Brose Bamberg empfängt am 12. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga die MLP Academics Heidelberg. Das letzte Spiel des Jahres 2022 steigt heute Abend um 20.30 Uhr in der Brose Arena.
Mit vier Siegen und sieben Niederlagen stehen die MLP Academics Heidelberg aktuell auf dem 13. Tabellenplatz und damit einen Rang vor Brose Bamberg. Allerdings könnte die Bilanz auch einen Erfolg mehr aufweisen, denn am letzten Spieltag hatten die Baden-Württemberger den FC Bayern München Basketball beim Eventspiel in der mit über 10.000 Zuschauer gut besuchten SAP Arena in Mannheim am Rande einer Niederlage, mussten sich am Ende aber doch mit 83:87 geschlagen geben. Tim Coleman (21) und Eric Washington (18) waren die beiden besten Werfer einer alles in allem aber sehr ausgeglichenen Heidelberger Mannschaft. Vor allem Washington ist und war immer wieder die Lebensversicherung des Teams von Joonas Iisalo und seines Co-Trainers, des ehemaligen Bamberger Assistant Coaches Hylke van der Zweep. Der US-Amerikaner erzielte bislang im Schnitt 21,5 Punkte, ist damit Topscorer der gesamten BBL. Doch der wuselige Guard kann nicht nur scoren, sondern auch seine Mitspieler perfekt in Szene setzen. Seine durchschnittlich verteilten 7,3 Assists bringen ihn nämlich auch in der dieser Statistikkategorie ligaweit unter die Top4. Ähnlich wie Brose schließt Heidelberg sehr erfolgreich aus der Nah- und Mitteldistanz ab, traf aus diesen Regionen bislang rund 58 Prozent und das, obwohl sie mit im Schnitt 32 Würfen die wenigsten der Liga nehmen. Beste Rebounder im Heidelberger Team sind Max Ugrai, Vincent Kesteloot und abermals Eric Washington mit im Schnitt gesicherten vier Abprallern pro Partie. Diese Zahl zeigt, wenn man es überhaupt so sehen will, eine der wenigen Verbesserungspotenziale des Teams, denn mit insgesamt bislang durchschnittlich abgegriffenen 33,6 Rebounds pro Spiel gehören sie zum hinteren Drittel dieser BBL-Statistik.
Abstiegsplätze näher als Playoffplätze
Für Brose Bamberg galt und gilt es, in der BBL wieder in die Erfolgsspur zurückzufinden und die bittere Niederlage im Derby gegen Bayreuth zu vergessen. Das 86:92 vom vergangenen Montag wurde aufgearbeitet, vor allem defensiv war es an diesem Abend zu wenig und zu wenig intensiv. Daran wurde in den vier Trainingseinheiten, die es zwischen Bayreuth und Heidelberg gab, gearbeitet. Das Positive indes: aktuell sind mit Ausnahme des noch an seiner Wadenverletzung laborierenden Tyreese Blunt alle Spieler fit. Auch Kevin Wohlrath, der gegen seinen ehemaligen Club nach seinem grippalen Infekt „nur“ zehn Minuten auf dem Parkett stehen konnte, ist wieder vollständig belastbar. Damit kann Oren Amiel mit nahezu voller Kapelle ins letzte Spiel des Jahres 2022 gehen, einem enorm wichtigen gegen einen direkten Konkurrenten. Denn Fakt ist: aktuell sind die Abstiegsränge näher als etwaige Playoffplätze. Der Fokus liegt also darauf, aus den unteren Regionen rauszukommen – und das geht bekanntlich nur mit Siegen. Gegen Heidelberg ist die Bilanz bislang eine sehr positive, gab es seit dem Aufstieg der Baden-Württemberger vier Partien gegeneinander, alle vier konnte Brose für sich entscheiden. Damit es auch ein fünftes Mal klappt, muss aber alles stimmen. Die Defensive muss stehen, in der Offensive müssen die Mechanismen funktionieren. Die Einstellung und Moral indes sind nach wie vor hervorragend, denn auch in Bayreuth kam das Team nach einem zwischenzeitlich zweistelligen Rückstand zurück. Diese Tugenden zeigen sich auch bei der Reboundarbeit, denn mit im Schnitt gesicherten 37 Abprallern gehört Bamberg in dieser Kategorie zum oberen Drittel aller Ligaclubs, beim Defensivrebound (25,3) steht Brose gar auf Platz vier. Bester Rebounder im Team von Oren Amiel ist dabei Christian Sengfelder (5,3). Der Kapitän ist zudem Broses zweitbester Scorer (13,4), treffsicherer zeigte sich nur Patrick Miller (13,7). Der Aufbauspieler verteilt mit im Schnitt 5,3 zudem die meisten Assists.
„Wir müssen unsere Fehler minimieren. Das waren in den letzten Spielen zu viele, die es uns am Ende immer schwer gemacht und den Sieg gekostet haben“, so Patrick Miller. „Wir haben Potenzial, bekommen die PS aber aktuell nur mühsam auf die Straße. Gegen Heidelberg ist es wichtig, dass wir von Beginn an unseren defensiven Fokus haben. Sie sind trotz der Niederlage gegen München gehyped von diesem Spiel, das sie bis zuletzt offen gestalten konnten. Daher müssen wir ihnen von Anfang an klarmachen, dass es in unserem Zuhause für sie nichts zu holen geben wird.“
Nach dem Jahreswechsel steht für Brose Bamberg das erste Spiel 2023 bei den Würzburg Baskets am 4. Januar am, ehe es am 7. Januar zum ersten Heimspiel des neuen Jahres gegen die EWE Baskets Oldenburg kommt.