Brose Bamberg musste am 27. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga bei den MLP Academics Heidelberg eine 100:109-Niederlage einstecken und bleibt somit auf
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Bamberg bleibt Zehnter
Brose Bamberg unterliegt in Heidelberg
Brose Bamberg musste am 27. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga bei den MLP Academics Heidelberg eine 100:109-Niederlage einstecken und bleibt somit auf Tabellenplatz zehn.
Zwei Schwächephasen – die erste zum Ende des dritten Viertels, die zweite Mitte des Schlussabschnitts – sorgten dafür, dass auch 100 erzielte Punkte in fremder Halle nicht zum Sieg reichten. Da half es auch nicht, dass gleich sechs Bamberger Spieler zweistellig scorten – bester Werfer war Patrick Miller (19) – und Devon Thomas bei seinem Debüt sechs Zähler beisteuerte.
„In den entscheidenden Momenten Ende des dritten und im vierten Viertel haben sie ihr Selbstvertrauen gefunden und das Spiel entschieden. Defensiv waren beide Teams nicht gut“, so Oren Amiel nach Spielende. „In den letzten Minuten haben sie allerdings besser verteidigt. Wenn man auswärts 100 Punkte erzielt, darf man ein Spiel eigentlich nicht verlieren.“
Die ersten fünf Zähler der Partie gehörten Brose Bamberg, Heidelberg traf direkt im Anschluss zwei Dreier (5:6, 2.). Die Hausherren zeigten auch in den Folgeminuten, dass sie zurecht eines der treffsichersten Distanzwurfteams der Liga sind. Die ersten vier Würfe von jenseits der 6,75m-Linie fanden den Weg in den Bamberger Korb (11:12, 5.). Brose aber blieb im Spiel, vor allem weil es die Gäste immer wieder schafften die Zone zu attackieren. Zehn der 22 Punkte nach dem ersten Viertel resultierten aus Aktionen „in the paint“. Insgesamt wechselte die Führung in den ersten zehn Minuten elf Mal, zuletzt mit der Sirene, als Ugrai den fünften Heidelberger Dreier zum 22:24 versenkte.
Lasisi eröffnete Viertel zwei, Simmons und Wohlrath trafen für Brose (26:26, 12.). Letzterer war anschließend für fünf weitere Bamberger Punkte zuständig und holte die Führung wieder auf Seite der Gäste (31:29, 13.). Absetzen allerdings konnten sich die Bamberger nicht, denn Heidelberg war nach wie vor treffsicher von außen. Zur Pause stand die Dreierquote immer noch bei starken 50 Prozent, versenkten die Hausherren zehn ihrer 20 Versuche. Aber Brose hielt weiter stark dagegen, überzeugte bis dato als Team. Zur Halbzeit hatte jeder Bamberger Spieler bereits gepunktet. Mit Ablauf der Spieluhr war es Solomon Young, der für die 56:51-Führung sorgte.
Am Mittwoch ist Ludwigsburg zu Gast
Ein And1 von Jaromír Bohačík eröffnete die zweite Halbzeit, Spencer Reaves legte kurze Zeit später den Dreier zur bis dato höchsten Bamberger Führung nach (62:53, 22.). Und Broses Vorsprung blieb bestehen, da die Heidelberger nun ab und an den Dreier danebenwarfen, die Gäste aber weiterhin präsent unter dem Korb waren. Devon Thomas traf nach 26 Minuten zum 72:64. Anschließend aber folgte wie schon so häufig in der Saison ein Bruch im Spiel der Oberfranken. Offensiv wollte plötzlich nichts mehr fallen, Heidelberg bekam Oberwasser, kämpfte sich sukzessive zurück, glich nach einem 8:0‑Lauf zunächst zum 72:72 aus und brachte Brose mit dem letzten Wurf des dritten Viertels – einem erfolgreichen Ugrai-Dreier – wieder in Rückstand: 75:77.
Der Schlussabschnitt war hart umkämpft. Defensiv waren beide Mannschaften zu Beginn weiterhin eher mau, dafür lief es offensiv gut. Brose ging nach einem erfolgreichen Dreier von Bohačík nach gut 34 Minuten wieder mit vier Punkten in Führung: 90:86. Der Knackpunkt war dann eine zumindest fragwürdige Foulentscheidung gegen Bamberg, die ein Technisches Foul gegen Oren Amiel zur Folge hatte. Heidelberg traf den dafür fälligen Freiwurf, zudem die beiden weiteren für das Foul, war wieder auf einen Zähler dran und ging in der nächsten Sequenz durch einen Coleman-Dreier wieder in Front (90:92, 35.). Brose hatte nun auch offensiv Probleme, bekam nichts mehr im Hausherrenkorb unter. Vier Minuten blieben die Gäste ohne Korberfolg, Heidelberg zog auf neun Zähler davon (90:99, 38.). In der Schlussphase versuchten die Bamberger nochmals viel, aber es reichte nicht mehr, um die Partie ein weiteres Mal zu drehen. Am Ende verlor Brose Bamberg mit 100:109 bei den MLP Academics Heidelberg und muss nun am Mittwoch gegen Ludwigsburg unbedingt gewinnen, um sich weiterhin zumindest Gedanken in Richtung Playoffs machen zu können.
