat David Saam die Fragen beantwortet. Er ist Musiker in mehreren Bands, Moderator und übersetzt Kinderbücher ins Fränkische. Eine Rolle, die er sich beim Beantworten der Fragen wie es scheint beibehalten hat.
David Saam, neben anderen Kulturprojekten sind Sie Mitglied in mehreren Bands, zum Beispiel Kellerkommando. Woher nehmen Sie die Energie, sich in allen mit der gleichen Hingabe einbringen zu können?
Ich mach hald gern vill underschiedlichs Zeuch. Und wenni wos mach, dann gscheid und mid Herzbluud. Ich konn ned annerschd. Und ezzerla kummd des Dolle an der Sach: Fraali schdeggi a Haufm Energie nei in die Brojeggde, obbä die griechi ja dobbeld und dreifach widder zrügg. Des größde Broblem is hald die Zeid. Die langd mer ned, dassi immer alle Brojegde gleichmäßich voranbringa konn. Do mussi mi scho fogussiern. Zum Beispiel woär ich zwaa Monad im „Sams-Modus“, wo i des erschde Sams-Buch auf Fränggisch übersedzd und als Hörbuch eiglesn hobb.
Was braucht eine gute Band?
Als Gwedscher mussi song: A Band ohne Akkordeon is nix gscheids! Und generell findi, dass der Gruuf bassn muss. Die Rhydhmus-Seggzion aus z.B. Bass, Schlochzeuch und Gidarrn lieferd die Basis. Wenn die ned midnandä harmoniern, donn konn sich der Gsang oschdrenga, wie er mooch, do bringsd ka Danzbaa mehr zum Zuggn und ka Hüfdn zum Schüddeln. Höchsdns Köbbf vor lauder Schdauna, wos do alles ausänanderfliechd.
Was braucht gute Musik?
Seele!
Würden Sie gerne öfter Fahrrad fahren?
Naa, Fohrrood ned unbedingd. Obbä Schliddschuhlaafm, des dädi gern öfders machn.
Zahlen Sie gern Rundfunkgebühren?
Auf alla Fäll! Ich bin Fan vo die Öffendlich-Rechdlichn. Ned bloß als Konsumend, aa als Moderador. Ohne Rundfunkgebühr hädds unser „Musik und Gsang aus Franken“ im BR-Fernsehen vor kurzem wohrscheinds gor ned gegeebm.
Töten Sie Insekten?
Bloß wennis beim Bludsaugn erwisch.
Darf man in Ihrem Schlafzimmer rauchen?
Is fei scho long kaaner mehr drauf kumma, mich des zu froong. On der Dür vom Schlofzimmer find si bis ezzerla nuch ka Verbodsschildla. Hängerdi obbä auf, wenni widder öfders gfroochd wern sollerd.
Welche Drogen sollten Ihrer Meinung nach legalisiert werden?
Fränggischs Bier is zerm Glügg ja scho legool, des häddi sunsd scho guud gfunna, dass mers legalisierd. Die Frooch is ehra, wos für Drogen verboodn ghörerdn. Do fallerdn mer scho a boä Biersorddn ei.
Ihr Leben wird verfilmt. Welcher Schauspieler sollte Sie spielen?
Der Felix Pielmeier.
Wie viele Apps sind auf Ihrem Smartphone? Welche benutzen Sie am meisten?
Zuvill Äbbs senns auf alla Fäll. Wos ich fei echd gern mach mid mein Dellefon: Dellefoniern. Des hodd sowos Gommuniggadiifes. Selbsd wenns scho fasd aweng Redro is.
Wovon waren Sie zuletzt überrascht?
Vo der Frooch Nummer 7, mit dem Schlofzimmer .
Was ist Ihr größter Wunsch?
Durch des fränggische Sams-Hörbuch sollerd mer denggn, dassi ezz a Wunsch-Schbezialisd bin. Also, ich däd mer a Sams mid blaue Wunschbünggdla wünschn. Nochäddla häddi ja glei vill mehra Wünsch frei und könnerd mer für die Leud, die’s braung könna, wos Guudes wünschn.
Wie sieht ein perfekter Tag für Sie aus?
8 Uhr: Aufm Akkordeon und dem Harmonium rumglimbern; 10 Uhr: An Dexd für den neuesdn Kellerkommando-Song schreibm; 12 Uhr: Bibbi Langschdrumbf auf Fränggisch übersedzn; 15:13 Uhr: Broob mid Boxgalopp und Kapelle Rohrfrei; 18:05 Uhr: „Fränkisch vor 7“ auf BR Heimat moderiern; 21 Uhr: A herrlich wilder Aufdridd mid der molwanischn Gängsderbänd Rakete Bangkok, 23 Uhr: Absaggerseidla mid lieba Leud
Worüber haben Sie sich zuletzt geärgert?
Sicher ned über an Schdrofzeddl. Do konni mi ned aufreeng.
Haben Sie ein Lieblingsgeräusch?
Des Glaggern vo die Dasdn vo meim Akkordeon.
Welchen Luxus leisten Sie sich?
Heißen Ostblockpolkapunk mit „Rakete Bangkok“. Des wundervollsde Hobby, dessi mer vorschdelln konn, is, in so aaner zauberhafd verrüggdn Bänd zer schbilln.
Wovor haben Sie Angst?
Dass die Leud nimmer auf Konzerde kumma, walls denggn: „Dahamm aufm Sofa vorm Laif-Sdriim is doch aa ned schlechd.“
Wann haben Sie zuletzt geflirtet?
