Die Reihenfolge der Corona-Impfungen ist festgelegt. In der Stadt Bamberg und dem Landkreis Bamberg starten die Impfungen am kommenden Sonntag, dem 27.
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Corona
Bewohnerin einer Isoliereinheit ist mit einer Corona-Mutante infiziert
In der Region Bamberg ist am Dienstagabend erstmals eine Mutation des Corona-Virus nachgewiesen worden, wie das Landratsamt Bamberg und die Stadt Bamberg mitteilen. Eine Bewohnerin einer Interims-Einrichtung der Sozialstiftung Bamberg ist mit der erstmals in Garmisch-Partenkirchen festgestellten Variante des Virus infiziert. Der Frau geht es gut. Sie ist symptomfrei.
Die Corona-Mutation, die erstmals in Garmisch festgestellt wurde, ist nach aktueller Erkenntnis nicht mit den hochansteckenden England‑, Südafrika- oder Brasilien-Mutationen gleichzusetzen. Dennoch tun die Gesundheitseinrichtungen im Interesse des Schutzes der Bevölkerung alles, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Darauf verständigten sich die Verantwortlichen am Mittwochmorgen in einer kurzfristig anberaumten Besprechung mit Landrat Johann Kalb und Oberbürgermeister Andreas Starke.
Alle Bewohner und Mitarbeiter wurden getestet
Die 88-Jährige war vor gut einer Woche aus einem anderen oberfränkischen Landkreis in die Einrichtung nach Bamberg verlegt worden. In Oberfranken hat lediglich die Sozialstiftung Bamberg eine solche Interims-Einheit, auch Zwischeneinrichtung genannt, auf Aufforderung der Regierung von Oberfranken eingerichtet. Dort verbringen Infizierte, die symptomfrei sind aber weiter pflegerisch versorgt werden müssen, die Zeit, bis die Infektion ausgestanden ist.
Weil eine Covid-Infektion – nicht die Mutation – bei Einlieferung bekannt war, erfolgte die Betreuung der Bewohnerin bereits von Beginn an isoliert und durchgehend unter infektiologischem Vollschutz. Deshalb gibt es aktuell nach Auffassung des Fachbereiches Gesundheitswesen beim Landratsamt Bamberg und der Sozialstiftung Bamberg keinen Anhaltspunkt für eine Ausbreitung der seit Dienstag, 26. Januar, als Mutation identifizierten Infektion. Dennoch wurden am Dienstag und Mittwoch alle Bewohner und Mitarbeiter der Einrichtung auf eine Covid-Infektion getestet.
- Januar 27, 2021
- Webecho Bamberg
Ärztlicher Leiter Impfzentrum Bamberg
Dr. Klaus Weiner im Interview
Seit zwei Wochen ist der Bamberger Arzt Dr. Klaus Weiner der ärztliche Leiter des Impfzentrums Bamberg. Wir haben mit dem Mediziner über die tägliche Arbeit im Impfzentrum, Impfstoffengpässe und Impfskepsis gesprochen.
Herr Dr. Weiner, wie sieht Ihre tägliche Arbeit im Impfzentrum aus?
Klaus Weiner: Morgens habe ich eine kurze Besprechung zum Informationsaustausch mit unserer Verwaltungsleitung über die tagesaktuelle Situation. Wie viele Impfstoff-Dosen haben wir vorrätig, wie sieht die personelle Einteilung der Teams aus, wie die anstehende Versorgung stationärer Einrichtungen nach eingegangenen Meldezahlen? Dann beginnt die aktive Beteiligung an der Impflogistik, mit anderen Worten, wir impfen – ambulant oder im Zentrum. Weitere tägliche Aufgaben bestehen in Mitarbeitergesprächen, zum Beispiel über Vorgehensweise bei Problemimpfungen. Am Abend halte ich wieder mit der organisatorischen Leiterin ein Tagesresümee.
Wie viele Leute wurden im Bamberger Impfzentrum bereits geimpft?
Klaus Weiner: Zum 21. Januar hatten wir über 3.000 Erstimpfungen in Pflegeeinrichtungen und über 1.000 im Impfzentrum. Die Zweitimpfungen sind auch schon angelaufen.
Liegen Sie mit diesen Zahlen im Plan oder hätten bereits mehr Leute geimpft werden können?
Klaus Weiner: Wir liegen ganz gut im Plan, wurden zeitweise aber durch Impfstoffverknappung und durch sehr kurzfristig abgesagte Lieferung zugesagter – und verplanter – Dosen sozusagen ausgebremst.
Im IZ sollen bis zu 600 Impfungen täglich möglich sein. Erreichen Sie diese Zahl? Ist genügend Impfstoff vorhanden oder ist auch Bamberg von Engpässen im Nachschub betroffen?

Klaus Weiner: Bei Vollauslastung aller sechs Impfstraßen ist diese Zahl rechnerisch im Idealfall wohl denkbar, realistisch würde meine Einschätzung aber darunter liegen. Wir arbeiten mit Menschen, deren individuelle Gegebenheiten, Ängste, Reaktionen, Einschränkungen – aktuell impfen wir viele über 80-Jährige – wir zu berücksichtigen haben. Engpässe gab es natürlich, auch die Zuordnungslogistik, wie die Vorplanung und Bereitstellung der Zweitdosis nach drei Wochen, bei noch ungewisser Nachlieferung, ist eine Herausforderung, die ein quasi tagesaktuelles Nachjustieren erfordert.
Welcher Impfstoff wird im Bamberger IZ verwendet?
Klaus Weiner: Bislang verwenden wir ausschließlich den Impfstoff von BioNTech/Pfizer.
Lässt sich einschätzen, wie ausgeprägt Impfbereitschaft beziehungsweise Impfskepsis in der Region sind?