- April 10, 2023
- Redaktion Webecho Bamberg
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Zu Gast in Heidelberg
Brose Bamberg will Playoff-Chance wahren
Brose Bamberg ist am 27. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga bei den MLP Academics Heidelberg zu Gast. Spielbeginn ist am morgigen Ostersonntag um 15 Uhr.
Beim Tabellenvierten in Oldenburg siegten die Heidelberger in ihrem letzten Spiel mit 99:75 und verabschiedeten sich damit wohl endgültig von allen Abstiegssorgen. Mit zehn Siegen auf der Habenseite stehen sie aktuell auf Rang zehn, vier Erfolge vor Abstiegsplatz 16. Mit etwas Glück kann der Blick sogar noch nach oben gehen. Drei Siege aus den letzten vier Partien – der Trend spricht klar für die Mannschaft von Jonas Iisalo. Vor allem offensiv sind die Heidelberger aktuell stark. 99 Punkte in Oldenburg, zuvor 93 gegen Crailsheim – die Maschinerie um BBL-Topscorer Eric Washington läuft nahezu perfekt. Mit 19 Punkten im Schnitt ist der US-Amerikaner nicht nur Heidelbergs bester Werfer, sondern führt die Scorerwertung der gesamten Liga an. Doch nicht nur das: seine im Schnitt verteilten 7,3 Assists bringen ihn ligaweit unter die Top5 der besten Vorlagengeber, seine durchschnittlich pro Spiel eroberten 1,8 Bälle sind Rang vier aller BBL-Spieler in der Stealstatistik. Doch damit nicht genug: der Aufbauspieler kam bislang auf einen Effektivitätswert pro Partie von im Schnitt 19,4, ist damit der zweiteffektivste Spieler aller BBL-Akteure – und somit auch ein Kandidat auf den Titel des MVPs der aktuellen Saison. Aber nicht nur Washington ist bei den Heidelbergern für Punkte und tolle Aktionen gut, das ganze Team funktioniert zum Saisonende hin immer besser. Gegen Oldenburg war etwa Tim Coleman mit 19 Punkten bester Werfer. Doch was sind die Gründe der Leistungssteigerung in den letzten Wochen? Einer heißt sicherlich Jack McVeigh. Seitdem der Australier Ende Februar an den Neckar kam, begann es wieder besser zu laufen. Siege gegen Göttingen, Crailsheim und Oldenburg stehen seitdem zu Buche, in denen der neue Forward mit 14, 19 und 19 kontinuierlich zweistellig punktete. McVeigh ist vor allem treffsicher von jenseits der Dreipunktelinie, versenkte bislang im Schnitt sehr starke 51,9 Prozent seiner Distanzwürfe. Gegen Oldenburg traf er sogar fünf bei sechs Versuchen, also überragende 83,3 Prozent. Überhaupt ist Heidelberg das Team, das mit im Schnitt 31 Würfen pro Spiel die drittmeisten der gesamten Liga von jenseits der 6,75-Meter-Linie nimmt – und knapp jeden dritten davon auch trifft. Allerdings ist die Trefferquote aus der Nah- und Mitteldistanz mit 57,4 Prozent deutlich besser – und ein Top4-Wert innerhalb der BBL.
„Das Spiel in Heidelberg ist ein vorentscheidendes“
Anders als bei den Hausherren steht bei Brose Bamberg zuletzt eine Niederlage auf dem Tableau. Und es war eine extrem ärgerliche. Gegen die Würzburg Baskets hatten die Bamberger das Spiel nahezu über die kompletten 40 Minuten im Griff, ließen sich durch einfache Fehler aber in den letzten 30 Sekunden des vierten Viertels die Partie aus der Hand und in die Verlängerung nehmen. Dort lief Brose dann kontinuierlich hinterher und verlor 0,6 Sekunden vor Schluss durch ein And1 des überragenden Stanley Whittaker (37 Punkte) nicht nur das Spiel, sondern auch noch den direkten Vergleich. Daher gilt ab sofort eigentlich die Devise: verlieren möglichst verboten. Aus den verbleibenden sieben Spielen muss Brose wohl mindestens fünf, besser eigentlich sechs gewinnen, um sicher in den Playoffs dabei zu sein. Der Anfang einer erneuten Siegesserie, von der die Bamberger ja bereits einige während der Saison hatten, soll am Sonntag in Heidelberg gemacht werden. Dass es gegen die Baden-Württemberger schwer wird – keine Frage. Dass Brose weiß, wie man gegen sie gewinnt – keine Frage. Das Hinspiel am vorletzten Tag des vergangenen Jahres sicherten sich die Mannen von Oren Amiel mit 101:74, dem höchsten BBL-Sieg der laufenden Saison. Bester Werfer damals war der erst wenige Tage zuvor verpflichtete Gerel Simmons mit 20 Punkten. Eventuell kann Bambergs letzter Neuzugang Devon Thomas am Sonntag bei seinem Debüt ähnliches vollbringen?! Der Sieg dereinst gegen Heidelberg war übrigens zugleich der Beginn einer vier Siege andauernden Erfolgsserie. Daher mag man Christian Sengfelder und Co. zurufen: macht’s nochmal, Jungs! Apropos Broses Kapitän: der struggelte in den letzten Wochen ab und an ein bisschen, war gegen Würzburg mit 19 Punkten aber nahezu wieder der alte nach seinen beiden Knöchelverletzungen, avancierte zu einem der besten Werfer und hielt sein Team vor allem im vierten Viertel durch drei starke Dreier innerhalb von drei Minuten in der Partie. Mit 11,3 Punkten im Schnitt ist Sengfelder bis dato auch Bambergs zweitbester Scorer, besser traf bislang mit durchschnittlich 17,3 Zählern nur Patrick Miller, der mit im Schnitt verteilten 5,6 Assists auch Broses bester Vorlagengeber ist. Solomon Young griff sich in den 27 bisher absolvierten BBL-Partien mit durchschnittlich 5,1 Rebounds teamintern die meisten Abpraller.
