Vor der Vollversammlung des Diözesanrats hat Erzbischof Ludwig Schick in Weismain aufgerufen, die weltweiten Partnerschaften zu pflegen. „Katholisch bedeutet weltumfassend. Wir sind dann katholische Kirche, wenn wir weltkirchlich ausgerichtet sind“, sagte Schick am Samstag und verwies auf die Partnerschaft des Erzbistums Bamberg mit dem Bistum Thiès im Senegal sowie mit Gemeinden in Indien, Peru, Bolivien, Polen und der Ukraine.
„Je weltkirchlicher wir ausgerichtet sind und handeln, desto katholischer werden wir, desto tiefer wird unser Glaube und desto umfassender unser Kirchenbild sein.“
Zur weltkirchlichen Arbeit gehören „das gegenseitige ‚Geben und Nehmen‘ sowie Demut, die den Anderen wertschätzt und ihm dienen will.“ Die Partnerschaft mit Thiès solle zum Nachdenken anregen über die ganze Kirche und die Freude am Glauben stärken.
Afrika kann anregen, offen unser Christsein zu leben
Die weltkirchlichen Partnerschaften könnten auch Inspiration für unsere Glaubenspraxis sein: „Die spontane und unkomplizierte Glaubensfreude unserer Partner in Thiès kann zum Beispiel unserer eher nüchternen und rationalen Glaubenspraxis Schwung, Emotionalität und Freude geben.“ In Afrika werde der Glaube unverschämt praktiziert, hierzulande oft nur verschämt. „Afrika kann uns anregen, nicht erst nach langem Überlegen und Abwägen zu unserem Glauben zu stehen, sondern offen unser Christsein zu leben“, so der Erzbischof. „Zugleich können wir auch den afrikanischen, indischen und lateinamerikanischen Partnern von unserer rationalen und gesellschaftsgestaltenden Religiosität etwas geben.“
Der Diözesanrat ist der Zusammenschluss von Vertretern der Dekanatsräte und der katholischen Verbände sowie von weiteren Persönlichkeiten aus Kirche und Gesellschaft im Erzbistum. Er ist ein vom Bischof anerkanntes Laiengremium. Die Einführung der Diözesanräte geht auf das II. Vatikanische Konzil zurück und stärkt die Verantwortung der Laien in der katholischen Kirche.
Das Zentralthema bei der Herbstvollversammlung 2021 des Diözesanrats in Weismain lautete: „Unsere Partnerschaft mit Thiès im Senegal: Ein Geben und Nehmen?!“