Gemeinsam mit rund 350 Kindern und Jugendlichen im Königsgewand hat der Bamberger Weihbischof und Diözesanadministrator Herwig Gössl am Freitag feierlich die Aktion Dreikönigssingen eröffnet. Im Mittelpunkt der Sternsingeraktion stehen diesmal vor allem die Kinderrechte in Indonesien.
Nach dem Auftakt in der Bamberger Martinskirche zogen am Freitag die vielen Caspars, Melchiors und Balthasars durch die Innenstadt hinauf zum Dom. Bei der dortigen Wort-Gottes-Feier segnete Gössl die Sternsingerinnen und Sternsinger, die in der ersten Januarwoche von Haus zu Haus gehen werden, um den Menschen den Segen zu bringen und Spenden für Not leidende Kinder zu sammeln.
Mit ihrer Teilnahme an der Aktion Dreikönigssingen verbreiteten und lebten die Sternsingerinnen und Sternsinger die Frohe Botschaft der Weihnachtsgeschichte, so Weihbischof Gössl. Dass der eigentlich allmächtige Gott als Mensch – ja gar als kleines Kind – auf die Erde gekommen sei, verdeutliche seinen Worten nach, dass es auch für uns nicht zielführend sei, „immer größer sein und immer mehr haben zu wollen.“ Vielmehr hebe die Geburt Jesu Christi die Bedeutung von Tugenden wie Bescheidenheit, Genügsamkeit und Dankbarkeit hervor, die auch angesichts aktueller Ereignisse wie der Corona-Pandemie oder der globalen Klimakrise besonders wichtig seien.
Im Mittelpunkt der Sternsingeraktion stehen jedes Jahr ein anderes Land und ein anderes Thema. Die Sternsingerinnen und Sternsinger werden so altersgerecht für die Not von Kindern und Jugendlichen weltweit sowie für globale Zusammenhänge sensibilisiert. Unter dem Motto „Kinder stärken. Kinder schützen. In Indonesien und weltweit.“ richtet sich der Blick diesmal vor allem auf Kinderrechte in Indonesien. Mit dem Anliegen beschäftigten sich die Sternsingerinnen und Sternsinger bei verschiedenen Aktionen und Workshops im Vorlauf der Aussendung sowie bei der thematischen Einstimmung in der Bamberger Martinskirche.
Weltweit größte Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder
Bei der anschließenden Prozession zogen die rund 350 Mädchen und Jungen gemeinsam mit ihren Begleiterinnen und Begleitern sowie Weihbischof Herwig Gössl durch die Bamberger Innenstadt. Die jüngsten Könige waren 6 Jahre alt – die ältesten über 18. Viele von ihnen zeigten sich begeistert vom Aufeinandertreffen: „Auch mal Sternsingerinnen und Sternsinger aus anderen Orten kennenzulernen, das macht Spaß“, sagte Moritz aus der Pfarrei St. Michael Stadtsteinach.
Neben dem Segen von Weihbischof Gössl holten sich die Sternsingerinnen und Sternsinger im Bamberger Dom dann auch noch ein Lob von Diözesanjugendpfarrer Gerd-Richard Neumeier ab: Mit ihrer Teilnahme an der Aktion setzten sie sich für das Wohl ihrer Mitmenschen ein und übernähmen beim Dreikönigssingen „eines der ‚jüngsten‘ Ehrenämter in der Kirche“, so Neumeier.
BDKJ-Diözesanvorsitzende Eva Russwurm freut sich nach zwei Jahren mit Corona-Beschränkungen darüber, dass die Sternsingeraktion diesmal wieder weitestgehend im Normalzustand stattfinden kann. „Dass es nach zwei Jahren Zwangspause nach wie vor in allen Gemeinden engagierte Sternsingerinnen und Sternsinger gibt, ist keine Selbstverständlichkeit“, betont Russwurm und dankt im gleichen Atemzug den Betreuerinnen und Betreuern, Oragnisatorinnen und Organisatoren sowie den Eltern, die den Erfolg der Aktion tatkräftig unterstützten.
Seit ihrem Start 1959 hat sich die Aktion Dreikönigssingen zur weltweit größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder entwickelt. Rund 1,23 Milliarden Euro wurden seither gesammelt, mehr als 76.500 Projekte für Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa unterstützt. Bei der 64. Aktion zum Jahresbeginn 2022 haben Mädchen und Jungen aus 8.423 Pfarrgemeinden, Schulen und Kindergärten rund 38,6 Millionen Euro gesammelt.