„Das Spiel in Heidelberg ist ein vorentscheidendes, da braucht man nicht drum herumreden. Wir müssen gewinnen, um die Chance auf die Playoffs weiter am Leben zu erhalten“, blickt Patrick Miller voraus. „Dazu ist es nötig, dass wir unsere Fehler minimieren. Zudem müssen wir ihr Spiel unterbinden, müssen ihnen konsequent an der Dreierlinie auf den Füßen stehen. Offensiv müssen wir die richtigen Lösungen finden. Wir haben schon mehrfach in der Saison gezeigt, dass wir mit Drucksituationen gut umgehen können. Das gilt es nun wieder zu beweisen.“
Auch Bambergs nächster Gegner kommt aus Baden-Württemberg. Bereits am Mittwoch empfängt Brose die MHP RIESEN Ludwigsburg, Spielbeginn in der BROSE ARENA ist um 18.30 Uhr.
- April 8, 2023
- Redaktion Webecho Bamberg
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Basketball-Bundesliga
Brose Bamberg mit Sieg zum Jahresende
Brose Bamberg setzte sich am 12. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga mit 101:74 gegen die MLP Academics Heidelberg durch und verabschiedet sich somit mit dem vierten Saisonsieg aus dem Jahr 2022.
Vor 3.733 Zuschauern war die Partie einzig im ersten Viertel ausgeglichen. Mit zunehmender Spielzeit setzte sich Brose sukzessive ab, lag teilweise mit 30 Punkten in Front (94:64, 34.). Ausschlaggebend für den höchsten Saisonsieg war neben einer starken Dreierquote (12÷27) vor allem die Präsenz in der Zone. 42 Punkte erzielten die Bamberger „in the paint“. Sechs Brosespieler punkteten zweistellig. Topscorer war Neuzugang Gerel Simmons mit 20 Zählern, darunter 15 durch getroffenen Dreier. Der 29-jährige US-Amerikaner stand gestern erstmals im Kader. Er kam vom tschechischen Spitzenclub ERA Nymburk und hat in Bamberg einen Vertrag bis Saisonende unterzeichnet.
Den ersten Dreier der Partie traf Heidelberg und blieb bis zur dritten Minute auch vorne. Dann kamen Jaromír Bohačík und Patrick Miller und sorgten mit einem 6:0‑Lauf für den Führungswechsel (6:5, 3.). Den Vorsprung gaben die Hausherren auch zunächst nicht mehr her, wenngleich sie sich nicht absetzen konnten, da die Gäste offensiv immer wieder clever ihre Leute unter dem Korb suchten, die entweder trafen oder sicher von der Freiwurflinie agierten (14:13, 5.). Einen erneuten Bamberger Rückstand gab es nach sechs Minuten, allerding holten zunächst ein Dreier von Amir Bell, kurz darauf die ersten Punkte von Gerel Simmons die Führung wieder auf die Seite der Gastgeber (24:22, 8.). Miller traf zwei Freiwürfe, Simmons legte einen weiteren Dreier nach und traf mit der Sirene den Korbleger zum 31:22 nach zehn Minuten.
Brose machte im zweiten Viertel vor allem offensiv da weiter, wo sie im ersten aufgehört hatten. Nach einem weiteren erfolgreichen Distanzwurf, diesmal durch Solomon Young, lagen die Hausherren nach elf Minuten erstmals zweistellig in Front: 36:24. Da die Bamberger nun auch defensiv etwas sicherer standen, wuchs der Vorsprung in der Folgezeit sukzessive an und erreichte kurz vor der Pause beim 59:40 sein zwischenzeitliches Maximum. Dem vorausgegangen waren starke Ballstafetten, die immer wieder den freien Mann in der Zone (24 Punkte „in the paint“) oder an der Dreierlinie fanden (8÷13). Zur Pause waren von der 19-Punkte-Führung noch 14 übrig, ging es beim Stand von 59:45 in die Kabinen. Bester Werfer eines starken Kollektivs (15 Assists) war bisher Gerel Simmons mit 14 Punkten, davon zwölf durch vier erfolgreiche Distanzwürfe.
„Wir alle haben uns den Saisonbeginn anders vorgestellt“
Bamberg kam besser aus der Kabine, traf schnell durch Sengfelder und Wohlrath (63:45, 21.). Doch die Gäste gaben sich noch nicht auf. Herzog versenkte den Dreier, Coleman legte einen Freiwurf nach. Und dennoch: wann immer Heidelberg den Anschein machte, ins Spiel zu finden, hatte Brose die richtigen Antworten parat. In diesem Fall waren es fünf Punkte in Serie von Patrick Miller. Und als Kevin Wohlrath Mitte des Viertels den nächsten Dreier versenkte war der Bamberger Vorsprung wieder auf 18 Punkte angewachsen: 71:53. Die Hausherren blieben weiter dran, zeigten den 3.733 Zuschauern endlich einmal den Basketball, den sich die Fans so sehr verdient hatten. Simmons traf einen weiteren Distanzwurf, Solomon Young kämpfte und ackerte unter dem Korb und traf zum 82:62, der erstmaligen 20-Punkte-Führung. Das war kurz vor Schluss des dritten Abschnitts, den Patrick Miller per Korbleger zum 84:62 beendete.