Klaus Weiner: Das ist schwer einzuschätzen. Wir sehen nur die Impfwilligen. In der stationären Pflege ist der Anteil des impfwilligen Pflegepersonals aber teils noch bedrückend niedrig.
Welche Botschaft würden Sie Impfskeptikerinnen und ‑skeptikern übermitteln?
Klaus Weiner: Informieren Sie sich! Nutzen Sie seriöse Quellen. Suchen Sie nicht nur nach Aussagen meist zweifelhafter Kompetenz, die die eigene Skepsis bestärken. Und im Allgemeinen sollten die Leute zur Kenntnis nehmen, dass tod- und leidbringende Erkrankungen nur durch konsequente Impfstrategien verhindert oder sogar ganz eliminiert werden konnten. Beispiele hierfür sind die Pocken, Diphterie, Kinderlähmung, Wundstarrkrampf oder Hirnhautentzündung. Wir besitzen eine scharfe Waffe, dieses Virus zu bekämpfen: Eine wirksame und sichere Impfung.
Ohne ein gewisses Grundvertrauen in evidenzbasierte Medizin werden wir diese, uns alle betreffende, lebensverändernde Pandemie nicht beherrschen. Dieses Virus tötet, täglich.
- Januar 25, 2021
- Sebastian Quenzer
Lieferschwierigkeiten beim Impfstoff
Ab Dienstag vorerst keine Impfungen im Impfzentrum Bamberg
Von der Ankündigung, dass weniger Biontech-Impfstoff als zugesagt geliefert werden kann, sind alle oberfränkischen Einrichtungen betroffen – auch die Bamberger. Ab Dienstag müssen deshalb die Impfungen im Impfzentrum Bamberg ausgesetzt werden.
Die überraschende Ankündigung von Pfizer, dass weniger Biontech Impfstoff nach Europa geliefert werden kann, hat auch negative Auswirkungen auf alle oberfränkischen Impfzentren – auch für die Bamberger Einrichtung. Die Regierung von Oberfranken teilt mit, dass – anders als zugesagt – ab dem kommenden Dienstag keine Bürgerinnen und Bürger mehr im Impfzentrum Bamberg geimpft werden können, weil der Impfstoff fehlt. Dies betrifft rund 600 Personen. Diese werden am morgigen Sonntag persönlich durch das Impfzentrum Bamberg kontaktiert.
OB und Landrat zeigen sich enttäuscht
„Sobald wir eine verbindliche Zusage für neue Lieferungen des Impfstoffs haben, werden neue Ersatztermine vereinbart“, versprechen Oberbürgermeister Andreas Starke und Landrat Johann Kalb in einer sofort anberaumten Sitzung des Corona-Krisenstabs im Impfzentrum Bamberg. Starke und Kalb betonen aber, dass der Impfstoff für all jene in Bamberg gesichert sei, die schon einen Termin für ihre zweite Impfung vereinbart haben. Diese Termine für die zweite Impfung stehen fest und finden definitiv statt.
Die für den kommenden Montag vereinbarten Impftermine können ebenso eingehalten werden. Dies betrifft zwei Alten- und Pflegeeinrichtungen im Landkreis.
Der Oberbürgermeister und der Landrat zeigen sich enttäuscht über die unterbrochene Lieferkette: „Wir tun vor Ort unser Bestes und bedauern, dass man uns nicht mit ausreichend Impfstoff versorgt.“ Sie weisen jedoch darauf hin, dass Impfwillige sich weiterhin im Impfzentrum registrieren lassen können. Dies könne telefonisch, per E‑Mail oder Online erfolgen. Sobald wieder Impfstoff zur Verfügung steht, nimmt das Impfzentrum den Kontakt zu den registrierten Bürgerinnen und Bürgern auf und vereinbart den Impftermin.
- Januar 16, 2021
- Webecho Bamberg
Corona
Großteil der Alten- und Pflegeheime in Stadt und Landkreis „erstgeimpft“
In 25 von insgesamt 33 Alten- und Pflegeheimen in der Stadt Bamberg und dem Landkreis Bamberg hat die Covid19-Impfung begonnen. Nach aktueller Einschätzung soll bis Mitte nächster Woche in allen Einrichtungen die erste Impfung verabreicht sein.
„Es ist uns gelungen, binnen zweieinhalb Wochen den Großteil aller Alten- und Pflegeheime in Stadt und Landkreis Bamberg eine erste Impfung gegen das Corona-Virus zu verabreichen“, freuen sich Oberbürgermeister Andreas Starke und Landrat Johann Kalb. Sie danken dem Ärzte- und Pflegeteam für diese herausragende Arbeit. Das Impfzentrum Bamberg nimmt damit in Oberfranken eine Spitzenstellung ein. Starke und Kalb betonen, dass die von Stadt und Landkreis verfolgte Impfstrategie wirke und „wir das Ziel des Corona-Schutzes für die Heime früher als erwartet erreichen konnten.“
„Wichtiges Etappenziel“
In 25 von insgesamt 33 Alten- und Pflegeheimen in Stadt- und Landkreis Bamberg hat die Covid19-Impfung begonnen. In der Stadt wurden bereits über 90 Prozent der Einrichtungen besucht. Insgesamt 1.039 Heimbewohner sowie 626 Beschäftigte haben sich in der ersten Welle impfen lassen, berichten Starke und Kalb unter Hinweis auf Rückmeldungen der mobilen Impftrupps des Bamberger Impfzentrums. Alle zur Verfügung stehenden rund 2170 Impfdosen wurden verabreicht. Jede Heimbewohnerin bzw. jeder Heimbewohner sowie das Pflegepersonal kann sich freiwillig impfen lassen.
