Anfang April bat das Bamberger Landratsamt die Bundeswehr um Hilfe zur Unterstützung des im Kampf gegen die Corona-Verbreitung knappen Personals in elf Alten- und Pflegeheimen des Landkreises Bamberg. Da sich ein Mitglied des abgesandten Teams aber mit dem Virus ansteckte, musste sich die gesamte Gruppe in Quarantäne begeben. Kurzum schickte die Bundeswehr ein neues Team, das Ende April seine Arbeit in Bamberg aufnehmen konnte. Major Volker Schreiner ist Pressestabsoffizier der zuständigen Pressestelle in Veitshöchheim. Mit ihm haben wir über den Einsatz gesprochen.
Lässt sich sagen, wie und wo sich der Soldat des ersten Teams, das ursprünglich nach Bamberg kommen sollte, angesteckt hat? Wie geht es ihm?
Volker Schreiner: Wo sich der Soldat infiziert hat, ist derzeit nicht bekannt. Der Soldat befindet sich in häuslicher Quarantäne. Ihm geht es, den Umständen entsprechend, gut.
Warum ist der Einsatz der Bundeswehr in Bamberg nötig geworden?
Volker Schreiner: Durch den Ausfall des ursprünglich vorgesehenen Personals wurde die Bundeswehr im Rahmen der sogenannten Amtshilfe angefragt. Das Landratsamt Bamberg hat einen Antrag gestellt, der vom Kommando Territoriale Aufgaben in Berlin gebilligt worden ist. Der Regionale Führungsstab Süd in Veitshöchheim bei Würzburg hat Kräfte regional zugewiesen.
Aus wie vielen Leuten besteht das Team?
Volker Schreiner: Zu Beginn der Amtshilfemaßnahme waren 35 Soldatinnen und Soldaten des Panzerbataillons 104 aus Pfreimd eingesetzt. Derzeit sind 33 Soldatinnen und Soldaten in der Amtshilfe tätig. Die Soldatinnen und Soldaten haben grundsätzlich keinen medizinischen Hintergrund, verfügen aber über eine Erste Hilfe-Ausbildung. Die Soldaten sind nicht im pflegerischen Bereich tätig, sondern dienen der Unterstützung des dort eingesetzten Personals.
Wo wird das Team eingesetzt, welche Aufgaben hat es genau?
Volker Schreiner: Die Soldaten werden in Alten- und Pflegeheimen im Kreis Bamberg eingesetzt und unterstützen im Rahmen der sogenannten Helfenden Hände unter fachlicher Anleitung des dort ausgebildeten Pflegepersonals. Sie befüllen beispielsweise Regale oder helfen bei der Zubereitung in der Küche.
Wie lange soll der Einsatz dauern?
Volker Schreiner: Wie lange der Einsatz dauert, ist derzeit nicht absehbar. Die Soldatinnen und Soldaten werden so lange bleiben, wie sie für die Amtshilfe gebraucht werden.
Mit welchen Gefühlen gehen die Soldatinnen und Soldaten in diesen Einsatz?
Volker Schreiner: Die Soldaten gehen mit dem Gefühl in den Einsatz, gut eingewiesen zu sein, sie sind handlungssicher und motiviert. Sie wissen um die Wichtigkeit ihrer Unterstützung und darum, dass sie hier einen Beitrag zum Gemeinwohl und zur Entlastung ziviler Strukturen leisten.
Wie sehen Rückmeldungen über den bisherigen Verlauf aus? Lassen sich schon Erfolge verzeichnen?
Volker Schreiner: Der Erfolg liegt in der Tatsache begründet, dass die Bundeswehr an dieser Stelle eine nicht unerhebliche Unterstützung erbringt. Das breite Medienecho zeigt eindrucksvoll, dass wahrgenommen wird, wie engagiert die eingesetzten Soldaten ans Werk gehen.
Wurden die Teammitglieder auf die Aufgabe in Bamberg speziell vorbereitet?
Volker Schreiner: Die Soldatinnen und Soldaten bekamen vor Ort eine Unterweisung und Unterrichtung durch Fachpersonal, zu ihrem eigenen Schutz unter anderem Verhaltensweisen und Hygienevorschriften, aber auch für ihre fachlichen Tätigkeiten in den Pflegeheimen.
Wurden die Teammitglieder rekrutiert oder aus Personen zusammengestellt, die sich freiwillig gemeldet haben?
Volker Schreiner: Die Panzerbrigade 12 hat den Amtshilfeantrag an das Panzerbataillon 104 weitergeleitet. Dort wurde verfügbares Personal identifiziert und in der Amtshilfe eingesetzt.