Im letzten Viertel ließen es dann beide Teams ruhiger angehen. Oren Amiel wechselte gut durch, so dass am Ende keiner seiner Spieler deutlich über 25 Minuten kam. Einzig Bohačík riss mit 25 Minuten und neun Sekunden diese Marke. Die Wechsel brachten aber keinerlei Bruch ins Bamberger Spiel. Im Gegenteil. Vor allem defensiv standen die Gastgeber weiterhin solide, ließen im Schlussabschnitt lediglich zwölf Heidelberger Punkte zu. Selbst nahmen sie sich offensiv etwas zurück, es reichte jedoch für den Hunderter. Den machte Jaromír Bohačík rund eine Minute vor Schluss per Dreier fix. Am Ende sicherte sich Brose Bamberg mit 101:74 den höchsten Sieg der laufenden Saison und kann damit zunächst einmal ruhigen Gewissens den Jahreswechsel vollziehen.
„Zunächst freut es mich für unsere Fans. Sie kamen und haben uns schlecht spielen sehen. Heute haben wir ihnen hoffentlich ein bisschen Spaß bereitet“, sagte Coach Oren Amiel. Es war enorm wichtig für uns. Wir alle haben uns den Saisonbeginn anders vorgestellt. Aber jeder von uns hat das Selbstbewusstsein und den Glauben an sich, an das Team, an den Club, daran, dass wir diese Phase hinter uns lassen können. Heute waren wir von Beginn an aggressiv. Das hat uns in den letzten Spielen etwas gefehlt. Jetzt müssen wir weiter dranbleiben und Konstanz in unsere Leistung bringen. Ich wünsche allen ein frohes neues Jahr!“
Ausruhen auf dem Sieg darf sich das Team aber natürlich nicht, denn bereits am 4. Januar steht mit dem Spiel in Würzburg die nächste schwere Aufgabe auf dem Programm.
- Dezember 31, 2022
- Redaktion Webecho Bamberg
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Basketball-Bundesliga
Brose Bamberg erwartet die MLP Academics Heidelberg
Brose Bamberg empfängt am 12. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga die MLP Academics Heidelberg. Das letzte Spiel des Jahres 2022 steigt heute Abend um 20.30 Uhr in der Brose Arena.
Mit vier Siegen und sieben Niederlagen stehen die MLP Academics Heidelberg aktuell auf dem 13. Tabellenplatz und damit einen Rang vor Brose Bamberg. Allerdings könnte die Bilanz auch einen Erfolg mehr aufweisen, denn am letzten Spieltag hatten die Baden-Württemberger den FC Bayern München Basketball beim Eventspiel in der mit über 10.000 Zuschauer gut besuchten SAP Arena in Mannheim am Rande einer Niederlage, mussten sich am Ende aber doch mit 83:87 geschlagen geben. Tim Coleman (21) und Eric Washington (18) waren die beiden besten Werfer einer alles in allem aber sehr ausgeglichenen Heidelberger Mannschaft. Vor allem Washington ist und war immer wieder die Lebensversicherung des Teams von Joonas Iisalo und seines Co-Trainers, des ehemaligen Bamberger Assistant Coaches Hylke van der Zweep. Der US-Amerikaner erzielte bislang im Schnitt 21,5 Punkte, ist damit Topscorer der gesamten BBL. Doch der wuselige Guard kann nicht nur scoren, sondern auch seine Mitspieler perfekt in Szene setzen. Seine durchschnittlich verteilten 7,3 Assists bringen ihn nämlich auch in der dieser Statistikkategorie ligaweit unter die Top4. Ähnlich wie Brose schließt Heidelberg sehr erfolgreich aus der Nah- und Mitteldistanz ab, traf aus diesen Regionen bislang rund 58 Prozent und das, obwohl sie mit im Schnitt 32 Würfen die wenigsten der Liga nehmen. Beste Rebounder im Heidelberger Team sind Max Ugrai, Vincent Kesteloot und abermals Eric Washington mit im Schnitt gesicherten vier Abprallern pro Partie. Diese Zahl zeigt, wenn man es überhaupt so sehen will, eine der wenigen Verbesserungspotenziale des Teams, denn mit insgesamt bislang durchschnittlich abgegriffenen 33,6 Rebounds pro Spiel gehören sie zum hinteren Drittel dieser BBL-Statistik.
