Mit ihrem zehnten Studioalbum „Auf die Freiheit“ feiert Claudia Koreck den Spaß an der musikalischen Vielseitigkeit. Seit ihrem Debüt-Album „Fliang“ (2007) präsentiert die Songwriterin und Sängerin aus Oberbayern mit ihrer Band einen Mix aus Bayrisch, Hochdeutsch und Englisch. Stets sozial engagiert, versucht die zweifache Mutter, trotz beständiger Charterfolge, Familie und Karriere gleichberechtigt zu verbinden.
„Auf die Freiheit“ ist bereits Ihr zehntes Studioalbum. Wo würden Sie es innerhalb der bisherigen Veröffentlichungen einreihen?
Claudia Koreck: „Auf die Freiheit“ ist ein Album, das ganz viele Stationen in meinem Leben verbindet und mich nach vorne schauen lässt. Es ist ein positives und sehr vielfältiges Album, auf dem ich mich in allen Facetten zeigen darf. Und es feiert das Leben – was ich gerade in dieser schwierigen Zeit schön finde.
Über welchen Zeitraum hinweg sind die elf Titel zwischen „Aufgwacht von de Doudn“ und „Koa Paradies“ entstanden? Wo haben Sie geschrieben? In welchem Studio wurde aufgenommen, wer hat die Stücke produziert?
Claudia Koreck: Aufgenommen wurde zum Großteil bei uns daheim im Studio in
Hallabruck und im Downtown Studio in München. Die Songs sind alle im Laufe der letzten Jahre entstanden, ohne große Hintergedanken. Ich schreibe wahnsinnig viel. Wann immer mir etwas einfällt, schreibe ich es gleich auf. Meistens zuhause, nur der Song „Indianer“ war noch aus meiner Auszeit in Schweden, als ich eigentlich die beiden Weihnachtsplatten geschrieben habe. Ein anderer Song ist in Griechenland entstanden. Ich nehme meine Gitarre fast überall mit hin. Diesmal haben sich Gunnar Graewert, mein Ehemann, und die Bandmitglieder alle Songs, die ich in den letzten Jahren geschrieben habe, durchgehört. Das war eine Menge Arbeit, denn es gab genug Musik für über drei Tage. Und dann haben wir die Lieder ausgesucht, die uns besonders gefallen haben. Und irgendwann blieben dann die elf Titel des aktuellen Albums
übrig.
Welche Bedeutung kommt dem Albumtitel „Auf die Freiheit“ zu, dem ja kein Stück auf der Platte zugeordnet ist?
Claudia Koreck: Es ist gerade der Gedanke der Freiheit, der ein solch facettenreiches Album zulässt. Man legt nicht schon vorher die Richtung fest, sondern lässt es einfach geschehen. Und da darf alles passieren, ohne Barrieren im Kopf oder im Herzen.
Stilistisch präsentieren Sie sich sehr vielfältig, welche Idee, welche Art roter Faden hält das Album zusammen?
Claudia Koreck: Der rote Faden, wenn man so will, bin diesmal einfach nur ich.
Haben Sie ein Lieblingslied auf der Platte?
Claudia Koreck: Ich liebe natürlich alle Lieder, sonst wären sie nicht auf der Platte.
Sie haben in regelmäßigen Abständen auch Platten für Kinder aufgenommen. Gibt es konkrete Pläne für einen Nachfolger von „Weihnachten im Wald“ (2018)?
Claudia Koreck: Ich hatte neulich mal eine neue Idee, mal sehen, was daraus wird.
Sie und Ihr Mann haben ein besonderes Verhältnis zu Hawaii, wohin Sie immer wieder reisen und wo Sie geheiratet haben. Hatten Sie Pläne, die Inselgruppe auch 2020 wieder zu besuchen?
Claudia Koreck: Wir planen in dieser Zeit ehrlich gesagt keine weiten Reisen. Wir haben uns beim letzten Mal auch schon wehmütig verabschiedet. Die Insel ist zwar wunderschön, aber auch viel zu weit weg. Aber all die schönen Erinnerungen, die wir auf Hawaii gemacht haben, die haben wir immer dabei.
Mit dem Projekt „Menschenskinder“ hatten Sie und andere KünstlerInnen von 2006 bis 2008 für gute Zwecke musiziert. Wäre es in der Corona-Krise nicht wieder Zeit für ein Revival?
Claudia Koreck: Die „Menschenskinder“-Zeit war großartig. Lauter liebe Menschen, mit denen man für gute Zwecke Musik macht. Ich wäre sofort mit dabei, aber wir dürfen ja leider derzeit nicht so auftreten, wie wir gerne wollen würden. Ich hoffe jetzt erst mal, dass wir Künstler und all die Menschen, die es für ein Konzert und alles drumherum braucht, einigermaßen durch die Krise kommen. Es ist tatsächlich zum Verzweifeln, wenn man einfach nicht mehr arbeiten darf.