Nach aktueller Einschätzung werde man schon bis Mitte nächster Woche in allen Einrichtungen die erste Impfung verabreicht haben. „Das ist ein wichtiges Etappenziel zum Schutz der älteren Menschen und vulnerabler Gruppen. Je schneller wir diese Gruppen impfen, desto eher vermeiden wir eine Überlastung der Krankenhäuser und Intensivstationen“, so Starke und Kalb übereinstimmend.
Dank dieses Erfolgs könne bereits ab dem morgigen Freitag mit der Impfung der zweiten Gruppe, den Bürgerinnen und Bürgern über 80 Jahre, begonnen werden. Das Anmeldeverfahren dazu hat bereits begonnen. „Anhand der große Nachfrage zeichnet sich bereits jetzt ab, dass das Impfinteresse in dieser Gruppe ebenfalls sehr groß ist“, bekräftigt der Ärztliche Leiter des Impfzentrums, Dr. Klaus Weiner.
- Januar 14, 2021
- Webecho Bamberg
Corona
Stadt Bamberg richtet Impf-Hotline ein
Der Startschuss für Corona-Impfungen im Impfzentrum Bamberg rückt näher. Da mit einem großen Andrang bei der Terminvergabe gerechnet wird, unterstützt die Stadt Bamberg das Impfzentrum mit einer eigenen Hotline.
Der Startschuss für die ersten Corona-Impfungen im Impfzentrum Bamberg in der Brose Arena rückt näher. Nachdem zunächst Bewohnerinnen und Bewohnern in Alten- und Pflegeheimen sowie Menschen in medizinischen Einrichtungen geimpft wurden, soll im Laufe der nächsten Woche mit der Impfung in der Risikogruppe der Über-80-Jährigen, die Zuhause leben, begonnen werden. Menschen, die sich impfen lassen möchten, wollen nun wissen: Wie bekomme ich einen Termin, wie läuft die Impfung ab oder wie muss ich mich vor und nach der Impfung verhalten? Da mit einem großen Andrang bei der Terminvergabe gerechnet wird, unterstützt die Stadt Bamberg das Impfzentrum mit einer eigenen Hotline: Unter der 0951//87–2424 können über 80-Jährige aus Stadt und Landkreis Bamberg ab Dienstag, dem 12. Januar, allgemeine Fragen zur Corona-Impfung und Terminvergabe stellen.
Seniorinnen und Senioren unterstützen Impfzentrum Bamberg bei Terminvergabe
„Mit der zusätzlichen Hotline möchten wir dafür Sorge tragen, dass die Terminvergabe trotz einer hohen Nachfrage möglichst reibungslos verläuft und das Impfzentrum Bamberg so etwas entlasten“, betont Oberbürgermeister Andreas Starke.
Betreut wird die Hotline auf Initiative des Vorsitzenden der ARGE, Wolfgang Budde, von Mitgliedern des Bamberger Seniorenbeirats, die sich auf allgemeine Fragen zur Corona-Impfung vorbereitet haben. „Ich freue mich riesig darüber, dass wir sachkundige Bürgerinnen und Bürger für die Hotline gewinnen konnten. Das ist gelebtes bürgerschaftliches Engagement“, sagt Bürgermeister und Sozialreferent Jonas Glüsenkamp.
Die Impf-Hotline ist täglich von 09.00 Uhr bis 13.00 Uhr geschalten. Für allgemeine Fragen zur aktuellen Lage in Stadt und Landkreis, Schulschließungen, Verhaltensempfehlungen et cetera wird auch das Bürgertelefon der Stadt Bamberg wieder tägl. von 09.00 Uhr bis 13.00 Uhr frei geschalten: 0951//87–2525. Eine medizinische Beratung erfolgt unter den städtischen Hotlines nicht.
- Januar 10, 2021
- Webecho Bamberg
Corona-Impfungen
Mobile Impfteams beginnen in Stadt und Landkreis Bamberg
Am heutigen Sonntag starteten die Corona-Impfungen in der Stadt Bamberg und dem Landkreis Bamberg. Etwa zeitgleich nahmen ein mobiles Impfteam in einem Seniorenheim in der Stadt und ein zweites Impfteam in einer Pflegeeinrichtung im Landkreis ihre Arbeit auf.
Oberbürgermeister Andreas Starke und Landrat Johann Kalb vor Ort
„Gestern kam die erste Impfstofflieferung in Bayern an, heute wird in Bamberg schon geimpft. Das ist ein wichtiger Tag für die Bekämpfung der Corona Pandemie und für uns alle ein großes Zeichen der Hoffnung“, so Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke vor einem Seniorenzentrum in Bamberg.

Zusammen mit Landrat Johann Kalb, Stellvertretendem Landrat Bruno Kellner, Bürgermeister Jonas Glüsenkamp, Dr. Tobias Pfaffendorf, Geschäftsführer der durchführenden Betreibergesellschaft des Impfzentrums Bamberg, und der Leiterin des Gesundheitsamtes, Dr. Susanne Paulmann, begrüßte Oberbürgermeister Starke das erste mobile Impfteam des Impfzentrums Bamberg vor einem Seniorenheim in der Stadt.
In etwa zeitgleich nahm ein zweites Impfteam in einer Pflegeeinrichtung im Landkreis seine Arbeit auf.