Abstiegsplätze näher als Playoffplätze
Für Brose Bamberg galt und gilt es, in der BBL wieder in die Erfolgsspur zurückzufinden und die bittere Niederlage im Derby gegen Bayreuth zu vergessen. Das 86:92 vom vergangenen Montag wurde aufgearbeitet, vor allem defensiv war es an diesem Abend zu wenig und zu wenig intensiv. Daran wurde in den vier Trainingseinheiten, die es zwischen Bayreuth und Heidelberg gab, gearbeitet. Das Positive indes: aktuell sind mit Ausnahme des noch an seiner Wadenverletzung laborierenden Tyreese Blunt alle Spieler fit. Auch Kevin Wohlrath, der gegen seinen ehemaligen Club nach seinem grippalen Infekt „nur“ zehn Minuten auf dem Parkett stehen konnte, ist wieder vollständig belastbar. Damit kann Oren Amiel mit nahezu voller Kapelle ins letzte Spiel des Jahres 2022 gehen, einem enorm wichtigen gegen einen direkten Konkurrenten. Denn Fakt ist: aktuell sind die Abstiegsränge näher als etwaige Playoffplätze. Der Fokus liegt also darauf, aus den unteren Regionen rauszukommen – und das geht bekanntlich nur mit Siegen. Gegen Heidelberg ist die Bilanz bislang eine sehr positive, gab es seit dem Aufstieg der Baden-Württemberger vier Partien gegeneinander, alle vier konnte Brose für sich entscheiden. Damit es auch ein fünftes Mal klappt, muss aber alles stimmen. Die Defensive muss stehen, in der Offensive müssen die Mechanismen funktionieren. Die Einstellung und Moral indes sind nach wie vor hervorragend, denn auch in Bayreuth kam das Team nach einem zwischenzeitlich zweistelligen Rückstand zurück. Diese Tugenden zeigen sich auch bei der Reboundarbeit, denn mit im Schnitt gesicherten 37 Abprallern gehört Bamberg in dieser Kategorie zum oberen Drittel aller Ligaclubs, beim Defensivrebound (25,3) steht Brose gar auf Platz vier. Bester Rebounder im Team von Oren Amiel ist dabei Christian Sengfelder (5,3). Der Kapitän ist zudem Broses zweitbester Scorer (13,4), treffsicherer zeigte sich nur Patrick Miller (13,7). Der Aufbauspieler verteilt mit im Schnitt 5,3 zudem die meisten Assists.
„Wir müssen unsere Fehler minimieren. Das waren in den letzten Spielen zu viele, die es uns am Ende immer schwer gemacht und den Sieg gekostet haben“, so Patrick Miller. „Wir haben Potenzial, bekommen die PS aber aktuell nur mühsam auf die Straße. Gegen Heidelberg ist es wichtig, dass wir von Beginn an unseren defensiven Fokus haben. Sie sind trotz der Niederlage gegen München gehyped von diesem Spiel, das sie bis zuletzt offen gestalten konnten. Daher müssen wir ihnen von Anfang an klarmachen, dass es in unserem Zuhause für sie nichts zu holen geben wird.“
Nach dem Jahreswechsel steht für Brose Bamberg das erste Spiel 2023 bei den Würzburg Baskets am 4. Januar am, ehe es am 7. Januar zum ersten Heimspiel des neuen Jahres gegen die EWE Baskets Oldenburg kommt.
- Dezember 30, 2022
- Redaktion Webecho Bamberg
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Nach Sieg in Heidelberg
Brose Bamberg will gegen Braunschweig nachlegen
Am Freitagabend ist Brose Bamberg mit einem 94:81-Erfolg bei den MLP Academics Heidelberg auf einen Playoff-Platz zurückgekehrt. Morgen sind am 34. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga die Basketball Löwen Braunschweig ab 18 Uhr zu Gast in der Brose Arena.
Die Basketball Löwen Braunschweig können komplett ohne Druck die Reise nach Bamberg antreten. Mit aktuell zwölf Siegen auf der Habenseite stehen sie gesichert auf dem 13. Tabellenplatz. Das war vor der Saison so nicht unbedingt zu erwarten, denn es gab einige Probleme bei den Niedersachsen. Die aber haben sie im Laufe der Spielzeit komplett hinter sich gelassen, sich als Team gefunden und mit Jesús Ramírez einen Coach an der Seitenlinie, der die jungen Wilden zu bändigen wusste, wenn es nötig war, sie aber auch von der Leine ließ, wenn sie es brauchten. Mit einem Durchschnittsalter von 23,5 Jahren sind die Braunschweiger das jüngste Team der Liga, hatten zudem immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen – so fällt Veteran Robin Amaize seit Monaten mit einer Knieverletzung aus. Und dennoch fanden sie immer wieder einen Weg, die Spiele zu gewinnen. Zuletzt vor einer Woche bei den NINERS Chemnitz, wo sie mit 77:68 die Oberhand behielten. Am Freitag allerdings gab es eine 79:91-Niederlage beim SYNTAINICS MBC. Die war allerdings einigermaßen vermeidbar, lagen die Niedersachsen doch drei Minuten vor Ende noch mit 76:73 in Front. Dem Weißenfelser Schlussspurt hatten sie dann allerdings nichts mehr entgegenzusetzen. Vor allem die Dreierverteidigung klappte nur suboptimal. Die Hausherren trafen 16 ihrer 31 Versuche. Für Braunschweig war David Krämer mit 19 Punkten bester Werfer. Der Nationalspieler ist auch über die gesamte Saison gesehen der treffsicherste Akteur der Niedersachsen mit im Schnitt erzielten 14,5 Punkten. Martin Peterka (12,2), Tookie Brown (11,8) und Owen Klassen punkteten allesamt bis dato ebenfalls durchschnittlich zweistellig. Vor allem von jenseits der Dreierlinie sind die Braunschweiger gefährlich, trafen bislang rund 37 Prozent ihrer Würfe und sind damit das viertbeste BBL-Team aus der Distanz. Mit im Schnitt gegriffenen 37,2 Rebounds pro Spiel sind die Mannen um Toprebounder Klassen (6,4) sogar die zweitbeste Mannschaft der Liga. Wenn es eine Schwachstelle im Spiel der Braunschweiger gibt, dann ist es die Ausbeute von der Freiwurflinie. Mit 66,7 Prozent sind sie in dieser Statistik nämlich Bundesligaletzter. Das Hinspiel übrigens hatten die Niedersachsen am 5. Spieltag mit 90:84 gewonnen und Brose damals die erste Saisonniederlage beigebracht.
