Seit 8. März ist Individualsport im Freien bei einer Inzidenz von unter 100 wieder erlaubt. Eine Nachricht, die viele Golfer*innen freuen dürfte. Golfclubs hatten unabhängig von Lockdown-Maßnahmen zwar ohnehin geschlossen, weil sie sich in der Winterpause befanden – der Rückkehr zum Spielbetrieb steht aber erstmal nichts im Weg. Benedikt Zenglein ist Manager des Golfclubs Leimershof. Er hat mit uns auf die Tage nach der Wiedereröffnung geblickt.
Herr Zenglein, der Golfclub Leimershof hat seit dem 8. März wieder geöffnet. Wie haben Sie die erste Woche der Wiederöffnung erlebt?
Benedikt Zenglein: Gott sei Dank durften wir deutlich früher öffnen als noch vor einem Jahr. Leider spielte das Wetter nicht mit und so bleibt der Spielbetrieb aktuell noch verhalten. Aber ich denke, sobald die Temperaturen angenehmer werden, wird es wieder sehr voll.
Wie war der Andrang? Wie viele Leute wollten spielen, wie viele durften spielen?
Benedikt Zenglein: Auch wenn der Andrang auf unserer Golfanlage noch nicht so groß ist, laufen dennoch die Telefone heiß. Corona hat das Interesse an Golf geweckt. Aber zurzeit spielen nur Mitglieder bei uns. Gäste waren in der ersten Woche eher selten, aber der ein oder andere verirrt sich dennoch.
Wie sahen die Rückmeldungen der Leute nach den ersten Runden über Platz seit Langem aus?
Benedikt Zenglein: Nachdem wir erst seit kurzem auch aus der Winterpause gekommen sind, gehen die Rückmeldungen eher in Richtung: Endlich wieder raus und sich ein bisschen bewegen.
Unterschieden sich die Eindrücke und Emotionen des Wiederspielenkönnens aufgrund der Lockerung der Lockdownbestimmungen von den Eindrücken und Emotionen des Wiederspielenkönnens nach den üblichen Schließungen in den Wintermonaten?
Benedikt Zenglein: Nein, es ist eine sehr ausgeglichene Stimmung. Natürlich ist Corona noch ein stetiges Thema, das wird es auch noch während der gesamten Saison bleiben. Aber im Hinblick auf die aktuell steigenden Zahlen überwiegt die Freude darüber, die ersten Bälle nach der Winterpause zu schlagen.
Haben Sie selbst schon gespielt?
Benedikt Zenglein: Ich habe während der Anfangsphase eher selten Zeit, um den Golfschläger zu schwingen, dafür gibt es einfach zu viel zu organisieren und zu planen. Die erste Runde Golf wird es bei mir wahrscheinlich erst im Mai oder Juni geben.
Inwieweit sind Sie froh, dass sich die Lockdowns auf die Wintermonate, in denen ohnehin kein Golf gespielt wird, bezogen?
Benedikt Zenglein: Sehr froh. Selbstverständlich ist der Lockdown eine Belastung, aber wenn ich es hätte planen können, dann doch während der Wintermonate.
Wie viele überregionale Besucher*innen hatten Sie seit dem 8. März?
Benedikt Zenglein: Wenige bis ein paar. Unser Platz ist für Gäste geöffnet, da wir uns witterungsbedingt noch auf Wintergrüns bewegen, ist der Andrang noch überschaubar.
Befürchten Sie oder hoffen Sie auf Golftourismus aus Landkreisen, in denen aufgrund höherer Inzidenzwerte kein Sport möglich ist?
Benedikt Zenglein: Grundsätzlich ist das Golfen in jedem Landkreis erlaubt, ob nur innerhalb des eigenen Haushaltes oder auf zwei Haushalte begrenzt. Rein wirtschaftlich würde ich einen gewissen Tourismus begrüßen. Es wird auch schon fleißig reserviert und gebucht. Ich befürchte jedoch, dass es erneut zu einem weiteren Lockdown inklusive Schließungen kommt, wenn es zu überladen wird.
In welchem Umfang ist der Betrieb des Golfclubs derzeit möglich?
Benedikt Zenglein: Eigentlich gibt es keine Einschränkungen, die man nicht schon aus dem Alltag bereits kennt beziehungsweise an die man nicht schon gewohnt ist. Maskenpflicht bis zum Abschlag steht an erster Stelle ansonsten muss auf den Abstand geachtet werden. Die Umkleidekabinen bleiben geschlossen, alle Anliegen rundum das Sekretariat versuchen wir, so gut wie möglich telefonisch oder per E‑Mail zu erledigen, um auch unsere Mitarbeiter zu schützen. Golfen ist Stand heute auch zu viert möglich.
Welche Auswirkungen, auch wirtschaftlich, hatten die Schließungen der zurückliegenden Monate auf den Golfclub Leimershof?
Benedikt Zenglein: Die Pandemie ist eine große Herausforderung, besonders wirtschaftlich. Viele Menschen denken um und fragen sich, ob sie Golf brauchen. Will ich das? So konnten wir zwar nicht alles umsetzen, was wir geplant hatten. Dennoch bin ich der Meinung, dass wir aus dem vergangenen Jahr das Beste gemacht haben. An dieser Stelle möchte ich mich auch bei unseren Mitgliedern bedanken, dass die Atmosphäre sehr harmonisch und verständnisvoll geblieben ist, was nicht selbstverständlich ist.
Was erhoffen Sie sich für den Golfclub von kommenden politischen Beschlüssen bezüglich der Pandemie?
Benedikt Zenglein: Wenn ich ehrlich bin, erhoffe ich mir gar nichts. Wir nehmen es so, wie es kommt und machen erneut das Beste daraus.
Was plant der Golfclub Leimershof für das Jahr 2021?
Benedikt Zenglein: Unser Plan für diese Saison steht. Jedes Wochenende ein anderes Event. Unser Turnierkalender ist voll. Wenn Golfer oder Golfinteressierte auf unsere Anlage kommen, sollen sie Corona so gut wie möglich vergessen und einfach Spaß haben. Ein Highlight ist wieder unser Benefiz-Turnier mit Rahmentag zugunsten des Fördervereins goolkids. Dazu sind alle herzlich eingeladen. Ansonsten möchten wir an den Erfolg anknüpfen, junge Menschen für Golf zu begeistern und zeigen, dass es ein super Hobby gerade während der Pandemie ist.