Landrat Johann Kalb zeigte sich sehr zufrieden: „Nach fast einem Jahr Pandemie und Krisenmodus können wir jetzt etwas tun, damit wir nächstes Jahr wieder ein normales Weihnachten feiern können.“
Auch Bürgermeister Jonas Glüsenkamp bezeichnete den Impfstart als hoffnungsvollen Tag für alle Bürgerinnen und Bürger: „Ich freue mich, dass es heute losgeht. Auch wenn uns allen noch ein Stück Geduld abverlangt wird, bis tatsächlich genug Impfstoff da ist, dass so viele Menschen geimpft sind, dass wieder Schritt für Schritt Normalität einkehren kann.“
Dr. Susanne Paulmann, Leiterin des Gesundheitsamtes, wies ebenfalls darauf hin, dass in der Anfangsphase der Impfstoff noch nicht flächendeckend für die gesamte Bevölkerung zur Verfügung stehen könne: „Aufgrund der aktuell noch begrenzten Menge an Impfstoff liegt unser Hauptaugenmerk im Moment auf den Alten- und Pflegeheimen, wo viele Menschen im hohen Alter nahe beieinander leben und arbeiten. Diese Gruppen werden bei vorliegendem Einverständnis zuerst geimpft – sowohl die Bewohnerinnen und Bewohner als auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Pflegeheimen. Kliniken und Krankenhäuser, Notfall- und Intensivstationen, Dialysezentren folgen unmittelbar und dann parallel zu den Heimen. Die alleinlebenden über 80-Jährigen kommen als Nächste dran.“
Oberbürgermeister Starke und Landrat Kalb wiesen darauf hin, dass Stadt und Landkreis in einer gemeinsamen Aktion alle über 80-Jährigen, die gemäß der Impfverordnung des Bundesgesundheitsministeriums ebenfalls zu Impfgruppe der höchsten Priorität gehörten, per Brief in der zweiten Januarhälfte über ihren Impfstart und die Modalitäten der Anmeldung im Impfzentrum informieren würden.
Die mobilen Impfteams, die immer von einem Polizeiteam begleitet werden, sind jeweils doppelt besetzt mit zwei Ärzten beziehungsweise Ärztinnen, zwei medizinischen Fachangestellten und zwei Verwaltungskräften. Auf diese Weise können in Pflegeeinrichtungen sowohl die mobilen Bewohnerinnen und Bewohner, Pflegekräfte und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einem eigens dafür vorbereiteten Impfzimmer aufgeklärt und geimpft werden, als auch parallel Bewohnerinnen und Bewohner in den Zimmern.
Staatsministerin Huml hatte angekündigt, dass morgen und am 30. Dezember weitere 205.000 Impfdosen für die 96 Impfzentren in Bayern geliefert würden. Im Januar würde dann regelmäßig Impfstoff des Herstellers Biontech-Pfizer an die Impfverteilzentren gehen. Bei diesem Impfstoff ist eine zweite Impfung im Abstand von circa 21 Tagen erforderlich, um den vollständigen Impfschutz zu erreichen. Die Impfdosen für den zweiten Impftermin werden in der Anfangsphase von den ersten Lieferungen zurückbehalten und zentral gelagert und gesichert.
- Dezember 27, 2020
- Webecho Bamberg
Corona
Staatsministerin Huml besucht Schnelltestzentren in Stadt und Landkreis
Dank einer konzertierten Zusammenarbeit zwischen Hilfsorganisationen, der Stadt Bamberg und dem Landkreis Bamberg sowie dem Freistaat ist es gelungen, eine Weihnachtstestaktion für Angehörige von Pflegebedürftigen anzubieten. Aus diesem Anlass besuchte am 24. Dezember unter anderem Staatsministerin Melanie Huml die Schnelltestzentren.
Dank an Hilfsorganisationen auch von Oberbürgermeister Starke und Landrat Kalb
Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schnelltestzentren Bamberg und Scheßlitz erhielten am 24. Dezember hohen Besuch zum Start des Testbetriebs. Oberbürgermeister Andreas Starke begrüßte Staatsministerin Melanie Huml, Landrat Johann Kalb, Bürgermeister Jonas Glüsenkamp, Dr. Susanne Paulmann, die Leiterin des Gesundheitsamtes Bamberg, und den Koordinator des Schnelltestzentrums, Christoph Treubel, den Stellvertretenden Kreisbereitschaftsleiter des Bayerischen Roten Kreuzes, vor der Graf- Stauffenberg-Schule in Bamberg. „Hut ab“, lobte der Oberbürgermeister die logistische Meisterleistung und die gute Zusammenarbeit der verschiedenen Hilfsorganisationen zum Wohl der Bürgerinnen und Bürger. „Ziel ist es, die Menschen in den Alten- und Pflegeheimen zu schützen. Wenn wir ihre Besucher testen, mindern wir das Ansteckungsrisiko.“
Staatsministerin Huml schloss sich dem Dank an: „Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ermöglichen mit ihrem Dienst an den Weihnachtsfeiertagen, dass pflegebedürftige Menschen in den Alten- und Pflegeheimen an Weihnachten Besuch haben können. Der Freistaat Bayern stellt für diese bayernweit angebotenen Schnelltests 600.000 kostenlose Testkits zur Verfügung und die Kommunen haben mit der unkomplizierten Bereitstellung der Räumlichkeiten ebenfalls ihren Teil dazu beigetragen. Das ist eine Klasse-Zusammenarbeit.“

Im Anschluss an den Termin in der Stadt fuhr die Delegation nach Scheßlitz zum zweiten Schnellteststandort im Landkreis Bamberg. Hier warteten bereits Stellvertretender Landrat Bruno Kellner und Landtagsabgeordneter Holger Dremel. Landrat Johann Kalb drückte seinen Respekt vor der logistischen Leistung und dem Einsatz der Ehrenamtlichen aus: „Auch Sie wollen mit ihren Familien Weihnachten feiern. Dank Ihres Engagements sind viele Menschen an Weihnachten nicht allein.“ Er dankte auch der Polizei, die sowohl die Arbeit der Schnelltestzentren als auch die Arbeit des Impfzentrums begleite und sichere.