„Solche Spiele gegen Teams, die nichts zu verlieren haben, können manchmal schwierig sein“
Danach folgten zwar noch einige weitere, zuletzt aber zeigten sich die Bamberger mehr als gefestigt, erspielten sich sieben Siege in den letzten neun Partien und haben sich damit auf einen Playoff-Platz zurückgekämpft. Gestern Abend beim Sieg in Heidelberg machten es die Gäste vor 2.712 Zuschauern, darunter rund 50 lautstarke Bamberger Anhänger, Anfang des Schlussabschnitts unnötig spannend, nachdem sie einen zwischenzeitlichen 17-Punkte-Vorsprung (36:19, 12.) beim 75:73 beinahe wieder verspielten. Am Ende aber behielt Brose die Nerven und war in der entscheidenden Phase das treffsicherere Team (54% Feldwurfquote), zudem deutlich beim Rebound überlegen (37:25) und verteilte starke 30 Assists. Fünf Bamberger Spieler punkteten zweistellig, am besten Martinas Geben mit 19 Zählern.
Oren Amiel: „Ich denke, solche Spiele gegen Teams, die nichts zu verlieren haben, können manchmal schwierig sein. Heidelberg hat den Klassenerhalt geschafft und konnte heute ohne Druck spielen. Das kann gefährlich sein. Aber am Ende haben wir den Sieg mehr gebraucht als Heidelberg und wir waren präziser mit den Details, die so ein Spiel entscheiden können. Ich denke, das war der ausschlaggebende Punkt. Morgen müssen wir uns erstmal regenerieren und uns dann auf das nächste Spiel fokussieren. Für die letzten acht Partien konnten wir immer nur von Spiel zu Spiel denken. Und diesem Ansatz bleiben wir treu.”
Brose kam gut in die Partie, vor allem offensiv fiel von Beginn an viel und, anders als in den letzten Spielen, trafen die Gäste auch aus der Distanz. Allen voran Chris Dowe, der innerhalb der ersten knapp vier Minuten dreimal von jenseits der 6,75m-Linie einnetzte. Allerdings ließen sich die Bamberger in der Defensive ein ums andere Mal auf dem falschen Fuß erwischen, so dass sie sich nicht wirklich absetzen konnten (15:14, 5.). Ein Dreier von Justin Robinson war drei Minuten vor Viertelende dann aber eine kleine Initialzündung. Vorne blieben die Quoten weiterhin gut, aber nun stand Brose auch defensiv eng am Mann, ließ die Heidelberger zu keinen einfachen Abschlüssen mehr kommen. Die Folge war ein 12:3‑Lauf in den letzten 150 Sekunden des ersten Abschnitts und die Zehn-Punkte-Führung nach zehn Minuten: 29:19.
Der Beginn des zweiten Viertels gehörte dann zunächst nur den Gästen. Vier Punkte von Mitchell und ein And1 von Ogbe sorgten für einen schnellen 7:0‑Lauf und die 36:19-Führung nach 13 Minuten. Es dauerte bis Mitte des Viertels, ehe die Gastgeber erstmals durch Chapman erfolgreich abschließen konnten. Jedoch blieb es dabei: Brose war die bessere, die aktivere, die treffsicherere Mannschaft. Bis zur Pause hielten die Bamberger durchgängig einen zweistelligen Vorsprung, gingen beim Stand von 50:35 mit 15 Punkten vor in die Kabinen. Dorthin musste – und das ist der Wehrmutstropfen einer sehr guten ersten Bamberger Halbzeit – Christian Sengfelder bereits nach gut 14 Minuten. Der Kapitän knickte bei einer Abwehraktion unglücklich um und konnte das restliche Spiel nur noch von der Bank aus verfolgen.
Seine Mannschaftskameraden machten in der zweiten Halbzeit jedoch da weiter, wo sie in den ersten 20 Minuten aufgehört haben. Zumindest offensiv, denn die Quoten waren weiterhin gut. In der Abwehr allerdings hatten die Gäste nun immer wieder Probleme, die Heidelberger vor sich zu halten. Zudem fingen die Hausherren an, aus der Distanz zu treffen. Fünf Dreier netzten sie im dritten Viertel ein, insgesamt kamen sie auf 31 Punkte. Der 15-Punkte-Vorsprung, den es noch zur Pause gab, schmolz auf teilweise acht Zähler zusammen (67:59, 28.). Der starke Martinas Geben, der alleine im dritten Abschnitt sieben Punkte erzielte und am Ende des Viertels bei 17 stand erzielte die letzten beiden Zähler von der Freiwurflinie zum 75:66. Brose ging also mit einem Elf-Punkte-Polster ins letzte Viertel.
