Ab dem 1. Januar übernehmen die Arztpraxen und die Apotheken komplett die Corona-Schutzimpfungen. Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek hat bei einem Besuch des Impfzentrums in Kempten im Allgäu eine positive Schlussbilanz der Arbeit der Corona-Impfzentren im Freistaat gezogen. Er betonte zugleich, dass Impfen ein zentrales Mittel im Kampf gegen Corona bleibe.
„In Bayern übernehmen ab dem 1. Januar 2023 die Arztpraxen, die Betriebsärzte und Apotheken komplett die Corona-Schutzimpfungen. Klar ist dabei: Die Impfzentren waren ein großer Erfolg und ein wichtiger Beitrag im Kampf gegen die Corona-Pandemie“, betonte der Minister heute in Kempten.
Holetschek erläuterte, es habe insgesamt in Bayern bislang knapp 29 Millionen Corona-Impfungen gegeben, von denen rund 14,3 Millionen Impfungen (Stand: 28.12.2022) in den Impfzentren und durch mobile Teams verabreicht worden seien. Mit ihrem Einsatz sei es möglich gewesen, die Impfungen je nach Verfügbarkeit des Impfstoffs in allen Regionen Bayerns anzubieten. „Ich danke den Teams vor Ort, den Kommunen, den Rettungskräften, den Hilfsorganisationen wie beispielsweise in Kempten dem Bayerischen Roten Kreuz (BRK) und allen, die im Zusammenhang mit den Impfzentren im Einsatz waren. Ohne sie wäre der Impfbetrieb nicht möglich gewesen.“
Die Präsidentin des BRK, Angelika Schorer, betonte, der Einsatz der vielen Tausend Ehren- und Hauptamtlichen aus dem Bayerischen Roten Kreuz und weiteren Hilfsorganisationen sei elementar gewesen, um diese Impfkampagne mit Leben zu füllen. „Zu Spitzenzeiten hatten wir wöchentlich mehr als 1.500 hauptamtliche und 400 ehrenamtliche Mitarbeitende im Einsatz.“
Zu Spitzenzeiten habe es in Bayern 100 Impfzentren gegeben, ergänzte Holetschek. Zuletzt seien noch rund 80 Impfzentren und Außenstellen mit mobilen Teams im Freistaat aktiv gewesen, die die Regelversorgung ergänzten. Schon seit dem 1. Dezember diesen Jahres seien erste Impfzentren abgebaut worden. Nun übernehmen die niedergelassenen Haus- und Fachärzte, aber auch die Betriebsärzte und die Apotheken die COVID-19-Schutzimpfungen ab dem 1. Januar 2023 komplett.
„Impfen bleibt ein zentrales Mittel im Kampf gegen Corona“
„Fast genau vor zwei Jahren, am zweiten Weihnachtsfeiertag 2020, erhielt Bayern die ersten 9.750 Impfdosen. Die mussten für einige Tage und für den ganzen Freistaat reichen“, blickte Holetschek zurück. „Damals mussten die Impfzentren in Windeseile aus dem Boden gestampft werden. Auch mobile Teams wurden sehr rasch gebildet. Das konnte nur gelingen, weil alle Beteiligten an einem Strang gezogen haben – mit einem Ziel: den lebensrettenden Impfstoff so rasch wie möglich zu verimpfen. Eine Riesenaufgabe – und die haben alle gemeinsam mit Bravour gemeistert.“
Im Rückblick seien es nach seiner Ansicht zwei Impfjahre voller Herausforderungen gewesen. Zunächst sei aufgrund des knappen Impfstoffs nötig gewesen zu priorisieren, um diejenigen zuerst zu impfen, die im Falle einer Infektion am stärksten gefährdet waren. Ein Erfolg der Impfzentren und Impfkampagne sei gewesen, dass gerade die vulnerablen Gruppen rasch erreicht wurden. Und wichtig sei auch gewesen, dass das medizinische oder pflegerische Personal schnell geimpft werden konnte.
„Das Impfen bleibt ein zentrales Mittel im Kampf gegen Corona“, betonte Holetschek. Es biete den besten Schutz für jeden Einzelnen vor einem schweren Verlauf einer COVID-19-Erkrankung. Daher appelliere er an alle, ihren Impfstatus mit ihrem Hausarzt oder ihrer Hausärztin zu überprüfen und eine gegebenenfalls erforderliche Auffrischungsimpfung vornehmen zu lassen.
Wer sich noch nicht für eine Corona-Impfung entschieden habe, solle mit der Medizinerin oder dem Mediziner seines Vertrauens über die Vorteile einer Impfung sprechen. Denn klar sei: Corona wird bleiben. „Insofern ist es nur folgerichtig, dass die Impfungen in die Regelversorgung übergehen. Ärztinnen und Ärzte sowie das Fachpersonal in den Praxen, die seit mehr als eineinhalb Jahren wesentlicher Bestandteil der Impfkampagne waren, Apotheken wie Betriebsärzte haben großartige Arbeit geleistet und werden dies auch weiterhin tun.“
Der Minister betonte ferner, aus der Pandemie müssten Lehren gezogen werden, Wissenschaft und Politik müssten sich intensiv mit den Impf-Erfahrungen während der Corona-Pandemie beschäftigen. Für eine sinnvolle Maßnahme hält Holetschek die Einrichtung von Impfregistern.