Die ehrenamtlichen Kräfte der Bamberger Hilfsorganisationen: Johanniter Regionalverband Oberfranken, Malteser Bamberg, Wasserwacht, DLRG und THW hatten sich dankenswerterweise bereit erklärt unter Federführung des Bayerischen Roten Kreuzes die Schnelltests an den Weihnachtsfeiertagen zu übernehmen. Einsatzleiter Christoph Treubel betonte: „Ein Besuch der Testzentren ohne Besuchsbestätigung des jeweiligen Heimes ist nicht möglich. Es dauert etwa 45 Minuten, bis das Ergebnis des Schnelltests vorliegt. Es ist zu empfehlen, zusätzlich eine eventuelle Wartezeit einzukalkulieren.“
Hintergrund: Seit Inkrafttreten der 10. Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung benötigen Besucher von Alten- und Pflegeheimen einen aktuellen negativen Coronatest. Dabei darf nach aktueller Regelung die dem Testergebnis zugrundeliegende Testung mittels eines Antigen-Schnelltests höchstens 48 Stunden und mittels eines PCR-Tests höchstens 3 Tage vor dem Besuch vorgenommen worden sein. „Mit den Schnelltestzentren an der Graf-Stauffenberg-Schule und in Schesslitz können wir sicherstellen, dass Angehörigen zeitnah den benötigten Test erhalten“, so Starke und Kalb.
Im Rahmen der Testungen wird es vermutlich auch zu positiven Ergebnissen kommen. Die Hilfsorganisationen sind mit Formblättern ausgestattet worden, die auch diese Situation berücksichtigen. Im Formular positiver Schnelltest wird der Patient aufgefordert, sich umgehend in häusliche Isolation zu begeben und sofort per Mail (gesundheitsamt@lra-ba.bayern.de) Kontakt zum zuständigen Gesundheitsamt aufzunehmen. Das Gesundheitsamt meldet sich dann, um einen Termin für einen PCR-Bestätigungstest zu vereinbaren.
Die Seniotel-Pflegeheime der Gemeinnützigen Krankenhausgesellschaft des Landkreises Bamberg bieten den Besuchern wie bisher auch über die Feiertage die Testung in den Heimen selbst an.
- Dezember 27, 2020
- Webecho Bamberg
Corona
Reihenfolge der Impfungen ist festgelegt
Die Reihenfolge der Corona-Impfungen ist festgelegt. In der Stadt Bamberg und dem Landkreis Bamberg starten die Impfungen am kommenden Sonntag, dem 27. Dezember, mit mobilen Impfteams in Altenheimen.
„Priorität haben Altenheime, Krankenhäuser, Dialysezentren, Notaufnahmen“
Stadt und Landkreis Bamberg haben in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt Bamberg die Reihenfolge der Corona-Impfungen für das Impfzentrum Bamberg festgelegt. In einem ersten Schritt bis circa Ende Januar werden Bewohner und Beschäftigte von Alten- und Pflegeheimen, danach Kliniken, Krankenhäuser, Dialysezentren, Notfall- und Intensivstationen versorgt. Die Impfgruppe der über 80-Jährigen wird rechtzeitig von Stadt und Landkreis Bamberg per Post über den Start ihrer Impfungen informiert. „Erste Priorität haben Altenheime, Krankenhäuser, Dialysezentren, Notaufnahmen“, so das Gesundheitsamt Bamberg.

Zum Impfstart nur begrenzt Impfdosen zugeteilt
Die Reihenfolge der Impfungen ist in einer Rechtsverordnung des Bundesgesundheitsministeriums festgelegt, die auf der Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission beim Robert-Koch-Institut (RKI) aufbaut.
Dr. Susanne Paulmann, Leiterin des örtlichen Gesundheitsamtes, erläutert die Priorisierung für Bamberg Stadt und Landkreis: „Zum Impfstart und bis circa Mitte Januar erhalten wir nur begrenzt Impfdosen zugeteilt. Deshalb impfen wir am Anfang dort, wo viele Menschen der Risikogruppen eng beieinander leben und arbeiten.“
Einrichtungen für ältere und pflegebedürftige Menschen und deren Pflegepersonal impfen. Dann folgten Beschäftigte in medizinischen Einrichtungen, wie Intensivstationen, Notaufnahmen, Rettungsdienste, Transplantationsbereiche, Dialysezentren, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Krankenhäusern und Kliniken.
„Es ist erfreulich, dass es viele Impfwillige gibt. Doch noch müssen wir etwas Geduld und Verständnis für die haben, die das größte Risiko tragen. Wir haben gesehen, wie viele schwere Krankheitsverläufe und auch Todesfälle es geben kann, wenn sich in einer Pflegeeinrichtung ein Infektionsgeschehen ausbreitet. Das gilt es vorrangig zu verhindern“, so Judith Weingart, Sprecherin der Stadt Bamberg. „Wir informieren die Öffentlichkeit, wenn die nächste Gruppe an der Reihe ist und im Impfzentrum selbst geimpft wird. Dafür reichen die zugeteilten Impfdosen noch nicht. Es können noch keine Impftermine vereinbart werden.“
- Dezember 25, 2020
- Webecho Bamberg
Arbeitsmarkt
Agentur für Arbeit: „Ist die Ampel in der Gastronomie grün, wird eingestellt, steigen die Infektionszahlen, wird entlassen“
Die öffentlichen Beschränkungen, die in den vergangenen Monaten zur Bekämpfung der Corona-Pandemie unternommen wurden, haben sich in so gut wie allen Teilen der Gesellschaft ausgewirkt. Auch der Arbeitsmarkt ist betroffen – viele Menschen haben ihre Arbeitsstelle verloren. Bianca Heger ist Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt bei der Agentur für Arbeit Bamberg- Coburg. Unter ihrer Leitung bietet die Behörde ab dem 27. November ein kostenloses Online-Seminar zu Möglichkeiten des Wiedereinstiegs in den Arbeitsmarkt an. Bei Frau Heger haben wir nachgefragt, wie die derzeitigen Chancen, eine Stelle zu finden, aussehen, wie sich der Arbeitsmarkt wegen Corona verändert hat und wie man sich im Vorstellungsgespräch am besten verhält.