Diese elf Zähler waren allerdings zügig aufgebraucht. Heidelberg kam mit der zweiten Luft in den Schlussabschnitt und durch einen 8:0‑Lauf wieder auf zwei Punkte ran (75:73, 32.). Brose aber hatte in der entscheidenden Phase immer die richtige Antwort parat. Kenny Ogbe zunächst mit einem wichtigen And1 und drei Minuten vor Schluss mit dem Dreier sorgte gemeinsam mit Dowe und Mitchell, die ebenfalls schwierige Würfe trafen, dafür, dass die Gäste wieder zweistellig in Front gingen (89:79, 37.). Und diese Führung ließen sich die Bamberger an diesem Abend nicht mehr nehmen. Am Ende stand ein 94:81-Erfolg auf der Anzeigetafel und damit – aufgrund der Crailsheimer Niederlage gegen Frankfurt – die zwischenzeitliche Rückkehr auf einen Playoff-Platz, der im besten Fall am kommenden Sonntag gegen Braunschweig verteidigt werden soll.
„Wir müssen Braunschweig direkt von Beginn an unter Druck setzen“
Im Hinspiel verschlief Bamberg den Start (18:27) und konnte auch durch ein starkes Schlussviertel (28:18) die Niederlage damals nicht verhindern. Vor allem die Braunschweiger Dreier (15÷30) taten den Gästen extrem weh. Daher gilt es einmal mehr in der Verteidigung von Beginn an hellwach zu sein.
Martinas Geben: „Der Sieg in Heidelberg ist nichts wert, wenn wir am Sonntag nicht nachlegen. Wir haben den Playoff-Einzug zwar nach wie vor nicht in der eigenen Hand, wollen aber unsererseits alles dafür tun, uns und unseren großartigen Fans noch mehr Spiele zu bescheren. Dazu müssen wir gegen Braunschweig wieder alles auf dem Parkett lassen. Das hat am Freitag teilweise sehr gut geklappt, allerdings hatten wir auch wieder eine Phase, wo wir sie haben zurückkommen lassen. Das darf uns nicht immer wieder passieren. Wir müssen Braunschweig direkt von Beginn an unter Druck setzen und ihnen vor allem die Dreier wegnehmen. Wenn wir das schaffen, dann haben wir gute Chancen. Ich zähle auch auf unsere Fans, die uns in den letzten Wochen unglaublich unterstützt und in knappen Spielen den Unterschied gemacht haben.“
Nach der Partie gegen Braunschweig steht für Brose Bamberg am 8. Mai um 20.30 Uhr mit dem Spiel gegen die Hamburg Towers die letzte Hauptrundenbegegnung der Saison auf dem Spielplan. Je nachdem wie Bamberg spielt, aber in erster Linie auch wie die Ergebnisse der direkten Konkurrenten Crailsheim und Göttingen ausfallen, kann es gegen die Hansestädter zum alles entscheidenden Spiel um den Einzug in die Playoffs kommen.
- April 30, 2022
- Redaktion Webecho Bamberg
- Foto: Pixabay
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Bamberg will Playoffchance wahren
MLP Academics Heidelberg vs. Brose Bamberg
Brose Bamberg gastiert am 33. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga bei den MLP Academics Heidelberg. Das letzte Hauptrundenauswärtsspiel der Saison beginnt heute um 20.30 Uhr. Ein Sieg und Patzer der direkten Konkurrenz müssen her, um noch Hoffnungen auf die Playoffs zu wahren.
Die MLP Academics Heidelberg haben allen Grund zur Freude. Seit etwas mehr als einer Woche steht fest, dass sie nicht mehr absteigen können. Als aktueller Aufsteiger werden sie somit also auch im kommenden Jahr in Deutschlands oberster Basketball-Spielklasse vertreten sein.
Dennoch ist momentan die Stimmung etwas gedrückt, denn zuletzt gab es vier Niederlagen in Serie. Der letzte Sieg datiert von Anfang April und war ein 95:81-Heimerfolg über Gießen. Seitdem mussten sich die MLP Academics Heidelberg Crailsheim, Ulm, Bonn und letzten Samstag in heimischer Halle Oldenburg geschlagen geben.
Vor allem die Niederlage gegen die letztgenannten Niedersachsen wäre dabei vermeidbar gewesen. War die Heidelberger Mannschaft um Coach Ignjatovic doch über drei Viertel das spielbestimmende Team und lag kurz vor Schluss mit 79:65 vorne. Was dann folgte war ein 30:12 der Oldenburger und die Heidelberger Niederlage. Topscorer Shyron Ely kommentierte entsprechend frustriert: „Konzentration spielt eine große Rolle. In der Videoanalyse sehen wir nach jedem Spiel die gleichen Fehler“.
Tatsächlich haben die Heidelberger die letzten vier Spiele auf nahezu die gleiche Art und Weise verloren. Teilweise deutlich in Führung liegend, gab es dann eine Schwächephase, die der jeweilige Gegner gnadenlos bestrafte.
Und dennoch, alles in allem können die MLP Academics Heidelberg stolz auf ihre Saison sein. Elf Siege haben sie bis dato eingefahren, darunter neben einem zu Saisonbeginn gegen Ludwigsburg, in den letzten Wochen wichtige Erfolge gegen Frankfurt, Gießen, Braunschweig und Weißenfels.