Is aweng her, woä obbä schö.
Wann und warum hatten Sie zum letzten Mal Ärger mit der Polizei?
Is aa scho aweng her. Wie si’s für an Musigger ghörd, is bei an briifadn „Rakete Bangkok“-Konzerdd die Bolizei kumma weecher Ruheschdörung. Do hommer alles richdich gemachd ghobbd!
Was war Ihr schönster Bühnenmoment?
Do gibbds fei scho einiche. A orch schöner woä der do: Wie mer mid Boxgalopp a Midsingkonzerd vor dausend Kinnern in Heroldsbach gmachd homm und die Halle bei „Bridschäbraad“ gebebd hodd.
Gibt es einen wiederkehrenden Albtraum, der von Ihrem Beruf handelt?
Im Momend kehrd schdändich der Albdraum widder, dass alle boä Monad die Kuldur zurüggschdeggn muss, wall scho widder a Coronawelle am Rolln is.
Was war Ihr miesester Auftritt?
Der woä bei aaner „Comedylounge“ in Würzburch. Ich hobb die Nummer erschd direggd vorher gschriim ghobbd und hobbs nonni verinnerlichd ghobbd, so dassi alles durchänander gebrachd hobb. Die Leud homm bloß verschdändnislos gschaud und ka aanzicher Widz hodd gezünded. Des woä dendenziell scho aweng beinlich, mussi soong.
Mit welchem großen Musiker können Sie gar nichts anfangen?
Der Florian Silbereisen is sdilisdisch ned unbedingd mei Dassn Dee.
Was ist Ihr Lieblingsschimpfwort?
Dunnerkeil!
Bei welchem historischen Ereignis wären Sie gern dabei gewesen?
Bei der Masderschafd vom Glubb 1968.
Was ist Ihre schlechteste Angewohnheit?
Des werri grood in die Weld nausbosauna!
Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten?
Verschbieler beim Musiziern.
Ihre Lieblingstugend?
Aweng a Gelassnheid.
Ihr Hauptcharakterzug?
Weldoffenheid.
Was mögen Sie an sich gar nicht?
Vom Ding her bassds scho so.
Was hätten Sie gerne erfunden?
Den Punk.
Haben Sie ein Vorbild?
Ned direggd, naa.
Was lesen Sie gerade?
„Sternstunden der Menschheit“ vom Stefan Zweig. Und „Gräschkurs Fränkisch“ vom Helmut Haberkamm.
Lieblingsbuch, ‑album, ‑film?
A Buch, wossi gern mooch: Arto Paasilinna „Der Sohn des Donnergottes“, a Bladdn, die i gern hörn du: Van Schelln „Schellnbringer“, an Film, den i gern amol widder oschaua möcherd: „Das Fest des Huhnes“ von Walter Wippersberg.
Welche Musik hören Sie nur heimlich?
Mid die „Hitz- und Glitzerboys“ hobbi früher Musigg aus der „Schämecke“ aufgleechd, also Musigg die mer si sunsd bloß heimlich hörn draud. Obbä do homm sich alle midnandä kolleggdiif schäma und däzu danzn könna. Voll beinlich, obbä so schöö! Kummd vorbei, wenns widder mol soweid is, nochäddla wissder Bscheid!
Was war Ihre größte Modesünde?
Haha, aus meiner Sichd hodd alles gebassd. Die annern Leud könnerdns aa annerschd sehng.
Was ist Ihr liebstes Smalltalk-Thema?
Zeuch und Woär.
Was zeigt das letzte Foto, das Sie mit Ihrem Handy aufgenommen haben?
Die Kellerkommando-Kolleeng in knallengen 80er-Johr-Aerobic-Onzüüch beim Videodreh für „Wo is denn die Musigg“.
Wovon haben Sie überhaupt keine Ahnung?
Vo Chemie.
Was finden Sie langweilig?
Wemmer bloß in sein eigna Safd schmord und si ka bisserla für Sachn indressierd, die annerschd senn, als mers selbsd gwohnd is.
Sie sind in einer Bar. Welches Lied würde Sie dazu bringen, zu gehen?
„Baker Street“ vo Gerry Rafferty.
Was ist Ihre Vorstellung von Hölle?
A Bar mit „Baker Street“ in Dauerschleifm.
Wie glauben Sie, würde der David Saam von zehn Jahren auf den David Saam von heute reagieren?
„Ach, schau o! Noja… Worum eigendlich ned?“
Gibt es etwas, das Ihnen das Gefühl gibt, klein zu sein?
Do brauchi bloß amol nauf die Schdernla schaua und iich waaß, dass mer alla ned mehra wie a glaans Schießla im Universum senn.
Ich kann nicht leben ohne…
… mei Leudla.
In welchen Club sollte man unbedingt mal gehen?
Nein Morphclub hädd mer unbedingd mol geh solln! Die Lüggn is leider nie mehr gschlossn woän in Bamberch. A schlimmer Verlusd.
Sind Sie Tänzer oder Steher?
Danzn is a Draum! Bloß manchmoll danzi lieber im Schdeh…
Was war die größte Unwahrheit, die Sie je über sich gelesen haben?
Dassi aus HeroldsBERG wär. Däbai binni aus HeroldsBACH.
Das Stadtecho gibt eine Runde aus. Was trinken Sie?
An finnischn Lagridzschnabbs!
David Saam, November 2021.
- Dezember 28, 2021
- Autor: Sebastian Quenzer