Frau Heger, Sie sind bei der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt. Welchen Anforderungen sind Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer am Arbeitsmarkt ausgesetzt?

Bianca Heger: Gerade zu Zeiten der Pandemie verlagern sich die Anforderungen an die Arbeitnehmer, aber auch an die Arbeitgeber sehr stark. Neben der eigentlichen täglichen Arbeit beziehungsweise der Suche nach einer Arbeitsstelle oder passenden Mitarbeitern gilt es, Familie und Beruf trotz geschlossener Kindertagesstätten, Home Schooling und vermehrter Telearbeitswünsche unter einen Hut zu bringen. Da ist die Möglichkeit, Beratungs- und Unterstützungsangebote in Anspruch zu nehmen, umso wichtiger. Wir bieten daher allen Bürgern und Arbeitgebern ein vielfältiges individuelles Angebot, das auf die jeweilige persönliche Lebenslage abgestimmt ist. Ich kann allen, die an einem Scheideweg stehen, nur wärmstens empfehlen, die Situation auch als Chance zu verstehen, neue Wege zu gehen. Die Agentur für Arbeit und ich beraten Sie gerne.
Welche Maßnahmen ergreift die Agentur für Arbeit genau?
Bianca Heger: Wir bieten unterschiedlichste Beratungsformate an. So haben Arbeitnehmer, genauso aber auch Arbeitgeber – neben der regulären Arbeitsvermittlung – die Möglichkeit, Beratungstermine bei der Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt wahrzunehmen.
Als Beauftragte für Chancengleichheit biete ich ein sehr umfangreiches Angebot: Ich informiere über die Situation von Frauen und Männern auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt und zeige Handlungsbedarfe auf, wo Benachteiligungen abgebaut werden sollten. Ich berate zum Wiedereinstieg in den Beruf nach einer Familien- oder Pflegephase sowie über Fragen der Vereinbarkeit von Familie und Beruf und berate und unterstütze Arbeitgeber sowie deren Organisationen in diesen Fragen. Außerdem arbeite ich als Netzwerkpartnerin mit dem Ziel der gleichberechtigten Teilhabe von Frauen und Männern am Erwerbsleben, dem sogenannten Gender-Mainstreaming, mit kommunalen und öffentlichen Stellen, Kirchen, Unternehmen, Verbänden, Kammern, Vereinen und Netzwerken zusammen. Dann wirke ich bei der Entwicklung von geschäftspolitischen Konzepten der Agentur für Arbeit zur Gleichstellung von Frauen und Männern am Arbeitsmarkt mit und berate und unterstütze Fach- und Führungskräfte bei der frauen- und familiengerechten fachlichen Aufgabenerledigung.
Wie haben sich die Arbeitslosenzahlen seit Beginn der Pandemie entwickelt?
Bianca Heger: Im Oktober setzte sich der Herbstaufschwung in einer für diesen Monat üblichen Intensität fort. Die Arbeitslosigkeit sank den zweiten Monat in Folge seit Beginn der Krise. Seit drei Monaten verloren kontinuierlich weniger Menschen ihren Arbeitsplatz, während mehr eine neue Beschäftigung fanden als im letzten Jahr. Allein im letzten Monat wurden 366 Personen in der Produktion und Fertigung eingestellt, 15,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Bereich Verkehr und Logistik waren es 214 Personen, 11,5 Prozent mehr. Wir hatten bisher nur wenige für den Winter vorsorgliche Arbeitslosmeldungen vom Bau. Fachkräfte werden in der Regel gehalten. Wir stehen momentan an einem Scheideweg. Die Entwicklungen in den nächsten Tagen und Wochen werden entscheidend sein.
Welche Bevölkerungsgruppen sind oder waren besonders der Gefahr ausgesetzt, ihre Arbeitsstelle aufgrund der im Zuge der Virusbekämpfung unternommenen Einschränkungen der Wirtschaft zu verlieren?
Bianca Heger: Der Arbeitsmarkt geriet ab April durch die vom Virus hervorgerufenen wirtschaftlichen Folgen und Gegenmaßnahmen zunehmend unter Druck. Das schlägt sich in einem sprunghaften Anstieg der Arbeitslosigkeit nieder. Dieser wurde jedoch durch die rege Inanspruchnahme von Kurzarbeitergeld deutlich abgemildert. Die meisten Arbeitslosmeldungen kamen in den ersten Monaten aus dem verarbeitenden Gewerbe, insbesondere aus der Metall- und Elektroindustrie. Neben der Zeitarbeit sind auch der Handel sowie das Gastgewerbe stark betroffen. Aber auch Selbständige meldeten sich arbeitslos. Jedoch verzeichneten wir in der Forstwirtschaft, dem Gartenbau sowie bei den Bauberufen der Krise zum Trotz keinen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Knapp die Hälfte der Entlassenen übten Helfertätigkeiten aus. Die Jugendarbeitslosigkeit sowie die der Ausländer erhöhten sich überproportional. Das sind jedoch krisentypische Entwicklungen. Die Gastronomie ist ein Spiegelbild der Pandemie. Ist die Ampel grün, wird eingestellt, steigen die Infektionszahlen, wird entlassen. Ein bisheriges Novum – erstmals meldeten sich aufgrund der angespannten Situation im Tourismus Deutsche bei uns zurück, die seit Jahren aufgrund der besseren Verdienstmöglichkeiten in Österreich arbeiten. Um temporäre Auftragsspitzen abzudecken, steigt die Beschäftigung in der Zeitarbeit wieder. Allerdings beobachten wir hier einen Drehtüreffekt bei Einstellungen und Freisetzungen.