Vorsicht bei Freiwürfen der Heidelberger
Getragen wurde und wird das Team von Brekkott Chapman (14,1 Punkte pro Partie), Robert Lowery (13,3), Jordan Geist (12,8) und Kelvin Martin (10,7). Allerdings, auf Lowery muss Heidelberg aktuell verzichten. Der Point Guard ließ sich im Spiel gegen Bonn zu einer Tätlichkeit hinreißen und wurde im Nachgang von der Liga für drei Spiele gesperrt. Morgen gegen Brose wird er darum nicht mit von der Partie sein.
Für ihn übernahm zumindest im letzten Spiel gegen Oldenburg der bereits erwähnte Shyron Ely das Scoring. Der 34-jährige Veteran kam auf 20 Punkte, erhöhte seinen Saisonschnitt dadurch auf 9,4 Zähler pro Partie.
Über die gesamte bisherige Spielzeit gesehen gehört die Mannschaft jedoch zu den offensivschwächeren Teams der Liga. So kamen die MLP Academics Heidelberg bislang auf etwas mehr als 78 Punkte im Schnitt. Durchschnittlich verteilte 13,5 Assists sind allerdings eher ein Zeichen dafür, dass die erzielten Zähler überwiegend durch Einzelaktionen zustande kommen. Und durch Freiwürfe. So gehört Heidelberg mit im Schnitt 21 davon pro Partie zu den Teams der BBL, die mit am häufigsten an die Freiwurflinie dürfen. Das sollte man als Gegner jedoch bestenfalls verhindern. Denn mit getroffenen 76,5 Prozent befinden sich die MLP Academics Heidelberg unter den Top 3 der besten Freiwurfteams.
Noch ist die Playoffteilnahme für Brose möglich
Für Brose Bamberg gilt es, die zurückliegende Niederlage gegen Berlin aus Körper und Kopf zu bekommen. Mit 32 Punkten mussten die Bamberger am letzten Wochenende die Heimfahrt aus der Hauptstadt antreten. Dort waren sie bereits nach dem ersten Viertel (8:23) nahezu aus dem Spiel genommen worden.
Zu ängstlich, mit zu wenig Selbstbewusstsein ging Brose beim amtierenden Meister und Pokalsieger zu Werke. Die Folge war die höchste Saisonniederlage. Solch ein Rückschlag kann aber auch Ansporn für kommende Spiele sein. So ein Auftreten, so eine Klatsche will niemand aus dem Team nochmal erleben. Zumal für Brose nach wie vor die Playoffteilnahme möglich ist. Dazu aber benötigen Christian Sengfelder und Co. drei Siege aus den letzten drei Spielen und müssen zudem auf Ausrutscher der Konkurrenz hoffen.
Und dennoch: der Glaube daran in der Mannschaft ist groß. Nach wie vor hat Coach Oren Amiel, bis auf den verletzten Patrick Heckmann, alle Spieler an Bord. Das Training und die Vorbereitung diese Woche waren intensiv und fokussiert. Die Mannschaft scheint zu wissen, worum es geht. Das hat sie nicht zuletzt in den Spielen gegen Göttingen und Ulm bewiesen. Daher ist die Zuversicht da, die Playoffs doch noch auf den letzten Drücker zu erreichen.
Dominic Lockhart bringt es auf den Punkt
Das Hinspiel gegen die MLP Academics Heidelberg hatte Brose am 4. Spieltag mit 72:68 für sich entschieden und den Gästen damals die erste Saisonniederlage beigebracht. Mit ausschlaggebend dafür war die Leistung von Dominic Lockhart. Der Guard traf vier Dreier und erzielte insgesamt 15 Punkte – sein bisheriger Saisonbestwert. Aktuell überzeugt er vor allem defensiv. Offensiv übernehmen andere. Allen voran Christian Sengfelder, der mit im Schnitt erzielten 16,9 Punkten pro Spiel nach wie vor Broses bester Werfer ist. Ihm folgen Akil Mitchell (12,9), Chris Dowe (12,6), Justin Robinson (12,5) und Omar Prewitt (12,3).
Dominic Lockhart sagte vor dem Spiel gegen Heidelberg treffend: „Uns ist bewusst, dass so ein Spiel wie gegen Berlin nicht nochmal vorkommen darf. Das war nichts. Umso mehr kommt es nun aber darauf an, dass wir es hinter uns lassen und mit vollster Konzentration in die letzten drei Hauptrundenspiele gehen. Heidelberg hat den Klassenerhalt sicher, kann daher befreit und ohne Druck aufspielen. Es ist deren letztes Heimspiel, daher werden sie alles daransetzen, ihren Fans nochmals einen guten Abschied zu bescheren. Wir sind gewarnt. Unser Ziel muss es sein, sie von Beginn an aus ihrem Konzept zu bringen, ihnen unser Spiel aufzuzwingen. Vor allem defensiv müssen wir dabei viel besser agieren, als zuletzt. Aber auch offensiv muss vieles besser laufen, als in Berlin. Es wird nicht einfach, aber ich bin nach wie vor von den Playoffs überzeugt.“
Gerade einmal 44 Stunden nach der Schlusssirene in Heidelberg wartet für Brose Bamberg am 1. Mai dann die nächste Hürde in Richtung Playoffs. Um 18 Uhr sind die Basketball Löwen Braunschweig zu Gast in der Brose Arena. Will Brose die Postseason erreichen ist hierbei ein Sieg ebenso Pflicht, wie eine Woche später, wenn zum Hauptrundenabschluss die Hamburg Towers nach Bamberg kommen.
- April 29, 2022
- Redaktion Webecho Bamberg