Wie wirkt sich die Pandemie auf die Zahl offener Arbeitsstellen aus?
Der Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg bekam im Oktober 1.594 sozialversicherungspflichtige Stellenangebote gemeldet, 6,1 Prozent mehr als im letzten Jahr. Im Zuge der Herbstbelebung zieht der Stellenmarkt von September auf Oktober in wirtschaftlich prosperierenden Zeiten an. In diesem Jahr fiel der Neuzugang an Stellen trotz der andauernden Corona-Krise im vergangenen Monat sogar um 31,5 Prozent größer aus als im September. Zum Vergleich – im letzten Jahr, als die Konjunktur bereits leicht abflaute, gingen im Oktober 7,3 Prozent weniger sozialversicherungspflichtige Stellenangebote ein als im Vormonat. Gut ein Drittel der Stellen kamen aus dem Bereich der Zeitarbeit, die im Vergleich zum Vorjahr 46,5 Prozent mehr Jobangebote meldete. Der Stellenbestand legte im Oktober um 193 Offerten, ein Plus von 3,2 Prozent auf 6.246, zu. Er ist den vierten Monaten in Folge leicht gewachsen und erholt sich peu à peu. Vor einem Jahr war er um 794 Angebote beziehungsweise 11,3 Prozent größer gewesen. Seit seinem Tiefpunkt vor vier Monaten verringerte sich der Abstand zum Vorjahresniveau um 1.015 Jobangebote. Auf 100 gemeldete Beschäftigungsangebote kommen rein statistisch nur 198 arbeitslose potentielle Bewerber.
Das Online-Seminar, das Sie ab 27. November anbieten, wendet sich an Menschen, die den beruflichen Wiedereinstieg vorhaben. Ist es auch für Leute geeignet, die zum ersten Mal auf Jobsuche sind?
Bianca Heger: Das Seminar greift verschiedene Themen um den beruflichen Wiedereinstieg auf, aber natürlich können auch Arbeitssuchende auf der Suche nach der ersten Arbeitsstelle von den Inhalten der Seminare profitieren. Viele Schritte wiederholen sich in der Suche nach einer Arbeitsstelle immer wieder, aber die erste Arbeitsstelle und somit auch das erste eigene Gehalt setzt möglicherweise den Grundstein einer beruflichen Zukunft – daher gilt es hier auf jeden Fall sich gut vorzubereiten.
Ein Segment des Seminars beschäftigt sich mit Bewerbungsstrategien. Wie sieht eine erfolgversprechende Bewerbungsstrategie aus?
Bianca Heger: Es gibt die unterschiedlichsten Lebenssituationen, die Menschen dazu veranlassen, sich auf dem Arbeitsmarkt zu bewerben. So reizt plötzlich eine interessante Stellenanzeige zu einem beruflichen Neustart oder Wechsel oder nach einer längeren Erziehungspause oder Pflegephase steht der Wiedereinstieg an. Vieles ist im späteren Berufsleben nicht mehr so selbstverständlich wie kurz nach der Ausbildung oder vor einigen Jahren und es tauchen immer wieder neue Fragen auf: Wie bewerbe ich mich zeitgemäß? Wann ist eine Bewerbung erfolgsversprechend? Wo finde ich eigentlich Jobs? Wie bringe ich einen roten Faden in meinen Lebenslauf? Wie vermittele ich trotz Unsicherheit einen professionellen Eindruck? All diese Fragen sind wichtige Punkte einer erfolgsversprechenden Bewerbungsstrategie, aber die eine perfekte und immer passende Strategie gibt es nicht. Dazu ist der Arbeitsmarkt zu vielfältig und dafür sind die Menschen auch zu unterschiedlich. Das ist auch gut so. Denn unsere Vielfalt ist unsere Stärke. Im Gegensatz zu anderen Ländern wirken sich daher die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie in Deutschland nicht so gravierend aus. Ein wichtiger Erfolgsbaustein ist aber auch, eine selbstbewusste positive innere Einstellung zu haben und diese auch durch ein überzeugendes Auftreten zu untermauern.
Ein anderes Segment handelt von überzeugendem Auftreten im Vorstellungsgespräch. Worauf gilt es in solch einer Situation zu achten?
Bianca Heger: Es gibt in jedem Vorstellungsgespräch fünf verschiedene Phasen: den Smalltalk als Einstieg, das Kennenlernen, die Selbstpräsentation, Rückfragen und den Abschluss. Grundlegend gilt, wer zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wird, hat schon mal gute Karten in der Hand. Denn zu einem Vorstellungsgespräch werden in der Regel nur jene Bewerberinnen und Bewerber eingeladen, die dem Anforderungsprofil entsprechen oder die das Interesse des Arbeitgebers geweckt haben. Trotzdem gibt es einige Fehler im Vorstellungsgespräch, die Sie leicht vermeiden können. Beispiele hierfür sind: Unpünktlichkeit, fehlende Vorbereitung oder fehlende Antworten, ein klingelndes Handy, unrealistische Gehaltsvorstellungen, offensichtliche Lügen, unpassendes Auftreten oder unpassende Kleidung, kein abschließendes Dankeswort und schlecht über andere oder ehemalige Arbeitgeber zu sprechen. Wenn Sie diese Punkte beachten und mit einer positiven Einstellung zum Vorstellungsgespräch gehen, stehen die Chancen gut, dass Sie in die engere Auswahl kommen.
Zum letzten Termin des Seminars geht es um Gehaltsverhandlungen. Wie fordernd darf man hier sein, was sollte man vermeiden?
Bianca Heger: Mittlerweile gibt es viele Möglichkeiten, über Gehälter zu recherchieren, um sich auch vor dem Gespräch Gedanken über persönliche Gehaltsuntergrenzen zu machen. Dies sollte man auf jeden Fall tun. Sprechen Sie aber auf keinen Fall als erstes über das Gehalt, hier macht das Unternehmen den ersten Schritt. Weitere Tipps sind: Begründen Sie den Gehaltswunsch stets mit guten Argumenten, wie Zusatzqualifikationen, Sprachkenntnissen und Arbeitserfahrungen. Wenn Sie nach dem vorherigen Gehalt gefragt werden, sagen Sie die Wahrheit – Lügen werden schnell enttarnt und sind ein absolutes Ausschlusskriterium. Klären Sie ab, ob es sich bei dem verhandelten Gehalt um das Brutto- oder Nettogehalt handelt und ob Zusatzvergütungen wie Urlaubs- oder Weihnachtsgeld schon mit einberechnet wurden. Ausführlich wird das Thema der Gehaltsverhandlungen in unserem Seminar am 14. Dezember besprochen.
Online-Seminar zum beruflichen Wiedereinstieg
Ab 27. November, jeweils 9 Uhr
Anmeldung an:
Bianca Heger, Email: Bamberg-Coburg.BCA@arbeitsagentur.de
Weitere Informationen:
- November 21, 2020
- Autor: Sebastian Quenzer
Webecho » Corona
Ausbildungszentrum der Bundespolizei
Kampf gegen Corona
von Manuel Werner
Eine der Aufgaben der Bundespolizei besteht im Grenzschutz. Seit dem 16. März führt sie zudem vorübergehende Grenzkontrollen zu mehreren Nachbarländern durch. Ziel der Maßnahmen ist, das Reiseaufkommen nach Deutschland zu reduzieren und somit die Verbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Zur aktuellen Lage stand uns Thomas Lehmann, leitender Polizeidirektor des Bundespolizeiaus- und ‑fortbildungszentrums Bamberg, Rede und Antwort.
Welche Vorkehrungen wurden für den Standort getroffen, um die Gefahr der Ansteckung mit dem Corona-Virus bestmöglich zu bannen?
Thomas Lehmann: Wir haben zunächst die Ausbildung, wo immer möglich, sukzessive auf ein angeleitetes „Fernstudium“ umgestellt. Ferner wurde dem Personal des Bundespolizeiaus- und ‑fortbildungszentrums Bamberg weitgehend die Möglichkeit zur Arbeit im Home-Office eingeräumt. Neben der generellen Gesundheitsvorsorge und Betreuung haben sich unsere Kolleginnen und Kollegen der Minimierung eines Infektionsrisikos verschrieben. Die allgemeingültigen Hinweise und Empfehlungen des Robert Koch-Instituts sind für unsere Mitarbeiter ebenso existent wie für den Bürger. Vorgaben des Gesundheitsamtes gelten entsprechend.

Thomas Lehmann, leitender Polizeidirektor des Bundespolizeiaus- und ‑fortbildungszentrums Bamberg
Welche Auswirkungen hat diese Krise speziell auf den Ausbildungsbetrieb in Bamberg?
Thomas Lehmann: Um die Infektionsketten zu unterbrechen, wurde die Ausbildung in der Bundespolizei in ein angeleitetes Selbststudium umgewandelt. Die Auszubildenden verbleiben an ihren Heimatorten und werden durch Nutzung digitaler Medien unterrichtet. Wesentliche Bestandteile der Ausbildung in der Bundespolizei bestehen aus der Vermittlung theoretischer Inhalte im Bereich der Gesellschaftswissenschaften, der Rechtswissenschaften und Einsatzlehre. Diese Fächer sind teilweise dazu geeignet, auch ohne Präsenz in der Ausbildungseinrichtung vermittelt zu werden. Neben der Übermittlung von Aufgabenstellungen per E‑Mail verfügt die Bundespolizei über eine e‑Learning-Plattform. Hier können die Auszubildenden auch von ihrem Wohnort aus auf Arbeitsunterlagen zugreifen. Normalerweise wechseln sich die theoretischen und praktischen Anteile ab beziehungsweise bauen jeweils inhaltlich, methodisch und didaktisch aufeinander auf.
Wie stark ist das Aus- und Fortbildungszentrum involviert, sprich werden Ausbilder eingesetzt beziehungsweise unter welchen Umständen würden auch Auszubildende eingesetzt werden?
Thomas Lehmann: Das Bundespolizeiaus- und ‑fortbildungszentrum Bamberg unterstützt auf Anforderung die Bundesbereitschaftspolizei mit Einsatzzügen. Diese setzen sich aus Ausbildungspersonal sowie Anwärterinnen und Anwärtern des zweiten und dritten Dienstjahres zusammen. Aktuell unterstützen bereits eingesetzte Einsatzkräfte aus Bamberg die vorübergehend wiedereingeführten Grenzkontrollen an den Grenzen zu Frankreich, Österreich und der Schweiz.
Wie gehen die Beamtinnen und Beamten mit dem ständig bestehenden Risiko einer Ansteckung um?
Thomas Lehmann: Durch die konsequente Beachtung der Hygienestandards und Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts versuchen wir das Infektionsrisiko zu reduzieren. Dies gelang bisher sehr gut.
Was machen Sie als erstes, wenn die Ausgangsbeschränkung aufgehoben ist?
Thomas Lehmann: Auf einem Bierkeller ein kühles Rauchbier trinken, ein Konzert besuchen, ins Theater gehen und darauf hoffen, dass die Menschheit die richtigen Lehren aus der Pandemie zieht.
- Manuel Werner
- Mai 2, 2020
- Foto: Bundespolizei
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